-
Technisches Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Klappmechanismus und im Besonderen einen Fahrzeugsitz mit einem Klappmechanismus zum Umklappen und Aufrichten einer Rückenlehne.
-
Stand der Technik
-
Die
JP 2007 - 282 800 A beschreibt einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die in einem Mittelbereich klappbar ausgeführt ist. Dieser Fahrzeugsitz ist so ausgebildet, dass beim Umklappen der Rückenlehne im Mittelbereich ein Polster in einem Mittelbereich ebenfalls umgeklappt bzw. abgewinkelt wird. Obwohl eine Verkleidung auf die Polsteroberfläche vor allem geklebt wird, wird die Verkleidung bei dieser Rückenlehne nicht in dem Bereich auf das Polster geklebt, in dem das Polster abgewinkelt wird. Demzufolge konzentrieren sich Falten, die beim Unklappen der Rückenlehne in der Verkleidung auftreten, in dem Bereich der Verkleidung, in dem die Verkleidung nicht am Polster klebt, d. h. in dem in der Mitte befindlichen Klappbereich, so dass in dem Bereich, in dem der Bezug am Polster klebt, nahezu keine Falten auftreten.
-
Wenn die Rückenlehne mittig umgeklappt wird, mögen sich bei dem oben beschriebenen Fahrzeugsitz zwar Falten in der Verkleidung in dem mittigen Klappbereich konzentrieren. Dank der Elastizität des Polsters wird die Verkleidung beim Aufrichten der Rückenlehne aber wieder gestreckt, so dass Falten unauffällig bleiben sollten. Es gibt jedoch den Fall, bei dem innerhalb des Sitzbezugs im Klappbereich der Rückenlehne kein Polster vorgesehen ist. In diesem Fall können beim Umklappen der Rückenlehne entstehende Falten im Sitzbezug tendenziell eher verbleiben, worunter das äußere Erscheinungsbild der Rückenlehne leidet.
-
Die nachveröffentlichte
DE 10 2008 004 123 A1 lehrt einen Faltmechanismus für Sitzbezüge, wobei im faltbaren Bereich ein Scharnier angeordnet ist.
-
Die
JP 2001 - 063 413 A offenbart einen Fahrzeugsitz, bei dem zur Vermeidung irregulärer Falten ein elastisches Band in der Breitenrichtung an der Rückseite einer Ecke des Sitzpolsters vorgesehen ist.
-
Die
US 3 469 882 A schlägt vor, Möbelstücke mit mindestens zwei Polsterteilen so herzustellen, dass die beiden Polsterteile schwenkbar an Scharnieren miteinander verbunden sind. Dabei kann die Verbindung zusätzlich durch ein Verstärkungsmaterial verstärkt werden.
-
Die
JP 2001 - 046 186 A schlägt vor, für ein Kunststoffscharnier ein Verstärkungsmaterial zwischen zwei Kunststoffen vorzusehen. Dabei wird in der Nähe des Verstärkungsmaterials auf einer Seite der Kunststoff an einer Stelle weggelassen, vermutlich um an dieser Stelle den Aufbau falten zu können
-
Die
JP H10 - 313 984 A offenbart, eine Abdeckung eines Polsters elastisch in eine im Polster vorgesehene Tasche zu ziehen, um die Abdeckung dadurch unter Spannung zu halten und ein Knittern bzw. einen unerwünschten Faltenwurf zu vermeiden.
-
Die
JP 2001 - 070 079 A bildet die Grundlage für den Oberbegriff des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Angesichts dieses Nachteils liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes der Rückenlehne gering zu halten, wenn ein Sitzbezug in dem Fall, in dem kein Polster vorgesehen ist, aus einem Biegezustand in einen Streckzustand gebracht wird.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist im Besonderen ein Fahrzeugsitz mit einem Klapp-/Aufrichtmechanismus (im Folgenden: Klappmechanismus) zum Umklappen und Aufrichten einer Rückenlehne vorgesehen. Ein Sitzbezug, der eine Oberfläche der Rückenlehne bildet, weist einen Biege-/Streckteil (im Folgenden: Biegeteil) auf, das kein Polster enthält und so angeordnet ist, dass er einen Klappbereich der Rückenlehne durch den Klappmechanismus überspannt. An einer Innenfläche des Biegeteils des Sitzbezugs ist ein Stützteil vorgesehen, das sich biegen lässt, wenn die Rückenlehne durch den Klappmechanismus umgeklappt wird, und in einen Streckzustand zurückbringen lässt, wenn die Rückenlehne durch den Klappmechanismus aufgerichtet wird.
-
Bei diesem Fahrzeugsitz ist eine Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes der Rückenlehne unwahrscheinlich, da der Biegeteil des Sitzbezugs durch das Stützteil, das beim Aufrichten der Rückenlehne in den Streckzustand zurückgebracht wird, aus dem Biegezustand heraus gestreckt wird.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
In den beigefügten Zeichnungen ist:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine Seitenansicht, die eine normale Sitzstellung des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 3 eine Seitenansicht, die eine Einstiegsstellung des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 4 eine Seitenansicht, die eine Vorschwenkstellung des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
- 5 eine vergrößerte Teilansicht eines Sitzbezugs des in 1 gezeigten Fahrzeugsitzes entlang der Linie V-V; und
- 6 eine vergrößerte Draufsicht, die eine Rückseite eines Biegeteils zeigt, wenn der Sitzbezug des Fahrzeugsitzes gemäß der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gestreckt ist.
-
Detaillierte Beschreibung einer Ausführungsform
-
Anhand der Zeichnungen werden im Folgenden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Ein Fahrzeugsitz 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in einem Fahrzeug, z. B. einem Kraftfahrzeug, eingebaut und findet bevorzugt als Mittelsitz in einer zweiten Reihe in einem Fahrzeug mit drei Sitzreihen Verwendung. Wie es in 1 gezeigt ist, umfasst der Fahrzeugsitz 10 eine Rückenlehne 12, die eine Rückenstütze bildet, ein Sitzkissen 14, das eine Sitzfläche bildet, und eine Kopfstütze 16.
-
Wie es in 1 und 2 gezeigt ist, nimmt der Fahrzeugsitz 10 eine normale Sitzstellung ein, in der ein Fahrgast in einer normalen Sitzhaltung Platz nehmen kann. In der normalen Sitzstellung ist die Rückenlehne 12 aufgerichtet. Deren Vorderfläche 12a bildet eine durchgehende flache Rückenstützfläche. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst einen Klappmechanismus zum Umklappen und Aufrichten der Rückenlehne 12. Der Fahrzeugsitz 10 lässt sich durch eine Bedienung der Rückenlehne 12 neben der normalen Sitzstellung in mindestens eine Einstiegsstellung und eine Vorschwenkstellung verstellen
-
Wie es in 3 gezeigt ist, ist die Rückenlehne 12 in der Einstiegsstellung in einem in vertikaler Richtung mittigen Bereich in der Weise abgewinkelt oder umgeklappt, dass deren oberer Teil nach vorne geschwenkt ist. In dieser Beschreibung entspricht die vertikale Richtung der Rückenlehne 12 der Richtung entlang des Rückgrats eines Insassens oder der vertikalen Richtung in der in 1 gezeigten normalen Sitzstellung. In der Einstiegsstellung ist die Rückenlehne 12 an einer relativ tiefen Stelle abgewinkelt, wodurch an einer Rückseite des Fahrzeugsitzes 10 Raum geschaffen ist.
-
Wie es in 4 gezeigt ist, ist die Rückenlehne 12 in der Vorschwenkstellung so weit nach vorne geschwenkt, dass sie mit ihrer Vorderfläche 12a, die die durchgehende flache Fläche bildet, auf dem Sitzkissen 14 liegt. In der Vorschwenkstellung steht oberhalb des Fahrzeugsitzes 10 Raum zur Verfügung. Der Klappmechanismus ist aus einem bekannten Gelenkmechanismus gebildet, der am Rahmen des Fahrzeugsitzes 10 vorgesehen ist.
-
In 2 bis 4 sind von den Gelenkarmen (Rahmen), die den Klappmechanismus bilden, Gelenkarme (Rahmen) 22, 24, 26, die Schwenkachsen 23, 25 der Rückenlehne 12 definieren, exemplarisch gezeigt, um die Stellungen des Fahrzeugsitzes 10 schematisch darzustellen. Eine erste Schwenkachse zum Verstellen des Fahrzeugsitzes 10 zwischen der normalen Sitzstellung und der Einstiegsstellung ist mit dem Bezugszeichen 23 angegeben, während eine zweite Schwenkachse zum Verstellen des Fahrzeugsitzes 10 zwischen der normalen Sitzstellung und der Vorschwenkstellung mit dem Bezugszeichen 25 angegeben ist. In dieser Ausführungsform entspricht ein Mechanismus zum Verschwenken (Umklappen bzw. Abwinkeln) der Rückenlehne 12 um die erste Schwenkachse 23 und die zweite Schwenkachse 25 dem Klappmechanismus der vorliegenden Erfindung.
-
Wie es in 1 und so weiter gezeigt ist, ist bei der Rückenlehne 12 ein zentraler Bereich der Vorderfläche 12a, die den Rücken eines Insassen hauptsächlich stützt, durch Polster 30, 40 geformt, die aus PU-Schaum oder dergleichen hergestellt sind. Die Polster im zentralen Bereich sind vertikal an einer mittigen Biegestelle der Rückenlehne 12 geteilt, um die Einstiegsstellung des Fahrzeugsitzes 10 (vgl. 3) einstellen zu können. In der folgenden Beschreibung werden die Polster 30, 40, die die Rückenlehne12 bilden, in der Weise voneinander unterschieden, dass das Polster 30, das oberhalb der in der Mitte befindlichen Biegestelle liegt, als oberes Polster 30 und das Polster 40, das unterhalb der in der Mitte befindlichen Biegestelle liegt, als unteres Polster 40 bezeichnet wird. Wie es in 1 gezeigt ist, bilden das obere Polster 30 und das untere Polster 40 in der normalen Sitzstellung, die der Stellung entspricht, in der die Rückenlehne 12 aufgerichtet ist, eine durchgehende flache Rückenstützfläche.
-
Das untere Polster 40 ist zwischen den Gelenkarmen (Rahmen) 24, 26 angeordnet, die zur Ausbildung des Klappmechanismus an beiden Seiten der Rückenlehne 12 vorgesehen sind, so dass es die Gelenkarme (Rahmen) 24, 26 nicht behindert. Das untere Polster 40 erstreckt sich nicht bis zu den beiden Außenseitenrändern der Rückenlehne 12 (vgl. 1). Das obere Polster 30 ist so angeordnet, dass es die Gelenkarme (Rahmen) 22 verdeckt, und erstreckt sich bis zu den beiden Seitenrändern der Rückenlehne 12. Ein unterer Endabschnitt 30a des oberen Polsters 30 befindet sich jedoch innerhalb eines Bereiches, der eine Behinderung der Gelenkarme (Rahmen) 24, 26 ausschließt (vgl. 2).
-
Die Außenflächen des oberen Polsters 30 und des unteren Polsters 40 sind mit Sitzbezügen überzogen, deren Außenflächen voneinander unabhängig sind. Ein Sitzbezug 32, der das obere Polster 30 verdeckt, ist aus einer Vielzahl von miteinander vernähten Bezugsstücken, die durch Zurechtschneiden eines Bezugmaterials wie Leder, Stoff oder dergleichen hergestellt sind, im Wesentlichen so gestaltet, dass er mit der dreidimensionalen äußeren Form des oberen Polsters 30 übereinstimmt. Ein unterer Abschnitt des Sitzbezugs 32 erstreckt sich an beiden Seiten des Sitzbezugs 32 bis unter den unteren Endabschnitt 30a des oberen Polsters 30 und ist als ein taschenartiger Abschnitt 34 ausgebildet, der die Form einer Tasche hat, deren unteres Ende offen ist, um die Gelenkarme (Rahmen) 22, 24, 26 aufzunehmen. Bei dieser Rückenlehne 12 fehlt somit ein Polster, das die mittige Biegestelle überspannt. Anders ausgedrückt weist der Sitzbezug 32 einen Biegeteil auf, der kein Polster enthält und so angeordnet ist, dass er die mittige Biegestelle der Rückenlehne 12 überspannt. Da die Rückenlehne 12 durch eine Änderung des Relativwinkels zwischen dem oberen Polster 30 und dem unteren Polster 40 in der Mitte abgewinkelt wird, verursacht die Einstiegsstellung des Fahrzeugsitzes 10 (vgl. 3) keine Biegung oder Deformation der Polster 30, 40. Jedoch kann der taschenartige Abschnitt 34 des Sitzbezugs 32, der kein Polster enthält und so vorgesehen ist, dass er die Schwenkachsen 23, 25 der Rückenlehne 12 überspannt, einer Bewegung der Rückenlehne 12 folgen. Demzufolge wird der taschenartige Abschnitt 34 mit der Rückenlehne 12 abgewinkelt bzw. gebogen und wieder gestreckt.
-
Wie es in 2 und so weiter gezeigt ist, umfasst der Sitzbezug 32 ein Stützteil 36, das an einer Innenfläche des Biegeteils 34a des taschenartigen Abschnittes 34 vorgesehen ist. Das Stützteil 36 lässt sich zusammen mit dem taschenartigen Abschnitt 34 biegen, wenn die Rückenlehne 12 abgewinkelt wird, und in einen Streckzustand zurückbringen werden, wenn die Rückenlehne 12 aufgerichtet wird. In dieser Ausführungsform wird ein ungewebtes textiles Flächengebilde oder Vliesstoff (im Folgenden: Vliesstoff) mit einer Masse pro Einheitsfläche von 450 g/m2 als Stützteil 36 verwendet. Dieser Vliesstoff wird durch Laminieren zweier Lagen eines durch ein Nadelfilzverfahren gefertigten Vliesstoffes hergestellt. Das Stützteil 36 kann steifer sein als der Sitzbezug 32. Das Stützteil 36 ist über die gesamte Rückseite des Biegeteils 34a durchgehend angeordnet. Wie es in 6 gezeigt ist, hat das Stützteil 36 eine längliche rechteckige Form mit einer Breite im Wesentlichen gleich der Breite des Bezugsstücks, das den Biegeteil 34a bildet, und einer Länge im Wesentlichen gleich der vertikalen Länge des taschenartigen Abschnittes 34. Das Stützteil 36 ist in vertikaler Richtung an den Biegeteil 34a des taschenartigen Abschnittes 34 genäht, wodurch es mit dem Biegeteil 34a gebogen und gestreckt wird.
-
Wie es in 6 gezeigt ist, werden in dieser Ausführungsform beim Vernähen des Bezugsstücks, das den Biegeteil 34a bildet, und der angrenzenden Bezugsstücke 34b, 34c die Seitenränder des Stützteils 36 entlang der Nähte 33b, 33c vernäht. Demzufolge ist das Stützteil 36 mit der Rückseite des Biegeteils 34a in der Weise integral zusammengefasst, dass sich der Biegeteil 34a und das Stützteil 36 gemeinsam biegen und strecken lassen.
-
Der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 und das Stützteil 36, die einander überlappen, sind in vertikaler Richtung des Stützteils 36 in zwei mittleren Bereichen entlang der axialen Richtung der ersten Schwenkachse 23 bzw. der zweiten Schwenkachse 25 miteinander vernäht. Durch die Vernähung des Biegeteils 34a und des Stützteils 36 wird entlang der Nähte 50, 52 die Dicke des Stützteils 36 reduziert (vgl. 5). Bei dieser Ausgestaltung lässt sich das Stützteil 36 an den Stellen, an denen die Nähte 50, 52 ausgebildet sind, daher leicht biegen. Wie es in 6 gezeigt ist, sind an den beiden Seitenrändern des Stützteils 36 an zwei in vertikaler Richtung mittigen Stellen Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b ausgebildet. Durch die Ausbildung der Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b wird die Breite des Stützteils 36 teilweise verringert, wodurch sich das Stützteil 36 an den Stellen, an denen die Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b ausgebildet sind, leicht biegen lässt. Wenn die Stellen der Nähte 50, 52, die Biegeursprungsstellen definieren, mit den Stellen der Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b übereinstimmen, lässt sich das Stützteil 36 an den Stellen der Nähte 50, 52 noch leichter biegen.
-
Durch eine Abstimmung der am Stützteil 36 ausgebildeten Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b mit Markierungen, z.B. Einkerbungen, die an dem Bezugstück vorgesehen sind, das das Biegeteil 34a bildet, lässt sich das Stützteil 36 relativ zum Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 problemlos positionieren.
-
Die beiden Nähte 50, 52, die die Biegeursprungsstellen definieren, liegen den Schwenkachsen 23, 25 entsprechend so, dass sie in vertikaler Richtung der Rückenlehne 12 voneinander beabstandet sind. Wenn der Fahrzeugsitz 10 die Einstiegsstellung einnimmt (vgl. 3), d. h. wenn die Rückenlehne 12 um die höher liegende erste Schwenkachse 23 mittig abgewinkelt wird, biegt sich der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 um die obere Naht 50 als Biegeursprungsstelle. Wenn der Fahrzeugsitz 10 ausgehend von der Einstiegssstellung die normale Sitzstellung einnimmt (vgl. 2), d. h. wenn die Rückenlehne 12 in den Zustand zurückgebracht wird, in dem sie im Wesentlichen geradlinig aufgerichtet ist, wird das Stützteil 36 beim Aufrichten der Rückenlehne 12 in den Streckzustand zurückgeführt. Daher lassen sich Falten, die beim Biegen des Sitzbezugs 32 an der Oberfläche des Biege-/Streckteils 34a entstanden sind, wieder glätten.
-
Wenn der Fahrzeugsitz 10 die Vorschwenkstellung einnimmt (vgl. 4), d. h. wenn die Rückenlehne 12 um die tiefer liegende zweite Schwenkachse 25 gedreht wird und in der vorgeschwenkten Lage auf dem Sitzkissen 14 zum liegen kommt, wird der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 um die untere Nahtlinie 52 als Biegeursprungsstelle gebogen. Wenn der Fahrzeugsitz 10 aus der Vorschwenkstellung in die normale Sitzstellung zurückgestellt wird (vgl. 2), wird das Stützteil 36 beim Aufrichten der Rückenlehne 12 in den Streckzustand zurückgebracht. Daher lassen sich Falten, die beim Biegen des Sitzbezugs 32 an der Oberfläche des Biegeteils 34a entstanden sind, wieder glätten.
-
In dieser Ausführungsform ist ein unteres Ende des Biegeteils 34a des Sitzbezugs 32 über ein Federelement 60 mit einem Sitzrahmen 62 verbunden. In der normalen Sitzstellung wird der Sitzbezug 32 durch das Federelement 60 nach unten gespannt, wodurch sich Falten problemlos glätten lassen. Das Federelement 60 kann beispielsweise eine Feder, ein Gummiband oder dergleichen sein.
-
Folgende Funktionen und Vorteile werden durch den zuvor beschriebenen Fahrzeugsitz erhalten.
-
Der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 umfasst an seiner Rückseite das Stützteil 36, das sich beim Umklappen der Rückenlehne 12 mit dem Biegeteil 34a biegen und beim Aufrichten der Rückenlehne 12 in den Streckzustand zurückbringen lässt. Demzufolge ist auch nach einem mehrmaligen Umklappen der Rückenlehne 12 der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 in der normalen Sitzstellung, in der die Rückenlehne 12 aufgerichtet ist, gestreckt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sich das äußere Erscheinungsbild des Fahrzeugsitzes 10 verschlechtert.
-
Das Stützteil 36 und der Biegeteil 34a des Sitzbezugs 32 sind entlang der axialen Richtungen der ersten Schwenkachse 23 und der zweiten Schwenkachse 25 miteinander vernäht. Diese Ausgestaltung gestattet eine Anordnung der Biegeursprungsstellen so, dass es unwahrscheinlich ist, dass Falten an unbestimmten Stellen auftreten. Folglich ist es auch nach einem mehrmaligen Umklappen und Aufrichten der Rückenlehne 12 unwahrscheinlich, dass das äußere Erscheinungsbild des Biegeteils 34a in der normalen Sitzstellung, in der die Rückenlehne 12 aufgerichtet ist, beeinträchtigt ist. Ferner wäre selbst für den Fall, dass eine beim Biegen des Sitzbezugs 32 entstandene Falte an der Oberfläche des Biegeteils 34a zurückbleibt, die Falte unauffällig, da sie mit den Nähten 50, 52 zusammenfällt.
-
Die Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b sind am Stützteil 36 ausgebildet. Da die Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b mit den Nähten 50, 52 zusammenfallen, die die Biegeursprungsstellen definieren, lässt sich der Biegevorgang an den Biegeursprungspunkten konstruktiv einfach erleichtern. Außerdem können die Einkerbungen 37a, 37b, 38a, 38b zur Ausrichtung des Stützteils 36 relativ zum Sitzbezug 32 beitragen.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt ist und sich folglich verschiedene andere Ausführungsformen ergeben mögen, ohne vom Grundgedanken und Umfang der durch die Ansprüche definierten Erfindung abzuweichen.
-
Beispielsweise kann als Stützteil vorzugsweise ein nadelgefilzter Vliesstoff mit einer Masse pro Einheitsfläche von 300 g/m2 verwendet werden. Jedoch können auch Vliesstoffe, die nach einem anderen Verfahren hergestellt werden, Gewebe oder Maschenwaren (Gestricke, Gewirke) oder eine Laminat- oder Verbundstruktur aus einer Kombination dieser Stoffe als Stützteil verwendet werden, vorausgesetzt sie lassen sich mit der Rückenlehne 12 biegen und mit dem Aufrichten der Rückenlehne 12 in einen gestreckten Zustand zurückbringen.