DE102014003616A1

DE102014003616A1 - Sauggreifer für Bögen

Info

Publication number: DE102014003616A1
Application number: DE102014003616.2A
Authority: DE
Inventors: Andreas Müller; Burkhard Wolf
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2014-03-14
Filing date: 2014-03-14
Publication date: 2015-09-17

Abstract

Bei einem Sauggreifer zum Ansaugen und Anheben eines Bogens von einem Bogenstapel ist es vorgesehen, dass der Sauggreifer zweier gelenkig miteinander verbundene Saugteller aufweist, von welchem einer gegenüber dem anderen kippbar angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Sauggreifer für Bögen in einer Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine oder Stanze.
Beim Ansaugen und Abheben eines Bogens von einem Bogenstapel entweder an seiner Vorder- oder Hinterkante, besteht ein Problem darin, dass ein darunterliegender Bogen mit angesaugt werden kann oder durch Adhäsionskräfte an dem oberen Bogen anhaftet.
Zur Lösung dieses Problems ist es bekannt, dem oberen Bogen eine Biegung aufzuzwingen, durch welche der darunterliegende Bogen vom darüberliegenden Bogen getrennt wird.
Die JP 2545147 B2 zeigt eine Anzahl von nebeneinander an einer Traverse angeordneter Sauger, bei welchem einer von zwei nebeneinander angeordneten Saugern einen vom anderen Sauger unterschiedlichen Hub ausführt.
Die EP 0368166 B1 zeigt zwei parallel nebeneinander angeordnete Sauger mit einem zwischen den Saugern angeordneten Niederhalter, welcher in einem Bereich zwischen den Saugern auf einen oberen Bogen drückt und dadurch dem Bogen eine Biegung aufzwingt, welche zum Lösen des darunterliegenden Bogens führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Vorrichtung zu schaffen, die bei einem Vereinzeln eines Bogens von einem Bogenstapel eine Mitnahme eines unteren Bogens verhindert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass ein Saugreifer zwei Saugflächen aufweist, welche relativ zueinander bewegbar sind. Durch diese Maßnahme wird der obere Bogen eines Bogenstapels deformiert, wodurch es durch das Bestreben des darunterliegenden Bogens nicht verformt zu werden, zur Trennung der beiden Bögen kommt. Die Relativbewegung zwischen den Saugflächen kann in Abhängigkeit von der Steifigkeit des zu vereinzelnden Bedruckstoffes variiert werden.
Die Vereinzelungsvorrichtung ist sowohl an einer Bogenstapelhinterkante, als auch an einer Vorderkantenvereinzelungsvorrichtung einsetzbar.
Zur Erzeugung einer Schwenkbewegung der beiden Saugflächen relativ zueinander ist ein Elektromotor, Hubmagnet, Piezo etc. oder Kurvengetriebe vorgesehen.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die zum Anheben des Bogens bereitgestellte Saugluft zur Steuerung der Schwenkbewegung einzusetzen, z. B. unter Verwendung eines pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitszylinders.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben. Es zeigen
1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung
2 ein zwei Saugflächen aufweisender Sauggreifer mit Stellmotor
3 den Sauggreifer mit pneumatisch steuerbarem Arbeitszylinder
4 einen Vorderkantensauggreifer
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Stanze oder eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2 und einen Ausleger 6 auf. Die Bögen 7 werden bei der Druckmaschine 1 von einem Bogenstapel 8 des Anlegers 2 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 vorgesehenen Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Hauptstapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem mindestens einen Sauggreifer 19 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen zur Auflockerung der oberen Bogenlagen der Tastelemente zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen vorgesehen.
Der Sauggreifer 19 weist in Bogenlaufrichtung gesehen, zwei hintereinander angeordnete Saugteller 21, 22 auf, welche mittels eines Gelenkes 23 miteinander verbunden sind. Die Saugteller 21, 22 weisen jeweils einen Saugluftanschluss 24, 26 auf, mittels welchem diese mit einer gemeinsamen Saugquelle 27 z. B. über ein Rotationsventil 28 zur Saugluftsteuerung im Arbeitstakt der Bogen verarbeitenden Maschine 1 verbunden sind.
Der Saugteller 21 ist gemäß 2 mittels eines Koppelgetriebes 29 mit einem Antrieb 31 des Saugkopfes 18 verbunden. Der Antrieb 31 kann ein Elektromotor, Piezo etc. oder Hubmagnet sein. Der Antrieb 31 wird im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine angesteuert und bewirkt eine Schwenkbewegung des Saugtellers 21 relativ zum Saugteller 22.
Bei einem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist ein pneumatisch beaufschlagbarer Arbeitszylinder 32 zur Erzeugung der Schwenkbewegung des Saugtellers 21 vorgesehen.
Eine Hubbewegung des Sauggreifers 19 wird durch eine am Saugkopf 18 angeordnete Kurvensteuerung 23 erzeugt, welche eine Hubbewegung eines Saugträgers 35 steuert. Der Arbeitszylinder 32 ist am Saugerträger 25 angeordnet und greift mit seiner Kolbenstange am Saugteller 21 an. Ein Arbeitsraum des Pneumatikzylinders 32 ist mittels einer Saugluftleitung 34 gemeinsam mit den Saugluftleitungen 24, 26 der Saugteller 21, 22 mit dem Rotationsventil 28 verbunden.
Daraus folgt, dass ein an den Saugtellern 21, 22 und dem Arbeitsraum des Pneumatikzylinders 32 anliegender Unterdruck solange Fehlluft zieht, bis die Saugteller 21, 22 durch den anzuhebenden Bogen 7 abgedeckt werden. Durch diese Maßnahme liegt nunmehr der volle Unterdruck am Arbeitszylinder 32 an, wodurch der Kolben des Arbeitszylinders 32 eingefahren wird, welcher mittels seiner Kolbenstange die Schwenkbewegung des Saugertellers 21 gegenüber dem Saugerteller 22 bewirkt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß 4 zeigt den Sauggreifer 19 bei einem Einsatz zur Vereinzelung eines Bogens von einem Bogenstapel 18 an seiner Vorderkante. Der Sauggreifer 19 ist hierbei an einem schwenkbaren Saugerträger 36 angeordnet, welcher den angesaugten Bogen 7 durch eine Schwenkbewegung vom Bogenstapel 8 abführt, um diesen an Weitertransporteinrichtungen zu übergeben.
Zur Erzeugung einer Schwenkbewegung des Saugertellers 21 ist zwischen der Kolbenstange des Arbeitszylinders 32 und dem Saugerteller 21 eine zusätzliche Koppel 37 vorgesehen.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15
16
17
18: Saugkopf
19: Sauggreifer
20
21: Saugteller
22: Saugteller
23: Gelenk (21–22)
24: Saugluftleitung
25
26: Saugluftleitung
27: Saugluftquelle
28: Rotationsventil
29: Koppelgetriebe
30
31: Antrieb
32: Arbeitszylinder
33: Kurvengetriebe
34: Saugluftleitung (32)
35: Saugerträger
36: Saugerträger
37: Koppel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

JP 2545147 B2 [0004]
EP 0368166 B1 [0005]

Claims

Sauggreifer zum Ansaugen und Anheben eines Bogens von einem Bogenstapel, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauggreifer (19) zwei mittels eines Gelenkes (23) miteinander verbundene Saugerteller (21, 22) aufweist, die relativ zueinander schwenkbar angeordnet sind.
Sauggreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Schwenkbewegung des Saugertellers (21) ein Koppelgetriebe (29) vorgesehen ist.
Sauggreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Schwenkbewegung des Saugertellers (21) ein Arbeitszylinder (32) vorgesehen ist.
Sauggreifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugerteller (21, 22) und der Arbeitszylinder (32) gemeinsam mit Saugluft einer Saugquelle (27) beaufschlagbar sind.
Sauggreifer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein den mindestens einen Sauggreifer (19) tragender Saugerträger (35) zum Ansaugen der Bögen an ihrer Hinterkante vertikal bewegbar angeordnet ist.
Sauggreifer nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein den mindestens einen Sauggreifer (19) tragender Saugerträger (36) zum Ansaugen der Bögen an ihrer Vorderkante schwenkbar angeordnet ist.
Bogenrotationsdruckmaschine mit mindestens einem Sauggreifer (19) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6.
Stanze mit mindestens einem Sauggreifer (19) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6.