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Die
Erfindung betrifft ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen schwenkbaren
Flügel, mit einem Treibstangenbeschlag zur wahlweisen Verriegelung
oder Entriegelung des Flügels in dem Rahmen, mit einem
Scheibenelement, mit einem das Scheibenelement umschließenden
Flügelrahmen und mit einer Beschlagnut zur Aufnahme einer
längsverschieblichen Treibstange des Treibstangenbeschlages.
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Ein
solches Fenster ist beispielsweise aus der
DE 23 29 331 B2 bekannt.
Bei diesem Fenster ragt eine Treibstange des Treibstangenbeschlages
in einen Spalt zwischen dem Flügel und dem Rahmen. Die
Treibstange ist in dem Flügel geführt und wirkt
mit im Rahmen befestigten Schließelementen zusammen. Eine
die Treibstange aufnehmende Beschlagnut im Flügel ist auf
einem Flügelüberschlag des Flügelrahmens
angeordnet und zu dem Spalt zwischen dem Flügel und dem
Rahmen hin offen. Der Flügelüberschlag ist von
dem Scheibenelement aus gesehen radial außerhalb des Flügelrahmens
angeordnet. Mehrere im Flügelrahmen angeordnete Querschrauben
führen und sichern die Treibstange gegen ein Herausfallen
aus der Beschlagnut. Die Montage des Fensters gestaltet sich hierdurch
sehr aufwändig und kostenintensiv. Weiterhin kann die Treibstange
bei einem Aufbruchsversuch des Fensters verbogen und damit die Verbindung
mit den Schließelementen getrennt werden.
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Die
DE 197 54 716 A1 offenbart
ein Kunststoff-Fenster, bei dem zwischen dem Scheibenelement und
der Beschlagnut ein Versteifungselement angeordnet ist. Die Beschlagnut ist
zu einem Spalt zwischen Flügelrahmen und Rahmen hin offen.
Der Treibstangenbeschlag wird damit von der radial äußeren
Seite des Flügelrahmens in die Beschlagnut eingesetzt und
verschraubt. Nachteilig ist bei diesem Fenster, dass bei geöffnetem
Fenster der Treibstangenbeschlag sichtbar ist und manipuliert werden kann.
Weiterhin benötigt das Fenster aufgrund von Toleranzen
einen sehr großen Spalt zwischen Rahmen und Flügel.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Fenster der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass es eine hohe Sicherheit gegen ein unberechtigtes
Entriegeln bietet und sich ein Spalt zwischen Rahmen und Flügel
möglichst eng gestalten lässt.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Beschlagnut zu der Seite des Scheibenelementes hin offen
ist und auf ihrer dem Rahmen zugewandten Seite einen zumindest zum überwiegenden
Teil geschlossenen Boden hat.
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Durch
diese Gestaltung ist die Beschlagnut vor dem Einsatz des Scheibenelementes
in den Flügelrahmen für die Montage des Treibstangenbeschlages
zugänglich. Nach dem Einsatz des Scheibenelementes in den
Flügelrahmen lässt sich zumindest der die Treibstange
aufweisende Teil des Treibstangenbeschlages verdeckt im Flügel
anordnen. Hierdurch ist die Treibstange für ein unberechtigtes
Entriegeln nicht direkt zugänglich, so dass das Fenster
eine besonders hohe Sicherheit gegen ein unberechtigtes Entriegeln
bietet. Der Spalt zwischen Rahmen und Flügel lässt
sich besonders gering halten, da das die Treibstange aufweisende
Teil des Treibstangenbeschlages außerhalb des Spaltes angeordnet
ist. Das Material des erfindungsgemäßen Fensters
ist für die erfindungsgemäße Anordnung der
Beschlagnut belanglos, so dass das erfindungsgemäße Fenster
aus Kunststoff, Holz oder Aluminium gefertigt sein kann. Das Fenster
kann selbstverständlich auch als Fenstertür oder
dergleichen ausgebildet sein.
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Die
Verbindung von Beschlagteilen mit innerhalb der Beschlagnut angeordneten
Bauteilen des Treibstangenbeschlages lässt sich gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten,
wenn der Boden der Beschlagnut einzelne Durchbrüche zur
Verbindung von Beschlagteilen und/oder Schließgliedern
des Treibstangenbeschlages mit der Treibstange hat.
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Die
Beschlagnut könnte beispielsweise neben dem Scheibenelement
angeordnet sein. Dies würde jedoch dazu führen,
dass der Treibstangenbeschlag sichtbar und zugänglich ist.
Das die Treibstange aufweisende Teil des Treibstangenbeschlages lässt
sich einfach vollständig verdeckt im erfindungsgemäßen
Fenster anordnen, wenn die Beschlagnut zwischen zwei das Scheibenelement
halternden Leisten angeordnet ist. Durch diese Gestaltung ist bei geschlossenem
Fenster erst nach einer Entfernung der Scheibe aus dem Flügelrahmen
ein Zugriff auf den Treibstangenbeschlag möglich. Diese
Gestaltung trägt zu einer besonders hohen Einbruchssicherheit
des erfindungsgemäßen Fensters bei.
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Bei
heutigen Treibstangenbeschlägen ist die Treibstange an
einer Stulpschiene geführt und von dieser abgedeckt. Die
Stulpschiene ist zur Führung und Halterung der Treibstange
in dem Fenster ausgebildet und stellt hierdurch ein sehr kostenintensiv zu
fertigendes Bauteil dar. Das erfindungsgemäße Fenster
lässt sich aus besonders kostengünstig zu fertigenden
Bauteilen zusammensetzen, wenn die Beschlagnut zumindest ein Führungselement
zur Führung der Treibstange hat. Da erfindungsgemäß Zugbelastungen
an mit der Treibstange verbundenen Schließzapfen von dem
Fenster aufgenommen werden, kann der Einsatz einer aufwändig
zu fertigenden Stulpschiene wie beim Stand der Technik vermieden werden.
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Ein
Luftaustausch und damit ein Wärmeaustausch über
die für den Treibstangenbeschlag vorgesehenen Öffnungen
im erfindungsgemäßen Fenster lässt sich
einfach vermeiden, wenn die Beschlagnut auf der dem Scheibenelement
zugewandten Seite mittels eines Abdeckelementes abgedeckt ist.
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Zur
Erhöhung der Stabilität des Treibstangenbeschlages
trägt es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung bei, wenn das Abdeckelement zumindest ein Stützelement
zur Abstützung der Treibstange hat.
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Die
Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in
der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese
zeigt in
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1 ein
erfindungsgemäßes Fenster mit einem Treibstangenbeschlag
in Kippstellung,
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2 vergrößert
eine Schnittdarstellung durch das Fenster aus 1 im
Bereich eines Verschlusses des Treibstangenbeschlages,
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3 vergrößert
eine Schnittdarstellung durch das Fenster außerhalb des
Bereichs des Verschlusses aus 2,
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4 vergrößert
eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform
des Fensters im Bereich eines Verschlusses.
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1 zeigt
ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren
Flügel 2 in einer Kippstellung. Das Fenster hat
einen von einer Handhabe 3 antreibbaren Treibstangenbeschlag 4 mit
einer verdeckt angeordneten und längsverschieblichen Treibstange 5.
Die Treibstange 5 verbindet die Handhabe 3 mit
mehreren, über den Umfang verteilt angeordneten Verschlüssen 6.
Die Verschlüsse 6 weisen jeweils ein in dem Rahmen 1 angeordnetes
Schließblech 7 und von der Treibstange 5 antreibbare
Schließglieder 8 auf. Der Flügel 2 hat
ein von einem Flügelrahmen 9 umgebenes Scheibenelement 10.
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2 zeigt
vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Fenster
in einer Schließstellung, in der der Flügel 2 in
dem Rahmen 1 liegt und mittels des Treibstangenbeschlages 4 in
dem Rahmen 1 verriegelt ist. Die Schnittdarstellung ist
durch einen der Verschlüsse 6 geführt.
Hierbei ist zu erkennen, dass das Scheibenelement 10 zwischen
zwei Leisten 11, 12 im Flügelrahmen 9 eingespannt
ist. Eine der Leisten 12 ist einstückig mit dem
Flügelrahmen 9 gefertigt, während die
andere Leiste 11 zum Einsetzen des Scheibenelementes 10 nachträglich
an dem Flügelrahmen 9 befestigt ist. Eine Beschlagnut 13 zur Aufnahme
der Treibstange 5 des Treibstangenbeschlages 4 ist
zu dem Scheibenelement 10 hin offen gestaltet und zwischen
den Leisten 11, 12 angeordnet. Die Beschlagnut 13 wird
von einem Abdeckelement 14 verschlossen. Das Schließglied 8 des
Verschlusses 6 ist schwenkbar in einem Beschlagteil 15 gelagert
und mit der Treibstange 5 verbunden. Hierfür weist
der Flügelrahmen 9 einen Durchbruch 16 von
der Beschlagnut 13 zu der dem Scheibenelement 10 abgewandten
Seite des Flügelrahmens 9 auf. In der dargestellten
Schließstellung überbrückt das Schließglied 8 einen
Spalt 17 zwischen dem Flügel 2 und dem
Rahmen 1 und dringt in das Schließblech 7 ein.
Das Schließblech 7 ist bündig in einer Mulde 18 im
Rahmen 1 angeordnet. Der Spalt 17 ist von Dichtungen 19, 20 abgedichtet.
Der Flügel 2 und der Rahmen 1 können
beispielsweise aus Holz gefertigt sein. Jedoch ist auch ein anderes
Material denkbar.
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3 zeigt
eine Schnittdarstellung durch das Fenster in Schließstellung
in einem Bereich zwischen der Handhabe 3 und den Verschlüssen 6 aus 1.
Hierbei ist zu erkennen, dass die Beschlagnut 13 einen
geschlossenen Boden 21 aufweist. Auf dem Boden 21 sind
Führungselemente 22 zur Führung der Treibstange 5 angeordnet.
Das Abdeckelement 14 hat Stützelemente 23 zur
Abstützung der Treibstange 5. Damit ist die Treibstange 5 zwischen
der in 1 dargestellten Handhabe 3 und den Verschlüssen 6 längsverschieblich
geführt.
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Die
Montage der Bauteile des Treibstangenbeschlages 4 erfolgt
damit von der Seite des Scheibenelementes 10. Bevor das
Scheibenelement 10 montiert wird, werden die Bauteile des
Treibstangenbeschlages 4 in die Beschlagnut 13 eingesetzt
und mit dem Schließglied 8, der Handhabe 3 aus 1 sowie
weiteren Bauteilen des Treibstangenbeschlages 4 verbunden.
Anschließend wird das Abdeckelement 14 montiert
und das Scheibenelement 10 in den Flügelrahmen 9 eingesetzt.
Nach der Befestigung der einen Leiste 11 an dem Flügelrahmen 9 ist
das Scheibenelement 10 eingespannt. Der Treibstangenbeschlag 4 ist
anschließend erst nach Demontage des Scheibenelementes 10 wieder
zugänglich.
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4 zeigt
eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform
des Fensters im Bereich eines Verschlusses 24. Bei diesem
Fenster sind der Rahmen 1 und der Flügel 2 aus
Aluminium oder Kunststoffprofil gefertigt. Eine Beschlagnut 25 zur Aufnahme
der Treibstange 5 des Treibstangenbeschlages 4 ist
zu dem Scheibenelement 10 hin of fen gestaltet und hat in
einem Boden 27 einen Durchbruch 26 zur Durchführung
eines fest auf der Treibstange 5 befestigten Schließgliedes 28.
Der Durchbruch 26 ist als senkrecht zur Zeichenebene angeordnetes
Langloch ausgebildet und hat eine der Maximalverschiebung der Treibstange 5 entsprechende Länge.
Damit erstreckt sich der Durchbruch 26 nur über
einen geringen Teilbereich des Bodens 27. Die Beschlagnut 25 wird
von einem Abdeckelement 30 abgedeckt. Der Boden 27 der
Beschlagnut 25 hat Führungselemente 31 für
die Treibstange 5, während das Abdeckelement 30 Stützelemente 32 aufweist. Das
Schließglied 28 hintergreift in der dargestellten Stellung
ein im Rahmen 1 befestigtes Schließblech 29.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2329331
B2 [0002]
- - DE 19754716 A1 [0003]