DE102008061524A1 - Mehrklinken-Gesperre mit Rasthaken - Google Patents

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Holger Schiffer
Ömer INAN
Thomas SCHÖNENBERG
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) für ein Kraftfahrzeugschloss (2) zumindest umfassend eine Drehfalle (6), eine Sperrklinke (9) und einen Blockierhebel (14), wobei der Blockierhebel (14) die Sperrklinke (9) in einer Sperrklinken-Hauptraststellung (22) in Öffnungsrichtung (25) der Sperrklinke (9) versperrt, und zudem die Sperrklinke (9) während einer Öffnungsbewegung (27) der Drehfalle (6), einer Schließbewegung (26) der Drehfalle (6), einer Vorraststellung (40) der Drehfalle (6) und einer Offenstellung (21) der Drehfalle (6) in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung (22) um einen Winkel α (23) von der Drehfalle (6) weg gedreht ist, wobei der Winkel α (23) stets größer als 0° ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss mit zumindest einer Drehfalle, einer Sperrklinke und einem Blockierhebel. Derartige Kraftfahrzeugschlösser werden bei Kraftfahrzeugen insbesondere zur Verriegelung von Türen, Klappen oder dergleichen eingesetzt.
  • Bekannte Schlosseinheiten, wie sie beispielsweise in der DE 10 2007 003 948 A1 beschrieben sind, weisen eine Drehfalle, eine erste Sperrklinke mit einer Sperrklinkendrehachse und einem Blockadehebel auf, wobei die Drehfalle in einem verriegelten Zustand der Schlosseinheit ein Schwenkmoment in die erste Sperrklinke einleitet und die erste Sperrklinke mittels des Blockadehebels fixiert ist. Weiterhin ist dort eine zweite Sperrklinke vorgesehen, die auf der Sperrklinkendrehachse gelagert und mit einem Blockadehebel und der Drehfalle in Eingriff bringbar ist. Bei dieser Schlosseinheit bildet die erste Sperrklinke eine so genannte Hauptrast-Klinke, während die zweite Sperrklinke eine so genannte Vorrast-Klinke darstellt. Die Betätigung der Schlosseinheit erfolgt regelmäßig gleichzeitig über die zweite Sperrklinke, die im Regelfall den Blockadehebel beim Öffnungsvorgang verschwenkt, so dass die Drehfalle die erste Sperrklinke selbständig wegdrückt, sobald die Blockade aufgelöst ist. Solche Schlosseinheiten wurden bereits in hoher Qualität in Serienfertigung produziert.
  • Gleichwohl ist man bestrebt, diese bewährten Schlosseinheiten weiter zu verbessern. In dieser Hinsicht wird der Entwicklungsschwerpunkt insbesondere auf eine Gewichtseinsparung, eine Reduktion der Bauteilanzahl und/oder eine Steigerung des Betätigungskomforts durch Reduktion der erforderlichen Betätigungskräfte gelegt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss anzugeben, das eine geringe Bauteilanzahl, ein vergleichsweise geringes Gewicht und sehr geringe Betätigungskräfte aufweist.
  • Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss umfasst zumindest
    eine Drehfalle, wobei die Drehfalle eine Drehfallenachse, eine Schlosshalteraufnahme, eine Hauptrast und eine Vorrast umfasst und auf der Drehfallenachse drehbar gelagert ist,
    eine Sperrklinke mit einer Sperrklinkenachse, einer Sperrklinken-Hauptraststellung, einen Rastschenkel und einen Rasthaken mit einer Rasthakenblockierfläche, und
    einen Blockierhebel, der eine Blockierhebelachse, einen Auslöseschenkel und einen Blockierschenkel mit einer Blockierhebelkontaktfläche aufweist, wobei der Blockierhebel die Sperrklinke über den Blockierschenkel in einer Sperrklinken-Hauptraststellung durch Kontaktierung der Blockierhebelkontaktfläche mit der Rasthakenblockierfläche in Öffnungsrichtung der Sperrklinke versperrt,
    wobei die Sperrklinke während einer Öffnungsbewegung der Drehfalle, einer Schließbewegung der Drehfalle, einer Vorraststellung der Drehfalle und einer Offenstellung der Drehfalle in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung um einen Winkel α von der Drehfalle weg gedreht ist, wobei der Winkel α stets größer als 0° ist.
  • Ein solches Kraftfahrzeugschloss dient regelmäßig zum Sichern von Fahrzeugklappen, wie z. B. Fahrzeugtüren oder Kofferraumdeckeln. Dazu ist das Kraftfahrzeugschloss gewöhnlich in oder an einer solchen Kraftfahrzeugklappe angeordnet, wohingegen der Schlosshalter, mit dem das Kraftfahrzeugschloss der Fahrzeugklappe zusammenwirkt, gemeinhin an der Fahrzeugkarosserie befestigt ist. Gleichwohl ist eine umgekehrte Anordnung des Kraftfahrzeugschlosses und des Schlosshalters denkbar und erfindungsgemäß.
  • Bei der vorliegenden Vorrichtung ist die Relativlage zwischen Drehfalle und Sperrklinke regelmäßig nicht so ausgebildet, dass die von der Drehfalle ausgeübte Kraft durch die Sperrklinkendrehachse verläuft und folglich eine selbständige Fixierung der Drehfalle mittels der Sperrklinke ermöglicht ist. Vielmehr wird hier, insbesondere zur Bereitstellung einer besonders geräuscharm arbeitenden Vorrichtung, die Sperrklinke so ausgebildet bzw. angeordnet, dass die durch die Drehfalle ausgeübte Kraft ein Drehmoment bei der Sperrklinke verursacht, welches die Freigabe der Drehfalle begünstigt. Insoweit verursacht (nur) die Drehfalle ein Öffnungsmoment bezüglich der ersten Sperrklinke, so dass diese infolge der Federvorspannung der Drehfalle leicht in die geöffnete Stellung bewegt werden kann. Um gleichermaßen einen verriegelten Zustand dauerhaft zu gewährleisten, ist der Blockierhebel vorgesehen, welcher die Sperrklinke in der Verriegelungsstellung festsetzt, so dass insbesondere Lageverschiebungen bezüglich des Gesperres (zum Beispiel durch Zusammendrücken der Türdichtungen, dem Fahrbetrieb und dergleichen) kein Öffnen der Vorrichtung bzw. kein Lösen des Kontaktes von Sperr klinke und Drehfalle verursachen. Damit ist der „selbst-öffnende Mechanismus” des Gesperres blockiert.
  • Zu Beginn der Schließbewegung z. B. einer Kraftfahrzeugklappe läuft ein an der Karosserie befestigter Schlosshalter in eine geeignete Aufnahme einer Schlossplatte ein und trifft dort im Bereich der Schlosshalteraufnahme auf die Drehfalle. Die Drehfalle befindet sich zu Beginn der Schließbewegung in einer Offenstellung und am Ende der Schließbewegung in einer Schließstellung. In der Offenstellung der Drehfalle ist das Kraftfahrzeugschloss geöffnet, d. h. der Schlosshalter kann frei in die Drehfalle einlaufen oder frei aus der Drehfalle auslaufen. Während der Offenstellung führt die Drehfalle regelmäßig keine Drehbewegung um ihre Drehfallenachse aus, sondern sie ist federvorgespannt z. B. gegen einen Anschlag gelagert. Unter einer Schließbewegung der Drehfalle werden sämtliche Bewegungsphasen der Drehfalle verstanden, bei der sich die Drehfalle um die Drehfallenachse in Richtung der Schließstellung dreht. Im Verlauf der Schließbewegung der Drehfalle erreicht die Drehfalle ausgehend von ihrer Offenstellung nach 30 bis 180°, bevorzugt nach 50 bis 150° und besonders bevorzugt zwischen 70 und 110° die Schließstellung. In dieser Schließstellung ist die Kraftfahrzeugklappe vollständig geschlossen und in ihrer Position gesichert. Unter einer Öffnungsbewegung versteht der Fachmann sämtliche zur Schließbewegung gegenläufige (entgegengesetzte) Drehbewegungen der Drehfalle.
  • Bei der Schließbewegung und der Öffnungsbewegung der Drehfalle wirkt die Drehfalle mit einer Sperrklinke zusammen, die eine Öffnungsbewegung der Drehfalle aus der Vorraststellung, bei der die Sperrklinke die Vorrast der Drehfalle kontaktiert, und aus der Schließstellung, bei der die Sperrklinke die Hauptrast der Drehfalle kontaktiert, verhindert. Die Sperrklinke ist dazu drehbar auf einer Sperrklinkenachse gelagert und weist z. B. einen L-förmigen Rastschenkel mit einer Sperrklinkenaufnahme auf, die mit der Hauptrast der Drehfalle und mit der Vorrast der Drehfalle zusammenwirken kann. Die Sperrklinkenaufnahme ist dazu z. B. als Ausnehmung des Rastschenkels ausgebildet, wobei die Ausnehmung insbesondere (aus Richtung der Sperrklinkenachse betrachtet) flach einläuft und auf der gegenüberliegenden Seite der Ausnehmung eine im Wesentlichen senkrechte Anlagefläche für die Hauptrast der Drehfalle und für die Vorrast der Drehfalle bildet. Die Hauptrast ist insbesondere der Bereich der Drehfalle, an dem die Sperrklinke in der Schließstellung der Drehfalle ein der Öffnungsbewegung der Drehfalle entgegen gesetztes Drehmoment in die Drehfalle einleiten kann. Entsprechend wird unter der Vorrast der Drehfalle derjenige Bereich verstanden, in dem die Sperrklinke in der Vorraststellung der Drehfalle ein der Öffnungsbewegung der Drehfalle entgegen gesetztes Drehmoment in die Drehfalle einleiten kann. Bevorzugt ist weiter, dass die Sperrklinke (zumindest während der gesamten Schließbewegung der Drehfalle) federvorgespannt gegen den Umfang der Drehfalle drückt bzw. dort anliegt.
  • In der Schließstellung der Drehfalle befindet sich die Sperrklinke in der so genannten Sperrklinken-Hauptraststellung. In dieser Sperrklinken-Hauptraststellung ist die Sperrklinke in Schließrichtung, d. h. hin zur Drehfalle, durch die Drehfalle blockiert und in Öffnungsrichtung, d. h. von der Drehfalle weg, durch einen Blockierhebel blockiert, der einen Blockierschenkel mit einer Blockierhebelkontaktfläche aufweist, der auf die Rasthakenblockierfläche des Rasthakens der Sperrklinke einwirkt. Die Sperrklinke befindet sich also in der Sperrklinken-Hauptraststellung in Bezug auf die Sperrklinkenachse in einer definierten Position. Zum Öffnen des Gesperres wird nun der Blockierhebel dahingehend betätigt, so dass der Rasthaken der Sperrklinke freigegeben wird und die Blockierung der Sperrklinke in Öffnungsrichtung aufgehoben ist. In der Hauptraststellung der Drehfalle wirken regelmäßig beispielsweise durch die Türdichtungen verursachte Kräfte, die ein Drehmoment in Richtung der Öffnungsstellung der Drehfalle bewirken. Diese Drehmomente bewirken nun die Öffnungsbewegung der Drehfalle, wodurch die Sperrklinke aus der Sperrklinken-Hauptraststellung durch die Drehfalle in Öffnungsrichtung um einen Winkel α verschwenkt wird. Durch diese Verschwenkung der Sperrklinke in Öffnungsrichtung wird sichergestellt, dass der Rasthaken seitlich entlang des Blockierschenkels führbar ist.
  • Aufgrund der Vorspannung der Sperrklinke in Richtung der Drehfalle gleitet die Sperrklinke (bevorzugt teilweise) während der Öffnungsbewegung der Drehfalle und der Schließbewegung der Drehfalle entlang der Außenkontur bzw. des Umfangs der Drehfalle. Dabei sollte insbesondere die Außenkontur der Drehfalle und die Außenkontur des Rastschenkels derart ausgestaltet sein, dass sichergestellt ist, dass der Winkel α während der Öffnungsbewegung der Drehfalle und während der Schließbewegung der Drehfalle stets größer 0° beträgt. Damit ist gewährleistet, dass der Rasthaken die Blockierhebelkontaktfläche des Blockierschenkels in Richtung der Blockierhebelachse während der Öffnungsbewegung der Drehfalle, während der Schließbewegung der Drehfalle, in der Vorraststellung der Drehfalle und in der Offenstellung der Drehfalle stets überlappt und somit der Blockierhebel die Sperrklinke in Öffnungsrichtung der Sperrklinke nicht blockiert. Damit ist mit anderen Worten gemeint, dass die Sperrklinke in der Sperrklinken-Hauptraststellung eine Lage hat, die während des Betriebes am weitesten hin zur Drehfalle geneigt ist, während sie in allen anderen Bewegungsabschnitten um den Winkel α weiter weg von der Drehfalle verschwenkt positioniert ist. Dies führt nun insbesondere dazu, dass die Sicherung der Drehfalle in der Vorraststellung und in der Schließstellung nur durch eine einzelne (mit einem Blockierhebel auslösbare) Sperrklinke sicher gewährleistet ist, wodurch sich die Anzahl der Bauteile und das Gewicht des Kraftfahrzeugschosses reduziert.
  • Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung für ein Kraftfahrzeugschloss wird auch vorgeschlagen, dass die Sperrklinke während der Schließbewegung der Drehfalle in Schließrichtung der Sperrklinke federvorgespannt ist und während der Öffnungsbewegung der Drehfalle in Schließrichtung der Sperrklinke entlastet ist. Die (zeitweise) Entlastung (also insbesondere die Reduktion oder sogar Aufhebung der Federvorspannung hin zur Drehfalle) hat zur Folge, dass die Sperrklinke (z. B. aufgrund von Gravitationskräften) von der Drehfalle abhebt und demnach insbesondere im Bereich der Vorrast ein Kontakt von Sperrklinke und Drehfalle verhindert wird. Dadurch wird in vorteilhafter Weise gewährleistet, dass die Drehfalle in der Öffnungsbewegung nach Verlassen ihrer Schließstellung nicht durch die Sperrklinke in der Vorraststellung blockiert wird und ungehindert in die Offenstellung verschwenkt werden kann. Damit wird das so genannte „Vorrasthakeln” wirksam verhindert.
  • Weiter wird auch eine Weiterbildung der Vorrichtung vorgeschlagen, wobei eine erste Einfalltiefe der Hauptrast der Drehfalle in der Schließstellung der Drehfalle in eine Sperrklinkenaufnahme des Rastschenkels der Sperrklinke größer ist als eine zweite Einfalltiefe der Vorrast der Drehfalle in der Vorraststellung der Drehfalle in die Sperrklinkenaufnahme des Rastschenkels. Hierbei wird unter der ersten Einfalltiefe eine zur Drehfallenachse radiale Länge verstanden, die der Strecke entspricht, die die Hauptrast der Drehfalle in die Sperrklinkenaufnahme des Rastschenkels eintaucht. Dementsprechend wird unter der zweiten Einfalltiefe eine zur Drehfallenachse radiale Länge verstanden, die der Strecke entspricht, die die Vorrast der Drehfalle in die Sperrklinkenaufnahme des Rastschenkels eintaucht. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass der Drehwinkel α insbesondere auch in der Vorraststellung der Sperrklinke größer 0° beträgt und somit die Sperrklinke durch den Blockierhebel nicht in ihrer Öffnungsbewegung behindert wird.
  • Gemäß einer Weiterbildung wird auch vorgeschlagen, dass die Vorrichtung einen Auslösehebel mit einem Kontaktelement für den Blockierhebel aufweist. Die Betätigung des Blockierhebels über einen Auslösehebel gewährleistet eine Betäti gung des Gesperres mit besonders geringen Betätigungskräften. Insbesondere wird das Abheben der Sperrklinke von der Drehfalle hier nicht über den Auslösehebel direkt realisiert. Dies ist insbesondere im Hinblick auf den Betätigungskomfort besonders vorteilhaft. Darüber hinaus wirken hier durch die Drehfalle keine Kräfte auf den Auslösehebel, wodurch der Auslösehebel entsprechend dimensioniert werden kann. Zur Gewichtsreduktion kann der Auslösehebel auch aus einem nicht-metallischem Material, wie Kunststoff, gefertigt sein.
  • Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung weist die Drehfalle zwei die Schlosshalteraufnahme bildende Segmente auf, wobei jeweils ein Segment die Vorrast und die Hauptrast umfasst. Folglich sind Vorrast und Hauptrast bezogen auf die Schlosshalteraufnahme auf gegenüberliegenden Segmenten separat beabstandet voneinander bereitgestellt. Die Ausbildung der Drehfalle mit zwei die Schlosshalter bildenden Segmenten gewährleistet eine besonders geräuscharme Führung des Schlosshalters in der Schlosshalteraufnahme während der Öffnungsbewegung der Drehfalle und während der Schließbewegung der Drehfalle.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Rastschenkel der Sperrklinke zwischen der Drehfalle und dem Blockierhebel angeordnet, und weist der Rastschenkel der Sperrklinke eine Führungsfläche für die Drehfalle auf, wobei die Führungsfläche benachbart zur Sperrklinkenaufnahme des Rastschenkels angeordnet ist. Mit dieser Anordnung und Ausgestaltung der Sperrklinke wird eine besonders kompakte Bauweise des Kraftfahrzeugschlosses erzielt. Zusätzlich ist die Führungsfläche des Rastschenkels der Sperrklinke so ausgebildet, dass die Sperrklinke (zumindest zeitweise allein) durch die Drehfalle stets mit einem Winkel α der größer als 0° beträgt in Öffnungsrichtung der Sperrklinke ausgelenkt wird.
  • Besonders vorteilhaft ist der Einsatz einer solchen Vorrichtung im Zusammenhang mit einem Kraftfahrzeug, bspw. zum Verschließen von Kraftfahrzeugtüren, Klappen etc.
  • Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen besondere Ausgestaltungen, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
  • 1: ein Kraftfahrzeugschloss in Schließstellung,
  • 2: das Kraftfahrzeugschloss zu Beginn der Öffnungsbewegung,
  • 3: das Kraftfahrzeugschloss mit aus der Sperrklinkenaufnahme gelöster Sperrklinke,
  • 4: das Kraftfahrzeugschloss in der Offenstellung,
  • 5: das Kraftfahrzeugschloss in der Vorraststellung,
  • 6: das Kraftfahrzeugschloss vor der Schließstellung,
  • 7: ein Kraftfahrzeugschloss mit einem Auslösehebel.
  • 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeugschloss 2 in der Schließstellung 41, wobei ein auf einer Schlossplatte 3 fixiertes Gesperre gezeigt ist, mit dem ein am Kraftfahrzeug fixierter Schlosshalter 5, der in eine Aufnahme 4 der Schlossplatte 3 eindringt, gesichert werden kann. In dieser Schließstellung 41 des Kraftfahrzeugschlosses 2 befindet sich der Schlosshalter 5 in der Schlosshalteraufnahme 24 der Drehfalle 6. Die Drehfalle 6 ist drehbar auf der Drehfallenachse 11 gelagert, so dass die Drehfalle 6 eine Öffnungsbewegung 27 (hier im Uhrzeigersinn) und zurück eine Schließbewegung 26 (hier gegen den Uhrzeigersinn) zwischen der Schließstellung 41 und der Offenstellung 21 (vgl. 4) vollziehen kann. Die Drehfalle 6 weist ferner zwei Segmente 29 auf, wobei ein erstes Segment 29 die Hauptrast 7 und ein zweites Segment 29 die Vorrast 8 bildet. Die Segmente 29 begrenzen den Bereich der Schlosshalteraufnahme 24 der Drehfalle 6, in den der Schlosshalter 5 durch die Aufnahme 4 der Schlossplatte 3 in die Drehfalle 6 einlaufen oder auslaufen kann.
  • Die Drehfalle 6 ist hierbei im Bereich der Hauptrast 7 mit der sich in der Sperrklinken-Hauptraststellung 22 (Referenz-Winkellage) befindenden Sperrklinke 9 über deren Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 im Eingriff. Die Hauptrast 7 der Drehfalle 6 ist dabei radial zur Drehfallenachse 11 der Drehfalle 6 mit einer ersten Einfalltiefe 28 in die Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 eingetaucht. Eine Öffnungsbewegung 27 der Drehfalle 6 ist daher in Richtung der Offenstellung 21 (vgl. 4) der Drehfalle 6 verhindert. Die Sperrklinke 9 weist ferner eine Sperrklinkenachse 12 auf, auf der die Sperrklinke 9 in die Öffnungsrichtung 25 und in die Schließrichtung 32 drehbar gelagert ist. Zudem weist die Sperrklinke 9 auf der zur Drehfalle 6 abweisenden Seite einen Rasthaken 13 mit einer (tangential hervorstehenden) Rasthakenblockierfläche 18 auf. Die Rasthakenblockierfläche 18 ist so zu dem Rasthaken 13 angeordnet, dass der auf einer Blockierhebelachse 15 drehbar gelagerte Blockierhebel 14 über seinen Blockierschenkel 16 mit der die Rasthakenblockierfläche 18 kontaktierenden Blockierhebelkontaktfläche 19 ein Drehmoment in Schließrichtung 32 der Sperrklinke 9 in die Sperrklinke 9 einleiten kann. Des Weiteren weist der Blockierhebel 14 einen Auslöseschenkel 17 auf.
  • 2 zeigt das Kraftfahrzeugschloss 2 zu Beginn der Öffnungsbewegung 27 der Drehfalle 6. Ersichtlich wird, dass zunächst der Rasthaken 13 der Sperrklinke 9 nach Verschwenken des Blockierhebels 14 freigegeben wurde. Dadurch ist die Sperrklinke 9 in Öffnungsrichtung 25 frei verschwenkbar. Der Schlosshalter 5 wirkt nun mit einer ersten Kraft 33, die bspw. aus den zusammengepressten Türdichtungen resultieren kann, auf die Drehfalle 6 ein. Die Drehfalle 6 wird dadurch in eine Öffnungsbewegung 27 versetzt, wobei die abgeschrägte Hauptrast 7 die Sperrklinke 9 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 um den Winkel (α) 23 in Öffnungsrichtung 25 der Sperrklinke 9 verschwenkt und somit die Hauptrast 7 aus der Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 auftaucht.
  • 3 zeigt nun die Drehfalle 6 in der Öffnungsbewegung 27, bei der der Schlosshalter 5 weiterhin eine erste Kraft 33 in die Drehfalle 6 einleitet. Die Drehfalle 6 hat die Sperrklinke 9 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 um den Winkel (α) 23 in Öffnungsrichtung 25 verschwenkt. Dadurch ist die Hauptrast 7 der Drehfalle 6 vollständig aus der Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 aufgetaucht. Weiterhin zeigt 3, dass der Blockierschenkel 16 des Blockierhebels 14 die Rasthakenblockierfläche 18 des Rasthakens 13 im Wesentlichen orthogonal überlappt. So ist gewährleistet, dass der Blockierhebel 14 die Sperrklinke 9 in Öffnungsrichtung 25 der Sperrklinke 9 nicht blockiert.
  • 4 zeigt das Kraftfahrzeugschloss 2 in der Offenstellung 21. In dieser Offenstellung 21 ist die Öffnungsbewegung 27 der Drehfalle 6 vollständig abgeschlossen. Gezeigt wird, dass eines der Segmente 29 der Drehfalle 6 die Sperrklinke 9 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 um einen Winkel (α) 23 in Öffnungsrichtung 25 verschwenkt hat. Auch hier wird deutlich, dass der Blockierhebel 14 die Sperrklinke 9 in Öffnungsrichtung 25 nicht blockiert, weil der Blockierschenkel 16 des Blockierhebels 14 die Rasthakenblockierfläche 18 des Rasthakens 13 im Wesentlichen orthogonal überlappt.
  • 5 zeigt das Kraftfahrzeugschloss 2 in der Vorraststellung 40. In dieser Vorraststellung 40 ist die Vorrast 8 mit einer zweiten Einfalltiefe 36 in die Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 eingetaucht. Die Außenkontur 35 des Segments 29 mit der Vorrast 8 der Drehfalle 6 ist nun so ausgestaltet, dass die Vorrast 8 nicht vollständig in die Sperrklinkenaufnahme 20 des Rastschenkels 10 eintauchen kann, so dass die zweite Einfalltiefe 36 kleiner ist als die erste Einfalltiefe 28 (vgl. 1). Durch diese Ausgestaltung des Segments 29 mit der Vorrast 8 ist sichergestellt, dass die in diesem Ausführungsbeispiel in Schließrichtung 32 federvorgespannte Sperrklinke 9 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 mit einem Winkel (α) 23 in Öffnungsrichtung 25 verschwenkt ist. Diese Verschwenkung der Sperrklinke 9 um den Winkel (α) 23 gewährleistet auch in dieser Betriebsphase des Kraftfahrzeugschlosses 2, dass der Blockierhebel 14 die Sperrklinke 9 in Öffnungsrichtung 25 nicht blockiert.
  • 6 zeigt das Kraftfahrzeugschloss 2 in der Schließbewegung 26 kurz vor der Schließstellung 41 (vgl. 1). Die Schließbewegung 26 wird durch den Schlosshalter 5, der durch eine zweite Kraft 34 ein Drehmoment in die Drehfalle 6 einleitet, verursacht. Dabei gleitet die Außenkontur 35 des Segments 29 mit der Vorrast 8 der Drehfalle 6 aus der Sperrklinkenaufnahmen 20 des Rastschenkels 10 und über die zur Sperrklinkenaufnahme 20 benachbarten Führungsfläche 30 des Rastschenkels 10 der Sperrklinke 9. Die Führungsfläche 30 ist dabei so ausgestaltet, dass die Drehfalle 6 die in Schließrichtung 32 federvorgespannte Sperrklinke 9 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 um einen Winkel (α) 23 in Öffnungsrichtung 25 auslenkt, der größer als 0° ist. Dadurch ist auch in dieser Betriebsphase des Kraftfahrzeugschlosses 2 gewährleistet, dass der Blockierhebel 14 die Sperrklinke 9 in Öffnungsrichtung 25 nicht blockiert.
  • 7 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 mit einem Auslösehebel 37. Dieser Auslösehebel 37 ist drehbar auf der Sperrklinkenachse 12 angeordnet und weist einen Auslösearm 38 mit einem Kontaktelement 39 auf. Der Auslösehebel 37 kann nun so verschwenkt werden, dass das Kontaktelement 39 des Auslösearms 38 auf den Auslöseschenkels 17 des Blockierhebels 14 wirkt, so dass der Blockierhebel 14 durch eine Schwenkbewegung den Rasthaken 13 der Sperrklinke 9 freigibt.
  • 8 zeigt vereinfacht ein Kraftfahrzeug 31 mit Türen, die mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeugschloss 2 ausgeführt sind.
  • Die Erfindung betrifft demnach eine Vorrichtung 1 für ein Kraftfahrzeugschloss 2 zumindest umfassend eine Drehfalle 6, eine (einzelne) Sperrklinke 9 und einen Blockierhebel 14, wobei der Blockierhebel 14 die Sperrklinke 9 in einer Sperrklinken-Hauptraststellung 22 in Öffnungsrichtung 25 der Sperrklinke 9 versperrt, und zudem die (von der Drehfalle 6 verschwenkte) Sperrklinke 9 während (a) einer Öffnungsbewegung 27 der Drehfalle 6, (b) einer Schließbewegung 26 der Drehfalle 6, (c) einer Vorraststellung 40 der Drehfalle 6 und (d) einer Offenstellung 21 der Drehfalle 6 um einen positiven Winkel (α) 23 in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung 22 von der Drehfalle 6 weg gedreht ist.
  • 1
    Vorrichtung
    2
    Kraftfahrzeugschloss
    3
    Schlossplatte
    4
    Aufnahme
    5
    Schlosshalter
    6
    Drehfalle
    7
    Hauptrast
    8
    Vorrast
    9
    Sperrklinke
    10
    Rastschenkel
    11
    Drehfallenachse
    12
    Sperrklinkenachse
    13
    Rasthaken
    14
    Blockierhebel
    15
    Blockierhebelachse
    16
    Blockierschenkel
    17
    Auslöseschenkel
    18
    Rasthakenblockierfläche
    19
    Blockierhebelkontaktfläche
    20
    Sperrklinkenaufnahme
    21
    Offenstellung
    22
    Sperrklinken-Hauptraststellung
    23
    Winkel α
    24
    Schlosshalteraufnahme
    25
    Öffnungsrichtung
    26
    Schließbewegung
    27
    Öffnungsbewegung
    28
    erste Einfalltiefe
    29
    Segment
    30
    Führungsfläche
    31
    Kraftfahrzeug
    32
    Schließrichtung
    33
    erste Kraft
    34
    zweite Kraft
    35
    Außenkontur
    36
    zweite Einfalltiefe
    37
    Auslösehebel
    38
    Auslösearm
    39
    Kontaktelement
    40
    Vorraststellung
    41
    Schließstellung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102007003948 A1 [0002]

Claims (7)

  1. Vorrichtung (1) für ein Kraftfahrzeugschloss (2) zumindest umfassend eine Drehfalle (6), wobei die Drehfalle (6) eine Drehfallenachse (11), eine Schlosshalteraufnahme (24), eine Hauptrast (7) und eine Vorrast (8) umfasst und auf der Drehfallenachse (11) drehbar gelagert ist, eine Sperrklinke (9) mit einer Sperrklinkenachse (12), einer Sperrklinken-Hauptraststellung (22), einen Rastschenkel (10) und einen Rasthaken (13) mit einer Rasthakenblockierfläche (18), und einen Blockierhebel (14), der eine Blockierhebelachse (15), einen Auslöseschenkel (17) und einen Blockierschenkel (16) mit einer Blockierhebelkontaktfläche (19) aufweist, wobei der Blockierhebel (14) die Sperrklinke (9) über den Blockierschenkel (16) in einer Sperrklinken-Hauptraststellung (22) durch Kontaktierung der Blockierhebelkontaktfläche (19) mit der Rasthakenblockierfläche (18) in Öffnungsrichtung (25) der Sperrklinke (9) versperrt, wobei die Sperrklinke (9) während einer Öffnungsbewegung (27) der Drehfalle (6), einer Schließbewegung (26) der Drehfalle (6), einer Vorraststellung (40) der Drehfalle (6) und einer Offenstellung (21) der Drehfalle (6) in Bezug auf die Sperrklinken-Hauptraststellung (22) um einen Winkel α (23) von der Drehfalle (6) weg gedreht ist, wobei der Winkel α (23) stets größer als 0° ist.
  2. Vorrichtung (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklinke (9) während der Schließbewegung (26) der Drehfalle (6) in Schließrichtung (32) der Sperrklinke (9) federvorgespannt ist und während der Öffnungsbewegung (27) der Drehfalle (6) in Schließrichtung (32) der Sperrklinke (9) entlastet ist.
  3. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Einfalltiefe (28) der Hauptrast (7) der Drehfalle (6) in der Schließstellung (41) der Drehfalle (6) in eine Sperrklinkenaufnahme (20) des Rastschenkels (10) der Sperrklinke (9) größer ist als eine zweite Einfalltiefe (36) der Vorrast (8) der Drehfalle (6) in der Vorraststellung (40) der Drehfalle (6) in die Sperrklinkenaufnahme (20) des Rastschenkels (10).
  4. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) einen Auslösehebel (37) mit einem Kontaktelement (39) für den Blockierhebel (14) aufweist.
  5. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehfalle (6) zwei die Schlosshalteraufnahme (24) bildende Segmente (29) aufweist, wobei jeweils ein Segment (29) die Vorrast (8) und die Hauptrast (7) bildet.
  6. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastschenkel (10) der Sperrklinke (9) zwischen der Drehfalle (6) und dem Blockierhebel (14) angeordnet ist, und der Rastschenkel (10) der Sperrklinke (9) eine Führungsfläche (30) für die Drehfalle (6) aufweist, wobei die Führungsfläche (30) benachbart zur Sperrklinkenaufnahme (20) des Rastschenkels (10) angeordnet ist.
  7. Kraftfahrzeug (31) aufweisend ein Kraftfahrzeugschloss (2) mit einer Vorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Patentansprüche zum Sichern einer Kraftfahrzeugtür.
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