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Die
Erfindung betrifft einen Katalysator und ein Verfahren zu dessen
Herstellung, sowie seine Verwendung zur technischen Umesterung von
Fetten und Ölen zu Fettsäurealkylestern zur Verbrennung
in Dieselmotoren.
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Die
katalytische Umesterung von Glyceriden und insbesondere Triglyceriden
von Fettsäuren mit Monoalkoholen zu Fettsäurealkylestern
ist ein allgemein bekanntes Verfahren im Zusammenhang mit der Gewinnung
von sogenanntem Biodiesel. Weit verbreitet sind hierbei homogen
katalytische Verfahren (Mittelbach, M., Remschmidt, C.: „Biodiesel
- The Comprehensive Handbook", Boersdruck GmbH, Wien (2006); ISBN 3-200-00249-2).
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Eine
heterogen katalytische Umesterung bildet unter den bekannten Verfahren
eine allgemein wirtschaftliche Vorgehensweise, da für solche
Verfahren die Notwendigkeit einer Abtrennung und Neutralisierung des
homogenen Katalysators entfällt. Es sind bereits eine große
Anzahl von möglichen heterogenen Katalysatoren für
die Umesterung von Glyceriden zu Fettsäuremonoestern vorgeschlagen
und untersucht worden, um diesen Vorteil der heterogenen Verfahrensweise
nutzen zu können. Allgemein bevorzugte Katalysatoren sind
durch Ihre basischen Eigenschaften gekennzeichnet. Gleichzeitig
wurde aber für viele Katalysatoren gefunden, dass diese
sich unter den Reaktionsbedingungen teilweise auflösen
oder selber mit dem Reaktionsgemisch Reaktionsprodukte bilden, die
im Reaktionsprodukt wiedergefunden werden („Leaching”).
Insbesondere bei Katalysatorzusammensetzungen, die Magnesiumoxid
(MgO) und/oder Aluminiumoxid (Al2O3) umfassen, wurde ein Herauslösen
und/oder unerwünschte Seifenbildung beobachtet. Die Neigung
zur Bildung von Seifen ist offenbar unabhängig von den
erzielbaren Ausbeuten und Selektivitäten, macht aber ein
Verfahren durch die Notwendigkeit der Abtrennung der unerwünschten
Nebenprodukte wirtschaftlich nicht verwertbar (Peterson,
G. R., Scarrah, W. P.: „Rapseed Oil Transesterification
by Heterogeneous Catalysis", Journal of the American Oil
Chemists' Society (1984) 61 (10)).
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Speziell
im Zusammenhang mit der Erzeugung von Fettsäuremethylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren existiert mit der europäischen
Norm (DIN EN 14214) eine Vorschrift, nach der nicht
mehr als 5 mg/kg Alkali und Erdalkali-Metalle in dem Kraftstoff
(≥ 96,5 Gew.-% Fettsäuremethylester nach gleicher
Norm) enthalten sein dürfen.
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Damit
ist allgemein zu schließen, dass heterogene Katalysatoren
umfassend MgO zur Umesterung im Zusammenhang mit der Herstellung
von Fettsäurealkylestern zur Verbrennung in Dieselmotoren
nicht geeignet sind, da diese sicher zu einem erhöhten
Anteil an Erdalkalimetallen in den Kraftstoffen führen
würden. Dieser Anteil müsste entweder aufwendig
abgetrennt werden, was wirtschaftlich unvorteilhaft wäre,
oder die Fettsäuremethylester sind zur Verbrennung in Dieselmotoren
nicht zu verwenden.
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In
der
WO 1998/56747 werden
Katalysatoren zur heterogen katalytischen Umesterung von Glyceriden offenbart,
die dadurch gekennzeichnet werden, dass sie Oxide von Erdalkalimetallen
umfassen. Es wird weiter offenbart, dass die Katalysatoren bevorzugt
gemischte Hydroxide eines zweiwertigen Metalls und eines dreiwertigen
Metalls umfassen, die bei Temperaturen über 200°C
calziniert werden, um den gewünschten Katalysator zur Umesterung
zu erhalten. Besonders bevorzugt sind Katalysatoren umfassend Magnesiumoxid (MgO).
Mit den so erhaltenen Katalysatoren können Selektivitäten
bezogen auf den erwünschten Ester von mehr als 85% und
Umsätze von 100% erzielt werden.
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Es
wird nicht offenbart, inwiefern die Katalysatoren resistent gegen
eine Bildung von Seifen, oder ein Auflösen sind oder gemacht
werden. Die Katalysatoren umfassen aber Magnesiumoxid, so dass ein „Leaching” nicht
auszuschließen ist und damit der Katalysator für
die Herstellung von Fettsäurealkylestern zur Verbrennung
in Dieselmotoren als nicht tauglich erscheint.
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Die
US 5,908,946 offenbart Katalysatoren
und ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäuremonoestern durch
Umesterung von Ölen unter Verwendung der Katalysatoren.
Die Katalysatoren sind Zinkoxide, Aluminiumoxide, oder Zinkaluminate
der Formel ZnAl
2O
4,
x ZnO, y Al
2O
3.
Es wird offenbart, dass die Katalysatoren durch Aluminiumoxid eine
Stabilisierung der Zinkoxidphase erfahren, die ansonsten die Eigenschaft
der oben beschriebenen Seifenbildung aufweisen würden.
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Es
wird allerdings nicht offenbart, dass dies ausreichen kann, um ein „Leaching” des
ZnO, dass sich offenbar analog zu MgO verhält, soweit zu
verhindern, dass bei analoger Anwendung der DIN EN 14214
auf Zink eine Zulassung des Reaktionsproduktes als Fettsäurealkylester
zur Verbrennung in Dieselmotoren möglich wäre.
Damit ist es zweifelhaft, ob die offenbarten Katalysatoren vorteilhaft
hierfür verwendet werden können. Dies gilt auch
unabhängig von der DIN EN 14214, die sich gegenwärtig
nicht auf Zink erstreckt, denn Reste von Zink könnten zu
Ablagerungen in Verbrennungskraftmaschinen fuhren, die das dort
verbrannte Reaktionsprodukt gegenüber reineren Produkten
unvorteilhaft erscheinen lassen.
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Eine
besondere Ausführungsform eines Verfahrens zur Herstellung
von Fettsäurealkylestern zur Verbrennung in Dieselmotoren
unter Verwendung der in
US 5,908,946 offenbarten
Katalysatoren wird in der
WO 2006/127839 offenbart.
Weiter ist gefunden worden, dass in der
WO 1998/56747 offenbarte Katalysatoren
zum „Leaching” neigen. Weiter gilt auch in der
WO 2006/127839 für
das Reaktionsprodukt der gleiche Nachteil, der auf dem verwendeten
Katalysator beruht, dass es gegenüber reineren Produkten
nachteilig ist, weil ein Anteil des Katalysators im Reaktionsprodukt
wieder gefunden werden kann.
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Die
WO 2006/050925 nimmt
Bezug auf die
US 5,908,946 und
es werden Katalysatoren zur Herstellung von Fettsäurealkylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren aus Ölen und Fetten mittels
Umesterung offenbart, die in einer Vorläuferform als Stoffe
der Zusammensetzung [M(II)
1-xM(III)
x(OH)
2]
x+(A
n–)
x/n·mH
2O gekennzeichnet werden. Die offenbarten
Katalysatoren werden bezüglich des erzielbaren Umsatzes
als besser als jene der
US 5,908,946 offenbart.
M(II) umfasst hierbei alle Kationen divalenter Metalle und M(III)
alle Kationen trivalenter Metalle. Die Variable x bezeichnet die
Atomanteil von M(II) an der Summe der Atome M(II) und M(III). Stoffe
dieser Formel werden allgemein als Hydrotalcit-artige Stoffe offenbart,
wenn M(II) Magnesium, M(III) Aluminium ist und x einen Wert kleiner
0,5 besitzt. Die Vorläuferstoffe führen nach Calcinieren
bei 300°C bis 700°C zu den offenbarten Katalysatoren.
Es wird weiter offenbart, dass mittels der offenbarten Katalysatoren
Umsätze von bis zu 92% erzielt werden. Dies gelte auch
in Gegenwart von 10.000 ppm Wasser.
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Es
wird nicht offenbart, inwiefern die Katalysatoren resistent gegen
eine Bildung von Seifen, oder ein Auflösen sind oder gemacht
werden. Die Katalysatoren umfassen aber Magnesiumoxid, so dass ein „Leaching” nicht
auszuschließen ist und damit der Katalysator für
die Herstellung von Fettsäurealkylester zur Verbrennung
in Dieselmotoren als nicht tauglich erscheint.
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In
WO 2006/088254 werden
fünf verschieden Katalysatortypen offenbart, die zur Umesterung
im Zusammenhang mit der Herstellung von Fettsäurealkylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren verwendet werden können.
Es wird offenbart, dass die Katalysatortypen besonders vorteilhaft
seien, weil sie kein oder nur ein sehr vermindertes „Leaching” aufweisen.
Katalysatoren des Typs (I) umfassen hier Metalloxide mit einer Ilmenit
und/oder Slyrankit-Struktur, wobei diese speziell mindestens zwei
Metalle A und B umfassen, von denen eines bevorzugt Titan sei und
das andere ein Metall ausgewählt aus den Gruppen 7, 8,
9, 10 und 12 des Periodensystems. Katalysatoren des Typs (II) umfassen
hierbei Oxide enthaltend ein Metall der Gruppe 12 und ein Metall
der Gruppe 4. Katalysatoren des Typs (III) umfassen hierbei Mischoxide
enthaltend ein Metall der Gruppe 12 und ein tetravalentes Übergangsmetall.
Für Katalysatoren des Typs (II) und (III) wird offenbart,
dass bevorzugt ein Verhältnis des Metalls der Gruppe 12
zu jenem der vierten Gruppe oder dem tetravalenten Übergangsmetall
von 0.05 bis 10 vorliegt. Wenn das Verhältnis oberhalb
von 10 liegt, wird offenbart, dass „Leaching” im
verstärkten Maße auftreten würde. Im
Zusammenhang mit Katalysatoren des Typs (I) bis (III) wird eine
Verwendbarkeit von Lanthanoiden nicht offenbart.
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Katalysatoren
des Typs (IV) umfassen Metalloxide enthaltend Zirkonium und mindestens
ein Metall der Gruppen 4, 5 und 8. Es wird weiter offenbart, dass
auch andere Mischmetalloxide in Katalysatoren des Typs (IV) enthalten
sein können. Unter diesen kann auch ein Lanthan-Vanadium-Mischoxid
sein. Eine stabilisierende Wirkung gegen „Leaching” wird
in diesem Zusammenhang nicht offenbart.
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Katalysatoren
des Typs (IV) zeigen in der Offenbarung der
WO 2006/088254 zwar nur ein geringes oder
kein „Leaching” (vgl. Beispiel 9, 10, 13, 14,
15, 16), dafür sind die erzielten Ausbeuten der Fettsäuremonoester
im Vergleich zu den anderen offenbarten Typen deutlich geringer.
Die Katalysatoren der anderen Typen weisen höhere Ausbeuten,
aber zugleich Restgehalte an Metallen im Produkt oberhalb von 5
mg/kg auf, so dass diese aus den oben bereits dargelegten Gründen
unvorteilhaft sind.
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In
der
US 2003/0195367 wird
die Möglichkeit der heterogenen Umesterung einer Fettsubstanz
mit einem Alkohol aus der Liste bestehend aus Sterolen, Stanolen,
4-methylsterolen und deren hydrierten Homologen, sowie Triterpenalkoholen
und deren hydrierte Homologe offenbart. Die offenbarte Neuerung
bezieht sich auf Verfahren im Zusammenhang mit pharmazeutischen
Erzeugnissen, oder Nahrungsmitteln und ist explizit auf die vorgestellten
besonderen Alkohole beschränkt. Die für das Verfahren
als geeignet offenbarten Katalysatoren sind Oxide der Lanthanide
oder Mischungen von Oxiden der Lanthanide. Als bevorzugter Katalysator wird
ein Lanthanoxid (La
2O
3)-Katalysator
offenbart.
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Es
wird nicht offenbart, ob der verwendete Katalysator ein „Leaching” aufweist,
bzw. besonders vorteilhaft durch nicht vorhandenes „Leaching” ist.
Weiter werden keine Mischoxide umfassend Lanthan offenbart.
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In
der
WO 2007/025360 werden
Katalysatoren und Verfahren zur Umesterung von Fetten und Ölen mit
Methanol oder Ethanol zu Fettsäurealkylestern zur Verbrennung
in Dieselmotoren offenbart. Die offenbarten Katalysatoren können
a) Hydotalcite, bestehend aus Magnesium/Aluminium-Mischoxiden mit
einem Verhältnis von Magnesium zu Aluminium zwischen 0,2
und 700 sein. Diese können mit Aluminiumoxid vermischt sein,
das wiederum Additive in einer Menge von 5 bis 90% umfassen kann
unter denen Magnesiumoxid (MgO) und Lanthanoxid (La
2O
3) sein kann. Der Anteil des Aluminiumoxids
kann von 15 bis 99% betragen. Alternativ können die Katalysatoren
b) aus Aluminiumoxid bestehen, dass mit Alkali- oder Erdalkalimetallen,
sowie Lanthanoxid (La
2O
3)
dotiert sein kann. Dotiert kann nach der Offenbarung der
WO 2007/025360 einen
Anteil von 3% bis 70% umfassen. Die jeweiligen Katalysatoren des
Typs a) werden durch Kalzinieren der Mischungen bei 250°C
bis 900°C gewonnen, die Katalysatoren des Typs b) werden
durch Kalzinieren der Mischungen bei 200°C bis 900°C
gewonnen.
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Es
wird nicht offenbart ob und in welcher Weise die Katalysatoren eine
Stabilität gegenüber „Leaching” aufweisen.
Weiter wird kein Vorhandensein von Mischoxiden offenbart, sondern
nur das Mischen/dotieren von Oxiden. Insbesondere geht aus den Ausführungsbeispielen
nicht hervor ob und in welcher Weise „dotierte Hydrotalcite” mit
weiteren Stoffen dotiert worden sind.
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In
der
CN 1 966 142 werden
Katalysatoren zur Umesterung für die Herstellung von Fettsäurealkylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren offenbart, die aus Lanthanoxid
(La
2O
3) oder einem
Mischmetalloxid der Formel La
2O
3-MO,
bestehen können. Das Metall M kann hierbei Zink (Zn), Magnesium
(Mg), Zirkonium (Zr) oder Calcium (Ca) sein. Der Anteil des Lanthanoxid
am Katalysator soll 40–99 Gew.-% umfassen und der Anteil
des Oxides des anderen Metalls M am gegebenenfalls verwendbaren
Mischmetalloxidkatalysator soll zwischen 1 und 60 Gew.-% betragen.
Der resultierende Katalysator wird durch Kalizinieren bei 450°C
bis 800°C gewonnen. Die erzielten Ausbeuten betragen zwischen
97,9% und 98,6% bei einer Reaktionszeit von zehn Stunden und einer
Temperatur von 65°C. Dies entspricht einer Aktivität
von 2,3 g Fettsäurealkylester pro Gramm Katalysator und
pro Stunde. Es wird weiter offenbart, dass die Katalysatoren leicht
zu regenerieren seien, indem sie noch einmal kalziniert werden.
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Es
werden keine Mischmetalloxide umfassend mehr als ein weiteres Metall
neben Lanthan offenbart. Weiter wird nicht offenbart, ob und in
welcher Weise sich die Katalysatoren hinsichtlich einer Stabilität
gegenüber „Leaching” auszeichnen.
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Die
Offenbarung bezüglich der einfachen Möglichkeit
der Regenerierung legt nahe, dass dies notwendig ist, was wirtschaftlich
nachteilig ist und unter anderem auf einen Verlust der Aktivität
z. B. durch „Leaching” zurückschließen
lassen könnte.
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Zusammenfassend
besteht also die Aufgabe einen Katalysator für die heterogene
Umesterung von Fetten und/oder Ölen mit niederen Alkoholen
zu Fettsäurealkylestern zur Verbrennung in Dieselmotoren
bereitzustellen, der die hohen Aktivitäten der bekannten
Katalysatoren besitzt, ohne dass dieser sich bei den Reaktionsbedingungen
auflöst oder selber mit dem Reaktionsgemisch Reaktionsprodukte
bildet, die im Reaktionsprodukt wiedergefunden werden („Leaching”).
Insbesondere sollen durch den Katalysator im Reaktionsprodukt die
Grenzwerte der DIN EN 14214 für alle Metalle
des Katalysators eingehalten werden können, um Ablagerungen
in den Verbrennungskraftmaschinen ausschließen zu können.
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Es
wurde überraschend gefunden, dass ein Katalysator zur Umesterung
von Fetten und/oder Ölen mit niederen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren, der Lanthanoxid (La2O3) und Aluminiumoxid (Al2O3) und gegebenenfalls Magnesiumoxid (MgO)
enthält und der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Summe
der Massenanteile an Lanthanoxid und Magnesiumoxid zwischen 2 und
20% liegt.
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Fette
und Öle bezeichnen im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung Ester von höheren, gesättigten und/oder
ungesättigten Fettsäuren mit Glycerin und deren
Gemische mit den entsprechenden höheren, gesättigten
und/oder ungesättigten freien Fettsäuren.
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Bevorzugt
sind Triglyceride der höheren, gesättigten und/oder
ungesättigten Fettsäuren, sowie Öle und
Fette pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Besonders bevorzugt
wird Rapsöl, Sojaöl, Palmöl oder Jatrophaöl.
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Niedere
Alkohole sind ein- oder mehrwertige Alkohole, enthaltend ein bis
fünf Kohlenstoffatome. Einwertig bezeichnet das Vorhandensein
von genau einer Hydroxylgruppe als Bestandteil des Alkohols. Mehrwertig
bezeichnet demzufolge das Vorhandensein von mehr als einer Hydroxylgruppe
als Bestandteil des Alkohols. Bevorzugt sind niedere einwertige
Alkohole. Besonders bevorzugt sind einwertige Alkohole enthaltend maximal
drei Kohlenstoffatome. Insbesondere bevorzugt ist der niedere Alkohol
Methanol.
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Fettsäurealkylester
zur Verbrennung in Dieselmotoren bezeichnet im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung alle Stoffe, die z. B. gemäß DIN
EN 14214 für die Verbrennung in Verbrennungskraftmaschinen
zugelassen sind. Bevorzugt alle Stoffe gemäß DIN
EN 14214, die einen Gehalt an Metallen kleiner als 5 mg/kg
aufweisen.
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Die
Summen der Massenanteile an Lanthanoxid und Magnesiumoxid am erfindungsgemäßen
Katalysator bezeichnen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
Massenanteile von La2O3 und
MgO an der Gesamtkatalysatormasse errechnet aus der Masse Lanthan
und Magnesium im erfindungsgemäßen Katalysator.
Die Massenanteile an Lanthanoxid und Magnesiumoxid sollen daher
nicht als Beschränkung hinsichtlich des tatsächlichen
Vorliegens der reinen Oxidphasen verstanden werden. Dies gilt im
Folgenden auch für Angaben bezogen auf andere Bestandteile
des erfindungsgemäßen Katalysators, wie etwa Aluminium
als Aluminiumoxid (Al2O3).
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Bevorzugt
liegt die Summe der Massenanteile an Lanthanoxid und Magnesiumoxid
zwischen 5 und 20%. Besonders bevorzugt zwischen 8 und 15%.
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Der
erfindungsgemäße Katalysator kann auch nur Lanthanoxid
und Aluminiumoxid enthalten. Bevorzugt enthält der Katalysator
aber Lanthanoxid, Magnesiumoxid und Aluminiumoxid.
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Das
Vorhandensein von allen drei Oxiden ist besonders vorteilhaft, da
Aluminiumoxid als Träger mit gegenüber den anderen
beiden Oxiden geringen basischen Eigenschaften dienen kann und mit
beiden anderen Oxiden stabile Mischphasen bilden kann.
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Besonders
bevorzugt enthält der erfindungsgemäße
Katalysator zwischen 5 und 15 Gew.-% an Lanthanoxid und zwischen
1 und 10 Gew.-% Magnesiumoxid, so dass in Summe aber nicht mehr
als 20 Gew.-% der beiden Oxide vorhanden sind.
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Ganz
besonders bevorzugt enthält der Katalysator zwischen 8
und 12 Gew.-% Lanthanoxid und weniger Magnesiumoxid, als Lanthanoxid.
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Solche
Katalysatoren sind besonders vorteilhaft, da das Lanthanoxid mit
Aluminiumoxid stabile Mischphasen bildet und auch das Magnesium-
mit dem Aluminiumoxid stabile Mischphasen bilden kann, die zwar verglichen
mit der Mischphase des Lanthanoxid mit dem Aluminiumoxid nicht so
stabil gegenüber „Leaching” ist, wie
die zuvor genannte, aber durch die Lanthanoxid und Aluminiumoxid-Mischphase
mit stabilisiert wird.
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In
einer bevorzugten Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen
Katalysators liegt daher Lanthan- und Aluminiumoxid zumindest teilweise
in einer Perovskit-Mischphase vor und gegebenenfalls Magnesium- und
Aluminiumoxid zumindest teilweise in einer Spinell-Mischphase vor.
Besonders bevorzugt liegt Lanthan- und Aluminiumoxid zumindest teilweise
in einer Perovskit-Mischphase vor und Magnesium- und Aluminiumoxid
zumindest teilweise in einer Spinell-Mischphase.
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Der
Nachweis von solchen Mischphasen, oder den verschiedenen, reinen
oxidischen Phasen erfolgt nach dem Fachmann allgemein bekannten
Methoden, wie z. B. Röntgenbeugungsspektroskopie (XRD).
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In
einer ebenfalls bevorzugten Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen
Katalysators liegt das Aluminiumoxid zumindest teilweise als δ-Al2O3 vor und der Massenanteil
von Magnesiumoxid beträgt 0%.
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Diese
Weiterentwicklungen sind besonders vorteilhaft, weil überraschend
gefunden wurde, dass das Vorhandensein von Mischphasen und/oder δ-Al2O3 den erfindungsgemäßen
Katalysator insbesondere gegen ein „Leaching” stabilisiert
und gleichzeitig eine hohe Aktivität des Katalysators für
die heterogen, katalytische Umesterung von Fetten und/oder Ölen
mit niederen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern zur Verbrennung
in Dieselmotoren ermöglicht.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen
Katalysators, wird dieser gekennzeichnet durch einen Anteil von
mindestens 80% Mesoporen. Bevorzugt sind Katalysatoren mit einem Anteil
von Mesoporen von mindestens 90%.
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Mesoporen
bezeichnen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung Poren
eines Durchmessers von 2 nm bis 50 nm.
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Der
Anteil an Mesoporen kann nach dem Fachmann allgemein bekannten Verfahren,
wie etwa der Quecksilber-Porosimtrie in einfacher Weise ermittelt
werden.
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Ein
solcher Anteil von Mesoporen ist besonders vorteilhaft, weil hierdurch
ein Optimum an spezifischer Oberfläche des Katalysators
im Vergleich zur einfachen Penetrierbarkeit des Porenvolumens erzielt
werden kann.
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Sind
nur wenig Mesoporen, aber viele Mikroporen vorhanden, so hat der
Katalysator zwar eine hohe spezifische Oberfläche, die
Porenkanäle sind aber so klein, dass die Reaktanden die
aktiven Zentren des Katalysators langsamer erreichen, was einen
schnellen Umsatz in Gegenwart des Katalysators negativ beeinflusst.
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Sind
wenig Mesoporen, aber viele Makroporen vorhanden, so können
die Reaktanden den Katalysator zwar leicht penetrieren und somit
die aktiven Zentren des Katalysators schnell erreichen, aber die
spezifische Oberfläche des Katalysators ist geringer, so
dass weniger aktive Zentren zur Verfügung stehen. Dies
resultiert in der Notwendigkeit der Verwendung von mehr Katalysatormaterial,
was wirtschaftlich nachteilig ist.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren, sowie ihre bevorzugten
Ausführungsformen und Weiterentwicklungen sind insbesondere
deshalb besonders vorteilhaft, weil sie eine Aktivität,
berechnet aus Umsatz von Fetten und Ölen pro Zeit und pro
Masse an Katalysator von mehr als 0,2 kg/kgKatalysator·h,
in bevorzugten Ausführungsformen und Weiterentwicklungen
von 2 bis 12 kg/kgKatalysator·h
ermöglichen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es mindestens die Schritte
- a) Lösen eines Lanthansalzes in Wasser,
erhaltend eine Lösung A,
- b) Gegebenenfalls Vermengen von Lösung A mit Magnesiumoxid,
erhaltend eine Mischung A,
- c) Bereitstellen einer Säurelösung B,
- d) Vermengen von Lösung A oder Mischung A mit Säurelösung
B und Aluminiumoxid, erhaltend eine Mischung B,
- e) Abtrennen des Feststoffes aus Mischung B,
- f) Trocknen des Feststoffes,
- g) Aufheizen und nachfolgendes Kalzinieren des Feststoffes bei über
900°C
umfasst.
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Die
verwendeten Lanthansalze sind üblicherweise wasserlösliche
Salze des Lanthans, wie z. B. Lanthanhalogenide oder Lanthannitrat.
Bevorzugt ist Lanthannitrat.
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Die
im Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellte Lösung A enthält bevorzugt einen Überschuss
an Lanthansalz, so dass mehr Lanthan dissoziiert in der Lösung
A vorliegt, als nachher im hergestellten, erfindungsgemäßen
Katalysator in Form von Lanthanoxid wiedergefunden wird.
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Die
Verwendung eines Überschusses an Lanthan ist vorteilhaft,
weil hierdurch eine gleichmäßigere und schnellere
Belegung des Aluminiumoxids und gegebenenfalls Magnesiumoxids mit
Lanthan erzielt werden kann, so dass die bevorzugt im erfindungsgemäßen
Katalysator vorhandenen Mischphasen besser gebildet werden können.
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Bevorzugt
wird nach Schritt a) ein Vermengen gemäß Schritt
b) des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt.
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Das
Vermengen gemäß Schritt b) ist besonders vorteilhaft,
weil hierdurch Magnesiumoxid im erfindungsgemäßen
Katalysator vorhanden ist, dass mit dem Aluminiumoxid Mischphasen
bilden kann, die katalytisch für die heterogene Umesterung
von Fetten und/oder Ölen mit niederen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern zur
Verbrennung in Dieselmotoren sehr aktiv sind. Gleichzeitig stabilisiert
das Lanthan diese Mischphasen gegen Leaching.
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Die
Säurelösung B ist üblicherweise eine
Säurelösung einer Säure in Wasser. Bevorzugt
sind Säurelösungen von Säuren mit einem
pKs-Wert von kleiner als 4 in Wasser. Besonders bevorzugt sind Säurelösungen von
Säuren mit einem pKs-Wert von kleiner als 0 in Wasser.
Ganz besonders bevorzugt sind Säurelösungen von
Salpetersäure mit einem Anteil von 5 bis 10 Gew.-% Salpetersäure
in Wasser.
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Solche
Säurelösungen B sind besonders vorteilhaft, weil
sie besonders gut dazu geeignet sind das gegebenenfalls vorhandene
Magnesiumoxid zumindest teilweise aufzulösen.
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Säurelösung
B kann mit Lösung A oder Mischung A sowie Aluminiumoxid
gemäß Schritt d) des erfindungsgemäßen
Verfahrens vermengt werden. Bevorzugt wird Säurelösung
B mit Mischung A und Aluminiumoxid vermengt.
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Besonders
bevorzugt wird hierbei soviel Aluminiumoxid eingesetzt, dass ein
Molmassenverhältnis von Lanthan zu Aluminium von mindestens
0,01 in der Mischung B eingestellt ist. Bevorzugt beträgt
das Molmassenverhältnis La/Al mindestens 0,02, Besonders
bevorzugt 0,04 bis 0,05.
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Diese
Molmassenverhältnisse sind besonders vorteilhaft, weil
hierdurch die Bildung einer Mischphase aus Lanthan und Aluminiumoxid
begünstigt wird. Insbesondere wird die Bildung einer Perovskitphase
begünstigt, die stabilisierende Wirkung gegen Leaching
hat.
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Das
Abtrennen gemäß Schritt e) des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann durch Filtrieren, Zentrifugieren, oder andere dem
Fachmann allgemein bekannte Verfahren zur Fest-Flüssig-Trennung
erfolgen. Bevorzugt wird das Abtrennen durch Filtrieren durchgeführt.
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Besonders
bevorzugt wird ein Filtrieren durchgeführt, wobei die Mischung
B auf ein Filterpapier oder einen Keramikfilter aufgebracht und
bei einem Unterdruck von mindestens 990 hPa gegenüber dem
Umgebungsdruck (1013 hPa) auf der Permeatseite solange filtriert
wird, bis keine Flüssigkeit mehr von Filtratseite auf die
Permeatseite übertritt.
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Das
Abtrennen durch Filtrieren ist besonders vorteilhaft, weil hierdurch
auf einfache und schonende Weise bereits eine große Menge
an Flüssigkeit aus der Mischung B entfernt werden kann.
Diese muss dann nicht mehr im nachfolgenden Schritt f) durch Trocknen
entfernt werden, was energetisch vorteilhaft ist.
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Das
Trocknen gemäß Schritt f) des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann thermisch und/oder durch Anlegen eines Unterdrucks
geschehen. Bevorzugt ist ein rein thermisches Trockenen. Besonders
bevorzugt ist ein thermisches Trocknen bei Temperaturen von 50°C
bis 150°C, insbesondere bevorzugt bei Temperaturen von
etwa 100°C.
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Das
rein thermische Trocknen wird üblicherweise für
einen Zeitraum von 2 bis 12 Stunden bei den oben genannten Temperaturen
in Gegenwart von Umgebungsluft durchgeführt. Bevorzugt
wird das rein thermische Trocknen für 3 bis 6 Stunden durchgeführt.
Besonders bevorzugt wird das rein thermische Trocknen für
etwa vier Stunden durchgeführt.
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In
einer bevorzugten Weiterentwicklung des Schritt f) des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Trocknen zweimal durchgeführt, wobei
das erste Trocknen wie oben beschrieben durchgeführt wird
und ein zweites Trocknen bei Umgebungsdruck (1013 hPa) nachgeschaltet
wird.
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Das
zweite Trocknen wird üblicherweise bei Temperaturen oberhalb
von 100°C ausgeführt. Bevorzugt wird das zweite
Trocknen bei Temperaturen von 120°C bis 180°C
ausgeführt, besonders bevorzugt bei etwa 150°C.
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Üblicherweise
wird das zweite Trocknen für einen Zeitraum ausgeführt,
der geringer ist, als der des ersten Trocknens. Bevorzugt wird das
zweite Trocknen für einen Zeitraum von etwa drei Stunden
ausgeführt.
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Das
zweite Trocknen ist vorteilhaft, weil hierdurch sichergestellt werden
kann, dass bei Temperaturen oberhalb von 100°C unter Umgebungsdruck
(1013 hPa) das restliche Wasser aus der Mischung B, das noch im
Feststoff vorliegen kann verdampft wird. Damit ist für
den nachfolgenden Schritt g) sichergestellt, dass die dort eingetragene
Wärme für das Kalzinieren und die damit verbundenen
Phasenübergänge verwendet wird. Dies wiederum
ermöglicht eine genauere Steuerung der Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Katalysators.
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Das
Aufheizen und Kalzinieren des Feststoffes gemäß Schritt
g) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird üblicherweise
so ausgeführt, dass zunächst ausgehend von der
Temperatur des Feststoffes aus Schritt f) mit einer definierten
Temperaturrampe der Feststoff auf eine Endtemperatur aufgeheizt
wird.
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Definierte
Temperaturrampe bezeichnet im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung eine eingestellte Änderung der Temperatur pro
Zeiteinheit von einer Starttemperatur auf die Endtemperatur. Üblicherweise
verwendete Temperaturrampen betragen zwischen 2°C/min und
10°C/min. Bevorzugte Temperaturrampen betragen zwischen
5°C/min und 8°C/min.
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Niedrigere
Temperaturrampen sind weniger vorteilhaft, weil hierdurch das Verfahren
zur Herstellung sehr lange dauert und damit gegebenenfalls unwirtschaftlich
wird. Die untere Grenze stellt aber keine Limitierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar, da auch bei kleineren Temperaturrampen der erfindungsgemäße Katalysator
mit den gewünschten Eigenschaften erhalten wird. Höhere
Temperaturrampen sind unvorteilhaft, weil hierdurch Phasenbildungs-/Umwandlungsprozesse
nicht vollständig oder fehlerhaft durchlaufen werden. Dies
hat wiederum negative Auswirkungen auf die Aktivität des
resultierenden Katalysators.
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Die
Temperaturrampe endet üblicherweise bei einer Endtemperatur,
die kleiner ist, als die spätere Kalziniertemperatur. Bevorzugt
beträgt die Endtemperatur zwischen 500°C und 900°C,
besonders bevorzugt beträgt die Endtemperatur zwischen
600°C und 800°C. Die Endtemperatur wird üblicherweise
für einen Zeitraum von ein bis vier Stunden gehalten, bevorzugt
für einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden.
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Das
Halten der Endtemperatur des Aufheizens ist vorteilhaft, weil hierdurch
sichergestellt werden kann, dass gegebenenfalls unvollständige
Umlagerungs-/Phasenbildungsvorgänge abgeschlossen werden können.
-
Das
Kalzinieren erfolgt üblicherweise bei Temperaturen oberhalb
von 900°C, bevorzugt bei Temperaturen von etwa 1000°C. Üblicherweise
wird ein Kalzinieren für einen Zeitraum von zwei bis 6
Stunden ausgeführt, bevorzugt für etwa vier Stunden.
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Das
Kalzinieren des Feststoffes bei Temperaturen oberhalb von 900°C,
bevorzugt bei etwa 1000°C ist besonders vorteilhaft, weil
hierdurch der Feststoff weiteren Phasenbildungs-/Umwandlungsprozesse
unterworfen wird, bei denen die bevorzugten Perovskit und/oder Spinell-Phasen
des erfindungsgemäßen Katalysators gebildet werden,
die den Katalysator besonders gegen Leaching stabilisieren.
-
Weiter
ist das Kalzinieren des Feststoffes bei Temperaturen oberhalb von
900°C, bevorzugt bei etwa 1000°C besonders vorteilhaft,
weil hierdurch auch unabhängig von der Bildung der Perovskit
und/oder Spinell-Phasen insbesondere das Aluminiumoxid auch zumindest
teilweise zu δ-Al2O3 umgewandelt
werden kann. Dies ist ebenfalls besonders stabil gegen Leaching.
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Der
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte
Katalysator kann für die Katalyse von Umesterungs- und/oder
Veresterungsreaktionen verwendet werden. Bevorzugt findet der erfindungsgemäße Katalysator
Anwendung bei der heterogen katalysierten Umesterung von Fetten
und Ölen mit niederen Alkoholen zu Fettsäurealkylestern
zur Verbrennung in Dieselmotoren. Besonders bevorzugt finden die
hier offenbarten Katalysatoren Verwendung bei der Umesterung gemäß dem
Schritt c) im Verfahren, wie es in der
deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
10 2007 061872.9 beschrieben ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher
erläutert, ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.
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Teile
der Erfindung werden durch Abbildungen näher erläutert,
ohne die Erfindung hierdurch hierauf zu beschränken. Es
zeigt 1 eine Messung der kumulativen Porengrößenverteilung
gemäß der Beispiele 1 und 3, wobei die Gerade
A die Porengröße von 50 nm bezeichnet, unterhalb
jener die Poren als Mesoporen bis zu einer Größe
von 2 nm bezeichnet werden. Die Kurve 1 zeigt den gemessenen Verlauf
des Katalysators gemäß Beispiel 1. Die Kurve 3
den gemessenen Verlauf gemäß Beispiel 3.
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Beispiele:
-
Beispiel 1: Herstellung eines Katalysators
mit Lanthanoxid und Magnesiumoxid
-
174,9
g Lanthannitrat-Hexahydrat wurden in 60 g destilliertem Wasser gelöst
und 31,2 g Magnesiumoxid zugegeben. Die resultierende Mischung wurde
für 30 min bei Raumtemperatur (23°C) gerührt.
-
24
g Salpetersäure (65 Gew.-% in Wasser) wurden in 216 g destilliertem
Wasser gelöst. Diese Säurelösung wurde
mit der zuvor hergestellten Mischung und 224 g trockenem Aluminiumoxid
vereinigt. Die resultierende Mischung wurde für 75 min
bei Raumtemperatur (23°C) gerührt.
-
Danach
wurde der Feststoff durch Filtrieren über einen Papierfilter
abgetrennt. Der resultierende, feuchte Feststoff wurde bei 100°C
für 4 h an Umgebungsluft getrocknet.
-
Nachfolgend
wurde für 3 h bei 150°C getrocknet. Anschließend
wurde der Feststoff auf 700°C mit einer Temperaturrampe
von 7°C/min. aufgeheizt. Die Endtemperatur von 700°C
wurde für 2 h gehalten. Abschließend wurde der
Feststoff für 4 h bei 1000°C kalziniert.
-
Der
erhaltene Katalysator wurde mittels Mikrowellenaufschluss (
DIN
EN 14084) in eine lösliche Form überführt.
Die Gehaltsbestimmung erfolgte mittels ICP-OES mit einem Gerät
von Perkin Elmer (Optima 3300 XL) analog der
DIN EN ISO
11885 und ergab die Zusammensetzung gemäß Tabelle
1. Tabelle 1: Gehalt an Elementen des Katalysators
analog zu DIN EN ISO 118855
Stoff | Mol-% | Gew.-% |
Al | 30,8 | 39 |
La | 1,3 | 8,2 |
Mg | 4,4 | 5 |
O | 63,5 | 47,8 |
Σ | 100 | 100 |
-
Aus
den erhaltenen Anteilen ergeben sich die theoretischen Anteile der
korrespondierenden Oxide gemäß Tabelle 2: Tabelle 2: theoretische Anteile der korrespondierenden
Oxide
Stoff | Gew.-% |
Al2O3 | 80,4 |
La2O3 | 10,5 |
MgO | 9,1 |
Σ | 100 |
-
Das
Pulver wurde mittels Pulver-Röntgenbeugungsspektroskopie
(p-XRD) charakterisiert. Hierbei wurde ein Theta-Theta-Reflexionsdiffraktometer
Siemens D 5000 eingesetzt. Die Messparameter gemäß Tabelle
3 wurden verwendet. Tabelle 3: Messparameter des Theta-Theta-Reflexionsdiffraktometer
Siemens D 5000
Messparameter | Wert |
Strahlungsquelle | Kupfer,
K-alpha |
Wellenlänge | 1,5406 Å |
Messbereich
(in 2 Θ) | 2–80° |
-
Es
wurde festgestellt, dass das analysierte Pulver aus den Phasen gemäß Tabelle
4 bestand: Tabelle 4: Bestandteile des Katalysators
gemäß Beispiel 1
Phasenname | Formel | Nummer* |
Aluminiumoxid | Al2O3 | 00-001-1303 |
Crawfordit
(Spinell) | Mg0,36Al2,44O4 | 01-077-0729 |
Magnesiumoxid
(Periklas) | MgO | 00-045-0946 |
Lanthan-Aluminiumoxid
(Perovskit) | LaAlO3 | 01-070-6996 |
Lanthanoxid | La2O3 | 01-074-2430 |
- *: gemäß Nomenklatur
des „International Centre for Diffraction Data”
-
Das
gemäß der Nomenklatur des „International
Centre for Diffraction Data” mit 00-001-1303 bezeichnete
Aluminiumoxid ist γ-Al2O3.
-
Das
erhaltene Katalysatorpulver wurde des Weiteren zur Bestimmung seines
Anteils an Mesoporen mittels Quecksilberporosimetrie untersucht.
Hierfür wurden 0,3287 g des erhaltenen Katalysatorpulvers
in ein Quecksilberporosimeter (Typ: Kombination des Pascal 140/440
Porosimeter; Fa.: Thermo Electron Corp.) eingefüllt und
von 140 mbar bis 4000 bar in einer Intrusions- mit anschließender
Extrusionsmessung von Quecksilber in die Porenvolumina untersucht.
Das Ergebnis der Intrusionsmessung ist in 1 als durchgezogene schwarze
Linie 1 dargestellt. Man erkennt, dass in der aufgetragenen kumulativen
Darstellung des eingedrungenen Quecksilbervolumens pro Gramm Katalysator
in Abhängigkeit der Porengröße, die unter
Annahme eines Randwinkels von 141° zwischen Katalysator
und Quecksilber und unter Annahme zylinderförmiger Poren aus
dem gemessenen Druck ermittelt werden kann, die Verteilung bereits
bei einem Porengrößenwert von etwa 15 nm ihr Plateau
erreicht, während bei Größen kleiner
gleich 2 nm kein eindringendes Quecksilber gemessen werden kann.
Hieraus lässt sich feststellten, dass der Katalysator beinahe
keine Mikroporen besitzt und dass er (unter Verwendung der Grenze
gemäß Linie A, 50 nm) einen Anteil von nur etwa
4% Poren mit einem Durchmesser größer als 50 nm
besitzt. Somit besitzt der erfindungsgemäße Katalysator
einen Anteil von etwa 96% Mesoporen.
-
Beispiel 2: Verwendung des Katalysators
gemäß Beispiel 1 zur Umesterung
-
Ein
1L-Rührkessel wurde mit 400 g Rapsöl-Raffinat,
333 g Methanol sowie 40 g Katalysator gemäß Beispiel
1 befüllt. Der Rührkessel wurde unter Rühren
auf 200°C erwärmt. Die Rührgeschwindigkeit
betrug 1000 rpm.
-
Nach
135 min. bei 200°C betrug der Rapsölmethylester-Anteil
an der Ölphase 90,3 Gew.-%. Der Anteil wurde nach der DIN
EN 14103 bestimmt. Daraus ergibt sich eine Aktivität
von 4 kg/kgKatalysator·h.
-
Der
Metallgehalt in der Rapsölmethylester-Phase wurde mittels
ICP-OES (Perkin Elmer, Optima 3300 XL) gemäß der DIN
EN ISO 11885 bestimmt, nachdem die Rapsölmethylester-Phase
mittels Mikrowellenaufschluss (DIN EN 14084) in
eine wasserlösliche Form überführt worden
war. Die Konzentrationen aller Katalysatormetalle (La, Al, Mg) in
der Rapsölmethylester-Phase waren kleiner 1 ppm.
-
Es
konnte somit gezeigt werden, dass der Katalysator gemäß Beispiel
1 überraschenderweise eine hohe Aktivität und
zugleich kein Leaching aufweist.
-
Beispiel 3: Herstellung eines Katalysator
ohne Magnesiumoxid
-
Ein
Stoff, der unter dem Handelsnamen PURALOX TH 100/150 L4 (Fa. Sasol)
vertrieben wird und der nach Angaben des Herstellers aus 96,0% Al
2O
3 und 4,0% La
2O
3 besteht, wurde
zunächst auf 700°C aufgeheizt (Rampe ca. 7°C/min)
und anschließend bei 1000°C kalziniert. Das entstandene
Pulver des Katalysators wurde analog zu Beispiel 1 mittels Pulver-Röntgenbeugungsspektroskopie
(p-XRD) charakterisiert. Es wurde unterscheidend zu Beispiel 1 festgestellt,
dass das analysierte Pulver des Katalysators die folgende Phase
umfasste:
Phasenname | Formel | Nummer* |
Aluminiumoxid | Al2O3 | 00-046-1131 |
- *: gemäß Nomenklatur
des „International Centre for Diffraction Data”
-
Das
Aluminiumoxid hatte demnach die Kristallstrukturmodifikation des δ-Al2O3. Es konnten keine
Perovskit-Phasen und/oder Spinell-Phasen nachgewiesen werden.
-
Es
wurden weiter 0,3139 g des erhaltenen Katalysatorpulvers einer Quecksilberporosimetrie
analog zu Bsp. 1 unterzogen. Das Ergebnis der Intrusionsmessung
ist in 1 als gepunktete graue Linie 3 dargestellt. Man
erkennt, dass in der aufgetragenen kumulativen Darstellung des eingedrungenen
Quecksilbervolumens pro Gramm Katalysator in Abhängigkeit
der Porengröße, die unter Annahme eines Randwinkels
von 141° zwischen Katalysator und Quecksilber und unter Annahme
zylinderförmiger Poren aus dem gemessenen Druck ermittelt
werden kann, die Verteilung bereits bei einem Porengrößenwert
von etwa 30 nm ihr Plateau erreicht, während bei Größen
kleiner gleich 2 nm kein eindringendes Quecksilber gemessen werden
kann. Hieraus lässt sich feststellten, dass der Katalysator
beinahe keine Mikroporen besitzt und dass er (unter Verwendung der
Grenze gemäß Linie A, 50 nm) einen Anteil von
nur etwa 8% Poren mit einem Durchmesser größer
als 50 nm besitzt. Somit besitzt der erfindungsgemäße
Katalysator einen Anteil von etwa 92% Mesoporen.
-
Beispiel 4: Verwendung des Katalysators
gemäß Beispiel 3 zur Umesterung
-
Der
Katalysator gemäß Beispiel 3 wurde analog zu Beispiel
2 zur Umesterung eingesetzt.
-
Der
Rapsölmethylester-Anteil an der Ölphase betrug
ebenfalls 90,3 Gew.-%. Der Metallgehalt (La, Al) in der Rapsölmethylester-Phase
war ebenfalls kleiner 1 ppm. Daraus ergibt sich eine Aktivität
von 4 kg/kgKatalysator·h.
-
Es
konnte somit gezeigt werden, dass der Katalysator gemäß Beispiel
3 überraschenderweise ebenfalls eine hohe Aktivität
und zugleich kein Leaching aufweist.
-
Beispiel 5 : Herstellung eines Katalysators
mit geringerer Kalziniertemperatur
-
87,46
g La(NO3)3·6H2O wurden in 100 g destilliertem Wasser gelöst
und hierzu 6 g pulverförmiges MgO gegeben. Die Mischung
wurde 30 min bei Raumtemperatur gerührt. Es wurde gleichzeitig
eine Lösung enthaltend 24 g HNO3 (65
wt%) in 216 g destilliertem Wasser hergestellt. Lösung
und Mischung werden zusammen mit 282 g trockenem Al2O3-Pulver vermengt und für 75 min.
gerührt. Der Feststoff wurde durch Filtrieren über
einen Papierfilter abgetrennt. Der resultierende, feuchte Feststoff
wurde bei 100°C für 4 h an Umgebungsluft getrocknet.
Es folgte eine weitere Trocknung des Feststoffes bei 150°C
für 3 h.
-
Der
Feststoff wurde zunächst mit ca. 7°C/min. auf
700°C aufgeheizt und bei dieser Temperatur für
2 h behandelt. Nachfolgend wurde der Fesststoff auf 850°C
mit ca. 7°C/min. aufgeheizt. Diese Temperatur wurde 4 h
gehalten, so dass das Kalzinieren insgesamt für 6 h ausgeführt
wurde.
-
Beispiel 6: Verwendung der Katalysatoren
gemäß Beispiel 5 zur Umesterung
-
Der
Katalysator gemäß Beispiel 5 wurden analog zu
Beispiel 2 zur Umesterung eingesetzt.
-
Der
Rapsölmethylester-Anteil an der Ölphase betrug
nur 82,3 Gew.-%. Der Metallgehalt (La, Mg, Al) in der Rapsölmethylester-Phase
war jeweils kleiner als 1 ppm. Daraus ergibt sich eine Aktivität
von 3,5 kg/kgKatalysator·h.
-
Es
zeigt sich also, dass der nach Beispiel 5 hergestellte Katalysator
zwar stabil gegenüber Leaching ist, aber geringere Umsätze
unter identischen Prozessbedingungen ergibt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
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- - US 5908946 [0008, 0010, 0011, 0011]
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- - DIN EN 14214 für die [0028]
- - DIN EN 14214, die einen [0028]
- - DIN EN 14084 [0082]
- - DIN EN ISO 11885 [0082]
- - DIN EN 14103 [0089]
- - DIN EN ISO 11885 [0090]
- - DIN EN 14084 [0090]