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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämmplatte zur Verlegung insbesondere an einer Gebäudewand, bestehend aus einem von einer Sichtfläche, einer Klebefläche und einer Mehrzahl von Stoßflächen begrenzten Dämmkörper, wobei dem Dämmkörper an wenigstens einer seiner Stoßflächen Klemmmittel zur Herstellung einer Klemmverbindung mit Klemmmitteln eines gleichartigen zweiten Dämmkörpers zugeordnet sind, wobei es sich bei den Klemmmitteln jeweils entweder um eine Klemmnut oder eine Klemmfeder handelt, welche kraftschlüssig miteinander in Eingriff bringbar sind, und wobei die Klemmfeder wenigstens eine Auswölbung aufweist, welche in eine Hinterschneidung der Klemmnut kraftschlüssig eingreift.
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Eine derartige Dämmplatte ist bereits aus der
DE 34 28 094 A1 vorbekannt. Ein dort beschriebenes plattenförmiges Bauelement weist an seinen Stoßflächen Klemmmittel in der Art einer Nut- und Federverbindung auf, mit deren Hilfe ein Zusammenstecken benachbarter Platten ermöglicht wird. Aufgrund einer der Feder angeformten Auswölbung, die in eine Hinterschneidung der Nut eingreift, ist eine auf Zug belastbare Verbindung realisiert. Eine trichterförmige Aufweitung der Nut erleichtert das Einführen der Feder.
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Eine ähnliche Lösung ergibt sich ferner aus der
DE 73 22 502 U , wo auf eine rechteckige Feder einzelne zylindrische Klemmelemente aufgesetzt sind.
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Eine weitere, ähnliche Lösung dieser Art ist aus der
DE 102 06 835 A1 vorbekannt. Sie weist im Bereich der Seitenkanten an den Dämmkörper angeformte Verhakungen auf, welche in gleichartige Verhakungen benachbarter Platten eingreifen und damit eine kraftschlüssige Verbindung schaffen können.
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Eine weitere, ähnliche Dämmplatte offenbart die deutsche Patentschrift
DE 26 11 451 C2 . Hierbei wird eine stärkere Abstufung der Stoßflächen realisiert, um auf diese Weise eine Dampfdruckbremse umzusetzen.
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Die beiden letztgenannten Dämmplatten weisen gegenüber den erstgenannten Dämmplatten jedoch den Nachteil auf, dass aufgrund der gewählten Konstruktion eine relativ große Mindestlänge der an eine Dämmplatte angeschlossenen zweiten Platte realisiert werden muss, so dass kurze Versatzstücke nicht ohne weiteres angefügt werden können.
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Eine spezielle Dämmplatte zur Isolierung von Dachkonstruktionen ist zudem aus der
DE 37 26 278 A1 vorbekannt. Eine Verbindung aneinanderstoßender Dämmplatten wird hierbei durch ein Nut- und Federsystem in der Stirnseite der Platten realisiert, wobei ein Gegenhalt vorab zusammengefügter Platten nur über die Haftreibung der formschlüssig ineinander gefügten Nuten und Federn erfolgt.
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Eine weitere Dämmplatte ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 295 20 223 U1 bekannt. Dort wird eine Wärmedämmplatte gelehrt, welche Bohrungen zur Injektion von Klebstoff in den Zwischenraum zwischen der Dämmplatte und dem Untergrund aufweist.
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Eine ähnliche Anordnung sieht auch das deutsche Gebrauchsmuster
DE 201 01 267 U1 vor, bei welchem zusätzlich die Bohrungen bzw. Durchbrüche über ein Netz von Nuten miteinander verbunden sind, so dass eine Ausbreitung des hinter die Dämmplatte gespritzten Klebemittels begünstigt und eine gleichmäßigere Verteilung zu Gunsten einer größeren Klebefläche bewirkt wird.
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Üblicherweise werden Wärmedämmplatten beispielsweise an Gebäudefassaden zur Wärmedämmung von Häusern angeordnet. Diese werden bereits seit Langem mithilfe von Klebstoffen, seit kürzerer Zeit auch mithilfe von Klebeschäumen, an den Wänden angebracht. Hierzu wird üblicherweise vorgesehen, die Klebeschäume direkt auf die Platten aufzubringen und die Platten dann mit dem applizierten Klebeschaum gegen die zu verkleidende Wand zu pressen. Anschließend erfolgt dann eine Ausrichtung unter Zuhilfenahme beispielsweise von Wasserwaagen, um eine möglichst exakt senkrechte Außenfassade zu gewährleisten.
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Dieses Verfahren wird bereits durch die oben genannten Gebrauchsmuster dahingehend weiterentwickelt, dass die Applikation der seit neuerem verwendeten Klebeschäume nach dem Anlegen der Wärmedämmplatten an die Fassade dadurch erfolgt, dass der Klebeschaum durch die angelegten Wärmedämmplatten hindurch hinter diese, also zwischen Wärmedämmplatte und Gebäudewand, eingespritzt werden. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass die applizierten Klebeschäume aufgrund ihrer geringen Dichte nicht mehr vor dem Anlegen der Wärmedämmplatte weggeweht werden können und dass ein Anlegen der Wärmedämmplatte den verwendeten Klebeschaum nicht unnötig bewegt und ihn dadurch gegebenenfalls zusammenfallen lässt und unbrauchbar macht.
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Eine weitere Alternative zur Anbringung von Wärmedämmplatten sieht die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2004 060 390 A1 vor, welche sich der Problematik annimmt, eine über mehrere Dämmplatten hinweg durchgehende Wandverkleidung anzuordnen, bei welcher ein Verschieben bereits installierter Wandverkleidungsteile verhindert werden soll. Hierzu wird vorgesehen, nach dem Ankleben einer Wärmedämmplatte Wandbefestigungswinkel anzuordnen, welche über einen Verbindungsstift mit den Wärmedämmplatten verbunden werden. Nach Anbringen einer Reihe von Dämmplatten auf diese Weise kann die darüberliegende Reihe dann teilweise auf die Wandbefestigungswinkel aufgesetzt werden, so dass insoweit eine Entlastung der darunterliegenden Schicht erfolgt. Es wird jedoch dieses Verfahren aufgrund des Erfordernisses der Wandmontage zusätzlicher Winkel und der Befestigung der Dämmplatten an diesen Winkeln als relativ aufwändig empfunden, zudem erscheint eine wesentliche Steigerung der Effizienz mit diesem Verfahren nicht möglich zu sein.
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Ausgehend von der
DE 34 28 094 A1 liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Dämmplatte anzugeben, welche zur Steigerung der Effizienz der Wärmedämmung Maßnahmen zur Verbesserung der Dampfdichtigkeit vorsieht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Dämmplatte zur Verlegung insbesondere an eine Gebäudewand gemäß Anspruch 1.
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Eine sinnvolle Ausgestaltung der Dämmplatte ergibt sich aus Anspruch 2.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, eine Wärmedämmplatte zunächst über eine Klemmverbindung mit weiteren Wärmedämmplatten zu einer Vorkonstruktion zu verbinden, um dann diese Gesamtkonstruktion als Ganzes direkt an der Gebäudewand zu befestigen. Hierzu können in einer Ausgestaltung die verwendeten Dämmplatten Füllöffnungen aufweisen, welche die Dämmplatten durchgreifen und durch welche hindurch ein Klebemittel im Zwischenraum zwischen der aus Dämmplatten bestehenden Vorkonstruktion und der darunterliegenden Gebäudewand eingespritzt werden kann. Es weist zur Herstellung einer solchen Vorkonstruktion jede Dämmplatte entlang ihrer Stoßflächen, also den Flächen, entlang derer eine Berührung mit benachbarten Dämmplatten eingegangen wird, Mittel zur Herstellung einer Klemmverbindung auf, bei welchen Mitteln es sich insbesondere um ein Nut- und Federsystem handeln kann.
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Insbesondere ist allerdings erforderlich, dass eine solche Nut bzw. eine solche Feder als Klemmnut bzw. Klemmfeder ausgestaltet ist, welche eine kraftschlüssige Verbindung zweier benachbarter Dämmplatten erlaubt. Lediglich auf diese Weise ist es möglich, eine Vorkonstruktion aus Dämmplatten herzustellen, welche en bloc mit der Gebäudewand verbunden werden kann. Eine solche Vorkonstruktion kann ohne weiteres durch ein einfaches Zusammenstecken der Dämmblöcke realisiert werden, eine Zuhilfenahme von speziellen Werkzeugen ist hierfür nicht erforderlich.
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Derart zusammengesteckte Vorkonstruktionen können zeitsparend zunächst vom Handwerker angepasst werden, ohne dass hierfür ein Erfordernis bestehen würde, die Einzelteile einzeln an der Gebäudewand zu platzieren, hierfür nacheinander sämtliche Phasen der Montage zu durchlaufen. Hierdurch ist eine deutliche Erhöhung der Effizienz gegeben.
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Nach einer Montage eines ersten Teils der Vorkonstruktion kann ein weiterer Teil der Vorkonstruktion, bzw. eine zweite Vorkonstruktion mit der ersten verbunden werden. Die zweite Vorkonstruktion wird dann lediglich über die Klemmverbindung mit der ersten Vorkonstruktion verbunden und kann dann in einem zweiten Schritt präzise mit dem Untergrund in Form der dahinterliegenden Gebäudewand verklebt werden, ohne dass es erforderlich wäre, für die Lagerung der zweiten Vorkonstruktion gesondert zu sorgen. Bereits montierte Dämmplatten bieten also auf diese Weise einen sicheren Halt für darauf folgende, später zu montierende Schichten.
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Nachdem das zu applizierende Klebemittel in einem nicht einsehbaren Bereich zwischen den Dämmplatten und der Gebäudewand eingespritzt wird, erscheint eine geeignete Dosierung hierfür besonders wichtig zu sein. Daher erscheint es sinnvoll, wenn das Klebemittel, vorzugsweise im Form eines Klebeschaums oder auch mittels einer Spritzpistole applizierbaren Mörtels, mithilfe von einer geeigneten Dosierungsvorrichtung injiziert wird. Eine derartige Dosierungsvorrichtung kann beispielsweise eine Spraypistole sein, welche bei einem Durchdrücken des Auslösehebels eine bestimmte Menge an Klebeschaum ausstößt, oder einen Ausstoß über einen gewissen Zeitraum hinweg bewirkt.
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Wie bereits erwähnt, besteht eine Möglichkeit der Klemmverbindung zweier erfindungsgemäßer Dämmplatten darin, ein Nut- und Federsystem bestehend aus einer Klemmnut und einer Klemmfeder vorzusehen. Hierbei sind die Klemmnut und die Klemmfeder derart ausgestaltet, dass diese kraftschlüssig miteinander in Eingriff bringbar sind. Konkret kann dies dadurch geleistet werden, dass die Klemmfeder wenigstens eine Auswölbung aufweist, welche in eine hieran angepasste Hinterscheidung der Klemmnut eingreifen kann. Im Einzelnen wird eine derartige Verbindung dadurch hergestellt, dass Nut und Feder ineinander gepresst werden und dadurch in Eingriff geraten. Das ineinander Pressen ist dadurch möglich, dass das verwendete Material, vorzugsweise Polystyrol, elastisch ist in einem Grad, dass zwar ein Eingehen einer derartigen Klemmverbindung ermöglicht ist, ein gewisser Kraftschluss jedoch dabei trotzdem entsteht.
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Eine deutlich größere Breite der Dämmplatten, wie sie mit der zunehmenden, bei der Dämmung von Häusern geforderten Dämmschichtdicke einhergeht, kann mit Vorteil dadurch bewältigt werden, dass parallel zu einer ersten Klemmnut bzw. Klemmfeder eine jeweils zweite Klemmnut bzw. Klemmfeder angeordnet wird. Hierdurch wird die Tragkraft einer derartigen Klemmverbindung nahezu verdoppelt. Ebenfalls ist es ausdrücklich auch möglich, jeweils eine Klemmnut und eine Klemmfeder benachbart zueinander anzuordnen, wobei dann jeweils einander gegenüberliegende Stoßflächen der Dämmkörper zueinander spiegelbildlich mit Klemmnuten und Klemmfedern ausgestattet sind.
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Die vorbeschriebenen Dämmplatten haben den wesentlichen Vorteil, dass aufgrund des Eingehens einer Nut- und Federverbindung, welche zudem noch eine kraftschlüssige Verbindung mehrerer Dämmplatten miteinander erlaubt, eine exakte Ausrichtung benachbarter Dämmplatten an der Gebäudewand ermöglicht werden. Zudem vermindert die Klemmverbindung durch Klemmnut und Klemmfeder ganz erheblich das Auftreten von Kältebrücken, welches durch nicht sauber aufsetzende, benachbarte Dämmblöcke verursacht werden kann. Um eine derartige Abdichtung der Kanten der verwendeten Dämmplatten weiter zu verbessern, sind auf den Stoßflächen neben den Klemmnuten und Klemmfedern zusätzliche Dichtnuten bzw. Dichtfedern angeordnet, welche aufgrund eines durch ihre Anordnung entstehenden Wellenprofils eine Dampfdruckbremse ausbilden. Dampf bzw. Wärme auf der dem Haus zugewandten Seite der Dämmplatten können dadurch nicht mehr durch die Fugen zwischen den Dämmplatten entweichen, diese sind vielmehr in einem Grad abgedichtet, der nahezu einer durchgehenden Dämmplatte entspricht.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen
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1 eine Dämmplatte in einer Draufsicht auf ihre Sichtseite, sowie
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2 die Kontaktstelle zwischen zwei benachbarten Dämmplatten in einer Querschnittsdarstellung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Dämmplatte 1, welche im wesentlichen aus einem Dämmkörper 2 besteht. Dem Dämmkörper 2 sind Füllöffnungen 3 zugeordnet, welche den Dämmkörper 2 vollständig durchgreifen und durch welche hindurch Klebeschaum zwischen die Dämmplatte 1 und eine mit der Dämmplatte 1 zu belegenden Gebäudewand injiziert werden kann. Ebenfalls weist die Dämmplatte 1 im Randbereich des Dämmkörpers 2 an zwei ihrer Stoßflächen jeweils zwei Klemmnuten 4 auf, sowie an den jeweils gegenüberliegenden Stoßflächen des Dämmkörpers 2 jeweils zwei Klemmfedern 5. Mithilfe dieser Klemmfedern 5 bzw. Klemmnuten 4 werden mehrere Dämmplatten 1 zu einer Vorkonstruktion zusammengesteckt, wobei jeweils eine Klemmfeder 5 in eine entsprechende Klemmnut 4 einer benachbarten Dämmplatte kraftschlüssig eingreift.
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Nach dem Zusammenstecken der Vorkonstruktion wird diese anschließend an die Gebäudewand angelegt und der Klebeschaum wird durch die Füllöffnungen 3 hindurch in den Zwischenraum zwischen Gebäudewand und Vorkonstruktion eingespritzt. Das Einspritzen erfolgt mithilfe einer Dosierungsvorrichtung, welche die Menge des zu injizierenden Klebemittels pro Auslösung begrenzt. Hierdurch wird vermieden, dass die Vorkonstruktion aufgrund einer zu großen Menge an appliziertem Klebeschaum sich von der Gebäudewand abdrückt und somit ein Entfernen und neu Anlegen der Vorkonstruktion an die Gebäudewand erfordern würde.
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2 zeigt die Kontaktstelle zweier beabstandet gezeigter Dämmkörper 2, 8, welche mit ihren zueinander zeigenden Stoßflächen verbunden werden sollen. Hierzu weist der erste Dämmkörper 2 an seiner Stoßfläche zwei Klemmnuten 4 sowie vier Dichtnuten 6 auf. Mithilfe der Klemmnuten 4 wird eine kraftschlüssige Verbindung mit dem benachbarten zweiten Dämmkörper 8 eingegangen, indem dieser mit seiner an seiner Stoßfläche vorgesehenen Klemmfeder 5 in die Klemmnut 4 kraftschlüssig eingreift. Hierzu ist die Klemmfeder 5 mit einer Auswölbung versehen, welche über einen Einführtrichter der Klemmnut 4 in diese hinein geführt werden kann und innerhalb der Klemmnut 4 eine Hinterschneidung 10 ausfüllt, welche ein Entfernen der Klemmfeder 5 aus der Klemmnut 4 erschweren soll. Durch eine Verteilung mehrerer Klemmnuten 4 bzw. Klemmfedern 5 auf der Stoßfläche kann die zwischen zwei Dämmkörpern 2, 8 wirkende Kraft, etwa beim Anheben der Vorkonstruktion oder während deren Montage, gleichmäßiger verteilt bzw. wesentlich größere Kräfte gehandhabt werden.
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Zwischen den beiden in 2 vorgesehenen Klemmnuten-/Klemmfederpaaren 4, 5 sind insgesamt vier Paare von Dichtnuten 6 und Dichtfedern 7 vorgesehen, welche zusätzlich zu der Klemmverbindung eine Abdichtung der Plattenstöße im Sinne einer Dampfdruckbremse realisieren soll. Eine auf diese Weise vormontierte Vorkonstruktion verhindert wirksam das Auftreten von Kältebrücken sowie das Auftreten von Versatz zwischen den verlegten Dämmplatten.
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Vorstehend beschrieben ist somit ein Verfahren zur Verlegung von Dämmplatten sowie eine hierfür hergerichtete Dämmplatte, welche eine effiziente Montage dadurch ermöglichen, dass zunächst eine Vorkonstruktion aus mehreren Dämmplatten zusammengesteckt werden und diese als Ganzes mit der Gebäudewand durch Applikation eines Klebeschaums durch die verwendeten Dämmplatten hindurch verbunden werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dämmplatte
- 2
- erster Dämmkörper
- 3
- Füllöffnung
- 4
- Klemmnut
- 5
- Klemmfeder
- 6
- Dichtnut
- 7
- Dichtfeder
- 8
- zweiter Dämmkörper
- 9
- Einführtrichter
- 10
- Hinterschneidung
- 11
- Auswölbung