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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Sitztiefenverstellung.
Das Sitzteil derartiger Fahrzeugsitze kann zur Anpassung an die
Schenkellänge des Sitzinsassen in seiner Tiefe verstellt
werden, wodurch sich die Schenkelauflage verlängert oder
verkürzt. Das Polster des Sitzteils ist zu diesem Zweck üblicherweise
in ein vorderes und ein hinteres Polstersegment geteilt. Der die
Polstersegmente überdeckende Sitzbezug ist im Bereich der
Teilung in der Regel mit einer schlaufenartigen Verlängerung versehen,
welche in Abhängigkeit von der eingestellten Sitztiefe
mehr oder weniger tief in den Spalt zwischen Polstersegmenten hineinragt.
Hierzu wird auf die Druckschriften
DE 199 55 296 C1 ,
DE 199 42 351 B4 ,
DE 10 2005 002 439
A1 und
DE
100 09 228 A1 verwiesen. Die Schlaufe neigt in der Praxis
dazu, sich mit Schmutz zu füllen und ist relativ schlecht
zu reinigen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Optik und Reinigungsverhalten
derartiger Fahrzeugsitze zu verbessern sowie einen robusten und
kostengünstig herstellbaren Fahrzeugsitz mit einer Einstellmöglichkeit
für die Sitztiefe des Fahrzeugsitzes zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere
für Fahrzeuge, mit einem Sitzteil, wobei das Sitzteil eine
erstes Polstersegment und ein zweites Polstersegment aufweist, wobei
das erste Polstersegment in einer Sitzbenutzungsrichtung relativ
zum zweiten Polstersegment verstellbar vorgesehen ist, wobei das
erste Polstersegment einen ersten Bezugsteil aufweist und wobei
das zweite Polstersegment einen vom ersten Bezugsteil getrennten
zweiten Bezugsteil aufweist, wobei in Abhängigkeit der
Einstellung des ersten Polstersegments relativ zum zweiten Polstersegment
das erste und zweite Polstersegment und/oder der erste und zweite
Bezugsteil unterschiedlich stark überlappend vorgesehen
sind.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß vorteilhaft möglich,
dass kein durchgehender Bezug der Sitzfläche des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes vorgesehen ist, so dass auch keine Falte bzw. Schlaufe des
Sitzbezugs vorhanden ist, die in für einen Benutzer unkomfortabler
Weise dazu neigt, Schmutz und/oder Krümel oder dergleichen
aufzunehmen.
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Erfindungsgemäß ist
bevorzugt, dass der Fahrzeugsitz als Teil des ersten Polstersegments und/oder
als Teil des ersten Bezugsteils eine in Abhängigkeit der
Einstellung des ersten Polstersegments relativ zum zweiten Polstersegment
unterschiedlich weitgehend versenkbare Lasche aufweist.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
möglich, dass mit einfachen und hinsichtlich einer Benutzungs-
bzw. Betriebsdauer von typischerweise vielen Jahren sehr robusten
Ausführung eine Verstellmöglichkeit für
die Sitztiefe geschaffen wird, wobei in einfacher Weise ein Reinigungsmöglichkeit
gegeben ist.
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Erfindungsgemäß ist
es ferner bevorzugt, dass die Lasche ein äußeres
Ende aufweist, wobei das äußere Ende der Lasche
in Abhängigkeit der Einstellung des ersten Polstersegments
relativ zum zweiten Polstersegment zur Bewegung an einem Verschiebebereich
des zweiten Polstersegment und/oder des zweiten Bezugsteils entlang
vorgesehen ist.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
möglich, dass ein ästhetisch ansprechender, insbesondere
weitgehend glatter und unauffällig gestalteter Übergang
im Bereich zwischen dem ersten Polstersegment und dem zweiten Polstersegment
bzw. zwischen dem ersten Bezugsteil und dem zweiten Bezugsteil realisiert
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist
es ferner auch bevorzugt, dass die Lasche vom Verschiebebereich
weg mechanisch vorspannbar ausgebildet ist, insbesondere mittels
eines Federelements bzw. mittels einer drehbar gelagerten Führung.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
möglich, dass der Fahrzeugsitz in seinem Übergangsbereich
zwischen dem ersten Polstersegment und dem zweiten Polstersegment
bzw. zwischen dem ersten Bezugsteil und dem zweiten Bezugsteil in
ansprechender Weise gestaltet wird.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß auch bevorzugt, dass der
Fahrzeugsitz einen Vorsprung derart aufweist, dass die Lasche in
Abhängigkeit der Einstellung des ersten Polstersegments
relativ zum zweiten Polstersegment zwischen dem Vorsprung und dem
Verschiebbereich angeordnet ist.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
möglich, dass auch hinsichtlich der Sitzeigenschaften,
d. h. der Unterstützung des Gewichts des Fahrzeugsitzinsassen,
ein guter Übergang zwischen dem ersten Polstersegment und
dem zweiten Polstersegment bzw. zwischen dem ersten Bezugsteil und
dem zweiten Bezugsteil realisierbar ist.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung ist es ferner bevorzugt, dass die Lasche
aus dem Bereich zwischen dem Vorsprung und dem Verschiebbereich entfernbar
vorgesehen ist.
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Hierdurch
ist es erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise
möglich, dass eine gute Reinigungsmöglichkeit
des Übergangs zwischen dem ersten Polstersegment und dem
zweiten Polstersegment bzw. zwischen dem ersten Bezugsteil und dem
zweiten Bezugsteil gegeben ist.
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Die
Figuren stellen beispielhaft und schematisch eine Ausführung
der Erfindung dar.
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1 zeigt
eine schematische Querschnittsdarstellung eines Sitzteils eines
erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes mit einer Sitztiefeneinstellungsmöglichkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung und mit einer
Einstellung einer geringeren Sitztiefe.
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2 zeigt
eine schematische Querschnittsdarstellung des Sitzteils des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
mit der Sitztiefeneinstellungsmöglichkeit gemäß der
vorliegenden Erfindung und mit einer Einstellung einer größeren
Sitztiefe.
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3 zeigt
eine schematische Querschnittsdarstellung des Sitzteils des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes
mit etwa zu Reinigungszwecken herausgezogener Lasche.
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4 zeigt
schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes 10 mit zwei relativ zueinander verstellbaren
Polstersegmenten.
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In
den 1 und 2 ist eine schematische Querschnittsdarstellung
eines Sitzteils 1 eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes 10 mit einer Sitztiefeneinstellungsmöglichkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung und mit einer
Einstellung einer geringeren Sitztiefe (1) bzw.
einer größeren Sitztiefe (2).
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Der
Fahrzeugsitz 10 ist schematisch in 4 dargestellt.
Der Fahrzeugsitz 10 weist eine Sitzbenutzungsrichtung 11 bzw.
Hauptsitzbenutzungsrichtung 11 auf, entlang der in üblicher
Sitzposition eines Sitzbenutzers sich die Oberschenkel des Sitzbenutzers
erstrecken. In dieser Sitzbenutzungsrichtung 11 sind zwei
Polstersegmente relativ zueinander verstellbar angeordnet, um eine
einstellbare Sitztiefe zu ermöglichen.
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Zur
Sitztiefeneinstellung weist der Fahrzeugsitz 10 ein Sitzteil 1 auf,
welches ein erstes Polstersegment 2 und ein zweites Polstersegment 3 aufweist,
die relativ zueinander verschieblich ausgebildet sind, d. h. unterschiedliche
Positionen relativ zueinander einnehmen können, um eine
unterschiedliche Sitztiefe des Fahrzeugsitzes 10 zu bewirken. Hierbei
ist erfindungsgemäß insbesondere das erste Polstersegment 2 ein
vorderes Polstersegment und das zweite Polstersegment 3 ist
ein hinteres Polstersegment, wie dies auch in den beispielhaften
Figuren dargestellt ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt
jedoch ebenfalls eine Realisierung (nicht dargestellt und nachfolgend
nicht näher beschrieben), bei der das erste Polstersegment 2 das
hinteres Polstersegment und das zweite Polstersegment 3 das
vordere Polstersegment ist.
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Erfindungsgemäß ist
das erste Polstersegment 2 und das zweite Polstersegment 3 (d.
h. beispielsweise das vordere Polstersegment 2 und das hintere
Polstersegment 3) in horizontaler Richtung mittels allgemein
bekannter Verstellvorrichtungen zueinander verstellbar angeordnet.
Beispielsweise ist hierzu das zweite Polstersegment 3 mit
einer Konsole 9 fest verbunden und es ist das erste Polstersegment 2 relativ
zu dieser Konsole 9 beweglich angeordnet.
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Die
sich von der Hinterkante des zweiten Polstersegments 3 nach
oben erstreckende Rückenlehne ist in den 1 bis 3 nicht
dargestellt, sondern lediglich in 4 angedeutet.
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Das
erste Polstersegment 2 ist mit einem ersten Bezugsteil 4 und
das zweite Polstersegment 3 mit einem zweiten Bezugsteil 5 des
Sitzbezugs des Fahrzeugsitzes 10 ausgestattet, die im Bereich
eines Spalts 6 zwischen den Polstersegmenten 2, 3 örtlich getrennt
sind. Das zweite Polstersegment 3 erstreckt sich im Spalt 6 von
oben nach unten rampenartig in einer nach hinten geneigten Richtung.
An der Oberseite des ersten Polstersegments 2 bzw. am ersten Bezugsteil 4 ist
eine nach hinten ragende Lasche 7 angeformt, welche bei
Einstellung einer geringen Sitztiefe (vgl. die Darstellung in 1)
etwa parallel zum rampenartigen Bereich des zweiten Polstersegments 3 ausgerichtet
ist. Dieser rampenartige Bereich wird nachfolgend auch als Verschiebebereich 12 bezeichnet.
Das äußere Ende 7' der Lasche 7 wird bei
der Verstellung der Sitztiefe des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes 10 in Abhängigkeit der Einstellung
des ersten Polstersegments 2 relativ zum zweiten Polstersegment 3 an
dem Verschiebebereich 12 entlang bewegt. Dabei stützt
sich die Lasche 7, die gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform nach unten elastisch vorgespannt vorgesehen
ist, auf einem relativ zum zweiten Polstersegment 3 ortsfesten,
von der Konsole 9 nach oben ragenden Vorsprung 8 ab. Der
Vorsprung 8 ist erfindungsgemäß insbesondere ortsfest
mit der Konsole 9 verbunden und damit relativ zum zweiten
Polstersegment ortsfest angeordnet. Auf der Unterseite der Lasche 7 und/oder
im Bereich des äußersten Endes 7' der
Lasche ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein vergleichsweise
gut dehnbarer Bezugsteilbereich vorgesehen, insbesondere in Form
einer Strecheinlage.
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Beim
Verstellen des Sitzteils 1 in Richtung einer größeren
Sitztiefe (vgl. die Darstellung in 2) verschiebt
sich das vordere Polstersegment 2 relativ zur Konsole und
damit auch relativ zu dem Vorsprung 8, wodurch die Lasche 7 nach oben
angehoben wird und den Spalt 6 zwischen den Polstersegmenten 2, 3 weitgehend
schließt.
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Aus
der Stellung nach 2 heraus kann die Lasche 7 ferner
manuell aus dem Spalt 6 herausgezogen werden, um diesen
reinigen zu können. Dies ist in 3 dargestellt.
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- 1
- Sitzteil
(des Fahrzeugsitzes)
- 2
- Polstersegment
(vorne)
- 3
- Polstersegment
(hinten)
- 4
- Bezugsteil
(des vorderen Polstersegments)
- 5
- Bezugsteil
(des hinteren Polstersegments)
- 6
- Spalt
(zwischen den Polsterteilen)
- 7
- Lasche
- 7'
- äußeres
Ende der Lasche
- 8
- Vorsprung
- 9
- Konsole
- 10
- Fahrzeugsitz
- 11
- Sitzbenutzungsrichtung
- 12
- Verschiebebereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19955296
C1 [0001]
- - DE 19942351 B4 [0001]
- - DE 102005002439 A1 [0001]
- - DE 10009228 A1 [0001]