DE4438346C2 - Kreuzspulen herstellende Textilmaschine - Google Patents
Kreuzspulen herstellende TextilmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende
Textilmaschine mit einer Vielzahl von Spulapparaten, die in
Lagerstellen eines sich in Maschinenlängsrichtung erstreckenden
Maschinenrahmens abgestützt, an entsprechende
Versorgungsleitungen angeschlossen sind.
Derartige Textilmaschinen sind bespielsweise durch die
DE 17 60 988 A bekannt. Die in dieser Schrift dargestellten
und beschriebenen Textilmaschinen weisen ein maschinenendseitig
angeordnetes Antriebsgestell sowie ein zentrales, in
Maschinenlängsrichtung verlaufendes Maschinenbett auf. An
diesem Maschinenbett sind beidseitig Spuleinheiten angeordnet.
Die einzelnen Spuleinheiten sind dabei über seitliche
Lagerstifte am Unterteil der Spuleinheit schwenkbar in
entsprechenden Lagerstellen des Maschinenbettes abgestützt und
liegen mit der Rückwand der Spuleinheit an einem im Bereich der
Maschinenmittelachse angeordneten Versorgungsgehäuse an.
Eine solche Anordnung ermöglicht es, jede Spuleinheit einzeln
nach vorne zu schwenken und gegebenenfalls als komplettes
Bauteil aus der Spulmaschine auszubauen, ohne daß dabei die
übrigen Spuleinheiten in ihrer Arbeitsfähigkeit behindert
werden. Die tiefliegende Schwenkachse erschwert allerdings das
Handling solcher Spuleinheiten bei der Montage oder Demontage
erheblich. Außerdem treten bei derartig gestalteten
Textilmaschinen Probleme auf, wenn an der Frontseite der
Maschine eine Führungsschiene für eine Hilfseinrichtung, zum
Beispiel für einen Hülsenwagen, installiert ist.
Durch die DE 36 03 803 A1 sind weiter Kreuzspulautomaten
bekannt, bei denen die Fadenchangiereinrichtungen als separate,
austauschbare Bauteile ausgelegt sind. Die Gestelle der
Wickelapparate weisen spezielle Lagerstellen auf, die wahlweise
verschiedenartig aufgebaute Fadenchangiervorrichtungen, zum
Beispiel eine Fadenführungstrommel, eine
Riemenchangiereinrichtung oder dergleichen aufnehmen können.
Ausgehend von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen der
vorbeschriebenen Gattung, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Spulapparate derartiger Textilmaschinen weiter zu
verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Anordnung bietet vor allem den Vorteil,
daß die Textilmaschine sehr wartungsfreundlich wird. Durch die
erfindungsgemäße Anlenkung des Spulapparatoberteils an dem als
Trägergehäuse fungierenden Spulapparatmittelteil ist es
möglich, das Spulapparatoberteil für Wartungs- oder
Kontrollarbeiten leicht aus einer Betriebsstellung in eine
Wartungsstellung zu überführen. In der Wartungsstellung
befindet sich das Spulapparatoberteil in einer für das Personal
gut zugänglichen Position vor der Textilmaschine. Ein
Fadenführungstrommelwechsel oder dergleichen ist dann
problemlos durchführbar.
In bevorzugter Ausführungsform ist das Spulapparatoberteil mit
dem Spulapparatmittelteil über eine Schwenkachse verbunden, die
im Bereich der Frontseite der Spulstelle angeordnet ist. Das
Hochklappen und Kippen des Spulapparatoberteiles um diesen
Drehpunkt gewährleistet dabei einerseits, daß das
Spulapparatoberteil ausreichend weit in den vom
Wartungspersonal zugängigen Bereich geschwenkt werden kann,
anderseits stellen eventuell vorhandene Führungselemente im
Bereich der Frontseite der Textilmaschine, zum Beispiel
Führungsschienen für einen verfahrbar angeordneten Hülsenwagen,
kein Problem dar.
Eine Befestigungskonsole, die vorzugsweise an einer
rückwärtigen Stelle der beiden Spulapparatteile angeordnet ist,
stellt außerdem sicher, daß das Spulapparatoberteil in seiner
Betriebsstellung ausreichend starr am Spulapparatmittelteil
fixierbar ist.
In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
anstelle der Schwenkverbindung zwischen den beiden
Spulapparatteilen eine Linearführung Verwendung findet. Auch
bei einer derartigen Anbindung sind die prinzipiellen Vorteile
der Erfindung, nämlich das problemlose Überführen des
Spulapparatoberteils aus einer Betriebsstellung in eine gut
zugängige Wartungsstellung gegeben. Allerdings ist der
fertigungstechnische Aufwand zum Erstellen einer Linearführung
in der Regel höher als der Fertigungsaufwand, der für eine
schwenkbewegliche Verbindung der Spulappartteile notwendig ist.
In bevorzugter Ausführungsform ist sowohl das
Spulapparatmittelteil als auch das Spulapparatoberteil als
kompaktes Druckgußgehäuse ausgebildet. Solche kompakte
Druckgußgehäuse bieten nicht nur Vorteile hinsichtlich ihrer
Fertigung, sondern erleichtert insgesamt das Handling der
Spulapparatteile bei der Montage und der Wartung. An oder in
den Druckgußgehäusen sind dabei alle zum Wickeln einer
Kreuzspule beziehungsweise zum Einleiten und Aufrechterhalten
des Spulvorganges notwendigen Bauteile integriert. Eine solche
Ausbildung hat vor allem den Vorteil, daß, beispielsweise durch
einen Austausch des Spulapparatoberteils, die Textilmaschine
problemblos von einem Fadenführungssystem auf ein anderes
Fadenführungssystem umgestellt werden kann. Es kann zum
Beispiel in kürzester Zeit von einer Fadenführungstrommel auf
einen Riemchenfadenführer oder einen Flügelfadenführer
umgerüstet werden.
Da das Spulapparatoberteil als separates Spulteil ausgelegt
ist, das alle für das Erstellen einer Kreuzspule notwendigen
Bauteile, wie den Trommelantrieb, den Spulenrahmen
einschließlich Lagerung und Zusatzeinrichtungen sowie die
zugehörige Elektronik enthält, ist ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Ausbildung darin zu sehen, daß sie für eine
Standardisierung derartiger Spulapparatoberteile geeignet ist.
Das heißt, das Spulapparatoberteil ist so konzipiert, daß es
auch bei anderen Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen wie
zum Beispiel Offenend-Rotorspinnmaschinen, Offenend-
Friktionsspinnmaschinen oder dergleichen einsetzbar ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend
anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Spulapparat mit Rundmagazin in Seitenansicht, das
Spulapparatoberteil befindet sich in Betriebsstellung,
Fig. 2 einen Spulapparat gemäß Fig. 1 mit aufgeschwenktem
Spulapparatoberteil,
Fig. 3 einen alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spulapparates,
Fig. 4 der Spulapparat gemäß Fig. 3, in Vorderansicht,
Fig. 5 eine Maschinensektion des Kreuzspulautomaten mit einer
Vielzahl von Spulapparaten, in Vorderansicht.
In Fig. 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichnet Spulapparat eines
Kreuzspulautomaten dargestellt. Der Spulapparat 1 befindet sich
in der Betriebsstellung I, das heißt, das Spulapparatoberteil
16 liegt auf dem Spulappartmittelteil 5 auf und ist über
wenigstens eine Befestigungskonsole 15 gesichert.
Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, besteht eine
Maschinensektion 30 eines Kreuzspulautomaten jeweils aus zwei
endseitig angeordneten, vertikalen Stützelementen 2
beziehungsweise 2' sowie einer zwischengeschalteten, als
biegesteife Blechkonstruktion 29 ausgeführten Saugtraverse 3.
An der Saugtraverse 3 sind über Arretierungsmittel 4 die
Spulapparatmittelteile 5 der einzelnen Spulapparate 1 fest
angeschlossen. In der Regel umfaßt jede Maschinensektion 30
insgesamt zehn dieser Spulapparate 1.
Die Spulapparatmittelteile 5, die als Trägergehäuse 25 für
weitere Spulapparatkomponenten, zum Beispiel für das
Spulapparatoberteil 16 oder die Spulenablaufeinrichtung 41
dienen, weisen alle zum Einleiten oder Aufrechterhalten des
Spulprozesses notwendigen Komponenten, wie eine
Spleißeinrichtung 6, eine Saugdüse 7, ein Greiferrohr 8, einen
Unterfadensensor 9 sowie einen Fadenspanner 31 auf. Des
weiteren sind am Spulapparatmittelteil 5 üblicherweise eine
Paraffiniereinrichtung 11, ein Fadenzugsensor 12 sowie ein
Fadenreiniger 13 angeordnet.
Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich weist das
Spulapparatmittelteil 5 an seiner Oberseite im Bereich der
Frontseite 26 Anschlüsse 42 für eine Schwenkachse 14 auf. Im
rückwärtigen Bereich sind am Spulappartmittelteil 5 außerdem
Befestigungskonsolen 15 angeordnet.
Wie in Fig. 1 angedeutet, liegt das Spulapparatoberteil 16 im
Betriebszustand I auf dem Spulapparatmittelteil 5 auf und wird
dabei über die Befestigungskonsole 15 gesichert. Das als
kompaktes Druckgußgehäuse ausgeführte Spulapparatoberteil 16,
das alle für das Wickeln einer Kreuzspule 40 notwendigen
Bauelemente, wie zum Beispiel den Spulenrahmen 17 mit der
Kompensationseinrichtung 19, eine Fadenführungstrommel 18 nebst
(nicht dargestellten) Antrieb sowie die notwendige Elektronik
aufweist, kann wie in Fig. 2 angedeutet, um die Schwenkachse 14
in Richtung S verschwenkt und damit in die strichpunktiert
angedeutete Wartungsstellung II überführt werden.
Wie ersichtlich, ragt das Spulapparatoberteil 16 in dieser
Wartungsstellung II weit in den vor der Spulmaschine
befindlichen Bedienergang und ist folglich für das
Wartungspersonal sehr gut zugängig. Wartungs- und
Reparaturarbeiten sind dann relativ problemlos durchführbar.
Es ist beispielsweise ohne große Schwierigkeiten möglich,
einzelne Komponenten des Spulapparatoberteils 16, wie
beispielsweise die Fadenführungstrommel 18 oder dergleichen
auszutauschen beziehungsweise das gesamte Spulapparatoberteil
16 zu ersetzen.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist zwischen den
Spulapparatteilen 5 und 16 eine Trennfuge 27 angeordnet, die
der Aufnahme von Versorgungs- und/oder Signalleitungen 28
dient.
An dem als Traggehäuse 25 ausgebildeten Spulapparatmittelteil 5
kann, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, eine
Spulenablaufeinrichtung 41 befestigt sein. Eine solche
Spulenablaufeinrichtung 41 besteht dabei im wesentlichen, wie
bekannt, aus einem Rundmagazin 21 zum Bevorraten von Kopsen 24,
einer Kopsrutsche 22 zum Überführen der Spulkörper in ihre
Ablaufposition sowie einem auf einer Auswurfeinrichtung
angeordneten Aufsteckdorn 23, der die Spule 24 während des
Abspulvorganges aufnimmt. Oberhalb der Ablaufspule 24 ist
üblicherweise außerdem ein Abzugsbeschleuniger 10 angeordnet.
Die Fig. 3 zeigt einen Spulapparat 1, dessen
Spulapparatoberteil 16 mit dem Spulapparatmittelteil 5 über
eine Linearführung 39 verbunden ist. Im Betriebszustand I sind
die beiden Spulapparatteile 5 und 16 dabei über eine
Arretierungseinrichtung 38 gesichert. Bei dem in Fig. 3
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spulapparat 1
Bestandteil eines Verbundsystemes, das heißt, dem Spulapparat 1
werden über eine Spulentransporteinrichtung 32 Kopse 24
zugeführt. Die Kopse 24 stehen dabei aufrecht auf sogenannten
Caddy's 33. Wie bekannt und nicht näher erläutert, weisen
derartige Spulentransportsysteme 32 unter anderem eine
Zuführstrecke 34 sowie eine Abtransportstrecke 35 auf. Die
Zuführstrecke 34 ist über Querstrecken 36 mit den einzelnen
Spulapparaten 1 verbunden. Der Abtransport der Leerhülsen 37
erfolgt, wie üblich, über die maschinenfrontseitig angeordnete
Abtransportstrecke 35.
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, es sind durchaus weitere
Kombinationen der einzelnen Merkmale denkbar, ohne daß dabei
der allgemeine Erfindungsgedanke verlassen wird.
Claims (9)
1. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine mit einer Vielzahl
von Spulapparaten, die in Lagerstellen eines sich in
Maschinenlängsrichtung erstreckenden Maschinenrahmens
abgestützt, an entsprechende Versorgungsleitungen
angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Spulapparat (1) mehrere funktionsspezifisch
ausgestattete Baugruppen (5, 16) aufweist, wobei ein
Spulapparatmittelteil (5) an einer stabilen Saugtraverse (3)
festgelegt und mit einem Spulapparatoberteil (16) derart
verbunden ist, daß das Spulapparatoberteil (16) aus einer
Betriebsstellung (I) problemlos in eine Wartungsstellung
(II) überführbar ist.
2. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spulapparatoberteil (16) mit
dem als Traggehäuse (25) konzipierten Spulapparatmittelteil
(5) über eine im Bereich der Frontseite (26) des
Spulapparates (1) angeordnete Schwenkachse (14) verbunden
ist.
3. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spulapparatoberteil (16)
in Betriebsstellung (I) am Spulapparatmittelteil (5) über
wenigstens eine Befestigungskonsole (15) festlegbar ist.
4. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spulapparatoberteil (16) und
das Spulapparatmittelteil (5) über eine Linearführung (39)
verbunden sind.
5. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem oder
mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spulapparatoberteil (16) und das
Spulapparatmittelteil (5) jeweils als kompakte
Druckgußgehäuse ausgebildet sind.
6. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem oder
mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spulapparatoberteil (16) alle zum Wickeln einer
Kreuzspule notwendigen Komponenten (17, 18, 19 etc.) aufweist.
7. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem oder
mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spulapparatmittelteil (5) alle zum Einleiten und
Aufrechterhalten des Spulvorganges notwendigen Bauteile
besitzt.
8. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem oder
mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Spulapparatoberteil (16) und dem
Spulapparatmittelteil (5) eine Trennfuge (27) vorhanden ist,
die der Aufnahme von Energie- und Signalleitungen (28)
dient.
9. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach einem oder
mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugtraverse (3) als biegesteife Blechkonstruktion
(29) ausgebildet ist, die zwischen endseitigen, vertikalen
Stützkonstruktionen (2) angeordnet, das Rückgrat der
einzelnen Textilmaschinensektion (30) darstellt.
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