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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Brücke oder einen Brückenabschnitt
mit einem Längsträger und zumindest auf einem
längs verlaufenden Seitenteil desselben mit einem Deckabschnitt
aufliegenden Brückenkappen, die in Längsrichtung
der Brücke segmentiert als separate Bauteile ausgeführt
und mit Befestigungsmitteln mit den Seitenteilen verbunden sind.
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Eine
derartige Brücke mit Brückenkappen ist in der
DE 1 534 464 A angegeben.
Hierbei sind flügelartige Seitenteile eines Längsträgers
der Brücke an deren Gesimsaußenwand mit einem
Seitengesims aus vorgefertigten nebeneinander angeordneten Fertigplatten
aus Stahlbeton gebildet, in die Bewehrungsstäbe des Gesimses
hineinragen. Zur Verkleidung der Gesimsaußenwand an den
Kragarmen des Bauwerkes sind eine oder mehrere, neben- und/oder übereinander
angeordnete, plane oder winkelig ausgebildete, der Form des Kragarmes
angepasste Fertigplatten angebracht, die mit dem Tragelement des
Brückenüberbaus durch Ausgießen der Trennfugen
und/oder Verschweißen der Stahlteile fest verbunden sind.
Die Brücke seitlich begrenzende Bauteile, wie Bordsteine,
Geländer, Betonleitschwellen und dgl. sind unmittelbar
in die Gesimsplatten durch entsprechende Ausformungen eingearbeitet und/oder
die Gesimsplatten sind mit Ausnehmungen zur Aufnahme und Halterung
der die Brücke begrenzenden Bauteile versehen. Die Montage
und auch Ausbesserungsarbeiten an derart ausgestalteten Brücken
sind häufig mit Schwierigkeiten verbunden.
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In
der
WO 03/102308
A1 sind ebenfalls Fertigteile unter anderem für
Brückenbauten sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und
Befestigung gezeigt. Beispielsweise ist hierbei ein Kappenschenkel
aus Ortbeton vorgesehen. Das Fertigteil schließt sich an dem
Außenrand an und geht winkelförmig in den unteren
Bereich der Kappe über, wobei spezielle Befestigungsmechanismen
mit Bauteilankern vorgesehen sind, womit ein entsprechender Aufwand
bei der Fertigung und Montage verbunden ist.
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In
der
DE 101 09 001
A1 ist ein verschieblicher Telleranker zur Verankerung
von Betonkappen am Überbau von Brückenbauwerken
offenbart.
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Die
EP 1 380 695 A2 zeigt
ein Fahrzeugrückhaltesystem an einem Brückenbauwerk.
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Bei
einer weiteren Brücke, wie sie in der
EP 1 380 695 A2 angegeben
ist, sind seitlich eines Brücken-Längsträgers
Brückenkappen aus Beton angebracht. Üblicherweise
sind diese seitlichen Brückenkappen der in der Regel aus
Beton hergestellten Brücken integrierter Bestandteil des
Brücken-Längsträgers. Bei der Herstellung
wird eine Schalung verwendet und eine entsprechende Armierung eingebracht, wobei
sich ein aufwändiger Aufbau ergibt. Auch Sanierungsarbeiten,
bei denen die Brückenkappen entfernt und neu hergerichtet
werden müssen, sind mühsam.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brücke oder
einen Brückenabschnitt der eingangs genannten Art zu schaffen,
die/der einen verringerten Aufwand beim Aufbau und eine stabile
Anbringung ergibt.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Hierbei ist vorgesehen, dass die Befestigungsmittel wieder lösbare
Schraubverbindungen sind und durch zumindest in dem Deckabschnitt
eingebrachte Durchbrüche geführt sind und dass
Gegenelemente als in Position und Form an die Schrauben angepasste
Aufnahmen in dem oder den Seitenteil(en) ausgebildet sind.
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Die
Brückenkappen können auf diese Weise gesondert
hergestellt und relativ einfach montiert werden, wobei die Seitenteile
des Brücken-Längsträgers entsprechend
stabil ausgelegt und zur Aufnahme der Brückenkappen ausgebildet
sind. Dadurch ergeben sich auch bei späteren Sanierungsarbeiten im
Seitenbereich der Brücke Vorteile bei der Bearbeitung.
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Ein
stabiler Aufbau mit einfacher Montage wird dadurch erhalten, dass
die Brückenkappen winkelförmig mit dem im zusammengebauten
Zustand auf dem zugeordneten Seitenteil aufliegendem Deckabschnitt
und mit eine seitliche Randfläche des Seitenabschnittes übergreifendem
Seitenabschnitt ausgebildet sind, und dass die Befestigungsmittel
in den Deckabschnitt und gegebenenfalls den Seitenabschnitt eingebracht
und in zugeordnete Gegenelemente in Eingriff gebracht sind.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen bestehen dabei darin, dass die Schrauben selbstschneidend
ausgebildet sind.
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Eine
stabile Befestigung der Brückenkappen wird dadurch erhalten,
dass die in den Deckabschnitt eingebrachten Durchbrüche
und die zugeordneten Aufnahmen schräg mit einem Winkel
von mindestens 10° gegenüber der Normalen der
Oberfläche des Deckabschnittes oder der Trennfläche
zwischen diesem und dem Seitenteil ausgerichtet sind.
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Ein
Schutz gegen korrosive Substanzen wird dadurch bewirkt, dass zwischen
dem Seitenteil und zumindest dem Deckabschnitt eine Dichtung eingebracht
ist.
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Eine
für die Herstellung und Montage vorteilhafte Ausgestaltung
besteht darin, dass die Durchbrüche mit einer verlorenen
Ankerhülse versehen sind.
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Eine
Vermeidung störender Vorsprünge und eine geschützte
Anordnung der Befestigungselemente werden dadurch begünstigt,
dass sich an die Ankerhülse auf deren zur Oberfläche
hin liegenden Seite ein erweiterter Öffnungsabschnitt anschließt, der
im montierten Zustand der Brückenkappe mit einem Deckel
abgedeckt ist.
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Für
die Fertigung und Montage ist des Weiteren vorteilhaft, dass die
Ankerhülse als Druckgussteil ausgebildet ist. Hierbei kann
die Ankerhülse auf ihrer Außenseite zur stabilen
Befestigung in der Brückenkappe günstig gestaltet
werden.
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Zu
einem dauerhaften Schutz der Verbindungsteile und Übergangsstellen
zwischen Brückenkappe und den Seitenteilen tragen die Maßnahmen bei,
dass Durchgangslöcher in der Dichtung für die Schrauben
mittels einer umlaufenden Ringdichtung im Bereich der Unterseite
des jeweiligen Durchbruchs abgedichtet sind.
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Eine
hohe Dichtigkeit bei einfacher Montage ergeben die Maßnahmen,
dass an der Unterseite der Ankerhülse ein Plattenelement
angeordnet ist, das in eine Ausnehmung der Brückenkappe
eingesetzt ist und dass die Ringdichtung an der Unterseite des Plattenelementes
angebracht ist, sowie ferner, dass die Ringdichtung durch ein die
Schraube aufnehmendes Bauteil, insbesondere eine Ankerplatte, gebildet ist,
welche(s) flächig auf die Dichtung gepresst ist.
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Die
Begehbarkeit der Brückenkappen wird dadurch begünstigt,
dass in Fugen zwischen den Brückenkappen Fugendichtungen
eingefügt sind, die als vorkonfektionier tes Kunststoffprofil
ausgebildet sind und durch partielles Eingießen beim Betonieren der
Brückenkappen oder durch nachträgliches Befestigen,
beispielsweise Anschießen mit Stahlnägeln, angebracht
sind, wobei eine Abdichtung im Fugenbereich erreicht wird.
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Das
Anbringen von Sicherungselementen während Montagearbeiten
wird dadurch begünstigt, dass seitlich an den Brückenkappen
Aufnahmen zur vorübergehenden Befestigung von Arbeitsgerüsten angebracht
sind.
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Zu
einem stabilen Aufbau mit eindeutiger Montage tragen des Weiteren
die Maßnahmen bei, dass einander zugekehrte Querränder
benachbarter Brückenkappen mit aneinander angepassten,
in Längsrichtung orientierten Vorsprüngen einerseits und
Vertiefungen andererseits verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine
kraftschlüssige Gestaltung.
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Ein
Schutz gegen Feuchtigkeit oder andere schädliche Einflüsse
wird dadurch erreicht, dass zwischen dem Seitenteil und dem Deckabschnitt
eine Dichtung eingebracht ist. Die Dichtung kann dabei als vorgefertigter
Dichtungssatz ausgebildet sein, der z. B. an der Unterseite der
Brückenkappen ausgebildet bzw. angebracht ist.
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Mit
den Maßnahmen, dass die Brückenkappen mit in deren
Längsrichtung verlaufenden, durchgehenden Längskanälen
versehen sind und dass von den Längskanälen Querkanäle
abzweigen, die auf einer freien Außenseite der betreffenden
Brückenkappe münden, können z. B. Brückenkappen durch
in Längsrichtung der röhrenförmigen Kanäle geführte
Spannmittel verspannt werden und/oder die oder zusätzliche
Längskanäle lassen sich als Kabelkanal mit möglicher
Abzweigung in Querrichtung nutzen. Dadurch ergeben sich vorteilhafte
Befestigungs- oder Kabelanschlussmöglichkeiten.
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Verschiedene
Ausgestaltungen für unterschiedliche Stärke bzw.
unterschiedlichen Querschnitt, beispielsweise für verschiedene
Aufbauten, ergeben sich dadurch, dass die Brückenkappen
massiv sind oder Hohlkammern aufweisen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Abschnitt einer Brücke mit einem Längsträger,
Seitenteilen und darauf angebrachten Brückenkappen in perspektivischer
Ansicht,
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2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel für Brückenkappen,
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3 ein
noch weiteres Beispiel für eine Brückenkappe,
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4 ein
Beispiel für eine Anordnung von aneinander gereihten Brückenkappen
in einem Kurvenabschnitt,
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5 eine
Ansicht einer Brückenkappe auf eine Querseite mit angebrachter
Fugendichtung,
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6 eine
Ansicht einer Brückenkappe mit Befestigungselementen in
einer ersten Ausführungsform,
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7 eine
Ansicht einer Brückenkappe mit Befestigungselementen und
weiteren Komponenten in einer zweiten Ausführungsform und
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8 aneinandergereihte
Brückenkappen mit verschiedenen Befestigungselementen und
weiteren Komponenten in perspektivischer Darstellung.
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Wie 1 zeigt,
sind an Seitenteilen 21 (Brückenflügeln)
eines Längsträgers 20 einer Brücke 1 Brückenkappen 30 angebracht.
Der Längsträger 20 ist als Profilteil
aus Beton hergestellt, wobei an der Unterseite nach unten vorstehende
Verstärkungsrippen angeformt sind und die Längsträger
seitlich flügelartig vorstehen, wobei sie in dem Ausführungsbeispiel
auf der Oberseite flach in einer Ebene mit der Oberseite des übrigen
Längsträger-Körpers liegen und auf der
Unterseite nach außen hin verjüngt sind. Dadurch
ergibt sich eine stabile Gestalt des Längsträgers 20 mit
einem zur Mittellängsebene symmetrischen Aufbau.
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Die
Brückenkappen 30 sind als in Längsrichtung
aneinander gereihte Einzelsegmente in Form von Fertigteilen hergestellt,
die im seitlichen Endbereich der Seitenteile 21 zwischen
einem oben liegenden Deckabschnitt 31 und einem seitlich
angeordneten Seitenabschnitt 32 eine die obere seitliche
Kante des Längsträgers 20 aufnehmende
Innenkante bilden, die vorliegend rechtwinklig ausgestaltet ist
und die Stärke des Seitenteils 21 überfasst.
Die Unterseite des Seitenabschnittes 32 fällt
nach außen hin ab, so dass seitlich abfließendes
Wasser nicht nach innen fließen kann. Die Oberseite des
Deckabschnittes 31 ist leicht nach innen hin geneigt, während
die Unterseite flach auf der Oberseite des Seitenteils 21 aufliegt.
Auf diese Weise ergibt sich eine einfache Montage, und es wird ein
stabiler Aufbau erhalten. Die Brückenkappe 30 kann
dabei massiv, d. h. ohne Hohlkammern (linke Seite der 1)
ausgestaltet oder mit Hohlkammern (rechte Seite der 1)
versehen sein, wobei die Hohlkammern bei entsprechender Ausbildung
auch zum Einlegen von Kabeln, Rohren oder dgl. genutzt werden können.
Durch geeignete Querschnittsgestaltung kann auch bei der Ausführung
mit Hohlkammern eine gewünschte Stabilität erzielt
werden. An der Brückenkappe 30 kann ein Bordstein,
z. B. Naturstein, befestigt (vgl. 7) oder
integriert (vgl. 6) sein.
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Zur
Verbindung der Brückenkappe 30 mit dem zugeordneten
Seitenteil 21 sind Befestigungsmittel 40 in Form
von Bolzen, insbesondere lösbare Schraubverbindungen, vorgesehen,
die in daran in Position und Form angepasste Gegenelemente 22, beispielsweise
Aufnahmen eingreifen, wobei die Schrauben durch Durchbrüche 33 in
dem Deckabschnitt 31 geführt und die Aufnahmen 22 in
dem Seitenteil 21 von oben sacklochartig, gegebenenfalls
mit einem Einsatz, eingebracht sind. Die Schrauben sind dabei zur
einfachen Verbindung z. B. selbstschneidend ausgebildet und aus
nicht rostendem Material hergestellt. Alternativ oder zusätzlich
können entsprechende Befestigungsmittel und Gegenelemente auch
in dem Seitenabschnitt 32 und der Seitenfläche des
Seitenteils 21 angeordnet sein und/oder Durchbrüche
können von unten in dem Seitenteil 21 und Aufnahmen
auf der Unterseite des Deckabschnittes 31 vorgesehen sein,
wobei sich allerdings eine schwierigere Montage ergibt.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 2 sind die
Brückenkappen 30 auf ihrer einen quer zur Längserstreckung
verlaufenden Seite mit Vorsprüngen 35 und auf
ihrer gegenüberliegenden quer verlaufenden Seite mit entsprechenden
Ausnehmungen 35' bzw. Aussparungen versehen, wobei die
Vorsprünge 35 formschlüssig in die zugekehrte
Ausnehmung 35' der benachbarten Brückenkappe 30 eingreifen.
Zur Zentrierung ist der Vorsprung 35 in Draufsicht konisch
sich nach außen verjüngend ausgebildet, während
die Ausnehmung 35' sich entsprechend nach innen verjüngt.
Durch diesen Aufbau wird eine Verstärkung gegen Querkräfte
erreicht.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel nach 3 sind in
die Brückenkappe 30 mehrere parallel zur Längsrichtung
der Brücke verlaufende, rohrförmige Längskanäle 36 eingebracht,
durch die z. B. Spannbolzen oder Spannstäbe einer axialen
Spannvorrichtung geführt werden können, um die
Einzelsegmente zu verspannen. Auch können die Kanäle
zum Durchführen von Kabeln oder Röhren genutzt
werden, wobei die Kabel an quer verlaufenden, auf der Außenseite
seitlich oder oben oder unten mündenden Kanälen
Abzweige bilden können, um an geeigneten Positionen über
die Längserstreckung der Brücke z. B. elektrische
Anschlüsse für eine Spannungsversorgung oder Datenleitungen,
etwa im Zusammenhang mit einer Beleuchtungseinrichtung oder Sensoreinrichtung,
zu erhalten.
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Damit
keine Feuchtigkeit eindringt oder andere schädliche Einflüsse
zwischen Brückenkappe 30 und Längsträger 20 zur
Wirkung kommen können, sind zwischen dem Seitenteil 21 und
der Brückenkappe 30 Dichtungen 41 eingebracht,
wie 1 zeigt. Die Dichtung kann dabei aus Dichtungssätzen bestehen,
die bei der Montage zwischen Brückenkappe 30 und
Seitenteil 21 eingebracht werden oder von vornherein an
der Unterseite der einzelnen Brückenkappen 30 angebracht
sein. Mit der Dichtung besteht auch die Möglichkeit, eine
gewisse Schwingungsentkopplung zu erzielen, falls erwünscht.
Der gezeigte Aufbau ergibt Vorteile bei der Herstellung der Brücke
und beispielsweise bei einer Sanierung.
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4 zeigt
schematisch eine Anordnung aus aneinandergereihten Brückenkappen 30 in
einem Kurvenabschnitt, wobei verschiedene Ausgestaltungen der Querfugen
zwischen den Brückenkappen 30 gezeigt sind, nämlich
bei der unteren Querfuge eine Verzahnung mit einem trapezförmigen
Vorsprung in der einen und eine komplementäre trapezförmige
Ausnehmung in der anderen angrenzenden Brückenkappe, eine
schräge Querfuge, eine bogenförmige Querfuge,
die einerseits einen gerundeten konvexen Vorsprung und andererseits
eine gerundete konkave Ausnehmung mit gleichem Krümmungsradius
aufweist, so dass günstig eine variable Anpassung an unterschiedliche
Kurvenverläufe vorgenommen werden kann, sowie eine Brückenkappe
mit unparallelen Längskanten.
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Bei
dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind
entlang dem quer verlaufenden Außenrand der Brückenkappe 30 Dichtungsabschnitte
einer Fugendichtung 52 angeordnet, beispielsweise bei der Fertigung
in den Beton partiell eingegossen oder nachträglich, z.
B. durch Anschießen mit Stahlnägeln, befestigt.
Die Fugendichtung 52 bringt eine sichere Begehbarkeit der
für langzeitliche Längsbewegungen der Brü ckenkappen
notwendigen Zwischenräume. Außerdem wird beim
Versetzen das Ausrichten der Brückenkappen-Fertigteile
erleichtert. Die Abdichtung gegen Wasser ist hierbei sekundär,
da diese Funktion vorrangig von der Dichtung 41 übernommen
wird. Gegenüber alternativen Dichtungen als Klebemassen
ist eine leichte Demontierbarkeit und gegenüber nachträglich
eingedrückten Dichteschnüren die Sicherheit gegen
Vandalismus von Vorteil.
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Bei
dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel der Brückenkappe 30,
die einen integrierten Bordstein umfasst, sind verlorene Ankerhülsen 33.1 in
dem Deckabschnitt 31 und dem Seitenabschnitt 32 eingebracht.
In dem Übergangsbereich zur oberen bzw. seitlichen Außenseite
sind erweiterte Vertiefungen in der Brückenkappe 30 ausgebildet,
in die ein jeweiliger dichtender Deckel 33.2 eingesetzt
werden kann, so dass die Befestigungsmittel 40 in Form
eingebrachter Schrauben geschützt und über längere Zeit
gut bedienbar sind. Die Ankerhülse 33.1 ist hierbei
beispielsweise als verlorene Ankerhülse in Form eines Spritzgussteils
zur Aufnahme des Befestigungsmittels bzw. der Schraube ausgebildet.
Durch die Ankerhülse 33.1 erübrigt sich
ein nachträgliches Durchbohren der Brückenkappe.
Auf ihrer dem Seitenteil 21 zugekehrten Unterseite ist
die Brückenkappe 30 um den Durchbruch 33 mit
einer Ausnehmung versehen, in die eine Ankerplatte 50 oder ähnliches Bauteil,
insbesondere Stahlbauteil zur Aufnahme des Befestigungsmittels 40 eingesetzt
ist. Die Ankerplatte 50 bietet eine vorteilhafte Einleitung
der Kräfte über Schraubanker in den Brückenflügel 21.
Auch gewährleistet diese Konstruktion die Dichtigkeit der
z. B. als Bitumenbahn ausgebildeten Dichtung 41, welche
die Brückenkonstruktion insbesondere im Bereich des Brückenflügels 21 gegen
korrosionsfördernde Stoffe, insbesondere chloridhaltige
Wässer, abdichtet. Die Ankerplatte 50 wird im
Bereich des Durchgangs des Befestigungsmittels durch die Dichtung 41 flächig
auf die Dichtung 41 gepresst. Die Ankerhülse 33.1 ist
hierfür mit einer entsprechenden Verbreiterung ausgeführt.
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Für
eine gute Funktion sind die Ankerhülse 33.1 und
die Ankerplatte 50 formschlüssig zueinander ausgeführt.
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7 zeigt
einen schräg angeordneten Durchbruch 33 unter
einem Winkel von mindestens 10° gegenüber der
Normalen zur Oberfläche der Brückenkappe 30 oder
der Trennfläche zwischen dieser und dem Seitenteil in Form
des Brückenflügels 21. Die Schrägstellung
ergibt erhöhte Kräfte gegenüber in horizontaler
Richtung auf den Bordstein bzw. die Brückenkappe 30 wirkenden
Anprall-Lasten und gleichzeitig eine stabile Verspannung der Brückenkappe 30 gegen
den Brückenflügel 21. Vorteilhaft ist eine
Schrägstellung insbesondere in einem Bereich zwischen 30° und
60°, z. B. um 45° gegenüber der normalen
Richtung. Die Ankerhülsen 33.1 dienen jeweils
als Führungslehre für die anschließende
Bohrung (Aufnahme 22) in dem Brückenflügel,
nachdem die Brückenkappe 30 auf diesen aufgesetzt
ist. Bei der Schrägstellung der Ankerplatte 50 ist
auch die erweiterte Öffnung zur Außenseite der
Brückenkappe 30 hin entsprechend schräg
angeordnet und der dichtende Deckel 33.2 entsprechend angepasst.
Gegenüber Vermörtelungen lässt sich der
Deckel 33.2 zur Inspektion oder Demontage leicht entfernen.
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Auch
bei den in den 6 und 7 und ferner
entsprechend in 8 gezeigten Ausführungsbeispielen
findet eine kraftübertragende Aufnahme des Befestigungsmittels 40,
insbesondere Schraube, in dem Gegenelement 22 statt, das
eine entsprechende Bohrung aufweist, wobei das Befestigungselement
durch den Durchbruch 33 mit der Ankerhülse 33.1 nach
dem Aufsetzen und Ausrichten der Brückenkappe 30 hindurchgeführt
ist. Die punktuelle Beschädigung der Dichtung 41 in
Folge des Durchgangs des Befestigungsmittels kann außer
mit der vorstehend beschriebenen Ankerplatte 50 auch durch
eine Ringdichtung an der Unterseite einer unteren Platte der Ankerhülse 33.1 bewirkt
werden, wobei der durchbohrte Bereich von der Ringdichtung umschlossen
wird. Das Befestigungsmittel 40 insbesondere in Form der Schraube
kann auch durch eine Klebesubstanz in dem Gegenelement 22 bzw.
der Bohrung verankert werden, wobei übertretende Klebesubstanz
im Bereich der Bohrlochkante eine Abdichtung um den Durchgang in
der Dichtung 41 erzeugt.
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Wie 7 weiter
zeigt, ist auf der Außenseite des Seitenabschnittes 32 der
Brückenkappe 30 mindestens eine Aufnahme 51 angebracht,
das vorteilhaft als Stahlbauteil ausgeführt ist und zur
vorübergehenden Befestigung von Arbeitsgerüsten
und Absturzsicherungen dient.
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Mit
der beschriebenen Ausbildung der Brückenkappe als Element
in Fertigteilbauweise und den beschriebenen Montage- und Abdichtmaßnahmen wird
neben einer hohen Betongüte auch eine hohe Beständigkeit
gegen Frost-Tausalz-Angriff erreicht. Dabei wird eine möglichst
kleine Betonsteifigkeit gewählt, um eine große
Duktilität gegenüber Zwängen aus den
unterschiedlichen Temperaturdehnungen sowie dem Schwindverhalten
zu erreichen. Bei den Fertigteilen wird eine hohe Betongüte
realisiert, wobei die damit einhergehende Dehnungsempfindlichkeit
aufgrund der Querfugen keine Rolle spielt.
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Gegenüber
Ortbetonkonstruktionen entfallen aufwändige Schalungsarbeiten
und die Montage kann im Gegensatz zu örtlichen Betonierarbeiten
witterungsunabhängig und in kürzerer Zeit stattfinden.
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Die
Brückenkappenfertigteile sind so konzipiert, dass die Demontage
völlig ohne Beschädigung des Brückenbauwerks
möglich ist und auch die Brückenkappen 30 selbst
wieder erneut montiert werden können. Dadurch wird erstmals
auch eine Inspektion des Brückenbauwerks ohne neuerliche
Baumaßnahmen möglich.
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Weitergehende
Vorteile der Produktion im Fertigteilwerk sind freiere Gestaltungsmöglichkeiten, wie
z. B. Einfärbung des Materials und Strukturierung der Oberfläche z.
B. für Sicherheitsmaßnahmen einschließlich
optischer Führung und die grundsätzlich höhere
Sichtbetonqualität.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1534464
A [0002]
- - WO 03/102308 A1 [0003]
- - DE 10109001 A1 [0004]
- - EP 1380695 A2 [0005, 0006]