DE102009019449A1

DE102009019449A1 - Weiche für eine Elektropalettenbahn

Info

Publication number: DE102009019449A1
Application number: DE102009019449A
Authority: DE
Inventors: Andreas Weissbrodt
Original assignee: ROFA ROSENHEIMER FOERDERANLAGEN GmbH; ROSENHEIMER FOERDERANLAGE; ROFA Rosenheimer Forderanlagen GmbH
Current assignee: Rofa Industrial Automation Ag De
Priority date: 2008-12-17
Filing date: 2009-04-29
Publication date: 2010-07-01
Also published as: DE202008016678U1; US20100147183A1; KR20100070289A; US8051777B2

Abstract

Weiche für eine Elektropalettenbahn, umfassend (a) einen Drehteller, (b) Schienenabschnitte, die auf dem Drehteller angeordnet sind und mindestens zwei Fahrwege definieren, wobei ein erster Fahrweg von geraden Schienenabschnitten definiert wird und ein zweiter Fahrweg von gebogenen Schienenabschnitten definiert wird, so dass die Mittelgerade des ersten Fahrwegs und die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs jeweils durch den Drehpunkt des Drehtellers verlaufen.

Description

Fachgebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiche für eine Elektropalettenbahn. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Schienensystem für eine Elektropalettenbahn, das eine erfindungsgemäße Weiche umfasst sowie ein Fördersystem, das das Schienensystem und mindestens ein Fahrzeug einer Elektropalettenbahn umfasst. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein spezielles Palettenlager, das eine erfindungsgemäße Weiche umfasst. Eine erfindungsgemäße Weiche hat den Vorteil, dass die Förderung wesentlich beschleunigt werden kann, weil das Stellen der Weiche von der Position des Förderfahrzeugs in dem Schienensystem unabhängig ist.
Stand der Technik der Erfindung
Elektropalettenbahnen sind bekannt und werden herkömmlicherweise zum Transport von Paletten und Behältern zwischen einem Hochregallager und Kommissionierplätzen oder zum Beladen und Entladen von Lastkraftwagen und Anhängern mit Paletten oder Behältern verwendet. Elektropalettenbahnen umfassen ein Fahrzeug und ein Schienensystem, das die Wegstrecken, auf denen das Fahrzeug sich bewegen soll, definiert.
Konventionelle Schienensysteme für eine Elektropalettenbahn können Weichen aufweisen, um es dem Fahrzeug zu ermöglichen, sich auf alternativen Wegen zu bewegen. Die US 4,498,399 beschreibt eine spezielle Weichenanordnung für eine Fördereinrichtungen. Im Stand der Technik sind zwei weitere Arten von Weichen bekannt, nämlich eine Quadro-Weiche und eine Drehweiche.
Eine Quadro-Weiche, wie in 4 dargestellt, wird gestellt, indem man zunächst um eine zur Bodenebene senkrecht verlaufende Achse drehbare Räder des Fahrzeugs auf in der Bodenebene drehbaren Schienenabschnitten zum Stehen bringt. Anschließend werden die drehbaren Schienenabschnitte so gedreht, dass die Räder des Fahrzeugs längs der neuen Wegstrecke orientiert und dort hingeführt werden. Dieser Vorgang erfordert, dass das Fahrzeug während des Stellvorgangs auf der Weiche steht, wobei das Stellen der Weiche den Transport verzögert.
Eine Drehweiche, wie in 5 dargestellt, wird ebenfalls betrieben, indem man zuerst das Fahrzeug auf der Weiche so positioniert, dass das Fahrzeug als Ganzes auf einem drehbaren Drehtisch gedreht werden kann. Danach wird der drehbare Drehtisch so gedreht, dass das Fahrzeug längs der neuen Wegstrecke orientiert und dort hin geführt wird.
Beide Weichen sind insofern unbefriedigend, weil sich das Fahrzeug nicht kontinuierlich ohne Zwischenstopp über die Weiche bewegen kann. Als Konsequenz führt die Verwendung einer herkömmlichen Weiche zu einer Beschränkung der maximalen Geschwindigkeit, mit der eine Elektropalettenbahn eine Förderaufgabe erfüllen kann. Die durch eine Weiche auferlegten Beschränkungen vergrößern sich proportional zur Anzahl der auf einem Fahrweg verwendeten Weichen.
Konventionelle Weicheneinrichtungen erfordern ferner beträchtlichen Raum. Darüber hinaus unterliegen Fahrzeuge, die einer häufigen Beschleunigung/Verlangsamung unterworfen werden, einem erhöhten Verschleiß, so dass hohe Wartungskosten anfallen.
Zusammenfassung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Weiche für ein Schienensystem einer Elektropalettenbahn bereitzustellen, die keinen Einfluss auf die Fördergeschwindigkeit hat, weil das Fahrzeug sich über die Weiche kontinuierlich ohne Zwischenstopp bewegen kann, wobei die Weicheneinrichtung verringerte Raumerfordernisse aufweist und unabhängig von der Position und der Geschwindigkeit der Fahrzeuge gestellt werden kann, so dass der Verschleiß verringert und hohe Wartungskosten vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Weiche für eine Elektropalettenbahn, umfassend

(a) einen Drehteller,
(b) Schienenabschnitte, die auf dem Drehteller angeordnet sind und mindestens zwei Fahrwege definieren,

Die Erfindung stellt außerdem ein Schienensystem für eine Elektropalettenbahn bereit, das mindestens zwei Fahrwege umfasst sowie eine erfindungsgemäße Weiche.
Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung ein Fördersystem bereit, das ein erfindungsgemäßes Schienensystem sowie mindestens ein Fahrzeug einer Elektropalettenbahn umfasst.
Schließlich stellt die vorliegende Erfindung ein Palettenlager bereit, das eine Einrichtung zur Lagerung von Paletten, eine Einrichtung zum Abtransport von Paletten sowie ein erfindungsgemäßes Fördersystem, das geeignet ist Paletten von der Einrichtung zur Lagerung zu der Einrichtung zum Abtransport zu fördern, umfasst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Gegenstand der Erfindung wird von den anliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
1 eine bevorzugte Ausführungsform einer Weiche der Erfindung;
2 eine bevorzugte Ausführungsform einer Weiche der Erfindung;
3 zeigt in Teilansicht verschiedene Zustände einer Weiche in einem Schienensystem der Erfindung.
4 eine aus dem Stand der Technik bekannte Quadro-Weiche;
5 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Drehweiche.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
Die erfindungsgemäße Weiche für eine Elektropalettenbahn, umfasst einen Drehteller sowie Schienenabschnitte, die auf dem Drehteller angeordnet sind und mindestens zwei Fahrwege definieren. Vorzugsweise besteht ein Fahrweg aus zwei parallelen Schienen auf denen ein Fahrzeug geführt wird. Eine solche Schienenführung ist ein Linearsystem bei dem ein oder mehrere Führungswagen auf einem Schienenpaar laufen und eine Translationsbewegung ausführen. Die Spurbreite der Fahrwege liegt vorzugsweise im Bereich von 400 bis 1500 mm, insbesondere im Bereich von 500 bis 1000 mm und noch bevorzugter bei höchstens 800 mm.
Der Drehteller wird in einem Schienensystem derart angeordnet, dass eine Rotation des Drehteller mindestens einen auf dem Drehteller angeordneten Fahrweg in eine Position bringen kann, in der die auf dem Drehteller vorgesehenen Schienenabschnitte eine Translationsbewegung eines Führungswagens von einer stationären Schienenzuführung über die Weiche zu einem stationären Schienenabgang ermöglichen, wobei die Translationsbewegung unabhängig von der Position des Führungswagens während der Rotation des Drehtellers ist. Das bedeutet, dass die erfindungsgemäße Weiche gestellt werden kann ohne dass sich der Führungswagen auf der Weiche befindet.
Die Schienenführung ist vorzugsweise eine bei Elektropalettenbahnen übliche Wälzschienenführung, bei der ähnlich wie bei Wälzlagern oder Linearkugellagern trennende Wälzkörper die Reibung zwischen den verschiedenen Elementen bzw. Komponenten der Führung reduzieren und damit die Bewegung der zu führenden Bauteile erheblich erleichtern.
Der einen Fahrweg definierende Schienenweg umfasst parallele Schienen. Parallele Schienen sind Schienen, die von einander in gleichem Abstand sind (worin der minimale Abstand zwischen den Schienen entlang der Länge der Schienen an jeder Stelle im wesentlichen der gleiche ist). Das Schienensystem der vorliegenden Erfindung weist mindestens zwei alternative Wegstrecken auf, von denen jede mindestens zwei parallele umzuschaltende Schienen aufweist.
Jede Schiene kann in mehrere Schienenabschnitte unterteilt sein. Mindestens eine Schiene des Fahrwegs umfasst vorzugsweise elektrische Leiter, der das Fahrzeug mit Antriebsleistung und gegebenenfalls Steuersignalen versorgt bzw. zum Übertragen von Sensorinformation verwendet wird. Ein elektrischer Leiter kann ein Kabel sein und weist vorzugsweise einen elektrisch leitfähigen Draht oder Litzen auf. Der elektrisch leitfähige Draht oder die Litzen weisen ein Metall auf, das ausgewählt sein kann aus der Liste, die Kupfer, Aluminium, Gold und Silber umfasst, entweder allein oder in Kombination. Der Draht kann mit einem elektrisch-isolierenden Material, wie z. B. Polyethylen oder Polyvinylchlorid, ummantelt sein. Um das Kabel zu schützen, kann eine weitere Ummantelung mit Mineralisolierung, Glasfaserummantelung, helikalem Stahlband, Aluminiumummantelung, Bleiummantelung, Bronzedrahtgeflecht oder Stahldrahtgeflecht verwendet werden. Alternativ können mehrere Drähte, jeder optional isoliert, in dem elektrischen Isoliermantel vorhanden sein.
Auf dem Drehteller der Weiche wird ein erster Fahrweg von geraden Schienenabschnitten definiert. Vorzugsweise verlaufen die geraden Schienenabschnitte parallel und symmetrisch zu einer durch den Drehpunkt des Drehtellers verlaufenden Längsachse des Drehtellers.
Auf dem Drehteller der Weiche wird ein zweiter Fahrweg von gebogenen Schienenabschnitten definiert.
Die Mittelgerade des ersten Fahrwegs und die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs verlaufen jeweils durch den Drehpunkt des Drehtellers. Die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs bilden vorzugsweise mit der Mittelgeraden des ersten Fahrwegs einen Winkel im Bereich von höchstens 60°. Noch bevorzugter bilden die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs mit der Mittelgeraden des ersten Fahrwegs einen Winkel im Bereich von höchstens 55°, insbesondere höchstens 50°.
Vorteilhafteweise wird ein gebogener Schienenabschnitt zwischen zwei geraden Schienenabschnitten auf dem Drehteller angeordnet. Auf diese Weise kann die Weiche bei einem großen Winkel zwischen den Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs mit der Mittelgeraden des ersten Fahrwegs klein dimensioniert werden.
Der Drehteller auf dem die Schienenabschnitte vorgesehen sind, ist hinsichtlich des Aufbaus nicht besonders eingeschränkt solange er in der Lage ist die Schienenabschnitte in eine gewünschte Position zu bringen und dem dabei eröffneten Fahrweg Stabilität zu verleihen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Drehteller drehbar auf einem Unterbau vorgesehen. Der Unterbau kann ein Rahmen sein, der unterhalb der Bodenebene vorgesehen wird. In dem Unterbau wird vorzugsweise eine Achse gelagert, die durch den Drehpunkt des Drehtellers verläuft. Der Unterbau umfasst ferner vorzugsweise einen Antrieb mit dem es ermöglicht wird, den Drehteller zu drehen. Ein elektrischer Antrieb zur Drehung des Drehtellers ist bevorzugt. In einer Ausführungsform wird die durch den Drehpunkt des Drehtellers verlaufende Achse angetrieben. In einer alternativen Ausführungsform wird der Drehteller über einen Antrieb im Randbereich angetrieben. Als Antrieb für den Drehteller wird vorzugsweise ein Elektromotor und gegebenenfalls ein geeignetes Getriebe verwendet.
Der Drehteller der erfindungsgemäßen Weiche wird in während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs mit einer Hohen Last beaufschlagt, insbesondere wenn ein Fahrzeug von einer Schienenzuführung auf den Drehteller bewegt wird bzw. von dem Drehteller auf eine Abgangsschiene bewegt wird. Da in diesen Bereichen eine exakte Anordnung der Schienenabschnitte von großer Bedeutung ist, werden vorzugsweise Maßnahmen getroffen, die eine exakte Positionierung der Schienenabschnitte sicherstellen. Zu diesem Zweck umfasst der Unterbau vorzugsweise eine Lauffläche, die den Drehteller im Randbereich unterstützt. Insbesondere können Stützrollen vorgesehen werden, die auf der Lauffläche des Unterbaus aufliegen. Die Stützrollen können an dem Drehtellervorgesehen werden. Weiterhin kann der Drehteller in einer vorbestimmten Position verriegelt werden, so dass eine weitere Drehung verhindert wird und eine exakte Positionierung gewährleistet wird.
Für eine zentrale Steuerung der Weiche ist es häufig sinnvoll, die Position des Drehtellers zu ermitteln. Zu diesem Zweck werden an der Weiche vorzugsweise Sensoren zur Ermittlung der Position des Drehtellers vorgesehen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Schienensystem für eine Elektropalettenbahn, das mindestens zwei Fahrwege umfasst, die von der erfindungsgemäßen Weiche bedient werden können. Die Schienen des Schienensystems umfassen fixierte (nicht bewegbare) Abschnitte einer Schiene, sowie die auf dem Drehteller vorgesehenen Schienenabschnitte des ersten und zweiten Fahrwegs, die selektiv positioniert werden können, um die fixierten Abschnitte der Schiene zu überbrücken. Die Schienen können ferner ein Mittel zum Leiten von Elektrizität aufweisen, wie z. B. ein elektrisch-leitfähiges ”dritte Schiene”-System zur Elektrifizierung des Schienensystems. Ein erfindungsgemäßes Schienensystem wird vorzugsweise mit mindestens einem Fahrzeug einer Elektropalettenbahn in einem Fördersystem verwendet.
Material, das für die Konstruktion der Schienen geeignet ist, umfasst Metalle, Legierungen und Polymere, die einzeln oder in Kombination verwendet werden können. Die Schienen können ein Metall, ausgewählt aus Eisen, Kupfer, Aluminium, Zinn, Zink, Titan, Blei, Mangan, Chrom, Vanadium und Wolfram, entweder einzeln oder in Kombination, aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform können die Schienen eine Legierungen, ausgewählt aus Stahl, Messing, Bronze, Hastelloy, Electrum, Cupronickel und Duralumin, aufweisen. Optional können die Schienen ein Polymer aufweisen, wie z. B. Polyethylen, Polystyrol, Nylon und Teflon, entweder einzeln oder in Kombination. Besondere Kombinationen dieser Materialien als Verbundkörper, Laminate, Imprägnate oder beschichtete Materialien können verwendet werden, um Schienen mit spezifischen Eigenschaften bereitzustellen. Die Schienen können z. B. ein Hybridmaterial, wie z. B. mit Aluminium laminierten Stahl, aufweisen, das nicht nur dazu fähig ist, den beim Befördern und Führen eines Fahrzeugs entlang alternativer Wegstrecken auftretenden Belastungen zu widerstehen, sondern auch hoch leitfähig ist. Alternativ können die Schienen Eisen oder Stahl aufweisen, das mit Teflon beschichtet oder laminiert ist, um Reibung und Abrieb zu verringern. Alternativ können die Schienen ein elektrisch leitfähiges Material, wie z. B. Messing, oder ein mit Metall beschichtetes Polymer, aufweisen, um selbst eine elektrische Kabelführung entlang der Wegstrecke zu bilden.
Jede Schiene kann ein Profil aufweisen, das im Querschnitt eine bestimmte Form aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Querschnitt eine I- (oder H-)Form, eine T-Form, eine L-Form, eine U-Form oder eine rechtwinklige Form sein. Es können Variationen von diesen Profilen, entweder einzeln oder in Kombination, verwendet werden, wie z. B. die asymmetrischen I-Balken-, Flachboden-, Doppelkopf-, Einzelparallel-, Parallel-, Rillen-, Breitfuß- oder Hohlschienenprofile. Besonders bevorzugt ist die Ausführungsform, in der die Schiene einen I-förmigen Querschnitt aufweist.
Ein erfindungsgemäßes Fördersystem ist vorzugsweise Teil eines Palettenlagers, das weiterhin eine Einrichtung zur Lagerung von Paletten und eine Einrichtung zum Abtransport von Paletten umfasst und geeignet ist Paletten von der Einrichtung zur Lagerung zu der Einrichtung zum Abtransport zu fördern. Das Gesamtgewicht einer Palette liegt vorzugsweise im Bereich von 300 bis 1500 kg. Der Kurvenradius der Schienenwege in dem Schienensystem liegt vorzugsweise im Bereich von 150 cm bis 800 cm.
Die vorliegende Erfindung wird nunmehr anhand von bevorzugten Ausführungsformen erläutert.
1 zeigt eine erfindungsgemäße Weiche 10, mit einem Drehteller 20. Auf dem Drehteller 20 sind Schienenabschnitte 31, 32, 33 und 34 angeordnet. Die Schienenabschnitte 31 und 32 sind gerade und definieren einen ersten Fahrweg. Die Schienenabschnitte 33 und 34 sind gebogen und definieren einen zweiten Fahrweg. Der erste Fahrweg umfasst neben den geraden Schienenabschnitten 31, 32 die angrenzenden Schienenstücke 41, 42 und 51, 52. Der zweite Fahrweg umfasst neben den gebogenen Schienenabschnitten 33 und 34 die angrenzenden Schienenabschnitte 43, 44 und 51, 52. Auf diese Weise kann ein Fahrzeug, das auf den Schienenabschnitten 51, 52 in Richtung Weiche bewegt wird über die Weiche entweder zu den Schienenabschnitten 41, 42 oder den Schienenabschnitten 43, 44 geleitet werden in Abhängigkeit der Positionierung des Drehtellers 20 und damit der geraden Schienenabschnitte 31, 32 bzw. der gebogenen Schienenabschnitte 33, 34. Andererseits kann ein Fahrzeug das auf den Schienenabschnitten 41 bzw. 42 in Richtung Weiche bewegt wird zunächst über die Schienenstücke 31, 32 der Weiche zu den Schienenabschnitten 51, 52 geleitet werden und anschließend nach Stellung der Weiche über die Schienenabschnitte 33, 34 zu den Schienenabschnitten 43, 44. Die in der 1 gezeigte Position der Weiche erlaubt eine Überquerung der Weiche von den Schienenstücken 41, 42 zu den Schienenabschnitten 51, 52. In dieser Position wird mit einem Block 60, der an dem Drehteller angeordnet ist, verhindert, dass von den Schienenabschnitten 43, 44 ein Fahrzeug in die Weiche einfährt. Die Stellung der Weiche erfolgt über einen Elektromotor 80, der über ein Getriebe den Drehteller 20 antreibt. Die Weiche umfasst ferner eine Verriegelungseinrichtung 70. Die Verriegelungseinrichtung weist einen Riegelauf, der über einen weiteren Elektromotor angetrieben wird. Bevor die Weiche gestellt wird, zieht die Verriegelungseinrichtung 70 den Riegel aus der Verriegelungsstellung zurück und gibt den Drehteller 20 frei. In dieser Position kann der Drehteller 20 gedreht werden. Wenn der Drehteller 20 seine Zielposition erreicht hat schiebt die Verriegelungseinrichtung 70 den Riegel in eine Verriegelungsposition so dass die Trägheit oder das Gewicht des Fahrzeugs die Position des Drehtellers nicht mehr beeinflussen kann. Der Drehteller 20 umfasst zur Stabilisierung der Schienenabschnitte 31, 32, 33, 34 einen Rahmen 22, der dafür sorgt, dass der Drehteller durch die hohe Belastung während des Überfahrens der Weiche mit einem Fahrzeug nicht verformt wird. Der Drehteller ist auf einem Untergestell (nicht gezeigt) gelagert. In der in 1 gezeigten Ausführungsform bilden die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs mit der Mittelgeraden des ersten Fahrwegs einen Winkel von etwa 45°. Diese Geometrie bei gleichzeitiger kleiner Dimensionierung des Drehtellers wird ermöglicht weil ein gebogener Schienenabschnitt zwischen zwei geraden Schienenabschnitten auf dem Drehteller angeordnet ist.
2 zeigt die in 1 dargestelle Weiche in einer Position, die eine Weiterleitung eines Fahrzeugs über die Weiche zwischen den Schienenabschnitten 43, 44 und 51, 52 erlaubt. Zu diesem Zweck ist der Drehteller in eine Position gedreht in der die gebogenen Schienenabschnitte 33, 34 jeweils an den Schienenabschnitten 43, 44 und 52, 51 anliegen. Umgekehrt läßt sich mit der in Figur gezeigten Weiche auch ein Fahrzeug in die entgegengesetzte Richtung führen, wenn das Fahrzeug von den Schienenabschnitten 51, 52 an die Weiche herangeführt wird und entweder, wie gezeigt, über die Schienenabschnitte 33, 34 zu den Schienenabschnitten 43, 44 geführt wird, oder wenn sich die Weiche in der in 1 gezeigten Position befindet, über die Schienenabschnitte 31, 32 zu den Schienenabschnitten 41, 42.
3 zeigt die in 1 und 2 gezeigte Weiche in verschiedenen Varianten, wie ein Schienensystem ausgestaltet sein kann.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- US 4498399 [0003]

Claims

Weiche für eine Elektropalettenbahn, umfassend (a) einen Drehteller, (b) Schienenabschnitte, die auf dem Drehteller angeordnet sind und mindestens zwei Fahrwege definieren, wobei ein erster Fahrweg von geraden Schienenabschnitten definiert wird und ein zweiter Fahrweg von gebogenen Schienenabschnitten definiert wird, so dass die Mittelgerade des ersten Fahrwegs und die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs jeweils durch den Drehpunkt des Drehtellers verlaufen.
Weiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fahrweg aus zwei Schienenabschnitten besteht.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Abgangsgeraden des zweiten Fahrwegs mit der Mittelgeraden des ersten Fahrwegs einen Winkel im Bereich von höchstens 60° bilden.
Weiche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein gebogener Schienenabschnitt zwischen zwei geraden Schienenabschnitten auf dem Drehteller angeordnet ist.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die geraden Schienenabschnitte parallel und symmetrisch zu einer durch den Drehpunkt des Drehtellers verlaufenden Längsachse des Drehtellers verlaufen.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Spurbreite der Fahrwege im Bereich von 500 bis 1500 mm liegt.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehteller drehbar auf einem Unterbau vorgesehen ist.
Weiche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterbau eine Lauffläche umfasst, die den Drehteller im Randbereich unterstützt.
Weiche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Stützrollen vorgesehen sind, die auf der Lauffläche des Unterbaus aufliegen.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schienenabschnitt jedes Fahrwegs mit elektrischen Leitern ausgestattet ist.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehteller in einer vorbestimmten Position verriegelt werden kann, so dass eine weitere Drehung verhindert wird.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, die weiterhin einen elektrischen Antrieb zur Drehung des Drehtellers umfasst.
Weiche nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche Sensoren zur Ermittlung der Position des Drehtellers umfasst.
Schienensystem für eine Elektropalettenbahn, umfassend mindestens zwei Fahrwege und eine Weiche gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.
Fördersystem umfassend ein Schienensystem gemäß Anspruch 14 sowie mindestens ein Fahrzeug einer Elektropalettenbahn.
Palettenlager, umfassend eine Einrichtung zur Lagerung von Paletten, eine Einrichtung zum Abtransport von Paletten sowie ein Fördersystem nach Anspruch 15, das geeignet ist Paletten von der Einrichtung zur Lagerung zu der Einrichtung zum Abtransport zu fördern.
Palettenlager nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtgewicht einer Palette im Bereich von 300 bis 1500 kg liegt.
Palettenlager nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurvenradius der Schienenwege in dem Schienensystem im Bereich von 150 cm bis 800 cm liegt.