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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Regelvorrichtung
zur Regelung einer Temperatur einer Energiespeichereinheit.
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Moderne
Hochleistungsbatterien, die aus einer Anzahl einzelner Zellen aufgebaut
sind, z. B. Akkumulatoren oder Sekundärbatterien, werden
beispielsweise verstärkt in Elektro- oder Hybridfahrzeugen
eingesetzt. Dabei ist dafür Sorge zu tragen, dass sich
die Temperatur der Batterie während des Betriebs in einem
gewissen Intervall befindet, um die Effizienz, Funktionstüchtigkeit
und Sicherheit der Einrichtung sicherzustellen. Hier gilt es, verschiedene Problemstellungen
zu bewältigen.
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Einerseits
sinkt der Wirkungsgrad der Batteriezellen bzw. der Energiespeichereinheit
bei Unterschreitung einer geeigneten Betriebstemperatur sehr stark
und die Zellen produzieren eine hohe Verlustleistung. Andererseits
laufen oberhalb eines geeigneten Betriebsbereichs Prozesse innerhalb
der Zellen ab, die zu irreversiblen Schädigungen führen. Ferner
dürfen zur Vermeidung einer ungleichmäßigen
und damit einhergehenden verstärkten Alterung einzelner
Batte riezellen die Temperaturunterschiede innerhalb der Einzelzellen
und in dem gesamten Batteriestapel bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten.
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Zur
Batteriekühlung wird vorzugsweise ein Kühlmedium
durch Kühlkanäle geführt, die in thermischem
Kontakt mit der Batterie stehen. Als Kühlmedium kann hierzu
z. B. Kältemittel, das vorzugsweise aus der Klimaanlage
entnommen wird, oder auch ein Kühlmittel verwendet werden.
Da sich die Belastung der Batteriezelle und damit die Verlustwärme
während des Betriebs stark ändern kann, ist die
Kühlvorrichtung mit einer geeigneten Regelung zu versehen.
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Die
Druckschrift
DE 103
46 706 B4 offenbart ein Verfahren zur Regelung einer Batterie,
wobei der Schwerpunkt auf der Berechnung der Maximaltemperatur innerhalb
der Batteriezelle liegt. Anhand der Messung mindestens einer Größe,
aus der die Verlustleistung der Batterie bestimmt wird, wird die
Temperaturverteilung im Inneren der Batteriezelle berechnet und
eine Vorhersage über die zeitliche Entwicklung der Temperatur
getroffen. Die Regelung der Kühlung erfolgt nach der erlaubten
Maximaltemperatur.
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Die
DE 3401 100 A1 beschreibt
die Steuerung der Temperatur innerhalb einer Metallhalogen-Batterie.
In dieser Druckschrift wird die Batterietemperatur während
des Ladevorgangs auf die jeweils optimale Hydrat-Bildungstemperatur
gesteuert. Dies geschieht durch Messung einer Temperatur außerhalb
der Batteriezelle, mit deren Hilfe auf die Temperatur im Zellinnern
geschlossen wird.
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Die
Druckschrift
DE 102
02 807 A1 beschreibt ein System zur Temperierung von Hochleistungs-Sekundärbatterien.
Die Regelung erfolgt hier durch Messung der Temperatur innerhalb
des Batteriegehäuses.
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Die
Offenbarung der
DE
91 05 260 U1 beschreibt einen temperierbaren Batteriesatz
für den Antrieb eines Fahrzeugs. Die Regelung der Temperatur
erfolgt durch Messung der Temperatur des Temperiermediums am Austritt
der Batterie und entsprechende Anpassung des Pumpsystems.
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Die
Druckschrift
DE
10 2006 005 176 A1 beschreibt einen Kühlkreislauf
und ein Verfahren zur Kühlung eines Brennstoffzellenstapels.
Die Regelung der Temperatur des Brennstoffzellenstapels erfolgt
durch Messung der Ein- und Austrittstemperatur des Kühlmittels
und durch Anpassung der Kühlmittelmenge bzw. -temperatur.
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Alle
bekannten Temperiereinrichtungen für Batterien regeln die
Temperatur nach der gemessenen oder berechneten Zelltemperatur.
Eine lebensdaueroptimierte Kühlung erfolgt dabei nicht.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Regelung einer Temperatur einer Energiespeichereinheit sowie
eine Regelvorrichtung zur Ausführung eines solchen Verfahrens
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1, eine Regelvorrichtung gemäß Anspruch 14 sowie
ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 15
gelöst. Günstige Ausgestaltungen der Erfindung
werden durch die Unteransprüche definiert.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Regelung einer Temperatur
einer Energiespeichereinheit, wobei die Energiespeichereinheit in thermischem
Kontakt mit einer von einem Kühl- und/oder Kältemittel
durchströmten Kühleinheit steht, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte umfasst:
- – Ermitteln
einer Temperaturdifferenz zwischen einer Temperatur an einer Primärmessstelle
der Energiespeichereinheit und einer Temperatur an einer Sekundärmessstelle
der Energiespeichereinheit;
- – Auswählen einer Stellgröße
unter Verwendung der ermittelten Temperaturdifferenz und einer vorgegebenen
Kennlinie, wobei die vordefinierte Kennlinie einen Zusammenhang
zwischen einer Stellgröße und einer Temperaturdifferenz
oder einer davon abhängigen Größe repräsentiert;
und
- – Ansteuern eines Stellglieds mithilfe einer Reglereinheit
unter Verwendung der ausgewählten Stellgröße,
um eine Durchströmung der Kühleinheit mit dem
Kühl- und/oder Kältemittel zu regeln, um dadurch
die Regelung der Temperatur der Energiespeichereinheit zu bewirken.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung eine Regelvorrichtung, die zur
Durchführung und/oder Ansteuerung der Schritte des oben
genannten Verfahrens ausgebildet ist.
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Zusätzlich
schafft die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm mit Programmcode
zur Durchführung und/oder Ansteuerung der Schritte des oben
genannten Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Steuergerät
oder einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sowohl
die Lebensdauer als auch der Wirkungsgrad einer Energiespeichereinheit
beträchtlich erhöht werden kann, wenn eine Regelung der
Temperierung einer Energiespeichereinheit unter gezielter Ausnutzung
der Wärmekapazität der Batterie erfolgt. Durch
die Verwendung von mindestens zwei Temperaturmessstellen werden
bei der Regelung sowohl die Maximaltemperatur als auch die in den
Batteriezellen auftretenden Temperaturgradienten über eine
von den Einsatzbedingungen und Batterieparametern abhängige
Kennlinie berücksichtigt. Auch kann eine von mehreren Kennlinien
aus einem Kennfeld ausgewählt werden, wobei die unterschiedlichen
Kennlinien unterschiedliche Einsatzbedingungen und Batterieparameter
abbilden können. Diese Kennlinie oder dieses Kennfeld kann
zur Ansteuerung eines Schalt- oder Regelventils bzw. eines Kompressors
oder einer Pumpe als Reglereinheit dienen, welche die Durchströmung
der Kühlkanäle einer Kühleinheit regulieren.
Hierdurch wird erreicht, dass Grenzwerte der Bat terietemperaturen
eingehalten werden und gleichzeitig eine Minimierung der Temperaturdifferenzen
innerhalb der Batteriezellen erzielt werden kann.
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Da
die Alterung bzw. Schädigung der Zellen durch große
Temperaturgradienten innerhalb der Zelle größer
sein kann, als bei einer moderaten Temperaturerhöhung,
ist mit dieser Regelstrategie eine Maximierung der Batterielebensdauer
zu erreichen. Außerdem führen die Lastspitzen
der Batterieabwärme nicht zu Lastspitzen in der abgeführten
Wärme, so dass auch das Kühlsystem bzw. der Kältekreislauf und
evtl. weitere daran angeschlossene Komponenten entlastet werden.
Die vorgestellte Regelstrategie zur Kühlung von Hochleistungsbatterien
führt daher zu einer Erhöhung der Batterielebensdauer
im Vergleich zu bisher bekannten Lösungen.
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Ein
weiterer Vorteil ist die Möglichkeit einer kontrollierten
Anhebung der Batterietemperatur bei höherer Belastung,
was zu einem Absinken der Verlustleistung und damit zu einem höheren
Wirkungsgrad der Batterie führt. Die Regelung ist außerdem auf
einfache Weise z. B. im Batteriemanagementsystem zu realisieren
und benötigt nur zwei Temperaturmessstellen. Eine größere
Rechenleistung, wie sie z. B. bei im Stand der Technik vorgeschlagenen
Regelungen erforderlich ist, wird nicht benötigt. Die folgenden
Abschnitte beschreiben konkrete Ausführungsformen und weitere
Aspekte dieser Regelstrategie.
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Vorteilhafterweise
kann im Schritt des Auswählens die Stellgröße
in Abhängigkeit von der Temperatur an der Primärmessstelle
ausgewählt werden. Die Primärmessstelle gibt im
Allgemeinen Auskunft über die momentane Maximaltemperatur
der Energiespeichereinheit und ist insofern relevant, als dass eine Überschreitung
einer oberen Grenztemperatur zu einer Schädigung der Energiespeichereinheit
führen würde. Eine Kenntnis der Maximaltemperatur
der Energiespeicherzelle bietet den Vorteil, dass genau erkannt
werden kann, wann eine Kühlung der Energiespeichereinheit
auf volle Leistung geschaltet werden sollte, um eine Schädigung
der Energiespeichereinheit zu verhindern oder im gegenteiligen Fall ganz
ausgeschaltet werden sollte, damit der Wirkungsgrad der Energiespeichereinheit
nicht zu stark absinkt.
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In
einer günstigen Ausführungsform der Erfindung
kann im Schritt des Auswählens ein Tastverhältnis
eines pulsweitenmodulierten Signals als Stellgröße
ausgewählt werden, wobei im Schritt des Ansteuerns die
Reglereinheit mit dem pulsweitenmodulierten Signal als Stellgröße
angesteuert werden kann. Dies bietet den Vorteil einer genau an
den Kühlungsbedarf angepassten Ansteuerung der Reglereinheit,
da diese über das pulsweitenmodulierte Signal stufenlos
einstellbar ist. Dabei kann trotzdem ein einfacher Schalter verwendet
werden, der die Kühleinheit entweder ein- oder ausschaltet
und keine Zwischenstufen ermöglichen braucht.
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In
einer weiteren günstigen Ausführungsform der Erfindung
kann im Schritt des Auswählens das Tastverhältnis
als Stellgröße innerhalb eines Temperaturintervalls
unter Verwendung der Kennlinie ausgewählt werden, wobei
im Schritt des Auswählens ferner ein Tastverhältnis
von null ausgewählt werden kann, wenn die Temperatur der
Primärmessstelle niedriger ist, als eine untere Grenztemperatur
des Temperaturintervalls und wobei im Schritt des Auswählens
ein Tastverhältnis von eins ausgewählt werden
kann, wenn die Temperatur der Primärmessstelle größer
ist, als eine obere Grenztemperatur des Temperaturintervalls. Hierdurch
ist die Möglichkeit einer sehr schnellen Reaktionsfähigkeit
des Systems zur Temperierung der Energiespeichereinheit in kritischen
Situationen gegeben, da ohne Rechen- oder Vergleichsaufwand die
Kühleinheit entweder auf 0% Leistung geschaltet werden
kann, um ein zu starkes Absinken des Wirkungsgrades zu vermeiden,
oder auf 100% Leistung geschaltet werden kann, um eine Schädigung
der Energiespeichereinheit zu verhindern.
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Vorteilhalfterweise
kann im Schritt des Auswählens ein Tastverhältnis
ausgewählt werden, das umso größer ist,
je höher die Temperatur der Primärmessstelle innerhalb
des Temperaturintervalls ist. Dadurch wird gewährleistet,
dass die zulässige Maximaltemperatur der Energiespeichereinheit,
bei der noch keine irreversible Schädigung derselben eintritt, nicht
erreicht wird.
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In
einer weiteren günstigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann der Schritt des Auswählens derart ausgestaltet
sein, dass innerhalb des Temperaturintervalls vorbestimmte Tastverhältnisse
im Bereich eines maximalen und eines minimalen Tastverhältnisses
nicht auswählbar sind. Es erfolgt also von dem maximalen
Tastverhältnis aus ein Sprung auf das Tastverhältnis
von 1 und von einem minimalen Tastverhältnis aus ein Sprung
auf das Tastverhältnis von 0. Mit Hilfe dieser Sprünge
können sehr schnelle Schaltfolgen von Öffnen und
Schließen der Reglereinheit vermieden werden und damit
eine Lebensdauer derselben verlängert werden.
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Gemäß einer
weiteren günstigen Ausführungsform der Erfindung
können im Schritt des Auswählens bei steigender
oder fallender Temperatur der Primärmessstelle vorbestimmte
Tastverhältnisse übersprungen werden, oder es
kann ein Tastverhältnis ausgewählt werden, das
ein maximales Tastverhältnis nicht übersteigt.
Vorteilhafterweise kann so durch Zulassen einer höheren
Gesamttemperatur der Energiespeichereinheit eine Wärmekapazität derselben
ausgenutzt und eine Entwicklung zu großer Temperaturdifferenzen
in der Energiespeichereinheit verhindert werden.
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In
einer günstigen Ausführungsform der Erfindung
kann im Schritt des Auswählens unter Verwendung der ermittelten
Temperaturdifferenz eine Kennlinie aus einem Feld von vordefinierten
Kennlinien ausgewählt werden, wobei die Auswahl der Stellgröße
unter Verwendung der ausgewählten Kennlinie erfolgt. Da
die Auswahl der Kennlinie über eine Vergleichsoperation
zwischen der ermittelten Temperaturdifferenz und einer Auswahl an
vordefinierten Kennlinien erfolgt, kann der erforderliche Rechenaufwand
reduziert werden und auf kostenintensive Recheneinheiten verzichtet
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung kann im Schritt
des Auswählens für eine kleine Temperaturdifferenz
eine Kennlinie aus dem Feld von vordefinierten Kennlinien ausgewählt
werden, die bei einer vorgegebenen Temperatur der Primärmessstelle
eine große Stellgröße bewirkt, und es kann
im Schritt des Auswählens für eine große
Temperaturdifferenz eine Kennlinie aus dem Feld von vordefinierten
Kennlinien ausgewählt werden, die bei der vorgegebenen
Temperatur der Primärmessstelle eine kleine Stellgröße
bewirkt. Bei kleinen Temperaturdifferenzen kann durch die Auswahl
einer geeigneten Kennlinie aus dem Feld von vordefinierten Kennlinien
die Batterietemperatur innerhalb der Batteriezellen durch Kühlung
am unteren Rand des erlaubten Temperaturfensters gehalten werden.
Vorteilhafterweise kann dadurch die Alterung der Batteriezellen bzw.
der Energiespeichereinheit, welche mit steigender Batterietemperatur
beschleunigt wird, gering gehalten werden. Steigt die Temperaturdifferenz
innerhalb der Batteriezellen aufgrund einer größeren
Belastung und der damit zunächst größeren
Wärmeabfuhr an, so kann eine Kennlinie aus dem Feld von vordefinierten
Kennlinien ausgewählt werden, die eine Regelung bewirkt,
durch die eine höhere Batterietemperatur innerhalb des
erlaubten Temperaturfensters zugelassen wird. Die im normalen Betrieb auftretenden
Lastspitzen können somit durch die Wärmekapazität
der Batterie bzw. eine gleichmäßige Temperaturerhöhung
aufgefangen werden und führen zu keiner oder nur zu einer
geringen Erhöhung der Temperaturdifferenz innerhalb der
Batteriezellen. Von Vorteil ist hier auch die bei höherer
Temperatur deutlich reduzierte Wärmeentwicklung der Batteriezellen,
welche ebenfalls zur Reduzierung der Temperaturgradienten innerhalb
der Zellen beitragen kann.
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In
einer weiteren günstigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann im Schritt des Auswählens eine Periodendauer
eines pulsweitenmodulierten Signals als Stellgröße
ausgewählt werden, wobei im Schritt des Ansteuerns das
Stellglied mit dem pulsweitenmodulierten Signal als Stellgröße
angesteuert werden kann. Dabei kann die Periodendauer als alleinige
Stellgröße oder aber in Verbindung mit dem Tastverhältnis
des pulsweitenmodulierten Signals als Stellgröße
eingesetzt werden.
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Vorteilhafterweise
kann im Schritt des Auswählens die Periodendauer als Stellgröße
in Abhängigkeit von der zeitlichen Veränderung
der Temperaturdifferenz ausgewählt werden, wobei die Periodendauer
derart ausgewählt werden kann, dass eine Vergrößerung
der zeitlichen Veränderung eine Reduzierung der Periodendauer
bewirkt und eine Verringerung der zeitlichen Veränderung
eine Erhöhung der Periodendauer bewirkt. Eine solche Ausführungsform
der Erfindung bietet den Vorteil, dass durch die Anpassung der Periodendauer
auch eine schnelle Reaktionsfähigkeit auf eine Temperaturänderung möglich
wird. Ändert sich beispielsweise die Temperaturdifferenz
schnell, sollte die Periodendauer klein sein, damit eine schnelle
Reaktion auf die erhöhte Temperaturdifferenz sichergestellt
ist. Ändert sich dagegen die Temperaturdifferenz nur langsam,
kann auch eine größere Periodendauer gewählt
werden, da die Wärmeentstehung bzw. -abfuhr über
einen längeren Betrachtungszeitraum gut kalkulierbar ist.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann dadurch realisiert werden, dass im Schritt des Auswählens
vor einer Bestimmung der zeitlichen Veränderung der Temperaturdifferenz
eine Tiefpassfilterung der Temperaturdifferenz erfolgt. Eine solche
Ausführungsform der Erfindung bietet den Vorteil, dass
kurzfristige Schwankungen der Temperaturdifferenz nicht zu einem
schnellen Regelverhalten der Kühleinheit führen,
so dass die Regelung der Kühleinheit insgesamt stabil bleibt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung kann im Schritt
des Auswählens als Stellgröße eine Einschalttemperatur
in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz bestimmt werden,
wobei im Schritt des Ansteuerns das Stellglied derart angesteuert
wird, dass eine Durchströmung der Kühleinheit
mit Kühl- und/oder Kältemittel bewirkt wird, wenn die
Temperatur der Primärmess stelle über der Einschalttemperatur
liegt, oder es kann im Schritt des Auswählens als Stellgröße
eine Abschalttemperatur in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz
bestimmt werden, wobei im Schritt des Ansteuerns das Stellglied
derart angesteuert wird, dass eine Durchströmung der Kühleinheit
verhindert wird, wenn die Temperatur der Primärmessstelle
niedriger als die Abschalttemperatur ist. Der Vorteil einer solchen
erweiterten 2-Punkt-Regelung liegt in einer einfachen und wenig
störanfälligen Implementierung.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Systems zur Regelung einer Temperatur einer
Energiespeichereinheit unter Verwendung eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Darstellung eines in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
verwendeten Feldes von Kennlinien;
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3 eine
Darstellung eines in einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwendeten Feldes von Kennlinien;
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4 eine
Darstellung eines in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
verwendeten Feldes von Kennlinien;
-
5 eine
Darstellung eines in einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwendeten Feldes von Kennlinien;
-
6 eine
Darstellung einer in einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwendeten Kennlinie;
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7 eine
Darstellung einer in einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwendeten Kennlinie;
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8 ein
weiteres Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines
Systems zur Regelung einer Temperatur einer Energiespeichereinheit
unter Verwendung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung; und
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9 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
als Verfahren.
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Gleiche
oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden
Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen
sein, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet
wird. Die nachfolgend eventuell angegebenen Maße und Abmessungen
dienen lediglich der Veranschaulichung der Erfindung und sind nicht
als Einschränkung der Erfindung auf diese Maße
und Dimensionen zu verstehen. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen,
deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale
in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch
einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit
beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können.
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Insbesondere
sollte für die Batteriekühlung bzw. die Kühlung
der Energiespeichereinheit ein thermischer Kontakt zwischen den
Batteriezellen und mindestens einer Kühlmedium-führenden
Kühleinheit vorgesehen sein.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
in einem System 100 zur Regelung einer Temperatur einer
Energiespeichereinheit bzw. Batteriezelle 110, die an einer Primärmessstelle
eine z. B. maximale Zelltemperatur TBatt,max aufweist
und an einer Sekundärmessstelle bzw. einer Anbindungsstelle
eine Referenztemperatur Tref aufweist, wobei
die Batteriezelle 110 über eine thermische Zellanbindung 120 mit
einer Kühleinheit 130 gekoppelt ist. Ein Kühlmedium 140 tritt
in die Kühleinheit 130 ein und aus derselben wieder
aus. Die Werte Tmax und Tref werden
einer Reglereinheit 150 zugeführt und dort beispielsweise
einer Differenzberechnung unterzogen. Ein Ergebnis dieser Differenzberechnung
kann anschließend zur Ansteuerung eines Stellglieds (z.
B. eines Ventils) 160 zur Regelung einer Durchströmung
der Kühleinheit 130 mit dem Kühlmedium-Massenstrom 140 verwendet
werden, wobei das Stellglied 160 als ein Taktventil ausgeführt
sein kann.
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Wahlweise
können zusätzlich weitere Drosselstellen und/oder
Ventile und/oder Verteilungsstellen zur Aufteilung der Strömung
zwischen dem Taktventil und den Kühlmedium-führenden
Fluten der Kühleinheit 130 vorgesehen werden.
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Die
Funktion des Taktventils 160 kann über ein pulsweitenmoduliertes
Signal gesteuert werden. Als Stellgröße dient
hierbei sowohl eine Periodendauer als auch ein Tastverhältnis
des pulsweitenmodulierten Signals. Das Tastverhältnis gibt
dabei den Anteil einer Periode an, bei dem das Taktventil geöffnet
ist. Bei einem Tastverhältnis von 0 ist somit das Taktventil
dauerhaft geschlossen, während es bei einem Wert von 1
dauerhaft geöffnet ist.
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Als
Regelgrößen werden vorzugsweise die maximale Zelltemperatur
im Zellstapel bzw. im Inneren der Energiespeichereinheit, TBatt,max, sowie die Temperatur an der Anbindungsstelle
dieser Zelle, Tref, herangezogen. Die Differenz
von TBatt,max und Tref wird im
Folgenden als Temperaturspreizung bzw. Temperaturdifferenz ΔT
bezeichnet und ist in erster Näherung proportional zum
Temperaturgradienten innerhalb der Batteriezelle. Solange die Temperatur TBatt,max unterhalb einer unteren Grenztemperatur
T1 liegt, wird das Tastverhältnis
zu 0 gesetzt und es strömt kein Kühlmedium durch
die Kühleinheit 130. Sofern die Temperatur TBatt,max größer als eine
obere Grenztemperatur T2 ist, wird das Tastverhältnis
zu 1 gesetzt, um eine möglichst schnelle Abkühlung
der Batterie zu gewährleisten.
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Für
das Temperaturintervall T1 < TBatt,max < T2 ist
ein Kennfeld für das Tastverhältnis hinterlegt,
welches zu einer Minimierung der Temperaturspreizung bzw. Temperaturdifferenz ΔT
innerhalb einer Zelle führt. Dieses Kennfeld ist beispielsweise
vom Einsatzbereich (Hybrid-Pkw, Elektrofahrzeug, Off-Highway-Anwendung)
und dem Aufbau der Batterie sowie vom Batterietyp abhängig.
Einflussgrößen sind u. a. die Zellgeometrie, die
Wärmeleitung innerhalb der Zellen und zwischen den Zellen,
die Ausgestaltung der Zellanbindung, die Temperatur des Kühlmediums sowie
die zulässige Temperaturspreizung in den Zellen und dem
gesamten Batteriestapel.
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Eine
Darstellung eines in einem Ausführungsbeispiel verwendeten
Feldes von Kennlinien in einem Koordinatensystem 200 ist
in 2 gezeigt.
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In
dem Koordinatensystem 200 ist auf der Abszisse eine Temperatur
an einer Primärmessstelle der Energiespeichereinheit TBatt,max aufgetragen, wobei T1 die
untere Grenztemperatur von TBatt,max bezeichnet
und T2 die obere Grenztemperatur von TBatt,max bezeichnet. Auf der Ordinate ist
ein Tastverhältnis TV des pulsweitenmodulierten Signals
aufgetragen, über das das Taktventil geöffnet
und/oder geschlossen wird, wobei das Taktventil beim Wert 0 über
die gesamte Periode des Signals hinweg geschlossen ist und das Taktventil
bei einem Wert von 1 während der gesamten Periode geöffnet
ist. Ein Kennfeld setzt sich aus einer Schar von Kennlinien 210, 220, 230 zusammen,
die beispielsweise einen gemeinsamen Schnittpunkt bei TBatt,max =
T1 und einem Tastverhältnis TV
von 0 aufweisen. Die erste Kennlinie 210 bezeichnet hierbei
eine Kennlinie für eine kleine Temperaturdifferenz ΔT
= klein, die zweite Kennlinie 220 bezeichnet eine Kennlinie
für eine mittlere Temperaturdifferenz ΔT = mittel
und die dritte Kennlinie 230 bezeichnet eine Kennlinie
für eine große Temperaturdifferenz ΔT
= groß. Das Kennfeld kann auch mehr oder weniger Kennlinien
als in 2 dargestellt aufweisen.
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Charakteristisch
ist eine anwachsende Geradensteigung der Kennlinien 210, 220, 230 bei
fallender Temperaturspreizung ΔT. Das Kennfeld ist so gestaltet,
dass bei einer mittleren Belastung der Batterie und einer Temperaturspreizung ΔT
= mittel der Wärmestrom abgeführt wird, welcher
als Verlustwärme in der Batterie entsteht. Bei steigender
Belastung erhöht sich die Batterietemperatur TBatt,max,
was zu einem Anstieg des Tastverhältnisses TV führen
würde. Da jedoch gleichzeitig auch die Temperaturspreizung ΔT
ansteigt, wird im Kennfeld auf die Kurve 230 mit kleinerer
Steigung übergegangen und das Tastverhältnis TV
steigt nicht oder nur noch geringfügig an. Schließlich
führt dies dazu, dass die Zelltemperatur TBatt,max steigt,
die Temperaturspreizung ΔT jedoch nur geringfügig
anwächst. Sobald der Belastungszyklus der Batterie wieder
zu einer kleineren Verlustleistung führt, reduziert sich
automatisch die Temperaturspreizung ΔT und im Kennfeld
wird auf die Kurve 220 mit größerer Steigung übergegangen.
Das Tastverhältnis TV erhöht sich dadurch und
die Batterie kühlt wieder auf die normale Betriebstemperatur
bei mittlerer Belastung ab. Bei einer Überschreitung der Maximaltemperatur
TBatt,max > T2 wird das Tastverhältnis TV auf
1 gesetzt, um möglichst schnell die obere Grenztemperatur
T2 wieder zu unterschreiten. Sobald diese
unterschritten ist, wird wiederum das Kennfeld zur Regelung herangezogen.
Bei einer Unterschreitung der Maximaltemperatur TBatt,max < T1 wird
das Tastverhältnis TV auf 0 gesetzt, damit der Wirkungsgrad
der Energiespeichereinheit nicht zu stark absinkt.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist das Kennfeld gemäß 3 ausgestaltet,
was eine Modifikation des in 2 dargestellten
Kennfeldes darstellt. 3 zeigt ein zu dem in 2 gezeigten
analoges Koordinatensystem 300, bei dem wiederum an der
Abszisse die Werte für die Temperatur TBatt,max auf
der Primärmessstelle der Energiespeichereinheit aufgetragen sind
und auf der Ordinate die Werte des Tastverhältnisses TV
des pulsweitenmodulierten Signals zwischen 0 und 1 aufgetragen sind.
Wiederum ist ein Kennfeld aus einer Schar von Kennlinien 310, 320, 330 zusammengesetzt,
wobei das Kennfeld auch hier mehr oder weniger Kennlinien als in 3 darges tellt
aufweisen kann. Die erste Kennlinie 310 repräsentiert
eine kleine Temperaturdifferenz ΔT = klein, die zweite
Kennlinie 320 eine mittlere Temperaturdifferenz ΔT
= mittel und die dritte Kennlinie 330 eine Temperaturdifferenz ΔT
= groß. Im Gegensatz zu der Darstellung in 2 tritt
aber ein gemeinsamer Schnittpunkt der Kennlinien 310, 320, 330 für
die Temperatur T1 bei einem minimalen Tastverhältnis
TV auf. Gleichermaßen erfolgt bei der Annäherung
des Tastverhältnisses TV an die ständige Öffnung
ein Sprung auf den Wert 1. Diese Sprünge vermeiden sehr
schnelle Schaltfolgen von Öffnen und Schließen des
Taktventils und können damit dessen Lebensdauer erhöhen.
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4 zeigt
eine weitere Variante der Temperaturregelung ebenfalls unter Verwendung
eines Feldes von Kennlinien. Abgebildet ist ein Koordinatensystem 400,
das zu den Koordinatensystemen aus 2 und 3 analog
aufgebaut ist. Wieder ist auf der Abszisse die Maximaltemperatur
TBatt,max an der Primärmessstelle
der Energiespeichereinheit und auf der Ordinate das Tastverhältnis
TV des Taktventils aufgetragen. Auch hier umfasst das Koordinatensystem
ein Kennfeld von Kennlinien 410, 420, 430,
wobei auch mehr oder weniger als die gezeigten Kennlinien 410, 420, 430 zur
Anwendung kommen können. Die erste Kennlinie 410 repräsentiert
hier wieder eine kleine Temperaturdifferenz ΔT = klein,
die zweite Kennlinie 420 eine mittlere Temperaturdifferenz ΔT
= mittel und die dritte Kennlinie 430 eine große
Temperaturdifferenz ΔT = groß. Das Kennfeld ist
wie in 3 dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer
Schnittpunkt der Kennlinien 410, 420, 430 für eine
untere Grenztemperatur T1 der Primärmessstelle
auf ein minimales Tastverhältnis TV gesetzt ist. Das anhand
der Darstellung in 4 erläuterte Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Ansatzes unterscheidet sich
von dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
insofern, dass bei Erreichen eines festgesetzten Tastverhältnisses
TV bei TBatt,max < T2 dieses
Tastverhältnis bis zur oberen Grenztemperatur T2 beibehalten wird. Dies dient zur Vermeidung von
zu großen Temperaturspreizungen ΔT in den Zellen.
Für Extremfälle, wie eine sehr heiße
Batterie beim Start oder eine sehr hohe Beanspruchung der Batterie
(z. B. bei einer Schnellladung), steht aber eine größere
Kühlleistung durch ein vollständiges und länger
andauerndes Öffnen des Ventils zur Verfügung.
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Die
in den Ausführungsvarianten gemäß 2 bis 4 dargestellten
linearen Kennlinien können zudem durch beliebig geformte
Kurven oder mathematische Funktionen ersetzt werden. 5 zeigt
ein Koordinatensystem 500, das analog zu den Koordinatensystemen
aus 2 bis 4 aufgebaut ist. In 5 ist
jedoch ein beispielhafter Verlauf von zwei Kennlinien 510 und 520 eingetragen,
wobei eine erste Kennlinie 510 eine kleine Temperaturdifferenz ΔT
repräsentiert und eine zweite Kennlinie 520 eine
große Temperaturdifferenz ΔT repräsentiert.
Es können aber auch mehr oder weniger Kennlinien verwendet
werden als in 5 dargestellt ist. Außerdem sind
Kennfelder denkbar, bei denen die Kennlinien keinen gemeinsamen
Schnittpunkt aufweisen, was jedoch in den beigefügten Figuren
nicht dargestellt ist.
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Als
weitere Stellgröße kann zusätzlich eine Periodendauer τ des
pulsweitenmodulierten Signals herangezogen werden. Ein entsprechendes
Ausführungsbeispiel dieses Ansatzes ist in 6 gezeigt.
In einem Koordinatensystem 600 ist auf der Abszisse eine
zeitliche Veränderung der Temperaturspreizung |∂ΔT/∂t|
aufgetragen. Auf der Ordinate ist die Periodendauer τ des
pulsweitenmodulierten Signals aufgetragen, wobei die Periodendauer τ gemäß dem
im 6 gezeigten Ausführungsbeispiel in Abhängigkeit
von einer Kennlinie 610 zwischen einem minimalen Wert τmin und einem maximalen Wert τmax einstellbar ist. Die minimale und maximale
Periodendauer τmin bzw. τmax sind beispielsweise batteriespezifisch festzulegen.
Die Periodendauer τ sollte einerseits nicht zu gering gewählt
werden, um sehr häufige Schaltvorgänge des Taktventils 160 zu
vermeiden, die zu einer starken Reduzierung der Ventillebensdauer
führen können. Andererseits kann bei zu großen
Periodendauern τ keine effektive Regelung gewährleistet
werden. Als Regelparameter für die Periodendauer τ kann
eine zeitliche Veränderung der Temperaturspreizung |∂ΔT/∂t|
herangezogen werden. Bei einer betraglich sehr großen zeitlichen
Veränderung der Tempera turspreizung (|∂ΔT/∂t|
groß), ist die Periodendauer zu reduzieren. Hingegen ist
bei einer sehr geringen zeitlichen Veränderung (|∂ΔT/∂t| klein)
die Periodendauer zu vergrößern. Dies drückt sich
somit durch eine fallende Steigung der Kennlinie 610 aus.
Zur Berechnung der zeitlichen Änderung der Temperaturspreizung ΔT
kann vorausgehend eine Tiefpassfilterung der Temperaturspreizung ΔT durchgeführt
werden.
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Eine
zur Regelung über ein pulsweitenmoduliertes Taktventil
alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Ansatzes betrifft eine erweiterte 2-Punkt-Regelung über
ein schaltbares Ventil, wie sie in 7 gezeigt
ist. In 7 ist eine Darstellung einer
Kennlinie in einem Koordinatensystem 700 gezeigt, wobei
in diesem Koordinatensystem auf der Abszisse eine Temperaturdifferenz ΔT
aufgetragen ist. Auf der Ordinate ist eine Einschalttemperatur Tan aufgetragen, bei der eine Öffnung
des Taktventils 160 angesteuert wird. Zwei auf der Ordinate
liegende Temperaturwerte T1 und T2 bilden die Grenzwerte für ein
zulässiges bzw. gewünschtes Temperaturfenster T1...T2, das durch
zwei parallel zur Abszisse verlaufende gestrichelte Linien 701 und 702 verdeutlicht
ist. Die Position einer weiteren parallel zur Abszisse verlaufenden
gestrichelten Linie 703 ist durch einen Temperaturwert
T1 + ΔT2P bestimmt,
wobei sich die Linie 703 innerhalb des Temperaturfensters
T1...T2 befindet.
Eine Kennlinie 710 verläuft dabei in dem Temperaturfenster
T1...T2 vorzugsweise
zwischen den Linien 703 und 701.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel wird das Ventil 160 geöffnet,
sobald die Batterietemperatur TBatt,max einen
kritischen Wert Tan überschreitet
und geschlossen, sobald sie einen kritischen Wert Taus = Tan – ΔT2P unterschreitet.
Die beiden Werte Tan und Taus sollten
innerhalb des Temperaturfensters T1...T2 gehalten werden. Um ein ähnliches
Regelungsverhalten wie bei der oben beschriebenen Pulsweitenmodulation
zu erhalten, wird Tan über die
Kennlinie 710 wiederum in Abhängigkeit von der
Temperaturspreizung ΔT festgelegt. Dabei verhält
sich Tan umgekehrt wie das Tastverhältnis
TV und steigt bei größerer Temperatursprei zung ΔT
an, um die Batterietemperatur entsprechend vorübergehend
anzuheben. Eine zusätzliche Berücksichtigung der
zeitlichen Veränderung von ΔT kann außerdem über
eine Anpassung der Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Ausschalttemperatur
Tan und ΔT2P geschehen.
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Alternativ
zu dem der Kühleinheit vorgeschalteten Takt- oder Schaltventil 160 kann
für Kältemittel ein der Kühleinheit nachgeschaltetes
Saugdruckventil verwendet werden. 8 zeigt
ein Blockdiagramm eines weiteren Ausführungsbeispiels eines
Systems zur Regelung einer Temperatur einer Energiespeichereinheit
unter Verwendung eines derartigen Saugdruckventils. Die in 8 dargestellten Elemente
eines Systems 800 und deren Beziehungen untereinander sind
analog zu den in 1 gezeigten Elementen zu verstehen,
mit dem Unterschied, dass ein Ventil 860 als ein Saugdruckventil ausgeführt
und der Kühleinheit 130 nachgeschaltet ist. Analog
zur Regelung über das Tastverhältnis TV beim Taktventil
wird bei der Saugdruckregelung die Ventilstellung zwischen geschlossen
(0) und vollständig geöffnet (1) geregelt. Durch
die Veränderung des Saugdrucks wird der Verdampfungsdruck
respektive die Verdampfungstemperatur geregelt, so dass Einfluss
auf die abzuführende Wärme genommen wird.
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Die
Einstellung des Kühlmittelmassenstroms kann alternativ
auch über eine regelbare Pumpe geschehen. Bei Einsatz eines
Kältekreislaufs mit Kältemittel ist die Anpassung
des Saugdrucks ebenfalls über einen regelbaren Kompressor
denkbar. Analog zur Regelung über das Tastverhältnis
beim Taktventil wird die Pumpen- oder Kompressorfördermenge
zwischen Null (0) und der maximalen Fördermenge (1) geregelt.
Vorzugsweise geschieht dies über die Anpassung der Drehzahl
zwischen Null (0) und Maximaldrehzahl (1). Dieses alternative Ausführungsbeispiel
für eine Regelung einer Temperatur einer Energiespeichereinheit
ist in den Figuren nicht gezeigt.
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Für
die Berechnung der Temperaturspreizung ΔT können
auch andere charakteristische Temperaturen anstelle der maximalen
Zelltemperatur Tmax und der Plattentemperatur
Tref als Referenztemperaturen herangezogen
werden. Auch ist denkbar, Messstellen an mehreren Batteriezellen
innerhalb des Zellstapels anzubringen, um dann die Zelle mit der
höchsten Temperatur Tmax bzw. der
größten Temperaturspreizung ΔT für
die Regelung heranzuziehen.
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Insgesamt
wird mit Hilfe der gezeigten Ausführungsbeispiele eine
dynamische Anpassung der Zelltemperatur an die in den Zellen auftretenden Temperaturdifferenzen
bzw. eine gezielte Ausnutzung der Wärmekapazität
der Batteriezellen erzielt.
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Die 9 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung als Verfahren 900 zur Regelung einer Temperatur
einer Energiespeichereinheit, wobei die Energiespeichereinheit in
thermischem Kontakt mit einer von einem Kühl- und/oder
Kältemittel durchflossenen Kühleinheit steht.
Das Verfahren umfasst einen Schritt des Ermittelns (910)
einer Temperaturdifferenz zwischen einer Temperatur an einer Primärmessstelle
der Energiespeichereinheit und einer Temperatur an einer Sekundärmessstelle
der Energiespeichereinheit oder der Kühleinheit. Weiterhin
umfasst das Verfahren (900) einen Schritt des Auswählens
(920) einer Stellgröße unter Verwendung
der ermittelten Temperaturdifferenz und einer vorgegebenen, wobei
die vordefinierte Kennlinie einen Zusammenhang zwischen einer Stellgröße
und einer Temperaturdifferenz oder einer davon abhängigen
Größe repräsentiert. Schließlich
weist das Verfahren (900) einen Schritt des Ansteuerns
(930) eines Stellglieds durch eine Reglereinheit unter
Verwendung der ausgewählten Stellgröße
auf, um eine Durchströmung der Kühleinheit mit dem
Kühl- und/oder Kältemittel zu regeln, um dadurch
die Regelung der Temperatur der Energiespeichereinheit zu bewirken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10346706
B4 [0005]
- - DE 3401100 A1 [0006]
- - DE 10202807 A1 [0007]
- - DE 9105260 U1 [0008]
- - DE 102006005176 A1 [0009]