Wandverkleidung
Die Erfindung betrifft eine Wandverkleidung mit Fassadenplatten und Dämmplatten, wobei zwei übereinander angeordnete Fassadenplatten mittels eines Verschlußsystems aneinander gehalten sind, wobei wenigstens eine dieser Fassadenplatten mittels eines oder mehrerer Befestigungselememte an die Dämmplatte angekoppelt ist.
Aus der DE 1 99 08 393 A1 ist eine Wandverkleidung bekannt, bei der Fassadenplatten aus Kunststoff aneinander gereiht sind. Die Fassadenplatten sind auf ihren Rückseiten mit Aufnahmen versehen, in die Dämmplatten eingesetzt sind. Die Dämmplatten können dabei mittels spezieller Klemmelemente oder eine Verklebung an der Fassadenplatte fixiert werden. Um die Fassadenplatten an einer zu verkleidenden Wand anbringen zu können, ist eine Unterkonstruktion erfor-derlich. Diese besteht meist aus einer mit der Wand verschraubten Unterkonstruktion, auf die eine Tragkonstruktion aufgebracht ist. Auf der Tragkonstruktion kann dann die Fassadenplatte befestigt werden. Die Unterkonstruktion bildet zusammen mit der Tragkonstruktion einen Luftraum, der zur Hinterlüftung dient.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wandverkleidung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der mit geringem konstruktiven Aufwand eine Hinterlüftung der Fassade erreicht werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Fassadenplatten mit einem Anlageabschnitt auf wenigstens einem Abstandshalter aufgesetzt sind, dass der Abstandshalter an die Dämmplatte angekoppelt ist und vorderseitig über diese vorsteht, dass zwischen der Dämmplatte und der Fassadenplatte ein Lüftungs- Hohlraum gebildet ist, und dass die Abstandshalter und/oder zwischen benachbarten Abstandshaltern Verbindungsabschnitte aufweisen bzw. gebildet sind, über die die Lüftungs-Hohlräume miteinander in räumlicher Verbindung stehen.
Mit den Dämmplatten, den Abstandshaltern und den Fassadenplatten wird ein System geschaffen, mit dem auf einfache Weise hinterlüftete Fassaden aufge-baut werden können. Dabei kann auf die übliche Weise verwendete Unterkonstruktion verzichtet werden.
Damit läßt sich der Teile und Montageaufwand zur Erstellung von Wandverkleidungen erheblich reduzieren.
Erfindungsgemäß kann der Abstandshalter alleine in der Dämmplatte oder durch die Dämmplatte hindurch in der zu verkleidenden Wand befestigt sein. Wenn die Befestigung innerhalb der Dämmplatte gewählt wird, so wird die Dämm-platte mit der zu verkleidenden Wand verbunden. Dabei kann die Dämmplatte insbesondere direkt auf die zu verkleidende Wand aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt, sein. Bei dieser Vorgehensweise entfällt die sonst notwendige aufwendige Verdübelung in der Wand.
Gemäß einer möglichen Erfindungsvariante kann es vorgesehen sein, dass der Abstandshalter als Profilabschnitt ausgebildet ist, der mit einem Anlageflansch vorderseitig auf der Dämmplatte abgestützt ist, dass an den Anlageflansch wenigstens ein Distanzstück angekoppelt ist, das einen Montageabschnitt trägt und diesen parallel beabstandet zu der Vorderseite der Dämmplatte hält, und dass der Anlageabschnitt der Fassadenplatte auf dem Montageabschnitt gehalten ist. Mit dem Abstandshalter läßt sich eine stabile Abstützung der Fassadenplatte erreichen. Dies ermöglicht, auch bei hohen Belastungen eine sichere Befestigung.
Bei solchen, als Profilabschnitten ausgebildeten Abstandshaltern kann es zusätzlich vorgesehen sein, dass der Abstandshalter an seinem Anlageflansch Befestigungsaufnahmen aufweist, und dass der Abstandshalter mittels Befestigungselementen, die mit den Befestigungsaufnahmen zusammenarbeiten, an der Dämmplatte befestigt ist. Die Befestigung kann dabei wiederum alleine in der Dämmplatte erfolgen, oder es kann eine Befestigung durch die Dämmplatte hindurch in der zu verkleidenden Wand verwirklicht werden. Der Abstandshalter läßt sich zunächst an der Dämmplatte ausrichten und anschließend fixieren. Dann steht er für die lagerrichtige Montage einer oder mehrerer Fassadenplatte zur Verfügung. Auf diese Weise kann die Montage der Fassadenplatte weiter vereinfacht werden.
Eine bevorzugte Erfindungsausgestaltung ist derart, dass der Abstandshalter als Vierkant-Hohlprofil ausgebildet ist, bei dem eine Profilseite den Anlageflansch bildet, dass die Distanzstücke von den sich rechtwinklig an den Anlageflansch anschließenden Hohlprofilseiten gebildet sind, dass diese Hohlprofilseiten mit den als Durchbrüchen ausgebildeten Verbindungsabschnitten versehen sind, und dass die parallel zum Anlageflansch ausgerichtete, den Montageabschnitt bildende Profilseite zur Fixierung der Fassadenplatte dient.
Bevorzugter Weise sollte die Abmessung derartiger Abstandshalter in Profil-Iängs- richtung größer sein, als die zugeordnete Breite wenigstens zweier aneinander gereihter Fassadenplatten. Insbesondere kann der als Profilabschnitt ausgebildete Abstandshalter von einem Profilhalbzeug abgelängt werden. Abhängig von der Breite der zu verkleidenden Wand, kann auch die Länge des Profilabschnittes gewählt werden. Dieser wird dann an mehreren Punkten an der zu verkleidenden Wand bzw. der Dämmplatte befestigt. Dann können die Fassa-denplatten in einer Reihe mit geringem Zeitaufwand nebeneinander montiert werden.
Gemäß einer alternativen Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es aber auch vorgesehen sein, dass sich der Abstandshalter nur über einen Teil der parallel zur Wandebene verlaufende Längserstreckung des Anlageabschnittes erstreckt, da jede Fassadenplatte auf wenigstens zwei Abstandshaltern abgestützt ist, und dass zwischen den Abstandshaltern die Verbindungs-abschnitte zur Verbindung der Lüftungs-Hohlräume gebildet sind. Dabei kann ein Monteur die relativ kleinen Abstandshalter in einem geeigneten Gefäß mit sich führen und diese bei der Montage der Fassadenplatte sukzessive anbringen.
Bevorzugter Weise ist der Abstandshalter mit einem Anlageflansch auf der Vorderseite der Dämmplatte abgestützt. An den Anlageflansch ist ein Distanz-stück angekoppelt, auf dem sich dann der Anlageabschnitt der Fassadenplatte abstützt. Der Anlageflansch verhindert, dass der Abstandshalter in die Dämm-platte eingedrückt werden kann . Zur Vereinfachung der Montage ist vorgesehen, dass der Abstandshalter wenigstens einen Ansatz aufweist, der in eine Aufnahme der Dämmplatte eingesetzt und in Richtung parallel zur Wandebene an der Dämmplatte abgestützt ist. Denkbar ist es dabei, dass in die Dämmplatte mit einem separaten Werkzeug eine entsprechende Aufnahme für den Ansatz eingebracht wird, oder dass sich der Ansatz selbst in die Dämmplatte einbohrt oder einschraubt.
Gemäß einer denkbaren Erfindungsalternative ist der Abstandshalter von einer Bohrung durchzogen. Der Anlageabschnitt der Fassadenplatte weist eine Befestigungsaufnahme auf, die mit der Bohrung des Abstandshalters fluchtet. Zur Befestigung der Fassadenplatte wird durch die Befestigungsaufnahme und die Bohrung ein Befestigungselement hindurchgeführt. Dieses läßt sich dann in der Dämmplatte und/oder der Wand verankern.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von den in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Teilansicht und im Vertikalschnitt eine Wand-verklei- dung,
Fig. 2 in Teilansicht und im Vertikalschnitt eine weitere Ausgestaltungsvariante einer Wandverkleidung mit einem als Profilabschnitt ausgebildeten Abstandshalter,
Fig. 3 der Abstandshalter gem. Fig . 2 in Seitenansicht,
Fig. 4 der Abstandshalter gem. Fig. 3 in Frontansicht und
Fig. 5 der Abstandshalter gem. Fig. 3 + 4 in Draufsicht.
In der Fig. 1 ist in Teilansicht eine Verkleidung für eine Wand 10 dargestellt. Die Wand 10 kann beispielsweise ein Mauerwerk sein. Auf der Außenseite der Wand 10 wird über eine Verklebung 1 1 eine Dämmplatte 1 2 aufgebracht. Die Dämm-
platte 1 2 kann dabei entweder in Teilbereichen oder vollflächig verklebt sein. Sie besteht aus einem druckfesten Dämmstoffmaterial, beispielsweise aus Polystyrol. Die Rückseite 1 5 der Dämmstoffplatte 1 2 ist eben ausgebildet. Eventuelle Oberflächenunebenheiten der Wand 10 können somit ausgeglichen werden. Frontseitig weist die Dämmstoffplatte 1 2 eine ebene Montagefläche 14 auf. Auf dieser Montagefläche 1 4 stützt sich ein Abstandshalter 40 mit seinem Anlageflansch 42 ab. Der Abstandshalter 40 ist dabei als Kunststoff-Spritzgußteil ausgebildet. Der Anlageflansch 42 ist kreisrund und tellerförmig ausgebildet und erstreckt sich um eine Aufnahme in der Dämmstoffplatte 1 2 herum. In diese Aufnahme ist ein Ansatz 43 des Abstandshalters 40 eingesetzt. Der Ansatz 43 ist dabei einstückig an den Anlageflansch 42 angeformt. Auf der dem Ansatz 43 abgekehrten Seite weist der Anlageflansch 42 ein Distanzstück 41 . Dieses ragt über die Montagefläche 14 der Dämmstoffplatte 1 2 vor. Das Distanzstück 41 bildet eine ebene Montage-fläche, auf der sich ein Anlageabschnitt 35 einer Fassadenplatte 30 abstützt. In der Fig. 1 sind zwei übereinander gestellte Fassadenplatten 30 dargestellt. Die Fassadenplatten 30 sind baugleich. An den Anlageabschnitt 35 schließt sich rechtwinklig ein Schenkel 36 an. Sowohl der Schenkel 36 als auch der Anlageabschnitt 35 erstrecken sich über die gesamte, in Richtung der Bildtiefe verlaufenden Breite der Fassadenplatte 30. Der Schenkel 36 wiederum geht in eine vertikale Wandung 31 über. Diese Wandung bildet die Sichtfläche der Fassadenplatte. Wie die Fig. 1 weiter erkennen läßt, geht die Fassadenplatte 30 im Bereich ihres unteren horizontalen Randes im Anschluß an die Wandung 31 in eine Ab- winklung 32 über. Die Abwinklung 32 steht wiederum vertikal zu der Wandung 31 . Von der Abwinklung 32 ist ein Federelement 33 abgebogen. Dieses Federelement 33 kann in eine Nut 34 der unten liegenden Fassadenplatte 30 eingesteckt werden. Die Nut 34 wird dabei von dem Anlageabschnitt 35 und einem, parallel
beabstandet zu dem Anlageabschnitt 35 angeordneten Steg gebildet. Zur Montage der Fassadenplatten 30 wird zunächst die untere Fassadenplatte 30 mit ihrem Anlageabschnitt 35 auf das Distanzstück 41 des Abstandshalters 40 aufgesetzt. Mittels eines Befestigungselementes 20, das durch eine Durchbrechung im Anlageabschnitt 35 hindurchgeführt ist, kann die Fassadenplatte 30 an dem Abstandshalter 40 fixiert werden. Das Befes-tigungselement 20 besitzt einen Schaft 21 , der die Dämmplatte 1 2 durchdringt und in die Wand 10 eingesetzt und hier verankert ist. Zur Verankerung kann bei-spielsweise ein Dübel verwendet werden. Demgemäß kann der Schaft 21 mit einem Schraubgewinde versehen sein. Im Bereich des Anlageabschnittes 35 trägt das Befestigungselement 20 einen Kopf 22. Dieser sitzt vorderseitig auf dem Anlageabschnitt 35 auf. Wenn die untere Fassadenplatte 30 mittels zwei oder mehrerer Befestigungselemente 20 fixiert ist, kann die oben liegende Fassadenplatte 30 montiert werden. Diese wird dann mit ihrem Federelement 33 in die Nut 34 der unteren Fassadenplatte 30 eingesteckt. Anschließend kann die obere Fassadenplatte 30 ebenso wie die untere Fassadenplatte 30 mittels Befestigungselementen 20 und Abstandshaltern 40 fixiert werden.
In der Fig. 2 ist eine alternative Ausgestaltungsvariante eines Abstandshalters 40 dargestellt. Die Fassadenplatten 30 sowie die Dämmplatte 1 2 sind identisch zu der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 ausgebildet. Es kann daher auf die vorste-henden Ausführungen Bezug genommen werden. Der Abstandshalter 40 ist als Vierkant- Hohlprofil ausgebildet. Er besteht aus einem Kunststoff-Strangpressprofil. Der Abstandshalter 40 weist einen Anlageflansch 42 auf, der als eine der Profilseiten des Hohlprofil-Abschnittes ausgebildet ist. An den Anlageflansch 42 schließen sich rechtwinklig die zwei Distanzstücke 41 an, die ebenfalls Profilseiten bilden. Vorderseitig weist der Abstandshalter einen Profilabschnitt auf, der als Montageabschnitt
44 ausgebildet ist und der parallel zu dem Anlageflansch 42 steht. An dem Monta- geabschitt 44 kann die untere Fassaden-platte 30 fixiert werden. Die Ausgestal¬ tung des Abstandshalters 40 läßt sich im Einzelnen den Figuren 3 bis 5 entnehmen. Wie diese Zeichnungen veranschaulichen, weist der Abstandshalter 40 in seiner Montagefläche 44 eine Reihe von in gleicher Teilung zueinander beabstandet angeordneten Befestigungsbohrungen 46 auf. An diesen Befestigungsbohrungen 46 kann, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Schraubelementes oder eines Nietes der Anlageabschnitt 35 der Fassadenplatte 30 fixiert werden. Der Anlageflansch 42 ist ebenfalls mit einer Reihe von Befestigungsbohrungen 46 versehen. Die Befestigungs-bohrungen 46 des Anlageflansches 42 fluchten dabei mit den Befestigungs-bohrungen 46 des Montageabschnittes 44. Damit lassen sich Befestigungs-elemente 50 in die von dem Hohlprofil umschlossene Kammer einführen und durch die Befestigungsbohrungen 46 des Anlageflansches 42 hindurchstecken. Die Befestigungselemente 50 weisen einen Schaft auf, der die Dämmplatte 1 2 durchdringt und in das Mauerwerk 10 eingesetzt, beispielsweise eingeschraubt oder eingeklebt, ist.
Wie die Fig. 4 + 5 erkennen lassen, weist der Abstandshalter im Bereich seiner Distanzstücke 41 Reihen von Verbindungsabschnitten 45 auf. Diese Verbindungsabschnitte sind als Durchbrüche in die Distanzstücke 41 eingearbeitet.
Die Fig. 2 läßt erkennen, dass zwischen der Rückseite der Wandung 31 und der Vorderseite der Dämmplatte 1 2 ein Lüftungs-Hohlraum 37 gebildet ist. Die Verbindungsabschnitte 45 der Abstandshalter 40 verbinden die Lüftungs-Hohlräume 37 der übereinander angeordneten Fassadenplatten 30. Damit entsteht eine hinterlüftete Fassade, entsprechend der DIN mit Lüftungsquerschnitt von 50 cm7m.