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Die
Erfindung betrifft einen Hülsenspeicher für eine
nicht mit einem selbsttätig arbeitenden Anspinnaggregat
ausgestattete Offenend-Rotorspinnmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Für
einen ordnungsgemäßen Betrieb einer Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschine ist es erforderlich, dass bei einem
Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel im Bereich der betreffenden
Arbeitsstelle eine leere Kreuzspulenhülse bereitgehalten
wird, die, beispielsweise von einem Anspinnaggregat, das die Arbeitsstellen
derartiger Textilmaschinen selbsttätig versorgt, nach dem
Ausstoßen der fertig gestellten Kreuzspule sofort in den
Spulenrahmen der Arbeitsstelle eingewechselt werden kann.
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Wie
in der
DE 38 28 252
C2 beschrieben, sind Offenend-Rotorspinnmaschinen zu diesem Zweck
beispielsweise mit einer speziellen Leerhülsentransporteinrichtung
ausgestattet, über die das Anspinnaggregat im Bedarfsfall
unverzüglich mit einer leeren Kreuzspulenhülse
versorgt werden kann.
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Des
Weiteren sind Kreuzspulautomaten oder Doppeldrahtzwirnmaschinen
bekannt, bei denen im Bereich ihrer Arbeitsstellen jeweils ein stationärer, spulstelleneigener
Leerhülsenspeicher angeordnet ist, aus dem sich das Serviceaggregat
im Falle eines Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels bedienen
kann.
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Solche
beispielsweise in der
DE
38 19 873 C2 oder der
DE 39 39 594 A1 dargestellten und beschriebenen
spulstelleneigenen Leerhülsenspeicher sind in der Regel
oberhalb der einzelnen Arbeitstellen angeordnet und weisen eine
nach vorne hin geneigte Ladefläche für leere Kreuzspulenhülsen
auf.
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Die
Ladefläche dieser Leerhülsenspeicher ist dabei
nach vorne durch einen Anschlag begrenzt.
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Das
bedeutet, die vordere Hülse des Hülsenspeichers
liegt aufgrund der geneigten Ladefläche stets so an diesem
Anschlag an, dass sie im Zuge des Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels
von einem entsprechenden Hülsengreifer des Serviceaggregates
sicher aufgenommen und in den Spulenrahmen eingewechselt werden
kann.
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Von
nicht mit einem selbsttätig arbeitenden Anspinnaggregat
ausgestatteten Offenend-Rotorspinnmaschinen ist es außerdem
bekannt, im Bereich der Sektionsgrenzen dieser Textilmaschinen Hülsenspeicher
für Kreuzspulenhülsen anzuordnen.
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Die
Hülsenspeicher sind beispielsweise am Sektionsfuß festgelegt.
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Diese
bekannten Hülsenspeicher bestehen im Wesentlichen aus einem
vertikalen Montagehalter sowie einigen in nahezu horizontaler Ausrichtung
am Montagehalter festgelegten Aufnahmedornen für jeweils
eine Kreuzspulenhülse.
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Der
obere der Aufnahmedorne ist dabei etwa in Höhe einer Vorlagefasermaterial
bevorratenden Spinnkanne angeordnet, während die anderen
Aufnahmedorne sukzessiv tiefer angeordnet sind und der untere Aufnahmedorn
knapp über dem Hallenboden angebracht ist.
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Solche
im Bereich der Sektionsgrenzen angeordneten Hülsenspeicher
weisen zwar den Vorteil auf, dass sie, im Gegensatz zu Hülsenspeichern,
die oberhalb der Arbeitsstellen positioniert sind, auch von nicht
ganz so groß gewachsenem Personal bedient werden können,
allerdings hat sich erwiesen, dass das Bestücken und Entleeren
der Aufnahmedorne, insbesondere der Aufnahmedorne im unten Teil
des Montagehalters, auf Dauer für das Bedienpersonal der
nicht mit einem selbsttätig arbeitenden Anspinnaggregat
ausgestatteten Offenend-Rotorspinnmaschine sehr mühsam
ist und eine starke Belastung darstellt.
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Ausgehend
von Hülsenspeichern der vorstehend beschriebenen Gattung
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Hülsenspeicher
für eine nicht mit einem selbsttätig arbeitenden
Anspinnaggregat ausgestattete Offenend-Rotorspinnmaschine zu schaffen,
der so ausgebildet ist, dass das Bedienpersonal auch auf Dauer,
selbst bei einer hohen Frequentierung der Hülsenspeicher,
nicht überlastet wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Hülsenspeicher
gelöst, wie er im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung des Hülsenspeichers
mit einem in der Einbaulage vertikal angeordneten Ladeschacht sowie
einer Fördereinrichtung, die die Kreuzspulenhülsen
so beaufschlagt, dass die jeweils zur Entnahme anstehende obere Kreuzspulenhülse
in einer vorgegebenen, ergonomisch günstigen Entnahmehöhe
positioniert wird, hat den Vorteil, dass jede zur Entnahme anstehende Kreuzspulenhülse
stets in einer vorgegebenen, für das Bedienpersonal ergonomisch
günstigen Entnahmehöhe positioniert ist.
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Das
heißt, für das Bedienpersonal, das manuell eine
fertig gestellte Kreuzspule aus dem Spulenrahmen der betreffenden
Arbeitsstelle entfernt, liegt in stets gleicher ergonomisch günstiger
Entnahmehöhe griffgünstig eine neue Kreuzspulenhülse
bereit, die ohne große körperliche Anstrengung
in den Spulenrahmen eingewechselt werden kann.
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Wie
im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
vorgesehen, dass der Hülsenspeicher durch zwei beabstandet
angeordnete, mit ihrer Öffnung einander zugewandte, U-förmig ausgebildete
Führungsschienen gebildet ist, die über wenigstens
eine bodennahe Traverse verbunden sind. Zwischen den U-förmig
ausgebildeten Führungsschienen können auf einfache
Weise eine Vielzahl von Kreuzspulenhülsen bevorratet werden,
die durch eine entsprechende Fördereinrichtung zuverlässig
in eine vorgebbare Entnahmestellung überführt
werden.
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Gemäß Anspruch
3 ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
am oberen Ende des Ladeschachtes der Hülsenspeicher Anschlagmittel angeordnet
sind, die sowohl die jeweils zur Entnahme anstehende Kreuzspulenhülse
exakt positionieren, als auch eine leichte Entnahme der betreffenden Kreuzspulenhülse
aus dem Hülsenspeicher ermöglichen. Durch derartige
Anschlagmittel kann auf einfache Weise sicher gestellt werden, dass
die obere Kreuzspulenhülse stets griffbereit positioniert
und zum Einwechseln in den Spulenrahmen problemlos entnehmbar ist.
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Gemäß der
Ansprüche 4 und 5 kommt als Fördereinrichtung
für die Kreuzspulenhülsen entweder ein federelastisches
Element, beispielsweise eine Druckfeder, zum Einsatz, oder die Fördereinrichtung
wird durch ein Pressluftpolster gebildet, das die Kreuzspulenhülsen
in Richtung der am oberen Ende des Ladeschachtes angeordneten Anschlagmittel
beaufschlagt. Durch die Fördereinrichtung wird die jeweils
obere Kreuzspulenhülse so an die Anschlagmittel angelegt,
dass die Kreuzspulenhülse jederzeit leicht entnehmbar ist.
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Ob
als federelastisches Element, wie im Anspruch 4 beschrieben, eine
mechanische Druckfeder zum Einsatz kommt, oder ob, wie in Anspruch
5 dargelegt, ein Pressluftpolster eingesetzt wird, das nach Art
einer Luftfeder arbeitet, ist dabei für die Funktion unerheblich.
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Wie
im Anspruch 6 dargelegt, ist in vorteilhafter Ausführungsform
außerdem vorgesehen, dass der erfindungsgemäße
Hülsenspeicher jeweils im Bereich der Sektionsgrenzen am
Maschinengestell der Offenend-Rotorspinnmaschine festlegbar ist. Das
heißt, im Bedarfsfall kann das Bedienpersonal von einem
Hülsenspeicher aus problemlos beispielsweise jeweils sechs
Arbeitsstellen links vom Hülsenspeicher und sechs Arbeitsstellen
rechts vom Hülsenspeicher bedienen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Vorderansicht auf eine semiautomatische Rotorspinnmaschine mit erfindungsgemäßen
Hülsenspeichern im Bereich der Sektionsgrenzen,
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2 einen
erfindungsgemäßen, mit Kreuzspulenhülsen
beladenen Hülsenspeicher in einem größeren
Maßstab,
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3 den
Hülsenspeicher gemäß 2 in Draufsicht,
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4 den
Hülsenspeicher gemäß 2 in Seitenansicht.
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In 1 ist
schematisch in Vorderansicht eine semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschine 1 dargestellt,
die zwischen ihren Endgestellen 2, 3 eine Vielzahl
gleichartiger Arbeitsstellen 4 aufweist.
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Die
Endgestelle 2, 3 sind dabei, wie bekannt und daher
nicht näher dargestellt, über durchgehende Ver-
und Entsorgungskanäle, beispielsweise einen Unterdruckkanal
zur Versorgung der Spinnvorrichtungen 12 mit Spinnunterdruck,
einen Elektronikkanal für ein Bussystem 7 und/oder
eine Garnüberwachungseinrichtung sowie einen Kabelkanal
zur Versorgung der Arbeitsstellen 4 mit elektrischer Energie,
verbunden.
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An
diesen Ver- und Entsorgungskanälen, die quasi das "Rückgrad"
der Textilmaschine darstellen, sind die Garnbildungs- bzw. Kreuzspulwickeleinrichtungen
der Arbeitsstellen 4 der Offenend-Rotorspinnmaschine 1,
das heißt, die Offenend-Rotorspinnvorrichtungen 12 und
die Spulvorrichtungen 18 der Arbeitsstellen 4,
festgelegt.
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In
den Endgestellen 2 bzw. 3 sind vorzugsweise außerdem
(nicht dargestellte) Gruppenantriebe für die Spulenantriebswalzen,
für die Spinnrotoren sowie für die Faserbandauflösewalzen
angeordnet.
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Des
Weiteren sind die Endgestelle 2 bzw. 3 mit einer
textilmaschineneigenen Unterdruckquelle 10, einer elektrischen
Energieversorgung sowie einer Zentralsteuereinheit 5 für
die Offenend-Rotorspinnmaschine 1 ausgestattet.
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Die
Zentralsteuereinheit 5 ist dabei ihrerseits mit den Arbeitsstellenrechnern 6 der
einzelnen Arbeitsstellen 4, beispielsweise über
ein Bussystem 7, verbunden.
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Auf
den zahlreichen Arbeitsstellen 4 wird jeweils mittels der
Offenend-Spinnvorrichtung 12 ein Vorlagefaserband 15,
das in Spinnkannen 16 bevorratet ist, die unterhalb der
Arbeitsstellen 4 positioniert sind, zu einem Faden 17 gesponnen,
der anschließend auf der Spulvorrichtung 18 zu
einer Kreuzspule 19 aufgewickelt wird.
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Die
Kreuzspule 19 ist dabei, wie üblich, mit einer
Kreuzspulenhülse 11 zwischen den Spulenrahmenarmen
eines Spulenrahmens frei drehbar gehaltert und wird über
die Spulenantriebswalze reibschlüssig rotiert.
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Wenn
eine der zahlreichen Kreuzspulen 19 einen vorgebbaren Durchmesser
erreicht hat, wird vom Bedienpersonal manuell ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel
durchgeführt, bei dem die fertig gestellte Kreuzspule 19 gegen
eine leere Kreuzspulenhülse 11 ausgetauscht wird.
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Im
Zuge eines solchen Kreuzspulen-/Leerhülsenwechseln, bei
dem bei semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen die Garnproduktion
an der betreffenden Arbeitsstelle weiter läuft, wird der laufende
Faden 17 zunächst an eine (nicht dargestellte)
Saugdüse, die so genannte dritte Hand, übergeben,
die den Faden 17 temporär entsorgt. Gleichzeitig
wird die Verbindung des laufenden Fadens zur Kreuzspule 19 unterbrochen.
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Die
Kreuzspule 19 wird anschließend in den Stillstand
gebremst, und beispielsweise einer spinnmaschineneigenen Kreuzspulentransporteinrichtung übergeben,
die die fertige Kreuzspule 19 zu einer Spulenentnahmestation
am Maschinenende transportiert.
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Nach
dem Ausstoßen der fertigen Kreuzspule wechselt der Bediener
eine neue, leere Kreuzspulenhülse 11 in den Spulenrahmen
ein und senkt die Kreuzspulenhülse 11 so auf die
Spulenantriebswalze der betreffenden Arbeitsstelle 4 ab,
dass diese auf eine Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird, die der
Fadenabzugsgeschwindigkeit der Offenend-Rotorspinnmaschine 1 entspricht.
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Die
neue Kreuzspulenhülse 11 entnimmt der Bediener
dabei einem der Hülsenspeicher 8, die, wie in 1 dargestellt,
jeweils im Bereich der Sektionsgrenzen 29 angeordnet sind.
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Zum
Wiederanspinnen der betreffenden Arbeitsstelle 4 wird anschließend
der in die "dritte Hand" einlaufende Faden an die mit Betriebsdrehzahl
rotierende Kreuzspulenhülse 11 angelegt und eine
Fadenanfangsreserve erstellt.
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Wie
insbesondere in 2 dargestellt, weisen die erfindungsgemäßen
Hülsenspeicher 8 einen in der Einbaulage vertikal
ausgerichteten Ladeschacht 30 auf, der eine Vielzahl von
Kreuzspulenhülsen 30 aufnehmen kann.
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Der
Ladeschacht 30 wird dabei beispielsweise durch zwei beabstandet
angeordnete, U-förmige Führungsschienen 9 gebildet,
die über wenigstens eine, vorzugsweise bodennah angeordnete
Traverse 21 verbunden sind.
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Wie
in 2 gezeigt, sind zwischen den Schenkeln der U-förmigen
Führungsschienen 9, in Längsrichtung
der Führungsschienen 9 verschiebbar, leere Kreuzspulenhülsen 11 übereinander
lagerbar.
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Im
Bereich einer bodennahen Traverse 21 des in seiner Einbaulage
vertikal angeordneten Ladeschachts 30 ist außerdem
eine Fördereinrichtung 13 vorgesehen, die die
Kreuzspulenhülsen 11 in Richtung einer Entnahmestellung
E, das heißt, nach oben zu den Anschlagmitteln 14 hin
beaufschlagt.
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Die
Entnahmestellung E wird dabei durch Anschlagmittel 14 definiert,
die beispielsweise als aus Federstahl gefertigte Stopper ausgebildet
sind.
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Das
bedeutet, durch die Fördereinrichtung 13 wird
die jeweils obere Kreuzspulenhülse 11 des Hülsenspeichers 8 stets
in der Entnahmestellung E positioniert, in der sie vom Bedienpersonal
in ergonomisch günstiger Höhe gut zugängig
ist.
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Bei
der Entnahme einer Kreuzspulenhülse 11 werden
die Anschlagmittel 14 kurz nach hinten gefedert und kehren
dann sofort in ihre Ausgangslage zurück, in der sie wieder
einen Anschlag für die nächste, der im Hülsenspeicher 8 bevorrateten Kreuzspulenhülsen 11 bilden.
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Wie
insbesondere aus den 3 und 4 ersichtlich,
sind die Anschlagmittel 14 vorzugsweise jeweils außen
an den Schenkeln der U-förmigen Führungsschienen 9 festgelegt
und überfassen dabei mit einer Rundung 22 teilweise
die im Ladeschacht 30 des Hülsenspeichers 8 bevorrateten
Kreuzspulenhülsen 11. Das heißt, die
Kreuzspulenhülsen 11 können durch die
Fördereinrichtung 13, die entweder als Druckfeder 20 oder
als Pressluftpolster ausgebildet ist, nicht aus dem Ladeschacht 30 des
Hülsenspeichers 8 herausgedrückt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3828252
C2 [0003]
- - DE 3819873 C2 [0005]
- - DE 3939594 A1 [0005]