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Die
Erfindung betrifft eine Handhabe für eine Schließeinrichtung
eines Kraftfahrzeuges mit einem an eine Tür des Kraftfahrzeugs
befestigbaren Griffteil, das einen Lageransatz und einen Griffdom,
der zur türinnenseitigen Betätigung der Schließeinrichtung
vorgesehen ist, aufweist, einer Achse, an der der Lageransatz zum Öffnen
der Tür schwenkbar gelagert ist, einer Sperreinheit zum
Verhindern eines ungewollten Öffnens der Tür infolge
der Einwirkung von auf das Griffteil wirkenden Beschleunigungen, die
bei einem Unfall auf das Fahrzeug wirken und einem an der Sperreinheit
vorgesehenen Massenelements, das aufgrund seiner Massenträgheit
bei einem Unfall auslenkbar ist.
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Es
ist bekannt, dass Massenelemente aufgrund ihrer Massenträgheit
zur Sicherung von Kraftfahrzeugtüren im Falle eines Unfalls
genutzt werden. Ein gattungsmäßiger Stand der
Technik ist beispielsweise aus der
DE 199 49 119 A1 bekannt. Hierbei wird ein
Massenelement derart angeordnet, dass es im Falle eines Unfalls
auf die Sperreinheit einwirkt, so dass ein ungewolltes Öffnen
der Tür verhindert wird. Die Sperreinheit besteht hierbei
aus einem lose angeordneten Massenelement, welches bei auftretenden
Kräften bei einem Unfall ein schwenkbares Sperrelement
bewegt, wodurch eine Bewegung des Fahrzeuggriffs blockiert wird.
Der erhöhte Montageaufwand einer derartigen Vorrichtung
hat sich als nachteilig gezeigt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Handhabe für
eine Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs der genannten
Art weiterzubilden, wodurch ein wartungsarmer Aufbau gesichert ist
und eine Montage erleichtert wird.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird eine Handhabe für eine
Schließeinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen
sind bevorzugte Weiterbildungen ausgeführt.
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Dazu
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Sperreinheit
einen Sperrkörper aufweist, der zumindest bereichsweise
elastisch ausgeführt ist, der Sperrkörper an einer
ersten Seite an einem Festlager und an einer zweiten Seite an einem
Loslager angeordnet ist, das Massenelement innerhalb des Sperrkörpers
integriert ist, so dass beide Teile ein Bauteil bilden, und der
Sperrkörper einen Wirkbereich aufweist, wodurch die Sperreinheit
derart in den Griffdom eingreift, dass bei einem Unfall eine Bewegung des
Griffteils blockiert ist.
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Durch
die einteilige Ausführung des Sperrkörpers mit
dem Massenelement kann Bauraum innerhalb des Kraftfahrzeuges eingespart
werden. Darüber hinaus verringert sich der Aufwand während
des Montageprozesses, da in einem Schritt der Sperrkörper
einschließlich Massenelement an das Festlager befestigt
werden kann. Vorteilhafterweise verringern sich durch die Reduzierung
der Bauteile die Herstellungskosten, was sich auch auf eine Verringerung des
Gesamtgewichts der Sperreinheit positiv auswirkt. Zudem befindet
sich das Massenelement frei beweglich im Bauraum, so dass eine Einschränkung der Funktionsweise
durch etwaige Fettrückstände, Staub, Verschmutzung
etc. im Bauraum verhindert wird.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass der Wirkbereich an der dem Loslager zugewandten
Seite des Sperrkörpers angeordnet ist. Das Massenelement befindet
sich hierbei zwischen dem Loslager und dem Festlager und kann aufgrund
von auftretenden Beschleunigungen in diverse Richtungen ausgelenkt werden.
Während der Auslenkung des Massenelements entsteht insbesondere
im Bereich des Massenelements am Sperrkörper eine elastische
Verformung, wobei gleichzeitig die zweite Seite des Sperrkörpers
entlang des Loslagers in Richtung des Festlagers verschoben wird.
Die Bewegung der zweiten Seite kann linear, über eine Drehung
oder über eine Kombination aus beiden letztgenannten Bewegungen
erfolgen. Ist das Massenelement ausreichend ausgelenkt worden, greift
der Wirkbereich des Sperrkörpers in den Griffdom, wodurch
eine Sicherung des Griffteils erzielt wird.
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Vorteilhafterweise
weist der Griffdom einen Blockierbereich auf, auf den der Wirkbereich
bei Auslenkung des Massenelements formschlüssig angreift. Hierdurch
wird wirkungsvoll erreicht, dass der Wirkbereich auch bei einer
Positionsverschiebung um seine Horizontal- als auch Vertikalachse
wirkungsvoll in den Blockierbereich eingreift. In einer möglichen Ausführungsform
ist der Blockierbereich als Ausnehmung ausgebildet, in die der Blockierbereich
eingreifen kann. Damit ein zuverlässiger Formschluss erreicht
wird, ist die Ausnehmung des Griffdoms zumindest bereichsweise der
Geometrie des Wirkbereiches des Sperrkörpers angepasst.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass in einem Freigabezustand der Sperreinheit
der Wirkbereich des Sperrkörpers losgelöst vom
Blockierbereich des Griffdoms ist, so dass eine Bewegung des Griffteils möglich
ist und in einem Blockierzustand der Sperreinheit der Wirkbereich
des Sperrkörpers in den Blockierbereich des Griffdoms eingreift,
wodurch eine Bewegung des Griffdoms blockiert wird und damit ein ungewolltes Öffnen
der Tür verhindert wird. Der besondere Vorteil dieser Anordnung
ist, dass der Griffdom berührungsfrei entlang des Wirkbereiches
des Sperrkörpers führbar ist. Beispielsweise kann
der Wirkbereich zumindest als Teil einer Öffnung ausgeführt
sein. Die Öffnung kann verschiedene geometrische Formen,
wie z. B. Kreis, Oval, Rechteck, Stern, Quadrat etc. annehmen.
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Vorteilhafterweise
ist das Material des Sperrkörpers im Bereich des Loslagers
weitestgehend nicht elastisch verformbar ausgeführt. Damit
wird zum einen wirksam bei einer Auslenkung des Massenelements der
Blockierzustand erreicht. Zum anderen wird eine Verformung des Sperrkörpers
im Bereich des Loslagers weitestgehend ausgeschlossen.
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In
einer bevorzugten Ausführung wird der Sperrkörper
als ein 2-Komponenten-Spritzgussteil aus Kunststoff mit integriertem
Massenelement aus einem Metall ausgeführt. Hierbei können
verschiedene Kunststoffe in Betracht kommen, die ein Massenelement
aus Metall integrieren können. Der Bereich des Sperrkörpers
an seiner ersten Seite weist vorzugsweise einen ersten harten Kunststoff
auf. Der übrige Bereich des Sperrkörpers, der
auch das Massenelement umgibt, besteht aus einem zweiten Kunststoff,
der eine geringere Härte aufweist als der erste Kunststoff,
so dass dieser Bereich elastisch verformbar ist. Dadurch kann eine
Vielzahl an Blockierzuständen erzielt werden, ohne dass
eine Beeinträchtigung der Funktionsweise der Sperreinheit entsteht.
Alternativ kann der Sperrkörper, insbesondere die erste
Seite und/oder die zweite Seite des Sperrkörpers aus einem
Metall bestehen. Das Massenelement kann ebenfalls aus einem Kunststoff
bestehen.
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Vorteilhafterweise
ist der Sperrkörper derart ausgeführt, dass das
Massenelement in mehrere Richtungen, insbesondere achsenunabhängig,
auslenkbar ist, wodurch eine zuverlässige Blockierung des
Griffteils bewirkbar ist. Damit wird ein ungewolltes Öffnen
der Türen durch Krafteinflüsse aus verschiedenen
Richtungen auf das Fahrzeug verhindert, so wie es bei einem Seitenaufprall
oder bei einem Überschlag des Fahrzeugs und den damit verbundenen
unkontrollierten Krafteinflüssen erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß ist
mindestens ein Anschlagmittel vorgesehen, an dem der Sperrkörper
bei einer Auslenkung des Massenelements anliegt. Damit greift der
Wirkbereich des Sperrkörpers bei extrem großen äußeren
Krafteinwirkungen auf das Fahrzeug dennoch in den Griffdom ein.
Ebenfalls ist es denkbar, dass der Griffdom über eine Führungsöffnung
verfügt, die beispielsweise als Durchbruch ausgeführt
sein kann und durch die der Sperrkörper sich teilweise
erstreckt.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist ein Abtastelement, das
mit dem Sperrkörper in Wirkverbindung steht, zu einer Detektierung
einer Verformung der Tür vorgesehen. In einer vorteilhaften
Ausführungsform kann dieses Abtastelement aus Hartkunststoff,
Kohlenfaserstoffen etc. mit hoher Steifigkeit bestehen, so dass
eine Gewichtseinsparung erwirkt werden kann. Es ist vorteilhaft,
dass das Abtastelement schwenkbar innerhalb der Tür befestigbar
ist und einen ersten Hebelarm und einen zweiten Hebelarm aufweist,
wobei der erste Hebelarm eine Türverformung erkennt und
der zweite Hebelarm bei einer Türverformung auf den Sperrkörper
derart wirkt, dass das Massenelement ausgelenkt wird und damit der Wirkbereich
des Sperrkörpers in den Blockierbereich des Griffdoms gelangt,
wodurch ein ungewolltes Öffnen der Tür verhindert
wird. Der zweite Hebelarm liegt zweckmäßigerweise
im Freigabezustand der Sperreinheit am Sperrkörper, insbesondere
am Massenelement an. Bei einer Türverformung wird der erste
Hebelarm um eine feste Drehachse verschwenkt, wobei gleichzeitig
der zweite Hebelarm das Massenelement auslenkt und somit den Sperrkörper
elastisch verformt. Die Sperreinheit erreicht anschließend ihren
Blockierzustand. Hierdurch wird wirkungsvoll eine Türverformung
mechanisch erkannt. Vorteilhafterweise ist das Abtastelement am
Lageransatz schwenkbar gelagert. Ferner kann durch eine einfache
Verlängerung oder Verkürzung des ersten Hebelarms,
der die Türverformung erkennt, der Grad der Auslenkung
und damit die Empfindlichkeit eingestellt werden. Vorteilhafterweise
kann der erste Hebelarm unmittelbar an der Tür, insbesondere
an der Türkarosserie anliegen.
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In
einer weiteren Alternative der Erfindung ist die Sperreinheit derart
am Loslager gelagert, dass bei einer Auslenkung des Massenelementes
die zweite Seite des Sperrkörpers lediglich in Richtung des
Festlagers bewegbar ist. Das bedeutet, dass im Blockierzustand des
Griffteils das Massenelement ausgelenkt ist und gleichzeitig die
zweite Seite des Sperrkörpers sich in Richtung des Festlagers
bzw. in Richtung des Griffdoms bewegt. Da die zweite Seite des Sperrkörpers
nur einseitig in Richtung des Festlagers bewegbar ist, wird vorteilhafterweise
verhindert, dass während des Betriebes des Kraftfahrzeuges,
d. h. sowohl im Freigabezustand als auch im Blockierzustand des
Griffteils der Sperrkörper am Loslager sich hin- und herbewegen
kann. Es hat sich gezeigt, dass somit die Funktionssicherheit zur
Auslösung des Blockierzustandes des Griffteils erhöht werden
kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass bei einem Unfall der Sperrkörper
ungewollt sich aus dem Wirkbereich des Sperrkörpers löst
und gleichzeitig die zweite Seite des Sperrkörpers sich
zurückbewegt in entgegen gesetzter Richtung zum Festlager.
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Die
zweite Seite des Sperrkörpers wird vorteilhafterweise arretierend
in ihrer Position, insbesondere am Loslager gehalten. Hierbei kann
der Sperrkörper Rastelemente aufweisen, die während
der Auslenkung des Massenelementes mit Gegenrastelementen zusammenwirken.
Vorteilhafterweise sind die Rastelemente im Bereich der zweiten
Seite des Sperrkörpers vorgesehen. Hierbei können
die Rastelemente beispielsweise als eine Art Verzahnung ausgebildet
sein, wobei das Gegenrastelement oder die Gegenrastelemente am Loslager
und/oder am vom Loslager separaten Bauteil vorgesehen sind. Die Rastelemente
sind stets mit den Gegenrastelementen in Wirkverbindung, so dass
eine definierte Kraft notwendig ist, um den Bereich der zweiten
Seite des Sperrkörpers am Loslager in Richtung des Festlagers
zu bewegen. Nach dem Unfall schwingt das Massenelement zurück
in seine ursprüngliche Position, wobei die zweite Seite
des Sperrkörpers unverändert arretierend in ihrer
Position am Loslager verharrt. Das bedeutet, dass der Wirkbereich
des Sperrkörpers am Blockierbereich des Griffdoms verbleibt, wodurch
eine Bewegung des Griffteils nicht ohne weiteres möglich
ist. Folglich ist nach einem Unfall, bei dem durch eine entsprechende
Auslenkung des Massenelementes das Griffteil in einen Blockierzustand
gebracht wurde, das Griffteil nicht mehr unter den „normalen” Bedingungen
bedienbar.
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In
einer weiteren Möglichkeit kann ein Federelement am vom
Loslager separaten, starren Bauteil befestigt sein, wobei das Federelement
auf die Rastelemente, insbesondere auf die Verzahnung der zweiten
Seite des Sperrkörpers wirkt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen
beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen
und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Es zeigen:
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1 eine
rein schematische Ansicht einer Handhabe für eine Schließeinrichtung
eines Kraftfahrzeuges mit einem Sperrkörper, in dem ein
Massenelement integriert ist,
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2 eine
Seitenansicht der 1,
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3 eine
Lage des Massenelements im Falle einer auf das Kraftfahrzeug horizontal
auftretenden Massenkraft,
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4 eine
Seitenansicht der 3,
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5 eine
Lage des Massenelements im Falle einer auf das Kraftfahrzeug vertikal
auftretenden Massenkraft,
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6 eine
Seitenansicht der 5,
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7 eine
Lage des Massenelements im Falle einer Türverformung,
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8 eine
Seitenansicht der 7,
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, bei der der Sperrkörper sich durch einen Durchbruch
des Griffdoms erstreckt,
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10 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsalternative,
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11 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
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12 die
Vorrichtung gemäß 11, wobei
das Massenelement aufgrund von auftretenden Kräften ausgelenkt
ist,
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13 die
Vorrichtung gemäß 11, wobei
das Massenelement eine weitere Lage einnimmt und
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14 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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In
der 1 ist eine Darstellung der erfindungsgemäßen
Handhabe ohne Krafteinwirkung in der Draufsicht dargestellt. Die
Handhabe weist ein Griffteil 1 auf, das frei zugänglich
an der Außenseite des Kraftfahrzeuges angeordnet ist. Am
Griffteil 1 befindet sich ein Griffdom 3, der
in die Tür 30 des Kraftfahrzeugs hineinragt und
an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet ist. Des
Weiteren weist das Griffteil 1 einen Lageransatz 2 auf,
der an eine Achse 4 angreift. Betätigt der Benutzer
das Griffteil 1, verschwenkt sich das Griffteil 1 um
die Achse 4 im Uhrzeigersinn, wobei gleichzeitig der Griffdom 3 mitverschwenkt
wird. Bei der Bewegung des Griffdoms 3 wird ein innerhalb
der Tür 30 nicht dargestelltes Betätigungselement
beispielsweise Bowdenzug, Schalter oder dergleichen angesprochen
bzw. aktiviert, wodurch eine Schließeinrichtung zum Öffnen
der Tür 30 aktiviert wird.
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Innerhalb
der Tür 30 ist eine Sperreinheit 10 angeordnet,
mit der ein ungewolltes Öffnen der Tür 30,
infolge der Einwirkung von auf das Griffteil 1 wirkenden
Beschleunigungen, verhindert wird. Hierbei weist die Sperreinheit 10 einen
Sperrkörper 12 auf, der an eine erste Seite 13 an
einem Festlager 15 und an einer zweiten Seite 14 an
einem Loslager 16 angeordnet ist. Am Sperrkörper 12 ist
ein Massenelement 11 ausgeführt, welches sich
frei im Bauraum bewegen kann. Der Sperrkörper 12 ist
ein Spritzgussteil aus Kunststoff, bei dem das Massenelement 11 umspritzt
ist und somit durch das Kunststoffmaterial des Sperrkörpers 12 ummantelt
ist. Das Massenelement 11 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als
Stahlkugel ausgeführt. Weitere alternative geometrische
Formen des Massenelements 11 sind selbstverständlich
denkbar. Das Massenelement kann alternativ auch aus einem Kunststoff
bestehen.
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Der
Sperrkörper 12 ist mit einer Öffnung 18 an
seiner zweiten Seite 14 ausgeführt, durch die
sich der Griffdom 3 erstreckt, welches besonders in 2 deutlich
wird. Der Griffdom 3 ist mit einem Blockierbereich 5 ausgestattet,
der als Ausnehmung 5 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 5 ist
dem Loslager 16 zugewandt. Diese Ausnehmung 5 wirkt
mit einem Wirkbereich 17 der Öffnung 18 zusammen,
worauf in den 3 bis 9 noch eingegangen
wird. In den 1 und 2 ist die
Sperreinheit in einem Freigabezustand 6 gezeigt, bei dem
der Wirkbereich 17 losgelöst vom Blockierbereich 5 des
Griffdoms 3 ist. Das bedeutet, dass bei einer Betätigung
des Griffteils 1 durch den Benutzer sich der Griffdom 3 zuverlässig durch
die Öffnung 18 bewegen kann, ohne dass es zu einer
unnötigen Berührung oder Reibung zwischen dem
Griffdom 3 und dem Sperrkörper 12 kommt.
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Des
Weiteren zeigen die 1 und 2 ein Abtastelement 20,
das einen ersten Hebelarm 21 und einen zweiten Hebelarm 22 aufweist.
Das Abtastelement 20 ist drehbar um eine Drehachse 23 angeordnet.
Die Drehachse 23 ist am Lageransatz 2 des Griffteils 1 integriert
und weist einen definierten Abstand zur Achse 4 auf. Bei
der Drehachse 23 handelt es sich um einen Stift, der in
einer Öffnung des Abtastelementes 20 drehbar gelagert
ist. Dabei ist der erste Hebelarm 21 im Wesentlichen anliegend
an der Tür 30 angeordnet und das Ende des zweiten
Hebelarmes 22 kontaktiert den Bereich des Sperrkörpers 12,
in dem das Massenelement 11 integriert ist.
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In 3 und 4 ist
der Blockierzustand 7 der Sperreinheit 10 gezeigt.
Eine auf das Kraftfahrzeug ausgeübte erste Kraft 31,
die z. B. bei einem Seitenaufprall entstehen kann, erzeugt am Griffteil 1 eine
erste Massenkraft 42, die in 3 als Pfeil
dargestellt ist. Eine entsprechende zweite Massenkraft 43 wirkt
auch auf das Massenelement 11, welches den Wirkbereich 17 in
den Blockierbereich 5 des Griffdoms 3 zieht, so
dass das Griffteil 1 nicht mehr aus der Tür 30 verschwenkbar
ist. Da der Sperrkörper 12 aus einem elastischen
Kunststoffmaterial besteht, lenkt das Massenelement 11 in
Richtung Griffteil 1 aus, wobei es am Festlager 15 zuverlässig
gehalten ist. Am Loslager 16 erfährt der Sperrkörper 12 mit
seiner weiteren Seite 14 eine Linearbewegung um einen definierten
Weg in Richtung Festlager 15. Die Öffnung 18 des
Sperrkörpers 12 erfährt ebenfalls eine
Verschiebung in Richtung Festlager 15, wobei gleichzeitig
die Ausnehmung 5 des Griffdoms 3 sich zumindest
teilweise aus der Öffnung 18 des Sperrkörpers 12 bewegt,
was in 4 angedeutet ist. Obwohl das Griffteil 1 aufgrund
der Massenkraft 42 aus der Tür 30 sich
bewegen will, schlägt die Ausnehmung 5 des Griffdoms 3 gegen
den linken Rand des Wirkbereichs 17 der Öffnung 18 des
Sperrkörpers 12, wobei gleichzeitig eine Bewegung
des Griffteils 3 aus der Tür 30 verhindert
wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kommt es zu einer
geringen Herausbewegung des Griffteils 1 trotz eingebauter
Sperreinheit 10. Die Sperreinheit 10 blockiert
jedoch minimal zeitverzögert über den soeben beschriebenen
Mechanismus eine Bewegung des Griffdoms 3. Im Gegensatz
dazu kann eine sofortige Blockierung beispielsweise dadurch erreicht
werden, wenn die Masse des Massenelements 11 größer
als die des Griffteils 1 einschließlich Griffdom 3 ist.
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Gemäß 3 und 4 weist
der erste Hebelarm 21 gegenüber dem zweiten Hebelarm 22 eine höhere
Masse auf, so dass das Abtastelement 20 an seiner Drehachse 23 trotz
eines Seitenaufpralls nicht verschwenkbar ist.
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Ebenfalls
ist es denkbar, dass der zweite Hebelarm 22 eine höhere
Masse als der erste Hebelarm 21 aufweist. Im Fall eines
Seitenaufpralls gemäß 3 und 4 dreht
sich das Abtastelement 20 im Uhrzeigersinn und unterstützt
die Bewegung des Massenelementes 11 in Richtung Tür 30,
welches explizit nicht dargestellt ist.
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Die 5 und 6 zeigen
die Handhabe aus 1, bei der eine auf das Fahrzeug
ausgeübte dritte Kraft 33 wirkt. Das Massenelement 11 bewegt sich
aus seiner Ruhelage gemäß 1 in Richtung Fahrzeugdach.
Die Auslenkung des Massenelements 11 erfolgt hier senkrecht
zur Auslenkung des Massenelements 11, die bei einem Seitenaufprall
gemäß 3 und 4 auftritt.
Aufgrund der elastischen Verformung des Sperrkörpers 12 bewegt
sich der Wirkbereich 17 aus der Öffnung 18 des
Sperrkörpers 12, so dass auch in diesem Fall eine
Bewegung des Griffteils 1 aus der Tür 30 durch
die blockierende Sperreinheit 10 verhindert wird. Einwirkende
Kräfte, wie sie bei einem Überschlag des Autos
auftreten, verhindern somit wirkungsvoll das ungewollte Öffnen der
Türen.
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7 und 8 zeigen
die Funktionsweise des Abtastelementes 20 und der Sperreinheit 10 im Falle
einer Verformung der Kraftfahrzeugtür, welches beispielsweise
bei einem Frontalzusammenstoß entsteht. Die auf dem ersten
Hebelarm 21 durch die Karosserieverformung ausgeübte
Kraft wird auf den zweiten Hebelarm 22 übertragen.
Das Abtastelement 20 dreht sich somit um einen bestimmten
Winkelbereich um die Drehachse 23, wobei gleichzeitig der zweite
Hebelarm 22 das Massenelement 11 aus seiner Ruhelage
bewegt, wodurch der gleiche Blockiermechanismus – wie in 3 beschrieben – ausgelöst wird.
Durch eine nachträgliche Verlängerung des ersten
Hebelarmes 21 können bereits minimale Verformungen
der Tür erkannt werden.
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In 7 ist
abweichend von der Handhabe gemäß 1 ein
Anschlagmittel 19 innerhalb der Fahrzeugtür vorgesehen,
an dem der Sperrkörper 12 bei einer Auslenkung
des Massenelements 11 anliegt. Dieses Anschlagelement 19 dient
als zusätzliche Sicherheit, so dass trotz sehr hoher Massenträgheitskräfte,
ausgelöst durch einen Unfall, die Sperreinheit 10 in
ihrem Blockierzustand 7 zuverlässig gehalten wird.
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9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem
der Wirkbereich 17 als Sperrelement 17 ausgeführt
ist. Der Blockierbereich 5 im Griffdom 3 ist als
Ausnehmung 8 ausgebildet, in die das Sperrelement 17 im
Blockierzustand 7 der Sperreinheit 10 formschlüssig
eingreift. Wie auch gemäß 1 ist die
zweite Seite 14 des Sperrkörpers am Loslager 16 befestigt.
Der Sperrkörper 12 verläuft jedoch durch
eine längliche Bohrung 25 des Griffdoms 3.
Die Funktionsweise sowie die weiteren Merkmale der Handhabe entsprechen
den Ausführungen gemäß 1 bis 8.
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In
den 11 bis 13 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Handhabe dargestellt,
wobei die Sperreinheit 10 mit einem Sperrkörper 12 ausgeführt
ist, der im Bereich der zweiten Seite 14 Rastelemente 35a aufweist.
Die Rastelemente 35a sind in den 11 bis 13 reinschematisch
als schwarzer Balken dargestellt. Des Weiteren weist das Loslager 16 Gegenrastelemente 35b auf,
die mit den Rastelementen 35a des Sperrkörpers 12 zusammenwirken.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rastelemente 35a als
Verzahnung ausgebildet, auf die die Gegenrastelemente 35b des
Loslagers 16 wirken. Die Rastelemente 35a sowie
die Gegenrastelemente 35b sind derart gestaltet, dass die zweite
Seite 14 des Sperrkörpers 12 lediglich
in Richtung des explizit nicht dargestellten Festlagers bewegt werden
kann. Das bedeutet, dass die zweite Seite 14 des Sperrkörpers 12 nur
nach rechts entlang des Loslagers 16 bei einer etwaigen
Krafteinwirkung durch einen Unfall verschoben werden kann.
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12 zeigt
den Fall, bei dem eine entsprechende Massenkraft auf das Massenelement 11 wirkt,
wodurch der Sperrkörper 12 ausgelenkt wird und
dadurch die Öffnung 18 des Sperrkörpers 12 in die
Ausnehmung 5 des Griffdoms 3 wandert. In dieser
Position der Öffnung 18 des Sperrkörpers 12 wird eine
Blockierung des Griffdoms 3 bzw. des Griffteils ausgelöst.
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Nach
dem Unfall, also wenn keine Massenträgheitskräfte
auf die erfindungsgemäße Vorrichtung wirken, bewegt
sich das Massenelement 11 zurück in Richtung seiner
Ursprungslage, welches in 13 dargestellt
ist. Die zweite Seite 14 des Sperrkörpers 12 verbleibt
arretierend an ihrer Position am Loslager 16, da die Rastelemente 35a,
Gegenrastelemente 35b wirksam verhindern, dass die zweite Seite 14 des
Sperrkörpers 12 sich nach links – in
entgegen gesetzter Richtung zum Festlager – verschiebt.
Somit weist der Sperrkörper 12 nach dem Unfall
einen gekrümmten Verlauf auf, wobei der Wirkbereich 17 des
Sperrkörpers 12 in den Blockierbereich 5 des
Griffdoms 3 immer noch eingreift. Das bedeutet, dass nach
dem Unfall eine Bewegung des Sperrkörpers 12 verhindert
wird. Es ist jedoch möglich, dass der Benutzer nach einem
Unfall eine erhöhte Kraft auf das Griffteil ausübt,
bei der der Blockierbereich 5 des Griffdoms 3 gegen
den Wirkbereich 17 des Sperrkörpers 12 wirkt
und somit die zweite Seite 14 des Sperrkörpers 12 weiter
nach rechts, das bedeutet in Richtung des Festlagers bewegt wird.
Es entsteht eine weitere elastische Verformung des Sperrkörpers 12 zwischen
dem Loslager 16 und dem Griffdom 3, bis der Wirkbereich 17 des
Sperrkörpers 12 sich aus dem Blockierbereich 5 des
Griffdoms 3 herausbewegt, wodurch ein weiteres herausziehen des
Griffteils durch den Benutzer möglich ist. Somit kann nur
durch einen erhöhten Kraftaufwand durch den Benutzer das
sich im Blockierzustand befindende Griffteil entsprechend betätigt
werden. Die Handhabe ist derart konzipiert, dass nach dieser erhöhten Kraft
die zweite Seite 14 des Sperrkörpers 12 in
ihre Ursprungslage gemäß 1 und 2 gelangt.
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Das
Ausführungsbeispiel gemäß 14 entspricht
im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel gemäß 11 bis 13.
Unterschiedlich ist jedoch, dass das im Ausführungsbeispiel
gemäß 14 als
Federelement 37 ausgeführt ist, das an einem vom
Loslager 16 separaten Bauteil 36 befestigt ist.
Das Federelement 37 wirkt unmittelbar auf die Rastelemente 35a der
zweiten Seite 14 des Sperrkörpers 12 und
bewirkt, dass die zweite Seite 14 des Sperrkörpers 12 lediglich
in Richtung des Festlagers bewegt werden kann. In jeder Position
des Sperrkörpers 12 wird die zweite Seite 14 des
Sperrkörpers 12 arretierend durch das Federelement 35b gehalten.
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In
den in 1 bis 9 sowie 11 bis 14 dargestellten
Ausführungsbeispielen liegen das Loslager 16 sowie
das Festlager 15 in Fahrzeugfahrrichtung 34 horizontal
auf einer Ebene. Ebenfalls ist es gemäß 10 denkbar,
das Festlager 15 und das Loslager 16 in Fahrzeugfahrrichtung 34 horizontal
auf unterschiedlichen Ebenen anzuordnen. Somit kann eine Auslenkung
des Massenelements 11 auch bei einem Frontalunfall bewirkt
werden und somit eine Blockierung des Griffteils 1 gemäß den
Ausführungen aus 1 bis 9 bzw. 11 bis 14 ausgelöst
werden. Ebenfalls ist es denkbar, dass gemäß der
Ausführungsbeispiele aus 1 bis 9 sowie 11 bis 14 die
erste Seite 13 des Sperrkörpers 12 aus
einem Gummiband oder aus einem Schnurrelement besteht, das über
ein Federelement vorgespannt ist. Die zweite Seite 14 des
Sperrkörpers 12 kann aus einem Stahlblech gefertigt
sein. Bei dieser Ausführungsvariante kann das Massenelement
zum einen aus Metall oder aus Kunststoff bestehen.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen
automatisch eine Rückstellung des Massenelements 11 aus
dem Blockierzustand 7 des Griffteils 1 in den
Freigabezustand 6 des Griffteils 1 über
den elastischen Sperrkörper 12 erfolgt, falls
keine Beschleunigungskräfte mehr vorliegen.
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- 1
- Griffteil
- 2
- Lageransatz
- 3
- Griffdom
- 4
- Achse
- 5
- Blockierbereich
- 6
- Freigabezustand
- 7
- Blockierzustand
- 8
- Ausnehmung
- 10
- Sperreinheit
- 11
- Massenelement
- 12
- Sperrkörper
- 13
- erste
Seite des Sperrkörpers 12
- 14
- zweite
Seite des Sperrkörpers 12
- 15
- Festlager
- 16
- Loslager
- 17
- Wirkbereich
- 18
- Öffnung
- 19
- Anschlagmittel
- 20
- Abtastelement
- 21
- erster
Hebelarm des Abtastelements 20
- 22
- zweiter
Hebelarm des Abtastelements 20
- 23
- Drehachse
- 25
- Führungsöffnung
- 30
- Tür,
Türkarosserie
- 31
- erste
Kraft
- 32
- zweite
Kraft
- 33
- dritte
Kraft
- 34
- Fahrzeugfahrrichtung
- 35a
- Rastelemente
- 35b
- Gegenrastelemente
- 36
- Bauteil
- 37
- Federelement
- 42
- erste
Massenkraft
- 43
- zweite
Massenkraft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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