DE19819389A1

DE19819389A1 - Lackierwerk für Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE19819389A1
Application number: DE19819389A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Bitterich; Guenther Hofmann
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-07-30
Filing date: 1998-04-30
Publication date: 1999-02-04
Anticipated expiration: 2018-05-01
Also published as: DE19819389B4

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lackierwerk für Rotationsdruckmaschinen mit einem Lacktuchzylinder, der einem Bogen führenden Zylinder zugeordnet ist und mit einer Rasterwalze mit Kammerrakel, die dem Lacktuchzylinder zugeordnet ist, wobei die Rasterwalze austauschbar gelagert ist.

Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE 43 34 803 C1 ist eine Rasterwalze mit Kammerrakel zum Dosieren hoch viskoser Medien vorgesehen, z. B. zum Lackieren von vollflächigen Druckerzeugnissen. Bei dieser bekannten Einrichtung ist zum Verändern der dosierten Menge ein Austausch der Rasterwalze vorgesehen, so daß über eine veränderte Rasterstruktur die aufgebrachte Schichtdicke beeinflußt werden kann. Dieser Austausch der Rasterwalze wird vom Drucker manuell vorgenommen, wobei durch das Gewicht der Rasterwalze und die Zugänglichkeit in der Maschine dieser Austausch nur mit erheblichem Kraftaufwand durchgeführt werden kann. Außerdem ist es problematisch, die benötigten Rasterwalzen mit unterschiedlicher Rasterung außerhalb der Maschine griffbereit unterzubringen, nachdem in den Druckereien oft nicht die entsprechenden Platzverhältnisse gegeben sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Austausch der Rasterwalzen zu vereinfachen und die Austauschzeit zu verkürzen.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Lackierwerk ein Magazin für Rasterwalzen vorgesehen ist und daß dem Magazin eine Hubeinrichtung für den Austausch von Rasterwalzen zugeordnet ist. Mit dieser Lösung ist es möglich, die benötigten unterschiedlichen Rasterwalzen unmittelbar in der Nähe des Einbauortes vorzusehen und über eine Hubeinrichtung auszutauschen, so daß die Austauschzeit verkürzt werden kann und auch bei schweren Rasterwalzen kein hoher Krafteinsatz von der Bedienungsperson gefordert wird.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Magazin als drehbare Trommel mit mehreren Aufnahmefächern für Raterwalzen ausgebildet. Die in dem Magazin gelagerten Rasterwalzen unterscheiden sich in ihrer Rasterstruktur, so daß der Drucker auf einfache Weise die für seinen jeweiligen Druckauftrag benötigte Rasterwalze einsetzen kann.

In einer abgewandelten Ausgestaltung der Erfindung ist das Magazin als Schubfach mir mehreren Aufnahmefächern für Rasterwalzen ausgebildet. Durch die Ausgestaltung als Schubfach wird der gleiche Vorteil wie bei der Ausbildung als Trommel erreicht und zusätzlich ist es hierdurch möglich, das Magazin an die baulichen Gegebenheiten der Maschine anzupassen. Durch Verfahren des Schubfaches kann jede beliebige Walze entnommen oder abgelegt werden.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung zwei Bänder aufweist, die an einem Ende an der Trommel eingehängt sind und mit dem anderen Ende auf eine antreibbare Wickelwelle aufwickelbar sind. Die beiden Bänder werden unter die Enden der Rasterwalze geführt, so daß diese sich auf einfache Weise aus ihrer Arbeitsposition in das Magazin transportieren läßt. Eine neue Rasterwalze wird in umgekehrter Weise in ihre Arbeitsposition bewegt, wobei der Antrieb der Hubeinrichtung manuell oder motorisch durchgeführt werden kann.

In einer Abwandlung der Hubeinrichtung läßt sich diese als Kettenzug mit Greifarmen ausbilden, so daß mittels der Greifarme die auszutauschende Rasterwalze erfaßt wird und über den Kettenzug in das Magazin abgelegt werden kann. Auch hier kann der Kettenzug manuell oder motorisch betätigt werden.

Zur sicheren Ablage der Rasterwalzen, z. B. in einem Schubfach, sind gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Hubeinrichtung Tragschalen für die Rasterwalzen zugeordnet, die beim Einlegen der Rasterwalzen in eine Übertodpunktlage schwenken. Mit Hilfe der Tragschalen läßt sich eine sichere Aufbewahrung der Rasterwalzen durchführen, ohne daß eine Beschädigung der Rasterstruktur zu befürchten ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 ein trommelförmiges Magazin mit Hubeinrichtung,

Fig. 2 ein schubladenförmiges Magazin mit Hubeinrichtung,

Fig. 3 ein schubladenförmiges Magazin mit abgelegten Rasterwalzen,

Fig. 4 eine Hubeinrichtung mit Tragschalen für die Rasterwalze.

Das erfindungsgemäße Lackierwerk weist in bekannter Weise einen Lacktuchzylinder 1 und einen bogenführenden Zylinder 2 auf. Dem Lacktuchzylinder ist eine Rasterwalze 3 mit einer Kammerrakel 4 zugeordnet, die den benötigten Lack dosieren und dem Lacktuchzylinder 1 zuführen. Von hier gelangt er auf die zu lackierenden Bögen, die von dem Zylinder 2 transportiert werden. Nach abschwenken der Kammerrakel 4 von der Rasterwalze 3, läßt sich diese gegen eine Rasterwalze mit anders dimensionierter Struktur der Rasternäpfchen austauschen.

Hierzu ist der Walzenkörper der Rasterwalze 3 z. B. beiderseits an seinen Achszapfen austauschbar gelagert.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist oberhalb der Rasterwalze 3 im Lackierwerk ein Magazin 5 z. B. zur Aufnahme von vier Rasterwalzen vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Rasterwalze 3 noch in ihrer Arbeitsposition und die Rasterwalzen 6, 7 und 8 sind im Magazin 5 gelagert. Dem Magazin 5 ist ein Drehantrieb 9 zugeordnet, der manuell oder motorisch antreibbar ist. Der Drehantrieb 9 kann z. B. über eine Kette 10 das Magazin 5 in Drehbewegung versetzen. Das Magazin 5 ist mit seiner Achse 11 beiderseits in den Seitengestellen des Lackierwerks gelagert. Zur Halterung der Rasterwalzen 6 bis 8 im Magazin 5 sind Bänder 12 vorgesehen, die über eine Hebelmechanik 13 geöffnet oder geschlossen werden können.

Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zeigt eine manuelle Hubeinrichtung 14, bei der über eine Handkurbel 15 eine Wickelwelle 16 antreibbar ist. Auf der Wickelwelle 16 lassen sich zwei Bänder 17 aufwickeln, die im Bereich der beiden Enden der Rasterwalze 3 vorgesehen sind. Mit ihrem gegenüberliegenden Ende sind die beiden Bänder 17 an Zapfen 18 eingehängt, die an dem trommelförmigen Magazin 5 befestigt sind. Durch betätigen der Handkurbel 15 lassen sich die Bänder 17 aufwickeln, so daß die Rasterwalze 3 soweit angehoben wird, daß sie in das leere Fach des Magazins 5 gelangt. Die offenen Bänder 12 werden sodann geschlossen und über der Hebelmechanik 13 verriegelt. Nach dem Aushängen der Bänder 17 aus den Zapfen 18 läßt sich das Magazin 5 verdrehen, so daß eine der Rasterwalzen 6, 7 oder 8 entnommen und in die Arbeitsposition abgesenkt werden kann.

In Fig. 2 ist das Magazin 19 als Schubfach 20 ausgebildet, das zwei oder mehrere Aufnahmefächer 21 aufweist. Das Schubfach 20 läßt sich horizontal über Schienen 22, 23 verschieben um die Rasterwalzen 3, 6 in Entnahmeposition der Hubeinrichtung 24 zu verbringen. Die Hubeinrichtung 24 ist gemäß Fig. 2 und 3 als Kettenzug 25 ausgebildet, der vorzugsweise zwei Ketten aufweist, die auf einem manuell oder elektromotorisch angetriebene Wickelwelle 26 aufwickelbar sind. Am unteren Ende ist am Kettenzug 25 eine Greifeinrichtung 27 vorgesehen, die zwei Greifarme 28 aufweist, mit denen die Rasterwalze 3 aus der Arbeitsposition angehoben werden kann. Wie Fig. 3 zeigt, wird nach Verschieben des Schubfachs 20 nach links, die Rasterwalze 3 sodann in ein Aufnahmefach 21 abgelegt. Über die Hubeinrichtung 24 läßt sich sodann nach weiterem Verschieben des Schubfachs 20 nach links die Rasterwalze 6 entnehmen und in die Arbeitsposition fördern. Durch entsprechende Ausgestaltung des Magazins 19 lassen sich auch mehrere Rasterwalzen 3, 6, 7, 8 ablegen.

In Fig. 4 ist die Hubeinrichtung 14 gemäß Fig. 1 gezeigt, wobei die Rasterwalze 3 aus ihrer unteren Stellung in die oben gezeigte Stellung angehoben werden kann. Beim Anheben der Rasterwalze 3 bewegt sich deren Mantelfläche in eine nach unten geschwenkte Tragschale 29, die auf Zapfen 30 gelagert ist. Durch weiteres Anheben der Rasterwalze 3 schwenkt mit dieser die Tragschale 29 in die obere Position und nimmt hier eine Übertodpunktlage eine. Diese Ausführungsvariante kann als Einzelablage ausgebildet sein, bei der die Zapfen 30 im Maschinenseitengestell angeordnet sind. Bei Lagerung der Zapfen 30, z. B. in dem Magazin 5 oder 19 ist ebenfalls eine sichere Aufbewahrung gewährleistet. Falls erforderlich kann die Tragschale 29 an ihrem Schwenkarm 31 eine Arretierung 32 aufweisen.

Selbstverständlich lassen sich alle Rasterwalzen aus den Magazinen und somit aus dem Lackierwerk entnehmen, um diese z. B. gegen neue Walzen auszutauschen.

Bezugszeichenliste

1

Lacktuchzylinder

2

Zylinder

3

Rasterwalze

4

Kammerrakel

5

Magazin

6

Rasterwalze

7

Rasterwalze

8

Rasterwalze

9

Drehantrieb

10

Kette

11

Achse

12

Bänder

13

Hebelmechanik

14

Hubeinrichtung

15

Handkurbel

16

Wickelwelle

17

Bänder

18

Zapfen

19

Magazin

20

Schubfach

21

Aufnahmefach

22

Schiene

23

Schiene

24

Hubeinrichtung

25

Kettenzug

26

Wickelwelle

27

Greifeinrichtung

28

Greifarm

29

Tragschale

30

Zapfen

31

Schwenkarm

32

Arretierung

Claims

1. Lackierwerk für Rotationsdruckmaschinen mit einem Lacktuchzylinder, der einem Bogen führenden Zylinder zugeordnet ist und mit einer Rasterwalze mit Kammerrakel, die dem Lacktuchzylinder zugeordnet ist, wobei die Rasterwalze austauschbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Lackierwerk ein Magazin (5, 19) für Rasterwalzen (3, 6, 7, 8) vorgesehen ist und daß dem Magazin (5, 19) eine Hubeinrichtung (14, 24) für den Austausch von Rasterwalzen (3, 6, 7, 8) zugeordnet ist.

2. Lackierwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (5) als drehbare Trommel mit mehreren Aufnahmefächern für Rasterwalzen (5, 6, 7, 8) ausgebildet ist.

3. Lackierwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (19) als Schubfach (20) mit mehreren Aufnahmefächern (21) für Rasterwalzen (5, 6, 7, 8) ausgebildet ist.

4. Lackierwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (14) zwei Bänder (17) aufweist, die an einem Ende an dem trommelförmigen Magazin (5) eingehängt und mit dem anderen Ende auf eine antreibbare Wickelwelle (16) aufwickelbar sind.

5. Lackierwerk nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung (24) als Kettenzug (25) mit Greifarmen (28) ausgebildet ist.

6. Lackierwerk nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Hubeinrichtung (14) Tragschalen (29) für die Rasterwalzen (30, 7, 8) zugeordnet sind die beim Einlegen der Rasterwalzen (30, 7, 8) in eine Übertodpunktlage schwenken.