-
Die
Erfindung betrifft ein Schloss für ein Kraftfahrzeug mit
den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
-
Ein
Schloss für ein Kraftfahrzeug umfasst ein Gesperre mit
einer drehbar gelagerten Drehfalle für die Aufnahme eines
Schließbolzens. Das Gesperre weist weiter eine Sperrklinke
auf, mit der die Drehfalle verrastet werden kann.
-
Die
Drehfalle eines Kraftfahrzeugschlosses verfügt üblicherweise über
einen gabelförmigen Einlaufschlitz, in den der Schließbolzen
einer Fahrzeugtür oder Klappe, beispielsweise Motorhaube
oder Kofferraumklappe, gelangt, wenn die Tür/Klappe geschlossen
wird. Der Schließbolzen verdreht dann die Drehfalle von
einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung.
Hat die Drehfalle die Schließstellung erreicht, so wird
sie in dieser Position über die Sperrklinke verrastet.
Der Schließbolzen kann den Einlaufschlitz der Drehfalle
nicht mehr verlassen. Diese Raststellung wird Hauptrastposition
genannt.
-
Es
gibt Kraftfahrzeugschlösser mit einer zweiten Rastposition,
nämlich die sogenannte Vorrastposition. Die Vorrastposition
dient dazu, die entsprechende Tür oder Klappe abzufangen,
wenn diese beim Schließen die Hauptrastposition nicht erreicht.
-
In
der Vorraststellung ist die Drehfalle folglich nicht vollständig
geschlossen, jedoch wird eine Öffnungsbewegung der Drehfalle
durch eine Sperrklinke bereits verhindert. Darum wird auch der Bereich
der Drehfalle, der die Sperrklinke in dieser Position aufnimmt,
als Vorrast bezeichnet. In der Hauptrastposition schließlich
ist die Drehfalle vollständig geschlossen. Die Vorrast
stellt also einen Übergangszustand zwischen geöffnetem
Zustand und Hauptrast dar und wird aus Sicherheitsgründen
vorgesehen. Gleichzeitig ist es jedoch aus Gründen der
Bedienerfreundlichkeit erwünscht, dass sich das Schloss
aus der Hauptrast mit möglichst kleinem Kraftaufwand öffnen lässt.
-
Hiervon
darf jedoch die Sicherheit und Funktionsfähigkeit nicht
beeinträchtigt werden.
-
Herkömmliche
Gesperre von Schlössern für Kraftfahrzeuge sind
konstruktiv so ausgelegt, dass über die Verrastung ein
schließendes Moment erzeugt wird, das mit Hilfe der Betätigungseinrichtung zum Öffnen
des Gesperres überwunden werden muss.
-
Schließendes
Moment meint, dass die Sperrklinke nicht aufgrund eines durch die
Drehfalle ausgeübten Drucks aus ihrer Raststellung heraus
gedrängt werden kann. Bevorzugt überträgt
ein Druck der Drehfalle ein solches Drehmoment auf die Sperrklinke,
dass die Sperrklinke in ihre Rastposition hinein gezogen bzw. hinein
gedrängt wird.
-
Um
ein Schloss mit geringem Kraftaufwand und möglichst geräuscharm öffnen
zu können, sind Schlösser wie solche aus der
DE 10 2007 003 948
A1 bekannt, deren Gesperre-Sperrflächen durch
entsprechende Abschrägungen so ausgestaltet sind, dass
das Gesperre sich nach der Verrastung in der Hauptrast selbst öffnen
würde. Es liegt folglich ein so genanntes selbst-öffnendes
Gesperre vor. Die Drehfalle übt dann in der Regel insbesondere
aufgrund eines Türdichtungsdrucks einen Druck auf die Sperrklinke
aus, der zu bewirken vermag, dass die Sperrklinke aus der Verrastung
heraus gedrückt wird. Um solche Schlösser verrosten
zu können, bedarf es eines Blockadehebels, der die zum Öffnen
neigende Sperrklinke in der Raststellung blockiert.
-
Der
Blockadehebel kann mit einem relativ geringen Kraftaufwand geöffnet
werden. Anschließend öffnet sich das Gesperre
im Wesentlichen selbständig. Für den Fall, dass
beim Öffnungsprozess mangels ausreichender Kraft über
die beim Schließen der Tür oder Klappe zusammengepresste
Türdichtung erzeugt wird, verfügt das Schloss
nach
DE 10 2007
003 948 A1 über einen Zwangsführungsmechanismus
zum sicheren Verlassen der Drehfalle aus der Position Hauptrast.
-
Beim
dem aus der Druckschrift
DE 10 2007 003 948 A1 bekannten Schloss bedarf
es zur Einnahme der Position Vorrast einer zweiten Sperrklinke,
die oberhalb der Sperrklinke angeordnet ist, die die Drehfalle in
der Hauptrast verrastet. Es ist also eine zweite Gesperre-Ebene
erforderlich.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein gegenüber dem genannten
Stand der Technik weiter entwickeltes Schloss zu schaffen.
-
Zur
Lösung der Aufgabe umfasst ein Schloss eine Drehfalle,
eine Sperrklinke und einen Blockadehebel, der die Sperrklinke in
einer Vorrastposition und in einer Hauptrastposition, also in zwei
unterschiedlichen Raststellungen zu blockieren vermag. Wird die Drehfalle
von einer Öffnungsstellung in Richtung Schließstellung
gedreht, so kann die Drehfalle schließlich durch die Sperrklinke
bei Erreichen der Vorrastposition an einem Zurückdrehen
in Richtung Öffnungsstellung gehindert werden. Der Blockadehebel
ist so beschaffen, dass er dann die Sperrklinke ein erstes Mal beispielsweise
durch ein erstes Rastmittel oder mit Hilfe eines ersten Formschlusselements
zu blockieren vermag, so dass die Sperrklinke daran gehindert ist,
die Drehfalle freizugeben. Bevorzugt blockiert der Blockadehebel
die Sperrklinke dann durch Formschluss. Ein solcher Formschluss wird
in einer Ausführungsform durch eine Kerbe des Blockadehebels
erzielt, in die ein Arm der Sperrklinke einrastet oder einschnappt.
Eine solche Kerbe ist dann an der Seite des Blockadehebels angeordnet, die
der Sperrklinke zugewandt ist. Die Drehfalle kann bei so blockierter
Sperrklinke nicht zurück in die Öffnungsstellung
gedreht werden.
-
Bei
einem ordnungsgemäßen Schließen einer
Tür oder Klappe wird aber das Gesperre nicht in der Vorrast
einrasten, sondern in der Hauptrast. Wenn die Drehfalle beim Schließen
die Hauptrast erreicht, wird verrastet. Die Vorrast wird nur aus
Sicherheitsgründen bedient, wenn die Hauptrast nicht erreicht
wird. Wird die Drehfalle in Richtung Hauptrast gedreht, so verhindert
die Sperrklinke bei Erreichen der Hauptrast, dass die Drehfalle
in Richtung Öffnungsstellung zurück gedreht werden
kann. Der Blockadehebel blockiert dann die Sperrklinke beispielsweise
durch ein zweites Rastmittel oder durch Formschlusselemente. In
der Hauptrastposition ist die Sperrklinke aufgrund des Blockadehebels
also vor einem versehentlichen Entriegeln zuverlässig gesichert.
-
Es
wird so ein Schloss bereitgestellt, welches über eine Vorrast
und eine Hauptrast verfügt. Die beiden verrasteten Stellungen
können beide durch einen Blockadehebel zuverlässig
gegen ein versehentliches Öffnen des Gesperres gesichert
werden. Das Schloss vermag daher eine Fahrzeugtür oder
Klappe besonders zuverlässig zu verschließen. Es
werden für diesen Mechanismus vorteilhaft nur wenige Teile
benötigt. Insbesondere sind keine zwei Sperrklinken erforderlich.
Dies reduziert die Kosten und den benötigten Bauraum des
Schlosses. Das Gesperre kann mit geringem Materialaufwand gefertigt
werden. Ein erhöhter Materialaufwand würde beispielsweise
erforderlich sein, wenn ein Langloch eingesetzt werden müsste,
so zum Beispiel beim Blockadehebel.
-
Beim
erfindungsgemäßen Gegenstand ist es nicht erforderlich
und auch nicht vorgesehen, dass die Sperrklinke die Drehfalle in
einem eng verstandenen Sinn verrastet. Verrosten im eng verstandenen Sinn
meint, dass es eine Nut oder Ausbuchtung gibt, in die ein Vorsprung,
Hebelende usw. einschnappt. Nach der Erfindung ist statt dessen
zu bevorzugen, dass es keine solche Nut oder Ausbuchtung beispielsweise
bei der Drehfalle gibt, in die die Sperrklinke mit einem Vorsprung
oder einem Klinkenende einrastet. Umgekehrt gibt es bevorzugt auch
keine Nut oder Ausbuchtung bei der Sperrklinke, in die ein Vorsprung
der Drehfalle einrastet, um das Gesperre zu verrosten. Es genügt
also und ist zu bevorzugen, dass die Drehfalle beispielsweise lediglich
durch ein Verklemmen z. B. reibschlüssig und/oder kraftschlüssig
daran gehindert wird, in der Vorrastposition und/oder der Hauptrastposition
in Richtung Öffnungsstellung zurück zu drehen.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung gibt es Rastmittel
mit vorzugsweise zwei Raststellungen, die so beschaffen sind, dass
diese die Sperrklinke nur dann zu blockieren vermögen,
wenn die Sperrklinke in eine Richtung gedreht wird, die eine Freigabe
der Drehfalle zur Folge hätte. Eine entgegengesetzte Drehung
der Sperrklinke vermögen die Rastmittel also nicht zu verhindern.
Diese Ausführungsform stellt sicher, dass die Drehfalle
zuverlässig stets von der Vorrast in Richtung Hauptrast
gedreht werden kann.
-
Drehfalle,
Sperrklinke und Blockadehebel befinden sich grundsätzlich
in einer gemeinsamen Ebene. Im Vergleich zu dem aus der Druckschrift
DE 10 2007 003 948
A1 bekanntem Schloss wird daher ein Schloss mit geringer
Bauhöhe bereit gestellt.
-
In
einer Ausführungsform umfasst die Sperrklinke zwei Hebelarme,
die vorzugsweise von der Drehachse der Sperrklinke aus gesehen entgegengesetzt
verlaufen. Insbesondere im Vergleich zu der aus der
DE 10 2007 003 948 A1 bekannten Hauptrast-Sperrklinke
wird dann der Schwerpunkt in Richtung Drehachse verlagert. Dies
erleichtert vorteilhaft das Drehen der erfindungsgemäßen
Sperrklinke im Vergleich zu diesem Stand der Technik. Insbesondere
umfasst die erfindungsgemäße Sperrklinke genau
zwei Hebelarme, da ein weiterer Hebelarm nicht benötigt
wird.
-
Der
eine Hebelarm der Sperrklinke dient dazu zu verhindern, dass die
Drehfalle bei verrastetem Gesperre zurück in Richtung Öffnungsstellung gedreht
werden kann. Der andere Hebelarm ist Teil der vorgenannten Rastmittel.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung weist der Blockadehebel
zwei Rastnuten oder Kerben auf, in die ein Hebelarm der Sperrklinke
einzurasten vermag. Die Rastnuten bzw. Kerben sind so angeordnet,
dass der Hebelarm in der einen Rastnut bzw. Kerbe einrastet, wenn
die Sperrklinke die Drehfalle bei Erreichen der Vorrast daran hindert,
in Richtung Öffnungsstellung zu drehen. Der Hebelarm rastet
in der anderen Rastnut bzw. Kerbe ein, wenn die Sperrklinke die
Drehfalle in der Hauptrastposition daran hindert, in Richtung Öffnungsstellung
zurück zu drehen. Wird nur eine Raststellung benötigt,
so verfügt der Blockadehebel über nur eine Rastnut
bzw. Kerbe.
-
Um
zu blockieren, kann der Blockadehebel alternativ mit einem Hebelarm
versehen sein, der in seitlich angeordnete Rastnuten der Sperrklinke
für das Blockieren einzurasten vermag.
-
Um
das Schloss zu öffnen, wird der Blockadehebel durch ein
Betätigungsmittel, z. B. einen Türgriff, so bewegt
oder weg geschwenkt, dass die Blockade der Sperrklinke aufgehoben
wird. Die Sperrklinke kann dann nicht mehr verhindern, dass sich
die Drehfalle in Richtung Öffnungsstellung dreht.
-
Vorteilhaft
sind Drehfalle und Sperrklinke so beschaffen, dass die Drehfalle
die Sperrklinke aus der Stellung drängt, die verhindert,
dass sich die Drehfalle in Richtung Öffnungsstellung dreht.
Es gibt also einen selbst-öffnenden Mechanismus, um den Kraftaufwand
für das Öffnen eines Schlosses zu minimieren.
Wird der Blockadehebel durch ein Betätigungsmittel so bewegt,
dass die Blockade der Sperrklinke aufgehoben wird, so öffnet
sich das Schloss selbständig, und die Drehfalle kann beispielsweise aufgrund
einer vorgespannten Feder zurück in die Öffnungsstellung
drehen oder durch Öffnen einer zugehörigen Tür
oder Klappe gedreht werden.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung drückt die
Drehfalle in einer verrasteten Stellung seitlich gegen einen Hebelarm
einer Sperrklinke, also im Unterschied zum dem aus der Druckschrift
DE 10 2007 003 948
A1 bekannten Stand der Technik nicht auf ein schräg
verlaufendes Sperrklinken-Kopfende. Hierdurch wird vermieden, dass
ein selbst-öffnender Mechanismus klemmen und so versagen
kann.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Drehfalle
mit einem Hebelarm an einem Drehen in Richtung Öffnungsstellung
gehindert, der mit seinem Ende gegen einen dem Hebelarm zugewandten bogenförmigen Konturbereich
der Drehfalle gedrückt werden kann. Der Bogen weist keine
Einbuchtungen und/oder vorzugsweise auch keine Kanten auf. Im Unterschied
zu dem aus der Druckschrift
DE 10 2007 003 948 A1 bekannten Schloss wird
die Sperrklinke dann nicht über eine Kante hinwegbewegt
oder in eine Einbuchtung hinein bewegt, um die Drehfalle so in einem
eng verstandenen Sinn zu verrosten. Hierdurch wird verbessert vermieden,
dass ein selbst-öffnender Mechanismus versagen kann. Bei
einem Schloss ohne selbst-öffnendem Mechanismus wird verbessert
sichergestellt, dass eine sich in Richtung Öffnungsstellung
drehende Drehfalle nicht unplanmäßig an dieser
Drehung gehindert wird, so zum Beispiel aufgrund der Vorrast. Aus
gleichen Gründen verfügt auch der an der Drehfalle
anliegende Konturbereich der Sperrklinke alternativ oder ergänzend über
keine Kante und/oder Einbuchtung, über die die Drehfalle
hinwegbewegt werden müsste, um von einer Öffnungsstellung
in eine Schließstellung zu gelangen oder umgekehrt.
-
Im
Unterschied zu dem aus der Druckschrift
DE 10 2007 003 948 A1 bekanntem
Schloss wird vorteilhaft auf einen zusätzlichen Mechanismus
verzichtet, der eine Sperrklinke aus der verrasteten Stellung heraus
bewegt, wenn ein selbst-öffnender Mechanismus versagt.
Möglich ist dies bei einer solchen Ausführungsform,
bei der ein Versagen des selbst-öffnenden Mechanismus wie
beschrieben verbessert vermieden wird. Entsprechend preiswerter
kann das Schloss hergestellt werden. Dieser Vorteil wird auch dann
realisiert, wenn die Sperrklinke die Drehfalle nur in einer Stellung
an einem Drehen in Richtung Öffnungsstellung zu hindern
vermag und es also keine zwei verschiedene Raststellungen (Vorrast
und Hauptrast) gibt.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Oberfläche
des vorgenannten bogenförmigen Konturbereichs der Drehfalle
metallisch und besonders glatt geschliffen, damit die Reibung zwischen diesem
Bogen und dem angrenzenden entsprechenden Konturbereich der Sperrklinke
minimiert wird. Erkennbar ist dies daran, dass dieser Bogen der
Drehfalle Licht stärker, also deutlich sichtbarer zu reflektieren
vermag als die übrigen metallischen Oberflächen der
Drehfalle, die relativ uneben sind.
-
Der
Konturbereich der Sperrklinke, der an den Bogen der Drehfalle grenzt,
ist aus gleichem Grund vorteilhaft metallisch und besonders glatt
geschliffen. Das Schloss funktioniert aufgrund der relativ geringen
Reibungskräfte zwischen Sperrklinke und Drehfalle dann
besonders zuverlässig und zwar insbesondere ein selbst-öffnender
Mechanismus. Indem nur gewünschte Bereiche besonders glatt
geschliffen werden, werden die dafür aufzuwendenden Kosten
minimiert. Ein Bereich einer metallischen Oberfläche ist
besonders glatt geschliffen, wenn angrenzende metallische Oberflächenbereiche
im Vergleich dazu unebener sind.
-
Der
Bogen des der Sperrklinke zugewandten und in diesem Sinne seitlichen
Konturbereichs der Drehfalle verläuft vorteilhaft derart,
dass der in einer Raststellung daran anliegende Sperrklinken-Hebelarm
die Drehfalle in Richtung Raststellung (Stellung, bei der der Blockadehebel
die Sperrklinke verrosten kann) zu drehen vermag, sobald die Drehfalle
aus der Öffnungsstellung herausgedreht wird. Dies erleichtert
das Schließen einer Tür oder Klappe und so das
zuverlässige Erreichen einer Raststellung.
-
In
einer Ausführungsform verläuft der Bogen derart,
dass die Sperrklinke die Sperrklinke in Richtung Öffnungsstellung
zu drehen vermag, sobald die Drehfalle aus der Schließstellung
heraus gedreht wird. Dieser Moment ist erreicht, wenn ein bis dahin von
der Drehfalle eingeschlossener Schließbolzen das Gesperre
verlassen kann. Diese Ausführungsform stellt verbessert
sicher, dass die Drehfalle bis zu einem dafür vorgesehenen
Anschlag vollständig in Richtung Öffnungsstellung
gedreht wird. Dadurch wird erreicht, dass ein Schließbolzen
im Einlaufschlitz der Drehfalle stets exakt auf den vorgesehenen
Auftreffpunkt auftrifft, wenn eine zugehörige Tür oder
Klappe zugeschlagen wird. Andernfalls würden übermäßige
Aufprallgeräusche entstehen, die bei dieser Ausführungsform
besonders zuverlässig vermieden werden.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung dient eine Ausnehmung
in einer Wand des Schlosskastens des Schlosses als Anschlag für
die Drehfalle in der Öffnungsstellung. Es muss ein Anschlag
daher nicht getrennt von dem Schlosskasten hergestellt und montiert
werden, was die Kosten senkt und ein kleines Schlossvolumen ermöglicht.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung dient eine umgebogene Lasche einer
Wand des Schlosskastens als Anschlag für die Drehfalle
in der Öffnungsstellung. Ein Anschlag muss bei dieser Ausführungsform
ebenfalls nicht getrennt vom Schlosskasten gefertigt und montiert
werden, was die Herstellungskosten senkt.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung gibt es einen weiteren, mit einer
Wand des Schlosskastens einteilig verbundenen Anschlag (z. B. umgebogene Lasche
oder Ausnehmung) für die Drehfalle, der das Drehen der
Drehfalle von der Öffnungsstellung in Richtung Schließstellung
begrenzt und so ein übermäßiges entsprechendes
Drehen zu verhindern vermag.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung sind Bereiche der Drehfalle
mit einem Kunststoff ummantelt, die gegen einen Anschlag bewegt
werden können. Auf diese Weise werden Aufprallgeräusche
bei Erreichen eines Anschlags reduziert.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Sperrklinke so durch eine
Feder vorgespannt, dass ein Hebelarm der Sperrklinke gegen die Drehfalle bzw.
einen der Sperrklinke zugewandten Konturbereich der Drehfalle drückt.
So wird zuverlässig erreicht, dass die Sperrklinke die
Drehfalle nach Erreichen einer entsprechenden Schließstellung
daran hindert, in Richtung Öffnungsstellung zurück
zu drehen.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Blockadehebel durch eine
Feder so vorgespannt, dass dieser gegen einen Hebelarm der Sperrklinke gedrückt
wird. So wird zuverlässig erreicht, dass der Blockadehebel
die Sperrklinke nach Erreichen einer entsprechenden Schließstellung
(Vorrast oder Hauptrast) verrastet.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehfalle so vorgespannt,
dass die Drehfalle in Richtung Öffnungsstellung gedrängt
wird. Diese Vorspannung ist vorzugsweise so groß gewählt,
dass allein aufgrund dieser Vorspannung sich das Schloss von selbst öffnet,
wenn die Blockierung der Sperrklinke aufgrund einer entsprechenden
Bewegung des Blockadehebels durch ein Betätigungsmittel
aufgehoben wird. Für die Wirksamkeit des selbst-öffnenden
Mechanismus ist allerdings eine solche Vorspannung nicht erforderlich,
da durch das Öffnen einer Tür oder Klappe eine
Kraft auf die Drehfalle ausgeübt wird, die die Drehfalle
in Richtung Öffnungsstellung drängt. Hinzu kommen
entsprechende Kräfte aufgrund des in der Regel vorgesehenen
Presssitzes einer geschlossenen Tür oder Klappe, die die
entsprechende Drehfalle ebenfalls in Richtung Öffnungsstellung drängen.
-
Der
Begriff Klappe eines Fahrzeugs umfasst nicht nur eine Heckklappe
eines Fahrzeugs. Beispielsweise kann eine „Klappe” auch
eine Rückenlehne eines Fahrzeugs sein, welche durch ein
erfindungsgemäßes Schloss vor einem Umklappen
gesichert wird.
-
Nachfolgend
wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der 1 bis 4 näher
erläutert:
-
1 ist
eine Wiedergabe des Schlosses mit einer Drehfalle 1, einer
Sperrklinke 2 und einem Blockadehebel 3 in der
Hauptrastposition. Drehfalle 1, Sperrklinke 2 und
Blockadehebel 3 sind drehbar an der als Träger
dienenden Schlosskastenwand 4 befestigt. Die Sperrklinke
verfügt über zwei Hebelarme 2a und 2b,
die von der Sperrklinken-Drehachse 2c aus gesehen im Wesentlichen
entgegengesetzt verlaufen. Der Hebelarm 2a der Sperrklinke 2 wird
beispielsweise aufgrund einer nicht gezeigten Sperrklinken-Feder
gegen einen der Sperrklinke zugewandten, bogenförmigen
Konturbereich 1a der Drehfalle 1 gedrückt.
Durch eine Blockadehebel-Rastnut 3c (siehe auch 2),
in die das sägezahnförmige Ende des Sperrklinken-Hebelarms 2b eingerastet
ist, wird die Sperrklinke 2 so verrastet und blockiert,
dass diese nicht entgegengesetzt zu ihrer Vorspannung (im Uhrzeigersinn)
gedreht werden kann. Die Drehfalle ist so daran gehindert, in Richtung Öffnungsstellung (also
im Uhrzeigersinn) zu drehen.
-
Der
beispielsweise vorgespannte Hebelarm 2a übt in
der Hauptrastposition eine Kraft in Richtung des Pfeils 2d aus.
Die Kraftrichtung 2d verläuft im Wesentlichen
senkrecht zum Kraftarm des Hebelarms 2a. Diese Kraftrichtung 2d schließt
mit der Normalen 1b des zugehörigen Bogenbereichs,
auf den die Kraft (gemäß Pfeil 2d) wirkt,
einen stumpfen Winkel 5 von mehr als 135° und
weniger als 180° und zwar ca. 135° bis 140° ein.
Da die Drehfalle von der Hauptrastposition in Richtung Öffnungsstellung
vorgespannt ist und zwar vor allem aufgrund eines Türdichtungsdrucks,
wird auf den Sperrklinken-Hebelarm 2a eine Kraft in Richtung
des Pfeils 1b ausgeübt. Die Drehfalle übt
diese Kraft seitlich auf den Hebelarm 2a aus, also nicht
auf das Sperrklinken-Kopfende.
-
Wird
der Blockadehebel 3 um seine Drehachse 3a herum
mittels eines nicht gezeigten Betätigungsmittels entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn gedreht, so wird die in 1 gezeigte
Verrastung der Sperrklinke 2 aufgehoben. Aufgrund des stumpfen Winkels
von mehr als 135° genügt eine geringe Kraft, die
die Drehfalle 1 in Richtung Öffnungsstellung dreht,
um den die Sperrklinke 2 entgegengesetzt zu ihrer Vorspannung
zu bewegen. Aufgrund der Hebelwirkung des relativ langen Hebelarms 2a wird
dann die Sperrklinke ohne großen Kraftaufwand im Uhrzeigersinn
gedreht und die Drehfalle öffnet sich selbständig.
Damit ist sichergestellt, dass die Drehfalle ihre Stellung zuverlässig
selbständig zu verlassen vermag, wenn die Blockade bzw.
Verrastung der Sperrklinke 2 aufgehoben wird. Dieser Effekt
wird unabhängig von den weiteren in dieser Anmeldung genannten
Merkmalen erzielt. Da der Drehfallen-Bogen 1a keine Einbuchtungen
und keine Kanten aufweist, kann der Hebelarm 20 auch nicht
anschließend in einer Einbuchtung oder an einer Kante unplanmäßig verrosten.
Entsprechendes gilt für den Konturbereich des Sperrklinken-Hebelarms 2a,
der an der Drehfalle 1 bzw. an dem Bogen 1a anliegt.
-
Es
besteht daher bei der gezeigten Ausführungsform auch nicht
die Gefahr, dass die Drehfalle nach Verlassen der Hauptrastposition
bei Erreichen der Vorrastposition verrastet wird, solange sichergestellt
ist, dass der Blockadehebel 3 nicht am Hebelarm 2b anliegt
bzw. gegen diesen gedrückt wird. Der selbst-öffnende
Mechanismus funktioniert daher mit 100%iger Zuverlässigkeit,
wenn der Blockadehebel aus seiner blockierenden Stellung wegbewegt
worden ist. Im Unterschied zu dem eingangs genannten Stand der Technik
ist daher keine ergänzende Maßnahme erforderlich,
um das Entrasten der Drehfalle sicherzustellen, wenn der selbst-öffnende
Mechanismus versagen sollte.
-
Die
in 1 gezeigte Kraft in Richtung 2d überträgt
ein Drehmoment auf die Drehfalle 1, die dadurch von der Öffnungsstellung
weg entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn gedrängt wird.
-
In
der 2 wird die Vorrastposition gezeigt. Das Ende des
Sperrklinken-Hebelarms 2b ist in der Blockadehebel-Rastnut 3b eingerastet.
So wird verhindert, dass die Drehfalle 1 die Sperrklinke
im Uhrzeigersinn zu drehen vermag. Der Blockadehebel verfügt
also über zwei Rastnuten 3b und 3c, die
für die Blockade bzw. das Verrosten der Sperrklinke in der
Vorrastposition bzw. in der Hauptrastposition verantwortlich sind.
-
Das
Ende des Sperrklinken-Hebelarms 2b ist so schräg
mit den Rastnuten 3b und 3c verzahnt, dass zwar
ein Drehen der Sperrklinke 2 im Uhrzeigersinn blockiert
wird, nicht aber ein Drehen der Sperrklinke 2 entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn, wie der vergrößerte Ausschnitt
gemäß 3 besonders gut verdeutlicht.
Der schräge Verlauf der Verzahnung nebst Verlauf der Rastnut
kann so sein, dass ein Drehmoment der Sperrklinke im Uhrzeigersinn
dazu führt, dass das sägezahnartige Ende bereits
deshalb in die entsprechende Rastnut hinein gedrängt wird und
damit ein selbst-schließender Mechanismus vorliegt. Wenn
die Kraft allerdings klein sein soll, dann wird die Rastverbindung
so konstruiert, dass kein selbst-schließender Mechanismus
vorliegt (vergleiche vergrößerte Darstellung in 3).
-
In
der Vorrast ist der Winkel 5 immer noch stumpf und liegt
zwischen 135° und 180° (ca. 135° bis
140°), wie die 2 verdeutlicht. Die Kraft in Richtung 2d überträgt
ein Drehmoment auf die Drehfalle 1, die dadurch von der Öffnungsstellung
weg entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn gedrängt wird.
-
Der
Blockadehebelarm 2b ist relativ kurz, um Platz einzusparen,
da mit diesem im Unterschied zum Hebelarm 2a kein Hebelgesetz
ausgenutzt werden soll.
-
Wird
die Drehfalle 1 in Richtung Öffnungsstellung (im
Uhrzeigersinn) gedreht, so stößt schließlich
der seitliche Konturbereich 1c gegen eine Ausnehmung 6a der
Schlosskastenwand 6 (siehe auch 2a). Die
Schlosskastenwand 6 schließt mit der Schlosskastenwand 4 einen
rechten Winkel ein und ist mit dieser einteilig verbunden. Die Ausnehmung 60 dient
so als Anschlag für die Drehfalle 1. Die Wand 4 weist
eine senkrecht hochgebogene Lasche 4a auf, die das Drehen
der Drehfalle entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn begrenzt.
-
In
der 4 wird das Schloss in Öffnungsstellung
gezeigt, wenn die Drehfalle 1 im Uhrzeigersinn bis zum
Anschlag gedreht worden ist. Die 4 verdeutlicht,
dass nun die Kraftrichtung 2d genau auf die Achse 1d der
Drehfalle 1 gerichtet ist. In der hier gezeigten Öffnungsstellung überträgt
die Sperrklinke 2 nun kein Drehmoment auf die Drehfalle 1,
Allerdings kann der Verlauf des Bogens 10 auch so sein, dass
ein durch die Sperrklinke verursachtes Drehmoment die Drehfalle
gegen den Anschlag 60 drängt, sobald eine Öffnungsstellung
erreicht ist und ein Schließbolzen den Einlaufschlitz des
Schlosskastens verlassen kann.
-
Um
die gewünschten Drehmomente von der vorgespannten Sperrklinke 2 auf
die Drehfalle in den beschriebenen Stellungen zu übertragen,
wird der Radius des Bogens 10 ausgehend vom Bogenanfang 1e zum
Bogenende 1f zunehmend kleiner. Der Bogenanfang 1e grenzt
an den Einlaufschlitz 1g der Drehfalle 1.
-
Der
Blockadehebel ist am Hebelende 3d senkrecht von der Gehäusewand 4 weg
gebogen (aus der Papierebene heraus). Dieses abgebogene Hebelende 3d wird
von einem Betätigungsmittel erfasst oder durch ein Betätigungsmittel
betätigt, wenn der Blockadehebel 3 entgegengesetzt
zu seiner Vorspannung (entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn) um die
Achse 3a gedreht werden soll, um eine Blockade der Sperrklinke 2 aufzuheben.
Da dafür nur ein relativ geringer Kraftaufwand erforderlich
ist, kann dies mit einem Motor erfolgen, ohne dafür übermäßig
elektrische Energie bereitstellen zu müssen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007003948
A1 [0009, 0010, 0011, 0018, 0019, 0025, 0026, 0027]