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Die
steigenden hygienischen Forderungen in vielen Industriebereichen
erfordern Waschanlagen für
Paletten. Holzpaletten werden so gut wie nie gewaschen, wohl aber
solche aus Metall oder Kunststoff deren Verwendung in hygienekritischen
Bereichen ansteigt und vorherrschend wird.
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Das
oft noch anzutreffende Waschen der Metall- und Kunststoffpaletten
von Hand mit einem Hochdruckreiniger ist insbesondere in der Pharma- und
Lebensmittelindustrie abzulehnen, weil die entstehenden Wassernebel
den Schmutz weiträumig verteilen,
wodurch biologische Kontaminationen, Kreuzkontaminationen und Verschmutzungen
an anderen Orten entstehen können.
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Kleinere
Kammerwaschanlagen für
Paletten weisen verschiedene Nachteile auf: So sind sie oft nur
von Hand beschickbar, einige können
nur eine Palette aufnehmen, sie haben nur eine Öffnung über die die verschmutzte Palette
eingeschoben wie auch die gesäuberte
entnommen wird, sie trocknen die Paletten nicht und können nicht
automatisch arbeiten. Große
Anlagen weisen diese Nachteile nicht auf, sind aber nur dann wirtschaftlich
einsetzbar, wenn die Zahl der zu reinigenden Paletten groß ist, was
nur bei wenigen Anwendern der Fall ist.
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Es
fehlt eine Palettenwaschanlage für
kleine und mittlere Stückzahlen
von Kunststoff- und Aluminiumpaletten, die in verschiedenen Qualitätsrichtungen
ausbaubar ist. Zum Ausbau gehören
automatische Be- und Entladung, Aufnahme mehrerer Paletten für einen
Waschgang, modular zusammenstellbar um Funktionen wie Spülen und
Trocknen neben einem Waschprozess, der automatisch abläuft, mit einer
Anlage anbieten zu können,
die zudem noch dort, wo es notwendig ist, die GMP-Regularien der Pharmaindustrie
erfüllen
kann.
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Es
ist das Ziel der Erfindung eine derartige Palettenwaschanlage anzugeben.
Die Aufgabe besteht darin, eine kompakte, automatisch be- und entladbare,
einfache und damit kostengünstige
modular ausbaubare Palettenwaschanlage vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst mit
einer Palettenwaschanlage, die folgende Merkmale aufweist:
- – Die
Anlage weist mehrere, vorzugsweise vier, Palettenaufnahmen auf,
die symmetrisch um eine horizontale motorisch angetriebene, winkelgenau positionierbare
Achse angeordnet und mit dieser verbunden sind. In die Palettenaufnahmen
sind die Paletten in Richtung der Achse einschiebbar und durchschiebbar.
Die Palettenaufnahmen wie die Bewegung der Paletten beim Ein- und
Ausschieben liegen parallel zur erwähnten Achse.
- – Um
eine Palette in eine Palettenaufnahme zu bringen, ist der Antrieb
so gesteuert, dass die entsprechende Aufnahme unten waagerecht steht. Durch
eine Tür
in der Hülle
der Anlage gelangt die geschobene oder gezogene Palette in die unten stehende
Palettenaufnahme. Durch Weiterdrehen des Antriebes gelangt die nächste Palettenaufnahme
hinter die Tür
und eine weitere Palette kann in eine Aufnahme geschoben oder gezogen werden
oder entsprechend aus dieser heraus.
- – Achse,
Antrieb und Palettenaufnahmen bilden eine Einheit, die vertikal
verschiebbar ist. In der Be- und Entladestellung ist diese Einheit
nach oben gefahren, in der Waschstellung nach unten. Die Verschlüsse der
Türen,
die Türblätter, sind vorzugsweise
mit dieser Einheit verbunden sein und verschließen beim Absenken die Türen.
- – Sind
alle Palettenaufnahmen mit Paletten gefüllt, folgt das Absenken der
vorher angehobenen Einheit derart, dass die Palettenaufnahmen bei weiterer
Drehung um die Achse nacheinander in ein unter den Paletten angeordnetes
Waschbad eintauchen.
- – Nach
dem Füllen
aller Palettenaufnahmen mit Paletten und dem Absenken dreht sich
die Einheit aus Achse, Palettenaufnahmen und Paletten auch mit Wechsel
der Drehrichtung, wobei die Paletten immer wieder das Waschbad durchlaufen. Das
aufgewirbelte Wasser führt
zu einem intensiven Wasserfluss über
alle Flächen
der Paletten.
- – Nach
dem Waschen fährt
die Einheit wieder nach oben, die Palettenaufnahmen durchlaufen dann
nicht mehr das Bad und die Palettenaufnahmen sind wieder durch Drehen
der Achse so positionierbar, dass sie sich vor der Tür befinden.
Vor dem Ausgeben der Paletten können
die Paletten noch außerhalb
des Bades einige Umdrehungen zurücklegen
um Wasser ablaufen zu lassen.
- – Eine
Transporteinheit, vorzugsweise ein Schieber, der eine Palette von
außen
durch die Tür
in eine passend positionierte Palettenaufnahme schiebt oder sie
aus einer solche herausschiebt oder herauszieht.
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Ausführungsbeispiele:
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Es
zeigen
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1 Palette
mit einem Drehkreuz, drei von vier Palettenaufnahmen sind mit Paletten
gefüllt
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2 Erfindungsgemäße Lösung in
der Waschstellung
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3 Erfindungsgemäße Lösung in
der während
des Waschvorganges
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4 Glockenförmige Gestaltung
der Achse und der Palettenaufnahmen
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5 Doppelte
Palettenaufnahmen
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6 Längsschnitt
durch eine Waschkammer
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7 Lagerung
der Achse in der Waschstellung
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8 Kombination
aus Wasch- und Trockenkammer
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1 zeigt
drei Paletten 1 in einem Drehkreuz, das gebildet wird aus
vier Palettenaufnahmen 2 und den Verbindungen 19 dieser
Aufnahmen mit der zentralen Achse 3, und das in vier Palettenaufnahmen 2 vier
Paletten aufnehmen kann. Im Beispiel sind drei Paletten in Palettenaufnahmen
geschoben. Nachdem sich die Achse 3 im Uhrzeigersinn um
weitere 90° gedreht
hat, lässt
sich eine vierte Palette durch die offene Tür 6 in die im Beispiel
noch freie Palettenaufnahme schieben.
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Die
Achse 3 ist beidseitig in den vertikal verschiebbaren Halterungen 20 gelagert,
die mit einem Hubgetriebe 9 vertikal verschiebbar sind.
In der 1 ist diese Halterung nach oben gefahren, Stellung 9a,
und die unterste Palettenaufnahme befindet sich oberhalb der Oberfläche des
Waschbades 8. In dieser Stellung ist die Tür 6 geöffnet und
die Paletten lassen sich, nachdem die Palettenaufnahmen passend
vor der Tür
positioniert sind, durch die Tür
in die Palettenaufnahmen schieben oder aus dieser herausziehen.
Das Bewegen der Paletten kann von Hand oder mit einem schiebenden,
ziehenden oder über
Rollen treibenden Mechanismus auch automatisch erfolgen.
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2 stellt
die erfindungsgemäße Lösung in der
Waschstellung dar. Die Halterungen 20 der Achse 3 und
damit die Palettenaufnahmen sind mit Hilfe des Hubgetriebes 9 nach
unten gefahren, Stellung 9b, und die jeweils untere Palette
taucht in das Waschbad ein und wird von der Waschflüssigkeit
bedeckt. Die Tür 6 ist
nun geschlossen. Das Schließen der
Tür erfolgt
auf jeder Seite vorzugsweise durch einen Schieber, der mit der Halterung 20 der
Achse 3 verbunden ist und mit dieser Halterung zum Erreichen
der Waschstellung nach unten fährt
und dabei die Tür
verschließt.
Der Schieber bildet das Türblatt.
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3 stellt
die erfindungsgemäße Anordnung
während
des Waschvorganges vor. Die beidseitige Achsenhalterung 20 ist
durch das Hubgetriebe 9 abgesenkt. Die Achse 3 mit
den durch die Verbindungen 19 gehaltenen Palettenaufnahmen 2 und
den darin enthaltenen Paletten 1 rotiert, und die Paletten durchlaufen
nacheinander das Waschbad 8. Dabei kommt es zu einer intensiven,
großflächigen,
allseitigen, verwirbelten Überflutung
aller Palettenbereiche mit relativ hoher Strömungsgeschwindigkeit, was zu einer
intensiven Reinigung der Paletten führt.
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Weitere
Grundelemente einer Waschanlage wie Zu- und Ablaufventile, Heizungen,
Pumpen, Filter für
die Badpflege, Wrasenabzüge
mit Kondensatoren und Dosiervorrichtungen sowie Trocknungsvorrichtungen
und Ventilatoren mit Luftführungseinrichtungen
sind hier nicht dargestellt.
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4 zeigt
eine glockenförmige
Gestaltung der Kombination aus zentraler Achse 3, Palettenaufnahmen 2 und
den Verbindungen 19 der Achse 3 mit den Palettenaufnahmen 2.
Die Verbindungen 19 sind nur an einer Seite der Achse 3 mit
dieser verbunden, vorzugsweise mittels einer die Achse verstärkenden Nabe 26,
und führen
von dieser Seite der Achse zu den Palettenaufnahmen. Weiter sind
die Verbindungen 19 in Richtung der Achse von geringen
Abmessungen. Diese Anordnung ähnelt
einer liegenden Glocke mit der gedachten Umlaufbahn der Palettenaufnahmen
als Glockenkleid und der Achse sozusagen als Klöppel.
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Diese
Anordnung bietet die Möglichkeit
von der anderen Seite der Achse her feststehende, nicht rotierende
Elemente, verbunden mit der Achsenhalterung 20 der entsprechenden
Seite, in diese „Glocke” zu führen. Derartige
Elemente können
sein:
- – Düsenarme,
z. B. für
Spül- und
Waschlösungen oder
Trockenluft,
- – Schieber
zum Transport der Paletten, die die Paletten in die Aufnahmen oder
aus diesen heraus ziehen oder schieben,
- – Bürsten zur
weiteren intensiven Reinigung der Palettenoberfläche oder
- – Ultraschallschwinger,
deren Funktion die Reinigungswirkung intensiviert.
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5 zeigt
eine Anordnung mit Doppelaufnahmen für Paletten. Bei der gezeigten
Anordnung kann die doppelte Zahl von Paletten aufgenommen werden
ohne dass die Anlage wesentlich zu vergrößern ist. Zum Bestücken mit
Paletten oder zum Entladen der Paletten fährt die Achsenhalterung 20 in zwei
Höhenstellungen.
In der einen Stellung steht die obere, in der anderen Stellung die
untere Palettenaufnahme passend vor der offenen Tür, und es
kann dann jeweils eine Palette durch die Tür in die positionierte Palettenaufnahme
geschoben oder gezogen oder aus dieser herausgeschoben oder herausgezogen
werden. Zum Waschen fährt
die Achsenhalterung 20 weiter nach unten, soweit, dass
die beiden jeweils unteren Paletten in das Waschbad eintauchen.
Beim Waschvorgang rotieren die hier gezeichneten acht Paletten mit
und um die Achse 3.
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5a schlägt eine
Abwandlung vor bei der zumindest zwei Palettenaufnahmen so gestaltet
sind, dass sie Paletten mit anderen Maßen aufnehmen als sie die Paletten,
die in den anderen Palettenaufnahmen gehalten werden, haben. Die
Kombination der Palettenaufnahmen verschiedener Größe erlaubt
die Bearbeitung verschiedener Palettenformen und -größen.
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Die
Anordnung der Palettenaufnahmen und damit die der Paletten kann,
wie in den gezeigten Bespielen über
den Umfang um die Achse herum rechteckig, aber auch dreieckig oder
auch mehreckig, z. B. fünf-
oder sechseckig ausgeführt
sein.
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Während die
vorstehend beschriebenen Figuren Querschnitte durch die Anlage darstellen,
zeigt 6 einen Längsschnitt.
Die Paletten sind im Beispiel durch den Hubantrieb 9 nach
oben gefahren, die unterste Palette ist so positioniert, dass sie
durch die ausgangsseitige Tür
herausgeschoben werden kann. Der Drehantrieb mit dem Getriebemotor 4 dreht,
wenn aktiv, die Achse mit den daran befestigten Palettenaufnahmen
und den darin enthaltenen Paletten. Die Achse 3 ist in
den beidseitigen Achshalterungen 20 mit Lager 22 gelagert.
Vor (16) und hinter (17) der Anlage befinden sich
vorzugsweise Rollenbahnen 16 und 17, auf denen
die Paletten in oder aus der Anlage geschoben werden, und auf denen sie
bei größerer Länge der
Rollenbahnen auch vor oder nach dem Reinigen gespeichert werden
können.
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Die
Türblätter 21 sind
mit den vertikal verschiebbaren Teilen verbunden, und sie verschließen die
Türen,
wenn die Paletten mit der Hubeinrichtung 9 nach unten in
das Waschbad 8 gefahren werden.
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7 zeigt
eine Lösung
um bei der erfindungsgemäßen Lösung die
erheblichen Kräfte
bei der Rotation der Paletten mit der Achse 3 aufzunehmen.
Der jeweilige Achsenträger 20 weist
beidseitig symmetrisch Gleitelemente 23 auf, die bei der
Abwärtsbewegung
der Achshalterung mit einem Winkel in beidseitige, symmetrische
Führungsschienenelemente,
verbunden mit dem Rahmen der Anlage, gleiten und sich dort keilartig
einfügen
und derart sowohl die Achse zentrieren wie auch die Aufnahme von
Seiten- und Längskräften übernehmen.
In der unteren Stellung drückt
die Hubvorrichtung 9 zudem die Gleitelemente in die Führungselemente
und setzt damit die Verbindung fest, so dass die Kräfte in allen
Richtungen aufgenommen werden. Eine entsprechende Lösung wird
auch für
die obere Stellung vorgeschlagen, so dass die Achse auch in dieser
Stellung fixiert ist.
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8 stellt
eine Palettenwaschanlage vor, die aus einer Waschkammer 5,
wie in 6 vorgestellt, und mit einem zusätzlichen
Modul, der Trockenkammer 15 kombiniert ist. Die Trockenkammer 15 ist
weitgehend wie die Waschammer aufgebaut, weist aber im Gegensatz
zur Waschkammer keinen Hubmechanismus und kein Waschbad auf. Sie
kann enthält
einen Hubmechanismus dann, wenn sie mit Palettenaufnahmen nach 5a versehen
ist. Ihre Achse 3 ist bei gleicher Gestaltung der Palettenaufnahmen
und ihrer Verbindungen mit der Achse in der Höhe der Achse der Waschkammer
angeordnet, die diese einnimmt, wenn sie in der oberen Position,
der für
das Be- und Entladen, ist. Nach passender Positionierung der unteren
Palettenaufnahmen in beiden Kammern symmetrisch hinter der Tür sind folgende Aktionen
ausführbar:
- – Ausschieben
der Palette aus der Waschkammer in die Trockenkammer
- – Einschieben
einer verschmutzten Palette von der Eingangsstrecke 16 in
die Waschkammer
- – Ausschieben
einer gewaschenen und getrockneten Palette aus der Trockenkammer
auf die Ausgangsstrecke 17.
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Diese
Vorgänge
können
gleichzeitig ablaufen.
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Die
in die Palettenaufnahme in die Trockenkammer geschobenen Paletten
rotieren nach Beendigung des Ein- und Ausgabevorganges um die Achse 3 der
Trockenkammer 15. Wasser läuft ab und durch zugeführte, auch
aufgeheizte Luft, erfolgt ein Trocknen der Paletten wobei Luft über ein
Ventilator oder ein Gebläse 28 zugeführt wird.
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In
einer weiteren Ausführung
wird die Kombination
- – Waschkammer zum Waschen
- – Waschkammer
zum Spülen
- – Trockenkammer
vorgeschlagen.
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Zwischen
Wasch- und Trockenkammer ist eine tunnelartige Verbindungsstrecke
angeordnet. In diesem Tunnel können
Elemente angeordnet sein, die den Wasch- und Trockenprozess unterstützen wie
beispielsweise Abblasdüsen,
Düsen die
Entspannungsmittel aufbringen oder Spüldüsen.
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- 1
- Paletten
- 2
- Palettenaufnahmen
- 3
- Zentrale
Achse
- 4
- Getreibemotor,
Antrieb der Achse 3 mit Positionsgeber
- 4a
- Motor
- 4b
- Getriebe
- 4c
- Drehmomentenstütze
- 5
- Kammer,
Waschkammer
- 6
- Tür
- 6a
- eingangsseitige
Tür
- 6b
- ausgangsseitige
Tür
- 7
- Türverschluss,
Schieber
- 8
- Waschbad
- 9
- Hubgetriebe
mit Kopplung
- 9a
- im
angehobenen Zustand
- 9b
- im
abgesenkten Zustand
- 10
- Glockenartige
Befestigung der Palettenaufnahmen an der zentralen Achse
- 11
- Schieber
- 12
- Düsenrohr
- 13
- Ultraschallschwinger
- 14
- Verbindungsstrecke
- 15
- Trocknungsmodul
- 16
- Rollenförderer,
Rollenbahn eingangsseitig
- 17
- Rollenförderer,
Rollenbahn ausgangsseitig
- 18
- Halterung
für Palette
in der Palettenaufnahme
- 19
- Verbindungen
der Palettenaufnahmen mit der zentralen Achse 3
- 20
- Vertikal
bewegbare Halterung der Achse 3 mit dem Antrieb 4
- 21
- Anschluss
für Bewegung
der Tür,
Türblätter
- 22
- Lagerung
der Achse 3 in den Halterungen 20
- 23
- Gleitelemente,
verbunden mit einer der vertikal bewegbaren Halterungen 20
- 24
- Führungsschienenelemente
verbunden über Stützen 25 mit
dem Rahmen der Kammer 5
- 25
- Stützen zum
Halten der Führungselemente 24
- 26
- Nabe
zur Unterstützung
der Verbindung der Träger 19 mit
der Achse 3
- 27
- Auffangwanne
für Tropfwasser
im Trocknungsmodul
- 28
- Ventilator,
Gebläse
zum Zuführen
von Luft in die Trockenkammer 15