DE102009008776A1

DE102009008776A1 - Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen an Anschlägen

Info

Publication number: DE102009008776A1
Application number: DE102009008776A
Authority: DE
Inventors: Georg Grasmück; Markus Leva; Andreas MÜLLER; Jochen Renner; Burkhard Dr. Wolf
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2008-03-17
Filing date: 2009-02-12
Publication date: 2009-09-24
Anticipated expiration: 2029-02-13
Also published as: CN101537939A; US7992866B2; US20090230609A1; JP2009220570A; JP5441451B2; CN101537939B; DE102009008776B4

Abstract

Bei einer Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen in einer Verarbeitungsmaschine sind translatorisch bewegbare Anschläge - so genannte Vordermarken - vorgesehen, die mittels eines Koppelgetriebes oder individuell ansteuerbarer Elektromotoren antreibbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen, die einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere einer Druckmaschine, zugeführt werden.
Durch die DE 196 00 793 C2 ist es z. B. bekannt, Bogen am Ende eines Zuführtisches an Anschlägen in Bogentransportrichtung – sogenannten Vordermarken – auszurichten. Diese Anschläge werden nach erfolgter Bogenausrichtung am Zuführtisch aus einer Ausrichtposition mittels einer Anschlagwelle um einen festen Drehpunkt in eine unterhalb einer Bogentransportebene vorgesehenen Abschwenkposition verbracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für das Ausrichten eines in Bogentransportrichtung in Bewegung befindlichen Bogens zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Anschläge während der Bogenausrichtung translatorisch bewegbar angeordnet sind. Durch diese Maßnahme braucht der Bogen zur Ausrichtung nicht angehalten zu werden. Hierdurch lassen sich höhere Zuführgeschwindigkeiten der Bogen zu Verarbeitungsmaschinen erreichen.
Ein weiterer Vorteil ist die Steuerung der Bewegung der Anschläge mittels eines vorgesehenen Kurvengetriebes. Durch diese Maßnahme können die Anschläge unterhalb einer Bogentransportebene abgesenkt und in eine Ausrichtposition zurückbewegt werden, so dass die Anschläge bei ihrem Rücktransport nicht den zu transportierenden Bogen behindern.
Die Steuerkurven des Kurvengetriebes können mittels eines Zahnradzuges angetrieben werden, welcher auch die Verarbeitungsmaschine antreibt. Es ist darüber hinaus vorteilhaft, wenn zum Antrieb der Steuerkurven individuell ansteuerbare Motoren vorgesehen werden.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist eine während des Betriebes betätigbare Stelleinrichtung individuell für jeden Anschlag vorgesehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung für die Anschläge in schematischer Darstellung und
3 eine Draufsicht auf die Anschläge in schematischer Darstellung.
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12 und damit jeweils zusammenwirkende Gummituchzylinder 15, 20. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Klemm- und Spannvorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Glaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
Am Ende des Zuführtisches 9 sind quer zur Bogentransportrichtung eine Anzahl Anschläge 26 auf einer gemeinsamen Anschlagwelle 27 angeordnet. Ein der Verarbeitungsmaschine zuzuführender Bogen 7 wird mittels mindestens einem Transportband 29, insbesondere einem Saugband, an die Anschläge 26 gefördert. Die Anschläge 26 sind mittels eines Kurvengetriebes 28 translatorisch in Bogentransportrichtung bewegbar angeordnet. Der auszurichtende Bogen 7 trifft mit seiner Vorderkante mit einer etwas höheren Geschwindigkeit V₁ als die Geschwindigkeit der Anschläge V₂ auf diese auf und wird auf einem Weg S zwischen Ende des Zuführtisches 9 und der Übernahme der Bogen 7 durch Greifer 31 eines ersten Zylinders 32, insbesondere eines Zuführzylinders der Druckmaschine, in Bogentransportrichtung und Schräglage ausgerichtet. Bei einer Übernahme der Bogen 7 durch die Greifer 31 des Zuführzylinders 32 sind die Geschwindigkeit V₂ der Anschläge 26 mit der Geschwindigkeit V₃ der Greifer 31 synchronisiert.
Zur Erzeugung einer in Bogentransportrichtung verlaufenden translatorischen Bewegung der Anschläge 26 oberhalb der durch den Zuführtisch 9 definierten Bogentransportebene E und eine gegen die Bogentransportrichtung unterhalb der Ebene E verlaufenden Rückstellbewegung der Anschläge 26 ist das Kurvengetriebe 28 ausgelegt.
Das Kurvengetriebe 28 weist zwei im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine 1 angetriebene Steuerkurven 33, 34 auf, die jeweils über eine Steuerrolle 36, 37 einen Hebel 38, 39 und eine Koppel 41, 42 an der Anschlagwelle 27 angelenkt sind.
Der Antrieb der Steuerkurven 33, 34 erfolgt von einem Zahnradzug der Bogen verarbeitenden Maschine. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Antrieb der Steuerkurven 33, 34 individuell ansteuerbare Elektromotoren vorgesehen werden. durch diese Maßnahme kann der Geschwindigkeitsverlauf der Anschläge 26 gesteuert werden.
Auf der Greiferwelle 27 sind wie in 3 dargestellt voneinander beabstandet eine Anzahl Anschlagträger 43 schwenkbar angeordnet. Hierbei ist jedem Anschlag 26 ein Anschlagträger 43 zugeordnet. Die Anschlagträger 43 bestehen aus einem L-förmigen Hebel, welcher an seinem dem Anschlag 26 abgewandten Ende eine Stelleinrichtung 44 aufweist, die den Träger 43 und somit den Anschlag 26 um kleine Winkel um die Greiferwelle 27 schwenkt. Durch diese Maßnahme können die Anschläge 26 unabhängig voneinander in Bogentransportrichtung verstellt werden und dadurch exakt an die Bogenvorderkante angepasst werden.

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Blaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25: Vordermarkenträger
26: Anschlag (Bogenvorderkante)
27: Anschlagwelle
28: Kurvengetriebe
29: Transportband
30: ./.
31: Greifer
32: Zuführzylinder
33: Steuerkurve
34: Steuerkurve
35: ./.
36: Steuerrolle
37: Steuerrolle
38: Hebel
39: Hebel
40: ./.
41: Koppel
42: Koppel
43: Anschlagträger
44: Stelleinrichtung
V₁: Bogengeschwindigkeit
V₂: Anschlaggeschwindigkeit
V₃: Greifergeschwindigkeit
S: Weg (9-31)
E: Ebene

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 19600793 C2 [0002]

Claims

Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen an Anschlägen in einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine, am Ende eines Zuführtisches, wobei die Bogen mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit an die Anschläge gefördert werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kurvengetriebe (28) zur Erzeugung einer translatorischen Bewegung der Anschläge (26) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengetriebe (28) zwei Steuerkurven (33, 34) umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (26) eine gemeinsame Greiferwelle (27) aufweisen und dass von der ersten Steuerkurve angetriebene Getriebeelemente und von der zweiten Steuerkurve angetriebene Getriebeelemente an der Greiferwelle (27) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Anschlag (26) eine individuell betätigbare Stelleinrichtung (43) zugeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurven (33, 34) von einem Zahnräderzug der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurven (33, 34) mittels individuell ansteuerbarer Motoren antreibbar sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (26) eine Bewegungsbahn in Bogentransportrichtung beschreiben, die oberhalb einer durch den Zuführtisch (9) definierten Bogentransportebene (E) liegt und entgegen der Bogentransportrichtung eine Bewegungsbahn beschreiben, die unterhalb dieser Ebene (E) liegt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Geschwindigkeit (V₁) des Bogens beim Auftreffen auf die Anschläge (26) größer ist als eine Geschwindigkeit (V₂) der Anschläge (26) und dass die Geschwindigkeit (V₂) der Anschläge (26) bei Übergabe des Bogens an die Greifer (31) des Zuführzylinders (32) mit dessen Geschwindigkeit (V₃) synchronisiert ist.