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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einem Anilox-Farbwerk
und einer zugehörigen Wascheinrichtung.
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In
DE 102005056812 A1 ist
eine Druckmaschine gezeigt, welche ein Anilox-Farbwerk mit einer Rasterwalze
und einer Wascheinrichtung umfasst, die eine Zuführeinrichtung
zum Einbringen des Waschmittels und eine Abführeinrichtung
zum Entfernen des Waschmittels und der Druckfarbe aufweist, wobei
in Förderrichtung des Waschmittels gesehen zwischen der
Zuführeinrichtung und der Rasterwalze sowie zwischen der
Rasterwalze und der Abführeinrichtung weitere Walzen angeordnet
sind. Die Zuführeinrichtung weist eine Sprüheinrichtung
auf und die Abführeinrichtung weist eine Reinigungsrakel
auf. Bei dieser Druckmaschine können sich im Reinigungsmodus
auf den beiden Enden der Mantelfläche der Rasterwalze Flüssigkeitsringe
aus dem Druckfarbe-Waschmittel-Gemisch bilden, die abspritzen oder abtropfen
und Komplikationen, wie z. B. die Verunreinigung benachbarter Maschinenteile,
hervorrufen können.
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In
DE 10148501 A1 ist
eine Druckmaschine beschrieben, bei welcher Zwischenwalzen eine
abgestufte Länge aufweisen, so dass sich an den Enden der
Walzenmantelflächen aufbauende Farbringe durch die jeweils
nächstlängere Zwischenwalze überrollt
werden, so dass Farbspritzer vermieden werden. Die Länge
der Zwischenwalzen nimmt, ausgehend von einer Referenzwalze, stufenweise
ab, so dass ausgehend von der Referenzwalze jede Zwischenwalze die
Farbe auf eine ihr jeweils nachgeordnete kürzere Zwischenwalze
oder Farbauftragwalze überträgt.
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Hierdurch
wird aber das zuvor erläuterte Problem der im Reinigungsmodus
eines Anilox-Farbwerks auftretenden Verunreinigung benachbarter Maschinenteile
durch von der Rasterwalze abspritzendes Waschmittel-Druckfarbe-Gemisch
nicht gelöst.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine zu
schaffen, bei welcher durch den Reinigungsmodus verursachte Verunreinigungen
weitgehend vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckmaschine
umfasst ein Anilox-Farbwerk mit einer Rasterwalze und einer Wascheinrichtung,
die eine Zuführeinrichtung zum Einbringen des Waschmittels
und eine Abführeinrichtung zum Entfernen des Waschmittels
und der Druckfarbe aufweist, wobei in Förderrichtung des
Waschmittels gesehen zwischen der Zuführeinrichtung und der
Rasterwalze sowie zwischen der Rasterwalze und der Abführeinrichtung
weitere Walzen angeordnet sind, deren wirksame Länge von
der Zuführeinrichtung zur Abführeinrichtung zunimmt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Druckmaschine sind die wirksamen
Walzenlängen der der Rasterwalze vorgeordneten und nachgeordneten
Walzen entlang des Waschmittelförderweges derart abgestuft, dass
eine gleichmäßige Verteilung des in das Anilox-Farbwerk
eingebrachten Waschmittels und ein gleichmäßiger
Abtransport des Waschmittel-Druckfarbe-Gemisches aus dem Anilox-Farbwerk gewährleistet
ist.
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In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Druckmaschine genannt.
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Bei
einer Weiterbildung weist zu Zuführeinrichtung eine Sprüheinrichtung
auf.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfassen die weiteren Walzen mindestens
zwei Walzen, die zwischen der Sprüheinrichtung und der
Rasterwalze angeordnet sind. Hierbei können die mindestens zwei
zwischen der Sprüheinrichtung und der Rasterwalze angeordneten
Walzen eine Farbauftragwalze und eine an der Farbauftragwalze anliegende
Walze umfassen.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung weist die Abführeinrichtung
einer Reinigungsrakel auf. Hierbei könnend die weiteren
Walzen mindestens zwei Walzen umfassen, die zwischen der Rasterwalze
und der Reinigungsrakel angeordnet sind.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfassen die mindestens zwei zwischen
der Rasterwalze und der Reinigungsrakel angeordneten Walzen eine Changierwalze,
deren wirksame Länge durch die Changierweite bestimmt ist.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung umfassen die mindestens zwei zwischen
der Rasterwalze und der Reinigungsrakel angeordneten Walzen eine Gummiwalze,
die an der Rasterwalze und der Changierwalze anliegt und deren wirksame
Länge durch Länge ihres Walzenballens bestimmt
ist. Hierbei kann die Gummiwalze axial stillstehen.
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Weitere
konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Druckmaschine ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 ein
Anilox-Farbwerk
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2 einen
Walzenzug des Anilox-Farbwerks und
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3 den
Walzenzug entsprechend der Blickrichtung III in 2
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1 zeigt
eine Druckmaschine 1 mit einem Druckwerk 2 für
den litographischen Offsetdruck. Das Druckwerk 2 umfasst
ein Anilox-Farbwerk 3 mit einer Rasterwalze 4 und
einer Farbauftragwalze 5. Weiterhin umfasst das Druckwerk 2 einen
Druckformzylinder 6, einen Gummituchzylinder 7 und
einen Gegendruckzylinder 8. Im Druckbetrieb rollt die Farbauftragwalze 5 auf
dem Druckformzylinder 6 ab und werden die zu bedruckenden
Bogen auf dem Gegendruckzylinder 8 transportiert.
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Eine
Farbzuführeinrichtung 9 liegt an der Rasterwalze 4 an,
um dieser die Druckfarbe zuzuführen. Die Farbzuführeinrichtung 9 umfasst
eine Farbspeicherkammer, aus welcher die Druckfarbe der Rasterwalze 4 zugeführt
wird, und eine Dosierrakel, welche die überschüssige
Druckfarbe von der Rasterwalze 4 abstreift.
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In
einem Reinigungsmodus liegt eine erste Walze 11 an der
Farbauftragwalze 5 an und liegt eine zweite Walze 12 an
der Rasterwalze 4 und an einer dritten Walze 13 an.
Hierbei liegt eine vierte Walze 14 an der ersten Walze 11 an
und kann eine weitere Walze 15 an der Rasterwalze 4 und
der dritten Walze 13 anliegen. Die zweite Walze 12 und
die gegebenenfalls vorhandene weitere Walze 15 sind Gummiwalzen,
d. h., mit gummielastischen Walzenbezügen bezogene Walzen.
Die dritte Walze 13 ist eine Changierwalze, welche eine
axiale Hin- und Herbewegung ausführt.
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Es
ist eine erste Sprüheinrichtung 16 zum Sprühen
des Waschmittels auf die erste Walze 11 und eine zweite
Sprüheinrichtung 17 zum nachfolgenden Sprühen
von Spülwasser auf die vierte Walze 14 angeordnet.
Die Sprüheinrichtung 16 bildet eine Zuführeinrichtung 18 zum
Zuführen des Waschmittels.
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Die
erste Walze 11 ist eine Zwischenwalze, die zwischen der
Zuführeinrichtung 18 und der Farbauftragwalze 5 angeordnet
ist, und liegt in Drehrichtung der Farbauftragwalze 5 gesehen
nach dem Druckformzylinder 6 und vor der Rasterwalze 4 an der
Farbauftragwalze 5 an.
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An
der dritten Walze 13 liegt eine Abführeinrichtung 19 zum
Abführen des Waschmittel-Druckfarbe-Gemisches an. Die Abführeinrichtung 19 umfasst eine
Reinigungsrakel 20, welche das Waschmittel-Druckfarbe-Gemisch
von der dritten Walze 13 abstreift, und eine Auffangwanne 21 zum
Auffangen des abgestriffenen Gemisches.
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Die
Reinigung funktioniert folgendermaßen: Das auf die erste
Walze 11 aufgesprühte Waschmittel wird in dem
von der ersten Walze 11 zusammen mit der vierten Walze 14 gebildeten
Walzenspalt dosiert und in Form eines gleichmäßigen
Films von der ersten Walze 11 auf die Farbauftragwalze 5 übertragen. Von
der Farbauftragwalze 5 wird das Waschmittel auf die Rasterwalze 4 übertragen.
Hierbei ist die Farbzuführeinrichtung 9 von der
Rasterwalze 4 abgestellt und kann die Farbauftragwalze 5 von
dem Druckformzylinder 6 abgestellt sein. Das auf die Farbauftragwalze 5 und
die Rasterwalze 4 aufgebrachte Waschmittel löst
von diesen Walzen 4, 5 die Farbreste ab, welche
danach durch die zweite Walze 12 und – falls vorhanden – die
weitere Walze 15 von der Rasterwalze 4 abgenommen
und auf die dritte Walze 13 übertragen werden.
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2 zeigt
eine schematisierte Darstellung des von den Walzen 4, 5, 11, 12 und 13 gebildeten Walzenzuges,
wobei aus Gründen besserer Übersichtlichkeit die
Walzen auf einer geraden Mittelpunktlinie liegend dargestellt sind,
d. h., die in 1 gezeigten tatsächlichen
Umfangswinkel zwischen den Kontaktpunkten der Walzen vernachlässigt
sind.
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3 zeigt
eine seitliche Darstellung des Walzenzuges aus 2,
welche Darstellung die mit Maßpfeilen symbolisch dargestellten
wirksamen Walzenlängen der Walzen 5, 11, 12 und 13 erkennen lässt.
Die Rasterwalze 4 hat von allen Walzen des Walzenzuges
die größte axiale Länge. Eine wirksame
Länge L11 der ersten Walze 11 ist
durch die axiale Länge eines Walzenballens der ersten Walze 11 bestimmt.
An diesem in der Zeichnung dargestellten Walzenballen sind zeichnerisch
nicht dargestellte Achszapfen befestigt. Eine wirksame Länge
L5 der Farbauftragwalze 5 ist durch
die axiale Länge eines auf die Farbauftragwalze 5 aufgespannten
Gummituches 24 – vgl. 1 – bestimmt.
Eine wirksame Länge L12 der zweiten
Walze 12 wird durch die axiale Länge des in 3 dargestellten
Walzenballen 5, 26 der zweiten Walze 12 definiert.
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Eine
wirksame axiale Länge L13 der dritten Walze 13 wird
durch einen Abstand bestimmt, der zwischen den beiden Umkehr- oder
Totpunkten der axialen Changierbewegung 23 der dritten
Walze 13 besteht. Dieser Abstand wird auch als Changierweite L13 bezeichnet und ist größer
als die Länge l des Walzenballens der dritten Walze 13.
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Die
wirksame Länge L5 der Farbauftragwalze 5 ist
größer als die wirksame Länge L11 der ersten Walze 11. Die wirksame
Länge L12 der zweiten Walze 12 ist
größer als die wirksame Länge L5 der Farbauftragwalze 5. Falls
die weitere Walze 15 – vgl. 1 – vorhanden
ist, kann diese baugleich mit der zweiten Walze 12 sein,
so dass die wirksame Länge der weiteren Walze 15 ebenfalls
größer als die wirksame Länge der Farbauftragwalze 5 ist.
Die wirksame Länge L12 der zweiten
Walze 12 ist vorzugsweise höchstens 20 mm größer
als die wirksame Länge L5 der Farbauftragwalze 5.
Die wirksame Länge L13 der dritten
Walze 13 ist größer als die wirksame
Länge L12 der zweiten Walze 12.
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Durch
die vom Eintragungsort des Waschmittels bis zum Ort der Abrakelung
des Waschmittels zunehmenden wirksamen Längen der der Rasterwalze 5 vor-
und nachgeordneten Walzen kann das Entstehen von Flüssigkeitsringen 25 in
randnahen und von der Farbauftragwalze 5 nicht überrollten
Axialbereichen der Rasterwalze 4 vermieden oder zumindest
in hinreichendem Maße minimiert werden. Ein Abschleudern
und Abtropfen des ohne die beschriebenen Gegenmaßnahmen
solche Flüssigkeitsringe 25 auf der Rasterwalze 5 bildenden
Waschmittel-Druckfarbe-Gemisches und daraus resultierende Komplikationen,
wie z. B. Verunreinigungen benachbarter Maschinenteile, können
somit vermieden werden. Die Längenabstufung der Walzen 5, 11, 12, 13 ist
derart gewählt, dass eine gleichmäßige
Verteilung des Waschmittels und ein gleichmäßiger
Abtransport des Waschmittel-Druckfarbe-Gemisches gewährleistet
sind.
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Bei
einer zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation entfallen die
erste Walze 11, die vierte Walze 14 und die diesen
Walzen 11, 14 zugeordneten Sprüheinrichtungen 16, 17 und
sind stattdessen ein Feuchtwerk und dem Feuchtwerk zugeordnete Sprüheinrichtungen
vorhanden.
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Anordnung
und Aufbau dieses Feuchtwerks und der dem Feuchtwerk zugeordneten
Sprüheinrichtungen sind in
DE 10 2005 056 812 A1 (korrespondierend:
US 2006130680 A1 )
beschrieben und zeichnerisch dargestellt. Diesbezüglich
werden die beiden zuvor genannten Dokumente in den Offenbarungsgehalt
der vorliegenden Beschreibung einbezogen (corporation by reference).
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Die
bei der Modifikation vorhandene Brückenwalze (siehe Bezugszeichen
22 in
DE 10 2005 056 812
A1 bzw.
US
2006130680 A1 ) ersetzt dann in den
2 und
3 die
entfallene erste Walze
11. Die Brückenwalze liegt
im Reinigungsmodus an der Farbauftragwalze
5 an und hat
eine wirksame Länge, die genauso groß wie die
wirksame Länge L
11 der ersten Walze
11 ist.
Demzufolge ist die wirksame Länge L
5 der
Farbauftragwalze
5 größer als die wirksame
Länge der Brückenwalze. Die wirksame Länge der
Brückenwalze kann allein durch die Länge ihres Walzenballens
bestimmt sein und ist vorzugsweise durch die Changierweite der Brückenwalze
bestimmt, d. h., durch den Abstand zwischen den beiden Totpunkten
einer Changierbewegung der Brückenwalze.
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Bezüglich
der übrigen Merkmale, insbesondere der Abstufung der wirksamen
Längen L 5, L 12, L 13 der Walzen 5, 12, 13 entspricht
die Modifikation der in den 1 bis 3 gezeigten
und in diesem Zusammenhang beschriebenen Druckmaschine 1.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Anilox-Farbwerk
- 4
- Rasterwalze
- 5
- Farbauftragwalze
- 6
- Druckformzylinder
- 7
- Gummituchzylinder
- 8
- Gegendruckzylinder
- 9
- Farbzuführeinrichtung
- 10
- .\.
- 11
- erste
Walze
- 12
- zweite
Walze
- 13
- dritte
Walze
- 14
- vierte
Walze
- 15
- weitere
Walze
- 16
- erste
Sprüheinrichtung
- 17
- zweite
Sprüheinrichtung
- 18
- Zuführeinrichtung
- 19
- Abführeinrichtung
- 20
- Reinigungsrakel
- 21
- Auffangwanne
- 22
- Totpunkt
- 23
- Changierbewegung
- 24
- Gummituch
- 25
- Flüssigkeitsring
- 26
- Walzenballen
- l
- Länge
(des Walzenballens 26)
- L5
- wirksame
Länge (der weiteren Walze 5)
- L11
- wirksame
Länge (der ersten Walze 11)
- L12
- wirksame
Länge (der zweiten Walze 12)
- L13
- wirksame
Länge (der dritten Walze 13)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005056812
A1 [0002, 0032, 0033]
- - DE 10148501 A1 [0003]
- - US 2006130680 A1 [0032, 0033]