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Die
Erfindung beschreibt ein Horizontal-Rolltor, insbesondere für Industriehallen,
Lagerräume, Werkstätten oder
dergleichen, zum Verschließen
einer Gebäudeöffnung mit
einem zweiteiligen flexiblen Behang. An der Gebäudeöffnung ist dabei seitlich je eine
vertikal ausgerichtete Wickelwelle angeordnet, die entweder gemeinsam
motorisch antreibbar oder freilaufend ausgebildet sind, und auf
die der jeweilige flexible Behang auf- und abwickelbar ist. Zur
Führung in
der horizontalen Verschieberichtung der Behänge ist an ihren jeweiligen
vorderen Kanten eine vertikal ausgerichtete Profilleiste angebracht,
die ihrerseits an einem Laufwagen gehaltert ist. Der Laufwagen seinerseits
kann ebenfalls motorisch antreibbar ausgelegt sein und ist im allgemeinen
auf einer oder mehreren Führungsschienen
verfahrbar gelagert.
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Der
Laufwagen dient einerseits dazu, das Gewicht der Profilleiste aufzunehmen.
Andererseits, falls er selbst angetrieben wird, kann mit dem Laufwagen
die Profilleiste und mit ihr die Vorderkante des flexiblen Behangs
z.B. zum Schließen
des Tors in Richtung auf das entsprechende Gegenstück gezogen
werden. Dazu ist die Profilleiste im wesentlichen starr mit dem
Laufwagen verbunden. Ein solches Horizontal-Rolltor ist z.B. aus
der
DE 196 13 469
A1 bekannt.
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Da
beim Auf- und Abwickeln des Behangs auf die Wickelwelle zu einem
Wickelpanzer eine Änderung
des Durchmessers des Wickelpanzers erfolgt, ist an dem Laufwagen
ein Federelement vorgesehen, das den Laufwagen entgegen seiner Bewegungsrichtung
beim Schließen
des Tores mit einer Federkraft beaufschlagt. Damit wird eine Zugspannung
in dem Behangmaterial erhalten, so dass der Behang faltenfrei aufwickelbar
ist. Das Federelement eines Laufwagens ist dabei über einen
Gurt, der auf der anderen Wickelwelle auf einer Wickelscheibe auf-
und abwickelbar ist, mit dieser verbunden.
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Das
synchrone Öffnen
und Schließen
des Tores wird beispielsweise dadurch erreicht, dass ein einziger
Zahnriemen um zwei zu den jeweiligen Wickelwellen koaxialen Zahnrädern umläuft und
an beiden Wägen
gleichzeitig angreift, und der Zahnriemen seinerseits durch z.B.
einen elektromotorischen Antrieb angetrieben wird.
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Zum Öffnen des
Tores werden die Wägen dann
durch den in umgekehrter Richtung angetriebenen Zahnriemen verfahren,
so dass sich der Behang öffnet.
Dieser wird dabei durch die Drehung der Wickelwelle, die unabhängig von
dem Zahnriemen erfolgt, aufgewickelt. Dabei wird das Drehen der
Wickelwelle durch das gleichzeitige Abwickeln des Gurtes verursacht,
der an dem anderen Laufwagen über das
Federelement angreift.
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Zur
Vermeidung der Beschädigung
der gesamten Torkonstruktion ist bekannt, dass die Laufschienen
sowie die darauf gehalterten Laufwägen derart ausgebildet sind,
dass die Laufwägen
lediglich lose auf den Laufschienen aufliegen bzw. aus den Laufschienen
entfernbar sind. Wird z.B. beim Verfahren eines Flurförderfahrzeugs
die Profilleiste aus der im wesentlichen vertikalen Ausrichtung
gebracht, so springt der fest mit der Profilleiste verbundene Laufwagen
aus den Schienen, und über
einen Abschaltmechanismus wird des weiteren verhindert, dass sich
das Tor weiter öffnet
oder schließt.
Sind die Laufschienen U-förmig
ausgebildet, so dass der Laufwagen nicht herausspringen kann, so
führt eine
Kollision mit dem Tor zum Verkanten der Laufwagen und dem automatischen
Abschalten des Antriebs.
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Üblicherweise
ist das Tor dabei derart ausgelegt, dass der Laufwagen aus den Schienen
springen kann, wenn das Tor beim Schließen ein Hindernis im Fahrweg
des Behangs berührt,
sowie wenn ein geschlossenes Tor und insbesondere die Profilleiste durch
eine unachtsam herbeigeführte
Kollision mit einem Fahrzeug aus der Torebene gedrückt wird,
wobei die Profilleiste und der starr mit ihr verbundene Laufwagen
aus den Laufschienen gehebelt wird.
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Als
nachteilig hierbei hat sich jedoch erwiesen, dass derartige Tore
einen hohen Wartungsaufwand erfordern, da die Laufwägen wieder
in die richtige Stellung gebracht werden müssen. Außerdem werden die im Antriebsmechanismus
vorhandenen Federelemente durch die Auslenkung der Laufwägen aus
ihrer eigentlichen Lage unnötig
belastet. Dies führt
zu erhöhter
Reparaturanfälligkeit
sowie langen Standzeiten, wenn das Tor wieder gangbar gemacht werden
soll. Ist der Laufwagen in der Führungsschiene
verkantet, so kann das Gangbarmachen einen erheblichen Reparaturaufwand
erfordern. Desweiteren kann bei derartigen Rolltoren eine Profilleiste
durch eine Kollision mit einem Hindernis dauerhaft verbogen werden,
so dass sie ersetzt werden muß.
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Ebenso
ist bei bekannten Rolltoren nachteilig, dass im geschlossenen Zustand
des Tores und wenn ein Stromausfall für den Antriebsmotor eintritt das Öffnen des
Tores von Hand praktisch nicht möglich
ist, so dass z. B. die Flucht aus einem Gebäude im Brandfall durch das
Tor nicht möglich
ist.
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Aus
der
DE 35 04 489 A1 ist
lediglich eine Vorrichtung zur Handbetätigung der elektromotorisch antreibbaren
Wickelwelle eines Rolladens bei stromlosem Elektromotor bekannt.
Um in einem Gefahrenfall den geschlossenen Rolladen zu öffnen, wird
für diese
Handbetätigung
eine Bremsscheibe im Antriebsmotor für die Wickelwelle von außen her über ein
Gestänge
mit drehbaren Wellen von Hand angetrieben. Dabei muss allerdings
zuerst eine Blockiereinrichtung, wiederum von außen her, betätigt werden,
um das Verdrehen der im stromlosen Zustand ansonsten arretierten
Bremsscheibe zu ermöglichen. Das
bedeutet, dass bei dieser Lösung
ein Freilauf gerade nicht gegeben ist, da in ausgeschaltetem oder stromlosem
Zustand diese Antriebsvorrichtung blockiert ist und insbesondere
ein selbsttätiges
Verdrehen von Wickelwellen nicht erzielt werden soll.
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Ausgehend
vom Stand der Technik hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt,
ein Horizontal-Rolltor mit zwei gegenläufig zueinander bewegbaren
Behängen
derart zu gestalten, dass es im Falle eines Stromausfalles und im
geschlossenen Zustand dennoch eine Fluchtmöglichkeit bietet. Außerdem soll
eine unabsichtliche Berührung
des Rolltores und insbesondere der Profilleisten zwar zu einer selbsttätigen Abschaltung
des Torantriebs führen,
jedoch das Tor, nachdem das Hindernis aus dem Fahrweg der Behänge entfernt
wurde, praktisch unverzüglich
wieder voll funktionsfähig
sein. Außerdem
soll das Horizontal-Rolltor derart gestaltet sein, dass es ohne Wartungs- oder Reparaturarbeiten
wieder betriebsbereit ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Horizontal-Rolltors sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Der
Kerngedanke der Erfindung nach Anspruch 1 besteht darin, dass die
Durchmesser der Wickelscheiben, auf die die Gurte auf- und abgewickelt
werden, derart auf die Durchmesser der Wickelwellen für die Behänge selbst
abgestimmt sind, dass bei geschlossenem Tor, d. h. wenn der Behang
im wesentlichen abgewickelt und der Gurt im wesentlichen aufgewickelt
ist, der Durchmesser des Wickelpanzers des Gurtes größer ist
als der Durchmesser des Wickelpanzers des Behangs. Dazu ist auch
die Dicke des Gurtes oder Seiles und die Dicke des Behangs, seine
Materialstärke,
entsprechend gewählt.
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Durch
das Federelement, vorzugsweise eine Zugfeder, steht das Gesamtsystem,
das durch die Behänge,
die Wickelwelle, die starr damit verbundene Wickelscheibe und der
Gurt, der wiederum über ein
Federelement an dem Laufwagen des anderen Behangs angreift, unter
einer Zugspannung, d.h. h. es ist eine resultierende Kraft in Längsrichtung
des Gurtes in ihm vorhanden.
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Das
hat zur Folge, dass durch den größeren Radius
der Wickelscheibe für
den Gurt bzw. dessen Wickelpanzer im geschlossenen Zustand des Tores ein
größeres Drehmoment
auf die Wickelwelle selbst ausgeübt
wird, als von dem im wesentlichen vollständig abgewickelten Behang.
Dadurch wird das Verdrehen der Wickelwelle selbsttätig herbeigeführt, wenn kein äußerer Zwang,
insbesondere durch den Zahnriemen, der lediglich die Laufwägen antreibt,
ausgeübt
wird. Somit ist ein selbsttätiges Öffnen des
Tores im Falle eines vollständigen
Stromausfalls bei einem Notfall gewährleist.
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Dazu
ist der elektrische Antriebsmotor derart ausgelegt, dass er einen
Freilauf ermöglicht.
Darunter ist zu verstehen, dass im stromlosen Zustand des Motors
die von ihm angetriebenen Laufwägen
frei beweglich sind bzw. die Welle des Elektromotors frei drehbar
ist.
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Der
Kerngedanke der Erfindung nach Anspruch 2 besteht darin, dass ein
erster Abschnitt der Profilleiste in bekannter Weise mit dem Laufwagen starr
verbunden ist und derart eine Einheit bildet. Ein zweiter Abschnitt
der Profilleiste ist relativ zum ersten Abschnitt beweglich an diesem
befestigt. Dadurch kann der zweite Abschnitt, z.B. wenn das Tor
mit einem Fahrzeug unabsichtlich angefahren wird, relativ zum ersten
Abschnitt verschwenkt werden. Es ist aber auch möglich, den mit dem zweiten,
verschwenkbaren Profilabschnitt versehenen Behang im Notfall von
Hand anzuheben oder diesen zweiten Profilabschnitt von Hand zu verschwenken,
so dass ein Passieren des Tores auch im geschlossenen Zustand möglich ist.
Dabei bildet die Verbindung zwischen den beiden Profilleistenabschnitten
die Sollknickstelle. Damit ist verhindert, dass der Laufwagen mit
dem oberen Abschnitt der Profilleiste aus den Schienen herausgehoben
wird bzw. er in den Laufschienen verkantet. Aufgrund der Flexibilität des Behangmaterials
ist auch gewährleistet,
dass die beiden Abschnitte der Profilleiste in praktisch beliebiger Weise
zueinander verschwenkbar sind und der Behang selbst nicht beschädigt wird.
Die jeweilige Länge
der beiden Abschnitte ist dabei im Rahmen der Erfindung frei wählbar. Ausdrücklich soll
auch die Möglichkeit
mit eingeschlossen sein, dass die Länge des ersten Abschnitts gegen
Null geht, d. h. dass die gesamte Profilleiste relativ zu dem Laufwagen
verschwenkbar ist.
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Der
Kerngedanke der Erfindung nach Anspruch 3 besteht aus einer Kombination
der beiden vorhergehenden Erfindungen.
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Im
Rahmen der Erfindung ist die Ausgestaltung der Sollknickstelle frei
wählbar,
z.B. in Form eines frei verschwenkbaren Kugelgelenkes, eines elastischen
Gummielementes, das die beiden Abschnitte miteinander verbindet,
oder sie kann wie im folgenden beschrieben ausgeführt werden.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Verschwenken des unteren
Abschnitts der Profilleiste relativ zu dem oberen, fest mit dem
Laufwagen verbundenen, nicht zum Herausspringen des Laufwagens aus
den Führungsschienen
führt.
Wird das Hindernis aus dem Fahrweg des Tores entfernt, kann der
untere Abschnitt der Profilleiste wieder in die zum oberen Abschnitt
fluchtende Ausrichtung verbracht und das Tor wieder genutzt werden.
Die Ausstattung des Tores mit einer selbsttätigen Abschaltvorrichtung,
die mit einem Sensor ausgestattet ist, der das Verschwenken des
unteren Abschnittes relativ zum oberen Abschnitt registriert, ist
dabei dem Fachmann auf vielfältige Weise
möglich,
z.B. über
eine elektrische Kontaktierung der beiden Abschnitte miteinander,
die durch das Verschwenken unterbrochen wird.
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Vorzugsweise
ist die Sollknickstelle in der oberen Hälfte der Profilleiste und insbesondere
bei ungefähr
einem Drittel der Höhe
der Profilleiste, von oben gesehen, angeordnet. Die Sollknickstelle
kann aber auch im Bereich zwischen einem Zehntel und einem Fünftel der
Gesamthöhe,
von oben gesehen, vorgesehen sein. Damit ist erreicht, dass auch
bei unabsichtlicher Berührung
z.B. eines Gabelstaplers mit angehobener Last der Antriebsmechanismus nicht
beschädigt
wird, da die Sollknickstelle sich noch oberhalb des höchsten Punktes
des mit dem Tor kollidierenden Hindernisses befindet.
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Einfacherweise
ist die Sollknickstelle von zwei Abschnitten einer an sich bekannten
Profilleiste gebildet, die mit einer Zug- oder Druckfeder relativ zueinander
vorgespannt sind. Das bedeutet, dass jedes Ende der Feder an einem
der beiden Abschnitte angreift, wobei die Feder z.B. im Inneren
des Hohlprofils der Leisten angeordnet ist. Aufgrund der Federkraft,
die die Feder auf die beiden Abschnitte ausübt, sind sie im Normalbetrieb
des Tores in fluchtender Ausrichtung zueinander gehalten. Kollidiert
der untere Abschnitt beim Verfahren des Tores mit einem Hindernis,
so wird er relativ zum oberen Abschnitt verschwenkt, wobei die Federkraft
der Feder dieser Verschwenkung entgegenwirkt. Nach Entfernen des Hindernisses
aus dem Fahrweg bewirkt die Federkraft außerdem, dass der untere Abschnitt
sich wieder selbsttätig
in die Vertikale ausrichtet.
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Zur
Vermeidung der Beschädigung
des flexiblen Behangs ist eine Vorrichtung zur Begrenzung der Auslenkung
des unteren Abschnitts der Profilleiste an der Sollknickstelle vorgesehen.
Der beliebig wählbare
Auslenkungswinkel α,
vorzugsweise 45°, kann
mit einem Anschlag realisiert werden, der am oberen Abschnitt angebracht
ist. Beim Verschwenken des unteren Abschnittes stößt dieser
an den Anschlag an und ist damit in seiner Auslenkung eingeschränkt.
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Zur
Führung
der beiden Abschnitte der Profilleiste ist an einem der Abschnitte
ein stirnseitiger, im wesentlichen koaxialer Zapfen vorgesehen,
der in Richtung auf den anderen Abschnitt weist und in eine korrespondierende
Vertiefung oder Ausnehmung im zweiten Abschnitt eingreift. Diese
Vertiefung ist derart ausgelegt, dass der Zapfen frei zu diesem
Abschnitt vorzugsweise in allen Raumrichtungen verschwenkbar ist,
das heißt
sie hat eine im wesentlichen trichterförmige Gestalt, wobei der Öffnungswinkel
des Trichters den maximalen Winkel α bildet, da der Zapfen beim
Verschwenken an die Wandung der Vertiefung anstößt.
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Vorzugsweise
besteht der Behang aus einem an sich bekannten PVC-Material, das
insbesondere durchsichtig ist. Das Material ist lichtecht, gebrauchsfest
und bei vergleichbaren Toren dem Fachmann bekannt.
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Zur
Reduzierung des Gewichts der vertikalen Profilleiste bzw. der beiden
Profilleistenabschnitte sind sie aus Aluminium vorzugsweise in Form
eines z.B. stranggepressten Hohlprofils angefertigt. Um sie vor
gegenseitiger Beschädigung
beim Schließen
des Tores wenn sie in der Mitte aufeinander treffen zu schützen, sind
sie mit einer Gummilippe ausgestattet, die an der Vorderkante der
jeweiligen Profilleiste in Schließrichtung angeordnet ist.
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Um
im Falle eines Stromausfalls das selbsttätige Öffnen des Tores zu unterstützen kann
eine koaxial zu den Wickelwellen angeordnete Torsionsfeder vorgesehen
sein, die durch das Schließen
des Tores bzw. das Verdrehen der Wickelwellen vorgespannt wird.
Weitere Ausführungsformen
wie unter anderem eine Hydraulik können vom Fachmann ausgeführt werden.
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Um
die Verletzung von Personen, die sich im Fahrweg des Tores aufhalten,
beim Schließen
des Tores zu vermeiden, ist eine Abschaltautomatik am Torantrieb
vorgesehen, die bei Berührung
der Profilleisten mit einem Hindernis den Torantrieb automatisch
unterbricht. In einfacher Weise kann dies über eine zusätzliche
Kontaktleiste ausgeführt
werden, die an der Stirnseite der Profilleiste angeordnet und relativ
dazu beweglich ist. Beim Auftreffen der Kontaktleiste auf ein Hindernis
wird sie relativ zu der Profilleiste bewegt und ein elektrischer
Kontaktschalter unterbricht den Torantrieb.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem
nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand von Zeichnungen
Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
dargestellt sind. Es zeigen:
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1:
ein Horizontalrolltor in Draufsicht,
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2:
eine vertikale Profilleiste im Aufriss,
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3:
zwei relativ zueinander verschwenkte Abschnitte einer Profilleiste,
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4, 4a:
ein Horizontalrolltor im geöffneten
Zustand, und
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5:
ein Horizontalrolltor im geschlossenen Zustand.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
handelt es sich um ein Horizontal-Rolltor 1 mit zwei Wickelwellen 2a, 2b,
auf die jeweils ein flexibler Behang 3a, 3b, vorzugsweise
aus einem PVC-Material, auf- und abwickelbar ist. Der Behang 3a, 3b,
ist in Verschieberichtung, angedeutet durch die Pfeile V1 und V2,
verschiebbar. Jeweils an der vorderen freien Kante der Behänge 3a, 3b ist eine
Profilleiste 4a, 4b befestigt, die ihrerseits
mit einer stirnseitigen Gummilippe 5a, 5b zur
Abdichtung des Tores im geschlossenen Zustand und zur Vermeidung
von Beschädigungen
der Profilleisten 4a, 4b versehen ist. Zur Befestigung
des Behangs 3a, 3b am Profil 4a, 4b ist
dieser in eine Nut 6a, 6b an der Profilleiste 4a, 4b eingezogen.
Die Profilleisten 4a, 4b ihrerseits sind obenseitig
an Laufwägen 7a, 7b gehaltert,
wobei der obere Abschnitt der jeweiligen Profilleiste 4a, 4b fest
mit dem Laufwagen 7a, 7b verbunden ist und eine
im wesentlichen starre Einheit bildet. Die Laufwägen 7a, 7b ihrerseits
sind an Laufschienen 8a, 8b verfahrbar gehaltert
bzw. liegen im wesentlichen lose auf ihnen auf. Vorzugsweise sind die
Laufschienen 8a, 8b U-Profile, aus denen die Laufwägen 7a, 7b nicht
herausspringen können,
was aufgrund der Erfindung auch nicht mehr notwendig ist.
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Zum
Antrieb des Tores dient ein Elektromotor 9, der über einen
ersten Zahnriemen 25 und ein hier nicht dargestelltes Zahnrad 10 das
starr, verdrehfest damit verbundene Zahnrad 26b, 4a,
antreibt. Diese beiden Zahnräder 10, 26b sind
gemeinsam frei zur Wickelwelle 2b verdrehbar. Um beide
Laufwägen 7a, 7b gemeinsam
anzutreiben, dient ein hier nicht dargestellter Zahnriemen 11,
der um ein zur Wickelwelle 2a koaxiales aber frei dazu
verdrehbares Zahnrad 26a umläuft
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Der
Zahnriemen 11 bewirkt das Verfahren der Laufwägen 7a, 7b zum Öffnen und
Schließen
des Tores 1 bzw. der Behänge 3a, 3b in
Verschieberichtung V1 und V2. Dazu greift der Zahnriemen 11 bei der
Stelle 12a am Laufwagen 7a und an der Stelle 12b am
Laufwagen 7b an. Um die Änderungen im Durchmesser des
Wickelpanzers beim Auf- und Abwickeln auszugleichen sowie eine Zugspannung
im Behang 3a, 3b insbesondere beim Schließen zu erzeugen
und aufrechtzuerhalten, sind Zugfedern 13a, 13b vorhanden,
die eine Federkraft auf die Laufwägen 7a, 7b ausüben, die
in Verschieberichtung V2 beim Schließen entgegengesetzt wirkt.
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Zum
selbsttätigen Öffnen des
Tores bei Stromausfall sind an den Zugfedern 13a, 13b jeweils Gurte 23a, 23b vorgesehen,
die auf weitere Wickelscheiben 24a, 24b, 4,
auf- und abwickelbar sind. Dabei sind die Wickelscheiben 24a, 24b zu
den Wickelwellen 2a, 2b frei verdrehbar. Dazu
sind die Gurte 23a, 23b, die Behänge 3a, 3b und
die Wickelscheiben 24a, 24b sowie die Wickelwellen 2a, 2b derart
dimensioniert, dass bei geschlossenem Tor 1 ein Drehmoment
derart auf die Wickelwellen 2a, 2b ausgeübt wird,
dass das Tor 1 sich selbsttätig öffnet. Bei Stromausfall ist
der Antrieb derart ausgelegt, dass z.B. eine elektrische Bremse
im Elektromotor 9 gelöst und
dadurch das Tor 1 zumindest ein Stück weit aufgezogen wird.
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Die
in 2 im Aufriss dargestellte Profilleiste 4 besteht
aus einem oberem Abschnitt 14a und einem unteren Abschnitt 14b,
wobei der obere Abschnitt 14a fest mit dem Laufwagen 7a verbunden
ist. Im Inneren der Profilleiste 4, die vorzugsweise aus
einem Aluminiumhohlprofil besteht, ist eine vorgespannte Druckfeder 15,
z.B. eine Tellerfeder, enthalten, die jeweils endseitig an einem
der Abschnitte 14a, 14b angreift und aufgrund
ihrer Druckkraft diese stirnseitig koaxial miteinander fluchtend
aufeinander presst. Die Stärke
der Federkraft kann z.B. mit einer Stellmutter 16, die
an einer Gewindestange 17 abgestützt ist, reguliert werden.
Zur Registrierung der Verschwenkung des unteren Abschnitts 14b relativ
zum oberen Abschnitt 14a ist eine elektrische Kontaktierung
vorhanden, die von elektrischen Kontakten 18a, 18b gebildet
wird, wobei die elektrischen Kontakte 18a, 18b im
normalen Betriebszustand des Tores 1 unmittelbar aneinander
anliegen und der Stromkreis geschlossen ist. In der Versorgungsleitung 19 kann auch
die elektrische Leitung angeordnet werden, mit der das Auslösen einer
eventuell vorhandenen Kontaktleiste an der Profilleiste 4 registriert
wird, um beim Auftreffen des Tores 1 auf ein Hindernis
den Antrieb selbsttätig
abzuschalten.
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Aus
der Detailvergrößerung in 3 wird das
Eingreifen des koaxialen, stirnseitigen Zapfens 21 am unteren
Abschnitt 14b in eine Ausnehmung 20 des oberen
Abschnitts 14a verdeutlicht. Dabei ist durch den Öffnungswinkel
der Ausnehmung 20 der maximale Auslenkungswinkel α des unteren
Abschnitts 14b relativ zum oberen Abschnitt 14a vorgegeben.
Die Druckfeder 15, die die beiden Abschnitte 14a, 14b relativ
zueinander vorspannt, ist im Abschnitt 14b angeordnet.
Zur Vergrößerung der
Kontaktfläche
an den Stirnseiten der Abschnitte 14a, 14b sind
stirnseitige Flansche 22a, 22b vorgesehen. Mit diesen
Flanschen 22a, 22b kann eine geringfügige Abweichung
von der koaxialen Ausrichtung der beiden Abschnitte 14a, 14b relativ
zueinander ausgeglichen werden.
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In 4a ist
ein Tor 1 in Seitenansicht dargestellt, mit dem Zahnrad 10 für den ersten
Zahnriemen 25 für
den Antrieb durch einen Elektromotor 9 und den Zahnrädern oder
Scheiben 26a, 26b, die über einen hier nur angedeuteten
Zahnriemen 11 zum synchronen Antrieb beider Wägen 7a, 7b dienen.
Die Gurte 23a, 23b werden auf zu den Wickelwellen 2a, 2b unverdrehbare
Wickelscheiben 24a, 24b auf- oder abgewickelt,
wobei die Scheibe 26b und das Zahnrad 10 verdrehfest
miteinander verbunden aber zur Wickelwelle 2b frei verdrehbar
sind.
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In 4 ist
nur eine Hälfte
des Tores 1 im beinahe vollständig geöffneten Zustand dargestellt. Dabei
ist die Dimensionierung derart gewählt, dass bei einer Drehung
(Drehwinkel R2) des Zahnrads 10 und des damit verbundenen
Zahnrads 26b um 270° zum
Schließen
des Tores 1 in Richtung V1 der Behang 3a um einen
Längenbetrag
von z. B. 320mm von der Wickelwelle 2a abgewickelt wird.
Gleichzeitig wird der Gurt 23b auf die Wickelscheibe 24b um
einen Längenbetrag
von z. B. 306mm aufgewickelt. Aus den unterschiedlichen Längen resultiert
eine Verringerung der Zugkraft in der Feder 13b auf den Laufwagen 7a.
Gemeinsam mit dem abnehmenden Durchmesser des Wickelpanzers des
Gurtes 23b auf der Scheibe 24b und dem gleichzeitig
beim Schließen
zunehmenden Durchmesser des Wickelpanzers des Behangs 3a auf
der Wickelwelle 2a resultiert ein anfänglich geringes Drehmoment
auf die Wickelwellen 2a, 2b, das dem Schließen des
Tores entgegenwirkt.
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In 5 ist
das Tor 1 in geschlossenem Zustand dargestellt. Der Gurt 23b ist
nahezu vollständig auf
die Scheibe 24b aufgewickelt. Der Behang 3a ist nahezu
vollständig
von der Wickelwelle 2a abgewickelt. Wird zum vollständigen Schließen des
Tores 1 in Richtung V1 die Scheibe oder das Zahnrad 26b um den
Winkel R2, z. B. 270°,
verdreht, wird der Behang 3a um einen Längenbetrag von z. B. nur noch 283mm
von der Wickelwelle 2a abgewickelt. Gleichzeitig wird der
Gurt 23b von der Wickelscheibe 24b um einen Längenbetrag
von jetzt z. B. 325mm aufgewickelt.
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Durch
diesen Längenunterschied
tritt eine Dehnung der Federn 13a, 13b ein, die
zu einer Erhöhung
der Zugspannung führt
z. B. in den Gurten 23a, 23b und den Behängen 3a,
b. Gemeinsam mit dem jetzt größeren Durchmesser
des Wickelpanzers der Gurte 23a, 23b auf den Wickelscheiben 24a, 24b ergibt
sich ein Drehmoment, das auf die Wickelwellen 2a, 2b einwirkt
und das selbsttätige
Aufrollen der Behänge 3a, 3b herbeiführt.
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- 1
- Horizontal-Rolltor
- 2a,
2b
- Wickelwelle
- 3a,
3b
- Behang
(flexibel
- 4a,
4b
- Profilleisten
- 5a,
5b
- Gummilippe
- 6a,
6b
- Nute
in 4a bzw. 4b
- 7a,
7b
- Laufwägen
- 8a,
8b
- Laufschienen
- 9
- Elektromotor
- 10
- Zahnrad
für 11
- 11
- Zahnriemen
- 12a
- Angriffspunkt
von Pos. 11 an Pos. 7a
- 12b
- Angriffspunkt
von Pos. 11 an Pos. 7b
- 13a,
13b
- Zugfedern
- 14a,
14b
- Abschnitte
von Pos. 4
- 15
- Zugfeder
in Pos. 4
- 16
- Stellmutter
- 17
- Gewindestange
- 18a,
18b
- Elektrische
Kontakte
- 19
- Elektrische
Versorgungsleitung
- 20
- Ausnehmung
in Pos. 14a
- 21
- Koaxialer
Zapfen an Pos. 14b
- 22a,
22b
- Flansche
an Pos. 14a, Pos. 14b
- 23a,
23b
- Gurte
- 24a,
24b
- Wickelscheibe
für Pos. 23
- 25
- erster
Zahnriemen
- 26a,
26b
- Zahnrad/-Scheiben
- V1,
V2
- Verschieberichtungen
- α
- Verschwenkwinkel
- R2
- Drehwinkel
von 2, 24