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Die
Erfindung betrifft eine Scheibenanordnung mit Beleuchtung, ein Verfahren
zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
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Beleuchte
Scheibenanordnungen beinhalten Scheiben und am Rand der Scheibe
direkt angebrachte Leuchtmittel. Auf der Scheibenoberfläche
aufgebrachte Reflexionselemente ermöglichen die Beleuchtung
der Scheibenfläche. So lassen sich Innenräume
aber auch Gebäudeaußenfassaden sehr gleichmäßig
beleuchten. Beleuchtete Scheibenanordnungen finden sich in einer
Vielzahl von Anwendungsbereichen innerhalb und außerhalb
von Gebäuden und Fahrzeugen.
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Im
Gegensatz zu einer punktförmigen Lichtquelle wie einer
Stehlampe oder Deckenlampe, lässt sich durch eine beleuchtete
Scheibenanordnung ein sehr gleichmäßiges, flächiges
Licht erzeugen. In Abhängigkeit von der verwendeten Leuchtquelle
und der Ansteuerelektronik lassen sich auch verschiedene Lichteffekte
realisieren. Insbesondere bei der Verwendung von farbigen LEDs lassen
sich verschiedene Farbeffekte kombinieren. So lassen sich bewegende
Lichteffekte durch die gezielte Ansteuerung und Löschung
einzelner LEDs erzeugen. Für den Betrachter scheint sich
dabei das Licht in Farbwellen auszubreiten. Überlagern
sich dabei mehrere Farbwellen, so ergeben sich weitere Effekte wie
eine Farbmarmorierung (Moiré-Effekt). Diese Licht- und
Farbeffekte lassen sich auch für Werbeflächen
oder zur Erzeugung künstlerischer und architektonischer Effekte
nutzen.
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Die
Befestigung der Leuchtmittel wie LEDs erfolgt in der Regel in starren
LED-Lichtleisten. Die hintereinander befestigten LEDs werden auf
der LED-Leiterplatte in einem festen Kunststoff- oder Metallgehäuse
an der Scheibe befestigt. Aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften
der so erhaltenen LED-Lichtleiste und der Scheibe ist eine Befestigung
oft schwierig realisierbar. Weichen zudem die Geometrien der Scheibe und
der LED-Lichtleiste nur geringfügig voneinander ab, so
wird die dauerhafte Befestigung zusätzlich erschwert. Toleranzen
in der Befestigung, insbesondere an den elektrischen Anschlüssen
und am Kabel, erzeugen zudem in vielen Fällen Undichtigkeiten
durch die Feuchtigkeit eindringen kann. Diese Feuchtigkeit verursacht
in vielen Fällen Kurzschlüsse und macht zeit-
und kostenintensive Reparaturen notwendig.
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DE 295 10 238 U1 offenbart
ein Fenster mit im Randbereich angebrachten Lichteinstrahlmitteln
oder Lichtleitern. Auf dem Fenster angebrachte Reflektoren (Lichtablenkmittel)
ermöglichen ein Abstrahlen des ins Fenster eingekoppelten
Lichts. Als mögliche Lichtquellen kommen Glühlampen,
Leuchtstoffröhren oder LEDs in Frage.
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DE 198 52 593 A1 offenbart
eine Flächenleuchte mit einer transparenten Verglasung.
Bei ausgeschalteter Lichtquelle ist die Scheibe transparent. Wird
die Lichtquelle eingeschaltet, so funktioniert die Verglasung als
Flächenleuchte.
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DE 102 24 421 A1 offenbart
eine Lichtwand mit Lampen die hinter einem Computerarbeitsplatz
angeordnet ist. Die Lichtwand besteht aus einer transparenten Glas-
oder Kunststoffscheibe, die bevorzugt über LEDs beleuchtet
wird. Die Helligkeit und die Farbanteile können über
eine Steuerungseinheit geregelt werden. Die Steuerungseinheit kann
direkt mit dem PC des Computerarbeitsplatzes verbunden werden und
die Helligkeit des Arbeitsplatzes in Abhängigkeit von der
Helligkeit des Monitors regeln.
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DE 20 2006 006 051
U1 offenbart eine Fahrzeug-Heckscheibe. Am Rand der Glasscheibe
sind Leuchtquellen angeordnet, die ein Aufleuchten eines auf der
Scheibe angebrachten Symbols ermöglichen.
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EP 1 346 178 B1 offenbart
ein sandwichartiges Plattenelement. Die beiden Platten sind weitgehend lichtdurchlässig.
Im Plattenzwischenraum oder an den Platten sind Solarzellenelemente
angebracht. Eine Lichtquelle ist stirnseitig an mindestens einer
Platte angeordnet und ermöglicht eine zusätzliche
Beleuchtung.
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Die
Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine beleuchtete Scheibenanordnung
bereitzustellen, die eine dichte, feuchtigkeitsundurchlässige
und gleichzeitig flexible Befestigung der LED-Lichtleiste an der
Scheibe erlaubt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch
eine Scheibenanordnung mit Beleuchtung, ein Verfahren zu deren Herstellung
und deren Verwendung nach den unabhängigen Ansprüchen 1,
18, 19 und 22 gelöst. Bevorzugte Ausführungen
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Die
beleuchtete Scheibenanordnung umfasst mindestens eine Scheibe, ein
Verbindungsstück und eine über das Verbindungsstück
am Rand der Scheibe befestigte LED-Lichtleiste. Die Scheibe enthält
Materialien wie Glas und/oder transparente Polymere. Die Scheibe
weist bevorzugt eine optische Transparenz von > 85% auf. Grundsätzlich sind
verschiedene Geometrien der Scheibe möglich, beispielsweise
rechteckige, trapezförmige und abgerundete Geometrien.
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Das
Verbindungsstück verbindet und befestigt die LED-Lichtleiste
mit der Scheibe. Das Verbindungsstück weist bevorzugt eine
vergleichbare optische Transparenz wie die Scheibe auf. Das Verbindungsstück enthält
bevorzugt einen dünnen, adhäsiven, und/oder klebenden
Polymerfilm. Die Dicke des Verbindungsstückes ist bevorzugt
kleiner als 5 mm, besonders bevorzugt kleiner als 1 mm. Das Verbindungsstück
hat bevorzugt eine ähnliche und/oder gleiche Zusammensetzung
wie die unten beschriebene Polymerummantelung der LED-Leiste.
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Die
LED-Lichtleiste umfasst mindestens eine LED-Leiterplatte, eine LED,
ein elektrisches Anschlusskabel und eine Polymerummantelung. Die
LED-Leiterplatte umfasst handelsübliche Leiterplatten und/oder
Platinen. Diese bestehen aus elektrisch isolierenden Materialien
auf denen elektrische Verbindungen angebracht sind. Beispiele für
isolierende Materialien sind nicht leitfähige Polymere
wie mit Epoxydharz getränkte Glasfaser, Teflon, Keramik
und/oder Polyesterfolie. Die elektrischen Verbindungen (beispielsweise
Leitungsdrähte) enthalten bevorzugt Kupfer, Eisen, Zinn,
Nickel, Gold und/oder Silber. Auf den LED-Leiterplatten werden die LEDs
befestigt und über die elektrischen Verbindungen kontaktiert.
Das elektrische Anschlusskabel stellt die Verbindung zur Stromquelle
her. Bevorzugt ist zwischen dem elektrischen Anschlusskabel und
der Stromquelle noch eine Steuervorrichtung angeordnet. Diese Steuervorrichtung
ermöglicht die gezielte Beleuchtung einzelner LEDs. Durch
die Anordnung verschiedenfarbiger LEDs auf der LED-Leiterplatte
lassen sich farbige Lichteffekte erzeugen. Die gesamte Anordnung
der Komponenten der LED-Lichtleiste aus LED-Leiterplatte, LEDs und
elektrischen Anschlusskabel befindet sich in einer Polymerummantelung.
Die bevorzugt vollständig geschlossene Polymerummantelung
versiegelt die Komponenten und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit
und Verunreinigungen. In Abhängigkeit von der chemischen
Zusammensetzung und der Dicke der Polymerummantelung ist die LED-Lichtleiste
flexibel und kann auch an abgerundeten Scheiben befestigt werden. Auf
der Austrittsseite des Lichts der LEDs weist die Polymerummantelung
bevorzugt eine hochglänzende Oberfläche auf.
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Ein
auf der Scheibe angebrachter Reflektor reflektiert das von der LED-Lichtleiste
in die Scheibe eingekoppelte Licht nach außen. Sind nur
einzelne Reflektoren auf der Scheibe angebracht, so leuchtet die
Scheibe nur im Bereich der Reflektoren. Ist die gesamte Scheibenoberfläche
mit Reflektoren versehen, so leuchtet entsprechend die gesamte Scheibe.
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Das
Verbindungsstück enthält bevorzugt ein doppelseitiges,
optisch transparentes Klebeband. Die Wahl des Klebstoffes auf dem
Klebeband richtet sich dabei nach dem Material der Scheibe bzw.
der Polymerummantelung.
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Das
optisch transparente Klebeband enthält bevorzugt auf der
der Polymerummantelung zugewandten Seite einen Klebstoff auf Silikonbasis
und auf der der Scheibe zugewandten Seite einen Klebstoff auf Acrylatbasis.
So lässt sich beispielsweise eine Polymerummantelung aus
Silikon mit einer Scheibe aus Glas oder Polyacryl fest verbinden.
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Das
optisch transparente wird bevorzugt Klebeband wird bevorzugt durch
eine Koronaentladung aktiviert.
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Die
Scheibe enthält bevorzugt einen der Werkstoffe Glas und/oder
Polymer, besonders bevorzugt Flachglas und/oder Polymethylmethacrylat.
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Die
Scheibe weist bevorzugt eine Fläche von > 0,2 m2,
besonders bevorzugt von > 1
m2 und insbesondere bevorzugt von > 5 m2 auf.
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Die
Polymerummantelung enthält bevorzugt Silikone, Polyisoprene,
Styrol-Butadien-Kautschuk, Butadien-Acrylnitril-Kautschuk und/oder
Polyacrylate sowie Gemische und/oder Copolymere davon.
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Die
Silikone enthalten bevorzugt RTV(raumtemperaturvernetzenden)-Silikonkautschuk,
HTV(hochtemperaturvernetzenden)-Silikonkautschuk, peroxidischvernetzenden-Silikonkautschuk,
2 Komponenten LSR(Liquid Silicone Rubber)-Silikonkautschuk und/oder
additionsvernetzenden-Silikonkautschuk sowie Gemische und/oder Copolymere
davon.
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Die
Polymerummantelung weist bevorzugt eine optische Transparenz von > 60%, bevorzugt von > 75% und besonders
bevorzugt von > 85%
auf.
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Die
Polymerummantelung umfasst bevorzugt einen extrudierten Silikonformkörper.
Der extrudierte Silikonformkörper besteht bevorzugt aus
einem hochtransparenten peroxidischvernetzter–Silikonkautschuk und/oder
additionsvernetzter-Silikonkautschuk. Die optische Transparenz beträgt
bevorzugt > 75% und
besonders bevorzugt > 85%.
Der extrudierte Silikonformkörper kann separat vorgefertigt
werden. Die LEDs, LED-Leiterplatten und das elektrische Anschlusskabel
können später in den extrudierten Silikonformkörper eingesetzt
werden und der extrudierte Silikonformkörper versiegelt
werden.
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Die
Polymerummantelung enthält bevorzugt UV-Stabilisatoren
und Konservierungsstoffe. Beispiele für UV-Stabilisatoren
sind Hydroxybenzophenon und Dialkyldithiocarbamate.
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Das
Verbindungsstück enthält bevorzugt Acrylatklebstoffe,
Methylmethacrylatklebstoffe, Cyanacrylatklebstoffe, Polyepoxide,
Silikonklebstoffe und/oder Silanvernetzende-Polymerklebstoffe sowie
Gemische und/oder Copolymere davon.
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Das
Verbindungsstück weist bevorzugt eine optische Transparenz
von > 80% und besonders
bevorzugt von > 90%
auf.
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Die
LEDs umfassen bevorzugt sowohl LEDs (Light Emitting Diode) als auch
OLEDs (Organic Light Emitting Diode).
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Die
LEDs weisen bevorzugt einen Abstand zu der Scheibe von < 1 mm, besonders
bevorzugt < 0,5 mm
auf.
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Der
Reflektor umfasst bevorzugt Strukturen zur Lichtstreuung, besonders
bevorzugt Partikel, Punktraster, Aufkleber, Anlagerungen, Einkerbungen,
Einritzungen Strichraster, Aufdrucke und/oder Siebdrucke.
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Die
LED-Leiterplatte enthält bevorzugt Silber, Kupfer, Zinn,
Nickel, Gold, Aluminium, Eisen, Wolfram und/oder Chrom und/oder
ein elektrisch leitfähiges Klebeband.
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Die
Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung der
beleuchteten Scheibenanordnung. In einem ersten Schritt werden LEDs
und ein elektrisches Anschlusskabel an einer LED-Leiterplatte angebracht.
Dies kann beispielsweise durch Stecken und/oder Löten erfolgen.
Der daraus erhaltene LED-Verbund wird in ein Formwerkzeug eingelegt.
Das Formwerkzeug gibt die späteren Abmessungen der LED-Lichtleiste
vor. Das Formwerkzeug wird anschließend mit einer Rohpolymerummantelung
gefüllt. Die Rohpolymerummantelung enthält bevorzugt
ein hochtemperatur- oder additionsvernetzendes Silikon. Die eingefüllte
Rohpolymerummantelung härtet (vulkanisiert) in Abhängigkeit
vom verwendeten hochtemperatur- oder additionsvernetzendes Silikon
bevorzugt bei Temperaturen von 120°C bis 250°C
zur Polymerummantelung aus. Die daraus erhaltene LED-Lichtleiste
wird über ein Verbindungsstück mit der Scheibe
verbunden. Das Verbindungsstück wird bevorzugt aus einem
flüssigen, aushärtbaren Silikon gefertigt und
verbindet nach dem Aushärten die Scheibe und die LED-Lichtleiste.
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In
einem alternativen Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung werden in einem ersten Schritt LEDs
und ein elektrisches Anschlusskabel an einer LED-Leiterplatte angebracht.
Dies kann beispielsweise durch Stecken, Kleben und/oder Löten
erfolgen. Der daraus erhaltene LED-Verbund wird in eine Polymerummantelung
eingelegt. Die Polymerummantelung enthält bevorzugt einen peroxidisch
oder additionsvernetzenden Silikonkautschuk. Die Polymerummantelung
ist derart gestaltet, dass es den LED-Verbund in einer Nut aufnimmt
und nach hinten hin offen ist. Durch die Öffnung wird der
LED-Verbund eingesetzt. An den seitlichen Flanken der Polymerummantelung
können bevorzugt Profilnuten angebracht werden. Die Profilnuten
ermöglichen das Anbringen eines zusätzlichen Reflektors
aus Metall oder Silikon. Auf der Austrittsseite des Lichts der LEDs
weist die Polymerummantelung bevorzugt eine hochglänzende Oberfläche
auf. Die Polymerummantelung wird anschließend versiegelt.
Die Versiegelung erfolgt bevorzugt mit einem optisch transparenten
Polymer, beispielsweise einem RTV-Silikonkautschuk. Die daraus erhaltene LED-Lichtleiste
wird über ein Verbindungsstück mit der Scheibe
verbunden.
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Das
Verbindungsstück wird bevorzugt aus einem flüssigen,
aushärtbaren Silikon gefertigt und befestigt nach dem Aushärten
die LED-Lichtleiste an der Scheibe.
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Das
elektrische Anschlusskabel der LED-Lichtleiste ist bevorzugt vollständig
mit einer Polymerummantelung versehen, die eine komplette Versiegelung
der Polymerummantelung der LED-Lichtleisteleiste gewährleistet.
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Das
Verbindungsstück umfasst bevorzugt ein doppelseitiges,
optisch transparentes Klebeband. Das Klebeband ist besonders bevorzugt
auf der einen Seite mit einem silikonhaltigen Klebstoff und auf
der anderen Seite eine acrylathaltigen Klebstoff versehen.
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Das
Verbindungsstück sowie die vom Verbindungsstück
kontaktierten Bereiche der Scheibe und/oder der Polymerummantelung
werden bevorzugt über eine Plasmabehandlung, Bestrahlung
und/oder Coronabehandlung aktiviert.
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Die
Erfindung umfasst des Weiteren die Verwendung der beleuchteten Scheibenanordnung
als Gebäudeinnenbeleuchtung, Gebäudeaußenbeleuchtung,
Werbeträger und/oder Fahrzeugscheibe.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und eines Ausführungs-
sowie Vergleichsbeispiels näher erläutert. Die
Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Sie
schränken die Erfindung in keiner Weise ein.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt der erfindungsgemäßen beleuchteten
Scheibenanordnung,
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2 eine
schematische Darstellung des Fließschemas einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung der beleuchteten Scheibenanordnung,
-
3 eine
schematische Darstellung des Fließschemas einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung einer beleuchteten Scheibenanordnung.
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1 zeigt
einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Scheibenanordnung
(A). Die LED-Lichtleiste (2) umfasst mindestens eine LED-Leiterplatte
(3) und darauf angebrachte LEDs (4). Der elektrische
Anschluss (7) versorgt die LED-Leiterplatte (3)
mit Strom. Die LED-Lichtleiste (2) weist eine Polymerummantelung
(5) auf. Die Polymerummantelung (5) aus einem
optisch transparenten Polymer versiegelt die LED-Lichtleiste (2)
nach außen. Die LED-Lichtleiste (2) ist über
ein Verbindungsstück (6) mit dem Rand der Scheibe
(1) verbunden. Das Verbindungsstück enthält
ein doppelseitiges, transparentes Klebeband. Das von der LED-Lichtleiste
in die Scheibe (1) eingestrahlte Licht (a) wird von an
der Scheibe (1) angebrachten Reflektoren (8) aus
der Scheibe (1) als reflektiertes Licht (b) abgestrahlt.
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2 zeigt
ein Fließschema einer bevorzugten Ausführungsform
zur Herstellung der erfindungsgemäßen beleuchteten
Scheibenanordnung (A). In einem ersten Schritt werden LEDs (4)
und ein elektrisches Anschlusskabel (7) an einer LED-Leiterplatte
(3) angebracht. Dies kann beispielsweise durch Stecken,
Kleben und/oder Löten erfolgen. Der daraus erzeugte LED-Verbund
wird in ein Formwerkzeug eingelegt. Die Temperaturbeständigkeit
des Formwerkzeugs muss dabei über der Vernetzungstemperatur
des verwendeten Silikons gewählt werden. Das verwendete
Formwerkzeug ist bevorzugt derart gestaltet, dass es auf der Austrittsfläche des
Lichts der eingeschlossenen LEDs eine hochglanzpolierte Fläche
aufweist.
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Das
Formwerkzeug wird anschließend mit einer Rohpolymerummantelung
gefüllt. Die Rohpolymerummantelung enthält ein
optisch transparentes HTV-Silikon mit einer Shore Härte
zwischen 30 Shore A und 90 Shore A. Alternativ kann auch ein optisch
transparenter 2 Komponenten LSR(Liquid Silicone Rubber)-Silikonkautschuk
mit einer Shore Härte zwischen 30 Shore A und 90 Shore
A verwendet werden. Eine Definition der Shore Härte für
Elastomere findet sich in der DIN 53505 und DIN
7868. Die eingefüllte Rohpolymerummantelung vulkanisiert
(härtet) in Abhängigkeit vom verwendeten hochtemperatur-
oder additionsvernetzenden Silikon, bevorzugt bei Temperaturen von
160°C bis 200°C und einer Zuhaltekraft von 150
kN bis 250 kN.
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Die
daraus erhaltene LED-Lichtleiste (2) wird mittels eines
Verbindungsstücks (6) aus doppelseitigem, optisch
transparentem Klebeband (6) mit einer Scheibe (1)
aus Glas verbunden. Das Klebeband (6) enthält
auf der der LED-Lichtleiste (2) zugewandten Seite einen
silikonhaltigen Klebstoff. Das Klebeband enthält auf der der
Scheibe (1) zugewandten Seite einem Klebstoff auf Acrylatbasis.
Das Klebeband kann zusätzlich noch durch eine Koronaentladung
aktiviert werden. Die Dauer und Intensität der Koronaentladung
richten sich dabei nach der Größe des Klebebandes
und der Art des verwendeten Klebstoffes auf dem Klebeband.
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3 zeigt
ein Fließschema eines weiteren Herstellungsverfahrens der
erfindungsgemäßen beleuchteten Scheibenanordnung
(A). In einem ersten Schritt werden LEDs (4) und ein elektrisches
Anschlusskabel (7) an einer LED-Leiterplatte (3)
angebracht. Dies kann beispielsweise durch Stecken und/oder Löten
erfolgen. Der daraus erhaltene LED-Verbund wird in eine Polymerummantelung
(5) eingelegt. Die Polymerummantelung (5) enthält
einen peroxidisch oder additionsvernetzenden Silikonkautschuk. Die
Polymerummantelung (5) ist nach hinten hin offen, so dass
sie den LED-Verbund in einer Nut aufnehmen kann. Auf der Austrittsseite
des Lichts der LEDs weist die Polymerummantelung (5) bevorzugt
eine hochglänzende Oberfläche auf. Die Polymerummantelung
(5) wird anschließend versiegelt. Die Versiegelung
erfolgt mit einem optisch transparenten Polymer, beispielsweise
einem raumtemperaturvernetzenden Silikonkautschuk. Das elektrische
Anschlusskabel (7) ist mit einer Polymerummantelung versehen,
die eine komplette Versiegelung des Systems gewährleistet.
Die daraus erhaltene LED-Lichtleiste (2) wird über
ein Verbindungsstück (6) aus doppelseitigem, optisch transparentem
Klebeband (6) mit einer Scheibe (1) aus Glas verbunden.
Das Klebeband (6) enthält auf der der LED-Lichtleiste
(2) zugewandten Seite einen silikonhaltigen Klebstoff.
Das Klebeband (6) enthält auf der der Scheibe
(1) zugewandten Seite einem Klebstoff auf Acrylatbasis.
Das Klebeband (6) kann zusätzlich noch durch eine
Koronaentladung aktiviert werden. Die Dauer und Intensität
der Koronaentladung richten sich dabei nach der Größe
des Klebebandes (6) und der Art des verwendeten Klebstoffes
auf dem Klebeband.
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- 1
- Scheibe,
- 2
- LED-Lichtleiste,
- 3
- LED-Leiterplatte,
- 4
- LED,
- 5
- Polymerummantelung,
- 6
- Verbindungsstück,
- 7
- elektrisches
Anschlusskabel.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens und eines Vergleichsbeispiels näher erläutert.
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Die
Beständigkeit und Dichtigkeit der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung (A) wurde in zwei Versuchreihen getestet.
Dazu wurden die LED-Lichtleisten (2) des erfindungsgemäßen
Beispiels 1 und der Vergleichsbeispiele 2 und 3 einem Belastungstest
unter sauren Bedingungen und erhöhter Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt. Die LED-Lichtleiste (2) (Länge von
450 mm, Breite von 18 mm und Höhe von 11,4 mm) enthielt
in allen Beispielen 72 LEDs (24 × Blau, 24 × Rot,
24 × Grün). Alle Tests wurden bei 100% Volllast
(24 V und 6 Watt) der LEDs durchgeführt. Sowohl das erfindungsgemäße
Beispiel 1, als auch das Vergleichsbeispiel 2 enthielten denselben
LSR-Silikonkautschuk auf Polydimethylsiloxanbasis aus Elastosil® LR 3003/60 A und Elastosil® LR 3003/60 B im Gewichtsverhältnis
1:1 (Wacker Chemie AG, D-70178 Stuttgart). Das Vergleichsbeispiel
3 enthielt keine Ummantelung.
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Beispiel 1 (erfindungsgemäß)
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In
einer ersten Versuchsreihe gemäß DIN50018/ISO3231 wurde
die LED-Lichtleiste (2) der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung im eingeschalteten Zustand für
20 Tage einer SO2 Atmosphäre ausgesetzt.
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In
einer zweiten Versuchreihe gemäß DIN500167 wurde
die LED-Lichtleiste (2) der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung im eingeschalteten Zustand für
140 Tage bei 50°C einer Atmosphäre mit 100% Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Das
Vergleichsbeispiel 2 unterschied sich von der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung durch die Einkapselung der LED-Lichtleiste
(2) in einem starren Aluminiumgehäuse. Der Zwischenraum zwischen
dem Aluminiumgehäuse und der LED-Leiterplatte (3)
und LEDs (4) war mit demselben LSR-Silikonkautschuk wie
im Beispiel 1 ausgefüllt. Das elektrische Anschlusskabel
(7) war im Gegensatz zum erfindungsgemäßen
Beispiel 1 nicht mit einer Polymerummantelung (5) versehen.
Die sonstigen Abmessungen entsprachen dem erfindungsgemäßen
Beispiel 1.
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In
einer ersten Versuchsreihe gemäß DIN50018/ISO3231 wurde
die LED-Lichtleiste (2) des Vergleichsbeispiels 2 im eingeschalteten
Zustand für 20 Tage einer SO2 Atmosphäre
ausgesetzt.
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In
einer zweiten Versuchreihe gemäß DIN500167 wurde
die LED-Lichtleiste (2) des Vergleichsbeispiels 2 im eingeschalteten
Zustand für 140 Tage bei 50°C einer Atmosphäre
mit 100% Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.
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Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
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Das
Vergleichsbeispiel 3 unterschied sich von der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung durch die fehlende Ummantelung der
LED-Leiterplatte (3) und LEDs (4). Das elektrische
Anschlusskabel (7) war nicht mit einer Polymerummantelung
(5) versehen. Die sonstigen Abmessungen entsprachen dem
erfindungsgemäßen Beispiel 1.
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In
einer ersten Versuchsreihe gemäß DIN50018/ISO3231 wurde
die LED-Lichtleiste (2) des Vergleichsbeispiels 3 im eingeschalteten
Zustand für 20 Tage einer SO2 Atmosphäre
ausgesetzt.
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In
einer zweiten Versuchreihe gemäß DIN500167 wurde
die LED-Lichtleiste (2) des Vergleichsbeispiels 3 im eingeschalteten
Zustand für 140 Tage bei 50°C einer Atmosphäre
mit 100% Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.
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Die
Ergebnisse des erfindungsgemäßen Beispiels 1 und
der Vergleichsbeispiele 2 und 3 sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1: Lebensdauer der LED-Lichtleiste
(2) des erfindungsgemäßen Beispiels 1 und der
Vergleichsbeispiele 2 und 3.
Beispiel | Lebensdauer
Versuchsreihe 1 | Lebensdauer
Versuchsreihe 2 |
1
(erfindungsgemäß) | > 20 Tage | > 140 Tage |
2
(Vergleichsbeispiel) | 1
Tag | > 140 Tage |
3
(Vergleichsbeispiel) | 1
Tag | 1
Tag |
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Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich, war die Lebensdauer der erfindungsgemäßen
beleuchteten Scheibenanordnung 1 deutlich höher
als die der Vergleichsbeispiele 2 und 3. Damit sind die zu erwartenden
Instandhaltungskosten der erfindungsgemäßen beleuchteten
Scheibenanordnung deutlich niedriger als im Vergleichsbeispiel nach
dem Stand der Technik. Diese Ergebnisse sind überraschend
und unerwartet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 29510238
U1 [0005]
- - DE 19852593 A1 [0006]
- - DE 10224421 A1 [0007]
- - DE 202006006051 U1 [0008]
- - EP 1346178 B1 [0009]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 53505 [0047]
- - DIN 7868 [0047]
- - DIN50018 [0052]
- - ISO3231 [0052]
- - DIN500167 [0053]
- - DIN50018 [0055]
- - ISO3231 [0055]
- - DIN500167 [0056]
- - DIN50018 [0058]
- - ISO3231 [0058]
- - DIN500167 [0059]