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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Einstellung einer für die Anlage eines Körperteils eines Fahrzeuginsassen vorgesehenen Fahrzeugsitzkomponente bei einem Kraftfahrzeugsitz, wobei die Fahrzeugsitzkomponente ein Strukturelement und einen Sitzbezug aufweist, wobei der Sitzbezug im Bereich eines ersten Endes festgelegt ist und mittels eines Umlenkelementes umgelenkt ist, sowie im Strukturelement eine Einrichtung zum Halten eines dem ersten Ende des Sitzbezuges abgewandten, beweglichen zweiten Endes des Sitzbezuges oder zum Halten einer mit dem beweglichen zweiten Ende verbundenen Verlängerung gelagert ist, sowie das Umlenkelement in mindestens einem ersten Stellteil gelagert ist, das im Strukturelement verfahrbar gelagert ist.
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Eine derartige Einrichtung ist aus der
DE 20 2004 001 823 U1 bekannt. Bei der dort beschriebenen Fahrzeugsitzkomponente handelt es sich um das Sitzteil des Kraftfahrzeugsitzes, das den Fahrzeuginsassen im Bereich dessen Gesäß und dessen Oberschenkeln aufnimmt. Das Sitzteil ist im Wesentlichen durch das Strukturelement gebildet und weist ergänzend im vorderen Bereich des Sitzteils zwecks Einstellung der Sitzkissentiefe den Sitzbezug auf, der im Bereich des freien Endes des Sitzteils mittels des Umlenkelements umgelenkt ist. Dieses Umlenkelement ist als Umlenkrolle ausgebildet, die in einem Stellteil drehbar gelagert ist, wobei das Stellteil in Richtung der Sitzkissentiefe verfahrbar ist. Vom Umlenkelement ist der Sitzbezug bzw. eine mit dem Sitzbezug verbundene Verlängerung zu einer weiteren Umlenkrolle geführt, die im Stellteil drehbar gelagert ist. Das im Bereich dieser weiteren Umlenkrolle befindliche freie Ende des Sitzbezugs bzw. der Verlängerung ist mittels eines elastischen Zugmittels mit dem Strukturelement verbunden. Beim Ausfahren des Umlenkelements im Sinne einer Vergrößerung der Sitzkissentiefe wird das elastische Element gedehnt, beim Einfahren des Umlenkelements zur Reduzierung der Sitzkissentiefe strafft das elastische Element den Sitzbezug.
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Die beschriebene Einrichtung benötigt relativ viel Bauraum, weil die beiden Umlenkrollen im rechten Winkel zueinander gelagert sind. Überdies gestaltet sich diese Lagerung konstruktiv recht aufwendig. Zudem ist aufgrund der Anordnung der Umlenkrollen keine präzise Führung des Sitzbezuges bzw. der Verlängerung gewährleistet. Dies ist Voraussetzung, dass sich keine störenden Konturen auf der Oberfläche des Sitzbezuges und damit des Sitzkissens ergeben. Solches ist für den Sitzkomfort von besonderer Bedeutung.
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Aus der
DE 101 12 918 A1 ist eine Einrichtung zur Verstellung der Sitztiefe eines Sitzteils bei einem Kraftfahrzeugsitz bekannt. Dort ist ein Sitztiefen-Verstellkasten vorgesehen, der relativ zu einer Sitzwanne des Sitzteils verfahrbar ist. Durch Aus- und Einfahren des Sitztiefen-Verstellkastens lässt sich die Sitztiefe des Sitzteils vergrößern bzw. verkleinern. - Ein derartiger Sitztiefen-Verstellkasten ist konstruktiv sehr aufwendig und bedingt aufgrund seiner Kastenform ein erhebliches Gewicht. Auch ist es bei einem solchen Verstellkasten erforderlich, diesen präzise in der Sitzwanne zu führen. Dies bedingt einen erheblichen Fertigungsaufwand.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass diese gewichtssparend ausgeführt und platzsparend angeordnet werden kann, sowie eine präzise Führung des Sitzbezuges und/oder der Verlängerung im Bereich des Umlenkelements und des sich an dieses anschließenden Bereiches gewährleistet ist.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass das erste Ende des Sitzbezuges am ersten Stellteil festgelegt ist und das Umlenkelement in einem dem freien Ende der Fahrzeugsitzkomponente abgewandten Bereich des ersten Stellteils in diesem gelagert ist, sowie stationär im Strukturelement ein erstes Ablaufelement gelagert ist, das um eine senkrecht zur Verfahrrichtung des ersten Stellteils angeordnete Achse drehbar ist, sowie das erste Stellteil eine parallel zur Verfahrrichtung dieses Stellteils angeordnete Ablaufbahn für das erste Ablaufelement aufweist.
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Durch diese Gestaltung ergibt sich eine vorteilhafte Führung des ersten Stellteils im Strukturelement, weil das erste Ablaufelement im Abstand zur eigentlichen Lagerung des Stellteils im Strukturelement positioniert ist und somit eine zusätzliche Führung darstellt. Das erste Stellteil ist hierdurch geringeren Biegemomenten unterworfen und kann geringer dimensioniert und damit gewichtssparender ausgeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung findet insbesondere bei einer Fahrzeugsitzkomponente Verwendung, die als Sitzteil des Fahrzeugsitzes, das mit den Oberschenkeln und dem Gesäß des Fahrzeuginsassen im Sinne eines Sitzkissens in Anlage gelangt, ausgebildet ist. In diesem Fall ist das Strukturelement Bestandteil des Sitzteils und benachbart einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet. Die erfindungsgemäße Einrichtung findet ferner vorzugsweise Verwendung, um die Höhe einer Kopfstütze des Fahrzeugsitzes einzustellen. Hierbei stellt das Strukturelement Bestandteil einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes dar. Der Sitzbezug bildet den Bezug der Kopfstütze.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung benötigt diese nur wenig Platz im Bereich des freien Endes der Fahrzeugsitzkomponente. Da das Umlenkelement im Bereich des dem ersten Ende des Sitzbezuges abgewandten Ende des ersten Stellteils in diesem gelagert ist, verbleibt im Bereich des freien Endes der Fahrzeugsitzkomponente unterhalb dieser Platz, der als Aufnahmeraum für Funktionsteile des Kraftfahrzeugsitzes bzw. für Steuergeräte, Feuerlöscher o.ä. genutzt werden kann. Bei Funktionsteilen handelt es sich um solche, die für das Betreiben diverser normaler Funktionen und/oder Sonderfunktionen der Fahrzeugsitzkomponente, insbesondere des Sitzteils oder der Kopfstütze erforderlich sind. Beispielsweise ist ein elektromotorischer Antrieb im Sitzteil gelagert und dient dem Verstellen des Sitzteils bezüglich der den Fahrersitz aufnehmenden Sitzschienen in Längsrichtung der Schienen oder ist zu einer Neigungsverstellung des Sitzteils vorgesehen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Ende des Sitzbezuges im Bereich des freien Endes der Fahrzeugsitzkomponente am ersten Stellteil festgelegt ist. Der Sitzbezug erstreckt sich somit über eine relativ große Länge der Fahrzeugsitzkomponente, nämlich vom Umlenkelement bis zum freien Ende der Fahrzeugsitzkomponente.
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Der Antrieb der Einrichtung zur Einstellung der Fahrzeugsitzkomponente ist vorzugsweise manuell oder elektrisch ausgeführt. Insbesondere ist ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen, der stationär im Strukturelement gelagert ist und das erste Ablaufelement unmittelbar antreibt. Die Gewichtskräfte des Antriebs werden somit unmittelbar vom Strukturelement aufgenommen. Der Antrieb bildet in diesem Fall somit nicht ein Bestandteil eines im Strukturelement verfahrbar gelagerten Bauteils.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens ein parallel zum ersten Stellteil angeordnetes zweites Stellteil im Strukturelement verfahrbar gelagert ist. Dieses zweite Stellteil bildet insbesondere ein Bestandteil der Einrichtung zum Halten des zweiten Endes des Sitzbezuges oder der Verlängerung, wobei der Sitzbezug oder die Verlängerung mit dem zweiten Stellteil verbunden ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass drehfest mit dem ersten Ablaufelement und konzentrisch zu diesem angeordnet ein zweites Ablaufelement verbunden ist, wobei das zweite Stellteil eine parallel zur Verfahrrichtung dieses Stellteils und parallel zur Ablaufbahn für das erste Ablaufelement angeordnete Ablaufbahn für das zweite Ablauflaufelement aufweist.
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Durch diese Ausbildung wird nicht nur eine besonders präzise Führung des zweiten Stellteils bzw. beider Stellteile im Strukturelement mittels des Zusammenwirkens von jeweiliger Ablaufbahn und Ablaufelement erreicht, sondern es wird durch das Ablaufen des zweiten Ablaufelements auf der Ablaufbahn des zweiten Stellteils auch der Sitzbezug bzw. die am Sitzbezug angreifende Verlängerung mitgeführt. Hierdurch kann in jeder Position des Sitzbezuges dieser straff angeordnet werden, somit ohne zu falten. Dieses trägt wesentlich zum Komfort des Fahrzeuginsassen, dessen Körperteil am Strukturelement und am Sitzbezug anliegt, bei.
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Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Aufwickelrolle ein Bestandteil der Einrichtung zum Halten des zweiten Endes des Sitzbezuges oder der Verlängerung bildet, wobei die Aufwickelrolle konzentrisch zum ersten Ablaufelement angeordnet und mit diesem drehfest verbunden ist und das zweite Ende des Sitzbezuges oder die Verlängerung auf die Aufwickelrolle aufgewickelt ist. Bei dieser Gestaltung ist somit kein verschieblich im Strukturelement gelagertes zweites Stellteil vorgesehen, sondern es erfüllt die Funktion dieses zweiten Stellteils die Aufwickelrolle.
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Bei den beiden beschriebenen grundsätzlichen Ausführungsformen ist insbesondere vorgesehen, dass der Abstand der Drehachse des ersten Ablaufelements von der Ablaufbahn des ersten Stellteils halb so groß ist wie der Abstand der Drehachse des zweiten Ablaufelements von der Ablaufbahn des zweiten Stellteils bzw. halb so groß ist wie der Radius der Rolle. Hierdurch ist sichergestellt, dass in jeder eingestellten Position der Fahrzeugsitzkomponente der Sitzbezug straff angeordnet ist.
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Eine besonders gewichtssparende und platzsparende Ausbildung der Einrichtung ergibt sich, wenn das erste Stellteil und/oder das zweite Stellteil als Stangen ausgebildet sind, die linear verstellbar im Strukturelement gelagert sind.
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Wie zuvor beschrieben, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, dass der Antrieb der Einrichtung mittels des ersten Ablaufelements erfolgt. Es ist genauso denkbar, die Einrichtung über das zweite Ablaufelement oder über das erste Stellteil anzutreiben, indem das erste Stellteil mittels des Antriebs verschoben wird.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste Stellteil und das erste Ablaufelement bzw. das zweite Stellteil und das zweite Ablaufelement formschlüssig oder kraftschlüssig zusammenwirken. Unter dem Aspekt des Kraftschlusses ist beispielsweise vorgesehen, dass die Ablaufbahn eine ebene Oberfläche aufweist und das Ablaufelement zylindrisch ausgebildet ist. Das Ablaufelement rollt somit bei einer Relativbewegung von Stellteil und Strukturelement auf der Ablaufbahn ab. Unter dem Aspekt der formschlüssigen Zusammenwirkung von Stellteil und Ablaufelement ist insbesondere vorgesehen, dass die Ablaufbahn durch eine Zahnstange gebildet ist und das Ablaufelement als mit der Zahnstange kämmendes Zahnrad ausgebildet ist. Beide beschriebenen Varianten gewährleisten bei einfachem Aufbau der erfindungsgemäßen Einrichtung im Bereich von Stellteil und Ablaufelement die präzise Führung des Stellteils und deren Zusammenwirken mit dem Strukturelement über das Ablaufelement.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Umlenkelement als Umlenkrolle ausgebildet ist, deren Lagerachse senkrecht zur Verfahrrichtung des ersten Stellteils angeordnet ist. Diese Gestaltung erlaubt es, den Sitzbezug im Wesentlichen reibungsfrei umzulenken. Bei Drehung der Umlenkrolle dreht sich die Aufwickelrolle in deren Drehrichtung. Grundsätzlich könnte die Umlenkrolle feststehend sein, so dass der Sitzbezug reibend entlang der Umlenkrolle beim Einstellen der Fahrzeugsitzkomponente bewegt wird. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Reibkoeffizient sehr gering ist, indem die Umlenkrolle und/oder der Sitzbezug im Umlenkbereich eine Gleitbeschichtung aufweist. Bei einfachster Gestaltung muss keine Umlenkrolle vorhanden sein. Es reicht ein einfaches Umlenkelement aus, das geeignet ist, den Sitzbezug umzulenken.
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Gemäß einer besonderen Weiterbildung der Erfindung sind zwei erste Stellteile und/oder zwei zweite Stellteile vorgesehen, wobei die beiden ersten Stellteile bzw. die beiden zweiten Stellteile parallel zueinander angeordnet sind und deren Abstand mindestens der axialen Erstreckung des Umlenkelements entspricht. Diese beidseitige Lagerung ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Einrichtung dem Einstellen einer Kopfstütze dient. Hierdurch ist zwischen der aus der Ausgangsstellung angehobenen Kopfstütze und der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ein Durchbruch zu einem tieferliegenden Begrenzungsabschnitt der Rückenlehne darstellbar. Bei Verwendung nur eines seitlich angeordneten Stellteils lässt sich zwischen Kopfstütze und Rückenlehne ein Durchbruch darstellen, der sich optisch dadurch auszeichnet, dass er einseitig offen ist.
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Die Erfindung schlägt somit insbesondere eine Einrichtung zur Einstellung der Sitztiefe eines Sitzteils oder der Höhe einer Kopfstütze vor. Bei Betätigung des Antriebes, wobei dies durchaus auch manuell möglich ist, werden eine oder mehrere erste nach vorne/hinten bzw. oben/unten - bewegt.
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In dem ersten Stellteil bzw. den ersten Stellteilen ist das Umlenkelement, insbesondere die Umlenkrolle gelagert, die dazu dient, den Sitzbezug und gegebenenfalls die Unterpolsterung zu führen. Vorzugsweise deckt hierbei der Sitzbezug ein als Bahn ausgebildetes Polsterteil ab und es liegt das Polsterteil direkt am Umlenkelement bzw. der Umlenkrolle an. Die Führung des Sitzbezugs erfolgt, bei Verwendung einer Aufwickelrolle, durch Auf- und Abwickeln des Sitzbezuges oder einer Verlängerung des Sitzbezuges auf der Aufwickelrolle, die im ersten Stellteil bzw. den beiden parallel zueinander angeordneten ersten Stellteilen gelagert ist. Alternativ erfolgt die Führung des Sitzbezuges durch das zweite Stellteil bzw. die beiden zweiten Stellteile, die den Sitzbezug oder die Verlängerung des Sitzbezugs aufnehmen.
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Dem Antrieb der Einrichtung kann ein Getriebe (Untersetzung) vorgeschaltet sein.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einstelleinrichtung stellt sicher, dass bei deren Betätigung und bei deren Stillstand, somit in jeder beliebigen Position der Fahrzeugsitzkomponente keine Unebenheiten, Vertiefungen, Falten oder sonstige störenden Konturen auf der Oberfläche der Fahrzeugsitzkomponente, mit der das Körperteil eines Fahrzeugsinsassen in Anlage gelangt, entstehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung und der Zeichnung selbst.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert:
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Es zeigt in schematischer Darstellung:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Einstellung einer als Sitzteil ausgebildeten Fahrzeugsitzkomponente, bezogen auf die Sitzanordnung des Fahrzeuginsassen von der Seite gesehen,
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Einstellung einer als Sitzteil ausgebildeten Fahrzeugsitzkomponente, bezogen auf die Sitzanordnung des Fahrzeugsinsassen, von der Seite gesehen,
- 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Einstellung einer als Kopfstütze ausgebildeten Fahrzeugsitzkomponente, die mit einer Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes zusammenwirkt, bezogen auf die Sitzanordnung des Fahrzeuginsassen von der Seite gesehen, 4 ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Einstellung einer als Kopfstütze ausgebildeten Fahrzeugsitzkomponente, die mit einer Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes zusammenwirkt, bezogen auf die Sitzanordnung des Fahrzeuginsassen von der Seite gesehen,
- 5, 6 und 7 unterschiedliche Varianten der Anordnung von Rückenlehne und höhenverstellbarer Kopfstütze.
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Die Ausführungsform gemäß der 1 veranschaulicht für ein im Wesentlichen horizontal angeordnetes Sitzteil 1 eines Kraftfahrzeugsitzes, der eine nicht veranschaulichte Rückenlehne und eine Kopfstütze aufweist, die Gestaltung dieser Fahrzeugsitzkomponente - Sitzteil 1 -. Das Sitzteil 1 weist ein Strukturelement 2 und einen Sitzbezug 3 auf. Der Sitzbezug 3 ist im Bereich seines Endes 4 im Bereich des der Rückenlehne abgewandten freien Endes des Sitzteils 1 festgelegt.
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In Längsrichtung des Sitzteils 1 weist dieses zwei parallel zueinander angeordnete, identische erste Stellteile 5 auf. In der 1 ist nur ein erstes Stellteil 5 veranschaulicht. Das weitere erste Stellteil 5 befindet sich, bezogen auf die zeichnerische Darstellung, in der Flucht hinter dem ersten Stellteil 5. Das jeweilige erste Stellteil 5 besteht aus einem langen Stangenabschnitt 24, der in einem Lager 6 des Strukturelements 2 in seiner Längsrichtung geführt ist sowie einem im Bereich des freien Endes des Sitzteils 1 angeordneten Aufnahmeabschnitt 25, an dem der Sitzbezug 3 im Bereich seines Endes 4 festgelegt ist. Im Bereich seines dem Lager 6 abgewandten Endes dient das erste Stellteil 5 der Lagerung einer Umlenkrolle 7. Diese ist zwischen den beiden ersten Stellteilen 5 angeordnet. Eine Achse 8 ist in den beiden ersten Stellteilen 5 gelagert und nimmt die Umlenkrolle 7 frei drehbar auf. Parallel zu den beiden ersten Stellteilen 5 und unterhalb dieser sind zwei zweite Stellteile 9, von denen wiederum nur ein Stellteil 9 gezeigt ist, in Lagern 10 des Strukturelements 2 verschieblich gelagert. Der Sitzbezug 3 ist, ausgehend von seiner festen Anbindung im Bereich des Endes 4, auf der Oberseite des Strukturelements 2 geführt und von dort, in Richtung der Rückenlehne zur Umlenkrolle 7, um die der Sitzbezug 3 umgelenkt ist, so dass sich ein Umschlingungswinkel von etwas mehr als 180° ergibt. Von dort ist der Sitzbezug 3 zu den beiden zweiten Stellteilen 9 geführt und mit diesen verbunden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird hierbei der Begriff des Sitzbezuges 3 umfassend verstanden. Es kann sich hierbei um den eigentlichen, dünnwandigen Bezug des Sitzes oder aber um eine Anordnung handeln, die auch eine Unterpolsterung 11 aufweist.
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Im unteren Bereich des Strukturelements 2 sind in diesem zwei vertikal angeordnete und sich nach oben erstreckende Lagerstangen 12 stationär gelagert. Die Lagerstangen 12 nehmen, im Bereich ihres jeweiligen, zwischen den Stellteilen 5 und 9 angeordneten Endes, in einer die Lagerstangen 12 durchsetzenden Achse 13 gelagert, zwei erste Ablaufelemente 14 auf, die mit parallel zur Verfahrrichtung der ersten Stellteile 5 angeordneten Ablaufbahnen 15 dieser ersten Stellteile 5 zusammenwirken. Konzentrisch zur Achse 13 sind zwei zweite Ablaufelemente 16 angeordnet, die mit den ersten Ablaufelementen 14 drehfest verbunden sind. Die beiden zweiten Ablaufelemente 16 wirken mit parallel zur Verfahrrichtung der zweiten Stellteile 9 angeordneten Ablaufbahnen 17 der beiden zweiten Stellteile 9 zusammen.
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Die Verfahrrichtungen der ersten Stellteile 5 sind mittels des Doppelpfeiles A, die Verfahrrichtungen der zweiten Stellteile 9 mittels des Doppelpfeiles B, die Drehrichtungen der Umlenkrolle 7 mittels des Doppelpfeiles C und die Drehrichtungen der miteinander drehfest verbundenen Ablaufelemente 14 und 16 mittels des Doppelpfeiles D veranschaulicht. Der Doppelpfeil E verdeutlicht die Bewegungsrichtungen des Sitzbezuges 3 zwischen der Umlenkrolle 7 und den zweiten Stellteilen 9.
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Das erste Ablaufelement 14 und die Ablaufbahn 15 bzw. das zweite Ablaufelement 16 und die Ablaufbahn 17 wirken formschlüssig oder kraftschlüssig zusammen. Beispielsweise weist die Ablaufbahn 15, 17 eine ebene Oberfläche auf und es ist das Ablaufelement 14, 16 zylindrisch ausgebildet. Alternativ ist die Ablaufbahn 15, 17 durch eine Zahnstange gebildet und das Ablaufelement 14, 16 als mit der Zahnstange kämmendes Zahnrad ausgebildet.
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Angetrieben wird die beschriebene Einrichtung zur Einstellung des Sitzteils 1 mittels eines nicht veranschaulichten elektrischen Antriebes, der geeignet ist, die ersten Stellteile 5 und zweiten Stellteile 9 in Richtung der Doppelpfeile A und B zu verfahren. Dieser Antrieb der Stellteile 5, 9 erfolgt mittels eines Elektromotors, der in den beiden Lagerstangen 12 gelagert ist und insbesondere mittels eines Untersetzungsgetriebes ein oder beide erste Ablaufelemente 14 und das jeweils drehfest verbundene zweite Ablaufelement 16 antreibt. Werden, ausgehend von der in 1 gezeigten Ausgangsstellung der Umlenkrolle 7, die Stellteile 5 mittels des Elektromotors in Richtung des freien Endes des Sitzteils 1, somit von der Achse 8 weg verfahren, führt dies dazu, dass der Sitzbezug 3 inklusive der Unterpolsterung 11 um eine Teillänge auf der Umlenkrolle 7 abläuft. Hierbei werden, aufgrund des Zwangsantriebes, die zweiten Stellteile 9 entgegengesetzt zu den ersten Stellteilen 5 bewegt und damit der Sitzbezug 3 nachgeführt, und zwar um eine Länge, die der Länge entspricht, die sich aufgrund der Verfahrlänge des ersten Stellteils 5 ergibt. Beim Verfahren der ersten Stellteile 5 aus der in 1 gezeigten Ausgangsstellung entsteht ein Spalt zwischen dem Sitzbezug 3 im Bereich der Umlenkrolle 7 und einer separaten, weiter hinten befindlichen Sitzauflage 18 des Sitzteils 1, die bis zur Rückenlehne reicht.
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Wie der Darstellung der 1 anschaulich zu entnehmen ist, verbleibt unterhalb des freien Endes der Fahrzeugsitzkomponente 1 ein freier Raum, der als Aufnahmeraum für Funktionsteile des Kraftfahrzeugsitzes genutzt werden kann.
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Die Ausführungsform nach der 2 unterscheidet sich von derjenigen nach der 1 dadurch, dass keine Stellteile 9, mit denen der Sitzbezug 3 verbunden ist, sowie keine zweiten Ablaufelemente 16 vorgesehen sind. Stattdessen wird der Sitzbezug 3 auf eine Aufwickelwelle 19 aufgewickelt, die konzentrisch zur Achse 13 angeordnet und drehfest mit den ersten Ablaufelementen 14 verbunden ist. Beim Antreiben mindestens eines der beiden ersten Ablaufelemente 14 oder beim Verfahren der ersten Stellteile 5 mittels des Antriebes wird über das erste Ablaufelement 14 die Aufwickelrolle 19 in eine Drehbewegung versetzt und wickelt, je nach Drehrichtung der Aufwickelrolle 19, den Sitzbezug 3 auf die Aufwickelrolle 19 auf bzw. von dieser ab. Die axiale Länge der Aufwickelrolle 19 entspricht etwa der axialen Länge der Umlenkrolle 7. Der Radius der Aufwickelrolle 19 ist etwa doppelt so groß wie der Abstand von Achse 13 und Ablaufbahn 15 des jeweiligen ersten Stellteils 5.
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Sonstige Teile der Ausführungsform nach der 2, die mit Teilen der Ausführungsform nach der 1 übereinstimmen, sind der Einfachheit halber mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Es wird insofern auf die vorstehende Beschreibung zur 1 verwiesen.
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Die Ausführungsform nach der 3 für die Variante der Höhenverstellung der Fahrzeugsitzkomponente, die als Kopfstütze 20 ausgebildet ist, verdeutlicht den grundsätzlichen Aufbau der Einrichtung, der im Wesentlichen mit dem der Ausführungsform für das Sitzteil 1 gemäß 1 übereinstimmt. Mit dieser Ausführungsform übereinstimmende Teile sind der Einfachheit halber mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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Die Ausführungsform nach der 3 unterscheidet sich von derjenigen nach der 1 dadurch, dass die Anordnung der Einrichtung nicht im Wesentlichen horizontal, sondern im Wesentlichen vertikal ist, entsprechend der Anordnung der Kopfstütze 20. Die ersten Stellteile 5 und die zweiten Stellteile 9, die parallel zueinander angeordnet sind, sind somit im Wesentlichen vertikal orientiert. Hierunter wird verstanden, dass die Längsorientierung dieser Teile bei der Kopfstütze 20 im Wesentlichen der Orientierung, somit Neigungseinstellung der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes entspricht.
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Bei der Ausführungsform nach der 3 schließt sich an den Bereich der Kopfstütze 20, der die Umlenkrolle 7 aufweist, ein gepolsterter Abschnitt des unteren Bereiches der Kopfstütze 20 oder unmittelbar die Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes an.
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Auf der Rückseite der Kopfstütze 20 ist eine Abdeckung 21 für den rückwärtigen Bereich der Kopfstütze 20 vorgesehen, der dem unteren Bereich des Sitzteils 1 gemäß 1 entspricht.
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Die Ausführungsform nach der 4 betrifft, entsprechend der Ausführungsform nach der 3, eine Variante der Höhenverstellung der Fahrzeugsitzkomponente, die als Kopfstütze 20 ausgebildet ist, wobei diese Variante allerdings entsprechend derjenigen gemäß 2 ausgebildet ist. Insofern wird auf die vorstehenden Ausführungen betreffend die 2 und 3 verwiesen. Mit diesen Ausführungsformen übereinstimmende Teile sind in der 4 der Einfachheit halber mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.
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Es ist bei den in den 1 bis 4 veranschaulichten Ausführungsformen nicht erforderlich, dass der Sitzbezug 3 sich über eine solche Länge erstreckt, dass er mit den zweiten Stellteilen 9 verbunden oder auf die Aufwickelrolle 19 aufgewickelt ist. Stattdessen kann der Sitzbezug 3 schon vor den beiden zweiten Stellteilen 9 und der Aufwickelrolle 19 enden, beispielsweise nach der Umschlingung der Umlenkrolle 7 und dort mit einer Verlängerung, somit einem kostengünstigeren Bauteil verbunden sein, das zu den zweiten Stellteilen 9 geführt und mit diesen verbunden ist bzw. zur Aufwickelrolle 19 geführt ist und auf diese aufgewickelt ist.
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Der Antrieb der Einrichtung kann anstatt über den mit den Lagerstangen 12 verbundenen Elektromotor, somit über das Ablaufelement 14 oder die Achse 13, die in diesem Fall drehfest mit dem Ablaufelement 14 verbunden ist, auch über das erste Stellteil 5 erfolgen, wobei das erste Stellteil 5 mittels des Antriebes verschoben wird.
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Die 5 bis 7 veranschaulichen unterschiedliche Varianten, die insbesondere bei der Einrichtung zur Einstellung der Höhe der Kopfstütze 20 Verwendung finden können, wobei jeweils in die Rückenlehne 22 des Kraftfahrzeugsitzes die Kopfstütze 20 integriert ist.
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5 zeigt eine Variante, bei der kein Durchbruch zwischen der Rückenlehne 22 und der Kopfstütze 20 vorhanden ist. Bei der Variante nach 6 ist zwischen der Rückenlehne 22 und der Kopfstütze 20 ein Durchbruch 23 gebildet, der allseitig begrenzt ist, aufgrund der beidseitigen Führung mittels zweier Lagerstangen 12, zweier erster Stellteile 5 und unter dem Aspekt der Ausführungsform nach der 4 zweier zweiter Stellteile 9. 7 zeigt die Rückenlehne 22 und die Kopfstütze 20 mit zwischen diesen angeordnetem, auf einer Seite offenem Durchbruch 23 aufgrund einseitiger Führung der Kopfstütze 20, somit Führung der Kopfstütze 20 mittels einer seitlich angeordneten Lagerstange 12, eines seitlich angeordneten ersten Stellteils 5 und, sofern vorhanden, eines seitlich angeordneten zweiten Stellteils 9, wobei die genannten Teile jeweils auf derselben Seite der Kopfstütze 20 angeordnet sind.
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Die 5 bis 7 verdeutlichen, dass durch die unterschiedliche Anordnung der Teile der Einrichtung eine unterschiedliche Optik erzeugt werden kann.
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Insbesondere wenn bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Antrieb über das erste Stellteil 5 oder das zweite Stellteil 9 erfolgt, können bei elektrischer Ausführung Geräuschquellen, die vom Antrieb ausgehen, vermieden werden. Konkret für den Anwendungsfall der Kopfstütze 20 bedeutet dies, dass eine Motor-Getriebeeinheit nicht in der Kopfstütze 20 platziert ist, sondern in Höhe des Oberkörpers in der Rückenlehne 22.