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Die
Erfindung betrifft eine Spulenwechseleinrichtung für eine
Vorspinnmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs
1.
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Bekanntlich
werden auf Vorspinnmaschinen Faserbänder, die mittels so
genannter Strecken hergestellt wurden und aus weitestgehend parallel
angeordnetem Fasermaterial bestehen, zu Vorgarnspulen verarbeitet.
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Das
heißt, auf solchen Vorspinnmaschinen wird ein vorgelegtes,
noch relativ dickes Faserband sowohl weiter gestreckt, als auch,
um eine höhere Festigkeit des weiter verzogenen Faserbandes
zu gewährleisten, mit einer relativ geringen Drehung versehen.
Die auf den Vorspinnmaschinen gefertigten Vorgarnspulen werden anschließend,
in der Regel über so genannte Hängewagenzüge,
zu Ringspinnmaschinen transportiert, wo die Vorgarnspulen zu Spinnkopsen
verarbeitet werden.
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Da
bei solchen Vorspinnmaschinen das Auswechseln voller Vorgarnspulen
gegen neue Leerhülsen, das auch als Doffvorgang bezeichnet
wird, einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand darstellt, sind im Zusammenhang
mit derartigen Vorspinnmaschinen bereits verschiedene Spulenwechseleinrichtungen entwickelt
worden, die in der Patentliteratur zum Teil ausführlich
beschrieben sind.
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In
der
EP 0 912 781 B1 ist
beispielsweise eine Spulenwechseleinrichtung für eine Vorspinnmaschine
beschrieben, die, wie üblich, eine vertikal verfahrbar
gelagerte Spulenbank sowie eine stationär angeordnete Flügelbank
aufweist.
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Die
Spulenwechseleinrichtung dieser bekannten Vorspinnmaschine verfügt über
eine Vielzahl von Führungsschienen, die von hinten in die
Vorspinnmaschine reichen und über die Leerhülsen
in die Vorspinnmaschine eingeführt, bzw. die vollen Vorgarnspulen
nach hinten aus der Vorspinnmaschine herausgefördert werden
können. Je nach Ausbildung der Vorspinnmaschine sind die
Führungsschienen der Spulenwechseleinrichtung entweder
direkt an der Flügelbank festgelegt oder an langen Stützgliedern
angeordnet, die von unten an der Flügelbank befestigt sind.
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In
diesem Fall verlaufen die Führungsschienen etwas unterhalb
der Flügel der Vorspinnmaschine.
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Wie
insbesondere aus der
1c der
EP 0 912 781 B1 ersichtlich,
weist diese bekannte Vorspinnmaschine eine Spulenbank mit relativ
langen Spindeln auf, was den Nachteil hat, dass solche Vorspinnmaschinen,
um die Vorgarnspulen zwischen den Flügeln der Flügelbank
und den Spindeln der Spulenbank ausschleusen zu können,
entweder verhältnismäßig hoch oder konstruktiv
recht aufwendig gebaut sein müssen.
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Die
Spulenbank der Vorspinnmaschine gemäß
EP 0 912 781 B1 ist
beispielsweise so konstruiert, dass sie zusätzlich etwas
zur Seite hin verschoben werden kann.
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Durch
die
DE 44 29 099 A1 ist
eine mit einer Spulenwechseleinrichtung ausgestattete Vorspinnmaschine
bekannt, die einerseits eine Spulenbank aufweist, die, wie üblich,
vertikal verschiebbar gelagert ist sowie über relativ lange
Spindeln verfügt und anderseits mit einer Flügelbank
ausgerüstet ist, die mittels einer Horizontalführung
wahlweise in einer vorderen Arbeitsstellung oder einer hinteren
Wechselstellung positionierbar ist.
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Die
Spulenwechseleinrichtung, die in Wartestellung oberhalb der Vorspinnmaschine
angeordnet ist, kann bei Bedarf, das heißt, zum Wechseln
von vollen Vorgarnspulen gegen Leerhülsen abgesenkt werden
kann.
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Vor
dem Beginn des Spulen-/Leerhülsenwechselvorgangs wird die
Flügelbank der Vorspinnmaschine in einer hinteren Wechselstellung
positioniert, die es ermöglicht, dass die Spulenwechseleinrichtung
bis in den Bereich der Spulenbank abgesenkt werden kann.
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Die
Vorspinnmaschine gemäß
DE 44 29 099 A1 ist, vor
allem aufgrund ihrer horizontal verschiebbar gelagerten Flügelbank,
in der Herstellung allerdings sehr kostenintensiv und konnte sich
in der Praxis nicht durchsetzen.
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Des
Weiteren sind Spulenwechseleinrichtungen jedoch auch in Verbindung
mit Vorspinnmaschinen bekannt, die über eine vertikal verfahrbare,
mit kurzen Spindeln ausgestattete Spulenbank verfügen und
eine stationär angeordnete Flügelbank aufweisen,
deren Flügel jeweils mit einer Mittelspindel ausgestattet
sind.
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Beispielsweise
in der
DE 42 14 001
C1 ist eine derartig ausgebildete Vorspinnmaschine beschrieben.
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Diese
bekannte Vorspinnmaschine ist außerdem mit einer die Vorspinnmaschine überspannenden
Portalkonstruktion ausgestattet, an der die Spulenwechseleinrichtung
angeordnet ist.
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Die
Spulenwechseleinrichtung verfügt über ein vertikal
verschiebbar gelagertes Spulengatter, auf dem ein horizontal verschiebbar
gelagerter, mit Aufnahmedornen für Spulen oder für
Leerhülsen ausgestatteter Aufnahmetisch angeordnet ist.
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Im
Bereich der Portalkonstruktion sind außerdem Führungsschienen
für Hängewagenzüge montiert, mit denen
Leerhülsen an die Vorspinnmaschine herangeführt
und volle Vorgarnspulen von der Vorspinnmaschine abtransportiert
werden können.
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Nachteilig
bei dieser bekannten Spulenwechseleinrichtung ist allerdings die
sehr zeitraubende Arbeitsweise der Einrichtung. Das heißt,
bei einem Vorgarnspulen-/Leerhülsenwechsel muss das Spulengatter
stets viermal zwischen einer Wartestellung im oberen Bereich der
Portalkonstruktion und einer Arbeitsstellung, die auf einer Höhe
unterhalb der Flügelbank liegt, verlagert werden.
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Die
DE 10 2006 024 553
B4 beschreibt eine Vorspinnmaschine, die eine vertikal
verschiebbar gelagerte Spulenbank mit kurzen Spindelträgern,
eine stationäre Flügelbank, deren Flügel
mit Mittelspindeln ausgestattet sind, und einen in die Vorspinnmaschine
integrierten Spulenwechseltisch aufweist.
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Der
im Rückraum der Vorspinnmaschine auf einer Höhe
knapp unterhalb der Flügel der Flügelbank angeordnete
Spulenwechseltisch besteht im Wesentlichen aus einer stationären
Rahmenkonstruktion mit horizontalen Führungen, an den verschiebbar
ein so genannter Spulentisch angeordnet ist.
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Der
Spulentisch, in den eine Transporteinrichtung integriert ist, die
Hülsenhalter zur hängenden Aufnahme von Leerhülsen
und leere Hülsenhalter zur späteren hängenden
Aufnahme von vollen Vorgarnspulen aufweist, kann von hinten so über
die abgesenkte Spulenbank geschoben werden, dass die leeren Hülsenhalter
die Vorgarnspulen von der Spulenbank abnehmen können.
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Anschließend
fährt die Transporteinrichtung eine halbe Spulenteilung
weiter, das heißt, die mit Leerhülsen bestückten
Hülsenhalter werden so über den Spindeln der Spulenbank positioniert,
dass die Leerhülsen von den Spulenträgern der
Spulenbank übernommen werden können.
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Die
in der
DE 10 2006
024 553 B4 beschriebene Spulenwechseleinrichtung für
eine Vorspinnmaschine zeichnet sich durch eine kurze Doffzeit aus und
hat sich in der Praxis hervorragend bewährt, weist allerdings
den Nachteil auf, dass sie kaum nachträglich an einer Vorspinnmaschine
installiert werden kann.
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Das
heißt, eine derartige Spulenwechseleinrichtung ist nur
dann einsetzbar, wenn die betreffende Vorspinnmaschine speziell
für den Einbau einer entsprechenden Spulenwechseleinrichtung
konstruiert worden ist.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, insbesondere für Vorspinnmaschinen, die eine
vertikal verschiebbar gelagerte Spulenbank sowie eine stationär
angeordnete Flügelbank aufweisen, deren Flügel
jeweils mit einer Mittelspindel ausgestattet sind, eine Spulenwechseleinrichtung
zu entwickeln, die sowohl kostengünstig und schnell ist,
als auch nachträglich an bereits ausgelieferten Vorspinnmaschinen
montiert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spulenwechseleinrichtung
gelöst, die die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Spulenwechseleinrichtung, die
ein vertikal verstellbares Basiselement aufweist, das an eine die
Vorspinnmaschine überspannende, externe Rahmenkonstruktion
angeschlossen ist, hat insbesondere den Vorteil, dass eine solche
Spulenwechseleinrichtung keine Komponenten aufweist, die Gegenstand
der Vorspinnmaschine sind.
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Die
erfindungsgemäße Spulenwechseleinrichtung kann
daher problemlos auch nachträglich an bereits ausgelieferten
Vorspinnmaschinen zum Einsatz gebracht werden kann.
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Die
auf dem Basiselement angeordnete Wechselplattform, die in Horizontalführungen
verschiebbar gelagert ist, kann von vorne problemlos in die Vorspinnmaschine
eingefahren und so oberhalb der Spulenbank positioniert werden,
dass die leeren Hülsenhalter der Transportvorrichtung exakt über den
vollen Vorgarnspulen stehen und durch die aufwärts fahrende
Spulenbank leicht mit vollen Vorgarnspulen beladen werden können.
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Im
Anschluss, das heißt, nach erfolgter Übernahme
der Vorgarnspulen, werden die mit Leerhülsen bestückten
Hülsenhalter der Transportvorrichtung so über
den Spindeln der Spulenbank positioniert, dass die Leerhülsen
zuverlässig von den Spindeln der Spulenbank übernommen
werden können.
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Der
gesamte Vorgarnspulen-/Leerhülsenwechsel, der wie vorstehend
bereits angedeutet, auch als Doffvorgang bezeichnet wird, geht relativ schnell,
das heißt, die benötigte Doffzeit beträgt
etwa 1–2 Minuten.
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Gemäß Anspruch
2 ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
das Basiselement der Spulenwechseleinrichtung über Zugmittel, die durch
eine definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung beaufschlagbar sind,
mit der Rahmenkonstruktion verbunden ist. Eine solche bei Spinnmaschinen
beispielsweise im Zusammenhang mit Ringbänken seit langem
bewährte Antriebseinrichtung ist zuverlässig und
kostengünstig zu realisieren.
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Wie
in den Ansprüchen 3–6 beschrieben, verfügt
die entweder als Galgenkonstruktion (Anspr. 4) oder als Portalkonstruktion
(Anspr. 5) ausgebildete Rahmenkonstruktion vorteilhafterweise über
rückwärtige Stützpfeiler, die hinter
der Flügelbank stehen.
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Im
Bereich dieser rückwärtigen Stützpfeiler beweglich
angeordnete Gegengewichte, die an die Zugmittel angeschlossen sind,
sorgen dafür, dass die Antriebseinrichtung während
des Betriebes entlastet wird (Anspr. 6).
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Das
heißt, die Gegengewichte kompensieren zumindest teilweise
das über das Basiselement und die Zugkräfte auf
die Antriebseinrichtung einwirkenden Belastungen.
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Auf
diese Weise ist es möglich, relativ kleine Antriebsmotoren
einzusetzen und damit sowohl die Anschaffungskosten, als auch die
Betriebskosten der Antriebseinrichtung relativ niedrig zu halten.
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Die
ordnungsgemäße Positionierung der Hülsenhalter
während des Doffvorganges wird auch durch die in den Ansprüchen
7 und 8 beschriebenen Aufnahmen bzw. Stützelemente unterstützt
bzw. sichergestellt.
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Die
im Bereich der Flügelbank angeordneten Aufnahmen (Anspr.
7) sorgen beispielsweise dafür, dass die Wechselplattform
in ihrer Wechselstellung in einer ordnungsgemäßen
Höhe positioniert ist, während die im Anspruch
8 beschriebenen Stützelemente, die unterhalb der Flügelbank,
vorzugsweise im Bereich zwischen den beiden Flügelreihen
angeordnet sind, verhindern, dass die Wechselplattform während
ihrer horizontalen Verlagerung nach unten abkippen und ihre optimale
Wechselstellung nicht erreichen kann.
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Wie
im Anspruch 9 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
außerdem vorgesehen, dass das Basiselement Führungseinrichtungen
für die Wechselplattform aufweist sowie über einen
Zahnriemenantrieb verfügt, mit dem die Wechselplattform definiert
in Richtung Vorspinnmaschine ausgefahren werden kann.
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Über
die Führungseinrichtungen ist dabei exakt die Richtung
des Vorschubes der Wechselplattform vorgegeben, während
durch den Zahnriemenantrieb zuverlässig die richtige Tiefe
des Vorschubes vorgegeben werden kann.
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Wie
im Anspruch 10 beschrieben, ist die im Bereich der Wechselplattform
angeordnete, verfahrbare und mit Hülsenhaltern ausgestattete
Transportvorrichtung entweder als Kreisförderer ausgebildet, oder
wird, wie im Anspruch 12 dargelegt, durch zwei Hängewagenzüge
gebildet, deren Transportrollenpaare dann in zwei parallel angeordneten,
in die Wechselplattform integrierten Laufschienen geführt sind.
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Sowohl
durch einen mit Hülsenhaltern ausgestatteten Kreisförderer,
als auch durch mit Hülsenhaltern ausgerüstete
Hängewagenzüge ist dabei ein sicherer, hängender
Transport der Leerhülsen und der vollen Vorgarnspulen gewährleistet.
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Wie
in den Ansprüchen 11 und 13 dargelegt, ist in beiden Fällen
vorgesehen, dass die Wechselplattform definiert ansteuerbare Antriebseinrichtungen
für den Kreisförderer bzw. die Hängewagenzüge aufweist.
Die Antriebseinrichtung für die Hängewagenzüge
verfügt dabei vorzugsweise über Reibrädern,
die seitlich an den Hängewagenzügen angreifen
und diese im Bedarfsfall sicher und genau positionieren.
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Wie
im Anspruch 14 beschrieben, sind die Hängewagenzüge
bzw. ist der Kreisförderer vor dem Start des Doffvorganges
so ausgerüstet und positioniert, dass die mit Leerhülsen
ausgerüsteten Hülsenhalter einer ersten, vorderen
Transportreihe bezüglich den mit Leerhülsen ausgerüsteten
Hülsenhaltern einer zweiten, hinteren Transportreihe der
Wechselplattform sowie bezüglich den Spulenträgern
der vorderen Spulenreihe der Spulenbank jeweils um eine halbe Spulenteilung
versetzt angeordnet sind.
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Eine
solche Ausbildung bzw. Anordnung ermöglicht ein sicheres
Einfahren der Leerhülsen zwischen die vordere Spulenreihe
der Spulenbank und zum Beispiel nach einem Transportschritt der
Hängewagenzüge um eine halbe Spulenteilung ein
weiteres Einfahren in die vorgegebene Spulenübernahmepositionen.
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Das
heißt, die leeren Hülsenhalter der Transportvorrichtung
sind dann exakt über den vollen Vorgarnspulen der Spulenbank
angeordnet, so dass die in eine Übergabeposition hochfahrende
Spulenbank die Vorgarnhülsen an die leeren Hülsenhalter übergeben
kann.
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Anschließend
wird die Spulenbank wieder abgesenkt und die Hängewagenzüge
werden erneut um eine halbe Spulenteilung verfahren. Die Leerhülsen
sind jetzt über den Spulenträgern der Spulenbank
positioniert und können von den Spulenträgern der
Spulenbank übernommen werden.
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Wie
im Anspruch 15 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
außerdem vorgesehen, dass die Vorspinnmaschine in einem
Bereich knapp oberhalb der Spulenträger der Spulenbank
als Lichtschranken ausgebildete erste Sensoreinrichtungen aufweist,
die überwachen, ob wirklich alle vollen Vorgarnspulen von
den Spulenträgern der Spulenbank an die Hülsenhalter
der Transportvorrichtung der Spulenwechseleinrichtung übergeben
worden sind. Die Lichtschranken sind dabei fluchtend zu den Spulenträgern
der Spulenbank ausgerichtet und überwachen den Bereich
oberhalb der Spulenträger der Spulenbank.
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Vergleichbare,
ebenfalls als Lichtschranken ausgebildete zweite Sensoreinrichtungen
sind außerdem in einem Bereich knapp oberhalb und bezüglich
der Spulenträger der Spulenbank jedoch etwas seitlich versetzt
angeordnet (Anspr. 16).
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Durch
diese Sensoreinrichtungen kann überwacht werden, ob von
den Hülsenhaltern der Transportvorrichtung der Spulenwechseleinrichtung
alle Leerhülsen an die Spulenträger der Spulenbank übergeben
worden sind, oder ob noch eine der Leerhülsen versehentlich
in einem der Hülsenhalter der Transportvorrichtung zurückgeblieben
ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
Seitenansicht eine Vorspinnmaschine, mit einer erfindungsgemäßen
Spulenwechseleinrichtung, gemäß Schnitt I-I der 2,
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2 eine
schematische Draufsicht auf die in 1 dargestellte
Vorspinnmaschine sowie die zugehörige Spulenwechseleinrichtung,
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3A–3H die
verschiedenen, aufeinander folgenden Schritte eines Vorgarnspulen-/Leerhülsenwechselvorganges,
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4 die
Einfahrbewegungen der Wechselplattplattform in den Bereich der Spulenbank,
in Draufsicht,
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5 die
Ausfahrbewegungen der Wechselplattplattform aus dem Bereich der
Spulenbank, in Draufsicht.
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In 1 ist
eine Vorspinnmaschine 1 dargestellt, die zwischen Endgestellen 18, 19 eine
in vertikaler Richtung verschiebbar gelagerte Spulenbank 2 sowie
eine stationär angeordnete Flügelbank 4 aufweist.
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Die
Flügel 5 der Flügelbank 4 verfügen
jeweils über eine verhältnismäßig
lange Mittelspindel 6, während die im Bereich
der Spulenbank 2 angeordneten Spulenträger 3 relativ
kurz sind.
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Die
Vorspinnmaschine 1 wird von einer externen Rahmenkonstruktion 14 überspannt,
die Bestandteil der erfindungsgemäßen Spulenwechseleinrichtung 7 ist.
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Wie
insbesondere aus den 1 und 2 ersichtlich,
weist die vorzugsweise als Galgenkonstruktion ausgebildete Rahmenkonstruktion 14 rückwärtige
Stützpfeiler 17 und Horizontalträger 35 auf, wobei
im Bereich der freien Enden der Horizontalträger 35 über
Zugmittel 15 ein Basiselement 13 der Spulenwechseleinrichtung 7 so
angelenkt ist, dass das Basiselement 13 vertikal verstellbar
ist.
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Das
heißt, das Basiselement 13 ist über die Zugmittel 15,
die über Umlenkrollen 36 geführt sind, an
eine Antriebseinrichtung 16 angeschlossen.
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Im
Bereich der rückwärtigen Stützpfeiler 17 können
an die Zugmittel 15 außerdem bewegliche Gegengewichte 21 angeschlossen
sein, die dafür sorgen, dass die Antriebseinrichtung 16 während
des Betriebes etwas von dem auf das Basiselement 13 der
Spulenwechseleinrichtung 7 einwirkenden Gewichtsmoment
entlastet wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform kann die Rahmenkonstruktion 14 allerdings
auch als Portalkonstruktion ausgeführt sein. In diesem
Fall sind zusätzlich seitliche Stützpfeiler 20 vorgesehen,
die dann auch als Vertikalführungen für das Basiselement 13 Verwendung
finden können.
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Wie
in 1 dargestellt, ist das Basiselement 13 während
des Spinnprozesses in einer Wartestellung WS positioniert, das heißt,
das Basiselement 13 ist vor der Vorspinnmaschine 1 in
einer Höhe oberhalb der Flügelbank 4 angeordnet.
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Das
Basiselement 13 der Spulenwechseleinrichtung 7 ist
seinerseits mit einer Wechselplattform 10 ausgestattet,
die bezüglich des Basiselementes 13 horizontal
verschiebbar gelagert ist.
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Das
bedeutet, die in nicht näher dargestellten Führungen
des Basiselementes 13 verschiebbar gelagerte Wechselplattform 10 kann
bei Bedarf, zum Beispiel mittels eines Zahnstangenantriebes 24 oder dgl.,
in Richtung der Vorspinnmaschine 1 ausgefahren und dabei
funktionsgerecht zwischen der Flügelbank 4 und
der Spulenbank 2 positioniert werden. Die Wechselplattform 10 wird
beim Ausfahren vorzugsweise durch Stützelemente 23 unterfangen
und ist in der Wechselstellung in Aufnahmen 22 ordnungsgemäß positioniert.
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Die
Wechselplattform 10 verfügt außerdem über
eine Transportvorrichtung 12, deren Hülsenhalter 11 sowohl
mit Leerhülsen 9 als auch mit vollen Vorgarnspulen 8 bestückt
werden können.
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Das
heißt, die Wechselplattform 10 weist entweder
zwei Laufschienen auf, in die Hängewagenzüge 27 mit
ihren Transportrollen einlaufen können, oder in die Wechselplattform 10 ist
ein Kreisförderer 26 integriert, der ebenfalls
mit Hülsenhaltern 11 ausgestattet ist.
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Wie
in 2 schematisch dargestellt, sind, wenn die Transportvorrichtung 12 durch
Hängwagenzüge 27 gebildet wird, im Bereich
der Laufschienen Reibräder 30 installiert, die,
durch eine definiert ansteuerbare Antriebseinrichtung 31 beaufschlagt,
die Hängewagenzüge 27 und damit die Hülsenhalter 11 bedarfsgerecht
positionieren.
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Die
Vorspinnmaschine 1 ist des Weiteren, wie in 1 angedeutet,
mit Sensoreinrichtungen 32, 33 ausgestattet.
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Mit
diesen als Lichtschranken ausgebildeten Sensoreinrichtungen 32, 33 wird
einerseits überprüft, ob die fertiggestellten
Vorgarnspulen 8 ordnungsgemäß von den
Spulenträgern 3 der Spulenbank 2 abgezogen
und an die leeren Hülsenhalter 11 der Hängewagenzüge 27 oder
des Kreisförderers 26 überführt
wurden, bzw. ob anschließend die Leerhülsen 9 von
den Hülsenhaltern 11 vorschriftsmäßig
an die Spulenträgern 3 der Spulenbank 2 übergeben
wurden.
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Die
Sensoreinrichtungen 32 sind dabei jeweils exakt fluchtend,
jedoch etwas oberhalb der Spulenträgerreihen I bzw. II der
Spulenbank 2 angeordnet, während die Sensoreinrichtungen 33 bezüglich
der Spulenträgerreihen I bzw. II etwas
seitlich versetzt angeordnet sind.
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Das
heißt, die Sensoreinrichtungen 32 sind so montiert,
dass sie einen Bereich oberhalb der Spindelträger 3 überwachen,
während die Sensoreinrichtungen 33 etwas neben
den Spulenträgerreihen I bzw. II der
Spulenbank 2 angeordnet sind und einen seitlichen Bereich überwachen,
der von Leerhülsen 9 abgedeckt wird, die beim
Ausfahren der Wechselplattform 10 noch in den Hülsenhaltern 11 der
Transportvorrichtung 12 hängen, das heißt,
die nicht ordnungsgemäß an die Spindelträger 3 der Spindelbank 2 überführt
wurden.
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Die
Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Spulenwechseleinrichtung
wird nachfolgend anhand der 3A–3H sowie
der 4 und 5 erläutert:
Wie
in 3A dargestellt, wird nach der Fertigstellung der
Vorgarnspulen 8 die Spulenbank 2 in eine untere
Lage abgesenkt, in der zwischen den Unterseiten der Mittelspindeln 6 der
Flügel 5 der Flügelbank 4 und
den Oberseiten der auf den Spulenträgern 3 der
Spulenbank 2 stehenden Vorgarnspulen 8 relativ
viel freier Raum gegeben ist.
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Das
Basiselement 13 der Spulenwechseleinrichtung 7,
dessen Wechselplattform 10 mit einer Transportvorrichtung 12 ausgestattet
ist, deren Hülsenhalter 11 wechselweise leer oder
mit einer Leerhülse 9 bestückt sind,
steht in einer oberen Wartestellung WS.
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Im
nächsten Arbeitsschritt, der in 3B dargestellt
ist, wird das Basiselement 13 der Spulenwechseleinrichtung 7 in
Richtung R abgesenkt und in einer vorgegebenen Arbeitsstellung ArbS
positioniert.
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Im
Anschluss wird die Wechselplattform 10 mit ihrer Transportvorrichtung 12,
beispielsweise Hängewagenzügen 27, wie
in den 3C und 3D dargelegt
und nachfolgend anhand der 4 näher
erläutert, in mehreren Verfahrensschritten A, B und C so
in einen Bereich unterhalb der Flügelbank 5 verlagert,
dass die an den Hängewagenzügen 27 angeordneten
leeren Hülsenhalter 11 exakt oberhalb der auf
den Spulenträgern 3 der Spulenbank 2 angeordneten
vollen Vorgarnspulen 8 positioniert sind.
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Die
Spulenbank 2 wird dann etwas angehoben (Pfeil D in 3D)
und die Vorgarnspulen 8 an die bislang leeren Hülsenhalter 11 der
Hängewagenzüge 27 übergeben.
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Nach
einem (in den Figuren nicht dargestellten) erneuten Absenken der
Spulenbank 2 wird durch die Sensoreinrichtungen 32 überprüft,
ob wirklich alle Vorgarnspulen 8 erfolgreich übergeben
wurden.
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Im
Anschluss werden die Hängewagenzüge 27 um
eine halbe Spindelteilung t/2 verfahren, so dass die an den Hülsenhaltern 11 in
hängender Ausrichtung mitgeführten Leerhülsen 9 exakt
oberhalb der Spulenträger 3 der Spulenbank 2 positioniert sind.
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Die
Spulenbank 2 wird dann wieder angehoben, die Leerhülsen 9 von
den Hülsenhaltern 11 der Transportvorrichtung 12 gelöst
und auf die Spulenträger 3 der Spulenbank 2 überführt.
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Nach
dem abermaligen Absenken der Spulenbank 2 kann die Wechselplattform 10 mit
den jetzt in den Hülsenhaltern 11 der Hängewagenzüge 27 hängenden
Vorgarnspulen 8, wie in den 3F und 3G angedeutet
ist, in das in der Arbeitsstellung ArbS verharrende Basiselement 13 zurückgefahren werden,
wobei beim Ausfahren ein bestimmter Fahrweg A', B', C', der nachfolgend
anhand der 5 erläutert wird, eingehalten
werden muss.
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Vor
dem Ausfahren wird anhand der Sensoreinrichtungen 33 außerdem überprüft,
ob wirklich alle Leerhülsen 9 von den Hülsenhaltern 11 der
Transportvorrichtung 12 an die Spulenträger 3 der
Spulenbank 2 übergeben worden sind.
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Zum
Anschluss wird das Basiselement 10, wie in 3H dargestellt,
wieder in die Wartestellung WS angehoben, in der die jetzt mit Vorgarnspulen 8 beladenen
Hängewagenzüge 27 aus der Spulenwechseleinrichtung 7 ausgeschleust
und durch Hängewagenzüge 27, die mit
Leerhülsen 9 bestückt sind, ersetzt werden
können.
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Während
das Basiselement 10 der Spulenwechseleinrichtung 7 in
die Wartestellung WS zurückfährt, wird außerdem,
was in den Figuren nicht dargestellt ist, die Spulenbank 2 so
weit angehoben, dass die Leerhülsen 9 im Bereich
der Mittelflügel 6 der Flügelbank 5 positioniert
sind.
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Das
bedeutet, es kann ein neuer Spinnprozess gestartet werden.
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Wie
in 4 dargestellt, ist die Transportvorrichtung 12,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Hängewagenzüge 27,
der Wechselplattform 10 der erfindungsgemäßen
Spulenwechseleinrichtung 7 vor Beginn der horizontalen
Einfahrbewegung so ausrüstet und positioniert, dass die
vordere Transportreihe V und die hintere Transportreihe H wechselweise
mit leeren Hülsenhaltern 11 und Hülsenhaltern 11,
die mit Leerhülsen 9 bestückt sind, ausgerüstet
sind, wobei der Abstand der Hülsenhalter 11 zueinander
jeweils eine halbe Spindelteilung t/2 beträgt.
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Die
Bestückung der Hülsenhalter 11 ist dabei so
gewählt, dass hinter den mit Leerhülsen 9 bestückten
Hülsenhaltern 11 der vorderen Transportreihe V
der Spulenwechseleinrichtung 7 in der hinteren Transportreihe
H jeweils leere Hülsenhalter 11 positioniert sind.
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Die
mit Leerhülsen 9 bestückten Hülsenhalter 11 der
vorderen Transportreihe V sind außerdem mittig zu den Vorgarnspulen 8 der
vorderen Reihe I der Spulenbank 2 angeordnet.
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Wie
in 4 dargestellt, ist es bei einer solchen Bestückung
der Wechselplattform 10 gefahrlos möglich, die
Wechselplattform 10 zunächst um eine Wegstrecke
A zu verschieben, das heißt, bis die Leerhülsen 9 der
vorderen Transportreihe V genau zwischen den Spulenreihen I und II der
Spulenbank 2 stehen.
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Anschließend
werden die Hängwagenzüge 27 um eine halbe
Spulenteilung t/2 (Wegstrecke B) verfahren und dann die Wechselplattform 10 um
eine weitere Wegstrecke C verschoben.
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Die
leeren Hülsenhalter 11 der Hängewagenzüge 27 oder
des Kreisförderers 26 sind dann exakt oberhalb
der auf den Spulenträgern 3 der Spulenbank 2 stehenden
Vorgarnspulen 8 positioniert und können durch
die Spulenbank 2, die zu diesem Zweck etwas nach oben fährt,
mit den Vorgarnspulen 8 beladen werden.
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In 5 ist
das Ausfahren der mit Vorgarnspulen 8 beladenen Wechselplattform 10 aus
der jetzt mit neuen Leerhülsen 9 bestückten
Spulenbank 2 dargestellt.
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Wie
angedeutet, muss die Wechselplattform 10 erst um die Wegstrecke
C' zurückgezogen und dann die Hängewagenzüge 27 um
eine halbe Spindelteilung t/2 (Wegstrecke B') verschoben werden.
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Anschließend
kann die Wechselplattform 10 um die Wegstrecke A' in das
Basiselement 13 zurückgezogen und dann mit diesem
in die Wartestellung WS überführt werden.
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In 5 ist
außerdem eine Einrichtung dargestellt, die im Zusammenhang
mit den Sensoreinrichtungen 33 zum Einsatz kommt. Die Spulenbank 2 ist
beispielweise mit festen oder mit ausklappbaren Barrieren 40 ausgestattet,
die so ausgebildet und angeordnet sind, dass Leerhülsen 9,
die nicht ordnungsgemäß an die Spulenträger 3 der
Spindelbank 2 übergeben wurden und noch in den Hülsenhaltern 11 der
Transportvorrichtung 12 hängen, beaufschlagt und
dabei so ausgelenkt werden, dass sie den Kontrollstrahl der Lichtschranken 33 beeinträchtigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0912781
B1 [0005, 0008, 0009]
- - DE 4429099 A1 [0010, 0013]
- - DE 4214001 C1 [0015]
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