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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung für
ein Metallband sowie ein Abdichtungssystem für eine solche
und ein Verfahren zum Betreiben einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung.
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Stand der Technik
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Eine
Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung ist zum Beispiel aus der
DE 10 2004 030 207
A1 bekannt. Die dort offenbarte Vorrichtung umfasst einen
Behälter für die Metallschmelze, durch welche das
Metallband hindurch geleitet wird. Beim Durchlaufen durch die Schmelze
wird das Metallband mit Hilfe einer Rolle, welche einen Rollenkörper
und einen Rollenzapfen aufweist, in der Schmelze umgelenkt und stabilisiert.
Die Rolle bzw. der Rollenzapfen ist wälzgelagert. Zur Sicherstellung
ihrer Funktionsfähigkeit müssen die Wälzlager
vor der aggressiven Metallschmelze geschützt werden. Zu
diesem Zweck muss der Wellendurchtritt zur Metallschmelze durch eine
Dichtung verschlossen werden, um das Eindringen der Schmelze in
das Wälzlager zu verhindern. In der besagten Offenlegungsschrift
erfolgt die Abdichtung mit Hilfe einer Schleuse, welche den Rollenzapfen
mit einer Schleusenkammer umgibt, welche – abgesehen von
einer Undichtigkeit am Wellendurchtritt, das heißt am Übergang
zum Wellenzapfen – gegenüber der Metallschmelze
abgeschlossen bzw. abgedichtet ist. Um ein Eindringen der Metallschmelze durch
den Wellendurchtritt zu verhindern, wird die Schleusenkammer mit
einem gasförmigen Medium mit einem Gasdruck beaufschlagt.
Die Schleuse weist einen Auffangbehälter zum Auffangen
von Leckageverlusten in Form von kleineren Mengen an Metallschmelze
auf, die trotz des Gasdrucks in die Schleusenkammer eingedrungen
sind. Dieser Auffangbehälter muss von Zeit zu Zeit geleert
werden, wozu er zunächst demontiert und später
wieder montiert werden muss, so dass mit dem Betrieb dieser Schleuse
ein erhöhter Wartungsaufwand verbunden ist.
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Eine
weitere bekannte Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung ist durch
die
WO 2008/098687 offenbart,
wobei die vorliegenden
1 und
2 exemplarisch
ein Ausführungsbeispiel dieser bekannten Vorrichtung zeigen.
Diese Vorrichtung, die zunächst in
1 gezeigt
ist, umfasst zwei vertikale Stempel
102 die beiderseits
eines Behälters
110 angeordnet sind, der mit einer
Metallschmelze
200 gefüllt ist. Entlang dieser
Stempel wird eine Quertraverse
103 mit Hilfe von Vertikalantrieben
104 verfahren.
An der Quertraverse
103 hängen zwei Tragarme
105,
zwischen denen eine Rolle
120 drehbar gelagert ist. Nach
seinem Eintauchen in die Metallschmelze wird das Metallband durch
die Rolle
120 umgelenkt, bevor es die Metallschmelze wieder
nach oben verlässt.
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In
der 2 ist der Behälter 110 mit der
darin enthaltenen Metallschmelze 200 zu erkennen, wobei der
Badspiegel der Metallschmelze mit dem Bezugszeichen B gekennzeichnet
ist. An dem Tragarm 105 hängend, ist die mitsamt
ihrer Lagerung in die Metallschmelze 200 eingetauchte Rolle 120 zu
erkennen. Konkret 1st der Rollenzapfen 124 sichtbar,
der in einem Wälzlager 144 in der Lagerkammer 142des Tragarms 105 gelagert
ist. Abgebildet sind weiterhin Gasleitungen 170, 190 zum
Zuführen eines gasförmigen Mediums, zum Beispiel
Stickstoff, in die Lagerkammer 142. Zwischen der Lagerkammer 142 und dem
Rollenkörper 122 ist eine Schleuse 130 angeordnet,
welche den Rollenzapfen 124 mit einer Schleusenkammer 132 umgibt.
Die Schleuse 130 ist genau wie das Lagergehäuse 146 und
der Rollenkörper 122 in die Metallschmelze 200 eingetaucht
und deshalb von Außen von der Metallschmelze umgeben. Die
Schleuse 130 und deren Schleusenkammer 132 sind
in Form einer Tauchglocke mit einem kanalförmigen Ausgang 134 ausgebildet,
welcher während des Betriebs der Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
ebenfalls in die Metallschmelze 200 eingetaucht ist; der
Ausgang 134 ist gegenüber der Metallschmelze offen.
Im Übergangsbereich zwischen der Lagerkammer 142 und
der Schleusenkammer 132 schließt eine Trennwand
zapfenseitig mit einer Buchse 137 ab, welche den Zapfen 124 der
Rolle 120 umschließt. Zwischen dem Innendurchmesser
der Buchse 137 und dem Außendurchmesser des Zapfens
verbleibt ein Ringspalt 136 für einen kontrollierten
Durchtritt des gasförmigen Mediums z. B. N2 zwischen
der Lagerkammer 142 und der Schleusenkammer 132.
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Die
gegenüberliegende dem Rollenkörper 122 zugeordnete
Wand 138 der Schleusenkammer ist nach 2 flexibel,
zum Beispiel als Membran, ausgebildet. Die Wand 138 schließt
zapfenseitig mit einer schleifenden Ringdichtung 139 ab.
Diese Ringdichtung 139 ist jedoch zapfenseitig nicht hundertprozentig
dicht, sondern es verbleibt eine gewisse Undichtigkeit gegenüber
dem Zapfen 124. Diese Undichtigkeit kann sich sowohl auf
das gasförmige Medium z. B. N2 beziehen,
welches über die Undichtigkeit aus der Schleusenkammer 132 in
die umgebende Metallschmelze 200 entweichen kann, als auch
im Hinblick auf die Metallschmelze 200 bestehen, welche
durch die Undichtigkeit am Wellendurchtritt 136 in die
Schleusenkammer 132 gelangen kann.
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Die
in 2 dargestellte und bekannte Abdichtung des Lagers 144 gegenüber
eindringender Schmelze 200 funktioniert wie folgt: Durch
die Gasleitung 190 wird Stickstoff in die Lagerkammer 142 geleitet.
Dort umspült der Stickstoff das Lager 144 bevor
er durch den Ringspalt 136 in die Schleusenkammer 132 ausströmt.
Die Lagerkammer 142 und die Schleusenkammer 132 sind über
den Ringspalt 136 bezüglich des Stickstoffs miteinander
kommunizierend ausgebildet. Deshalb stellt sich in beiden Kammern
ein gleichgroßer Gasdruck ein. Der Gasdruck wird so groß gewählt,
dass ein Eindringen der Metallschmelze 200 durch den offenen
kanalförmigen Ausgang 134 der Schleuse 130 in
das Innere der Schleusenkammer 132 verhindert wird. Gleichzeitig
wirkt dieser Druck gegen die flexibel ausgebildete Außenwand 138 der
Schleusenkammer 132. Diese Außenwand 138 ist
außen mit dem von der Metallschmelze 200 ausgeübten
Druck belastet. Die schleifende Ringdichtung 139 wird deshalb
mit dem Differenzdruck zwischen dem Gasdruck im Inneren der Schleusenkammer 132 und
dem von der Metallschmelze 200 auf die Außenwand 138 ausgeübten Druck
an den Vorsprung 123 oder den Rollenkörper 122 mit
einer Kraft K parallel zur Achsrichtung R der Rolle angedrückt.
Der Gasdruck im Innern der Schleusenkammer 132 ist zu diesem
Zweck geeignet groß gegenüber dem von der Metallschmelze
ausgeübten Druck zu dimensionieren. Auf diese Weise kann
eine durch den Wellendurchtritt 136 eindringende Menge
allerdings nicht vollständig vermieden werden. Nach wie
vor eindringende Schmelze soll durch einen Ausgang 134 in
der Schleusenkammer 132 dem Schmelzbad im Behälter 110 wieder
zugeführt werden.
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Die
vorbeschriebene Vorrichtung kann zwar einen Teil der Metallschmelze
von dem Lager des Wellenzapfens fernhalten, dies gelingt in der
Praxis jedoch nicht vollständig, so dass das Lager des
Rollenzapfens nach wie vor durch eindringende Metallschmelze geschädigt
wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten, in 2 dargestellten
Vorrichtung ist, dass die Wand der Schleusenkammer im Bereich des
Zapfendurchtritts flexibel ausgeführt werden muss, da sonst
die Metallschmelze durch die Öffnung 136 in großem
Maße in die Schleuse 132 eindringen kann.
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Insbesondere
ist es bei den bekannten Ausführungsformen leider nicht
möglich, das Passungspiel beim Wellendurchtritt beliebig
zu verkleinern und so eine bessere Dichtigkeit zu erreichen, da
dann aufgrund von thermischen Einflüssen die Welle blockieren
bzw. verklemmen würde. Darüberhinaus wäre
es auch wünschenswert eine möglichst einfach konstruierte
Schleuse zu ermöglichen, die zum Beispiel keinen Auslass
oder keinen Auffangbehälter mehr benötigt. Ein
weiterer Nachteil der oben beschriebenen Vorrichtung ist, dass relativ
viel Stickstoff benötigt wird, um ein Eindringen der Metallschmelze
zu verhindern. Dabei geht Stickstoff in großem Maße
verloren, was zumindest einen weiteren Kostenfaktor darstellt. Optionale
Anlagen zur Stickstoffrückgewinnung erfordern abermals
einen kostenintensiven und großen konstruktiven Aufwand.
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Andere
Maßnahmen zur Abdichtung einer Schleusenkammer vor einer
Metallschmelze, die auch in der
WO
2008/098687 beschrieben werden, wie das Vorsehen einer
induktiven Dichtung, sind aufgrund des großen Platzbedarfs
in der Regel schwer zu integrieren und technisch sehr aufwändig. Eine
weitere beschriebene Möglichkeit ein Lager durch in vertikale
Richtung schleifende Dichtungen abzudichten, ist durch die thermischen
Ausdehnungen und schwankende Gasdrücke schwer zu beherrschen.
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Folglich
stellt sich die technische Aufgabe eine Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
oder ein Dichtungssystem für eine solche bereitzustellen, die
zumindest einen der oben genannten Nachteile überwindet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
technische Aufgabe wird zunächst durch das erfindungsgemäße
Dichtungssystem für eine Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
zum Beschichten eines Metallbandes mit einer Metallschmelze gelöst,
wobei die Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung eine in die Metallschmelze
eingetauchte Rolle mit einem Rollenzapfen umfasst sowie eine Schleuse,
die den Rollenzapfen mit einer Schleusenkammer umgibt und das Dichtungssystem eine
Ringdichtung zur Abdichtung der Schleusenkammer gegenüber
der Metallschmelze im Bereich des Durchtritts des Rollenzapfens
in die Schleusenkammer umfasst, wobei die hohlzylinderförmige Ringdichtung
erfindungsgemäß parallel zu der Drehachse des
Rollenzapfens geteilt ausgebildet ist und das Dichtungssystem eine
in Richtung der Drehachse des Rollenzapfens geschlitzte, hohlzylinderförmige
Hülse umfasst, welche die in einem beliebigen Winkel, beispielsweise
parallel zu der Drehachse des Rollenzapfens geteilt ausgebildete,
hohlzylinderförmige Ringdichtung umgibt. Dieses Dichtungssystem kann
effektiv einem Eindringen der Metallschmelze in die Schleusenkammer
vorbeugen, wodurch eine lange Lebensdauer des Rollenlagers ermöglicht
wird. Die Schleusenkammer kann einfach und kostengünstig
ausgebildet werden, zudem wird gasförmiges Medium gespart,
da durch kleinere Spaltflächen weniger Gas, zum Beispiel
Stickstoff in die Schmelze entweichen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist die
hohlzylinderförmige Ringdichtung parallel zu der Drehachse
des Rollenzapfens in separate Segmente eines Hohlzylinders geteilt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
ist die hohlzylinderförmige Ringdichtung durch mindestens
vier separate Segmente eines Hohlzylinders gebildet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
weist die hohlzylinderförmige Ringdichtung mindestens ein
Flanschelement auf, das sich senkrecht zu der Drehachse des Rollenzapfens
nach außen erstreckt und mit dem die hohlzylinderförmige
Ringdichtung an die zur Metallschmelze gerichtete Wand der Schleusenkammer
angrenzt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
weist die hohlzylinderförmige Hülse genau einen
Schlitz in Richtung der Drehachse des Rollenzapfens auf und/oder
ist derart ausgebildet, dass sie eine Klemmwirkung auf die Segmente der
hohlzylinderförmigen Ringdichtung ausüben kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
weisen die separaten Segmente des Hohlzylinders in einem Querschnitt
senkrecht zur Drehachse des Rollenzapfens im Wesentlichen die Form
von Kreisbogensegmenten auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
weist jedes Kreisbogensegment im Wesentlichen einen Teilkreisumfang
von 90° auf.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
ist die Ringdichtung als schleifende Dichtung ausgebildet, welche
an dem Rollenkörper oder an einem Vorsprung des Rollenzapfens schleift.
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Darüber
hinaus umfasst die Erfindung auch eine Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
zum Beschichten eines Metallbandes mit einer Metallschmelze, mit
einem Behälter für die Metallschmelze und einer
in die Metallschmelze eingetauchten Rolle zum Umlenken oder Stabilisieren
des Metallbandes beim Durchlaufen durch die Metallschmelze, wobei die
Rolle einen Rollenkörper und einen Rollenzapfen aufweist
sowie eine Schleuse, welche den Rollenzapfen mit einer Schleusenkammer
umgibt und Mittel zum Zuführen eines gasförmigen
Mediums mit einem Gasdruck in die Schleusenkammer zum Abdichten der
Schleusenkammer gegen die Metallschmelze, wobei die Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung das
vorbeschriebene, erfindungsgemäße Dichtungssystem
umfasst.
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Weiterhin
umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
mit einer Rolle, die einen Rollenkörper und einen Rollenzapfen
und mindestens eine Schleuse aufweist, welche den Rollenzapfen mit
einer Schleusenkammer umgibt, das die folgenden Schritte umfasst:
Durchleiten eines Metallbandes durch eine Metallschmelze, Umlenken
oder Stabilisieren des Metallbandes in der Metallschmelze mit Hilfe
der Rolle und Zuführen eines gasförmigen Mediums
mit einem Gasdruck in die Schleusenkammer zum Abdichten der Schleusenkammer
gegen die Metallschmelze, wobei die Schleusenkammer durch eine parallel
zu der Längsachse des Rollenzapfens geteilte Dichtung vor
der Metallschmelze abgedichtet wird. Die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens und auch der erfindungsgemäßen Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
resultieren aus und entsprechen im Wesentlichen denen des erfindungsgemäßen
Dichtungssystems.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens zum Betreiben
einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung wird die Dichtung senkrecht zu
der Richtung der Drehachse des Rollenzapfens an den Rollenzapfen
gepresst.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
wird die Dichtung durch eine Federkraft an den Rollenzapfen gepresst.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
wird die Dichtung durch den Gasdruck des gasförmigen Mediums
in der Schleusenkammer mit einer zu der Drehachse des Rollenzapfens
parallel gerichteten Kraft an den Rollenkörper oder an
einen Vorsprung am Rollenkörper gedrückt.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die 1 und 2 zeigen
eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung zum Schmelztauchbeschichten. 3 zeigt
ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Teils einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung. Weitere Details
der Erfindung sind in der detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele
aufgeführt.
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Es
zeigen:
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1:
einen Querschnitt einer aus dem Stand der Technik bekannten Anordnung
einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung;
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2:
eine Detailansicht des Querschnitts aus 1, in dem
insbesondere der Bereich des Durchtritts des Rollenzapfens in die
Schleusenkammer und in das Rollenlager gezeigt ist;
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3:
eine schematische, perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels eines Abdichtungssystems bzw. eines
Teils einer erfindungsgemäßen Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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3 zeigt
schematisch ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Abdichtungssystems für eine Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung.
Die erfindungsgemäße Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
ist in 3 nicht als ganzes dargestellt. Der generelle, übergeordnete
Aufbau solcher Systeme ist aus dem Stand der Technik bekannt (siehe
zum Beispiel 1), die Erfindung richtet sich
vor allem auf den Gegenstand der Abdichtung des Durchtritts des
Rollenzapfens 224 durch die Wand einer Schleusenkammer 232.
In der 3 ist eine solche Schleusenkammer 232,
durch deren Wand 233 der Rollenzapfen 224 hindurchtritt,
schematisch dargestellt. Die Schleusenkammer 232 ist vorzugsweise,
wie aus dem Stand der Technik bekannt, mit Stickstoff geflutet,
der einen Differenzdruck gegenüber dem Metallbad 200 aufweist,
um die Schmelze 200 an dem Eintreten in die Schleusenkammer 232 zu
hindern. Die Rolle, der Rollenkörper und die Rollenzapfenlagerung
sind in dieser Abbildung der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
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Zur
Abdichtung des Durchtritts des Rollenzapfens 224 durch
die Schleusenkammerwand 233 ist erfindungsgemäß eine
im Wesentlichen hohlzylinderförmige Ringdichtung 225 bzw.
ein hohlzylinderförmiger Ring 225 vorgesehen.
Diese Ringdichtung 225 ist in Richtung der Längsachse
bzw. der Drehachse des Rollenzapfens 224 geteilt ausgebildet. Das
bedeutet, dass in der Ringdichtung 225 Schlitze 228 bzw.
Spalte 228 parallel zu der Drehachse des Rollenzapfens 224 vorgesehen
sind. Diese verlaufen vorzugsweise über die gesamte Länge
der Ringdichtung 225 parallel zur Drehachse des Rollenzapfens 224 und
sind in radialer Richtung durchgängig ausgebildet. Somit
ist die Ringdichtung 225 in separate Teile bzw. Segmente
unterteilt. Vorzugsweise wird die Ringdichtung 225 durch
vier separate Segmente eines Hohlzylinders gebildet, der parallel
zur Drehachse des Rollenzapfens geteilt ist. Es ist aber auch möglich,
dass lediglich zwei, drei oder auch mehr als vier solcher Segmente
vorgesehen werden. In einem Querschnitt betrachtet, der senkrecht
zur Drehachse des Rollenzapfen 224 liegt, weisen diese
Segmente jeweils die Form von Kreisbogenabschnitten auf, wobei die
Kreisbogenabschnitte bzw. Kreisbogensegmente im Falle von einer
aus vier Segmenten gebildeten Ringdichtung 225 vorzugsweise
einen Teilkreisumfang von im Wesentlichen 90° aufweisen.
Für eine beliebige Anzahl von Segmenten des Hohlzylinder
kann der Teilkreisumfang eines einzelnen Segmentes t vorzugsweise
durch die Formel t = 360°/a beschrieben werden, wobei a
die Anzahl der separaten Segmente des Hohlzylinders darstellt.
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Um
die hohlzylinderförmige Ringdichtung 225 herum
ist eine hohlzylinderförmige Hülse 226 vorgesehen,
die parallel zur Drehachse des Rollenzapfens 224 geschlitzt
ausgebildet ist. Bevorzugt handelt es sich um genau einen Schlitz,
der sich über die gesamte Länge der Hülse
erstreckt und in radialer Richtung durchgehend ausgebildet ist.
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Die
erfindungsgemäße Ringdichtung 225 kann
bevorzugt einen Flansch 227 aufweisen, der an die Wand
der Schleusenkammer 233, durch die der Rollenzapfen verläuft,
angrenzt. Ein solcher Flansch 227 kann auf verschiedene
Weisen ausgeführt sein. Er kann sich senkrecht zu der Oberfläche
der zylinderförmigen Dichtung 225 nach außen
erstrecken und entweder von Innen an die Wand der Schleusenkammer 233 angrenzen
oder auch schmelzenseitig an die Wand der Schleusenkammer 233 angrenzen. Er
kann auch über eine Nut verfügen, die in die Wand 233 eingreift.
Solche Flanschkonstruktionen sind dem Fachmann bekannt. Vorzugsweise
ist der Flansch 227 an die Innenseite der Schleusenkammerwand 233 angrenzend
vorgesehen, wobei er durch den Gasdruck im Innern der Schleusenkammer 232 an
die Wand der Schleusenkammer 233 gepresst wird.
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Die
hohlzylinderförmige Ringdichtung 225 kann sich
im Falle eines sich erwärmenden Rollenzapfens 224 ausdehnen,
ohne dass der Zapfen 224 in der Dichtung 225 blockiert
wird. Daher kann die Passung der Ringdichtung 225 eng gewählt
werden. Bei Erwärmung des Zapfens 224 vergrößert
sich der Durchmesser des Zapfens 224, was bei einer nicht geteilten
Ausführung eine Ringdichtung zum Verschleiß der
Dichtung oder zur Blockierung des Rollenzapfens 224 führen
würde. Dadurch, dass die Dichtung 225 erfindungsgemäß geteilt
ausgebildet ist, können sich die Teile bzw. Segmente der
Dichtung 225 mit der Vergrößerung des
Rollenzapfendurchmessers 224 nach außen bewegen.
Wenn die Ringdichtung 225 den Innendurchmesser der Hülse 226 erreicht
wird diese aufgespreizt.
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Die
Dichtigkeit der Schleusenkammer 232 wird dabei insbesondere
durch die hohlzylinderförmige Hülse 226 erreicht,
die durch ihre Federkraft, die hohlzylinderförmige Ringdichtung 225 senkrecht
zu der Richtung der Drehachse des Rollenzapfens 224 zusammenpresst.
Darüber hinaus sind durch das erfindungsgemäße Abdichtsystem
lediglich vergleichsweise kleine Öffnungen bzw. Spalte
oder Schlitze 228 vorhanden, durch die noch Metallschmelze
in die Kammer eindringen könnte. Zusätzlich wird
die Dichtigkeit im Bereich des Durchtritts des Rollenzapfens 224 durch
die Wand der Schleusenkammer 233 vorzugsweise durch den
im Inneren der Schleusenkammer 232 herrschenden Gasdruck
bzw. Stickstoffdruck gewährleistet. Vorzugsweise wird der
Schlitz 229 in der Hülse 226 derart angeordnet,
das er in radialer Richtung über der Außenfläche
der hohlzylinderförmigen Ringdichtung 225 liegt,
das heißt insbesondere über einem Segment der
geteilten, hohlzylinderförmigen Ringdichtung 225,
so dass sich der Schlitz 229 der Hülse 226 nicht über
einem Spalt bzw. einem Schlitz 228 der geteilten, hohlzylinderförmigen
Ringdichtung 225 befindet. Zusätzlich ist es je nach
Ausführung denkbar, dass die hohlzylinderförmige
Ringdichtung 225 in Richtung des Rollenkörpers
und oder eines eventuell vorhandenen Vorsprungs am Rollenzapfen 224 oder
am Rollenkörper gepresst wird.
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Das
erfindungsgemäße Dichtungssystem wird vorzugsweise
in einer Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung zum Beschichten eines
Metallbandes mit einer Metallschmelze 200 vorgesehen, die
einen Behälter für die Metallschmelze 200 und
eine in die Metallschmelze eingetauchte Rolle zum Umlenken oder
Stabilisieren des Metallbandes beim Durchlaufen durch die Metallschmelze
umfasst, wobei die Rolle einen Rollenkörper und einen Rollenzapfen 224 aufweist
Eine solche Vorrichtung umfasst zudem Mittel zum Zuführen
von einem gasförmigen Medium (z. B. N2)
mit einem Gasdruck in die Schleusenkammer zum Abdichten der Schleusenkammer 232 gegen
die Metallschmelze 200. Es sei aber an dieser Stelle bemerkt,
dass das erfindungsgemäße Dichtungssystem auch
für andersartige Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung eingesetzt
werden kann.
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Das
beschriebene Dichtungssystem kann auch in einer Vorrichtung vorgesehen
werden, wie sie aus 2 bekannt ist. Das heißt
insbesondere, dass die in 2 gezeigte
Ringdichtung 139 durch die vorgeschlagene erfindungsgemäße
Ringdichtung 225 samt Hülse 226 ersetzt
wird. Die Kammerwand 138 kann dann entweder flexibel oder
vorzugsweise starr ausgebildet werden. Der in 2 gezeigte
Kanal 136 entfällt allerdings erfindungsgemäß.
Der kanalförmige Ausgang 134 kann erfindungsgemäß ebenfalls entfallen.
Durch das erfindungsgemäße Dichtungssystem kann
das Lager des Rollenzapfens besser vor Verunreinigungen geschützt
und vor der Schmelze 200 effektiv abgeschirmt werden.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die oben genannten Merkmale in jeglicher
Form miteinander kombiniert werden können. Ferner können
konstruktive Details dem allgemeinen Wissensstand nach von einem
Fachmann modifiziert ausgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schmelztauchbeschichtungsvorrichtung
- 102
- Stempel
- 103
- Quertraverse
- 104
- Vertikalantrieb
- 105
- Tragarm
- 110
- Behälter
- 120
- Rolle
- 122
- Rollenkörper
- 123
- Vorsprung
am Rollenzapfen
- 124
- Rollenzapfen
- 125
- Ringdichtung
- 126
- Hülse
- 130
- Schleuse
- 132
- Schleusenkammer
- 134
- kanalförmiger
Ausgang
- 136
- Wellendurchtritt
- 136'
- Ringspalt
- 137
- Buchse
- 138
- Außenwand
- 139
- Ringdichtung
- 142
- Lagerkammer
- 144
- Wälzlager
- 146
- Lagergehäuse
- 170
- Gaszuleitung
- 190
- Gaszuleitung
- 200
- Metallschmelze
- 224
- Rollenzapfen
- 225
- Ringdichtung
- 226
- Hülse
- 227
- Flansch
- 228
- Spalt
- 229
- Schlitz
- 232
- Schleusenkammer
- 233
- Schleusenkammerwand
- B
- Metallbadspiegel
- K
- Kraft
- R
- Achsrichtung
der Rolle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004030207
A1 [0002]
- - WO 2008/098687 [0003, 0009]