-
Die Erfindung betrifft ein Ein-Blatt-Überkopf-Kipptor mit den Merkmalen des Oberbegriffs des beigefügten Anspruchs 1, wie es aus der
FR 15 21 631 C1 sowie aus der
DE 16 92 017 U1 bekannt ist.
-
Diese beiden Druckschriften beschreiben ein Kipptor mit einem starren Torblatt, dessen oberer Bereich über Hebel an eine Zarge angelenkt ist und das unterhalb der Hebelanlenkung über Rollen oder dergleichen Führungselementen in an der Zarge angebrachten vertikalen Führungsschienen geführt ist. Die Führungselemente sind mit Abstand von der unteren Torblattkante an den seitlichen Torblatträndern angelenkt. Durch diese Mechanik schwingt die untere Torblattkante bei dem Öffnungsvorgang aus der Schließebene hinaus und ragt in der horizontalen Öffnungslage des Torblatts eine Art Vordach bildend aus der Garagenöffnung heraus. Ein Vorteil dieses Tortyps ist der geringe Platzbedarf im Garageninneren. Auch müssen im Garageninneren keine horizontalen Führungsschienen oder dergleichen montiert werden. Die bekannten Tore der gattungsgemäßen Art sind mit Gegengewichten zum Torblattgewichtsausgleich versehen, deren Bewegungsbahn entlang der vertikalen Zargenholm verläuft und die jeweils mit Seilzügen, deren freie Enden im Bereich der Torblattführungselemente am Torblatt angreifen, versehen. In eben diesem Bereich sind Absturzsicherungen vorgesehen, die das Torblatt bei plötzlichem Schlaffwerden eines Seilzuges gegen Absturz sichern.
-
Weitere Beispiele für auf ein schlaffes Seil reagierende Absturzsicherungen bei anderen Tortypen finden sich in der
DE 195 03 588 C2 und der
DE 27 27 440 A1 für Schwingtore, der
EP 0 172 351 B1 für Sektionaltore, der
EP 0 149 692 A1 und der
EP 0 156 415 A1 für Rolltore, der
DE 37 10 237 für Sektionaltore, der
FR 24 15 188 A1 für Sektional- oder Hubtore und der
DE 44 13 465 A1 für Sektional-, Hub- oder Rolltore. Die aus der EP 0 156 415 A1 und der
DE 37 10 237 A1 entnehmbaren Sektionaltore weisen weiterhin als Gewichtsausgleicheinrichtung eine oberhalb der Toröffnung anzubringende wuchtige Torsionsfederwelle mit zwei Torsionsfedern auf. Ferner zeigen die
WO 00/05472 A2 , die
JP 08114058 A und die
FR 1197711 Tore mit Gewichtsausgleichseinrichtungen.
-
Die aus den eingangs erwähnten
FR 15 21 631 C1 und
DE 16 92 017 U1 bekannten Kipptore zeichnen sich im Gegensatz zu den aus mehreren Torblattgliedern gebildeten Sektionaltoren durch einfachere Herstellung und Montage und damit meist auch durch ihren günstigeren Preis aus. Insbesondere können diese Art Tore bereits am Herstellort in hohem Maße vormontiert werden und im vormontierten Zustand zum Montageort transportiert werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kipptor der im Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 1 angegebenen Art noch kostengünstiger herstell- und montierbar auszugestalten, wobei dennoch auch künftige insbesondere in der Europäischen Union geltende strenge Sicherheitsnormen erfüllt sein sollen.
-
Zum Lösen dieser Aufgabe ist ein Kipptor der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art durch dessen kennzeichnenden Merkmale weitergebildet.
-
Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, dass anstelle der Gegengewichte eine Torsionsfederwelle als Gewichtsausgleichseinrichtung verwendet wird. Dies spart Gewicht und damit Transportkosten; die Torsionsfederwelle kann bereits vorgespannt beim Hersteller vormontiert werden. Der Monteur braucht am Montageort das bereits in der Zarge vormontierte Tor nur auszurichten und die Zarge in dem Mauerwerk verankern, um ein betriebsfertiges Tor zu erhalten. Erfindungsgemäß wird dabei trotz der nun in der Europäischen Union geltenden verschärften Sicherheitsbestimmungen auf die Sicherheit einer zweiten Torsionsfeder verzichtet, was ebenfalls Gewicht und Kosten spart. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen Kipptor überraschenderweise ohne Sicherheitseinbußen möglich, weil die Absturzsicherungsvorrichtung ja nicht nur auf einen Seilbruch sondern auch auf einen Federbruch reagiert. Die Torsionsfederwelle selbst ist platzsparend an der Zarge befestigt. Dies lässt eine Vormontage der Torsionsfederwelle beim Hersteller zu, so dass Unsicherheiten durch fehlerhafte Montage und die Gefahr von Verletzungen des Montagepersonals, z. B. beim Spannen der Feder, verringerbar ist.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Die Anlenkung der Rollen oder dergleichen in der Führungsschiene geführten Torblattführungselemente nicht an der unteren Kante, sondern näher zur Hebelanlenkung und/oder zur vertikalen Torblattmitte hin versetzt hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen sind der vertikale Führungsbereich und damit die Führungsschienen und eventuelle Gegenlager für die Absturzsicherung kürzer als bei weiter zur unteren Torblattkante hin versetzten Führungsrollen. Zum anderen ist der Torbewegungsbereich von dem Garageninneren weiter nach außen versetzt – die untere Torblattkante schwenkt im Zuge der Öffnungsbewegung nach außen hin aus –, so dass im Inneren des zu verschließenden Raumes mehr Platz beispielsweise für parkende Autos zur Verfügung steht.
-
An beiden Torblattseiten greift erfindungsgemäß jeweils eine von zwei Seileinheiten des das Torblatt mit der Torsionsfederwelle verbindenden Seilzuges an, welche Seileinheiten jeweils durch ein Seil oder mehrere parallele Seile gebildet sind. Mit dem anderen Ende werden die Seileinheiten jeweils auf an den Enden der Torsionsfederwelle vorgesehene Seiltrommeln oder dergleichen Wickeleinrichtung aufgewickelt.
-
Die Befestigung von Lagerelementen der Torsionsfederwelle erfolgt z. B. unmittelbar am oberen Zargenholm. Die Dimensionen der Torsionsfederwelle, d. h. insbesondere deren Außendurchmesser (ggfs. auch der der Seiltrommeln) ist weiter bevorzugt derart, dass sie nicht über die Zargenholme hinausragt und zwar weder nach außen noch nach innen zur Toröffnung hin. Diese kompakte Bauart ermöglicht eine vollständige Vormontage der Gewichtsausgleichseinrichtung des erfindungsgemäßen Torblattes beim Hersteller, ohne dass sie bei der Montage stört.
-
Absturzsicherungen sind bisher hauptsächlich für sich zumindest teilweise im wesentlichen rein vertikal bewegende Torblätter vorgeschlagen worden, also beispielsweise solche von Deckengliedertoren, deren untere Paneele den Großteil ihrer Bewegung in vertikalen Führungsschienen geführt zurücklegen, oder von Hubtoren, welche im ganzen nach oben geführt werden. Bekannte Absturzsichenungen umfassen am entsprechenden seitlichen Torblattbereich festgelagerte Gehäuse, in denen eine Sperrklinke schwenkbar gelagert ist, welche bei Schlaffwerden des Seiles ausgelost wird – dies meist über Freigabeelemente, welche sich bei Schlaffwerden des Seiles aus dem Bewegungsbereich der Sperrklinke bewegen. Solche bekannten Absturzsicherungen sind einerseits kompliziert im Aufbau und andererseits nicht auf die hier interessierenden Kipptore übertragbar, da ja diese Kipptore neben einer vertikalen Bewegung auch eine Kippbewegung durchführen, diese Art von Absturzsicherungen aber einen Torblattbereich zum Anordnen der Sperrklinke erfordern, dessen Ausrichtung während des zu sichernden Torblattbewegungsablaufes konstant bleibt.
-
Die erfindungsgemäße Absturzsicherung weist dagegen ein an oder parallel zur Rollenachse um die Rollenachse schwenkbar gelagertes Sperrklinkenelement auf, das bei Verkippen des Torblattes relativ zum Torblatt schwenken kann und dadurch seine Lage relativ zu einer ortsfesten Eingriffsausbildung, welche im Auslösefall von der Sperrklinke erfasst wird, beibehält. Die Absturzsicherungsvorrichtung lässt sich weiterhin besonders einfach dadurch ausbilden, dass sie eine, vorzugsweise an einem Sperrklinkenhebel ausgebildete, Sperrklinke umfasst, die in Sperr- oder Eingriffslage, vorzugsweise federbelastet, vorgespannt ist und die durch die Seilzugspannung entgegen dieser Vorspannung in ihre Freigabestellung gezogen ist. Dies lässt sich besonders einfach dadurch realisieren, dass das torblattseitige Ende jeder Seileinheit nicht am Torblatt selber angreift, sondern an dem Sperrklinkenhebel und die Seilzugkräfte über den Sperrklinkenhebel, die Sperrklinke in die Freigabestellung ziehend, auf das Torblatt überträgt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sperrklinkenelement selbst als Sperrklinkenhebel ausgebildet. Dieser kann wiederum durch einen wenigstens zweiarmigen Hebel gebildet sein, wobei ein Hebelarm als Sperrklinke ausgebildet ist und einen die Eingriffsausbildung in der Sperrstellung erfassenden Eingriffsbereich aufweist und der zweite Hebelarm einen Angriff für die Seilzugeinrichtung aufweist. Es ist zwar auch eine einarmige Ausbildung denkbar, beispielsweise dadurch, dass die Seilzugspannung die Sperrklinke im Normalbetrieb gegen einen Anschlag zieht. Dieser müsste aber auch auf dem schwenkbaren Sperrklinkenelement ausgebildet sein. Bei der zweiarmigen Lösung kommt man ohne Anschlag und mit kurzen Eingriffswegen aus. Besonders einfach ist die Ausbildung, wenn ein solcher Sperrklinkenhebel direkt an der Rollenachse der einzelnen seitlichen Führungsrolle an jeder Seite schwenkbar gelagert ist.
-
Das Sperrklinkenelement kann dann durch nur ein einzelnes bewegliches Teil, nämlich den Sperrklinkenhebel gebildet sein.
-
Die Rollenachse ist im allgemeinen parallel zur Torblattebene und legt vorzugsweise auch die Kippachse für das Tor fest. Aufgrund der Lagerung des Sperrklinkenhebels eben an dieser Achse lässt sich dieser in seiner Freigabestellung beispielsweise in vertikaler oder leicht schräg zur Vertikalen liegender Freigabestellung während der gesamten Torblattbewegung halten. Wird das Seil schlaff, so bewegt sich der Sperrklinkenhebel durch die Federvorbelastung in die Sperrstellung und greift dann in die Eingriffsausbildung ein, so dass das Torblatt auch im Auslösefall weiterhin an seiner Rollenachse gehalten wird.
-
Die Eingriffsausbildung lässt sich besonders vorteilhaft und einfach direkt an oder in der Führungsschiene ausbilden. Bei der eben geschilderten Ausführungsform, bei der das Sperrklinkenelement als an der Rollenachse schwenkbar gelagerter Sperrklinkerhebel ausgebildet ist, kann beispielsweise ein etwa zur Toröffnungsebene paralleler, eine Bahn für eine Rolle bildender Bereich der Führungsschiene mit der Eingriffsausbildung versehen sein. In besonders einfacher Ausgestaltung ist einfach auf dem gesamten Verlauf der Führungsschiene an diesem zur Toröffnungsebene parallelen Bereich eine Reihe von Öffnungen vorgesehen, wobei das Eingriffsende der Sperrklinke entsprechend mit einem spitzen Winkel endend so ausgebildet ist, dass dieses Ende bei durch Schlaffwerden des Seiles freigegebener Sperrklinke in die in Fallrichtung gesehen nächste Öffnung eingeführt wird und dort das Torblatt gegen Absturz sichert.
-
An dem zweiten Hebelarm ist ein Seilangriff vorzugsweise nicht mittig vorgesehen, sondern außermittig, an der der Eingriffsausbildung in bestimmungsgemäßem Gebrauch angewandten Längshälfte des zweiarmigen Hebels, welcher die Sperrklinke bildet. Diese außermittige Anordnung sorgt bei straffem Seil für die Aufbringung eines Drehmomentes auf die Sperrklinke, und zwar entgegen der Vorspannung. Der außermittigen Anordnung äquivalent wäre eine entsprechende Abwinklung der Hebelarme zueinander oder eine entsprechende Versetzung der Hebelachse am Sperrklinkenhebelkörper. Die außermittige Anordnung ist der einfacheren Fertigung wegen und aus Platzgründen derzeit bevorzugt.
-
Die Vorspannung selbst ist derart gewählt, dass sie im gesamten Kippbereich des Torblattes genügend Spannung zum Auslösen der Sperrklinke bereit stellt, aber dennoch niemals so groß wird, dass sie nicht durch die Seilzugspannung überwunden werden kann. Im oberen Bereich kann auch ein Abdeckelement vorgesehen sein, um die oberste Öffnung oder die obersten Öffnungen gegen Eingriff der Sperrklinke abzudecken. So bleibt das Tor auch bei einem geringfügigen Nachlassen der Torsionsfederspannung oder schlechterer Abstimmung funktionsfähig, wobei dennoch die Herstellung der Führungsschiene als Stück eines Endlosprofils mit einer durchgängigen Reihe von Öffnungen industriell vorteilhaft möglich ist. Andererseits können insbesondere aufgrund des Abdeckelements die Führungsschienen links und rechts identisch ausgebildet und damit einfacher industriell herstellbar sein. Links werden sie dann gegenüber der rechten Anordnung auf dem Kopf gestellt an der Zarge angebracht, bspw. geschweißt. Die jeweils oberste Öffnung, die auf der jeweils anderen Seite als unterste Öffnung notwendig ist, kann dann durch ein Eingriffteil gegen Eingriff durch die Sperrklinke gesichert sein. Anstelle oder zusätzlich zu einer Abdeckfunktion könnte ein solches Eingriffsteil, das beispielsweise durch eine aufklipsbare Klammer gebildet sein kann, könnte auch derart ausgebildet sein, dass es als eine Art Raste für die Rolle zum Halten des Torblattes in der obersten Stellung und zum Vorsehen einer für die Bedienperson spürbaren die Öffnungsstellung markierenden Rastschwelle wirkt.
-
In weiterer bevorzugter alternativer Ausgestaltung ist die Sperrklinke oder ein diese aufweisender Sperrklinkenhebel nicht direkt an der Rollenachse gelagert, sondern indirekt über einen Klinkenhalter, welcher wiederum selbst schwenkbar an der Rollenachse gelagert ist. Der Klinkenhalter kann somit immer die gleiche Lage zur Eingriffsausbildung während des gesamten Bewegungsablaufes des Torblattes beibehalten. An dem Klinkenhalter kann dann der entsprechend wie oben beschrieben ausgebildeter Sperrklinkenhebel oder auch eine sonstige Sperreinrichtung in beliebiger Ausgestaltung vorgesehen werden, Es wäre beispielsweise auch möglich, an einem solchen Klinkenhalter einen bei Schlaffwerden des Seiles auslösenden Bolzen vorzusehen, der in ortsfeste Wideralger einrastet. Vorteilhafterweise ist aber auch hier die in Sperrstellung vorbelastete Sperrklinke vorgesehen, die durch die Seilzugspannung entgegen dieser Vorbelastung in ihre Freigabestellung gezogen wird. Eine solche Ausbildung kommt ohne zusätzliche Elemente wie sich erst bei Schlaffwerden aus der Bahn des Sperrbolzens oder Sperrklinke oder dergleichen wegzuführende Auslöseelemente aus. Vorteilhafterweise ist auch hierbei die Sperrklinke an einem zweiarmigen Sperrklinkenhebel ausgebildet, wobei der erste Hebelarm die Sperrklinke bildet und beispielsweise ebenfalls mit einem spitz zulaufenden Eingriffsende versehen ist und an dem anderen Hebelarm ein Angriff für das torblattseitige Ende der entsprechenden Seilzugeinheit vorgesehen ist. Aufgrund des Klinkenhalters, an dem diese Sperrklinke schwenkbar gelagert ist, lässt sich ein Verschwenken der Sperrklinke beispielsweise auch senkrecht zur Rollenachse ausbilden. In einem solchen Fall sind die Eingriffsausbildungen an einem sich senkrecht zur Toröffnung erstreckenden Bereich der Führungsschiene ausbildbar. Vorteilhafterweise sind auch hier einfach nur Öffnungen vorgesehen, in welcher das spitze Eingriffsende der Sperrklinke eingreift.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der hier beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
-
1 eine perspektivische Rückansicht eines Einblatt-Überkopf-Kipptores in geschlossenem Zustand;
-
2 ein perspektivische Rückansicht des Kipptores nach 1 in geöffnetem Zustand zur Verdeutlichung des Bewegungsablaufes des Kipptores;
-
3 eine perspektivische Rückansicht einer oberen Ecke des Kipptores nach 1;
-
4 eine perspektivische Rückansicht eines seitlichen Bereichs des Kipptores nach 1 mit einer Rollenführung;
-
5–7 verschiedene Ansichten einer Absturzsicherungsvorrichtung für das Kipptor in einer ersten Ausführungsform;
-
8–10 verschiedene Ansichten einer zweiten Ausführungsform einer Absturzsicherungsvorrichtung für das Kipptor;
-
11 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform einer Absturzsicherungsvorrichtung für das Kipptor;
-
12a–12c verschiedene Ansichten eines bei der dritten Ausführungsform verwandten Klinkenhalters zum Halten einer Sperrklinke;
-
13 eine Draufsicht auf einen bei der Ausführungsform in 11 verwandten, die Sperrklinke aufweisenden Sperrklinkenhebel; und
-
14a–14b verschiedene Ansichten einer zum Vorspannen des Sperrklinkenhebels nach 13 bei der Ausführungsform von 11 in die Sperrstellung verwendeten Feder.
-
Das in 1 bis 4 gezeigte Kipptor besitzt ein starres Torblatt 1 und eine Zarge 2. An seitlichen vertikalen Zargenholmen 3 und 4 der Zarge 2 sind sich nur über einen Teilbereich der seitlichen Zargenholme vertikal erstreckende Führungsschienen 5 angeordnet. Am oberen horizontalen Zargenholm 6 ist eine Torblattgewichtsausgleichseinrichtung 7 angeordnet. Diese ist gebildet durch eine Torsionsfederwelle 8, welche an ihren beiden Enden Seiltrommeln 9 trägt und gegenüber dem Zargenholm 6 mittels einer einzelnen Torsionsfeder 10 vorgespannt ist.
-
An den Seiltrommeln 9 sind links und rechts jeweils durch ein Drahtseil 11 gebildete Seileinheiten einer Seilzugeinrichtung aufwickelbar gehalten. Die freien Enden der Drahtseile 11 greifen jeweils an einer Absturzsicherungsvorrichtung 12 an, welche bei Schlaffwerden eines der Drahtseile 11 das Torblatt 1 durch Eingriff an durch eine Reihe von Öffnungen 13 gebildete Eingriffsausbildungen, die längs der Führungsschienen 5 verteilt vorgesehen sind, festsetzen und im Normalbetrieb die Seilzugkraft auf das Torblatt 1 überträgt.
-
Wie am besten aus den 3 und 4 ersichtlich, hat die Führungsschiene 5 in etwa eine 3-Profilform, d. h. eine Profilform mit einem Steg 5a und zwei Schenkeln 5b und 5c, von denen ein erster Schenkel 5b wie der U-Schenkel eines U-Profils eben und im wesentlichen senkrecht zu dem Steg 5a verlaufend und der zweite Schenkel 5c wie der C-Schenkel eines C-Profils eine Rollenbahn bildend rinnenförmig gekrümmt ausgebildet ist.
-
Bei dem in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Reihe von Öffnungen 13 mit gleichem Abstand zueinander in dem C-Schenkel 5c ausgebildet. Die Führungsschiene 5 und damit deren Enden 5d und 5e sind relativ zu einer normal zur Führungsschienenlängsrichtung verlaufenden Mittelebene der Führungsschiene 5 spiegelbildlich zueinander ausgebildet. Auf diese Weise sind identisch ausgebildete Führungsschienen 5 an beiden vertikalen Zargenholmen 3 und 4 und links und rechts verwendbar. Das jeweils obere Ende 5d der linken und rechten Führungsschiene 5 ist mit einer Klammer 5f versehen, die auf das Ende 5d, genauer auf ein dort vorhandenes sich quer zur Führungsschienenlängsrichtung erstreckendes erstes Langloch 5g aufgeklipst ist. Die Klammer 5f greift mit ihrem freien, einen nach innen gebogenen Bereich 5fa aufweisendem Ende 5fb durch ein sich längs zur Führungsschienenlängsrichtung erstreckendes zweites Langloch 5h in die durch den C-Schenkel 5c gebildete Rollenbahn ein. Weiter ist an dem oberen Ende 5d im Innern der Führungsschiene 5 ein durch einen Gummipuffer 5i mit schwalbenschwanzförmigen Ende gebildeter Rollenanschlag vorgesehen.
-
Das Torblatt 1 weist weiterhin, wie am besten aus 4 ersichtlich, an seinen beiden Torblattseitenrändern 14 an konzentrischen Rollenachsen 15, die sich parallel zur Torblattebene horizontal erstrecken, gelagerte Rollen 16 auf. Die Rollen 16 sind in den Führungsschienen 5 zur vertikalen Bewegung geführt. Wie aus den 1–4 ersichtlich, sind die Rollen 16 nicht an der unteren Torblattkante 17, sondern nahe der horizontalen Mittellinie M des Torblattes 1 angeordnet. Zwischen den Rollen 16 und der oberen Torblattkante 18 greift ein aus seitlichen Hebeln 19 gebildetes Hebelwerk an dem Torblatt 1 an dessen Torblattseitenrändern 14 an. Die Hebel 19 sind einenends ortsfest zu der Zarge 2 im Nahbereich des oberen Zargenholmes 6 und anderenends an den Torblattseitenrändern 1 über über die Führungsschienen 5 reichende U-Profilstücke 35 gelagert.
-
In 1 ist das Torblatt 1 in seiner vertikalen Schließlage und in 2 in seiner horizontalen Öffnungslage wiedergegeben. Im Laufe der Öffnungsbewegung werden die Rollen 16 innerhalb den Führungsschienen 5 vertikal nach oben geführt. Dabei führt das Torblatt 1 eine Schwenk- oder Kippbewegung um die Rollenachse 15 aus, welche durch die Hebel 19 geführt wird. Die Torblattunterkante 17 schwingt dabei aus der Toröffnungsebene nach außen heraus, weswegen man das hier beschriebene Tor im Prinzip auch als Schwingtor bezeichnen könnte. In der Öffnungsstellung rasten die Rollen 16 an der Klammer 5f ein.
-
In 1 ist das Tor fertig zum Transport vom Herstellerort zur Baustelle und zur einfache Endmontage vormontiert gezeigt. Die Drahtseile 11 sitzen an der Absturzsicherungsvorrichtung 12 an. Es gibt nur eine Feder 10 zum Gewichtsausgleich an der dem zu verschließenden Raum zugewandten Innenseite des Tores. Diese ist in Form einer Torsionsfeder 10 ausgebildet. Falls die Torsionsfeder 10 brechen würde, wären sofort beide Drahtseile 11 entspannt, und dann würde sofort die auf ein schlaffes Seil ansprechende Absturzsicherungsvorrichtung 12 durch Eingriff in die nächste Eingriffsausbildung 13 auslösen.
-
Im folgenden werden verschiedene Ausführungsformen für die Absturzsicherungsvorrichtung 12 näher erläutert.
-
Eine erste Ausführungsform der Absturzsicherungsvorrichtung 12 ist in den 5 bis 7 näher verdeutlicht.
-
5 zeigt die Absturzsicherungsvorrichtung 12 in geschnittener Seitenansicht, 6 in geschnittener Rückansicht und 7 zeigt die Absturzsicherungsvorrichtung 12 in Draufsicht.
-
Die Absturzsicherungsvorrichtung 12 umfasst einen in etwa U-profilförmigen Rollenhalter 20, an welchem die Rolle 16 mittels einer Lagerhülse 21 gelagert ist. Dieser U-profilförmige Rollenhalter 20 wird an dem entsprechenden seitlichen Torblattseitenrand 14 befestigt und weist hierzu entsprechende Schrauberöffnungen 22 auf. Die Rollen 16 sind in dem etwa J-profilförmigen Führungsschienen 5 geführt. Ebenfalls auf der Lagerhülse 21 gelagert, und zwar schwenkbar um die Rollenachse 15, ist ein Sperrklinkenelement, welches hier als zweiarmiger Sperrklinkenhebel 23 ausgebildet ist. An einem ersten Hebelarm 24 ist das Drahtseil 11 eingehängt. Der zweite Hebelarm 25 wirkt mit seinem freien spitz zulaufenden Eingriffsende 29 als Sperrklinke 26. Wie aus 6 ersichtlich, ist der zweite Hebelarm 25 derart ausgebildet, dass das Eingriffsende 29 der Sperrklinke 26 innerhalb der Führungsschiene 5 angeordnet ist. Wie aus 5 ersichtlich, welche die Absturzsicherungsvorrichtung 12 im Eingriffsfall bei schlaffem Seil 11 zeigt, ist das spitze Eingriffsende 29 der Sperrklinke 26 hin zu einem der beiden parallel zur Ebene der zu verschließenden Toröffnung anzuordnenden Profilschenkel 5b, 5c der Führungsschiene 5 hin abgewinkelt, so dass das spitze Eingriffsende 29 hin zu diesem Profilschenkel – an dem hier vorliegenden Beispiel der C-Profilschenkel 5c – reicht, in welchem in regelmäßigen Abständen die Eingriffsausbildungen in Form der Öffnungen 13 vorgesehen sind. Die Öffnungen 13 haben in Länge und Breite eine größere Ausdehnung als das Eingriffsende 29, so dass dieses leicht in die Öffnungen 13 eingreifen kann.
-
An dem ersten Hebelarm 24 ist das Drahtseil 11 nicht mittig angehängt, sondern soweit wie möglich entfernt von der Seite hin, von der an dem anderen Hebelarm 25 das Eingriffsende 29 abragt. Außerdem ist eine Feder 30 vorgesehen, welche den Sperrklinkenhebel 23 in die in 5 gezeigte Eingriffstellung vorspannt.
-
Wenn das Drahtseil 11 straff gezogen ist, und somit die Gewichtsausgleichseinrichtung 7 wirksam ist, wird der Sperrklinkenhebel 23 entgegen dieser Vorspannung gezogen, wobei die außermittige Anbringung des torblattseitigen Endes des Drahtseiles 11 durch Aufbringen eines entsprechenden Drehmomentes hilft.
-
Die Spannung der Feder 30 ist so gewählt, dass sie auch in der in 2 gezeigten Öffnungstellung, in der sich der Rollenhalter 20 mit etwa 90° zur Längsrichtung des Sperrklinkenhebels 23, an welchem ja das Drahtseil 11 angreift, abgewinkelt erstreckt, noch genügend Vorspannung zum Auslösen der Sperrklinke 26 bei schlaffem Drahtseil 11 liefert. In der in 1 gezeigten Schließstellung sind der Sperrklinkenhebel 23 und der Rollenhalter 20 nahezu parallel zueinander. Durch die Verdrehung ist die Vorspannung der Feder 30 in dieser Stellung etwas höher; sie ist aber immer noch wesentlich geringer als die durch die Torsionsfeder 10 über die Drahtseilspannung auf den Sperrklinkenhebel 23 übertragene Kraft, die die Sperrklinke 26 in ihrer Freigabestellung hält.
-
In den 8 bis 10 ist eine zweite Ausführungsform der Absturzsicherungsvorrichtung 12 gezeigt. Diese unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im wesentlichen nur durch die Form des Sperrklinkenhebels 23. Die Funktion und die sonstige Ausbildung ist im wesentlichen dieselbe wie die in der ersten Ausführungsform, so dass auf die obigen Ausführungen in vollem Umfang verwiesen werden kann. In beiden Ausführungsformen lassen sich die Sperrklinkenhebel 23 einfach als Blechstanzteile herstellen. Das Eingriffsende 29 der zweiten Ausführungsform ist nicht spitz zulaufend, wie das der ersten Ausführungsform, sondern durch eine leicht abgewinkelte Lasche 27 gebildet. Bei der in 11 dargestellten dritten Ausführungsform umfasst ein schwenkbar an der Rollenachse 15 an dem Rollenhalter 20 gelagerte Sperrklinkenelement 31 einen um die Rollenachse 15 schwenkbar gelagerten Sperrklinkenhalter 32 und einen eine Sperrklinke 33 aufweisenden Sperrklinkenhebel 37. Die eigentliche Sperrklinke 33 ist somit nicht unmittelbar um die Rollenachse 15 schwenkbar wie bei den ersten beiden Ausführungsformen, sondern nur mittelbar über den Sperrklinkenhalter 32 an der Rollenachse 15 gelagert. Der Sperrklinkenhalter 32 umfasst eine konzentrisch zu der Rollenachse 15 angeordnete Hülse 34 sowie ein darauf gelagertes Halteelement 36, das in Einzelheiten in 12 dargestellt ist. An diesem Halteelement 36 ist der die Sperrklinke 33 aufweisende zweiarmige Sperrklinkenhebel 37 um eine senkrecht zur Rollenachse 15 verlaufende Klinkenachse 44 schwenkbar gelagert. An einem ersten Hebelarm 38 ist wiederum eine Aufnahme 39 zum Einhängen des torblattseitigen Ende des Drahtseiles 11 vorgesehen, während der zweite Hebelarm mit dem freien Eingriffsende 29 die Sperrlinke 33 bildet. Wie aus 13 ersichtlich, ist bei dieser Ausführungsform nicht der Drahtseilangriff außermittig an dem zweiarmigen Sperrklinkenhebel 37 ausgebildet, sondern die Lagerung 40 für die Klinkenachse 44. Der Sperrklinkenhebel 37 verschwenkt somit in einer zur Toröffnung parallelen Ebene bei Schlaffwerden des Drahtseiles 11, getrieben durch die Vorspannung einer in 14 näher gezeigten Feder 41.
-
Entgegen die Federvorspannung der Feder 41 wird die an dem Sperrklinkenhebel 37 ausgebildete Sperrklinke 33 durch Drahtseilspannung in die in 11 mit durchgezogenen Linien dargestellte Freigabestellung 42 gezogen. Die Sperrstellung 43 ist mit teilweise gestrichelten Linien in 11 wiedergegeben.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Torblatt
- 2
- Zarge
- 3
- linker vertikaler Zargenholm
- 4
- rechter vertikaler Zargenholm
- 5
- Führungsschiene
- 5a
- Steg
- 5b
- erster Schenkel (U-Schenkel)
- 5c
- zweiter Schenkel (C-Schenkel)
- 5d
- oberes Ende
- 5e
- unteres Ende
- 5f
- Klammer
- 5fa
- gebogener Bereich
- 5fb
- freies Ende
- 5g
- erstes Langloch
- 5h
- zweites Langloch
- 5i
- Gummipuffer
- 6
- oberer horizontaler Zargenholm
- 7
- Torblattgewichtsausgleichseinrichtung
- 8
- Torsionsfederwelle
- 9
- Seiltrommel
- 10
- Torsionsfeder
- 11
- Drahtseil
- 12
- Absturzsicherungsvorrichtung
- 13
- Öffnungen (Eingriffsausbildung)
- 14
- Torblattseitenränder
- 15
- Rollenachse
- 16
- Rolle
- 17
- untere Torblattkante
- 18
- obere Torblattkante
- 19
- Hebel
- 20
- U-profilförmiger Rollenhalter
- 21
- Lagerhülse
- 22
- Schraubenöffnungen
- 23
- Sperrklinkenhebel
- 24
- erster Hebelarm
- 25
- zweiter Hebelarm
- 26
- Sperrklinke
- 27
- abgewinkelte Lasche
- 29
- Eingriffsende
- 30
- Feder zum Vorspannen der Sperrklinke
- 31
- Sperrklinkenelement
- 32
- Sperrklinkenhalter
- 33
- Sperrklinke
- 34
- Hülse
- 35
- U-Profilstück zur torblattseitigen Lagerung der Hebel 19
- 36
- Halteelement
- 37
- Sperrklinkenhebel
- 38
- erster Hebelarm
- 39
- Aufnahme für Drahtseil 11
- 40
- Lagerung des Sperrklinkenhebels 37
- 41
- Feder zur Vorspannung des Sperrklinkenhebels 37
- 42
- Normalbetriebsstellung, Freigabestellung des Sperrklinkenhebels 37
- 43
- Stellung des Sperrklinkenhebels 37 bei Torsionsfederbruch oder Seilbruch
- 44
- Klinkenachse
- M
- horizontale Torblattmittellinie