-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anzünden und Vorglühen
von Brennmitteln, insbesondere Grillkohle oder Grillbriketts, mit
einem Gefäß zur Brennmittelaufnahme, welches eine
obere Öffnung zum Einfüllen und zur Abgabe des
Brennmittels sowie einen im Gefäß befindlichen
Brennmittelrost aufweist, wobei weiterhin im Gefäß eine
unterhalb des Brennmittelrosts befindliche seitliche Öffnung zum
Einbringen einer Zündhilfe vorgesehen ist, gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
-
Aus
der
DE 7 140 714 U1 ist
ein Holzkohlegrill mit einem Aufnahmebehälter für
Holzkohle und einem an diesem Behälter angrenzenden Aufnahmebereich
für die Aufnahme von Grillgut vorbekannt. An der Unterseite
des Aufnahmebehälters befindet sich eine relativ zu dem
betreffenden Aufnahmebehälter verschiebbare Anzündeinrichtung,
deren Flammen in Richtung der in dem Aufnahmebehälter befindlichen Holzkohle
weisen. Die Anzündeinrichtung wird durch einen Anzündpaste
tragenden Schieber gebildet, der eine Vielzahl von Öffnungen
aufweist. Der Schieber besteht aus einer Profilabwinklung und umfasst
einen stabförmigen Griff.
-
Nachteilig
bei der bekannten Lösung ist die nicht gegebenen Möglichkeit
einer Sicherung des Schiebers gegen Herausfallen, offensichtlich
bedingt durch die in der
DE
7 140 714 U1 gewünschten Doppelfunktion als Ascheaufnahmemittel.
-
Bei
dem Grill gemäß
DE 101 51 402 A1 ist im Bereich der mit Verbrennungsluft
durchströmten Säule des Grillgeräts eine
herausschiebbare Schublade zum Aufnehmen von Grillanzündern
ausgebildet. Die Schublade ist auf einem im Inneren der Säule
befestigten Winkel gelagert. Irgendwelche Sicherungseinrichtungen
hinsichtlich eines gefahrlosen Betriebs beim Anzündvorgang,
insbesondere eine Arretierung der mit einer Zündhilfe versehenen Schublade
sind nicht vorhanden.
-
Bekannt
sind darüber hinaus sogenannte Grillkohlevorglüher,
im Regelfall ausgebildet als ein zylindrisches Gefäß mit
Siebboden. Das Gefäß nimmt eine Anzündhilfe
und die vorzuglühende Grillkohle auf. Nachdem ein gewisser
Durchglühgrad der Kohle erreicht ist, kann das Gefäß zum
eigentlichen Grillrost verbracht werden, um dann die vorgeglühte Kohle
in die Grillschale umzufüllen. Verwiesen sei diesbezüglich
auf die
DE 201 03
198 U1 oder die
US 4,531,507 .
-
Der
gattungsbildende Glutofen nach
DE 203 09 303 U1 dient ebenfalls dem einfachen
und schnellen Durchglühen von Grillkohle. Der Glutofen
weist eine Kaminform mit eckigem oder kreisrundem Querschnitt auf.
Im unteren Bereich ist eine Feueröffnung sowie ein innenliegender,
durch eine Tür zugänglicher Gitterrost vorhanden.
Bei Anwendung dieses Glutofens wird die Holzkohle von oben in den
Kaminschacht eingefüllt. Zum Anzünden der Holzkohle
wird die vorerwähnte seitliche Öffnung genutzt.
In die seitliche Öffnung wird brennbares Material eingebracht. Konkret
wird auf zerknülltes Zeitungspapier verwiesen. Nach dem
Durchglühen der Holzkohle wird der Glutofen an seitlich
montierten Griffen erfasst und anschließend die glühende
Holzkohle in den Kohleaufnahmebehälter des eigentlichen
Grillgeräts überführt.
-
Prinzipiell
kann anstelle des Papiers als Zündmittel nach
DE 203 09 303 U1 auch ein
Zündgel, z. B. in einem Becher verpackt, eingestellt werden. Das
Anzünden und die Handhabung beim Einbringen der Becher,
die auch als Füllung einen Zündalkohol aufweisen
können, ist jedoch gefahrvoll und erfordert umfangreiche
Vorsichtsmaßnahmen.
-
Aus
dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte
Vorrichtung zum Anzünden und Vorglühen von Brennmitteln,
insbesondere Grillkohle oder Grillbriketts mit einem Gefäß zur
Brennmittelaufnahme anzugeben, wobei die Handhabung des Gefäßes
insbesondere beim Beschicken mit einem Anzündmittel allen
Sicherheitsanforderungen genügt.
-
Die
Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Vorrichtung
gemäß der Merkmalskombination nach Patentanspruch
1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen beinhalten.
-
Es
wird demnach von einer Vorrichtung zum Anzünden und Vorglühen
von Brennmitteln, insbesondere Grillkohle oder Grillbriketts, mit
einem Gefäß zur Brennmittelaufnahme, welches eine
obere Öffnung zum Einfüllen und zur Abgabe des
Brennmittels sowie mit einem im Gefäß befindlichen
Brennmittelrost aufweist, ausgegangen, wobei weiterhin im Gefäß eine
unterhalb des Brennmittelrosts befindliche seitliche Öffnung
zum Einbringen einer an sich bekannten Zündhilfe vorgesehen
ist.
-
Ausgehend
von der seitlichen Öffnung in der Wandung des Gefäßes
ist ein radial den Querschnitt des Gefäßes überspannender,
schmaler Aufnahmesteg angeordnet. Durch die schmale Bauform des Steges
ist gewährleistet, dass genügend Verbrennungsluft
das kaminartige Gefäß durchdringt und ein effektiver
Anzündprozess der im Gefäß aufgenommenen
Grillkohle gewährleistet wird.
-
Der
Aufnahmesteg trägt einen in Längsrichtung beweglichen
Schieber.
-
Der
Schieber weist mindestens eine Ausnehmung oder Ausformung für
das Zündmittel auf. Dabei kann die Ausnehmung an die Querschnittsform
eines Bechers mit Zündgel oder Zündalkohol angepasst sein,
und zwar derart, dass der Becher sicher und gegen Verkippen im Schieber
fixierbar ist.
-
An
der Schieberunterseite, und zwar an einem handhabeseitigen Ende
des Schiebers ist ein stiftförmiger Fortsatz oder eine
Rastnase befindlich, welcher bzw. welche in Anzündlageposition
des Schiebers in eine komplementäre Öffnung im
Aufnahmesteg eingreift, so dass ein unerwünschtes Herausgleiten
des mit Zündmittel bestückten Schiebers ausgeschlossen
ist.
-
Der
Schieber kann durch Anheben in seiner Position zum Aufnahmesteg
so lageverändert werden, dass der stiftförmige
Fortsatz oder die Rastnase aus der Öffnung heraustritt,
um dann den Schieber aus dem Gefäß herauszubewegen,
und zwar z. B. zum Zweck der Neubestückung mit Zündmitteln,
zu Reinigungszwecken oder dergleichen.
-
Der
Schieber besitzt ausgestaltend an seinem Einführende eine
Abwinklung, die oberhalb der seitlichen Öffnung an die
Innenwandung des Gefäßes anschlägt, um
eine Begrenzung gegen ein vollständiges Herausbewegen des
Schiebers aus dem Gefäß zu bilden. Damit ist eine
Sicherung gegen Verlieren des Schiebers gegeben.
-
Soll
der Schieber jedoch aus dem Gefäß entfernt werden,
kann durch ein Verkippen des Schiebers um einen vorbestimmten Winkel
bewirkt werden, dass die Abwinklung des Schiebers aus der Öffnung
in der Seitenwandung des Gefäßes heraustritt.
-
Ergänzend
besitzt der Schieber an seinem nicht in das Gefäß eintauchenden
Ende eine griffartige Handhabe. Diese griffartige Handhabe kann
am Schieber angeformt oder auch mit diesem durch Verschrauben eines
Griffstücks gebildet werden.
-
Bevorzugt
besteht der Schieber aus einen im Wesentlichen U-profilförmigen
metallischen Material, wobei der Querschnitt des Profils die vorerwähnte U-Form
aufweist.
-
Die
Ausnehmungen zur Aufnahme des Zündmittels, insbesondere
von Zündmittelbechern, sind im Verbindungsschenkel des
U-Profils z. B. durch Bohrung oder Stanzen eingebracht.
-
In
bevorzugter Ausgestaltung ist der Aufnahmesteg ebenfalls als U-Profil
ausgebildet.
-
Wiederum
bevorzugt besitzt das U-Profil des Aufnahmestegs zum Brennmittelrost
gerichtete Schenkel, wobei die Schenkel des U-Profils des Schiebers
eine entgegengesetzte Richtung aufweisen. Dabei umgreifen die U-Profil-Schenkel
des Aufnahmestegs den jeweils seitlichen Schenkel des Schiebers
führend.
-
Ergänzend
können am Aufnahmesteg Abwinklungen in Form von Laschen
oder dergleichen zum Befestigen des Aufnahmestegs an der Gefäßinnenseite
vorhanden sein.
-
Die
Form des Gefäßes kann zylindrisch, insbesondere
hohlzylindrisch, oder aber auch mit einem quadratischen Querschnitt
versehen sein, wobei maßgeblich für den Vorglüheffekt
der Grillkohle der sich ausbildende kaminartige Zug ist. Insofern
muss die Höhe des Zylinders des Gefäßes
entsprechende Abmessungen besitzen. Im Fußbereich des Gefäßes sind
darüber hinaus Lüftungsschlitze oder Lüftungsöffnungen
vorhanden, was jedoch im Wesentlichen dem Stand der Technik entspricht.
-
Die
Position des Aufnahmestegs mit Schieber ist so unterhalb des Brennmittelrosts
gewählt, dass sich die Zündflamme der Anzündhilfe
gut entwickelt und mit dem Brennmittelvorrat in Kontakt kommt.
-
Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
-
Hierbei
zeigen:
-
1 eine
Gesamtansicht der Vorrichtung zum Anzünden und Vorglühen
von Brennmitteln mit einem zylindrischen Gefäß und
ausgezogener Position des Schiebers mit beispielhaft eingesetzem
Zündmittelbecher;
-
2 eine
Ansicht der offenen Unterseite des Gefäßes mit
erkennbarem Aufnahmesteg, dort vorhandener Öffnung und
dem in die Öffnung eingetauchten stiftförmigen
Fortsatz;
-
3 eine
Detaildarstellung des Gefäßes mit Öffnungsbereich
und in das Gefäßinnere eingeschobenen Schieber;
-
4 eine
Detaildarstellung ähnlich derjenigen nach 3,
jedoch mit leicht angehobenem Schieber, um den stiftförmigen
Fortsatz aus seiner Arretierungsposition herauszubewegen, so dass
ein leerer Zündmittelbecher entfernt werden kann, und
-
5 eine
Detaildarstellung des Bereichs der seitlichen Öffnung des
Gefäßes mit der am Einführende des Schiebers
vorgesehenen Abwinklung, die oberhalb der seitlichen Öffnung
an die Innenwandung des Gefäßes anschlägt,
um hier eine Begrenzungsmöglichkeit gegen ein unerwünschtes
vollständiges Herausbewegen des Schiebers zu schaffen.
-
Bei
der Darstellung nach 1 wird von einem hohlzylindrischen
Gefäß 1 ausgegangen, das an seiner Unterseite
Lufteintrittsöffnungen 2 aufweist.
-
Von
oben her kann in das Gefäß Grillkohle eingebracht
werden, um diese durch Nutzung des Kamineffekts vorzuglühen,
so dass sich der eigentliche Grillprozess in einem an sich bekannten
Grillgerät effektiviert. Zur Handhabung besitzt das Gefäß noch
einen seitlich angeordneten Griff 3.
-
Im
unteren Bereich unterhalb des in der Figur nicht dargestellten Brennmittelrosts
besitzt das Gefäß eine größere
seitliche Öffnung zum Einbringen einer Zündhilfe.
-
Im
Inneren des Gefäßes 1 ist ein radial
einen schmalen Querschnittsbereich des Gefäßes überspannender
Aufnahmesteg 4 befindlich. Dieser Aufnahmesteg 4 trägt
einen Schieber 5. Der Schieber weist im gezeigten Beispiel
eine nahezu kreisförmige Öffnung auf, in die ein
Zündmittelbecher 6 eingesetzt werden kann. Weiterhin
umfasst der Schieber 5 an seinem nicht in das Gefäß 1 eintauchenden
Ende eine griffartige Handhabe 7.
-
Die
Handhabe 7 kann als Abwinklung des metallischen Schiebers
in zweckmäßiger und kostengünstiger Weise
ausgebildet werden.
-
2 zeigt
die Unterseite des Gefäßes 1 und den
im Gefäß angeordneten Brennmittelrost 8. Ebenfalls
sind die Lufteintrittsöffnungen 2 deutlich erkennbar.
-
In
Blickrichtung vor dem Brennmittelrost 8 befindet sich der
Aufnahmesteg 4, der über Abkantungen 9,
die an beiden Seiten des Aufnahmestegs 4 befindlich sind,
mit der Innenseite des Gefäßes z. B. durch Nieten
oder Verschrauben verbunden ist.
-
Darüber
hinaus ist eine Öffnung 10 im Aufnahmesteg 4 vorhanden,
die im eingeschobenen Zustand des Schiebers einen stiftförmigen
Fortsatz 11 aufnimmt, wodurch eine Lagesicherung des Schiebers
gebildet wird.
-
In
Anzündlageposition des Schiebers 5 greift demnach
der stiftförmige Fortsatz 11 in die Öffnung 10 ein,
so dass ein unerwünschtes Herausgleiten des mit Zündmittel
bestückten Schiebers 5 ausgeschlossen ist.
-
Die
vorstehend erläuterte Position ist in der Seitenansicht
nach 3 deutlich werdend.
-
Hier
ist auch erkennbar, dass der Schieber aus einem im Querschnitt U-förmigen
Profil besteht. Ebenso besitzt der Aufnahmesteg eine U-Profilform. Der
lichte Abstand der Schenkel des U-Profils des Aufnahmestegs 4 ist
größer als der entsprechende Abstand der U-Schenkel
des Schiebers 5, so dass sich hier eine sichere Führung
des beweglichen Schiebers 5 im festen Aufnahmesteg 4 ergibt.
-
Um
den Schieber zum Wechseln des Zündmittelbechers 6 aus
dem Gefäß 1 entfernen zu können,
kann dieser an der Handhabe 7 angehoben werden mit der
Folge, dass der stiftförmige Fortsatz 11 aus der
zugehörigen Öffnung im Aufnahmesteg 4 heraustritt.
Im Anschluss daran wird der Schieber 5 weiter aus dem Gefäßinneren
herausgezogen, und zwar maximal so weit, bis, wie in 5 gezeigt,
die Abwinklung 12 am Einführende des Schiebers 5 oberhalb
der seitlichen Öffnung des Gefäßes 1 an
die Innenwandung des Gefäßes anschlägt.
Hierdurch ist eine Begrenzung gegen ein vollständiges Herausbewegen
des Schiebers aus dem Gefäß 1 geschaffen.
-
Soll
der Schieber jedoch komplett entfernt werden, ist dies ebenfalls
möglich, indem der Schieber in der Darstellung gemäß Pfeilrichtung
nach 5 angehoben wird. Hierdurch verändert
sich die Lage der Abwinklung 12 und es kann der Schieber 5 aus
dem Gefäß entnommen werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- hohlzylindrisches
Gefäß
- 2
- Lufteintrittsöffnung
- 3
- Griff
- 4
- Aufnahmesteg
- 5
- Schieber
- 6
- Zündmittelbecher
- 7
- Handhabe
- 8
- Brennmittelrost
- 9
- Abkantung
- 10
- Öffnung
- 11
- stiftartiger
Fortsatz
- 12
- Abwinklung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 7140714
U1 [0002, 0003]
- - DE 10151402 A1 [0004]
- - DE 20103198 U1 [0005]
- - US 4531507 [0005]
- - DE 20309303 U1 [0006, 0007]