DE102009005921A1 - Verfahren und Vorrichtung zum superplastischen Umformen - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umformen eines duktilen Blechs oder Werkstücks in ein Teil oder Bauteil beschrieben. Das Verfahren umfasst den Einsatz einer Umformvorrichtung (10), in die das umzuformende Werkstück (12) zwischen einer oberen Form (18) und einem Formlinghalter (30) eingebracht und dann derart auf einen Stempel (22) abgesenkt wird, dass bei fortgesetztem Absenken der oberen Form das Werkstück um den Stempel herum gezogen wird. Sobald dieser Ziehprozess beendet ist, wirkt auf eine Seite des Werkstücks Gasdruck ein, um zur Beendigung des Umformprozesses das Werkstück gegen eine formende Oberfläche (36) des Stempels anzudrücken.

Description

  • Die Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Materialumformung und insbesondere eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umformen von Werkstücken bei erhöhten Temperaturen.
  • Für ein Umformen von Formlingen oder Blechen in Teile oder Bauteile sind unterschiedliche Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Eines dieser bekannten Verfahren beinhaltet einen Ziehprozess, bei dem ein Teilbereich des umzuformenden Blechs durch einen Stempel in einen Formeinsatz gezogen und das Blech zur Formung des Teils in eine Formhöhlung des Formeinsatzes gepresst wird. Dabei erfährt das Blech typischerweise eine Verringerung bzw. Änderung seiner Querschnittsfläche oder Wanddicke. Der Einsatz derartiger Verfahren ist typischerweise durch die Fähigkeiten der Materialien begrenzt, über die Bruchgrenze hinaus gedehnt zu werden. Je nach der Komplexität des Teils können die Umformbelastungen des Blechs während des Umformprozesses zu Materialdefekten oder -ermüdungen und dementsprechend zu unbrauchbaren Teilen oder Ausschussteilen führen.
  • Bei superplastischen Umformverfahren werden die Vorteile der Superplasitizität bzw. der Fähigkeit von Materialien, unter bestimmten Bedingungen bei erhöhten Temperaturen über ihre jeweilige Bruchgrenze hinaus gedehnt zu werden, ge nutzt. Bei Metallen ist Superplasitizität durch sehr hohe Zugdehnungen definiert. Unter Superplastizität wird die Fähigkeit bestimmter Materialien verstanden, bei geeigneten Temperaturen und geeigneten Dehngeschwindigkeiten extrem gedehnt zu werden. Superplastische Umformverfahren werden zum Umformen von Teilen eingesetzt, die mittels konventioneller Fertigungstechniken nur schwer umzuformen sind.
  • Bei einem superplastischen Umformverfahren wird der Formling, nachfolgend vielfach auch als "Blech" bezeichnet, auf eine als Superplastizitätspunkt bezeichnete Temperatur aufgeheizt und in einen geheizten Formeinsatz eingebracht. Das aufgeheizte Blech wird in dem geheizten Formeinsatz festgeklemmt, und es wird ein vordefinierter Gasdruck auf eine Seite des Blechs ausgeübt. Der Druck bringt das Blech zwangsweise in eine in der Hohlform vorgesehene Formhöhlung, wobei während des Umformzyklus eine Soll-Dehngeschwindigkeit zum Verformen des Blechs aufrechterhalten wird. infolge der Superplastizität des Materials ist ein Formen komplexer Bauteile möglich, die durch einen Einsatz konventioneller Metallumformprozesse bei Raumtemperatur normalerweise nicht geformt werden könnten. Der Einsatz superplastischer Umformverfahren ermöglicht ein Formen von Werkstücken mit tiefen Höhlungen und ein Formen von über sehr kleine Radien umgeformten Werkstücken. Nachteilig bei bekannten superplastischen Umformverfahren ist, dass normalerweise relativ lange Umformzykluszeiten erforderlich sind. So kann beispielsweise bei einem konventionellen superplastischen Umformverfahren für die Herstellung eines komplexen Teils eine Umformzykluszeit von 30 Minuten Dauer erforderlich sein.
  • Superplastische Umformverfahren bieten gegenüber konventionellen Prägetechniken vielfältige Vorteile, so z. B. ein erhöhtes Umformdehnverhalten, kein Auftreten von Rückfederungen und sehr niedrige Bearbeitungskosten. Andererseits erfordern superplastische Umformverfahren vielfach niedrige Umformgeschwindigkeiten, durch die derartige Verfahren für viele Anwendungen wirtschaftlich unverwertbar werden. Verfahren zum Formen von Teilen aus Blech mittels superplastischen Umformens beinhalten den Einsatz eines Vorformstempels, der dem Blech eine generische Anfangsgestalt verleiht, bevor zur Vollendung des Umform prozesses Gasdruck ausgeübt wird, durch den das Blech zur Formung des Teils zwangsweise in die Formhöhlung der Hohlform gebracht wird.
  • Der Erfindung liegt im Wesentlichen die Aufgabe zugrunde, bekannte superplastische Umformverfahren der vorstehend beschriebenen Art zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird durch Verfahren und Vorrichtungen gelöst, die in den unabhängigen Patentansprüchen näher erläutert sind.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umformen von Werkstücken, vorzugsweise von Blechen, in Teile oder Bauteile. Das Verfahren umfasst den Einsatz einer ein oberes Formelement, einen Stempel und einen Formlinghalter aufweisenden Umformvorrichtung. Zunächst wird das Blech oder Werkstück in die Umformvorrichtung zwischen dem oberen Formelement und dem Formlinghalter eingebracht und dann derart auf den Stempel abgesenkt, dass das Werkstück mechanisch um den Stempel gezogen wird, wobei über den Formlinghalter die Geschwindigkeit und die Menge des über den Stempel gezogenen Materials kontrolliert wird. Die Wirkung des Formlinghalters wird durch ein Dämpfungssystem ergänzt. Sobald der Ziehprozess beendet ist, presst ein auf eine Seite des Werkstücks einwirkender Gasdruck das Werkstück gegen eine formende Oberfläche des Stempels, womit der Umformprozess beendet ist. Sobald das Werkstück vollständig umgeformt ist, wird das Werkstück von dem Stempel abgehoben und aus der Umformvorrichtung entnommen.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Umformen eines Werkstücks, wobei die Vorrichtung ein Formelement mit einer darin befindlichen Höhlung mit einer nichtformenden Oberfläche aufweist. Die Vorrichtung weist weiterhin einen Stempel auf, der so bemessen ist, dass er sich während des Umformprozesses in die Höhlung hinein erstreckt. Der Stempel weist eine formende Oberfläche auf, die dahingehend gestaltet ist, das Werkstück in seine Endform oder -gestalt umzufor men. Die Vorrichtung weist weiterhin einen Formlinghalter auf, der die Funktion hat, das Werkstück zwischen dem oberen Formelement und dem Formlinghalter festzuhalten, und zwar sowohl um die Menge des über den Stempel gezogenen Materials zu kontrollieren als auch eine Druckdichtung zwischen dem Werkstück und dem Formelement zu erzeugen, durch welche die Höhlung abgedichtet wird. Dementsprechend zwingt der der Höhlung zugeführte Gasdruck das Werkstück gegen die formende Oberfläche des Stempels, um schließlich das Werkstück umzuformen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Querschnittsansicht einer zum Umformen eines Werkstücks eingesetzten Umformvorrichtung;
  • 2 eine Vorderansicht einer mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung geformten Innenplatte einer Kraftfahrzeugtür, nachfolgend Innentürplatte genannt;
  • 3 eine Perspektivansicht einer Umformvorrichtung, die zum Formen der in 2 dargestellten Innentürplatte eingesetzt wird;
  • 4 bis 9 Querschnittsansichten, dargestellt in den Relativpositionen der Vorrichtung, des Werkstücks, des Stempels und der Höhlung während der während des Umformverfahrens eingesetzten Umformschritte;
  • 10 eine vergrößerte Ansicht eines in 5 mit 10 bezeichneten Kreises zur Darstellung der Lücke zwischen dem Werkstück und der oberen Form;
  • 11 eine vergrößerte Ansicht eines in 5 mit 11 bezeichneten Kreises zur Darstellung der Lücke zwischen dem Stempel und dem Formlinghalter;
  • 12 ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Umformvorrichtung mit in dem Formlinghalter vorgesehenen Heizelementen;
  • 13 einen Graphen der mittleren Formtemperatur gegen die Zeit;
  • 14 einen Graphen der Formlinghalterlast gegen die mittlere Formtemperatur; und
  • 15 einen Graphen des Gasdrucks gegen die Zeit.
  • 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Umformvorrichtung 10 zum Umformen eines Werkstücks 12, typischerweise eines Blechs, das nachfolgend häufig auch als Formling bezeichnet wird. Die Umformvorrichtung 10 weist eine obere Grundplatte 14 und eine untere Grundplatte 16 auf. Eine obere Form 18 mit einer Höhlung 20 ist an der oberen Grundplatte 14 angebracht. Die Höhlung 20 weist eine nichtformende Oberfläche 21 auf. Die nichtformende Oberfläche 21 wird nicht zum Umformen des Werkstücks 12 eingesetzt; zwar bildet die nichtformende Oberfläche 21 einen Abschnitt der Höhlung 20, jedoch berührt das Werkstück 12 die nichtformende Oberfläche 21 während des Umformprozesses nicht. An der unteren Grundplatte 16 ist ein Stempel 22 angebracht. Die Umformvorrichtung 10 beinhaltet außerdem ein Dämpfungssystem 24, das eine Dämpfungsplatte 26 und Dämpfungsstifte 28 aufweist. Die Dämpfungsstifte 28 sind an einem Ende an der Dämpfungsplatte 26 angebracht, und an den der Dämpfungsplatte 26 entgegengesetzten Enden ist an den Dämpfungsstiften 28 ein Formlinghalter 30 angebracht.
  • Die obere Form 18 weist mindestens einen Kanal 32 auf. Durch eine Druckquelle (nicht dargestellt) kann die Höhlung 20 über den Kanal 32 mit Druck beaufschlagt werden. Typischerweise handelt es sich bei der Druckquelle um eine Druckgasquelle, die für einen Einsatz in superplastischen Umformverfahren geeignet ist. Je nach der Zusammensetzung oder dem Werkstoff des umzuformenden Werkstücks 12 können unterschiedliche Gase eingesetzt werden. Die untere Grundplat te 16 weist mindestens einen Kanal 34 auf, der sich durch die untere Grundplatte 16 und den Stempel 22 hindurch erstreckt und an einer formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 endet. Die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 stellt diejenige formbildende Oberfläche dar, gegen die das Werkstück 12 gepresst wird, um die Endform auszubilden. Wenn das Werkstück 12 über die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 gedrückt wird, berührt die äußere oder A-Oberfläche die obere Form 18 der Umformvorrichtung 10 während des Umformprozesses nicht. Daher ist die Umformvorrichtung 10 der Erfindung auch dazu geeignet, das Werkstück 12 in ein Teil von hoher Qualität umzuformen, nämlich in ein Teil mit einer Oberfläche der Klasse A. Sog. A-Oberflächen sind ästhetisch ansehnliche Oberflächen von Sichtteilen (innen bzw. außen), die eine optimale ästhetische Gestaltung und eine hohe Oberflächengüte aufweisen. Für den Fachmann ist somit ersichtlich, dass die Umformvorrichtung 10 auch dazu eingesetzt werden kann, eine Vielzahl von Teilen umzuformen, die eine A-Oberfläche von hoher Güte aufweisen, indem superplastisches Gasdruck-Umformen eingesetzt wird, um ein Werkstück 12 über die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 zu pressen.
  • 2 zeigt eine Ausführungsform eines formgepreßten Werkstücks, nämlich den unteren Abschnitt einer Innentürplatte 60 einer Kraftfahrzeugtür. Dieses Werkstück wurde unter Einsatz einer Umformvorrichtung bzw. eines mit 62 bezeichneten Formeinsatzes (siehe 3) gemäß der Erfindung geformt. Die Erfindung kann zum Verformen diverser Materialien eingesetzt werden, z. B. zum Verformen von Aluminium-Magnesium-Legierungen der 5000 er Serie wie z. B. 5182-, 5754-Blechlegierungen oder AZ31-Magnesium-Blechlegierungen, die sämtlich allgemein gebräuchlich sind und keine spezielle Bearbeitung erfordern. Wie aus 3 ersichtlich, umfasst der Formeinsatz 62 einen Formlinghalter 64, einen Stempel 66 und eine obere Form 68. Eine formende Oberfläche 70 des Stempels 66 ist dahingehend ausgebildet, die Gestaltung der Innentürplatte 60 während des Umformprozesses zu bewirken. Wie ersichtlich weist die Höhlung 78 eine nichtformende Oberfläche 80 auf, welche von der Innentürplatte 60 während des Umformprozesses nicht berührt wird. Dementsprechend befindet sich die äußere und später sichtbare A-Oberfläche 72 der Innentürplatte 60 während des Umformprozesses in einem Abstand zu der nichtformenden Oberfläche 80 der oberen Form 68 des Formeinsatzes 62. Wie vorstehend dargelegt, wird durch das Schließen des Formlinghalters 64 und der oberen Form 68, welche komplementär gekrümmte oder komplexe Oberflächen 74, 76 haben, das Blech zwischen dem Formlinghalter 64 und der oberen Form 68 festgehalten, um eine Anfangs-Vorformgestalt zu erzeugen. Gemäß einer Ausführungsform des Umformprozesses bewegt sich der Stempel 66 nach oben und in die in der oberen Form 68 ausgebildete Höhlung 78 hinein, um Material des Blechs in die Höhlung 78 zu ziehen. Unter hohem Druck stehendes Gas tritt durch einen Kanal 82 in die Höhlung 78 ein und wirkt auf das Blech ein, um zur Vollendung des Umformprozesses das Blech gegen die formende Oberfläche 70 des Stempels 66 zu pressen.
  • 4 bis 9 zeigen ein Verfahren zum superplastischen Umformen eines duktilen Materials unter Einsatz der erfindungsgemäßen Umformvorrichtung 10. Insbesondere zeigen die 4 bis 9 den Fortgang der Verfahrensschritte in einem Umformverfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Zunächst werden die oberen und unteren Grundplatten 14, 16 gemeinsam mit der oberen Form 18, dem Stempel 22 und dem Formlinghalter 30 auf eine vorbestimmte Temperatur aufgeheizt, deren Höhe von der Zusammensetzung des Materials des umzuformenden Werkstücks 12 abhängig ist. Das Aufheizen der Komponenten der Umformvorrichtung 10 kann direkt oder indirekt durch elektrisches Widerstandsheizen erfolgen. Auch das Werkstück 12 wird auf eine vorbestimmte Umformtemperatur aufgeheizt. Wie ersichtlich sind die oberen und unteren Grundplatten 14, 16 zwischen einer offenen und einer geschlossenen Position hin und her bewegbar angeordnet. 4 zeigt das Umformwerkzeug in einer geöffneten Position, in der das Werkstück 12 auf dem Formlinghalter 30 aufliegt, wodurch die Umformvorrichtung 10 den Status einer beladenen Anfangsposition einnimmt, wobei der Formlinghalter 30, auf dem das Werkstück 12 aufliegt, eine über den Stempel 22 angehobene Position aufweist.
  • Anschließend werden die obere Grundplatte 14 und die obere Form 18 soweit abgesenkt, bis die obere Form 18 am Werkstück 12 angreift und dieses zwischen dem Formlinghalter 30 und der oberen Form 18 festhält. Eine fortgesetzte Bewe gung der oberen Form 18 nach unten übt Druck auf den Formlinghalter 30 aus und bewirkt, dass der Formlinghalter 30 und das Werkstück 12 nach unten bewegt werden, bis das Werkstück 12 an den Stempel 22 angreift und diesen umschließt, wobei der Formlinghalter 30 die Menge des in das Umformwerkzeug 10 geflossenen Materials kontrolliert. Der Fluss des Werkstücks 12 in die Formhöhlung 20 hinein ist in 5 mit dem Bezugszeichen 38 gekennzeichnet, wobei die Enden 40 des Werkstücks 12 einen Abstand von den Enden 42 des Formlinghalters 30 einnehmen. Folglich steht die während der Vorform- oder Ziehphase in die Formhöhlung 20 gezogene Menge des Werkstücks 12 in einem direkten Zusammenhang mit der von dem Formlinghalter 30 bereitgestellten Kraft. Durch die von dem Dämpfungssystem 24 ausgeübte Kraft wird der Betrag oder die Menge des in die Formhöhlung zwischen dem Formlinghalter 30 und der oberen Form 18 gezogenen Materials des Werkstücks 12 kontrolliert. Die Maßnahme, die von dem Dämpfungssystem 24 während des Ziehprozesses ausgeübte Kraft zu kontrollieren, trägt dazu bei, ein wohldefiniertes, faltenfreies Teil zu formen.
  • 5 zeigt das Umformwerkzeug 10 in der unteren bzw. geschlossenen Position, in der der Stempel 22 an dem Werkstück 12 angreift und das Material des Werkstücks 12 über die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 zieht. Nachdem das Werkstück 12 über die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 gezogen worden ist, liegt – wie ersichtlich – eine Lücke bzw. ein Zwischenraum 44 zwischen der Unterseite 46 des Werkstücks 12 und der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 vor. Dabei ist die Oberseite 48 des Werkstücks 12 die A-Oberfläche.
  • 6 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, in welchem über den Kanal 32 Gasdruck auf die Höhlung 20 in der oberen Form 18 aufgebracht wird, um den Umformprozess zu vollenden. Zuerst ist der Druck, der von dem Dämpfungssystem 24 ausgeübt wird, welches das Werkstück 12 zwischen der oberen Form 18 und dem Formlinghalter 30 festhält, nur geeignet den ersten Schritt oder Ziehschritt auszuführen. Der Druck oder die Kraft, der bzw. die von dem Dämpfungssystem 24 ausgeübt wird, reicht nicht aus, um eine Gasdruckdichtung zwischen dem Werkstück 12 und der oberen Form 18 zu erzeugen. Stattdessen greift, wie aus 5 ersichtlich, der Formlinghalter 30, wenn er seine unterste Position er reicht, an der unteren Grundplatte 16 an, die auf dem Pressenbett ruht, und wird von dieser gestützt. Dementsprechend wird die Dämpfung abgeschaltet, sobald der Formlinghalter 30 unten oder in seiner untersten Position ist, bis der Gasformzyklus vollendet ist.
  • Eine Gasdruckdichtung wird durch die hohe Last oder Kraft erzeugt, die von einem (nicht dargestellten) Pressstempel erzeugt wird, der die nötige Kraft ausübt, um eine Gasdruckdichtung zwischen der Oberseite des Werkstücks 12 und der oberen Form 18 zu bewirken. Diese Gasdruckdichtung ist dahingehend ausreichend, dass bei einem Einleiten von Hochdruckgas in die Höhlung 20 der Gasdruck auf die Oberseite 48 des Werkstücks 12 einwirkt und das Material des Werkstücks 12, insbesondere dessen Unterseite 46, zwangsweise an die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 angedrückt und die Gestaltung des fertigen Teils erzeugt wird. Dementsprechend kann die von dem Pressstempel erzeugte Kraft nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden, um die Druckdichtung aufrechtzuerhalten.
  • Wie aus 11 ersichtlich wird die Lücke 50 zwischen der Oberseite 48 des Werkstücks 12 und der oberen Form 18 möglichst klein gehalten, um das Volumen der Höhlung 20 zu minimieren und das während des Umformprozesses eingesetzte Gasvolumen gering zu halten. Der Kanal 34 in dem Stempel 22 steht mit der Lücke oder dem Zwischenraum 44 in Verbindung und entlüftet jeglichen Druckaufbau zwischen dem Werkstück 12 und der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22, wenn das Werkstück 12 während des Umformprozesses zwangsweise gegen die formende Oberfläche 36 des Stempels 22 zur Anlage gebracht wird. Der Kanal 34 ist schematisch als eine einzelne Linie dargestellt, die in einer einzelnen Öffnung in der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 endet. Es sind weitere Ausführungsformen vorstellbar, bei denen der Kanal 34 durch eine Vielzahl von kleinen Entlüftungskanälen gebildet wird, die an mehreren Stellen auf der Stempeloberfläche enden und die Luft zwischen der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 und dem Werkstück 12 austreten lassen, wenn sich das Werkstück 12 an den Stempel 22 anpasst. Ein Verfahren, mittels dessen bestimmt werden kann, an welcher Stelle jeder Einzelkanal der Vielzahl von Lüftungskanälen anzuordnen ist, stellt ein Einsatz einer Berechnung des Materialflusses des Werk stücks 12 während der Gasdruck-Umformphase dar. In solchen Fällen können alle kleinen Entlüftungskanäle mit einem einzelnen Kanal innerhalb des Stempels 22 bzw. der Grundplatte 16 verbunden werden, der sich zur Umgebungsluft öffnet. Wird keine genügende Anzahl von Entlüftungskanälen benutzt, könnte die Luft nicht mehr entweichen, sobald die Kanalöffnungen bedeckt sind, und dies könnte verhindern, dass das Werkstück richtig umgeformt wird.
  • Sobald durch Wirkung des Gasdrucks der Umformprozess abgeschlossen ist, löst oder hebt das Anheben der oberen Form 18 gemeinsam mit dem Formlinghalter 30 das umgeformte Werkstück bzw. Teil von der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22, wie aus 8 ersichtlich. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, sowohl den Kanal 32 in der oberen Form 18 als auch den Kanal 34 in dem Stempel 22 zur Umgebungsluft zu öffnen, bevor die obere Form 18 und der Formlinghalter 30 hochgezogen werden. Ein Öffnen der jeweiligen Kanäle lässt Luft frei in die Formhöhlung 20 und unter das Werkstück 12 strömen, um den Druck auf beiden Seiten des Werkstücks 12 gleich zu machen, wodurch jeglicher Druckunterschied zwischen den Ober- und Unterseiten des Werkstücks 12 minimiert ist, wenn die Bestandteile der Umformvorrichtung 10 getrennt werden. Wenn bei einem Trennen der Bestandteile der Umformvorrichtung 10 ein Druckunterschied auf entgegengesetzten Seiten des Werkstücks 12 vorhanden ist, kann dies ein Verziehen des Werkstücks 12 zur Folge haben. Wenn beispielsweise bei einem Trennen der Bestandteile der Vorrichtung 10 ein Unterdruck vorliegt, so wirkt zwar ein solcher Unterdruck nur kurzzeitig und verschwindet auch schnell; andererseits kann aber ein momentaner Luftdruckunterschied zwischen der oberen Form 18 und dem Stempel 18 während des Trennvorgangs zur Folge haben, dass sich das umgeformte Werkstück 12 verzieht. Kann jedoch die Luft frei durch den Kanal 32 der offenen oberen Form 18 und den Kanal 34 des Stempels 22 eintreten, so wird der Druck auf beiden Seiten des umgeformten Werkstücks 12 gleich sein, wodurch die Möglichkeit eines Teileverziehens bei einem Öffnen der Umformvorrichtung 10 minimiert wird. Bei einem Anheben des Formlinghalters 30 in seine Anfangs- oder Startposition, wie aus 9 ersichtlich, bewegt sich die obere Form 18 weiter nach oben, wobei das fertige Werkstück 12 auf dem Formlinghalter 30 liegen bleibt und dann aus der Umformvorrichtung 10 entfernt werden kann.
  • In manchen Fällen, einschließlich solchen, in denen das Werkstück 12 in eine Gestalt geformt wird, die sich nicht leicht von der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 löst, kann es erforderlich sein, den Formlinghalter 30 in der abgesenkten Position zu belassen, während die obere Form 18 angehoben wird, so dass das Teil auf dem Formlinghalter 30 und dem Stempel 22 zurückbleibt. Unter Einsatz eines geeigneten Verteilsystems wird für eine gewisse Zeit, typischerweise zwischen 5 und 45 Sekunden, Kühlluft auf die obere freiliegende Oberfläche des Werkstücks 12 aufgebracht, um das Werkstück 12 zu kühlen und die Dehngrenze des Werkstücks 12 zu vergrößern, wodurch es ohne ein Verziehen von dem Stempel 22 entfernt werden kann. Sobald dann das Werkstück 12 das richtige Kühlniveau oder Temperaturniveau erreicht hat, wird der Formlinghalter 30 angehoben, um das Werkstück 12 von dem Stempel 22 zu entfernen. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann ein Einsatz von in dem Stempel angeordneten Extraktionsstiften vorgesehen sein. Derartige Extraktions- bzw. Betätigungsstifte liegen während des Umformprozesses normalerweise bündig mit der formenden Oberfläche 36. Sobald der Umformprozess vollendet ist, werden die Betätigungsstifte durch ein Betätigungssystem angehoben, wodurch diese ein Hochziehen des umgeformten Werkstücks 12 von dem Stempel 22 unterstützen.
  • Der Formlinghalter 30 wird angehoben, um ein problemloses Einbringen des Werkstücks 12 in die Umformvorrichtung 10 zu ermöglichen. Der Formlinghalter 30 wirkt weiterhin dahingehend, dass das umgeformte Werkstück 12 von der Umformvorrichtung 10, insbesondere dem Stempel 22, abgezogen und gelöst wird, wodurch die Entnahme des Werkstücks 12 vereinfacht wird. Zudem kann die Umformvorrichtung 10 zur Aufnahme eines heißen Werkstücks 12 ausgebildet sein, wobei das Werkstück 12 vor dem Einbringen in die Umformvorrichtung 10 auf Umformtemperatur aufgeheizt worden ist, sowie auch für eine automatische Werkstückentladung, bei der das umgeformte Werkstück 12 durch eine mechanische Vorrichtung aus dem Formlinghalter 30 entfernt wird.
  • Wenn die formende Oberfläche des Stempels 22 beschichtet und/oder texturiert ist, kann dadurch das Lösen des umgeformten Werkstücks 12 nach Beendigung des Umformverfahrens unterstützt werden. Entsprechende Beschichtungen können beispielsweise – ohne darauf beschränkt zu sein – autokatalytisches Nickel, Chrom und Nickel-Bor-Nitrid aufweisen. Durch eine Beschichtung der formenden Oberfläche, einschließlich des Einsatzes eines festen Schmierstoffs, wird das Ab-lösen des Werkstücks 12 von der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 im Anschluss an das vollständige Umformen des Werkstücks 12 unterstützt. Der feste Schmierstoff kann Mehrfachbindemittel, Tenside, Klebstoffe und Bornitrid-Feststoffpartikel enthalten und dahingehend ausgebildet sein, dass er den Umformtemperaturen des Verfahrens Stand hält, welche im Bereich von 375°C bis 525°C liegen können. Für ein Texturieren der formenden Oberfläche 36 des Stempels 22 sind viele Verfahren geeignet, wie z. B. Glaskugelstrahlen oder chemisches Ätzen.
  • Die Umformvorrichtung 10 und das Verfahren zu deren Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung werden eingesetzt, um kürzere Umformzeiten als bei konventionellen superplastischen Umformverfahren zu erzielen. Bei einem Einsatz konventioneller superplastischer Formheizverfahren, wie z. B. Wärmeleitung mit Heizplatten, können kürzere Umformzeiten zu längeren Produktionsläufen führen als sie bei konventionellen superplastischen Umformprozessen zu erwarten sind, was eine Absenkung der mittleren Formtemperatur über eine Reihe von aufeinander folgenden Produktionsläufen zur Folge hat. Ein Beispiel hierfür ist aus 13 ersichtlich, wobei die Zeitdauer und Temperaturänderung in Abhängigkeit von dem Umformteil, dem Heizsystem, der Umformvorrichtung u. dgl. variabel ist. Die Umformvorrichtung 10 und das Verfahren gemäß der Erfindung sind zwar so robust ausgebildet, dass ein weiter Bereich von Temperaturänderungen zugelassen werden kann. Gleichwohl kann aber auch ein Einsatz von selbstgeheizten Formgrundplatten, die mit ergänzenden Heizelementen geheizt werden, erfolgen, oder auch ein Einsatz individuell beheizter Komponenten, wie z. B. des Formlinghalters 30.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird durch ein Plattenbeheizen gemeinsam mit ergänzendem Beheizen ein primäres Beheizen der oberen Form 18 und des Stempels 22 durch Wärmeleitung mit den beheizten oberen und unteren Grundplatten 14, 16 der Presse bewirkt. Der Formlinghalter 30 befindet sich allerdings während einer signifikanten Betriebszeit in einer hochgestellten Position, in der er keinen Kontakt mit der unteren Grundplatte 16 hat, was zu einem merkbaren Temperaturverlust in dem Formlinghalter 30 führen kann. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der der Formlinghalter 30 zur Verbesserung der Temperaturregelung elektrische Heizmodule 52 aufweist. Die Heizmodule 52 können mittels Thermoelementen zonengeregelt ausgebildet sein, um die Temperatur zu überwachen und einem Steuergerät Rückmeldung zu geben, um eine vorbestimmte Temperatur des Formlinghalters 30 aufrechtzuerhalten. Zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Temperaturregelung kann außerdem das Äußere der Umformvorrichtung 10 mit einer Plattenisolierung und/oder einer Deckenisolierung isoliert sein. Eine Plattenisolierung kann beispielsweise als sog. Marinite I- oder P-Plattenisolierung ausgebildet sein, die entsprechend bearbeitet und in die passende Gestaltung formgeschnitten sein kann. Eine Deckenisolierung kann beispielsweise als sog. Unifrax Insulfrax 1800 Decke ausgebildet sein.
  • Wie bereits erwähnt, ermöglicht die Umformvorrichtung 10 ein robustes Umformen von Blechen über einen weiten Temperaturbereich, beispielsweise über einen Temperaturbereich zwischen 375°C und 525°C. Während aufeinander folgender Produktionsläufe kann die mittlere Temperatur der Umformvorrichtung 10 um ungefähr 100°C variieren. Beispielsweise kann die Umformvorrichtung 10 bei Beginn des Verfahrens eine Temperatur von 500°C und bei Beendigung des Verfahrens eine Temperatur von 400°C aufweisen, wobei gleichwohl eine annehmbare Werkstück- oder Teilequalität in Bezug auf Dickenprofil, Oberflächenfinish und Maßtoleranz erzielbar ist. Diese Toleranz hinsichtlich Umformtemperatur und Temperaturgradient ermöglicht zwar den von Einsatz einer Plattenheizung und senkt zudem die Komplexität und die Investitionskosten der Umformvorrichtung, insofern als keine selbstbeheizten Formen benötigt werden; jedoch kann die während aufeinander abfolgender Produktionsläufe eintretende Temperaturänderung eine Justierung des Drucks des Formlinghalters 30 erforderlich machen, wenn sich die Temperatur der Umformvorrichtung 10 ändert. Die Änderung des Drucks des Formlinghalters 30 ist eine Funktion der Änderung der Materialflussbelastung des Werkstücks 12 in Bezug auf die Umformtemperatur. So kann zum Beispiel eine Zunahme der Flussbelastung des Materials zur Aufrechterhaltung einer gleichwertigen Umformleistung eine Vergrößerung des Drucks des Formlinghalters 30 erforderlich machen. Dementsprechend ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, die Temperatur der Umformvorrichtung zu überwachen und den Formlinghalterdruck zu erhöhen, um Temperaturänderungen in der Umformvorrichtung auszugleichen, insbesondere wenn sich die Umformvorrichtung abkühlt. 14 zeigt ein Beispiel für das Verhältnis zwischen Temperatur und Formlinghalterdruck oder -last. Das Verhältnis kann durch experimentelle Umformversuche festgestellt oder durch Berechnen der prozentualen Änderung der Flussbelastung über aufeinander folgende Umformzyklen auf Basis einer Grund-Umformzyklustemperatur und der aktuellen Umformzyklustemperatur im Wege einer Schätzung ermittelt werden. Ein Auftragen der prozentualen Zunahme auf den Formlinghalterdruck oder die -kraft ergibt den neuen Formlinghalterdruck oder die -kraft für die neue, niedrigere Umformtemperatur. Sobald eine Beziehung, wie in 14 gezeigt, aufgestellt worden ist, kann der Formlinghalterdruck oder die -kraft über einen Produktionslauf hinweg automatisch ausgeübt werden, indem die Software oder das Steuergerät der Presse dahingehend programmiert wird, die Temperatur der Umformvorrichtung zu überwachen und den Formlinghalterdruck oder die -last entsprechend zu justieren.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung benutzte Gasdruckzyklen unterscheiden sich von konventionellen superplastischen Umformzyklen, die während der ersten 60 bis 300 Sekunden einen niedrigen Druck von weniger als 0,5 MPa benutzen, damit das Werkstück während der massiven Anfangsverformung oder ungefähr 75% der Verformung des Werkstücks oder Formlings in die Höhlung hinein nicht bricht. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gros der Werkstück- oder Formlingumformung, ungefähr 75% der Umformung, in der Ziehphase des Umformprozesses durchgeführt wird. Dementsprechend wird die Niederdruckphase eines konventionellen superplastischen Umformzyklus nicht benötigt. Die Umformvorrichtung 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist dahingehend ausgebildet, das Werkstück 12 bei einer Temperatur zwischen 375°C und 525°C in weniger als 180 Sekunden umzuformen. 15 zeigt ein Beispiel für eine zur Ausführung der Erfindung benutzte Gasdruckkurve mit einer linearen, schrittweisen oder nichtlinearen Druckerhöhung auf mindestens 1 MPA innerhalb von mindestens 30 Sekunden nach Beginn des Presszyklus. Eine lineare, schrittweise oder nichtlineare Druckerhöhung auf 4 MPa oder den Maximaldruck der Umformvorrichtung 10 wird dann über mindestens 30 Sekunden vervollständigt. Eine Weile auf diesem Maximaldruck zu bleiben, nämlich mindestens 30 Sekunden, vollendet das Formen der feineren Merkmale der Gestaltung des Werkstücks und vervollständigt den Umformzyklus. Der Gasdruck wird nicht später als nach 180 Sekunden im Umformzyklus von der Höhlung genommen. Die Druckwegnahme sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern. Weiterhin wird der auf die Höhlung ausgeübte Gasdruck überwacht, und der Formlinghalterdruck an der Grenzfläche von Werkstück und oberer Form kann nach Bedarf größer gemacht werden, um die Druckdichtung aufrechtzuerhalten.
  • Die Umformvorrichtung 10 und das Verfahren sind sehr robust hinsichtlich einer Erweiterung des Umformbereichs von Aluminium- und Magnesiumblechlegierungen. Weiterhin ist das Verfahren tolerant gegenüber den großen Temperaturänderungen, die während eines Produktionslaufs auftreten können, und es ist nicht erforderlich, die Gaskurve zu ändern, um einen Blechbruch zu verhindern. Es kann jedoch erforderlich sein, die Maximaldruck-Verweilzeit zu justieren, wenn sich die Temperatur der Umformvorrichtung 10 ändert, um ein vollständiges Umformen des Werkstücks 12 sicherzustellen. Verweilzeitänderungen sind eine Funktion der Änderung der Flussbelastung in Bezug auf die Temperatur. Beispielsweise wird, wie aus 15 ersichtlich, dann, wenn die Temperatur der Umformvorrichtung 10 in einem Produktionsverfahren von Lauf zu Lauf niedriger wird, die Flussbelastung des Materials oder des Werkstücks 12 größer, wodurch eine längere Dauer der Maximaldruck-Verweilzeiten erforderlich ist, um die feinen Details des Werkstücks 12 zu vollenden. Eine solche Verweilzeitverlängerung kann durch experimentelle Umformversuche oder durch eine Finite-Elemente-Analyse bestimmt werden. Sobald eine Beziehung zwischen der Verweilzeit und der Temperatur der Umformvorrichtung 10 aufgestellt worden ist, können Verweilzeitjustierungen über einen Produktionslauf hinweg automatisch durchgeführt werden, indem die Software oder das Steuergerät der Presse dahingehend programmiert wird, die Tem peratur der Umformvorrichtung 10 zu überwachen und die Maximaldruck-Verweilzeit entsprechend zu justieren.
  • Der Stempel 22 wirkt als Führung für den Formlinghalter 30, um während des Hebens und Senkens des Formlinghalters 30 sicherzustellen, dass dieser in Bezug auf die obere Form 18 und den Stempel 22 in der richtigen Lage verbleibt. Wie aus 10 ersichtlich, ermöglicht eine kleine Lücke 54 zwischen dem Stempel 22 und dem Formlinghalter 30 eine Bewegung zwischen den beiden Komponenten. Wenn die Lücke 54 zu groß ist, wird der Formlinghalter 30 nicht richtig von dem Stempel 22 geführt, und wenn die Lücke 54 zu klein ist, wird der Formlinghalter 30 auf dem Stempel 22 festklemmen oder festfressen. Im Rahmen der Erfindung wird die Wärmeausdehnung der Bestandteile berücksichtigt, insbesondere die Größe der Lücke 54 zwischen dem Stempel 22 und dem Formlinghalter 30, um sicherzustellen, dass ein Temperaturunterschied von 100°C zwischen dem Formlinghalter 30 und dem Stempel 22 nicht zu einem Kontakt zwischen den zwei Bestandteilen führt. Handelt es sich beispielsweise bei dem Stempel 22 um einen Stahlstempel, der bei Raumtemperatur eine Länge von 1150 mm aufweist, so misst der Stempel 22 bei 500°C unter Zugrundelegung eines Wärmeausdehnungskoeffizienten von 1,37E-5 1/C eine Länge von 1156,3 mm. Wenn der stählerne Formlinghalter 30, der den Stempel umgibt, eine Temperatur von 400°C hat, muss die Lücke 54 zwischen den beiden Komponenten größer als 1,6 mm über die Gesamtlänge oder 0,8 mm je Seite sein, um einen Kontakt aufgrund des Wärmeunterschieds zu verhindern. Die Berechnungsgrundlage für dieses Ergebnis ist nachfolgend angegeben, worin Lpunch die Stempellänge ist, X Stell / CTE der Wärmeausdehnungskoeffizient für Stahl im Bereich zwischen 400°C und 500°C, T die jeweilige Temperatur des Stempels 22 (Tpunch) und des Formlinghalters oder -niederhalters 30 (Tblankholder) und Gap die Größe der Lücke 54 ist: Lpunch(1 + XSteelCTE Tpunch) = Lblankholder(1 + XSteelCTE Tblankholder), worin Lblankholder = Lpunch + Gap Lpunch(1 + XSteelCTE Tpunch) = (Lpunch + Gap)(1 + XSteelCTE Tblankholder)
    Figure 00170001
  • Vorstehend wurde allgemein eine Ziehformvorrichtung eines Typs beschrieben, bei dem der Formlinghalter 30 mit der oberen Form 18 zusammenwirkt. Der Formlinghalter 30 bildet eine Niederhalterfläche bezüglich der Abschneide- bzw. Versäuberungslinie des fertig umgeformten Teils, derart, dass sichergestellt ist, dass nach Beendigung des Umformprozesses auf der A-Oberfläche keine während der Ziehphase erzeugten Scheuermarken vorhanden sind. Ein solcher Lösungsansatz macht zusätzliche Hinzufügungen bzw. Zugaben außerhalb der Abschneide- bzw. Versäuberungslinie erforderlich.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht wesentlich kürzere Umformzeiten, eine bessere Materialausnutzung, ein gleichförmiges Dünnerwerden und weist den Vorteil auf, kostengünstigere Aluminiumbleche als nach dem Stand der Technik verwenden zu können. Vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber konventionellen superplastischen Umformverfahren, dass bei dem anfänglichen mechanischen Umformschritt Material in die Form gezogen wird, so dass ein dickeres Teil erstellt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch schneller als konventionelle superplastische Umformverfahren, da das Gros des anfänglichen Umformens durch das Schließen der Vorrichtung bewerkstelligt wird. Außerdem benötigt die Vorrichtung nur auf einer Seite des Werkstücks eine Dichtung. Schließlich ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren den Einsatz handelsüblicher Legierungen anstatt speziell verarbeiteter Materialien, da die superplastische Gasumformphase primär die Enddetails des Teils vervollständigt und auf dickeres Material einwirkt. Das Verfahren und die Vorrichtung sind in vorteilhafter Weise für ein Umformen von Werkstücken mit A-Finish geeignet, da das A-Finish der nichtformenden Oberfläche der oberen Form gegenüberliegt und diese nicht berührt.

Claims (20)

  1. Verfahren zum Umformen eines Werkstücks, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: Bereitstellen einer Umformvorrichtung (10), die ein oberes Formelement (18), einen Stempel (22) und einen Formlinghalter (30) aufweist, wobei das obere Formelement eine Höhlung (20) aufweist, der Stempel eine formende Oberfläche (36) aufweist und der Formlinghalter dahingehend ausgebildet ist, zwischen einer ersten, offenen Position und einer zweiten, geschlossenen Position bewegt zu werden; Einbringen eines Werkstücks (12) zwischen dem oberen Formelement (18) und dem Formlinghalter (30), wenn der Formlinghalter in der ersten, offenen Position ist; Bewegen des oberen Formelements (18) oder des Formlinghalters (30), um den Formlinghalter in die zweiten, geschlossene Position zu bringen, derart, dass das Werkstück (12) zwischen dem oberen Formelement und dem Formlinghalter festgehalten wird; Bewegen des zwischen dem oberen Formelement (18) und dem Formlinghalter (30) festgehaltenen Werkstücks (12) gegen den Stempel (22), derart, dass der Stempel an dem Werkstück angreift und einen Teil des zwischen dem oberen Formelement und dem Formlinghalter festgehaltenen Werkstücks in die Höhlung (20) in dem oberen Formelement zieht; Einleiten von Gasdruck in die Höhlung (20), derart, dass der Gasdruck gegen eine Seite des Werkstücks (12) einwirkt, um das Werkstück gegen die formende Oberfläche (36) des Stempels (22) zu pressen, bis das Umformen des Werkstücks vollendet ist; Zurückziehen des Stempels (22); und Bewegen des oberen Formelements (18) und des Formlinghalters (30) in die erste, offene Position und Entfernen des umgeformten Werkstücks (12).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück in eine Umformvorrichtung (10) mit einer eine nichtformende Oberfläche (21) aufweisenden Höhlung (20) eingebracht wird, und dass das Werkstück (12) während des Umformbetriebs in Abstand zu der nichtformenden Oberfläche (21) der Höhlung gehalten wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kanal (34) bereitgestellt wird, der sich zu der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) hin erstreckt und dort endet, und dass ein zwischen einer Unterseite des Werkstücks (12) und der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) vorhandener Druck entlüftet wird, wenn das Werkstück gegen die formende Oberfläche des Stempels gepresst wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Formlinghalter (30) zum Entfernen des Werkstücks (12) von dem Stempel (22) benutzt wird, und dass die obere Form (18) von dem Formlinghalter (30) getrennt wird, um die obere Form und den Formlinghalter in der ersten, offenen Position zu positionieren.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Formlinghalter (30) zum Steuern der Menge des in die Höhlung gezogenen Werkstückmaterials eingesetzt wird, und die Temperatur der Umformvorrichtung (10) überwacht wird und der von dem Formlinghalter (30) auf das Werkstück (12) ausgeübte Druck auf Basis und als Funktion der Temperatur der Umformvorrichtung (10) modifiziert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Umformvorrichtung (10) überwacht wird, und dass der in die Höhlung (20) eingeleitete Gasdruck auf Basis und als Funktion der Temperatur der Umformvorrichtung (10) variiert wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Schmierstoff auf die formende Oberfläche (36) des Stempels (22) aufgebracht wird, um das Entfernen des Werkstücks (12) zu erleichtern.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch den Schritt, den Stempel (22) zum Führen des Formlinghalters (30) zu benutzen, und den Stempel und den Formlinghalter auf Basis der Wärmeausdehnungseigenschaften des Stempels zu gestalten, um ein Festklemmen des Stempels und des Formlinghalters während des Betriebs der Umformvorrichtung (10) zu vermindern bzw. zu verhindern.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch den Schritt, die obere Form (18) anzuheben, um das Werkstück (12) zu kühlen, bevor der Formlinghalter (30) angehoben wird, um das vollendete Teil von dem Stempel (22) zu heben.
  10. Verfahren zum Umformen eines Werkstücks, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte: Bereitstellen einer Umformvorrichtung (10), die im Stande ist, zwischen einer ersten, offenen Position und einer zweiten, geschlossenen Position bewegt zu werden; Versehen der Umformvorrichtung (10) mit einem ersten Formelement (18), das eine Höhlung (20) aufweist, und mit einem Stempel (22), wobei der Stempel eine formende Oberfläche (36) aufweist; Bereitstellen eines Formlinghalters (30), der im Stande ist, zwischen einer Werkstückladeposition (ersten Position) und einer Umformposition (zweiten Position) bewegt zu werden; Bereitstellen eines Dämpfungssystems (24), das den Formlinghalter (30) stützt und im Stande ist, eine Kraft auf den Formlinghalter und das erste Formelement (18) auszuüben; Aufheizen des ersten Formelements (18) und des Stempels (22) auf eine vorbestimmte Temperatur; Aufbringen eines aufgeheizten Werkstücks (12) auf den Formlinghalter (30), wenn der Formlinghalter in der Werkstückladeposition (ersten Position) ist; Bewegen des Formlinghalters (30) oder des ersten Formelements (18), um den Formlinghalter in die Umformposition (zweite Position) zu bringen, um das Werkstück (12) zwischen dem ersten Formelement und dem Formlinghalter festzuhalten; Bewegen des ersten Formelements (18) oder des Stempels (22), um eine Seite des Werkstücks (12) gegen die formende Oberfläche (36) des Stempels zu pressen, um einen Teil des Werkstücks in die Höhlung (20) des ersten Formelements zu ziehen und den Umformprozess zu beginnen; Fortsetzen des Umformprozesses durch Aufrechterhalten von Kontakt zwischen dem Stempel (22) und dem Werkstück (12) und Ausüben von Gasdruck auf das Werkstück, um das Werkstück gegen die formende Oberfläche (36) des Stempels zu pressen, bis das Umformen des Werkstücks vollendet ist; und Bewegen der Umformvorrichtung (10) in die zweite, offene Position, um das umgeformte Werkstück (12) zu entfernen.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Fortsetzens des Umformprozesses durch Aufrechterhalten von Kontakt zwischen dem Stempel (22) und dem Werkstück (12) den Schritt umfasst, einen Zwischenraum zwischen dem Werkstück und einer Oberfläche der Höhlung (20) des ersten Formelements (18) aufrechtzuerhalten, so dass das Werkstück die nichtformende Oberfläche (21) der Höhlung während des Umformprozesses nicht berührt.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass für einen Umformprozess ein Pressstempel bereitgestellt wird, und dass der Pressstempel dahingehend eingesetzt wird, eine Druckdichtung zwischen dem ersten Formelement (18) und dem Werkstück (12) aufrechtzuerhalten, und dass zur Aufrechterhaltung der Druckdichtung die Kraft des Pressstempels bedarfsweise vergrößert wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Umformvorrichtung (10) überwacht und der auf das Werkstück (12) ausgeübte Gasdruck auf Basis und als eine Funktion der Temperatur der Umformvorrichtung (10) variiert wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kanal (34) bereitgestellt wird, der sich zu der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) erstreckt und dort endet, und dass ein zwischen einer Unterseite des Werkstücks (12) und der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) vorhandener Druck entlüftet wird, wenn das Werkstück gegen die formende Oberfläche des Stempels gepresst wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt, die Umformvorrichtung (10) in die zweite, offene Position zu bewegen, um das umgeformte Werkstück (12) zu entfernen, den Schritt umfasst, den Formlinghalter (30) in Bezug auf den Stempel (22) zu bewegen, um das Werkstück von dem Stempel zu entfernen, und dass nach dem Entfernen des Werkstücks (12) von dem Stempel (22) das erste Formelement (18) von dem Formlinghalter (30) getrennt wird, wodurch das umgeformte Werkstück auf dem Formlinghalter ruht.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt, den Formlinghalter (30) oder das erste Formelement (18) in die Umformposition (zweite Position) zu bewegen, den Schritt umfasst, das erste Formelement in einer Richtung hin zum Formlinghalter zu bewegen, und dass ein fortgesetztes Bewegen des ersten Formelements (18) erfolgt, bis das erste Formelement an dem auf dem Formlinghalter (30) angeordneten Werkstück (12) angreift, wodurch eine fortgesetzte Bewegung des ersten Formelements dem von dem Dämpfungssystem (24) ausgeübten Druck entgegenwirkt, so dass der von dem Dämpfungssystem ausgeübte Druck den Fluss des von dem Stempel (22) in die Höhlung (20) gezogenen Werkstückmaterials steuert.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der von dem Dämpfungssystem (24) ausgeübte Druck in Abhängigkeit von der Temperatur der Umformvorrichtung (10) variiert.
  18. Vorrichtung (10) zum Umformen eines Werkstücks, gekennzeichnet durch eine obere Grundplatte (14) und eine untere Grundplatte (16), wobei die obere Grundplatte und die untere Grundplatte zwischen einer ersten, offenen Position und einer zweiten, geschlossenen Position bewegbar angeordnet sind; ein Formelement (18) mit einer Höhlung (20), welches mit der oberen Grundplatte (14) oder der unteren Grundplatte (16) verbunden ist, wobei die Höhlung eine nichtformende Oberfläche (21) aufweist; einen Stempel (22), der mit der oberen Grundplatte (14) oder der unteren Grundplatte (16) verbunden ist und dem Formelement (18) gegenüberliegend angeordnet ist, wobei der Stempel eine formende Oberfläche (36) aufweist, und die formende Oberfläche dahingehend gestaltet ist, das Werkstück in ein endgültig bearbeitetes Werkstück umzuformen, und sich der Stempel, wenn die obere und die untere Grundplatte in der zweiten, geschlossenen Position angeordnet sind, in die Höhlung (20) hinein erstreckt und auf Abstand zu der nichtformenden Oberfläche (21) der Höhlung (20) verbleibt; einen Formlinghalter (30), der von einem Dämpfungssystem (24) gestützt wird; und eine Druckgasquelle, durch die der Höhlung (20) Gas zuführbar ist.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch mindestens einen Kanal (34), der sich zu der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) erstreckt und dort endet.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Gasdruckdichtung nur zwischen der Oberseite des Werkstücks (12) und dem Formelement (18) bereitstellt, wobei der Gasdruck in der Höhlung (20) das Werkstück (12) auf der formenden Oberfläche (36) des Stempels (22) umformt.
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