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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer Tirucallensäure, einer
Lupansäure
oder einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Derivates davon
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes des Derivates als Arzneimittel.
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Die
Prostaglandinbiosynthese wird durch die Umwandlung von Arachidonsäure zu Prostaglandin(PG)H2 mittels Cyclooxygenase (COX)-1 oder COX-2
eingeleitet. Bestimmte Prostaglandine, wozu auch das PGE2 gehört,
sind Mediatorstoffe bei Entzündungen,
beispielsweise bei rheumatoider Arthritis, bei Schmerzen und bei
Fieber und sind darüber
hinaus auch an Krebserkrankungen wie Lungenkrebs, Darmkrebs und
Krebs des Endometriums beteiligt. Andere Prostaglandine wiederum
erfüllen
relevante physiologische Funktionen.
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Hemmstoffe
der COX-1 und COX-2 unterbinden die Synthese aller Prostaglandine
und führen
aufgrund des resultierenden Mangels an physiologisch relevanten
Prostaglandinen zu beträchtlichen
Nebenwirkungen.
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Die
induzierbare mikrosomale Prostaglandin E2 Synthase-1
(mPGES-1) ist Mitglied der MAPEG(Membrane Associated Proteins in
Eicosanoid and Glutathione metabolism)-Familie und katalysiert die
Umwandlung von PGH2 zu PGE2.
Das PGE2 weist im Gegensatz zu den physiologisch
relevanten Prostaglandinen ausgeprägte pathophysiologische Eigenschaften
auf. Seit Entdeckung der mPGES-1 im Jahre 1999 ist man deshalb bestrebt,
potente und selektive Hemmstoffe gegen die mikrosomale Prostaglandin
E2 Synthase-1 zu entwickeln, um die PGE2-Synthese selektiv zu inhibieren ohne dabei
die Bildung physiologisch relevanter Prostaglandine zu unterdrücken.
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Die
mPGES-1 ist somit ein vielversprechendes Arzneimittel-Target, vor allem
hinsichtlich chronisch entzündlicher
Erkrankungen, die mit Schmerzen und/oder mit Fieber einhergehen,
aber auch hinsichtlich diverser Krebserkrankungen wie beispielsweise
Lungenkrebs, Darmkrebs oder Krebs des Endometriums. Allerdings ist
bislang noch kein Inhibitor der mPGES-1 als Arzneimittel zugelassen.
Darüber
hinaus ist die Anzahl der derzeit bekannten Hemmstoffe der mPGES-1 äußerst gering.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, Hemmstoffe für die mPGES-1
aufzufinden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Verwendung einer Tirucallensäure, einer Lupansäure oder
einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Derivates davon
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes des Derivates.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass Tirucallensäuren, Lupansäuren und
Robursäuren,
deren pharmazeutisch annehmbare Salze, deren Derivate sowie pharmazeutisch
annehmbare Salze der Derivate die mPGES-1 inhibieren können und
somit als Arzneimittel eingesetzt werden können, beispielsweise zur Behandlung
von rheumatoider Arthritis. Durch die Inhibierung der mPGES-1 mittels
der genannten Verbindungen, einzeln oder in beliebiger Kombination
miteinander, wird die Umwandlung von PGH2 zu
PGE2 vermindert oder unterbunden.
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Ferner
wurde festgestellt, dass die vorstehend genannten Verbindungen,
allein oder in beliebiger Kombination miteinander, das Enzym Cathepsin(Cat)
G inhibieren können.
Im Stand der Technik ist bekannt, dass auch Cat G im Zusammenhang
mit einer Vielzahl von Erkrankungen steht.
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Entsprechend
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Tirucallensäure, eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes einer Tirucallensäure, eines
Derivates einer Tirucallensäure
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes eines Derivates einer
Tirucallensäure;
oder einer Lupansäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes einer Lupansäure, eines
Derivates einer Lupansäure
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes eines Derivates einer
Lupansäure;
oder einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes einer Robursäure, eines
Derivates einer Robursäure
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes eines Derivates einer
Robursäure
als Arzneimittel.
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Unter
einem Derivat einer Tirucallensäure,
einer Lupansäure
bzw. einer Robursäure
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Abkömmling der
jeweiligen Säure
verstanden. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es, dass bei dem Abkömmling
im Vergleich zu entsprechenden Säure
die Carboxylfunktion mit einem Alkohol verestert ist, vorzugsweise
mit einem Alkohol der allgemeinen Formel CnH2n+1OH mit n von 1 bis 6, eine OH-Funktion, sofern
in der entsprechenden Säure
vorhanden, acyliert ist, vorzugsweise acetyliert, oder zu einer
Keto-Funktion oxidiert
ist, eine Keto-Funktion, sofern in der entsprechenden Säure vorhanden,
zu einer OH-Funktion reduziert ist und/oder eine oder mehrere C-C-Doppelbindungen,
sofern in der entsprechenden Säure
vorhanden, hydriert ist/sind.
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Unter
dem Ausdruck ”pharmazeutisch
annehmbares Salz” wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung jegliches Salz von den in Rede
stehenden Säuren
bzw. von deren Derivaten verstanden, das pharmazeutisch verträglich ist.
Beispiele für
erfindungsgemäß bevorzugte,
pharmazeutisch annehmbare Salze sind Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze
sowie Ammoniumsalze der Säuren
bzw. deren Derivaten.
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Grundsätzlich kann
jede Säure,
die der Familie der Tirucallensäuren
zuzuordnen ist, als Arzneimittel verwendet werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es jedoch vorgesehen, dass die Tirucallensäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Tirucallensäure, 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure und
3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure.
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Nachstehend
sind die Formeln der folgenden Tirucallensäuren angegeben: 3-Oxo-tirucallensäure (I); 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure (II);
3-beta-Hydroxy-tirucallensäure
(III); 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure (IV)
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Prinzipiell
kann jede Saure, die der Familie der Lupansäuren zuzuordnen ist, als Arzneimittel
verwendet werden. Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es jedoch vorgesehen, dass die Lupansäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Lupansäure,
Acetyl-lupansäure,
Acetyl-hydroxy-lupansäure,
3- alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-Hydroxy-lup-20(29)ensäure und
3-alpha-Acetyl-lup-20(29)ensäure.
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Nachstehend
sind die Formeln der folgenden Lupansäuren angegeben: Acetyl-lupansäure (V);
3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure (VI);
Acetyl-hydroxy-lupansäure
(VII)
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Grundsätzlich kann
jede Säure,
die der Familie der Robursäuren
zuzuordnen ist, als Arzneimittel verwendet werden. Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es jedoch vorgesehen, dass die Robursäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Robursäure,
Dihydrorobursäure,
Keto-Robursäure,
Dihydronycthantinsäure
und Dihydro-keto-robursäure.
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Nachstehend
sind die Formeln der folgenden Robursäuren angegeben: Robursäure (VIII);
Dihydrorobursäure
(IX); Dihydro-keto-robursäure (X);
Dihydronycthantinsäure
(XI)
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in Form eines Naturstoffextraktes
vorliegt.
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Im
Rahmen der in Rede stehenden erfindungsgemäßen Verwendung kann es vorgesehen
sein, dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in reiner Form
eingesetzt wird. Darüber
hinaus ist es erfindungsgemäß auch bevorzugt,
dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates als Bestandteil
eines Naturstoffextraktes als Arzneimittel verwendet wird, vorzugsweise
als Bestandteil eines Weihrauchextraktes.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer Tirucallensäure, einer
Lupansäure
oder einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Derivates davon
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes des Derivates zur Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen,
Fieber, Krebs, insbesondere Lungenkrebs, Darmkrebs oder Krebs des
Endometriums, Allergien, vorzugsweise Neurodermitis, Kontaktekzem,
Urtikaria oder Asthma bronchiale, oder rheumatischen und/oder arthritischen
Erkrankungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
betrifft die erfindungsgemäße Verwendung
die Verwendung einer Tirucallensäure,
einer Lupansäure
oder einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Derivates davon
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes des Derivates zur Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung von Schmerzen und/oder Entzündungen
bei akuten Arthritiden einschließlich Gichtanfall, bei chronischen
Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronische
Polyarthritis), bei entzündlich-rheumatischen
Wirbelsäulenleiden,
insbesondere bei Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), bei
Reizzuständen bei
Arthrosen und Spondylarthrosen, bei entzündlichen weichteilrheumatischen
Erkrankungen, bei schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen
nach Verletzungen oder zur Behandlung von Tumorschmerzen, insbesondere
bei Skelettbefall oder entzündlichem
peritumoralem Ödem.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
betrifft die erfindungsgemäße Verwendung die
Verwendung einer Tirucallensäure,
einer Lupansäure
oder einer Robursäure,
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines Derivates davon
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes des Derivates zur Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung von Morbus Chron, Psoriasis, aktivierter
Arthrose, rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Tirucallensäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Tirucallensäure,
3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure,
3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure und
3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Lupansäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Lupansäure,
Acetyl-lupansäure,
Acetyl-hydroxy-lupansäure,
3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-Hydroxy-lup-20(29)ensäure und
3-alpha-Acetyl-lup-20(29)ensäure.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Robursäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Robursäure,
Dihydrorobursäure, Keto-robursäure, Dihydronycthantinsäure und
Dihydro-keto-robursäure.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Schmerzen, Entzündungen, das Fieber, der Krebs,
die Allergien bzw. die rheumatischen und/oder arthritischen Erkrankungen
PGE2- und/oder Cathepsin G-vermittelt sind.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verwendung
ist es vorgesehen, dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in Form eines Naturstoffextraktes
vorliegt.
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Im
Rahmen der in Rede stehenden erfindungsgemäßen Verwendung kann es vorgesehen
sein, dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in reiner Form
zur Behandlung der vorgenannten Krankheiten eingesetzt wird. Darüber hinaus
ist es erfindungsgemäß auch bevorzugt,
dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates als Bestandteil eines
Naturstoffextraktes verwendet wird, vorzugsweise als Bestandteil
eines Weihrauchextraktes.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend eine Tirucallensäure,
eine Lupansäure
oder einer Robursäure,
ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein Derivat davon oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz des Derivates.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung ist es vorgesehen, dass die Tirucallensäure ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Tirucallensäure, 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3- beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure und
3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
ist es vorgesehen, dass die Lupansäure ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Lupansäure,
Acetyl-lupansäure,
Acetyl-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-Hydroxy-lup-20(29)ensäure und
3-alpha-Acetyl-lup-20(29)ensäure.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung ist es vorgesehen, dass die Robursäure ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Robursäure, Dihydrorobursäure, Keto-robursäure, Dihydronycthantinsäure und
Dihydro-keto-robursäure.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung ist es vorgesehen, dass die Säure, das pharmazeutisch annehmbare
Salz davon, das Derivat der Säure
bzw. das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in Form eines
Naturstoffextraktes vorliegt.
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Im
Rahmen der in Rede stehenden erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann es
vorgesehen sein, dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates in reiner Form
enthalten ist. Darüber
hinaus ist es erfindungsgemäß auch bevorzugt,
dass die Säure,
das pharmazeutisch annehmbare Salz davon, das Derivat der Säure bzw.
das pharmazeutisch annehmbare Salz des Derivates als Bestandteil
eines Naturstoffextraktes in der Zusammensetzung vorliegt, vorzugsweise
als Bestandteil eines Weihrauchextraktes.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen ersten Weihrauchextrakt,
erhältlich
durch ein Verfahren umfassend
- – Extrahieren
eines Weihrauchharzes der Spezies Boswellia papyrifera mittels eines
Ethers, wobei ein erster Ether-Extrakt
erhalten wird;
- – Extrahieren
des ersten Ether-Extraktes mit einer wässrigen basischen Lösung, wobei
ein wässriger
Extrakt erhalten wird;
- – Einstellen
des pH-Wertes des wässrigen
Extraktes auf einen Wert kleiner/gleich 7;
- – Extrahieren
des auf einen pH-Wert von kleiner/gleich 7 eingestellten wässrigen
Extraktes mittels eines Ethers, wobei ein zweiter Ether-Extrakt
erhalten wird;
- – Entfernen
des Ethers des zweiten Ether-Extrakts.
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In
dem Verfahren, mittels welchem der erste erfindungsgemäße Weihrauchextrakt
erhältlich
ist, wird eines Weihrauchharz der Spezies Boswellia papyrifera mittels
eines Ethers extrahiert, wobei ein erster Ether-Extrakt erhalten
wird. Als Ether wird vorzugsweise Diethylether oder tert.-Butylmethylether
eingesetzt, wobei letzterer besonders bevorzugt ist.
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In
dem Verfahren zum Erhalt des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
wird ferner der erste Ether-Extrakt mit einer wässrigen basischen Lösung extrahiert,
wobei ein wässriger
Extrakt erhalten wird. Dabei gehen die Säurebestandteile des Ether-Extrakts
in die wässrige
Lösung über, während die
Neutralbestandteile in der organischen Phase verbleiben und mit
dieser abgetrennt werden. Als wässrige
basische Lösung wird
vorzugsweise eine Alkali- oder Erdalkalihydroxid-Lösung eingesetzt,
vorzugsweise eine NaOH- oder
eine KOH-Lösung.
Die Konzentration der Lösung
an Alkali- bzw.
Erdalkalihydroxid liegt erfindungsgemäß bevorzugt in einem Bereich
von 0,1 molar bis 1,5 molar.
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In
dem Verfahren, mittels welchem der erste erfindungsgemäße Weihrauchextrakt
erhältlich
ist, wird der pH-Wert des wässrigen
Extraktes auf einen Wert kleiner/gleich 7 eingestellt, vorzugsweise
auf einen pH-Wert von 3 bis 5 und bevorzugt auf einen pH-Wert von
4. Die Einstellung des pH-Wertes
kann beispielsweise mittels Salzsäure erfolgen. Durch das Ansäuern werden
die Säurebestandteile
des Extrakt in die protonierte Form überführt und können in diesem Zustand leicht
von der wässrigen
Phase in organische Lösungsmittel
wie z. B. Ether überführt werden.
Beim Ansäuern
des wässrigen
Extrakts kann es zur Ausfällung
der Säurebestandteile
kommen.
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In
dem Verfahren wird ferner der auf einen pH-Wert von kleiner/gleich
7 eingestellte wässrige
Extrakt mittels eines Ethers extrahiert, wobei ein zweiter Ether-Extrakt
erhalten wird. Dabei gehen die Säurebestandteile
des angesäuerten
wässrigen
Extrakts in die organische Phase über. Als Ether wird auch hier
vorzugsweise Diethylether oder tert.-Butylmethylether eingesetzt, wobei letzterer
besonders bevorzugt ist.
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Zur
Herstellung eines Trockenextrakts wird in dem Verfahren zur Herstellung
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
der Ether des zweiten Ether-Extrakts entfernt. Das Entfernen des
Ethers kann beispielsweise an einem Rotationsverdampfer vorgenommen
werden.
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Der
erste erfindungsgemäße Weihrauchextrakt
zeichnet sich durch eine verhältnismäßig starke
Inhibierung der mPGES-1 bzgl. der Synthese von PGE2 aus
PGH2 aus, und zwar mit einem IC50-Wert
kleiner als 1,0 μg/ml,
wobei auch Werte von kleiner/gleich 0,6 μg/ml beobachtet werden konnten.
Der IC50-Wert
des ersten erfindungsgemäßen Extrakts
kann in Abhängigkeit
von der Qualität
des eingesetzten Harzes ein wenig variieren, ebenso von den ausgewählten Verfahrensparametern
des Verfahrens zu seiner Herstellung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Weihrauchextrakt 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure, 3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure, Lupansäure, 3-alpha-Acetyl-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-11-alpha-hydroxy-beta-boswelliasäure, 11-Keto-beta-boswelliasäure, Acetyl-keto-beta-boswelliasäure, alpha-Boswelliasäure, beta-Boswelliasäure, Acetyl-alpha-boswelliasäure und
Acetyl-beta-boswelliasäure
umfasst.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts ist
es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den Tirucallensäuren größer/gleich
4 Gew.-% ist bezogen auf das Trockengewicht des Extrakts, vorzugsweise
5 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 5,5 Gew.-% bis 8
Gew.-%. Der Anteil des Extrakts an den Tirucallensäuren kann
in Abhängigkeit
von der Qualität
des eingesetzten Harzes sowie von Verfahrensparametern des Verfahrens
zu seiner Herstellung variieren.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den
Lupansäuren
2 Gew.-% bis 10 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 3 Gew.-% bis 8 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an Boswelliasäuren 30
Gew.-% bis 70 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 40 Gew.-% bis 60 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Extrakt einen IC50-Wert
bezüglich
der Inhibierung von mPGES-1 hinsichtlich der Synthese von PGE2 aus PGH2 von kleiner/gleich
1 μg/ml
aufweist, vorzugsweise einen IC50-Wert kleiner/gleich
0,7 μg/ml
und besonders bevorzugt einen IC50-Wert von 0,3 μg/ml bis
0,6 μg/ml.
Der IC50-Wert wird wie in dem entsprechenden
Ausführungsbeispiel
angegeben bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen zweiten Weihrauchextrakt,
umfassend 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure, 3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure, Lupansäure, 3-alpha-Acetyl-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-11-alpha-hydroxy-beta-boswelliasäure, 11-Keto-beta-boswelliasäure, Acetyl-keto-beta-boswelliasäure, alpha-Boswelliasäure, beta-Boswelliasäure, Acetyl-alpha-boswelliasäure und
Acetyl-beta-boswelliasäure. Ein
derartiger Extrakt ist mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlich.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des zweiten erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den
Tirucallensäuren
größer/gleich
4 Gew.-% ist bezogen auf das Trockengewicht des Extrakts, vorzugsweise
5 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 5,5 Gew.-% bis 8
Gew.-%.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des zweiten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den
Lupansäuren
2 Gew.-% bis 10 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 3 Gew.-% bis 8 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des zweiten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an Boswelliasäuren 30
Gew.-% bis 70 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 40 Gew.-% bis 60 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des zweiten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Extrakt einen IC50-Wert
bezüglich
der Inhibierung von mPGES-1 hinsichtlich der Synthese von PGE2 aus PGH2 von kleiner/gleich
1 μg/ml
aufweist, vorzugsweise einen IC50-Wert kleiner/gleich
0,7 μg/ml
und besonders bevorzugt einen IC50-Wert
von 0,3 μg/ml
bis 0,6 μg/ml.
Der IC50-Wert wird wie in dem entsprechenden
Ausführungsbeispiel
angegeben bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen dritten Weihrauchextrakt,
umfassend Tirucallensäuren, wobei
dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den Tirucallensäuren größer/gleich
4 Gew.-% ist bezogen auf das Trockengewicht des Extrakts, vorzugsweise
5 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 5,5 Gew.-% bis 8
Gew.-%.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform
des dritten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass die Tirucallensäuren 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure und
3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure sind.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des dritten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Extrakt ferner Lupansäure, 3-alpha-Acetyl-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-11-alpha-hydroxy-beta-boswelliasäure, 11-Keto-beta-boswelliasäure, Acetyl-keto-beta-boswelliasäure, alpha-Boswelliasäure, beta-Boswelliasäure, Acetyl-alpha-boswelliasäure und
Acetyl-beta-boswelliasäure
umfasst.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des dritten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an den
Lupansäuren
2 Gew.-% bis 10 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 3 Gew.-% bis 8 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des dritten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Anteil des Weihrauchextraktes an Boswelliasäuren 30
Gew.-% bis 70 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise 40 Gew.-% bis 60 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht
des Extrakts.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des dritten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes
ist es vorgesehen, dass der Extrakt einen IC50-Wert
bezüglich
der Inhibierung von mPGES-1 hinsichtlich der Synthese von PGE2 aus PGH2 von kleiner/gleich
1 μg/ml
aufweist, vorzugsweise einen IC50-Wert kleiner/gleich
0,7 μg/ml
und besonders bevorzugt einen IC50-Wert
von 0,3 μg/ml
bis 0,6 μg/ml.
Der IC50-Wert wird wie in dem entsprechenden
Ausführungsbeispiel
angegeben bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen vierten Weihrauchextrakt,
der einen IC50-Wert bezüglich der Inhibierung von mPGES-1
hinsichtlich der Synthese von PGE2 aus PGH2 von kleiner/gleich 1 μg/ml aufweist, vorzugsweise
einen IC50-Wert kleiner/gleich 0,7 μg/ml und
besonders bevorzugt einen IC50-Wert von 0,3 μg/ml bis
0,6 μg/ml.
Der IC50-Wert wird wie in dem entsprechenden
Ausführungsbeispiel
angegeben bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend den ersten, zweiten, dritten oder vierten Weihrauchextrakt
gemäß der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung des ersten,
zweiten, dritten oder vierten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes als
Arzneimittel.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des ersten, zweiten,
dritten oder vierten erfindungsgemäßen Weihrauchextraktes zur
Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen,
Fieber, Krebs, insbesondere Lungenkrebs, Darmkrebs oder Krebs des
Endometriums, Allergien, insbesondere Neurodermitis, Kontaktekzem,
Urtikaria oder Asthma bronchiale, oder rheumatischen und/oder arthritischen
Erkrankungen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
betrifft die erfindungsgemäße Verwendung
die Verwendung des jeweiligen Extrakts zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung von Schmerzen und/oder Entzündungen bei akuten Arthritiden
einschließlich
Gichtanfall, bei chronischen Arthritiden, insbesondere bei rheumatoider
Arthritis (chronische Polyarthritis), bei entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenleiden,
insbesondere bei Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew), bei
Reizzuständen
bei Arthrosen und Spondylarthrosen, bei entzündlichen weichteilrheumatischen
Erkrankungen, bei schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen
nach Verletzungen oder zur Behandlung von Tumorschmerzen, insbesondere
bei Skelettbefall oder entzündlichem
peritumoralem Ödem.
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Entsprechend
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
betrifft die erfindungsgemäße Verwendung die
Verwendung des jeweiligen Extrakts zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung von Morbus Chron, Psoriasis, aktivierter Arthrose,
rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Weihrauchextrakts, insbesondere eines erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts,
umfassend
- – Extrahieren
eines Weihrauchharzes der Spezies Boswellia papyrifera mittels eines
Ethers, wobei ein erster Ether-Extrakt
erhalten wird;
- – Extrahieren
des ersten Ether-Extraktes mit einer wässrigen basischen Lösung, wobei
ein wässriger
Extrakt erhalten wird;
- – Einstellen
des pH-Wertes des wässrigen
Extraktes auf einen Wert kleiner/gleich 7;
- – Extrahieren
des auf einen pH-Wert von kleiner/gleich 7 eingestellten wässrigen
Extraktes mittels eines Ethers, wobei ein zweiter Ether-Extrakt
erhalten wird;
- – Entfernen
des Ethers des zweiten Ether-Extrakts.
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Die
bezüglich
des Verfahrens zum Erhalt des ersten erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts
gemachten Ausführungen
und erwähnten
bevorzugten Verfahrensmaßnahmen
gelten für
das erfindungsgemäße Verfahren
analog.
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Zur
pharmazeutischen Anwendung im Sinne der vorliegenden Erfindung kann
eine Tirucallensäure, eine
Lupansäure,
eine Robursäure,
ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder ein Derivat davon, ein
pharmazeutisch annehmbares Salz des Derivates bzw. ein erfindungsgemäßer Weihrauchextrakt
beispielsweise eingenommen (z. B. oral) oder topisch verabreicht
werden. Die Art der Anwendung kann von der zu behandelnden Erkrankung
abhängig
sein. Die Tagesdosis für
eine erwachsene Person beträgt
beispielsweise von 100 mg bis 3000 mg.
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Die
nachfolgenden Beispiele dienen im Zusammenhang mit der Zeichnung
der Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen:
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1: Graphische Darstellung der Hemmung
der mPGES-1-vermittelten
Synthese von PGE2 (prozentuale Aktivität gegenüber einer
Kontrolle mit DMSO als Lösungsmittel)
in einer mikrosomalen Fraktion von Interleukin-1-stimulierten A549 Zellen durch: Balken
1: DMSO; Balken 2: 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure; Balken 3: 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure; Balken
4: 3-Oxo-tirucallensäure; Balken
5: Robursäure;
Balken 6: Dihydrorobursäure;
Balken 7: Dihydro-keto-robursäure;
Balken 8: Dihydronycthantinsäure;
Balken 9: 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure; Balken
10: Acetyl-hydroxy-lupansäure. Abgebildet
sind der arithmetische Mittelwert sowie der Standardfehler von jeweils
drei Messungen;
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2: graphische Darstellung der Hemmung
von Cathepsin G (prozentuale Aktivität gegenüber einer Kontrolle mit DMSO
als Lösungsmittel)
durch: Balken 1: DMSO; Balken 2: Robursäure; Balken 3: Dihydrorobursäure; Balken
4: Dihydro-keto-robursäure;
Balken 5: Dihydronycthantinsäure;
Balken 6: 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure; Balken
7: Acetyl-hydroxy-lupansäure. Abgebildet
sind der arithmetische Mittelwert sowie der Standardfehler von jeweils
vier Messungen.
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Ausführungsbeispiel
1:
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Einfluss von Tirucallensäuren, Robursäuren und
Lupansäuren
auf die Aktivität
von mPGES-1 in einer mikrosomalen Fraktion von A549 Zellen
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A549
Zellen wurden mit Interleukin-1 (1 ng/ml) für 72 h inkubiert. Nach Ernte
und Zellzahlbestimmung wurden die pelletierten Zellen auf Trockeneis/Ethanol
schockgefroren, durch Zugabe von 1 ml auf 4°C temperierten Homogenisierungspuffer
(0,1 M Kaliumphosphatpuffer, pH 7,4, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
60 μg/ml
Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor,
1 μg/ml
Leupeptin, 2,5 mM Glutathion und 250 mM Sucrose) wieder aufgetaut
und mittels Ultraschall homogenisiert. Nach Zentrifugation bei 10000
g für 10
min bei 4°C
wurde der erhaltene Überstand
bei 174000 g und 4°C
für 1 h
zentrifugiert, um die Mitochondrien der Zellen zu gewinnen.
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Das
so erhaltene Mitochondrien-Pellet wurde in Homogenisierungspuffer
(0,1 M Kaliumphosphatpuffer, pH 7,4, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
60 μg/ml
Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor,
1 μg/ml
Leupeptin, 2,5 mM Glutathion und 250 mM Sucrose) gelöst und mit
DMSO, 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure, Robursäure, Dihydro-robursäure, Dihydro-keto-robursäure, Dihydronycthantinsäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure bzw.
Acetyl-hydroxy-lupansäure
für 10
min bei 4°C
vorinkubiert. Die Testsubstanzen waren jeweils in einer Konzentration
von 10 mM in DMSO enthalten. Dann wurde eine 20 μM PGH2-Lösung (Lösungsmittel
Ethanol, PGH2 ist das Substrat) bei 4°C zugegeben
und die Reaktion nach 1 min mittels Stopplösung, welche u. a. Fe2+, Zitronensäure und 11-β-PGE2 als
Standard enthielt, beendet. Nach Extraktion des PGE2 mittels
Acetonitril als Extraktionsmittel über eine RP-18-Festphasenextraktionskartousche
wurde das PGE2 mittels HPLC (RP-18, UV-Detektion
bei 190 nm) quantifiziert. Die Ergebnisse sind in der 1 graphisch dargestellt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Vorinkubation der mikrosomalen Fraktion
von Interleukin-1-stimulierten A549 Zellen mit den genannten Säuren zu
einer Hemmung der mPGES-1-Aktivität führt, wodurch die PGE2-Synthese aus PGH2 vermindert
wird. Die IC50-Werte der getesteten Säuren bzgl.
der mPGES-1 betragen zwischen ca. 0,5 μM und 10 μM (vgl. 1).
Die IC50 Werte wurden mittels des Computerprogramms „Graphpad
Prism 4” berechnet.
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Ausführungsbeispiel
2:
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Einfluss von Robursäuren und Lupansäuren auf
die Aktivität
des humanen Cathepsin G
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Zur
Bestimmung des Einflusses von Robursäuren und Lupansäuren auf
die Aktivität
von rohem Cathepsin(Cat) G wurde frisch aus menschlichen Neutrophilen
gewonnenes Cat G eingesetzt. Zur Gewinnung des Cat G wurden 2,5 × 10 Neutrophile/ml
mit 10 μM
Cytochalasin B und 2,5 μM
fMLP für
5 min bei 37°C
stimuliert. Nach Zentrifugation bei 1200 g für 5 min bei 4°C wurde ca.
1 ml eines Überstandes
erhalten, der ca. 10 μg
Cat G/ml enthielt. Dieser Überstand
wurde direkt in die Cat G-Aktivitätsbestimmung
eingesetzt.
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20 μl des wie
vorstehend beschrieben erhaltenen Überstands wurden mit 200 μl 0,1 M HEPES-Puffer mit
einem pH-Wert von 7,4, einer NaCl-Konzentration von 0,5 M und einem
Gehalt von 10% DMSO verdünnt. Die
Testsubstanzen (gelöst
in DMSO) wurden 10 min vor Substratzugabe zu einer Endkonzentration
von 0,3, 1, 3, 10, 30 und 100 μM
zugegeben. Als Substrat für
Cat G wurde N-Suc-Ala-Ala-Pro-Phe-pNA (Suc-AAPF-pNA) zu dem verdünnten Überstand
gegeben. Die Konzentration des verdünnten Überstands an Suc-AAPF-pNA betrug
1 mM.
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Die
Absorption, verursacht durch freigesetztes p-Nitrophenol, wurde
bei 410 nm und 25°C
gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der 2 graphisch
dargestellt.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Säuren
Robursäure,
Dihydrorobursäure,
Dihydro-keto-robursäure, Dihydronycthantinsäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure und
Acetyl-hydroxy-lupansäure
Cat G hemmen. Die Dihydro-keto-robursäure und die Acetyl-hydroxy-lupansäure sind
am potentesten. Die IC50-Werte dieser beiden
Säuren
bzgl. Cat G betragen zwischen ca. 10 μM und 30 μM (vgl. 2).
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Ausführungsbeispiel
3:
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Einfluss des gemäß Ausführungsbeispiel 4 gewonnenen
erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts
auf die Aktivität
von mPGES-1 in einer mikrosomalen Fraktion von A549 Zellen
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Die
Effekte des Weihrauchextraktes auf die PGE2-Bildung
wurden analog der Beschreibung im Ausführungsbeispiel 1 bestimmt,
wobei anstelle der Testsubstanzen der Weihrauchextrakt (gelöst in DMSO)
eingesetzt wurde.
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Das
Ergebnis zeigt, dass die Vorinkubation der mikrosomalen Fraktion
von Interleukin-1-stimulierten A549 Zellen mit dem erfindungsgemäßen Weihrauchextrakt
zu einer Hemmung der mPGES-1-Aktivität führt, wodurch
die PGE2-Synthese aus PGH2 vermindert
wird. Der IC50-Wert des Weihrauchextrakts
bzgl. der mPGES-1 beträgt
0,6 μg/ml.
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Ausführungsbeispiel
4:
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Herstellung eines erfindungsgemäßen Weihrauchextrakts
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100
g handelsübliches
Weihrauchharz der Spezies Boswellia papyrifera wurden in Pulverform über einen
Zeitraum von 4 h mit 500 ml tert.-Butylmethylether unter Verwendung
eines Soxhlets extrahiert. Der dabei erhaltene erste tert.- Butylmethylether-Extrakt
wurde mit 100 ml einer 1 N wässrigen
KOH-Lösung
extrahiert, wobei ein wässriger
Extrakt erhalten wurde. Der wässrige
Extrakt wurde drei Mal mit je 100 ml tert.-Butylmethylether gewaschen
und danach mittels einer 1 N wässrigen
HCl-Lösung
auf einen pH-Wert von 4 eingestellt.
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Der
auf einen pH-Wert von 4 eingestellte wässrige Extrakt wurde vier Mal
mit je 100 ml tert.-Butylmethylether extrahiert, die vereinigten
Etherphasen (zweiter tert.-Butylmethylether-Extrakt) über MgSO4 als Trockenmittel getrocknet, das Trockenmittel
abfiltriert und der so erhaltene zweite tert.-Butylmethylether-Extrakt im
Vakuum bis zur Trockene eingeengt. Die Ausbeute an so erhaltenem
trockenem Weihrauchextrakt betrug 36% bezogen auf das eingesetzte
Weihrauchharz.
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Der
wie vorstehend beschrieben gewonnene Weihrauchextrakt wurde mittels
HPLC fraktioniert und die Inhaltsstoffe der einzelnen Fraktionen
mittels konventioneller Strukturaufklärung (NMR) charakterisiert.
Dabei wurde ermittelt, dass der erfindungsgemäße Weihrauchextrakt 3-alpha-Hydroxy-tirucallensäure, 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 3-alpha-Acetyl-tirucallensäure, 3-beta-Acetyl-tirucallensäure, 3-Oxo-tirucallensäure, 3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure, Lupansäure, 3-alpha-Acetyl-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-28-beta-hydroxy-lupansäure, 3-alpha-O-Acetyl-11-alpha-hydroxy-beta-boswelliasäure, 11-Keto-beta-boswelliasäure, Acetyl-keto-beta-boswelliasäure, alpha-Boswelliasäure, beta-Boswelliasäure, Acetyl-alpha-boswelliasäure und
Acetyl-beta-boswelliasäure
umfasst.
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Der
Anteil des erfindungsgemäßen Extrakts
an Tirucallensäuren
betrug dabei 6 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht des Extrakts
und teilte sich wie folgt auf die einzelnen Tirucallensäuren auf:
1,0 Gew.-% 3-alpha-Hydroxy- tirucallensäure, 1,4
Gew.-% 3-beta-Hydroxy-tirucallensäure, 1,6 Gew.-% 3-alpha- und
3-beta-Acetyl-tirucallensäure,
0,9 Gew.-% 3-Oxo-tirucallensäure,
1,1 Gew.-% 3-alpha-Hydroxy-7,24-dien-tirucallensäure.
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Der
Anteil des wie vorstehend beschrieben erhaltenen Weihrauchextrakts
an Boswelliasäuren
wurde zu 48 Gew.-% bestimmt bezogen auf den trockenen Weihrauchextrakt,
der Anteil des Extrakts an Lupansäuren zu 4,5 Gew.-%.