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Die
Erfindung betrifft einen sanitären Wasserauslauf gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Je
nach technischer Anforderung oder nach gewünschten ästhetischen
Effekten sind Sanitärarmaturen mit unterschiedlichen Ausläufen
und Strahlbildnereinrichtungen versehen. Strahlbildnereinrichtungen
für Ausläufe an Sanitärarmaturen, mit
denen ein breiter, laminarer Wasserstrahl erzeugt werden soll, sind
bekannt. Oft werden laminare Wasserstrahlen in flächiger
Form, ähnlich einem Blatt oder Vorhang, vorgesehen. Im
Gegensatz zu belüfteten oder turbulenten Wasserstrahlen,
sind Wasserstrahlen mit laminarer Strömung glatt, klar
und durchsichtig.
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Beim
Austritt des Strahls aus dem Auslauf wirkt auf den Strahl noch der
Druck aus dem Verteilernetz bzw. aus einem speziell vorgesehenen
Druckregler. Unter der Einwirkung der Schwerkraft schnürt sich
der Strahl unterhalb des Auslaufs zusammen, verliert seine breite
Form und wird unruhig. Ohne Mittel, die den Austritt des Wassers
beeinflussen, geht die Form des laminaren Strahls bzw. der Kaskadeneffekt
des aus dem Auslauf strömenden Wasserstrahls unterhalb
der Wasserauslassöffnung schnell verloren.
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Aus
der
DE 26 19 415 sind
Schwallbrausen mit metallischen Gehäusen bekannt, die auf
der einen Seite einen kreiszylindrischen Stutzen für den Wassereinlass
aufweisen. An den Anschlussstutzen schließt sich der Übergang
an das kontinuierlich breiter und flacher werdende Gehäuse
an. In dem gegenüber dem Anschlussstutzen abgewinkelten
Gehäuse sind Leiteinrichtungen zur Umleitung des einströmenden
Wassers angeordnet.
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Aus
der
DE 10 2004
056 074 A1 ist ein Strahlaustrittselement für
Sanitärarmaturen mit schlitzartigem Wasserauslass bekannt,
das mehrere Kammern aufweist, in denen der Wasserstrahl vor seinem
Austritt beruhigt und gerichtet wird.
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Auch
aus der
DE l0
2005 061 974 B3 ist ein Wasserauslaufarmatur mit einem
Strahlformer für einen breitflächigen Wasseraustrittsstrahl
bekannt. Das zufließende Wasser gelangt zunächst über
einen Zulaufkanal in einen Verteilerraum, wobei dieser mittels Durchströmöffnungen
mit einem Zulaufkanal verbunden ist. Der Zulaufkanal verläuft
dabei senkrecht zu den Wasseraustrittskanälen, die wiederum den
Verteilerraum mit dem Wasserauslauf verbinden.
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Je
nach Armaturenart und Design sind häufig an einer Armatur
unterschiedliche Strahlarten gewünscht. Bei Brausenköpfen
werden diese beispielsweise durch drehbare Strahlbildnereinheiten
mit unterschiedlichen Anordnungen von Wasserauslassöffnungen
verwirklicht. Aus Platzgründen ist es jedoch nicht immer
möglich, derartige Strahlbildnereinheiten in Ausläufen
von Armaturen anzuordnen.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen
sanitären Wasserauslauf zu verbessern.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen
sanitären Wasserauslauf mit den Merkmalen der Patentansprüche
1 oder 2 vor.
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Mit
der Erfindung wird ein sanitärer Wasserauslauf mit wenigstens
einer Wasserführung, die eine Wassereinlassöffnung,
eine Wasserverteilkammer und eine Wasserauslassöffnung
mit einer Strahlbildnereinrichtung aufweist, bereitgestellt, beim
dem die Strömungsrichtung des Wassers in der Wassereinlassöffnung,
also in der Wasserzulaufleitung zur Wasserführung und in
der Wasserverteilkammer im Wesentlichen gleich ist, die Strahlbildnereinrichtung unter
einem Winkel gegenüber der Wasserverteilkammer geneigt
angeordnet ist, so dass die Strömungsrichtung des austretenden
Wassers gegenüber der Strömungsrichtung in der
Wasserverteilkammer umgelenkt wird. Zur Beruhigung und Richtung des
Wasserstrahl ist stromaufwärts der Wasserauslassöffnung
eine Beruhigungseinrichtung/ein Strömungsgleichrichter
angeordnet.
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Mit
einer derartigen Wasserführung kann ein klarer breiter
Strahl erzeugt werden, der seine Form über eine große
Fallhöhe beibehält ohne zu zerfallen. Der Vorteil
einer derartigen Wasserführung besteht darin, dass dieser
laminare Wasserstrahl auch schon bei geringen Durchflussmengen erzeugt
werden kann, während bei herkömmlichen Schwallbrausen zur
Herstellung eines breiten klaren Brausestrahls eine große
Durchflussmenge erforderlich war.
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Weiterhin
wird mit der Erfindung ein sanitärer Wasserauslauf mit
einer oberen und einer unteren Wasserführung, die jeweils
wenigstens eine Wassereinlassöffnung, eine Wasserverteilkammer
und wenigstens eine Wasserauslassöffnung mit einer Strahlbildnereinrichtung
aufweisen, die unter einem Winkel gegenüber der Wasserverteilkammer
geneigt angeordnet ist, bereitgestellt, so dass die Strömungsrichtung
des Wassers in der Wassereinlassöffnung, also in der Wasserzulaufleitung
zur Wasserführung und in der Wasserverteilkammer im Wesentlichen
gleich ist und die Strömungsrichtung des austretenden Wassers
gegenüber der Strömungsrichtung in der Wasserverteilkammer
umgelenkt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist der sanitäre Wasserauslauf
eine Strahlbildnereinrichtung auf, die zur Erzeugung eines flachen Wasserstrahlbandes
eine im Vergleich zur Strahltiefe größere Strahlbreite
aufweist. Weiterhin kann die Strahlbildnereinrichtung Randbereiche
aufweisen, deren Durchflussquersschnitt größer
ist als der des Mittenbereichs. Dabei kann die Strahlbildnereinrichtung
an die Wasserführung angeformt sein. Damit kann auch bei
geringer Durchflussmenge ein stabiler breiter Strahl verwirklicht
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung weist der sanitäre
Wasserauslauf eine Strahlbildnereinrichtung zur Erzeugung eines
Brausestrahls auf.
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Weiterhin
ist die Wasserverteilkammer in ihrer Grundfläche im Wesentlichen
trapez- oder dreiecksförmig.
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Zur
Beruhigung des einströmenden Wassers ist in der Wasserverteilkammer
wenigstens ein Drosselelement/Beruhigungselement angeordnet. Die Drosselelemente
sind in Form von Zapfen vorgesehen, die den einströmenden
Wasserstrahl zunächst auffächern, diesen gleichmäßig
verteilen und beruhigen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Wasserführung
jeweils zweiteilig vorgesehen. Bei einer bevorzugten Sandwichbauweise
für die obere und untere Wasserführung entspricht
somit der untere Teil der oberen Wasserführung dem oberen
Teil der unteren Wasserführung, so dass die beiden Wasserführungen
aus lediglich drei Teilen zusammengesetzt werden können.
Vorteilhafterweise können die Wasserführungen
bzw. die Teile der Wasserführungen miteinander verbunden
und als Baueinheit mit geringer Bauhöhe in ein Armaturengehäuse
eingesetzt werden. Gemäß einer Ausgestaltung der
Erfindung sind die Wasserführungen dabei aus unterschiedlich
steifen Materialien vorgesehen. Bevorzugt sind die Wasserführungen
aus unterschiedlich steifen Kunststoffen vorgesehen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen im Einzelnen:
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1 eine
Draufsicht auf eine obere und untere Wasserführung in Sandwichbauweise
mit zwei Strahlbildnereinrichtungen;
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2 eine
Draufsicht auf eine obere und untere Wasserführung aus 1 mit
geöffnetem Deckel;
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3 einen
Schnitt eines sanitären Wasserauslauf mit den eingesetzten
Wasserführungen (durch die mittlere Zuleitung 113);
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4 einen
weiteren Schnitt eines sanitären Wasserauslauf mit den
eingesetzten Wasserführungen (durch eine Zuleitung 213)
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Der
Einfachheit halber sind bei den Ausführungsbeispielen in
der Zeichnung gleiche oder entsprechende Elemente jeweils mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Baueinheit aus einer oberen Wasserführung 100 und
einer unteren Wasserführung 200. Beide Wasserführungen 100, 200 sind
zweiteilig vorgesehen. Die obere Wasserführung 100 besteht
aus den Bauteilen 110 und 120. Die untere Wasserführung 200 besteht
aus den Bauteilen 120 und 220, wobei das Mittelteil 120 sowohl
den unteren Teil der oberen Wasserführung 100 als
auch den oberen Teil der unteren Wasserführung 200 bildet.
Die beiden in der Draufsicht sichtbaren Teile der Wasserführungen
bilden zusammen eine in ihrem Grundriss dreiecksförmige
Wasserverteilkammer 130. Diese Wasserverteilkammer 130 besitzt
an ihrer spitzen Seite eine Wassereinlassöffnung 111,
in die eine runde Wasserzuleitung 113 mündet.
Am Deckel 110, dem oberen Teil der oberen Wasserführung 100 sind
direkt im Einströmbereich der Wasserverteilkammer 130 Beruhigungselemente 112 in
Form von Stäben angeordnet, die zur Beruhigung und/oder
Drosselung des einströmenden Wassers dienen. Im Anschluss
an die Beruhigungselemente 112 sind im Mittelteil 120,
dem unteren Teil der oberen Wasserführung 100 Strömungskörper 121 angeordnet,
die den Wasserstrom in mehrere Teilströme aufteilen und
zur Wasserauslassöffnung 125 leiten. Diese Strömungskörper 121 weisen
unterschiedliche Geometrien auf; sie können tropfenförmig
oder stegförmig ausgebildet sein. Durch die Strömungskörper 121 oder
auch Leitrippen wird die Wasserverteilkammer 130 in mehrere
kleinere Kammern unterteilt. An der der Wassereinlassöffnung 111 gegenüberliegenden
Seite der Wasserverteilkammer 130 ist die Wasserauslassöffnung 125 vorgesehen. Während
die Strömungsrichtung des Wassers in der Wassereinlassöffnung 111 und
in jedem Querschnitt der Wasserverteilkammer 130 im Wesentlichen gleich
ist, ist die Wasserauslassöffnung 125 jedoch gegenüber
der Strömungsrichtung des Wassers in der Wasserverteilkammer
um ungefähr 90° versetzt angeordnet. Dazu ist
an dem Mittelteil 120 eine Strahlbildnereinrichtung 122 in
Form eines Wasserauslassstutzens angeformt, an dessen unteren Ende sich
die Wasserauslassöffnung 125 befindet. Die Strahlbildnereinrichtung 122 entspricht
in ihrer Breite im Wesentlichen der Breite der Wasserverteilkammer 130.
Damit weist der austretende Strahl eine große Strahlbreite
gegenüber seiner Strahltiefe auf. Wenigstens in Teilbereichen
verjüngt sich die Strahlbildnereinrichtung 122 in
Strömungsrichtung düsenförmig. In ihren
Randbereichen weist die Strahlbildnereinrichtung 122 einen
im Vergleich zum Mittelbereich größeren Durchflussquerschnitt
auf. Somit werden in den Randbereichen zwei Leitstrahlen erzeugt,
zwischen welchen sich ein klares flaches Wasserstrahlband spannt.
Die Strahlbildnereinrichtung 122 weist an ihrem Ende eine
integrierte definierte Kontur auf, mit der ein klarer breitflächiger
Wasserstrahl erzeugt und in Form gebracht wird. Weiterhin umfasst
die Strahlbildnereinrichtung 122 einen Strömungsgleichrichter 150 zum
Beruhigen und Homogenisieren des umgelenkten Wassers. Somit ist
es möglich, die durch die Umlenkung verursachten Verwirbelungen auf
kürzestem Weg zu beruhigen und den Wasserstrom wieder zu
glätten. Dadurch kann auch ein über eine hohe
Fallhöhe stabiler Wasserstrahl erzeugt werden, der in seiner
Form nicht sprüht oder frühzeitig zerfällt.
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Die
untere Wasserführung 200 mit der Wasserverteilkammer 230 wird
aus dem Mittelteil 120 und einem unteren Teil, dem Boden 220 gebildet.
Der untere Teil 220 ist vorzugsweise im Spritzgießverfahren aus
Silikon hergestellt. Dieser untere Teil 220 umfasst drei
Funktionen. Zum einen dient er als Boden der trapezförmigen
Wasserverteilkammer 230, weiterhin dient er als Strahlbildnereinheit
mit einer Vielzahl von düsenartigen Strahlformern und gleichzeitig als
Dichtelement. Die Wasserauslassöffnungen 225 sind
wiederum senkrecht zur Strömungsrichtung in der Wasserverteilkammer 230 angeordnet,
die in ihrer Summe einen Brausennormalstrahl bilden.
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An
der unteren Wasserführung 200 sind zwei Wassereinlassöffnungen 211 angeordnet,
die jeweils mit einer runden Wasserzuleitung 213 verbunden sind.
Beim Eintritt in die untere trapezförmige Wasserverteilkammer 230 prallen
die Wasserstrahlen aus den Wasserzuleitungen 213 zunächst
auf eine schräge Fläche bevor sich das Wasser
gleichmäßig in der Wasserverteilkammer 230 ausbreitet.
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Der
Deckel 110 und das Mittelteil 120 können miteinander
zu einer Wasserführung 100 verschraubt werden.
Daher ist zwischen den einzelnen Teilen der Wasserführung 100 jeweils
ein der Kontur angepasstes einstückiges Dichtelement 124 angeordnet,
für das eine entsprechende Nut 123 in das Wasserführungselement,
in diesem Fall dem Mittelteil 120 eingearbeitet ist. Alternativ
zur Schraubverbindung zwischen den Teilen der Wasserführung 100 ist
auch eine dichte Schweißverbindung denkbar. In diesem Fall
kann auf die Anordnung der Dichtelemente verzichtet werden.
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Bei
der Montage des sanitären Wasserauslaufs und der Wasserführungen 100, 200 wird
zunächst der Boden 220 der unteren Wasserführung 200 in
ein Armaturengehäuse 300 eingesetzt. Anschließend
wird das Mittelteil 120 auf dem Boden 220 angeordnet
und mittels einer Schraube durch einen tropfenförmigen
Strömungskörper 121 hindurch befestigt.
An der Unterseite des Mittelteils 120 sind umlaufende Rippen
vorgesehen, die den Boden 220 aus Silikon beim Verschrauben
an die Innenseite des Armaturengehäuses pressen, so dass
die untere Wasserführung 200 gegenüber
dem Gehäuse abgedichtet ist.
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Anschließend
wird der Deckel 110 auf das Mittelteil 120 aufgesetzt
und ebenfalls verschraubt. Der Platzbedarf der beiden übereinander
angeordneten Wasserführungen 100, 200 beträgt
dabei weniger als 2 cm. Somit ist es bei sanitären Wasserausläufen mit
einer geringen Bauhöhe möglich, zwei unterschiedliche
räumlich getrennte, beispielsweise hintereinander liegende,
Strahlarten zu erzeugen.
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- 100
- Obere
Wasserführung
- 110
- Deckel/oberer
Teil der oberen Wasserführung
- 111
- Wassereinlassöffnung
- 112
- Beruhigungselemente
- 113
- Wasserzuleitung
- 120
- Mittelteil
- 121
- Strömungskörper,
Leitrippen
- 122
- Strahlbildnereinrichtung
- 123
- Nut
- 124
- Dichtelement
- 125
- Wasserauslassöffnung
- 130
- Wasserverteilkammer
- 141
- Nut
- 142
- Dichtelement
- 150
- Strömungsgleichrichter
- 200
- Untere
Wasserführung
- 211
- Wassereinlassöffnung
- 213
- Wasserzuleitung
- 220
- Boden/unterer
Teil der unteren Wasserführung
- 225
- Wasserauslassöffnung
- 230
- Wasserverteilkammer
- 300
- Armaturengehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2619415 [0004]
- - DE 102004056074 A1 [0005]
- - DE 102005061974 B3 [0006]