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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen und Transportieren
zumindest eines Farbe führenden Zylinders einer Druckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Farbe führenden
Zylinder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17 sowie ein Verfahren
zum Erfassen und Transportieren zumindest eines Zylinders nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 19.
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Zur
Abwicklung von Druckaufträgen ist es häufig notwendig,
die Walzen der Druckmaschine zu wechseln. Am häufigsten
werden in der Regel die eigentlichen Druckzylinder gewechselt, da
diese die Druckform tragen, die auf dem Bedruckstoff für
das Druckmotiv sorgen. Solche Druckzylinder umfassen in der Regel
einen Zylinderkörper und an dessen Stirnseiten jeweils
einen Zapfen. Die Oberfläche des Zylinderkörpers
steht für die Druckform zur Verfügung, die beispielsweise
auf den Zylinderkörper aufgeklebt wird oder auf einer Hülse
befestigt wird, die dann auf den Zylinderkörper aufgeschoben
wird, während die Zapfen insbesondere für die
Lagerung des Zylinders in der Druckmaschine vorgesehen sind. Soll
ein solcher Zylinder gewechselt werden, so wird er ebenfalls über
die Zapfen erfasst.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich jedoch nicht alleine auf Druckzylinder,
sondern auf alle Zylinder in einer Druckmaschine, die Farbe führen.
Insbesondere können dies Rasterwalzen sein. Beispielsweise
in einer Flexodruckmaschine dienen Rasterwalzen dazu, Druckfarbe
auf den Druckzylinder aufzutragen. Auch Rasterwalzen können
ausgetauscht werden, beispielsweise, wenn in dem betreffenden Farbwerk
die Druckfarbe gewechselt wird.
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In
einer Zentralzylinder-Flexodruckmaschine sind in der Regel die Farbwerke
um einen zentralen Gegendruckzylinder herum angeordnet werden. Jedes
Farbwerk umfasst dabei zumindest einen Druckzylinder, der an den
den Bedruckstoff führenden Gegendruckzylinder anstellbar
ist. An den Druckzylinder ist wiederum die Rasterwalze anstellbar,
die die Druckfarbe, die sie auf den Druckzylinder überträgt,
aus einem Farbreservoir, beispielsweise einer Rakelkammer, entnimmt.
Es sind auch derartige Maschinen bekannt, bei denen zwischen dem
Farbreservoir und der Rasterwalze noch eine Farbauftragswalze zwischengeschaltet
ist.
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Druckmaschinen,
die nach anderen Druckverfahren arbeiten, umfassen zusätzliche
und/oder andere Zylinder als die, die für den Flexodruck
beschrieben worden sind.
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Um
die verschiedenen Walzen und Zylinder aneinander anstellen zu können,
ist jede von ihnen mit ihren Zapfen in jeweils einem Lagerelement
gelagert, das relativ zum Druckmaschinenrahmen bewegbar ist. Im
Beispiel des Flexodrucks ist dieses Lagerelement oft ein Lagerbock,
der auf Führungen verschiebbar ist. Diese Führungen
und der Lagerbock sind auf oder an Konsolen des Druckmaschinengestells
angeordnet.
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Um
die Zylinder nun wechseln zu können, ist bei Druckmaschinen
des Standes der Technik ein System zum Erfassen und Transportieren
zumindest eines Farbe führenden Zylinders vorgesehen, welches
die Zapfen, die die Lagerelemente durchstoßen, von den
Stirnseiten her aufnehmen kann. Dazu sind Tragelemente so ausgestaltet,
dass die Zapfen ihnen aufliegen. Dabei sind die Tragelemente an
einer Bewegungseinrichtung angeordnet, welche wiederum an einem
Traggestell angeordnet und relativ zu diesem bewegbar sind. Die
Bewegungseinrichtung ist derart gestaltet, dass die Tragelemente
außenseitlich der Konsolen des Druckmaschinengestells vorbei
bewegbar sind, um die Zapfen von außen her erfassen zu
können. Die Veröffentlichung
EP 1 016 522 A1 zeigt ein
solches System. Zylinder mit endseitigen Zapfen werden auch oft
als Druckrollen bezeichnet.
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Das
Erfassen der Zapfen von den Stirnseiten her führt jedoch
dazu, dass für das System zum Erfassen und Transportieren
ein großer Bauraum beidseits der Druckmaschine benötigt
wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes System vorzuschlagen,
das mit einem geringeren Bauraum auskommt.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens
des Anspruchs 1. Demnach ist vorgesehen, dass jedes Tragelement
zumindest zwei zangenartig ausgebildete Greifbacken umfasst, mit
welchen ein Zapfen eines Zylinders zumindest teilweise umgreifbar
ist.
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Mit
dieser Erfindung ist es also möglich, dass die Walzen nicht
von der Seite (in axialer Richtung gesehen) her ergriffen werden,
sondern beispielsweise von oben. Die Tragelemente können
dann zwischen zwei Konsolen eingeführt werden und können
dann die Zylinderzapfen ergreifen. In der Regel sind zwei solcher
Tragelemente vorgesehen, von denen jedes einen Zapfen der Walze
umfasst. Aufgrund der zangenartigen Ausbildung braucht die Bewegung
zum Erfassen der Zapfen nur noch in radialer Richtung erfolgen.
Diese Anordnung hat nicht nur Vorteile in Bezug auf den Platzverbrauch,
sondern bietet auch die Freiheit, das gesamte Farbwerk den Wünschen
entsprechend aufzubauen. So kann nun vorgesehen werden, verschiedene
Einrichtungen auf die dem Zylinderkörper abgewandten Enden
der Zapfen wirken zu lassen. Insbesondere kann ein Antrieb vorgesehen
werden, dessen Antriebsachse mit der Drehachse des Zylinders im
Wesentlichen fluchtet. Derartige Antriebe sind als „Direktantriebe” bekannt.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass eine erste Greifbacke feststehend ist. Diese Greifbacke kann
also feststehend an einer Bewegungseinrichtung des Systems angebracht
sein. Diese Bewegungseinrichtung kann ein Ausleger eines Kranes
sein. Eine zweite Greifbacke ist dann beweglich ausgestaltet, so
dass durch die Bewegung der zweiten Greifbacke der Zapfen ergriffen
werden kann. Aufgrund dieser Anordnung wird der mechanische Aufwand
für die Bewegung der Greifbacken möglichst gering
gehalten. Die Bewegungseinrichtung kann in diesem Fall die erste
Greifbacke an den Zapfen des Zylinders fahren, so dass diese an
dem Zapfen anliegt oder wenigstens nahezu anliegt. Anschließend
kann die zweite Greifbacke bewegt werden, so dass der Zapfen nun
umgriffen und dadurch sicher gehalten wird. Ein Herunterfallen des
Zylinders ist damit nahezu ausgeschlossen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die zweite Greifbacke zwischen einer geöffneten
Position und einer geschlossenen Position, in der der Zapfen umgriffen
wird, bewegbar ist und wenn die zweite Greifbacke in der geschlossenen
Position durch eine Verriegelungseinrichtung verriegelbar ist. Diese
Verriegelungseinrichtung verhindert also, dass sich die zweite Greifbacke
unbeabsichtigt öffnet und dass der Zylinder von den Tragelementen
herab fällt. Erst wenn die Verriegelungseinrichtung entriegelt
wird, ist das Öffnen der zweiten Greiferbacke möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die eine
zweite Greifbacke am Ende einer Welle angeordnet ist. Die Greifbacke
erstreckt sich radial von dieser Welle weg. Die Welle kann dann
mit einem Drehmoment beaufschlagt werden, so dass eine Drehung der
Welle zu einem Verschwenken der Greifbacke führt. Dieser
Aufbau ist vorteilhaft, da der Zapfen zwar nicht im Bereich der
Stirnseite ergriffen werden soll, aber sich Teile der Bewegungseinrichtung,
insbesondere die Ausleger weiter außen befinden können.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn die eine zweite Greifbacke mittels eines Schiebers,
der auf die erwähnte Welle wirken kann, bewegbar ist, wobei
der Schieber von einem Druckmittelzylinder antreibbar ist. Da die
Greiferbacke lediglich in zwei verschiedene Positionen verschoben
werden muss (geöffnete und geschlossene Position), ist
die Verwendung eines Druckmittelzylinders eine kostengünstige
Möglichkeit für einen Antrieb, insbesondere dann,
wenn der Druckmittelzylinder ein Druckluftzylinder ist. Die Kraft,
die der Antrieb aufbringt, wird erfindungsgemäß durch
den Schieber der Welle und/oder der zweiten Greifbacke vermittelt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Welle einen sich radial von ihr weg erstreckenden Bolzen
umfasst, welcher in eine in den Schieber eingebrachte Kulisse greift.
Wird nun der Schieber in axialer Richtung bewegt und variiert der
Abstand der Kulisse von der Bewegungsrichtung, so wird der Bolzen
seitlich bewegt und verursacht, da die Welle axial unverschieblich
gelagert ist, eine Drehbewegung der Welle und damit eine Schwenkbewegung
der Greiferbacke. Auf diese Weise wird eine preisgünstige,
Platz sparende und mechanisch einfache Möglichkeit geschaffen,
die Greifbacke mit einer Rotationsbewegung zu beaufschlagen. Ein
weiterer Vorteil wird noch durch das in dem folgenden Absatz beschriebenen Merkmal
offenbar.
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Demnach
ist es vorteilhaft, wenn der Schieber an einer Stirnseite die Verriegelungseinrichtung
trägt, die einen Stift umfasst. In der Verriegelungsposition,
also wenn die Greifbacke in der geschlossenen Position steht, greift
dieser Stift in eine Bohrung der Greifbacke ein, welche parallel
zu der Welle verläuft. Mit diesem Stift wird auf einfache
Weise ein unbeabsichtigtes Schwenken der Greifbacke verhindert.
Insbesondere ist zur Betätigung der Verriegelungseinrichtung
keine eigene Antriebseinrichtung notwendig. Vielmehr reicht der
Antrieb aus, der den Schieber bewegt, da dieser die Verriegelungseinrichtung
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Position der beiden Greifbacken
zueinander, wenn sie sich in der geschlossenen Position befinden.
Die Greifbacken weisen dabei Tragkanten auf, auf denen der Zapfen
aufliegt, wenn dieser getragen wird. Vorteilhaft ist es, wenn die
Tragkanten einen Winkel von weniger als 180 Grad umfassen. Die Tragkanten
liegen dann auf den Linien eines offenen Dreiecks, das praktisch
als Aufnahmevertiefung für den Zapfen dient, damit dieser
nicht seitlich verrutscht oder gar rollt.
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Bevorzugt
ist dabei, wenn dieser Winkel 120 Grad oder weniger beträgt.
120 Grad ist dabei der Winkel, den zwei Kanten eines regelmäßigen
Sechsecks zueinander einnehmen. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn
die beiden Tragkanten einen Winkel von 60 Grad einnehmen, den zwei
Linien in einem regelmäßigen Dreieck einnehmen.
Wenn nun auch der Zylinder entsprechende Abflachungen aufweist,
welche von einem regelmäßigen Dreieck umschrieben
werden können, ist es vorteilhaft, wenn die Tragkanten
so ausgestaltet sind, dass sie an diesen Flächen vollständig
anliegen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen,
dass das Tragelement ein Tastelement umfasst, welches an dem Zapfen
anliegt, wenn die Greifbacken den Zapfen umgreifen oder zumindest wenn
die Bewegungseinrichtung die Greifbacken schon in eine Position
bewegt hat, in der die Greifbacken geschlossen werden können.
Gleichwohl kann das Tastelement bereits mit dem Zapfen in Berührungskontakt stehen,
wenn die Bewegungseinrichtung die Greifbacken noch oder schon bewegt.
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Vorteilhaft
ist es dabei, wenn das Tastelement mit einer Kraft beaufschlagbar
ist, die von einem vorgespannten federnden Element aufgebracht werden
kann. Werden die Greifbacken von der Bewegungseinrichtung an den
Zapfen gefahren, so wird das Tastelement gegen diese Kraft bewegt.
Wenn die Greifbacken geschlossen sind, so drückt das Tastelement – aufgrund
der Beauschlagung mit der genannten Kraft – den Zapfen
gegen die Tragkanten der Greifbacken. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn das Tastelement eine Kontaktfläche hat, die an
einer oder mehreren Abflachungen des Zapfens anliegt, so dass die
Krafteinwirkung auf den Zapfen über eine möglichst
große Kontaktfläche erfolgt. In diesem Zusammenhang
ist es erwähnenswert, dass die Kontaktfläche und
die Tragkanten ein regelmäßiges Dreieck bilden.
Wenn nun auch der Zapfen Abflachungen umfasst, die in das gleiche
regelmäßige Dreieck einbeschrieben sind, ist der
Zapfen beim Transport vollständig festgelegt. Selbst bei
einer Kollision des Zylinders während des Transports ist
es sehr unwahrscheinlich, dass sich der Zylinder aus dem „Griff” des
Tragelements löst.
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Um
eine problemlose und störungsfreie Funktion des Tastelements
zu gewährleisten, kann dieses relativ zum Tragelement entlang
von Führungen verschiebbar sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass
das Tragelement Sensoren umfasst, mit welchen die Positionen des
Tastelements ermittelbar sind. Auf diese Weise kann beispielsweise
festgestellt werden, wie weit das Tastelement durch das Heranfahren
des Tragelements verschoben wurde. Es können dann beispielsweise
Aussagen darüber getroffen werden, ob eine unbeabsichtigte
Kollision vorliegt. Diese Information kann dann von einer Steuervorrichtung
des erfindungsgemäßen Systems für eine
angemessene Reaktion, die ein Notstopp sein kann, verwendet werden.
Diese Sensoren sind zudem auch besonders dann von Vorteil, wenn
verschiedene Zylindertypen in der Druckmaschine verschiedene Durchmesser
zumindest in den Bereichen, in denen das Tastelement angreift, aufweisen.
In diesem Fall können über die Positionsbestimmungen
Aussagen über den Zylindertypen getroffen werden. Auf diese
Weise können Fehler bei der Bestückung der Druckmaschine
erkannt werden, wenn beispielsweise fehlerhaft eine Rasterwalze
anstelle eines Druckzylinders ergriffen wurde. Eine solche Fehlererkennung
ermöglicht eine zügige Problembehandlung, was
letztendlich dazu führt, dass die Druckmaschine schnell
gerüstet werden kann.
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Die
Erfindung betrifft auch Farbe führende Zylinder in einer
Druckmaschine, die einen Zylinderkörper und endseitige
Zapfen umfassen. Erfindungsgemäß umfasst jeder
Zapfen an einer axialen Position zumindest drei Abflachungen. Aufgrund
dieser Abflachungen ist es möglich, einen solchen Zapfen
mit den Greifbacken eines Systems zum Erfassen und Transportieren
sicher zu umgreifen. Neben dem sicheren Halten ist es auch möglich,
den Zylinder in einer definierten Winkellage zu transportieren.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Zylinders
ist vorgesehen, dass jeder Zapfen an einer weiteren axialen Position
zumindest eine weitere Abflachung umfasst. Somit ist es möglich,
den Zylinder mit dieser Abflachung in einem Zylinderlager auf einer
Tragfläche abzulegen. Damit nimmt der Zylinder in diesem
Zylinderlager eine definierte Winkelposition, die so genannte „Nullposition” ein.
Im Zusammenhang mit den im vorherigen Abschnitt genannten Abflachungen
kann der Zylinder nun ergriffen werden, ohne dass sich seine Winkelposition
weder während des Ergreifens noch während des
Transports ändert. Der Zylinder kann also in einer definierten
Winkelposition in das Farbwerk eingelegt werden. Ist zusätzlich
noch beispielsweise die Druckform eines Druckzylinders an dieser
Nullposition ausgerichtet, kann die Steuerung der Druckmaschine
diesen Druckzylinder in Umfangsrichtung in Bezug auf die weiteren
Druckzylinder vorpositionieren. Diese Maßnahme führt
also insgesamt zu einer verkürzten Anlaufzeit beim Andrucken
eines Druckauftrags. Druckzylinder weisen vorteilhafterweise eine
weitere Abflachung auf, Rasterwalzen können drei weitere
Abflachungen aufweisen, wenn die Anzahl der ersten Abflachungen
auch bei drei liegt und so weiter. Bei einer Rasterwalze muss keine
Rücksicht auf eine Positionierung des Druckmotivs genommen
werden, weshalb die Winkelposition keine Rolle spielt.
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Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen
Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1 Seitenansicht
einer Druckmaschine
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2 Ansicht
II-II aus 1
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3 Ansicht
III-III aus 2
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4 Schnitt
durch den Zapfen einer erfindungsgemäßen Farbe übertragenden
Walze
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5 Ansicht
V-V aus der 2
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6 Die
Bauteile des Mechanismus, mit dem der erste Greifarm verschwenkt
wird
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7 Die
Bauteile aus 6 und einen Sensor
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8 Die
Seitenansicht des Bleches aus 7
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9 Ansicht
V-V aus der 2 mit geöffnetem Greifarm
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10 Die
Bauteile des Mechanismus, mit dem der erste Greifarm verschwenkt
wird (mit geöffnetem Greifarm)
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11 Die
Bauteile aus 6 und einen Sensor (mit geöffnetem Greifarm)
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1 zeigt
eine Druckmaschine 1, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Zentralzylinder-Flexodruckmaschine darstellt. Sie umfasst daher
einen Gegendruckzylinder 2, auf dem der Bedruckstoff 3 geführt wird.
Die Rotationsrichtung des Gegendruckzylinders wird durch den Pfeil
R dargestellt. Damit der Bedruckstoff 3 bereits vor der
ersten Druckwalze vollständig auf dem Gegendruckzylinder 2 aufliegt,
wird er von einer Anpresswalze 4 geführt.
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Um
den Gegendruckzylinder 2 sind mehrere, in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel acht, Farbwerke 5 angeordnet.
Jedes Farbwerk 5 umfasst zunächst eine Konsole 6,
die sich von einem zentralen Maschinengestell 7 weg erstreckt.
Jede Konsole trägt die Zylinder, die für das Verdrucken
einer Farbe notwendig sind. An den Gegendruckzylinder 2 anstellbar
sind die Druckwalzen 8. Zum Auftragen der Druckfarbe auf
die Druckwalzen 8 sind Rasterwalzen 9 vorgesehen,
die dementsprechend an die Druckwalzen 8 anstellbar sind.
Die Rasterwalzen 9 werden aus der in der 1 nicht
dargestellten Rakelkammern 10 mit der jeweils gewünschten Druckfarbe
versorgt. Da insbesondere die Druckwalzen 8, gegebenenfalls
auch die Rasterwalzen 9 gegen solche mit unterschiedlichen
Durchmessern oder gegen solche mit Unterschieden in Bezug auf andere
Eigenschaften (bei Rasterwalzen beispielsweise das Fördervolumen)
ausgetauscht werden sollen, sind die genannten Walzen 8, 9 in
Lagerböcken gelagert, welche mittels geeigneter Verschiebeeinrichtungen
relativ zum Gegendruckzylindern verschiebbar sind. Diese Verschiebeeinrichtungen
können Führungsschienen umfassen, die auf oder
an der Konsole befestigt sind und die sich vom Gegendruckzylinder
weg erstrecken. Die Verschiebeeinrichtungen umfassen des weiteren
Antriebe zum Verschieben der Lagerböcke entlang der Führungsschienen,
wobei diese Antriebe in der Regel eine Spindel-Spindelmutter-Kombination
aufweisen.
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Jede
der genannten Walzen 8, 9 wird von Drehmoment
zuführenden Bauteilen mit einem Antriebdrehmoment versorgt.
Oft sind dies Zahnräder, die mit jeweils einem an der Walze
angebrachten Zahnrad kämmen. Diese Zahnräder können
von einem zentralen Antrieb angetrieben werden. Es sind aber auch
seit einigen Jahren Druckmaschinen bekannt, die für jede
Walze 8, 9 einen eigenen Antrieb umfassen, die über
Zahnräder die jeweilige Walze antreiben.
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Zum
Austausch der Walzen sind die diese Walzen lagernden Lager der Lagerböcke
derart ausgestaltet, dass eine Entnahme der Walzen möglich
ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Lager auf den Zapfen der Walzen verbleiben
und Teile des Lagerbocks abgeklappt werden, so dass die Walzen nach
oben entnehmbar sind. Außerdem ist die Walze – gegebenenfalls
zuvor – vom Antriebsstrang abzukoppeln.
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Für
die weitere Erklärung des Walzentausches ist die Druckmaschine
gedanklich durch eine gedachte Mittellinie 11 in zwei Hälften
geteilt, so dass auf jeder Seite dieser Mittellinie die Hälfte
der Farbwerke 5 liegt. Jede Hälfte wird in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel von einem Kran 20 bedient.
Der Kran 20 ist in der Lage, sowohl die Druckwalzen 8 als
auch Rasterwalzen 9 bzw. alle am Druckprozess beteiligten
Walzen aus der Druckmaschine zu entnehmen bzw. dieser zuzuführen.
Der Kran 20 umfasst zum Ergreifen der Walzen 8, 9 Greifer 21,
die in der Lage sind, die Zapfen der Walze zu umgreifen. Jedem Ende
der Walze ist also ein Greifer 21 zugeordnet.
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Jeder
Greifer 21 ist an einem Ende eines Auslegers 22 angeordnet,
wobei die Ausleger entlang eines Tragbalkens 23 verfahrbar
sind. Ausleger und Tragbalken sind vorteilhafterweise waagerecht
angeordnet. Mit dieser Anordnung ist es möglich, den Greifer 21 zwischen
zwei Konsolen 6 in die Druckmaschine einzuführen und
dort eine Walze 8 oder 9 zu ergreifen. Um die
verschiedenen, übereinander angeordneten Farbwerke zu erreichen,
ist der Tragbalken 23 höhenverschiebbar an einer
Vertikalstütze 24 angeordnet. Um die Verfahrmöglichkeiten
noch stärker auszuweiten, ist auch die Vertikalstütze 24 verschiebbar.
Die Vertikalstütze 24 ist dazu entsprechend in
oder an einem Traggestell 27 angeordnet. Das Traggestell 27 besteht
dabei aus zwei Säulen 25, die miteinander durch
einen Träger 26 verbunden sind. Die Vertikalstütze 24 läuft
dabei vorteilhafterweise auf an oder auf dem Träger 26 angeordnete
Schienen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Kran insgesamt
drei Verfahrmöglichkeiten umfasst, von denen vorzugsweise
zwei die Greifer 21 in horizontaler und einer die Greifer
in vertikaler Richtung bewegen. Auf diese Weise ist es möglich,
alle Farbwerke mit Walzen zu bedienen und dabei das eigentliche
Traggestell 27 vollständig außerhalb
der Druckmaschine zu belassen. Zu betonen ist an dieser Stelle,
dass die Bewegungsrichtungen des Krans immer parallel zu einer Ebene senkrecht
zu den Achsen der Walzen liegen. Mit anderen Worten ist der Kran
nicht in der Lage die Walzen in axialer Richtung zu bewegen. Für
jede der drei genannten Verfahrmöglichkeiten ist ein eigener
Antrieb, beispielsweise ein Elektromotor, vorgesehen.
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Die
Walzen 8, 9, die mithilfe des Krans 20 aus
den Farbwerken ausgehoben worden sind, können in dem Walzenlager 30 abgelegt
werden. Das Walzenlager 30 umfasst zahlreiche Walzenpositionen 31,
in denen jeweils eine Walze 8, 9 abgelegt werden
kann. Der Kran 20 mit seinen möglichen Verfahrwegen
kann eine Walze 8, 9 nicht nur zwischen einem
Farbwerk und einer Walzenposition 31 transportieren, sondern
auch zwischen zwei Walzenpositionen 31, so dass während
des Druckbetriebes die Walzen so im Walzenlager angeordnet werden
können, dass das Rüsten für den folgenden
Druckauftrag möglichst effektiv, d. h. mit möglichst kurzen
Verfahrwegen für den Kran 20 erfolgen kann.
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Um
der erfindungsgemäßen Druckmaschine 1 im
Bedarfsfall Druck- oder Farbübertragungswalzen zuführen
zu können, ist zwischen der eigentlichen Druckmaschine
und dem Walzenlager 30 ein Freiraum 28 vorgesehen,
in den ein Walzentransportwagen 29 eingeschoben und positioniert
werden kann. Selbstverständlich kann der Kran 20 die
auf diese Weise zugeführten Walzen ergreifen und in dem
Walzenlager 30 und/oder in den Farbwerken ablegen. Anschließend
können die abzutransportierenden Walzen auf den Walzentransportwagen 29 gehoben
werden.
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Zumindest
eine der Walzenpositionen 31 ist als Wechselposition 32 ausgebildet,
in der eine Walze 8, 9 durch weiter unten beschriebene
Einrichtungen einendig gehalten werden kann, so dass eine auf die
Walze aufgeschobene Druck- oder Rasterwalzenhülse über
das nicht gehaltene Ende axial abgezogen werden kann. Insgesamt
können Rasterwalzen oder Druckwalzen an beliebigen Walzenpositionen 31 gelagert
werden.
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Die
Walzenpositionen 31 sind an Ständern 33 des
Walzenlagers 30 angeordnet. Zur Aufnahme der Walzen in
den Walzenpositionen 31 sind an den Ständern 33 vertikal
beabstandete Auskragungen 34 angebracht, die außenseitlich
Vertiefungen 35 umfassen, welche die Zapfen der Walzen
aufnehmen, um ein Wegrollen zu verhindern (siehe 2)
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An
bestimmten Ständern 33 sind – im Wesentlichen
horizontale – Träger 36 angeordnet, die
weitere Walzenpositionen umfassen. Diese horizontalen Träger 36 überspannen
zumindest teilweise den Freiraum 28, in den ein Walzentransportwagen 29 eingeschoben
werden kann. Auch diese Maßnahme trägt dazu bei,
die Zeiten für das Bestücken der Farbwerke 5 mit
neuen Walzen so kurz wie möglich zu halten.
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Für
jede Hälfte der Druckmaschine 1 ist ein Walzenlager 30 mit
jeweils mindestens 18 Walzenpositionen 31 vorgesehen.
Diese 18 Walzenpositionen sind geeignet, drei Sätze
Druckwalzen zu je vier Walzen und einen Satz Rasterwalzen mit vier
Walzen aufzunehmen. Weitere zwei Positionen sind als Wechselpositionen ausgestaltet
und/oder dienen zur Aufnahme einer oder mehrerer Walzen, die aus
einem Farbwerk entnommen worden sind. Sollen sowohl freie Positionen
zur Aufnahme zweier Walzen aus einem oder mehreren Farbwerken als
auch freizuhaltende Wechselpositionen vorgesehen sein, erhöht
sich die Zahl der vorgesehenen Walzenpositionen auf mindestens 20.
Wird die Druckmaschine ausschließlich mit Walzen mit aufgeschobenen Druckhülsen
betrieben, brauchen in der Regel keine Walzen mit dem Walzentransportwagen 29 zugeführt
werden. Für jedes Farbwerk stehen dann vier Druckwalzen
zur Verfügung, die im Zusammenhang mit Druckhülsen mit
verschiedenen Außendurchmessern nahezu den vollständigen
Formatlängenbereich, den die Druckmaschine grundsätzlich
zur Verfügung stellt, abdeckt, ohne dass beispielsweise
so genannte Adapterhülsen benötigt werden.
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Die 2 zeigt
die Ansicht II-II aus der 1, wobei
der Kran mit seinen Greifern 21 bereits die Druckwalze 8 ergriffen
hat oder noch nicht losgelassen hat. In dieser Ansicht sind verschiedene
Bauteile des Farbwerks 5 zu sehen, die in der 1 nicht
eingezeichnet sind. Auf jeder der beiden Konsolen 6 sind
Führungsschienen 12, auf welchen die Lagerböcke 13,
in welchen zumindest im Druckbetrieb die Druckwalze 8 mit
ihren Zapfen 14 gelagert ist, verfahrbar ist. Zum Verfahren
bieten sich angetriebene Spindel-Spindelmutter-Kombinationen an,
von denen die Spindelmuttern 15, die fest in den Lagerböcken
angeordnet sind, zu erkennen sind. Aber auch andere Antriebsarten
zum Verfahren der Lagerböcke können an dieser
Stelle eingesetzt werden.
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An
den Zapfen 14 sind Lager 16 angeordnet, welche
in entsprechenden Schalen 17, welche Bestandteile der Lagerböcke 13 sind,
liegen. Die linke der beiden Schalen 17 ist im geöffneten
Zustand dargestellt, wogegen das rechte Lager noch geschlossen dargestellt
ist. Hierbei ist ein Deckel 18 über das Lager 16 geklappt
und mit der Schale 17 verbunden, so dass sich die Walze 8 im
Druckbetrieb nicht relativ zum Lagerbock bewegen kann. Über
Kupplungen 19, deren Funktionsweise an dieser Stelle nicht
näher beschrieben werden soll, ist die Druckwalze 8 an
ein Ansatzstück 40 bzw. den Antrieb 41 ankuppelbar.
Der Antrieb wirkt vorteilhafterweise getriebelos auf die Druckwalze 8.
Das Ansatzstück 40, welches von einer nicht näher
gezeigten Verschiebeeinrichtung 42 in axialer Richtung
der Walze 8 verschiebbar ist, ist in der 2 bereits
von dem Zapfen 14 der Druckwalze 8 abgezogen worden.
Der Antrieb 41 ist in der gezeigten Darstellung jedoch
noch drehfest mit der Druckwalze 8 gekuppelt. Es ist erwähnenswert,
dass das am Gestell gelagerte Stück der Kupplung 19 von
dem Antrieb 41 unter Zwischenschaltung eines Wellenbalges,
welcher in axialer Richtung stauch- und streckbar und in Umfangsrichtung
torsionssteif ist, mit Drehmoment beaufschlagt wird.
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In
dieser Figur ist dargestellt, dass jeder Greifer 21 des
Kranes 20 bereits einen Zapfen 14 ergriffen hat.
An jedem Ausleger 22 des Kranes 20 ist endseitig
ein Winkelstück 50 fest angebracht. Jedes Winkelstück 50 trägt
ein Tragstück, welches in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als rohrartiges Stück 51 ausgeformt ist, dessen
Achse senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Auslegers 22 und
damit parallel zur axialen Erstreckung der Druckwalze 8 verläuft.
Dieses Tragstück trägt vor allem die eigentlichen
Greifer 21 sowie weitere Bauteile, die noch zu beschreiben
sind. An dem Tragstück ist ein Lager- und Führungsstück 52 angeordnet. Das
Lager- und Führungsstück stellt also eine innenseitliche
Verlängerung des Tragstücks dar. Innenseitlich, also
der Druckwalze 8 zugewandt, sind die Greifbacken 53 und 54 der
Greifer 21 an dem Lager- und Führungsstück 52 angeordnet.
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Es
sind verschiedene Konfigurationen aus Ausführungsformen
der Ausleger, der Winkelstücke, der Tragstücke
und der Lager- und Führungsstücke denkbar. So
können verschiedene Kombinationen dieser Bauteile einstückig
ausgeführt werden oder auf einzelne Bauteile verzichtet
werden, ohne dass der erfinderische Gedanke verlassen wird. Vorteilhaft
ist aber insbesondere, dass sich Tragstücke und Lager-
und Führungsstücke sich vom Winkelstück
aus gesehen in axialer Richtung gesehen zur Walze hin erstrecken.
In diesem Fall können Ausleger und Winkelstück
außenseitlich an den Stirnseiten der Zapfen der Walzen
vorbei bewegt werden, während die Greifarme die Zapfen
weiter innen greifen.
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Die 3 zeigt
die Ansicht III-III in der 2. Gleiche
Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass auf eine
erneute Beschreibung dieser Bauteile verzichtet wird. Anhand dieser
Figur ist nochmals deutlich zu erkennen, dass sich die Bauteile 51 und 52 von
dem Ausleger in Richtung der Druckwalze 8 erstrecken. Innenseitlich
an dem Lager- und Führungsstück 52 ist
ein erster Greiferarm 53 angeordnet. Dieser erste Greiferarm 53 ist
vorteilhafterweise drehbar in dem Lager- und Führungsstück 52 gelagert.
Ebenfalls innenseitlich an dem Lager- und Führungsstück
ist ein zweiter Greiferarm 54, vorzugsweise feststehend,
angeordnet (siehe 2).
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Die 4 zeigt
die Ansicht IV-IV aus 2. Diese Ansicht stellt einen
Querschnitt durch den Zapfen 14 an der axialen Position
dar, an der die beiden Greiferarme 53 und 54 den
Zapfen ergreifen. Die Greiferarme 53, 54 weisen
an den Bereichen, mit denen sie mit dem Zapfen in Berührungskontakt
treten, Kontaktflächen auf, die eine auswechselbare Verschleißschicht 55 tragen
können (siehe 5). Um die Walze sicher ergreifen
zu können, weist diese an den genannten axialen Positionen
Abflachungen 56 an der Umfangsfläche auf, welche
in Umfangsrichtung vorzugsweise vollständig mit der auswechselbaren
Verschleißschicht 55 in Kontakt stehen. Die Abflachungen
sind vorzugsweise gleichmäßig auf dem Umfang des
Zapfens verteilt, so dass sie in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
auf den Kanten eines gleichmäßigen Dreiecks liegen.
Je zwei Abflachungen nehmen folglich einen Winkel von 60 Grad zueinander
ein. Auch die Kontaktflächen der Greiferarme 53 und 54 nehmen
entsprechend einen Winkel von 60 Grad zueinander ein.
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Die 5 zeigt
die Ansicht V-V aus der 2. In der 5 ist
gezeigt, dass der erste Greifarm 53 und der zweite Greifarm 54 den
Zapfen 14 der Walze 8 ergriffen haben. Zusätzlich
liegt noch ein Tastelement 57 an dem Zapfen 14 an.
Dieses Tastelement 57 ist relativ zu dem Lager- und Führungsstück
verschieblich gelagert. Zudem wirkt auf dieses Tastelement 57 ein
Federelement 58, dessen Kraft in Richtung auf den Zapfen 14 wirkt,
so dass das Tastelement auf den Zapfen drückt. Da das Tastelement 57 mit
einer geraden Kante an einer der Abflachungen 56 anliegt,
ist der Zapfen gegen Verdrehen gesichert. Zusätzlich drückt
das Tastelement 57 den Zapfen 14 gegen die Greifarme 53, 54,
so dass der Zapfen gegen Herausfallen gesichert ist. Der Greifarm 54 weist
eine nicht dargestellte Führungsnut auf, in welche der
Ansatz 59 des Tastelements 57 eingreift. Weiterhin
kann eine zweite Führung vorgesehen sein, die aus einem
an dem Tastelement angebrachten Stift besteht, die in eine Bohrung
in dem Lager- und Führungsstück 52 greift.
Alternativ kann der Stift in dem Lager- und Führungsstück 52 befestigt
sein und in eine Bohrung des Tastelements 57 greifen.
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In
der 5 ist zusätzlich die Welle 60 zu
erkennen, an welcher der erste Greifarm 53 fest angeordnet ist.
Der Greifarm ist damit um die Welle 60 schwenkbar, wenn
diese mit einem Drehmoment beaufschlagt wird. Der erste Greifarm 53 umfasst
zusätzlich eine Bohrung 61, in die ein Arretierstift
eingreifen kann. Sobald dieses erfolgt ist, ist der Greifarm 53 gegen
Verschwenken gesichert, so dass ein unbeabsichtigtes Öffnen
des Greifers 21 vermieden wird. Der Greifarm 54 ist
fest am Lager- und Führungsstück 52 angebracht.
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Die 6 und 7 zeigen
die Bauteile des Mechanismus, mit dem der erste Greifarm 53 verschwenkt
wird. Dazu ist in dem Lager- und Führungsstück 52 ein
Schieber 62 in Richtung des Doppelpfeils D verschieblich
angeordnet. In diesen Schieber eingearbeitet ist eine Führungsnut 63,
deren Enden seitlich, also quer zur Richtung des Doppelpfeils D
versetzt sind. Ein Stift 64 ist an der Welle 60 befestigt
und greift in die Führungsnut 63 ein. Ein Verschieben
des Schiebers 62 bewirkt nun, dass seitlich Kräfte
auf den Stift 64 wirken, der damit ein Drehmoment auf die
Welle 60 ausübt, so dass der erste Greifarm 53 verschwenkt
wird. Der Schieber 62 weist an seinem dem ersten Greifarm 53 zugewandten
Ende einen Arretierstift 64 auf, der in die Bohrung 61 des
ersten Greifarms 53 greifen kann. Der Arretierstift 64 und
der Schieber können einstückig ausgebildet sein.
Damit der erste Greifarm 53 keine Schwenkbewegung mehr
ausführt, wenn der Arretierstift in die Bohrung 61 des
Greifarms 53 eingeführt wird, ist die Führungsnut 63 an
dem dem Greifarm 53 abgewandten Ende ein Stückchen
ohne seitlichen Versatz ausgebildet.
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Grundsätzlich
ist denkbar, die Welle 61 mit einem andersartigen Mechanismus,
beispielsweise über einen Elektromotor, mit einem Drehmoment
zu beaufschlagen, jedoch muss dann ein separater Mechanismus zum
Verriegeln des ersten Greifarms 53 vorgesehen werden. Dies
würde den Aufbau kompliziert und damit teuer machen.
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Zum
Verschieben des Schiebers 62 ist daher ein Antrieb vorgesehen,
der als Druckmittelzylinder 65, beispielsweise als Druckluftzylinder,
ausgebildet ist. Dieser Druckmittelzylinder 65 ist innerhalb
des Tragstücks 51 angeordnet und weist zwei Druckmittelanschlüsse 66 auf,
die beidseits des Kolbens 67 angeordnet sind, so dass zur
Bewegung des Kolbens 67 dieser jeweils von einer Seite
mit einer Kraft beaufschlagt werden kann. Der Kolben 67 ist über
die Kolbenstange 68 mit dem Schieber 62 verbunden.
Der Druckmittelzylinder 65 ist zusätzlich mit
zwei nicht gezeigten Sensoren bestückt, die Meldungen an
eine Steuereinrichtung abgeben, wenn der Kolben 67 in eine
der beiden Endlagen angelangt ist. Wenn dies der Fall ist, ist der
erste Greifarm entweder vollständig geöffnet oder
geschlossen und verriegelt. In den 6 und 7 ist
der letzte der beiden Fälle gezeigt.
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In
der 7 ist noch ein Sensor 70 dargestellt.
Ein zweiter, in gleicher Höhe angeordneter Sensor 71 ist
in dieser Figur nicht zu sehen. Diese Sensoren tasten ein Blech 72 ab,
welches an dem Tastelement 57 befestigt ist. Die Sensoren
detektieren dabei, ob das Blech, wenn das Tastelement 57 in
Richtung des Doppelpfeils B bewegt wird, im Tastbereich eines Sensors
liegt. Das Blech 72 sowie die Anordnung der Sensoren sind aus
der 8 zu erkennen. Das Blech ist so ausgeformt, dass
dieses zunächst nicht im Tastbereich der beiden Sensoren
liegt und dass sich dieses im Tastbereich jeweils eines Sensors
befindet, bis schließlich das Blech im Tastbereich beider
Sensoren liegt. Anstelle des Bleches können auch andere
Elemente verwendet werden, die mit dem Tastelement verschoben werden
und die zusammen mit den Sensoren die gleiche Funktionalität aufweisen.
Die beiden Sensoren können zusammen mit dem Blech insgesamt
vier Positionen des Tastelements 57 abfragen: Tasten beide
Sensoren kein Blech ab, ist der Greifer leer, d. h. es ist kein
Zapfen ergriffen. Liegt bei einem der Sensoren das Blech im Tastbereich,
so ist ein Zapfen ergriffen worden. Sind nun die Zapfendurchmesser
für verschiedene Walzentypen, beispielsweise für
Druckwalzen und Rasterwalzen, unterschiedlich, kann aus der Information,
welcher Sensor das Blech „sieht”, auf den Walzentyp
rückgeschlossen werden. Liegt das Blech im Tastbereich
beider Sensoren, so kann von einer Störung ausgegangen
werden, da nun weder der Greifer leer ist, noch eine Walze der beiden
Walzentypen ordnungsgemäß ergriffen wurde. Die von
den Sensoren zur Verfügung gestellten Informationen können
einer Steuereinrichtung zugeführt werden, die diese Daten
zur Steuerung des Kranes zum Wechseln von Walzen nutzt.
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Die 9, 10 und 11 zeigen
die gleichen Ansichten wie die 5, 6 und 7,
jedoch mit einem geöffneten ersten Greifarm 53.
Um diese Position zu erreichen, wurde der Kolben 67 in
seine eingezogene Position verbracht.
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Dadurch
wurde der Stift nach links gedrückt (siehe 10),
so dass der erste Greifarm 53 abgeschwenkt wurde.
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Zum
Wechseln einer Walze 8, beispielsweise für einen
Auftragswechsel, wird nun wie folgt vorgegangen. Eine in einem Druckwerk
liegende Walze 8 wird zunächst von dem Drehantrieb
in eine so genannte Nulllage gedreht, in welcher die weitere Abflachung 37 (im
Falle einer Druckwalze) oder eine der weiteren Abflachungen 37 (im
Falle einer Rasterwalze) nach unten zeigt und waagerecht verläuft.
von dem Drehantrieb bzw. dem Seitenregisterantrieb abgekoppelt,
indem beispielsweise formschlüssige Kupplungen soweit auseinander gefahren
werden, dass die Walze 8 mit ihren Zapfen 14 vollständig
frei liegt. Nun werden die Deckel 18 der Lager 16 gelöst.
Das eigentliche Aufklappen des Deckels 18 erfolgt vorteilhafterweise
durch die Zapfen während des Anhebens der Walze 8.
Nun ermittelt die Steuervorrichtung, beispielsweise aufgrund einer
Bedienereingabe, die zu wechselnde Walze. Die Steuervorrichtung
steuert nun den Kran 20 an. Zunächst wird der
Kran in der Höhe positioniert, anschließend wird
der Ausleger 22 ausgefahren und ragt nun oberhalb des Farbwerks, aus
welchem eine Walze abtransportiert werden soll, in das Farbwerk
hinein. Jetzt erfolgt das eigentliche Positionieren des Greifers
an den Zapfen. Hierzu wird durch eine kombinierte Senkbewegung der
Vertikalverstellung und einer Horizontalbewegung des Auslegers der
zweite Greifarm 54 entlang seiner Erstreckungsrichtung bewegt.
Sind drei Abflachungen 56 vorhanden, ist diese Erstreckungsrichtung 30 Grad
aus der Senkrechten geneigt. Die auswechselbare Verschleißschicht 56 des
zweiten Greifarms 54 wird dabei vorteilhafterweise wenige
Millimeter an einer der Abflachungen 56 vorbei bewegt.
Ein Kontakt dieser beiden Elemente ist noch nicht notwendig und,
wegen des damit verbundenen Verschleißes auch nicht erwünscht.
Der Verfahrweg wird so groß gewählt, dass, wenn
der erste Greifarm 53 geschlossen ist, auch dieser 53 die
entsprechende Abflachung nicht oder nur ohne eine nennenswerte Ausübung
einer Kraft berührt. Dies ist vorteilhaft, da dann für
die Schwenkbewegung des ersten Greifarms 53 nur ein vergleichsweise
kleines Drehmoment aufgebracht werden muss. Hierfür reicht
ein Druckluftkolben, der auf die beschriebene Weise den Schieber
und damit den ersten Greifarm 53 bewegt.
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Wenn
die genannte Position des zweiten Greifarms 54 erreicht
ist, was dadurch erkannt wird, dass der Sensor 70 oder 71 (je
nach Walzentyp) ein Signal abgibt, kann nun der Druckmittelzylinder 65 gestellt
werden, d. h. der Kolben 67 wird durch die Einleitung eines
Druckmittels in Richtung auf die Greifarme bewegt. Die bereits oben
beschriebene Mechanik sorgt nun dafür, dass der erste Greifarm 53 schließt.
Nur wenn der Greifarm 53 seine Schließposition
erreicht hat und durch den Arretierbolzen 64 ordnungsgemäß verriegelt
ist, kann der Kolben 67 seine zweite Endposition erreicht
haben, was durch den entsprechenden Sensor (siehe oben) detektierbar
ist. Gibt der Sensor kein entsprechendes Signal ab, so kann eine
Störung vorliegen. Dies kann dem Bedienpersonal über
eine Anzeigeeinrichtung, beispielsweise über einen Monitor,
oder eine geeignete Warneinrichtung deutlich gemacht werden. Ist
der erste Greifarm 53 jedoch verriegelt, so wird die Walze 8 – vorteilhafterweise
zunächst in vertikaler Richtung – aus dem Farbwerk
ausgehoben. Dabei legen sich zunächst die auswechselbaren
Verschleißschichten 55 an die Abflachungen an.
Die Walze 8 wird in eine Walzenposition 31 oder 32 des
Lagers 30 überführt. Da die Walze 8 in
dem Greifer nach wie vor eine definierte Winkellage einnimmt, kann
die Walze nun so abgelegt werden, dass die weiteren Abflachungen 37 in
Kontakt mit entsprechenden Gegenelementen stehen, so dass sich die
Walze auch in dem Walzenlager nicht verdrehen kann und für
eine weitere Aufnahme durch die Greifer in der richtigen Winkelposition
liegt. Dieses Gegenelement kann ein hochkant angeordnetes Blech
sein, so dass die weitere Abflachung 37 die obere Kante
dieses Bleches berührt.
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Das
Lösen des Greifers erfolgt durch ein Öffnen des
ersten Greifarms 53, wobei nach erfolgreichem Öffnen
der zweite Sensor des Druckmittelkolbenzylinders 65 ein
entsprechendes Signal an die Steuervorrichtung sendet. Nun muss
der Greifer 21 wieder in Richtung der Erstreckungsrichtung
des zweiten Greifarms 54 bewegt werden.
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In
umgekehrter Reihenfolge erfolgt nun das Einlegen einer neuen Walze.
Bezugszeichenliste |
1 | Druckmaschine |
2 | Gegendruckzylinder |
3 | Bedruckstoff |
4 | Anpresswalze |
5 | Farbwerk |
6 | Konsole |
7 | zentrales
Maschinengestell |
8 | Druckwalze |
9 | Rasterwalze |
10 | Rakelkammer |
11 | Gedachte
Mittellinie |
12 | Führungsschiene |
13 | Lagerbock |
14 | Zapfen |
15 | Spindelmutter |
16 | Lager |
17 | Schale |
18 | Deckel |
19 | Kupplung |
20 | Kran |
21 | Greifer |
22 | Ausleger |
23 | Tragbalken |
24 | Vertikalstütze |
25 | Säule |
26 | Träger |
27 | Traggestell |
28 | Freiraum |
29 | Walzentransportwagen |
30 | Walzenlager |
31 | Walzenposition |
32 | Wechselposition |
33 | Ständer |
34 | Anschrägung |
35 | Vertiefung |
36 | Träger |
37 | weitere
Abflachung |
38 | |
39 | |
40 | Ansatzstück |
41 | Antrieb |
42 | Verschiebeeinrichtung |
43 | |
44 | |
45 | |
46 | |
47 | |
48 | |
49 | |
50 | Winkelstück |
51 | Tragstück/rohrartiges
Stück |
52 | Lager-
und Führungsstück |
53 | erster
Greifarm |
54 | zweiter
Greifarm |
55 | auswechselbare
Verschleißschicht |
56 | Abflachung |
57 | Tastelement |
58 | Federelement |
59 | Ansatz |
60 | Welle |
61 | Bohrung |
62 | Schieber |
63 | Führungsnut |
64 | Arretierstift |
65 | Druckmittelzylinder |
66 | Druckmittelanschluss |
67 | Kolben |
68 | Kolbenstange |
69 | Stift |
70 | Sensor |
71 | Sensor |
72 | Blech |
73 | |
| |
B | Bewegungsrichtung
des Tastelements 57 |
D | Bewegungsrichtung
des Schiebers 62 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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