-
Die
Erfindung betrifft eine manuell betätigbare Vorrichtung
für das flächige Aneinanderpressen von ebenen
Teilen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vor
allem als Furnierpresse vorteilhaft einsetzbar.
-
Zum
Furnieren einer ebenen Platte mit Weißleim wird die Platte
dünn mit Weißleim bestrichen, das Furnier aufgelegt
und beides durch einen über die Fläche möglichst
gleichmäßigen Druck für einige Stunden
aneinander gepresst.
-
Ausreichend
großflächige, maschinell betriebene Pressen mit
denen dieses Aneinanderpressen erfolgen kann, sind für
Heimwerker und für manche gewerbliche Tischlereien, welche
das nur selten nützen, in der Anschaffung oft schon zu
teuer. Eine gängige Abhilfe besteht darin, die zu verpressenden
Teile zwischen zwei Platten anzuordnen und diese mit mehreren Schraubzwingen
zusammenzupressen. Der Vorgang des Zusammenfügens dieser
Anordnung erfordert erhebliches Geschick; oft verrutscht dabei das
Furnier auf der Platte.
-
Die
DE 936 233 C (Schubert)
zeigt eine manuell betätigbare Pressvorrichtung bei welcher
die Anordnung aus zwei Platten mit dazwischen liegenden, zu verpressenden
Teile zwischen Latten angeordnet werden. Um diese Gruppe läuft
an Rollen geführt, ein Seil herum, welches in gespanntem
Zustand die Platten aneinander presst. Das Seil wird von der Mitte
einer Latte aus mittels einer Schraube gespannt, welche mit einem
Ende an der Latte abgestützt ist und bei Drehung eine mit
ihr in Eingriff befindliche Mutter an der das Seil befestigt ist,
von der Latte weg bewegt. Gegenüber der oben genannten Methode
mit den Schraubzwingen erfordert diese Methode sicher weniger Geschick.
Nachteilig ist, dass die Vorrichtung relativ sperrig ist und dass
der Druck schwer zu kontrollieren ist.
-
Ein
eng verwandtes Prinzip zeigt die
DE 299 00 557 U1 (Claudius) für
eine Blumen- und Blätterpresse. An Stelle eines Seiles
wird die Anordnung mit einem breiten Gurt zusammengespannt. Das
Spannen erfolgt mit Hilfe eines exzentrischen Teiles, welcher zwischen
Gurt und einer Platte angeordnet ist und bei Drehung den Gurt von
der Platte weg zwängt. Als Nachteil ist hier zu nennen,
dass durch das Spannen des exzentrischen Teiles die Platten tangential gegeneinander
verschoben werden können, was zu einer Beschädigung
des zu verpressenden Gutes führen kann.
-
Die
CH 678 828 A5 zeigt
eine manuell zu betätigende Furnierpresse bei der in der Öffnung
eines U-förmigen Bügels zwei Roste aus sich kreuzenden Profilen
angeordnet sind, zwischen denen die zu verpressenden Teile angeordnet
werden können. Mittels einer Schraubspindel, welche an
einem Ende des U-förmigen Bügels in Gewindeeingriff
ist, können die Roste aneinander gepresst werden. Ähnlich
wie bei der Methode mit den Schraubzwingen ist auch damit viel Geschick
beim Zusammenspannen erforderlich, insbesondere dann, wenn über
eine größere Fläche ein gleichmäßiger
Druck erreicht werden soll.
-
Von
diesem Stand der Technik ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe
gestellt, eine kostengünstige, manuell zu betätigende
Furnierpresse vor allem für den Heimwerkerbereich bereitzustellen mit
Hilfe derer bei einfacher und zeitsparender Bedienung auch über
größere Flächen ein gleichmäßiger Druck
erzeugt und aufrecht erhalten werden kann.
-
Zum
Lösen der Aufgabe wird wiederum davon ausgegangen, dass
die miteinander aneinander zu pressenden, flächigen Teile
in der richtigen Lage zueinander gemeinsam auf eine untere Platte
gelegt werden, dass dann auf die Teile eine obere Platte aufgelegt
wird und dass dann die beiden Platten aufeinander zu gedrückt
werden.
-
Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, an einem die obere Platte oberhalb überbrückenden
festen Bauteil, beispielsweise einem Stab, dessen beide Enden über
feste Verbindungsteile mit der unteren Platte verbunden sind, Klemmteile
derart exzentrisch drehbar zu lagern, dass ihre zu unterst liegende
Fläche je nach Drehwinkel des Klemmteils weiter oder weniger
weit unten vorspringt, und dementsprechend mehr oder weniger auf
die darunter liegende, obere Platte drückt.
-
Die
Erfindung wird an Hand von beispielhaften, etwas stilisierten Zeichnungen
und die daran anknüpfende Beschreibung anschaulicher:
-
1:
zeigt eine Seitenansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen
Vorrichtung
-
2:
zeigt eine Gruppe von Teilen der Vorrichtung von 1 in
Ansicht von hinten (in 1 Ansicht von rechts)
-
3:
zeigt in einer seitlichen Teilschnittansicht eine Gruppe von Teilen
einer zweiten beispielhaften erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
-
4:
zeigt in einer seitlichen Teilschnittansicht eine Gruppe von Teilen
einer dritten beispielhaften erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
-
Die
in 1 gezeigte untere Platte 1 kann durch
die Arbeitsplatte einer Hobelbank, also einer traditionellen Werkbank
eines Tischlers, gebildet sein. Auf diese Platte 1 ist
das aus mehreren miteinander zu verleimenden Schichten bestehende
Werkstück 2 aufgelegt. Auf dieses Werkstück
ist die obere Platte 3 aufgelegt. Die obere Platte 3 wird
oben durch einen festen Bauteil überbrückt, welcher
des weiteren als „Brückenteil” 4 bezeichnet
wird. An zwei gegenüberliegenden Enden ist die der Brückenteil 4 mit der
unteren Platte 1 formschlüssig verbunden und zwar
so, dass er nach oben nicht davon weggehoben werden kann. An einer
Seite ist diese Verbindung durch einen Schenkel 6 gebildet,
welcher unlösbar mit dem Brückenteil verbunden
ist, nach unten ragt und an seinem unteren Ende mit einem Vorsprung 6.1 den
Randbereich der unteren Platte 1 unterhakt. Am zweiten
Ende des Brückenteils wird die Verbindung mit der unteren
Platte 1 unter Anwendung einer vertikal angeordneten Verbindungsplatte 7 gebildet, welche
starr mit der unteren Platte 1 verbunden ist und davon
nach oben ragt. Der Brückenteil 4 ragt mit einem
Ende durch eine Ausnehmung 7.1 der Verbindungsplatte 7.
Die obere Begrenzungsfläche dieser Ausnehmung bildet die
Anschlagfläche gegen Bewegung des betreffenden Endes des
Brückenteiles nach oben.
-
Über
der oberen Platte erstrecken sich vom Brückenteil 4 seitlich
horizontal ausgerichtete Achsstümpfe 4.1 weg,
an denen Klemmteile 5 exzentrisch drehbar gelagert sind
und zwar so, dass sich der Vertikalabstand des zu unterst liegenden
Teiles der Excenterfläche am jeweiligen Achsstumpf mit
dem Drehwinkel ändert, mit dem ein Klemmteil 5 um
einen Achsstumpf 4.1 gedreht wird. Damit dieses Drehen einfach
erfolgen kann, sind die Klemmteile mit einem am Umfang stabförmig
abstehenden, als Griff dienenden Hebel 5.1 versehen.
-
Die
Excenterflächen der einzelnen Klemmteile 5 stehen
unter der unteren Fläche des Brückenteils 4 vor
und liegen an der oberen Seite der oberen Platte 3 an.
Durch Drehen der Klemmteile um die Achsstümpfe 4.1 kann
damit Druck der Klemmteile auf die obere Platte 3 und damit
mittelbar auf das zu pressende Werkstück 2 vermehrt
oder vermindert, also eingestellt werden. Bei Auslegung der Vorrichtung
für die Anwendung an üblichen Hobelbänken werden
gute Ergebnisse erzielt, wenn sich der Radius der Excenterfläche über
einen Drehwinkel von etwa 120 Grad kontinuierlich um etwa 0,5 cm ändert und
wenn der durchschnittliche Radius der Excenterfläche über
diesen Winkelbereich bei etwa 3 cm liegt.
-
Die
Teilegruppe gemäß 2 umfasst
den Brückenteil 4 mit beiderseits seitlich davon
abstehenden Achsstümpfen 4.1, daran drehbar gelagerten Klemmteilen 5 sowie
den sich von einem Ende des Brückenteils nach unten erstreckenden
Schenkel 6. Brückenteil 4 und Schenkel 6 können
typischerweise aus Latten aus Hartholz mit einer Querschnittsfläche von
beispielsweise 5 cm mal 2,5 cm gebildet sein. Je Arbeitsplatz wird
man üblicherweise mehrere derartige Baugruppen verwenden,
welche dann unter Einhaltung eines kleinen Abstandes, beispielsweise etwa
20 cm, nebeneinander angeordnet werden.
-
Natürlich
kann der Brückenteil alternativ zu der dargestellten Form
auch als mit Ausnehmungen versehene Platte oder Gitter ausgebildet
sein, wobei an den Ausnehmungen Klemmteile 5 drehbar gelagert
angeordnet sind.
-
In
der Variante gemäß 1 und 2 ist die
Höhe des Brückenteiles 4 gegenüber
der unteren Platte 1 nicht einstellbar. Sofern es den Bereich
der durch die Exzentrizität der Klemmflächen abdeckbar ist übersteigt,
muss daher zur Anpassung der Vorrichtung an verschieden starke Werkstücke
mit verschieden starken oberen Platten 3 oder mit Einlageschichten
oder mit Einlegteilen wie vorzugsweise Latten zwischen den Klemmteilen
und der oberen Platte gearbeitet werden.
-
Bei
der Teilegruppe gemäß 3 ist die Höhe
des Brückenteiles 4 gegenüber der unterem Platte
einstellbar. Vom Brückenteil 4 erstreckt sich
an jedem Ende jeweils ein Schenkel 16 nach unten. Von jedem
Schenkel 16 ragt ein darauf linear verschiebbarer Trageteil 16.1 in
den Bereich unter den Brückenteil 4. Schenkel 16 und
Trageteil 16.1 wirken dabei zusammen wie Schenkel und Spannarm
von üblichen Schraubzwingen. Das heißt, der Schenkel
verläuft in einer groben Spielpassung durch eine Ausnehmung
durch den Halteteil und der Halteteil durch eine neben dem Schenkel
verlaufende, parallel zu dessen Längsrichtung ausgerichtete
Kraft am Schenkel verkantet. Wie auch bei Schraubzwingen ist es vorteilhaft,
den Schenkel 16 an jenen Mantelflächenbereichen
an denen der Halteteil 16.1 verklemmen soll, geriffelt
auszuführen und den Abstand des Angriffspunktes der Last
am Halteteil mehrfach größer zu halten als die
Länge der Bohrung durch welche der Schenkel verläuft.
Der Halteteil 16.1 kann die – hier nicht darge stellte – untere
Platte untergreifen und mit seinem Auflageteil an der Unterseite
der unteren Platte anliegen.
-
Gemäß 4 wird
die Höheneinstellbarkeit des Brückenteils 4 an
dessen hinterem Ende unter Verwendung einer Verbindungsplatte 17 bewerkstelligt,
welche an ihrer dem Brückenteil 4 zugewandten Seite
mit einem Rahmen 17.1 versehen ist dessen vertikale Rahmenprofile
an der Innenseite eine Nut aufweisen in welcher eine Schar von sich
horizontal erstreckenden Lamellen 17.2 in vertikaler Richtung
linear beweglich geführt sind. Das der Verbindungsplatte 17 zugewandte
Ende des Brückenteils 4 ragt in die Schar von
Lamellen 17.2. Durch die darüber liegenden Lamellen
wird es gegen das obere Profil des Rahmens 17.1 hin abgestützt.
-
Vom
vorderen Ende des Brückenteils 4 gemäß 4 ragt
ein Schenkel 26 nach unten, welcher an seinem unteren Ende
an der dem Brückenteil zugewandten Mantelfläche
mit einer Verzahnung versehen ist. Ein mit einer korrespondierenden
Verzahnung versehener Halteteil 26.1 kann mit Hilfe eines als
Excenter ausgeführten Spanngerätes, welches an
der gegenüberliegenden Mantelfläche des Schenkels 26 anliegt,
an die Verzahnung am Schenkel gezogen und damit an dem Schenkel
rasch fixiert werden. Der Halteteil 26.1 dient bestimmungsgemäß dazu,
die in 4 nicht eingezeichnete untere Platte zu unterhaken.
-
Die
Bauweise gemäß 4 ist deshalb
besonders vorteilhaft, weil sie eine rasche Höheneinstellung
des Brückenteils ermöglicht, ohne dass dafür
an der Hinterseite der Vorrichtung hantiert werden muss. Das ist
deshalb besonders wichtig, da die Vorrichtung zumeist an einer Hobelbank
montiert ist, und eine Hobelbank im Normalfall mit ihrer Rückseite
an eine Mauer angestellt ist.
-
An
der Berührungsfläche zwischen Klemmteilen 5 und
oberer Platte 3 entstehen bei den Spann- und Entspannungsvorgängen
der Klemmteile neben den Druckkräften normal zur Plattenfläche
auch Kräfte, welche die Platte in deren Ebene gegenüber
dem Brückenteil zu verschieben trachten. Deswegen ist es
vor allem für den Spannvorgang wichtig dafür zu sorgen,
dass diesbezügliche Relativbewegung zwischen oberer Platte 3 und
Brückenteil durch Anschlagflächen verhindert ist.
Im Beispiels gemäß 1 wird dies
durch die Anschlagfläche 8 erreicht. An dieser
liegen der obere Teil des Schenkels 6 und eine Stirnseite
der obere Platte 3 aneinander auf Anschlag an. Der Schenkel 6 ist
mit dem Brückenteil 4 starr verbunden. Wichtig
ist, dass beim Spannvorgang jene Stirn fläche der oberen
Platte 3 gegen Relativbewegung zum Brückenteil
an einem Anschlag anliegt, welche in Richtung jener tangentialen
Relativbewegung liegt, die die Excenterfläche des Klemmteils 5 beim
Spannvorgang an der Oberfläche der oberen Platte 3 relativ
zur oberen Platte ausübt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 936233
C [0004]
- - DE 29900557 U1 [0005]
- - CH 678828 A5 [0006]