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Die
Erfindung betrifft ein Serviceaggregat gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Offenend-Spinnmaschinen
weisen bekanntlich eine Vielzahl identischer, nebeneinander angeordneter
Arbeitsstellen auf, die jeweils über eine Spinnvorrichtung
zur Fertigung eines Fadens sowie über eine Spulvorrichtung
zur Herstellung einer Kreuzspule verfügen.
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Die
Arbeitsstellen derartiger Offenend-Spinnmaschinen werden in der
Regel durch selbsttätig arbeitende Serviceaggregate versorgt,
die eingreifen, wenn an einer der Arbeitsstellen ein Bedienfall
auftritt.
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Ein
solcher Bedienfall liegt beispielsweise vor bei einem Fadenbruch
oder wenn an einer der Arbeitsstellen die Kreuzspule ihren vorgeschriebenen Durchmesser
erreicht hat und gegen eine neue Leerhülse ausgetauscht
werden muss.
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Das
heißt, derartige, beispielsweise in der
DE 44 43 818 A1 beschriebene
Serviceaggregate können nicht nur „normale” Fadenbrüche
beheben, sondern führen auch selbsttätig Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel
durch.
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Im
Falle eines Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels wird die volle
Kreuzspule aus dem Spulenrahmen der betreffenden Arbeitsstelle genommen und
auf eine spinnmaschineneigene Transporteinrichtung überführt.
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Anschließend
wird eine neue Leerhülse in den Spulenrahmen der Arbeitsstelle
eingelegt, die Offenend-Spinnvorrichtung mittels eines sogenannten
Hilfsfadens neu angesponnen und der neue Faden an der vorher in
den Spulenrahmen eingewechselten Leerhülse festgelegt.
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Zur
Durchführung dieser Arbeiten verfügen die Serviceaggregate über
verschiedene Einrichtungen.
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Sie
sind beispielsweise mit einer Hilfsfaden-Liefereinrichtung zum Bereitstellen
des nach einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel zum Wiederanspinnen
benötigten Hilfsfadens sowie einer Fadenverlegevorrichtung
zum Festlegen des neuen Fadens an der im Spulenrahmen der Spulvorrichtung zwischen
Hülsentellern gehalterten Leerhülse und zum Erstellen
einer so genannten Fadenreservewicklung ausgestattet.
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Die
Serviceaggregate weisen zum Beispiel eine Fadenverlegeeinrichtung
mit einem schwenkbar gelagerten Fadenleitblech auf, das den neuen
Faden so in den Bereich eines der Hülsenteller des Spulenrahmens
verlagert, dass eine am Hülsenteller angeordnete, umlaufende
Fadenfangeinrichtung den Spinnfaden erfassen, in eine Mitnahmenut
ziehen und dabei mehr oder weniger sicher fixieren kann.
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Anschließend
wird mittels des Fadenleitbleches im Bereich des Hülsenfußes
der Leerhülse eine Anfangsreservewicklung erstellt.
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Als
nachteilig bei derartigen Serviceaggregaten hat sich allerdings
die Art der Übergabe des neuen Fadens von der Fadenverlegeeinrichtung
an die im Spulenrahmen rotierbar gelagerte Leerhülse erwiesen.
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Das
heißt, das Festlegen des neuen Spinnfadens an der im Bereich
des Hülsentellers angeordneten, umlaufenden Fadenfangeinrichtung
erweist sich oft als etwas problematisch.
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Es
ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Serviceaggregate dahingehend
zu modifizieren, dass der neue Spinnfaden bei der Fadenübergabe nicht
an eine umlaufende Fadenfangeinrichtung übergeben wird,
sondern dass der neue Faden bei der Fadenübergabe zwischen
einem der Hülsenteller des Spulenrahmens und einer der
Stirnseiten einer neuen Leerhülse geklemmt wird.
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Serviceaggregate,
die mit Einrichtungen ausgestattet sind, die es ermöglichen,
einen neuen Spinnfaden zwischen einem Hülsenteller und
einer Stirnseite der Leerhülse zu klemmen, sind beispielsweise
in der
DE 101 39 072
A1 beschrieben.
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Diese
bekannten Serviceaggregate weisen eine in den Bereich der Spulvorrichtung
verlagerbare Fadenverlegeeinrichtung auf, die mit einem Hülsentellersteller
ausgestattet ist, durch den einer der Hülsenteller etwas
gekippt und auf diese Weise zwischen dem Hülsenteller und
einer der Stirnseiten der Leerhülse ein Spalt geschaffen
werden kann, in den der neue Faden eingelegt und beim Zurückkippen des
Hülsentellers fixiert werden kann.
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In
der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, dass bei solchermaßen
ausgebildeten Serviceaggregaten der neue Faden zwar in der Regel
sicher im Spalt zwischen dem Hülsenteller und der Leerhülsenstirnseite
geklemmt wird, dass aber die Gefahr besteht, dass der Spinnfaden
anschließend trotz eines an der Fadenverlegeeinrichtung
angeordneten, schwenkbar gelagerten Fadenführungselementes nicht
sofort wieder auf die Leerhülse zurückgeführt wird,
mit der Folge, dass die Fadenreservewicklung neben die Leerhülse
gewickelt wird und damit in der Regel unbrauchbar ist.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Serviceaggregat zu schaffen, dessen Fadenverlegeeinrichtung
so modifiziert ist, dass nicht nur ein ordnungsgemäßes
Festlegen des neuen Spinnfadens an der im Spulenrahmen einer Spulvorrichtung gehaltenen
Leerhülse gewährleistet ist, sondern dass auch
beim anschließenden Erstellen einer Fadenreservewicklung
sichergestellt ist, dass die Fadenreservewicklung stets ordnungsgemäß auf
dem Hülsenfuß der Leerhülse abgelegt
wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Serviceaggregat
gelöst, das die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
Serviceaggregat, dessen Fadenverlegeeinrichtung mit einem zweiten,
separat ansteuerbaren Antrieb für den Fadenführungs-
und Umlenkhebel ausgestattet ist, weist den Vorteil auf, dass der schwenkbar
gelagerte Fadenführungs- und Umlenkhebel temporär
in einer so genannten Schrägzugstellung positionierbar
ist.
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In
dieser Schrägzugstellung des Fadenführungs- und
Umlenkhebels wird der zwischen dem Hülsenteller der Spulvorrichtung
und der Stirnseite einer Leerhülse geklemmte Spinnfaden
mit einer schräg zur regulären Fadenlaufrichtung
gerichteten Kraftkomponente beaufschlagt, die dafür sorgt,
dass der Spinnfaden sofort wieder auf die Leerhülse zurückgeführt
wird.
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Das
heißt, durch den in der Schrägzugstellung positionierten
Fadenführungs- und Umlenkhebel wird zuverlässig
vermieden, dass der Spinnfaden zu lange im Bereich Leerhülse/Hülsenteller
verweilt und die Fadenreserve dadurch versehentlich neben die Leerhülse
gewickelt wird.
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Gemäß Anspruch
2 ist in vorteilhafter Ausführungsform vorgesehen, dass
der zweite Antrieb als Pneumatikzylinder ausgebildet ist, dessen
Kolbenstange beim Ausfahren mit einem am Fadenführungs-
und Umlenkhebel angeordneten Schaltblech korrespondiert.
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Eine
solche Konstruktion ist zuverlässig und unempfindlich und
kann kostengünstig realisiert werden.
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Solche
Pneumatikzylinder weisen beispielsweise den Vorteil auf, dass die
Endpunkte einer Verlagerung auf einfache Weise, insbesondere ohne
zusätzliche Sensoreinrichtungen oder dgl., jederzeit reproduzierbar
angefahren werden können.
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Außerdem
stellen Pneumatikzylinder bewährte, kostengünstige
Großserienbauteile dar, die sich durch eine lange Lebensdauer
sowie eine hohe Zuverlässigkeit auszeichnen.
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Wie
im Anspruch 3 beschrieben, wird der Fadenführungs- und
Umlenkhebel außerdem durch ein Federelement beaufschlagt,
das dafür sorgt, dass der Fadenführungs- und Umlenkdraht,
wenn der Pneumatikzylinder drucklos geschaltet wird, automatisch
aus der Schrägzugstellung in die Wickelstellung zurückgestellt
wird, die die Lage der Fadenreservewicklung auf der Leerhülse
vorgibt.
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Der
auf die Leerhülse zurückgeholte Faden wird durch
den in der Wickelstellung positionierten Fadenführungs-
und Umlenkhebel dann so geführt, dass auf dem Hülsenfuß der
im Spulenrahmen rotierbar gehalterten Leerhülse eine ordnungsgemäße
Fadenreservewicklung erstellt wird.
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Das
heißt, eine Fadenreservewicklung, die einerseits während
des Spulprozesses sowie den nachfolgenden Transportvorgängen
sicher in ihrer vorgegebenen Lage bleibt, die anderseits im Bedarfsfall
aber gut zugängig und leicht lösbar ist.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es
zeigt:
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1 schematisch
in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Offenend-Spinnmaschine
sowie ein Serviceaggregat, das eine Fadenverlegeeinrichtung mit
einem erfindungsgemäß ansteuerbaren Fadenführungs-
und Umlenkhebel aufweist,
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2 eine
Fadenverlegeeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen
Fadenführungs- und Umlenkhebel, in einem größeren
Maßstab,
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3 die
Fadenverlegeeinrichtung gemäß 2 in
Rückansicht,
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4A–4C den
erfindungsgemäßen Fadenführungs- und
Umlenkhebel in verschiedenen Betriebsstellungen.
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In 1 ist
eine Hälfte einer an sich bekannten Offenend-Spinnmaschine 1 dargestellt.
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Derartige
Offenend-Spinnmaschinen 1 weisen eine Vielzahl von in Reihe
nebeneinander angeordneten, identischen Arbeitsstellen 2 auf,
die jeweils mit einer Spinnvorrichtung 3 sowie einer Spuleinrichtung 4 ausgerüstet
sind.
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In
den Spinnvorrichtungen 3 wird das in Spinnkannen 5 vorgelegte
Faserband 6 zu Spinnfäden 7 gesponnen,
die auf den Spuleinrichtungen 4 zu Kreuzspulen 8 aufgewickelt
werden.
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Wie
angedeutet, sind die Spuleinrichtungen 4 jeweils mit einem
Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Leerhülse 10 beziehungsweise
einer Kreuzspule 8 und einer Spultrommel 11 zum
Antreiben der Kreuzspule ausgestattet.
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Des
Weiteren verfügen die Arbeitsstellen 2 jeweils über
eine Fadenchangiereinrichtung 18, eine arbeitsstelleneigene
Saugdüse 14 sowie ein arbeitsstelleneigenes Anspinnorgan 20.
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Das
heißt, die Arbeitsstellen 2 sind so ausgerüstet,
dass sie im Bedarfsfall Fadenbrüche selbsttätig
beheben können.
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Die
Offenend-Spinnmaschine 1 weist außerdem eine Spulentransporteinrichtung 12 zum
Entsorgen der auf den Spuleinrichtungen 4 fertig gestellten Kreuzspulen 8 auf.
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An
beziehungsweise auf der Offenend-Spinnmaschine 1 ist, an
einer Führungsschiene 13 sowie einer Stützschiene 15 verfahrbar
gelagert, ein Serviceaggregat 16 angeordnet.
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Derartige
Serviceaggregate 16 patrouillieren entlang der Arbeitsstellen 2 der
Offenend-Spinnmaschine 1 und greifen selbsttätig
ein, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf
entsteht.
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Ein
solcher Handlungsbedarf liegt beispielsweise vor, wenn an einer
der Arbeitsstellen 2 eine volle Kreuzspule 8 gegen
eine neue Leerhülse 10 getauscht und die Arbeitsstelle 2 anschließend
wieder neu angesponnen werden muss.
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Das
Serviceaggregat 16 verfügt zu diesem Zweck, wie
bekannt, über zahlreiche Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen
Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel ermöglichen.
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Von
diesen zahlreichen Einrichtungen sind in 1 lediglich
eine Hilfsfadenliefereinrichtung 21 mit zugehörigem
Lieferrohr sowie die Fadenverlegeeinrichtung 23 dargestellt.
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Hilfsfadenliefereinrichtungen
21 und
Fadenverlegeeinrichtung
23 sind an sich bekannt und beispielsweise
in der
DE 101 39 072
A1 relativ ausführlich beschrieben.
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Die
Fadenverlegeeinrichtung 23, die in 2 in einem
größeren Maßstab dargestellt ist, ist begrenzt
drehbar gelagert und kann zum Übergeben eines Fadens aus
dem Serviceaggregat 16 heraus in den Bereich einer im Spulenrahmen 9 einer
Arbeitsstelle 2 rotierbar gelagerte Leerhülse 10 geschwenkt werden.
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Die
Fadenverlegeeinrichtung 23 besteht im Wesentlichen aus
einem Tragarm 39, der in einer Zwischenwandung des Serviceaggregates 16 bezüglich
seiner Schwenkachse 42 sowohl begrenzt drehbar, als auch
axial verschiebbar gelagert ist.
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Das
Verschwenken des Tragarmes 39 zwischen der in 1 dargestellten
Raststellung und der in 2 dargestellten Arbeitsstellung
erfolgt über einen Pneumatikzylinder 41.
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Am
Tragarm 39 ist endseitig ein Kopfelement 40 festgelegt,
das wie aus den 2 und 3 ersichtlich, über
eine Schwenkachse 44 an den Tragarm 39 angeschlossen
ist und über einen Pneumatikzylinder 45 etwas
seitlich geschwenkt werden kann.
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Am
Kopfelement 40 ist seinerseits ein Fadenanlegerkopf 47 angelenkt,
der verschiedene Funktionselemente, wie eine Fadenbremse 35,
einen Fadenführungs- und Umlenkhebel 34, eine
Fadenschneideinrichtung 31 sowie eine Fadenumlenkrolle 33 trägt.
Der Fadenanlegerkopf 47 ist dabei bezüglich des
Kopfelements 40 mittels eines Pneumatikzylinders 48 um
die Schwenkachse 46 begrenzt drehbar.
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Zur
Betätigung der Fadenschneideinrichtung 31 sowie
der Fadenbremse 35 ist ein Pneumatikzylinder 49 vorgesehen,
der die vorgenannten Funktionselemente über ein Gestänge 54 ansteuert.
Das Kopfelement 40 weist des Weiteren einen Anschlagzapfen 25 für
den Fadenführungs- und Umlenkhebel 34 sowie einen
Hülsentellersteller 32 auf, der so an einen der
Hülsenteller 30 des Spulenrahmens 9 angelegt
werden kann, dass zwischen dem Hülsenteller 30 und
der Stirnseite 27 der Leerhülse 10 ein
Spalt entsteht, in den der neue Faden 7 eingelegt und festgelegt
werden kann.
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Wie
insbesondere aus 3 ersichtlich, ist auf dem Gestänge 54 im
Bereich der Fadenbremse 35 der Fadenführungs-
und Umlenkhebel 34 gelagert, der durch ein Federelement 24 in
einer Einfädelstellung I (4A) gehalten
ist.
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Der
Fadenführungs- und Umlenkhebel 34 weist ein Schaltelement 26 auf,
das beim Einschwenken des durch den Pneumatikzylinder 48 beaufschlagten
Fadenanlegerkopfes 47 mit einem am Kopfelement 40 angeordneten
Anschlagzapfen 25 korrespondiert.
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Am
Fadenanlegerkopf 47 ist des Weiteren ein separater Antrieb 19,
vorzugsweise ein Pneumatikzylinder, angeordnet, dessen Kolbenstange
beim Ausfahren auf ein am Fadenführungs- und Umlenkhebel 34 angeordnetes
Schaltblech 29 drückt und dabei den Fadenführungs-
und Umlenkhebel 34 in eine so genannte Schrägzugstellung II (4B)
drückt.
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Funktion
der Fadenverlegeeinrichtung 23 insbesondere des erfindungsgemäß ansteuerbaren Fadenführungs-
und Umlenkhebels 34:
Wenn an einer der Arbeitsstellen 2 eine
Kreuzspule 8 ihren vorgegebenen Durchmesser erreicht hat,
wird das Serviceaggregat 16 an die betreffende Arbeitsstelle 2 beordert
und wechselt dort selbsttätig die volle Kreuzspule 8 gegen
eine neue Leerhülse 10 aus.
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Das
heißt, nach dem Ausstoßen der vollen Kreuzspule 8 aus
dem Spulenrahmen 9 wird durch entsprechende (nicht dargestellte)
Handhabungseinrichtungen des Serviceaggregates 16 zunächst
eine neue Leerhülse 10 zwischen die Hülsenteller 30 des Spulenrahmens 9 der
betreffenden Arbeitsstelle 2 gelegt und anschließend
zum Wiederanspinnen der Spinnvorrichtung 3 der Arbeitsstelle 2 durch
die Hilfsfadenliefereinrichtung 21 des Serviceaggregates 16 ein
Hilfsfaden bereitgestellt.
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Das
heißt, zum Wiederanspinnen der Arbeitsstelle
2 wird,
wie beispielsweise in der
DE
101 39 072 A1 beschrieben, zunächst die arbeitsstelleneigene
Saugdüse
14 in eine Fadenaufnahmestellung geschwenkt
und gleichzeitig das Lieferrohr der Hilfsfadenliefereinrichtung
21 des
Serviceaggregates
16 so gedreht, dass die Mündung
des Lieferrohres vor der Ansaugöffnung der Saugdüse
14 positioniert
ist.
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Der über
das Lieferrohr angelieferte Hilfsfaden wird durch die unterdruckbeaufschlagte
Saugdüse 14 der Arbeitsstelle 2 angesaugt
und dabei fixiert.
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Die
Fadenverlegeeinrichtung 23 ist zu diesem Zeitpunkt in der
in 1 angedeuteten Raststellung positioniert.
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Anschließend
wird das Lieferrohr der Hilfsfadenliefereinrichtung 21 in
die obere Betriebsstellung verschwenkt, wobei durch die Hilfsfadenliefereinrichtung 21 entsprechend
Hilfsfaden nachgeliefert wird.
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Während
des Einschwenkens des Lieferrohres in die obere Betriebsstellung
wird der Hilfsfaden über die Umlenkrolle 33 der
Fadenverlegeeinrichtung 23 gezogen, die zu diesem Zeitpunkt
noch in ihrer Raststellung positioniert ist.
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Im
nächsten Schritt wird das Schubkolbengetriebe 41 so
angesteuert, dass die Fadenverlegeeinrichtung 23 in ihre,
in 2 dargestellte Arbeitsstellung nach vorne schwenkt.
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Der
Hilfsfaden wird dabei in die an der Fadenverlegeeinrichtung 23 angeordnete
Fadenschneideinrichtung 31 sowie die Fadenbremse 35 eingefädelt.
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Gleichzeitig
wird auch die Saugdüse 14, die den Fadenanfang
des Hilfsfadens pneumatisch fixiert, nach unten geschwenkt und übergibt
den Hilfsfaden an das Anspinnorgan 20 der Arbeitsstelle 2.
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In
einer entsprechenden Fadenvorbereitungseinrichtung des Anspinnorgans 20,
vorzugsweise einem an sich bekannten, pneumatisch beaufschlagbaren
Vorbereitungsröhrchen, wird das Fadenende des Hilfsfadens
für den nachfolgenden Anspinnprozess vorbereitet und der
Hilfsfaden für den Anspinnprozess bereitgehalten.
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Anschließend
schwenkt die jetzt freie Saugdüse 14 wieder in
die bereits vorstehend beschriebene Fadenaufnahmestellung, in die
auch das Lieferrohr weiterschwenkt.
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Im
Zuge der Schwenkbewegung des Lieferrohres wird der Hilfsfaden in
eine Fadenabzugseinrichtung des Serviceaggregates 16 eingelegt,
die beispielsweise als mechanisch arbeitendes Walzenlieferwerk ausgebildet
ist.
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Bei
den einzelnen Schwenkbewegungen des Lieferrohres in seine verschiedenen
Betriebsstellungen wird außerdem über ein z. B.
eingangsseitig der Hilfsfadenliefereinrichtung 21 angeordnetes
Fadenlieferwerk stets eine entsprechend abgestimmte Hilfsfadenlänge
nachgeliefert.
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Der
Hilfsfaden wird jetzt durch eine innerhalb der Hilfsfaden-Liefereinrichtung 21 angeordnete
Fadenschneideinrichtung getrennt, tritt aufgrund innerhalb der Hilfsfaden-Liefereinrichtung 21 herrschenden
Blasströmung aus der Mündung des Lieferrohres aus
und wird durch den im Bereich der Ansaugöffnung der Saugdüse 14 anstehenden
Unterdruck sofort in die Saugdüse 14 eingesaugt.
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Das
heißt, der Hilfsfaden ist jetzt zwischen den Anspinnorganen 20 der
Arbeitsstelle 2 sowie der arbeitsstelleneigenen Saugdüse 14 gehalten
und läuft dabei durch die Fadenverlegeeinrichtung 23,
die Fadenabzugseinrichtung 56 der Arbeitsstelle 2 und eine
Fadenabzugseinrichtung des Serviceaggregates 16.
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Die
Fadenverlegeeinrichtung 23 wird dann durch das Schubkolbengetriebe
axial zur Schwenkachse 42 beaufschlagt und positioniert
sich mit einem (nicht dargestellten) Anschlagelement am Gehäuse der
Spulvorrichtung 4.
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Im
Anschluss wird durch einen Pneumatikzylinder 45 das Kopfelement 40 um
die Schwenkachse 44 geschwenkt und drückt dabei
mit einem am Kopfelement 40 befestigten Hülsentellersteller 32 einen der
Hülsenteller 30 des Spulenrahmens 9 etwas
nach außen.
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Zwischen
dem Hülsenteller 30 und der Stirnseite 27 des
Hülsenfußes der im Spulenrahmen 9 gehaltenen
Leerhülse 10 entsteht dabei ein keilförmiger Spalt,
in den anschließend durch eine nach unten gerichtete Schwenkbewegung
des Fadenanlegerkopfes 47 eine Fadensehne des Hilfsfadens
eingelegt wird.
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Das
heißt, mittels des Schubkolbengetriebes 48 wird
der Fadenanlegerkopf 47 um die Schwenkachse 46 nach
vorne geschwenkt, so dass der Hilfsfaden vor der Stirnseite 27 des
Hülsenfußes der Leerhülse 10 eine
Fadensehne bildet.
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Die
Fadensehne läuft dabei durch die Fadenschneideinrichtung 31 sowie
die Fadenbremse 35.
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Beim
Einschwenken des Fadenanlegerkopfes 47 wurde außerdem
der durch ein Federelement 24 beaufschlagte Fadenführungs-
und Umlenkhebel 34 in einer Einfädelstellung I positioniert.
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Zum
Wiederanspinnen der Spinnvorrichtung 3 wird das vorbereitete
durch die Anspinnorgane 20 der Arbeitsstelle 2 bereitgehaltene
Fadenende des Hilfsfadens, wie bekannt, zunächst kurz in
die Spinnvorrichtung 3 zurückgespeist.
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Anschließend
wird der Hilfsfaden, der dann über einen sogenannten Anspinner
mit dem neuen Spinnfaden 7 verbunden ist, über
die in 1 angedeutete Fadenabzugseinrichtung 56 der
Arbeitsstelle 2 sowie die etwa synchron laufende Fadenabzugseinrichtung
des Serviceaggregates 16 aus der Spinnvorrichtung abgezogen
und durch die Saugdüse 14 der Arbeitsstelle 2 entsorgt.
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Diese
Entsorgung läuft so lange, bis der Anspinner eine (nicht
dargestellte) Sensoreinrichtung passiert.
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Wenn
der Anspinner detektiert wird, erfolgt das eigentliche Anlegen des
Spinnfadens 7 an die Leerhülse 10 sowie
das Wickeln der Fadenreserve 28 auf die Leerhülse 10.
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Im
Einzelnen ergibt sich für das Klemmen des neuen Spinnfadens 7 zwischen
der Stirnseite 27 der Leerhülse 20 und
dem Hülsenteller 30 und sowie für die
Erstellung der Fadenreserve 28 auf dem Fuß der
Leerhülse 10 folgender Verfahrensablauf:
Der
neue Spinnfaden 7 wird durch die Fadenschneideinrichtung 31 kurz
oberhalb der Leerhülse 10 geschnitten und das
abgeschnittene Fadenstück über die Saugdüse 14 sofort
entsorgt. Gleichzeitig wird der neue Spinnfaden 7 von der
Fadenbremse 35, die in Fadenlaufrichtung kurz vor der Leerhülse 10 positioniert
ist, fixiert.
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Unmittelbar
nach bzw. gleichzeitig mit der Fadentrennung wird durch Rückschwenken
des Kopfelementes 40 um die Schwenkachse 44 der
Hülsenteller 30 geschlossen und der Spinnfaden 7 zwischen
Leerhülse 10 und Stirnfläche 27 der
Leerhülse 10 sicher geklemmt.
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Anschließend
wird die Spultrommel 11 gestartet und beschleunigt die über
Reibschluss aufliegende Leerhülse 10 auf Wickelgeschwindigkeit.
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Da
die Spinnvorrichtung 3 vom Start weg kontinuierlich Spinnfaden 7 produziert,
kann es sowohl während des Festlegens des Spinnfadens 7 im Spalt
Hülsenteller 30/Leerhülse 10,
bei dem der Spinnfaden 7 kurz zum Stillstand kommt, als
auch beim Hochlaufen der Spultrommel 11 auf Wickelgeschwindigkeit
zu einem Fadenüberschuss kommen, der kurzzeitig in einer
(nicht dargestellten) Speicherdüse der Arbeitsstelle 2 zwischengespeichert
werden kann.
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Insbesondere
bei recht hohen Fadenabzugsgeschwindigkeiten kann in alternativer
Ausführungsform allerdings auch vorgesehen sein, dass die
Spultrommel 11 bereits auf eine vorbestimmte Wickelgeschwindigkeit
beschleunigt ist, bevor die Leerhülse 10 mit dem
zwischen Leerhülse 10 und Hülsenteller 30 geklemmten
Spinnfaden 7 auf die Spultrommel aufgesetzt wird.
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Auf
diese Weise kann die Menge des im Zuge des Wiederanspinnens temporär
zu speichernden Spinnfadens 7 deutlich reduziert werden.
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Gleichzeitig
mit dem Start des Rotierens der Leerhülse 10 werden
durch entsprechende Ansteuerung des Schubkolbengetriebes 49 die
Fadenschneideinrichtung 31 und die Fadenbremse 35 geöffnet
und der Pneumatikzylinder 19 im Sinne „Kolbenstange
ausfahren” angesteuert.
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Der
Fadenführungs- und Umlenkhebel 34 wird dabei zunächst
federbeaufschlagt in die Wickelstellung III geschwenkt
und dann durch die ausfahrende Kolbenstange des Pneumatikzylinders 19,
die mit einem Schaltblech 29 am Fadenführungs-
und Umlenkhebel 34 korrespondiert, aus der in 4C dargestellten
Wickelstellung III temporär in die Schrägzustellung II verlagert,
wie dies in 4B dargestellt ist.
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In
dieser Schrägzugstellung II wird der Spinnfaden 7 mit
einer Kraftkomponente beaufschlagt, die schräg zum „regulären” Fadenlauf
wirksam ist und die dafür sorgt, dass der Spinnfaden 7 sofort
wieder auf den Fuß der Leerhülse 10 zurückgeführt
wird.
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Anschließend
fährt die Kolbenstange des Pneumatikzylinders 19 wieder
ein, was dazu führt, dass der Fadenführungs- und
Umlenkhebel 34, durch das Federelement 24 beaufschlagt,
in die Wickelstellung III zurückschwenkt, in der
der Spinnfaden 7 im Bereich des Hülsenfußes
auf die Leerhülse 10 aufläuft und dabei
eine Fadenreservewicklung 28 bildet.
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Nach
Fertigstellung der Fadenreservewicklung 28 wird durch Zurückschwenken
der Fadenverlegeeinrichtung 23 der Spinnfaden 7 freigegeben
und kann von der Fadenchangiereinrichtung 18 der Arbeitsstelle 2 übernommen
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4443818
A1 [0005]
- - DE 10139072 A1 [0015, 0049, 0061]