-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Rollladenantrieb gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie einen Rollladen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
9.
-
Rollläden und
deren Antriebe mittels eines Gurtes, wie sie die vorliegende Erfindung
betrifft, sind weithin bekannt und werden beispielsweise in Wohn-,
Geschäftshäusern oder
in Industriegebäuden verwendet.
Obwohl die vorliegende Erfindung im Allgemeinen jegliche dieser
genannten Anwendungen und weitere nicht im Einzelnen genannte Anwendungen
betrifft, eignet sie sich besonders für Rollläden beziehungsweise deren Antriebe
von Wohnhäusern oder
Geschäftshäusern.
-
Rollläden, die
mit einem solchen Gurtantrieb ausgerüstet sind, werden durch Ziehen
an dem Gurt entgegen ihrer Gewichtskraft nach oben in eine geöffnete Stellung
bewegt und durch Nachlassen des Gurtes nach unten aufgrund ihrer
Gewichtskraft in eine geschlossene Stellung bewegt. Beispielsweise kann
der Gurt beim Öffnen
des Rollladens zu einer Spule im Bereich des unteren Endes des Gurtes
aufgewickelt und beim Schließen
des Rollladens entsprechend wieder abgewickelt werden. Natürlich ist auch
die Verwendung eines Endlosgurts möglich oder eine geeignete andere
Aufwicklung des Gurtes.
-
Aufgrund
dessen, dass der Rollladen durch sein Eigengewicht in seine Schließstellung
verbracht wird und nur durch den nicht betätigten Gurt an der Bewegung
in die Schließstellung
gehindert wird, besteht die Gefahr, dass, beispielsweise bei einem Brand
in dem Gebäude,
dessen Fenster- oder Türöffnung durch
einen entsprechenden Rollladen verschließbar ist, der Gurt aufschmilzt,
den Rollladen dadurch nicht mehr in der geöffneten Stellung hält und der
Rollladen durch sein Eigengewicht geschlossen wird und eine mögliche Fluchtöffnung versperrt. Diesem
Nachteil kann man beispielsweise dadurch begegnen, dass der Gurt
aus einem feuerfesten, nicht schmelzbaren Material hergestellt wird.
Ein solches Material ist jedoch teuer, nicht optimal hinsichtlich
der Funktion des Rollladens, mitunter schwierig zu verarbeiten und
hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe häufig gesundheitlich bedenklich.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rollladenantrieb
beziehungsweise einen Rollladen mit einem solchen Antrieb, umfassend
einen entsprechenden Gurt, anzugeben, welcher das versehentliche
Versperren einer Öffnung
sicher vermeidet und dabei nicht auf die genannten Inhaltsstoffe
im Gurt angewiesen ist.
-
Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird durch einen Rollladenantrieb mit den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
In den abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
angegeben. Anspruch 9 beschreibt einen Rollladen mit einem erfindungsgemäßen Rollladenantrieb.
-
Der
erfindungsgemäße Rollladenantrieb,
der für
einen durch sein Eigengewicht schließbaren Rollladen ausgeführt ist,
umfasst einen manuell oder durch einen Motor bewegbaren Gurt, der
zur Bewegung des Rollladens in eine Öffnungsrichtung entgegen seinem
Eigengewicht am Rollladen anschließbar ist. Der Rollladen weist
ferner eine Gurtführung
auf, die den Gurt zu dessen Bewegung führt und wenigstens teilweise
durch den Gurt umschlungen ist und dadurch durch den Gurt kraftbeaufschlagt
wird.
-
Erfindungsgemäß ist der
Gurtführung
ein Federelement zugeordnet, welches entgegen der Beaufschlagungskraft
des Gurtes wirkt. Ferner ist eine Blockiereinrichtung für den Gurt
vorgesehen, welche aus einem den Gurt nicht blockierenden Zustand
in einen den Gurt gegen eine Bewegung blockierenden Zustand betätigbar ist.
Zusätzlich
oder alternativ kann die Blockiereinrichtung auch den Rollladen
gegen eine Schließbewegung
oder jegliche Bewegung blockieren. Allgemein ist unter Blockieren
gegen eine Bewegung gemäß der vorliegenden
Erfindung das Blockieren gegen eine Schließbewegung des Rollladens oder
das Blockieren gegen jede weitere Bewegung verstehen.
-
Dabei
ist die Gurtführung
bei reduzierter oder aufgehobener Kraftbeaufschlagung durch den
Gurt durch die Kraft des Federelementes derart bewegbar, dass sie
die Blockiereinrichtung betätigt.
-
Besonders
vorteilhaft weist die Blockereinrichtung einen Kraftspeicher auf,
der durch die Gurtführung
bei deren Bewegung durch das der Gurtführung zugeordnete Federelement
derart betätigbar
ist oder betätigt
wird, dass er die Blockiereinrichtung durch Kraftbeaufschlagung
in den blockierten Zustand verbringt. Dieser Kraftspeicher kann
beispielsweise ebenfalls als Federelement, vorliegend als weiteres
Federelement bezeichnet, ausgeführt
sein, wobei dieses Federelement oder allgemein der Kraftspeicher
vorteilhaft eine gegenüber
dem der Gurtführung
zugeordneten Federelement größere Kraft,
insbesondere Federkraft, aufweist. Hierdurch kann sozusagen ein
Verstärkungsglied
der Blockiereinrichtung geschaffen werden.
-
Der
Gurt weist vorteilhaft eine flammhemmende Ausrüstung auf, welche insbesondere
aus nicht brennbarem Material besteht oder verhindert, dass der
Gurt brennen oder entflammen kann. Je nach Auswahl der flammhemmenden
Ausrüstung, insbesondere
mit ausschließlich
gesundheitlich unbedenklichen Stoffen, ist der Gurt jedoch aufschmelzbar.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
weist die Blockiereinrichtung zwei den Gurt beidseitig einschließende Klemmelemente
auf, von denen wenigstens eines zur Betätigung der Blockiereinrichtung
in Richtung des anderen bewegbar ist, um den Gurt zwischen den beiden
Klemmelementen einzuklemmen. Besonders vorteilhaft wird dabei eines
der beiden Klemmelemente durch die Gurtführung gebildet.
-
Die
Gurtführung
kann beispielsweise als Rolle oder als Umlenkwalze ausgeführt sein, über welche
der Gurt bei seiner Bewegung, um den Rollladen in seinen geöffneten
Zustand oder seinen geschlossenen Zustand zu verbringen, läuft.
-
Wenigstens
eines der beiden Klemmelemente kann beispielsweise eine schräge Oberfläche und/oder
eine Keilform aufweisen, so dass bei einer Relativbewegung beider
Klemmelemente aufeinander zu, die Klemmelemente gegeneinander verkeilen und
dadurch den Gurt sicher zwischen sich einklemmen.
-
Ein
erfindungsgemäßer Rollladen
ist durch Abwickeln aus einem gerollten Zustand in eine Schließrichtung
und durch Aufwickeln entgegen seinem Eigengewicht in eine Öffnungsrichtung
bewegbar, um eine Öffnung
oder eine Fläche
wahlweise zu verdecken. Ferner ist ein solcher erfindungsgemäßer Rollladen
mit einem Rollladenantrieb, wie zuvor und nachfolgend beschrieben,
ausgerüstet,
um die Bewegung des Rollladens durch Bewegen, insbesondere durch
Aufwickeln und Abwickeln des Gurtes, zu bewirken und beim Aufschmelzen
oder Durchtrennen des Gurtes ein ungewolltes Schließen des
Rollladens zu verhindern.
-
Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beispielhaft
erläutert
werden.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Rollladens mit einem Gurtantrieb;
-
2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäß vorgesehenen Gurtführung und eine
dieser zugeordnete Blockiereinrichtung;
-
3 eine
alternative Ausgestaltung einer Gurtführung mit einer Blockiereinrichtung.
-
In
der 1 erkennt man einen Rollladen 10 mit
einzelnen, gelenkig aneinander angeschlossenen Lamellen, der zum
Verbringen in seinen geöffneten Zustand über einer
Drehachse 11 aufwickelbar ist. Dieses Aufwickeln wird durch
Betätigen eines
Gurtes 1 bewirkt, der entsprechend in einer Triebverbindung mit
dem Rollladen 10 steht. Beispielsweise ist der Gurt 1 an
einer Rolle 12 drehfest angeschlossen und auf dieser aufwickelbar,
welche ihrerseits drehfest am Rollladen 10, drehbar über der
Achse 11 angeschlossen ist.
-
Ferner
kann der Gurt 1 beispielsweise immer dann, wenn der Rollladen 10 in
seinem geöffneten Zustand
ist, auf einer zweiten Rolle 13 aufgewickelt sein, wobei
dieser Mechanismus dem Fachmann hinreichend bekannt ist und nicht
näher erläutert werden braucht.
-
Ohne
eine Blockiereinrichtung würde
bei einer Durchtrennung des Gurtes 1 der Rollladen 10 aufgrund
seines Eigengewichts in seinen geschlossenen Zustand verbracht.
-
Erfindungsgemäß ist daher
eine Blockiereinrichtung vorgesehen, die mit einer Gurtführung zusammenwirkt
und den Gurt und/oder den Rollladen bei durchtrennten Gurt blockiert.
-
Ein
Beispiel für
eine solche Blockiereinrichtung und eine solche Gurtführung ist
in der 2 dargestellt. Man erkennt die Gurtführung 2 in
Form einer Umlenkrolle, welche teilweise durch den Gurt 1 umschlungen
ist, wobei die Umschlingung derart ausgeführt ist, dass die Gurtführung 2 bei
nicht durchtrenntem Gurt 1 nach unten gedrückt wird.
-
Entgegen
der druckbeaufschlagenden Kraft durch den Gurt 1 wirkt
die Kraft eines Federelementes 3, vorliegend beispielhaft
als eine Druckfeder dargestellt. Selbstverständlich wäre es auch möglich, durch
entsprechende Umgestaltung des Anschlusses, anstelle oder zusätzlich zu
der Druckfeder eine Zugfeder oder Torsionsfeder oder ein anderes
geeignetes elastisches Element vorzusehen.
-
Die
Gurtführung 2 ist
aus einer ersten Position, dargestellt in einer ausgezogenen Linie,
in eine zweite Position, dargestellt durch eine gestrichelte Linie,
durch die Kraft des Federelementes 3 verbringbar. Immer
dann, wenn die Kraftbeaufschlagung der Gurtführung 2 durch den
Gurt 1 erheblich reduziert wird oder vollständig aufgehoben
wird, verbringt das Federelement 3 die Gurtführung 2 in
ihre zweite Position.
-
Wie
dargestellt, ist die zweite Position der Gurtführung 2 derart gewählt, dass
der Gurt in dieser Position zwischen der Gurtführung 2 und einem
keilförmigen
Klemmelement 4 eingeklemmt wird und verhindert, dass sich
die Rolle 12 beziehungsweise allgemein der Rollladen (in
der 2 nicht dargestellt) bewegen kann. Dadurch wird
verhindert, dass der Rollladen in seine geschlossene Position aufgrund seines
Eigengewichtes verbracht wird.
-
In
der 3 ist nochmals schematisch eine alternative Ausführungsform
einer Blockiereinrichtung gezeigt. Diese weist einen Kraftspeicher 5 in Form
eines weiteren Federelementes, hier wiederum in Form einer Druckfeder
auf, welche ein Klemmelement 4 in Richtung einer den Gurt 1 einklemmenden Position
druckbeaufschlagt. Vorliegend ist ferner ein Verriegelungselement 6 vorgesehen,
welches, solange der Gurt 1 nicht durchtrennt ist, das
Klemmelement 4 in seiner inaktiven Position hält.
-
Erst
wenn die Gurtführung 2 durch
das Federelement 3 in ihre ausgelöste Position verbracht wird,
betätigt
sie das Verriegelungselement 6 und gibt dadurch das Klemmelement 4 frei,
welches durch den Kraftspeicher 5 in den den Gurt 1 verklemmenden
Zustand gebracht wird.
-
Bei
dieser gezeigten Ausführung
oder anderen entsprechend wirkenden Ausführungsformen ist es möglich, den
Kraftspeicher 5 mit einer größeren Kraft als das Federelement 3 auszustatten,
so dass eine größere Kraft
auf die Blockiereinrichtung, hier das Klemmelement 4, ausgeübt wird
als der Gurt 1 im nicht durchtrennten Zustand auf die Gurtführung 2 ausübt.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung hier nur schematisch anhand von zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt worden ist, sind andere Kombinationen von Gurtführungen
und Blockiereinrichtungen denkbar, welche entsprechend zusammenarbeiten, um
den Gurt im durchtrennten Zustand einzuklemmen, so dass ein unbeabsichtigtes
Herablassen des Rollladens verhindert wird. Die gezeigten Blockiereinrichtungen
greifen am Gurt an. Zusätzlich
oder alternativ könnten
sie auch am Rollladen selbst angreifen, solange sie erfindungsgemäß durch
die Gurtführung
betätigt
oder ausgelöst
werden.
-
Obwohl
vorliegend nicht weiter darauf eingegangen wurde, sind Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Gurt 1 manuell betätigt wird,
und andere Ausführungsformen,
bei denen der Gurt 1 durch einen Motor betätigt wird.