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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitsgehäuse für eine Röntgenapparatur, umfassend
- – einen
Arbeitsraum, in dem eine Röntgenapparatur
anordenbar ist,
- – Schutzelemente,
insbesondere bleihaltige Wände
und/oder Bleiglasscheiben, die für
Röntgenstrahlung
undurchlässig
sind und den Arbeitsraum einschließen,
- – wenigstens
eine Tür
zum Öffnen
und Verschließen
eines Zugangs zum Arbeitsraum des Sicherheitsgehäuses,
wobei die Tür mindestens
ein für
Röntgenstrahlung undurchlässiges Tür-Schutzelement, insbesondere eine
Bleiglasscheibe, aufweist,
wobei durch das mindestens eine
Tür-Schutzelement der
Zugang zum Arbeitsraum vollständig
abdeckbar ist,
und wobei die Tür relativ zu einem Hauptrahmen
des Sicherheitsgehäuses
um eine Achse S verschwenkbar ist.
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Ein
solches Sicherheitsgehäuse
ist beispielsweise beim kommerziell vertriebenen Röntgenspektrometer ”D5000” der Bruker
AXS GmbH, Karlsruhe, eingesetzt worden.
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Röntgenstrahlung
wird in vielfältiger
Weise in diagnostischen und analytischen Verfahren eingesetzt. Die
Röntgendiffraktometrie
ist beispielsweise ein leistungsfähiges Verfahren der instrumentellen Anlalytik,
bei dem Informationen über
die atomare Struktur, insbesondere Kristallstruktur, einer Probe durch
Beugung von Röntgenstrahlen
an der Probe gewonnen werden.
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Die
Anwendung von Röntgenstrahlung
ist für Menschen
grundsätzlich
gefährlich.
Eine Exposition mit intensiver Röntgenstrahlung
kann lokal unmittelbar zu Verbrennungen des menschlichen Gewebes und
der Ausbildung von Geschwulsten führen; langfristig kann Röntgenstrahlung
auch in geringeren Dosen im gesamten Organismus krebserregend wirken. Aus
diesem Grunde wird Röntgenstrahlung
bei der Anwendung so gut wie möglich
abgeschirmt.
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Für Röntgendiffraktometer
und andere Röntgenapparaturen
ist es daher üblich,
diese in röntgendichten
Sicherheitsgehäusen
(Schutzgehäusen)
zu betreiben. Im Betrieb ist das Sicherheitsgehäuse geschlossen. Für Manipulationen
an der Röntgenapparatur
muss diese jedoch zugänglich
gemacht werden. Bei einem Röntgendiffraktometer
muss beispielsweise für
einen Probenwechsel das Sicherheitsgehäuse geöffnet werden.
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Sehr
verbreitet sind dafür
Flügeltüren. Üblicherweise
ist die Flügeltür eines
Schutzgehäuses
um eine vertikale Achse schwenkbar. Die Flügeltür deckt den Zugang zum Arbeitsraum
im Betrieb der Röntgenapparatur
ab, und wird zum Probenwechsel geöffnet. Die Flügeltür ist typischerweise
ausreichend groß,
um auch eine Röntgenapparatur
im vollständig montierten
Zustand in den Arbeitsraum hinein oder aus ihm heraus verbringen
zu können.
Bedingt durch die Größe der Tür wird vor
dem Zugang ein relativ großer
freier Raum zum Aufschwenken der Flügeltür benötigt.
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In
wissenschaftlichen Labors müssen
oftmals eine Vielzahl von Geräten
auf engem Raum untergebracht und betrieben werden, so dass regelmäßig Platzmangel
herrscht. Die Arbeit an verschiedenen Geräten soll sich gegenseitig nicht
behindern, insbesondere auch nicht räumlich.
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Das
Schutzgehäuse
des D5000 sieht eine große
Flügeltür vor, die
den gesamten Zugang zum Arbeitsraum abgedeckt, wobei in der großen Flügeltür eine zweite,
kleinere Flügeltür angeordnet
ist. Für einen
Probenwechsel genügt
es, die zweite, kleinere Flügeltüre zu öffnen, wofür nur relativ
wenig Raum vor dem Zugang des Sicherheitsgehäuses nötig ist. Für eine Verbringung einer montierten
Röntgenapparatur
kann weiterhin die große
Flügeltür geöffnet werden.
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Darüber hinaus
ist es bekannt, den Zugang zum Arbeitsraum eines Sicherheitsgehäuses mit
einer Falttür
abzudecken; dies ist beim Röntgenspektrometer ”D8” der Bruker
AXS GmbH, Karlsruhe, der Fall. Die Falttür braucht für einen Probenwechsel nur teilweise
geöffnet
werden, wodurch ebenfalls relativ wenig freier Raum vor dem Zugang
nötig ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Bedarf an freiem Raum
vor dem Zugang zum Arbeitsraum eines eingangs beschriebenen Sicherheitsgehäuses weiter
zu verringern.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Sicherheitsgehäuse
der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
wenigstens ein Tür-Schutzelement der
Tür an
einer Schiebetür
ausgebildet ist, wobei die Schiebetür auf einem Flügelrahmen
der Tür
verschiebbar in einer Richtung V gelagert ist, und dass der Flügelrahmen
der Tür
relativ zum Hauptrahmen um die Achse S verschwenkbar ist.
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Die
Erfindung schlägt
vor, an einer Tür
mit Schwenkfunktion (”Flügeltür”) eine
zusätzliche Schiebetürfunktion
vorzusehen. Über
den verschwenkbaren Flügelrahmen,
mit dem auch die Schiebetür
verschwenkt wird, kann der gesamte Zugang zum Arbeitsraum im Inneren
des Schutzgehäuses
eröffnet
werden. Dies ist insbesondere für
das Verbringen einer montierten Röntgenapparatur nützlich.
Falls nur eine kleinere Manipulation an der Röntgenapparatur notwendig ist
(etwa ein Probenwechsel oder eine Justage), kann die Schiebetürfunktion
bei geschlossenem Flügelrahmen
genutzt werden. Die Schiebetür
benötigt
insbesondere keinen freien Raum vor dem Zugang, so dass bei Platzmangel
im Labor für
den Normalbetrieb kein Mindestabstand zu etwaigen gegenüber angeordnete
weiteren Laborgeräten
eingehalten zu werden braucht. Im Falle einer in Verschieberichtung
V schmalen Schiebetür
kann diese sogar ausschließlich
vor dem Zugang ohne jeglichen Bedarf an freiem Raum verschoben werden; im
Falle einer breiteren Schiebetür
entsteht ein Raumbedarf nur seitlich des Zugangs, was aber in aller
Regel die Möglichkeiten
der Platznutzung im Labor relativ wenig beeinträchtigt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Schutzelement als für Röntgenstrahlung
undurchlässig
angesehen, wenn es eine Abschwächung
der Röntgenintensität in Transmission
auf 1/1000 oder weniger bewirkt, bevorzugt wird eine Abschwächung auf
das 10–6-fache
bewirkt, gemessen bei der Wellenlänge von Cu-Kα-Strahlung.
Dass der Zugang durch das mindestens eine Tür-Schutzelement vollständig abdeckbar
ist bedeutet, dass sich in gerader Linie auf den Zugang zu ausbreitende
Röntgenstrahlung
aus dem Arbeitsraum stets auf ein Tür-Schutzelement trifft.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Ausführungsformen
betreffend die Aufteilung der Tür
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses ist
vorgesehen, dass der Zugang zum Arbeitsraum vollständig durch
das wenigstens eine Tür-Schutzelement
der Schiebetür
abdeckbar ist, insbesondere wobei die Schiebetür genau ein Tür-Schutzelement umfasst. Mit
anderen Worten, die Tür
hat nur Tür-Schutzelemente der
Schiebetür.
Dies vereinfacht den Aufbau. Durch eine einzelne Bleiglasscheibe
als einziges Tür-Schutzelement
kann eine ununterbrochene Sicht in den Arbeitsraum gewährt werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
erstreckt sich das wenigstens eine Tür-Schutzelement der Schiebetür in einer
Richtung senkrecht zur Richtung V über die gesamte Höhe des von
der Tür
verschließbaren
Zugangs. Damit eröffnet
die Schiebetür
einen größtmöglichen
Teil des Zugangs ohne einen zusätzlichen
Raumbedarf vor dem Zugang.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform,
die vorsieht, dass am Flügelrahmen
mindestens ein Tür-Schutzelement
starr befestigt ist, und dass sich bei geschlossenem Flügelrahmen
und geschlossener Schiebetür
parallel zur Richtung V
- – das oder die Tür-Schutzelemente
der Schiebetür über einen
ersten Teilbereich des Zugangs erstrecken, und
- – das
oder die starr am Flügelrahmen
befestigten Tür-Schutzelemente über einen
zweiten Teilbereich des Zugangs erstrecken,
wobei erster
und zweiter Teilbereich zusammen die gesamte Breite des von der
Tür verschließbaren Zugangs überdecken,
insbesondere
wobei erster und zweiter Teilbereich überlappen. Bei dieser Ausführungsform
ergänzen sich
verschiebliche Tür-Schutzelemente
der Schiebetür
und im Flügelrahmen
starre Tür-Schutzelemente.
Bevorzugt werden beim öffnenden
Verschieben der Schiebetür
deren Tür-Schutzelemente über die im
Flügelrahmen
starren Tür-Schutzelemente
geschoben, so dass kein freier Raum neben dem Sicherheitsgehäuse zum Öffnen der
Schiebetür
benötigt
wird. Bei dieser Ausführungsform
kann weiterhin der Flächenanteil
von verschieblichen Tür-Schutzelementen
der Tür
verringert werden, um den Aufbau zu vereinfachen.
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Bevorzugt
ist auch eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der bei geschlossenem
Flügelrahmen
und geschlossener Schiebetür
der erste Teilbereich sich etwa über
die halbe Breite des Zugangs parallel zur Richtung V erstreckt.
Der zweite Teilbereich erstreckt sich ebenfalls etwa über die
halbe Breite des Zugangs (nämlich
dessen andere Hälfte). Dies
eröffnet
den größtmöglichen
Anteil am Zugang durch Öffnen
der Schiebetür,
ohne dass freier Raum neben dem Sicherheitsgehäuse benötigt würde.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
bei der bei geschlossener Schiebetür und geschlossenem Flügelrahmen
das oder die Tür-Schutzelemente der
Schiebetür
den Zugang zum Arbeitsraum in einem von der Achse S entfernt liegenden Randbereich
des Zugangs abdecken, und die Schiebetür aus ihrer geschlossenen Stellung
in Richtung auf die Achse S zu aufschiebbar ist. Dies reduziert Lagerkräfte auf
die Aufhängungen
(Scharniere, Drehgelenke) des Flügelrahmens
bei geöffneter Schiebetür. Weiterhin
geht in diesem Fall eine kombinierte Betätigung von Flügelrahmen
und Schiebetür mit
dem gleichen Handgriff und Betätigungselement leichter
von der Hand.
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Ausführungsformen
betreffend die Verriegelungsmechanik
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Ganz
besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses, die
dadurch gekennzeichnet ist,
dass ein Riegel vorgesehen ist,
mit dem der Flügelrahmen
in seinem geschlossenen Zustand gegenüber dem Hauptrahmen ver- und
entriegelt werden kann,
dass an der Schiebetür ein Betätigungselement
angeordnet ist, welches mit der Schiebetür verfahrbar ist, und welches
zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position umschaltbar
ist,
wobei in der ersten Position des Betätigungselements das Betätigungselement
ein Verfahren der Schiebetür
auf dem Flügelrahmen
nicht behindert und das Verfahren der Schiebetür die Riegelstellung nicht
beeinflusst,
und wobei in der zweiten Position des Betätigungselements
das Betätigungselement
in den Riegel oder in einen Mitnehmer, der mit dem Riegel starr
verbunden oder an diesen angelenkt ist, eingreift, so dass bei geschlossenem
Flügelrahmen
durch Verfahren der Schiebetür
in der zweiten Position des Betätigungselements
der Riegel betätigt
wird.
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Mit
dieser Ausführungsform
wird ein einfache und sichere Bedienung sowohl der Flügelrahmenfunktion
(Aufschwenken oder Aufklappen des Flügelrahmens bzw. der gesamten
Tür) als
auch der Schieberahmenfunktion (Verfahren der Schiebetür bei geschlossenem
Flügelrahmen)
ermöglicht.
Die Schiebetür
verfügt über ein
Betätigungselement,
das bevorzugt in einen auf der Schiebetür aufsitzenden Handgriff integriert
ist. Das Betätigungselement
kann von einem menschlichen Bediener (zumindest bei und bevorzugt
nur bei geschlossenem Flügelrahmen)
zwischen der ersten und zweiten Position umgeschaltet werden, etwa
durch Ausüben
einer Druckkraft auf das Betätigungselement.
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Um
die Schiebetürfunktion
betätigen
zu können,
befindet sich das Betätigungselement
in der ersten Position. In dieser ersten Position ist vorgesehen, dass
der Riegel den Flügelrahmen
verriegelt, so dass dieser in der geschlossenen Position gehalten
ist. Durch ein manuelles seitliches Ziehen an der Schiebetür (bzw.
einem zugehörigen
Handgriff) kann diese dann gegenüber
dem Flügelrahmen
verfahren werden, um einen Teil des Zugangs zum Arbeitsraum freizugeben.
Die erste Position ist die Standardposition für das Betätigungselement; das Betätigungselement
ist typischerweise in diese erste Position vorgespannt.
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Um
die Flügelrahmenfunktion
betätigen
zu können,
wird das Betätigungselement
in die zweite Position umgeschaltet. Durch ein manuelles seitliches
Ziehen an der Schiebetür
wird dann der Riegel betätigt
und die Schiebetür
auch gegenüber
dem Flügelrahmen
verfahren, typischerweise aber nur in einem engen Bereich (”Entriegelungsweg”). Sobald der
Riegel entriegelt ist, kann durch Ziehen der Schiebetür nach vorne
der Flügelrahmen
geöffnet werden.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann auf einfachste Weise zwischen den beiden Betriebsmodi der Türmechanik
(Schiebetürfunktion und
Flügeltürfunktion)
mechanisch umgeschaltet werden; es braucht nur ein Betätigungselement
und die Schiebetür
(bzw. ein zugehöriger
Handgriff) gehandhabt zu werden. Bevorzugt schließen sich
die Betätigung
der verschiedenen Betriebsmodi gegenseitig durch Verriegelungen
und Arretierungen mechanisch aus, d. h. bei aufgeschobener Schiebetür kann die
Flügeltür nicht
entriegelt werden, und bei geöffnetem
Flügelrahmen
kann die Schiebetür
nicht geöffnet
werden. insbesondere ist bevorzugt die Umschaltung des Betätigungselements
von der ersten Position zur zweiten Position blockiert, wenn die Schiebetür nicht
geschlossen ist.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der obigen Ausführungsform
sieht vor, dass in der zweiten Position des Betätigungselements eine zu einer
geschlossenen Schiebetür
gehörige
Riegelstellung den Flügelrahmen
verriegelt, und eine zu einer verfahrenen Schiebetür gehörige Riegelstellung
den Flügelrahmen
freigibt. Bei dieser Ausführungsform genügt es, nur
eine einzige Sicherheitsverriegelung pro Tür des Sicherheitsgehäuses zu
betreiben, um den Betrieb zu sichern. Die Sicherheitsverriegelung braucht
nur den geschlossenen Zustand der Schiebetür zu prüfen bzw. zu sichern, denn in
diesem Fall ist dann zwangsläufig
auch die Flügeltür verriegelt.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Weiterbildung, bei der der Verfahrbereich der
Schiebetür
von der geschlossenen Stellung weg in der zweiten Position des Betätigungselements
durch einen mechanischen Anschlag auf einen Entriegelungsweg EW
begrenzt ist, der kürzer
ist als der mögliche
Schiebeweg SW der Schiebetür
in der ersten Position des Betätigungselements,
insbesondere
wobei gilt EW ≤ 0,2·SW,
und
insbesondere wobei gilt EW ≤ 5
cm. Der mechanische Anschlag markiert eine Schiebetürposition,
in der der Riegel entriegelt ist; ein weiteres zweckfreies und mühsames Verfahren
der Schiebetür
wird verhindert. Beim Verschwenken des Flügelrahmens ist die Schiebetür weitgehend
geschlossen, so dass die Schiebetür das Öffnen des Flügelrahmens
nicht behindert.
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Bevorzugt
ist eine Weiterentwicklung hierzu, die vorsieht, dass an der Tür ein Sperrmechanismus ausgebildet
ist, der bei nicht-geschlossenem Flügelrahmen und bei einer Stellung
des Betätigungselements
in der zweiten Position ein Verfahren der Schiebetür aus der
Verfahrstellung der Schiebetür am
mechanischen Anschlag blockiert,
insbesondere wobei am Flügelrahmen
ein bewegliches Sperrelement vorgesehen ist, welches durch Federkraft
in eine Sperrposition vorgespannt ist, in der es den Verfahrweg
des Betätigungselements oder
des Riegels oder des Mitnehmers in der zweiten Position blockiert,
und welches bei geschlossenem Flügelrahmen
durch Wechselwirkung mit einem am Hauptrahmen starr ausgebildeten
Kontermittel aus dem Verfahrweg des Betätigungselements oder des Riegels
oder des Mitnehmers in der zweiten Position herausgeschoben ist.
Diese Weiterentwicklung beugt Fehlbedienungen der Türmechanik
(insbesondere Verriegelungsmechanik) vor; der über das Betätigungselement betätigte Riegel
bleibt bei geöffnetem Flügelrahmen
in der entriegelten Stellung, um ein problemloses Schließen des
Flügelrahmens
sicherzustellen. Die Blockierung der Schiebetür am mechanischen Anschlag
erfolgt typischerweise durch einen Formschluss mit einem Sperrelement,
welches am Flügelrahmen
beweglich gelagert ist. Dieser Formschluss kann am einfachsten unmittelbar
mit dem Betätigungselement,
oder auch mit dem Riegel oder einem etwaigen Mitnehmer, die jeweils
an das Betätigungselement
gekoppelt sind, erfolgen, wodurch die Schiebetür blockiert wird.
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Bei
einer anderen Weiterentwicklung ist ein Arretiermechanismus vorgesehen,
mit dem eine Verfahrposition der Schiebetür am mechanischen Anschlag
arretierbar ist. Auch dadurch kann Fehlbedienungen der Türmechanik
vorgebeugt werden.
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Beispielsweise
umfasst der Arretiermechanismus eine federnde Kugel im Flügelrahmen,
die in eine Vertiefung am Riegel eingreift. Hierdurch wird ein Widerstand
gegen Verfahren der Schiebetür
eingerichtet; dies ist sehr einfach zu realisieren.
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In
einem anderen Beispiel ist der Arretiermechanismus durch eine dritte
Position des Betätigungselements
eingerichtet ist, in der ein Halteelement des Flügelrahmens ein Verfahren des
Betätigungselements
blockiert, insbesondere wobei das Betätigungselement durch Federkraft
von der zweiten Position in die dritte Position getrieben wird,
und insbesondere wobei die dritte Position zwischen erster und zweiter
Position ausgebildet ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist am Flügelrahmen
eine Führung
vorgesehen, welche das Betätigungselement
in der zweiten Position hält,
wenn die Schiebetür
in der zweiten Position des Betätigungselements
aus der geschlossenen Stellung der Schiebetür verfahren wird, und welche ein
Umschalten zwischen erster und zweiter Position nur bei geschlossener Schiebetür gestattet.
Dadurch wird ebenfalls Fehlbedienungen der Türmechanik (insbesondere Verriegelungsmechanik)
vorgebeugt, insbesondere kann bei geöffnetem Flügelrahmen die Schiebetür nicht
normal (d. h. wie in der ersten Position des Betätigungselements) verfahren
werden.
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Eine
bevorzugte Weiterentwicklung dazu sieht vor, dass die Führung ein
Langloch umfasst, durch welches das Betätigungselement (in der zweiten
Position) an einer Verengung des Betätigungselements führbar ist,
und dass das Langloch eine Weitung aufweist, an der das Betätigungselement
bei geschlossener Schiebetür
zwischen erster und zweiter Position umgeschaltet werden kann. Damit
kann die Führung
sehr einfach mechanisch realisiert werden. Die Weitung liegt typischerweise
an einem Ende des Langlochs.
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Bevorzugt
ist auch eine Weiterbildung, bei der das Betätigungselement einen ein- und
ausfahrbaren Stift umfasst, welcher durch Federkraft in eine eingefahrene
Position, die der ersten Position des Betätigungselements entspricht,
vorgespannt ist, und welcher mit Muskelkraft in eine ausgefahrene
Position, die der zweiten Position des Betätigungselements entspricht,
gedrückt
werden kann. Dadurch wird die Nutzung der meist häufiger betätigten Schiebetürfunktion
vereinfacht, und eine versehentliche Aktivierung der Flügeltürfunktion
erschwert.
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Bevorzugt
ist auch eine Weiterbildung, bei der der Riegel am Flügelrahmen
verschiebbar in einer Richtung R gelagert ist, wobei die Richtung
R und die Richtung V parallel verlaufen. Die Lagerung und Führung des
Riegels am Flügelrahmen
erleichtert die Kontrolle des Riegels über das Betätigungselement.
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Alternativ
kann auch der Riegel am Hauptrahmen verschiebbar in einer Richtung
R' gelagert sein,
wobei die Richtung R' und
die Richtung V bei geschlossenem Flügelrahmen parallel verlaufen.
In diesem Fall kann die Riegelmechanik leichter besonders robust
ausgebildet werden.
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Besonders
bevorzugt ist auch eine Weiterbildung, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass am Hauptrahmen ein elektronisches Sicherheitsmodul vorgesehen
ist, welches für
den Betrieb einer Röntgenapparatur
im Arbeitsraum, die im Betrieb Röntgenstrahlen
freisetzt, den Verschluss des Zugangs zum Arbeitsraums mit der Tür überwacht,
wobei
das Sicherheitsmodul für
den Betrieb der Röntgenapparatur
die Präsenz
eines Betätigers
im Sicherheitsmodul sicherstellt,
dass der Betätiger starr
an der Schiebetür
befestigt ist,
und das Sicherheitsmodul so ausgebildet ist,
dass der Betätiger
nur bei geschlossenem Flügelrahmen durch
Verschieben der Schiebetür
in das Sicherheitsmodul ein- und ausführbar ist, wobei die im Sicherheitsmodul
eingeführte
Stellung des Betätigers
der geschlossenen Stellung der Schiebetür entspricht. Das Sicherheitsmodul
stellt sicher, dass keine Inbetriebnahme der Röntgenstrahlung ohne präsenten Betätiger erfolgt,
und/oder dass eine Sofortabschaltung der Röntgenstrahlung bei Fehlen des
Betätigers im
Sicherheitsmodul erfolgt, und/oder dass ein Blockieren des Betätigers im
Sicherheitsmodul (und damit Blockieren des Öffnens des Sicherheitsgehäuses) bei
eingeschalteter Röntgenstrahlung
erfolgt. Jegliches Öffnen
der Tür,
also des Flügelrahmens oder
der Schiebetür,
setzt ein Verfahren der Schiebetür
aus der geschlossenen Stellung und damit auch des Betätigers aus
dem Sicherheitsmodul voraus, daher kann ein einziges Sicherheitsmodul
den Zugang überwachen.
Man beachte, dass erfindungsgemäß eine elektronische
Betätigung
des Sicherheitsmoduls, die im Stand der Technik üblicherweise über einen
separaten Taster erfolgt, im Rahmen der Erfindung an eine Nutzung
des Betätigungselements
gekoppelt werden kann.
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Sonstige Ausführungsformen
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform sieht
vor, dass die Richtung V, in der die Schiebetür bezüglich des Flügelrahmens
verschiebbar ist, senkrecht zur Achse S verläuft. Dies hat sich in der Praxis bewährt; insbesondere
geht dann die Gesamtbewegung zum Öffnen des Flügelrahmens
leicht von der Hand. Typischerweise verlauft die Achse S vertikal und
die Richtung V horizontal.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
bei der der Flügelrahmen
C-förmig ausgebildet ist,
wobei die offene Seite des C-förmigen
Rahmens von der Achse S abgewandt ist. Dies verbessert die Zugänglichkeit
des Arbeitsraums, insbesondere bei einer Doppelflügel-Türanordnung.
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Besonders
bevorzugt ist schließlich
auch eine Ausführungsform,
bei der zwei nebeneinander liegende Türen vorgesehen sind, wobei
die beiden Türen
zwei gegenüberliegende
Flügel
einer Doppeltür
ausbilden, insbesondere wobei die Tür-Schutzelemente der beiden
Türen überlappen.
Die jeweils durch Schiebetürfunktionen
eröffneten
Teilbereiche der Zugänge
zum Arbeitsraum können
dann gemeinsam genutzt werden.
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Die
Tür (d.
h. der Flügelrahmen
samt Schiebetür)
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses ist
weiterhin bevorzugt aushängbar
ausgebildet, beispielsweise mittels Scharnieren am Hauptrahmen,
aus denen die Tür
herausgehoben werden kann. Dadurch wird der Transport des Sicherheitsgehäuses vereinfacht.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als
abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung und Zeichnung
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1a eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses in
schematischer Perspektivansicht mit zwei Türen, mit jeweils geschlossenem
Flügelrahmen
und geschlossener Schiebetür;
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1b das
Sicherheitsgehäuse
von 1a, mit jeweils geschlossenem Flügelrahmen
und geöffneter
Schiebetür;
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1c das
Sicherheitsgehäuse
von 1a mit jeweils geöffnetem Flügelrahmen;
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2 eine
schematische Darstellung einer Tür
für ein
erfindungsgemäßes Sicherheitsgehäuse, mit
einem am Flügelrahmen
starr befestigten Tür-Schutzelement;
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3a–3d eine
Schemadarstellung des Ablaufs eines Wechsels der Betriebsmodi einer
Tür eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses;
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3e eine
Schemadarstellung ähnlich 3a,
jedoch mit am Hauptrahmen gelagerten Riegel;
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4a eine
schematische Schnittansicht eines Verriegelungsmechanismus einer
Tür eines
erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses, in
einer ersten Position des Betätigungselements;
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4b der
Verriegelungsmechanismus von 4a, in
einer zweiten Position des Betätigungselements,
bei verriegeltem Flügelrahmen;
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4c der
Verriegelungsmechanismus von 4a, in
einer zweiten Position des Betätigungselements,
bei entriegeltem Flügelrahmen;
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5a eine
schematische Ansicht eines weiteren Verriegelungsmechanismus einer
Tür eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses mit
einem entriegelten Sperrelement bei geschlossenem Flügelrahmen;
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5b der
Verriegelungsmechanismus von 5a mit
sperrendem Sperrelement bei geöffnetem Flügelrahmen.
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Die 1a bis 1c zeigen
jeweils ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgehäuse 1 für eine Röntgenapparatur,
beispielsweise ein Röntgendiffraktometer
oder ein Röntgenfluoreszenz-Analysegerät oder eine
andere instrumentell-analytische Röntgen-Messeinrichtung (nicht
dargestellt). Das Sicherheitsgehäuse 1 umschließt einen
Arbeitsraum 2 im Inneren des Sicherheitsgehäuses 1,
in dem die Röntgenapparatur
angeordnet werden kann. Das Sicherheitsgehäuse 1 weist eine Vielzahl
von ortsfesten Schutzelementen 3a–3c auf, die für Röntgenstrahlung
undurchlässig
sind, beispielsweise bleihaltige Seitenwände 3a, Deckenplatten 3b und
Bodenplatten 3c.
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In
den 1a–1c nach
vorne hin verfügt der
Arbeitsraum 2 über
einen Zugang 4, der mit für Röntgenstrahlung undurchlässigen Tür-Schutzelementen 5a, 5b (hier
Bleiglasscheiben) abgedeckt werden kann. Die Tür-Schutzelemente 5a, 5b gehören zu zwei
Türen 6a, 6b.
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Die
Türen 6a, 6b verfügen über eine
doppelte Funktionalität.
Jede der Türen 6a, 6b verfügt über einen
(hier C-förmigen)
Flügelrahmen 7a, 7b,
welcher mit Scharnieren 8 schwenkbar an einem ortsfesten
Hauptrahmen 9 des Sicherheitsgehäuses 1 gelagert ist,
vgl. Schwenkachsen S. Die Flügelrahmen 7a, 7b lagern
wiederum jeweils eine Schiebetür 10a, 10b,
die jeweils auf dem Flügelrahmen 7a, 7b verfahrbar
ist, vgl. Verfahrrichtung V. Jede Schiebetür 10a, 10b verfügt über einen
Handgriff 11, in dem ein manuell bedienbarer Druckknopf 12 eines
Betätigungselements
zur Riegelbetätigung
vorgesehen ist.
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1a zeigt
das erfindungsgemäße Sicherheitsgehäuse 1 mit
geschlossenen Schiebetüren 10a, 10b und
geschlossenen Flügelrahmen 7a, 7b, so
wie es während
einer Röntgenmessung
zur Abschirmung der im Arbeitsraum 2 freigesetzten Röntgenstrahlung
erforderlich ist. Um eine kleinere Manipulation, etwa einen Probenwechsel,
im Arbeitsraum 2 vornehmen zu können, genügt es, die beiden Schiebetüren 10a, 10b zu öffnen, wodurch
ca. die Hälfte
der Breite des maximal möglichen
Zugangs 4 eröffnet
wird, siehe 1b. Dabei wird nur relativ wenig
freier Raum links und rechts des Sicherheitsgehäuses 1 benötigt. Falls
eine größere Manipulation, etwa
ein Austausch der Röntgenapparatur,
im Arbeitsraum 2 vorgenommen werden soll, können die Flügelrahmen 7a, 7b aufgeschwenkt
werden, wobei die (weitgehend) geschlossenen Schiebetüren 10a, 10b mit
verschwenkt werden, und der gesamte, maximale Zugang 4 eröffnet wird,
siehe 1c.
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Die
Türmechanik
lässt bevorzugt
ein Verfahren der Schiebetüren 10a, 10b nur
bei geschlossenem Flügelrahmen 7a, 7b zu,
und umgekehrt ein Verschwenken der Flügelrahmen 7a, 7b nur
bei (weitgehend) geschlossenen Schiebetüren zu.
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In
der gezeigten Ausführungsform
erstreckt sich ein jedes Tür-Schutzelement 5a, 5b jeweils über die
volle Breite B und die volle Höhe
H des von der zugehörigen
Tür 6a, 6b abgedeckten
Bereichs des Zugangs 4.
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2 zeigt
eine andere Ausgestaltung einer Tür 6a für ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgehäuse in schematischer
Frontalansicht.
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Die
Tür 6a verfügt über einen
rechteckförmigen
Flügelrahmen 7a (schraffiert
dargestellt; die verdeckte innere Begrenzung ist gestrichelt dargestellt), der
mit Scharnieren 8 am Hauptrahmen (nicht dargestellt) des
Sicherheitsgehäuses
befestigt ist und um eine vertikale Schwenkachse S rotierbar ist.
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Auf
dem Flügelrahmen 7a ist
ein Tür-Schutzelement 21 mit
(hier) Nieten 22 starr befestigt. Am Flügelrahmen 7a sind
außerdem
zwei Schienen 23 befestigt, die sich über die gesamte Breite B der
Tür 6a erstrecken
und als Lager für
eine Schiebetür 10a dienen.
Die Schiebetür 10a ist
auf den Schienen 23 in Richtung V verfahrbar. Die Schiebetür 10a verfügt über ein
Tür-Schutzelement 5a,
welches mit der Schiebetür 10a verfahrbar
ist. Die Schiebetür 10a kann über den
Handgriff 11 gehandhabt werden.
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In 2 ist
die Schiebetür 10a geschlossen, so
dass die Tür 6a mit
den beiden Tür-Schutzelementen 21, 5a den
dahinter liegenden Zugang zum Arbeitsraum vollständig röntgendicht abdeckt, insbesondere über die
gesamte Breite B der Tür 6a bzw. des
Zugangs. Dabei deckt das starre Tür-Schutzelement 21 einen
linken Teilbereich LTB und das Tür-Schutzelement 5a der
Schiebetür 10a einen rechten
Teilbereich RTB der Tür 6a bzw.
des Zugangs ab. Beide Teilbereiche LTB, RTB entsprechen jeweils
ungefähr
der Hälfte
der vollen Breite B, wobei ein geringfügiger Überlapp besteht. Beide Tür-Schutzelemente 21, 5a erstrecken
sich über
die volle Höhe H
der Tür 6a bzw.
des dahinter liegenden Zugangs.
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Wird
die Schiebetür 10a nach
links aus der geschlossenen Stellung verschoben, so wird im rechten
Teilbereich RTB der Zugang zum Arbeitsraum geöffnet. Die Schiebetür 10a braucht
dafür keinerlei
freien Raum seitlich der Tür
(etwa links von der Tür)
oder vor der Tür 6a,
denn die Schiebetür
kann einfach vor das starre Tür-Schutzelement 21 verfahren
werden. Wird der volle Zugang über
beide Teilbereiche RTB, LTB benötigt,
dann der Flügelrahmen 7a aufgeschwenkt
werden.
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Die 3a–3d erläutern schematisch eine
Türmechanik,
insbesondre Riegelmechanik, die erfindungsgemäß bei einem erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuse eingesetzt
werden kann. Dabei werden verschiedene Stadien der Bedienung im schematischen
Querschnitt dargestellt.
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3a zeigt
in einem ersten Betriebsmodus (Schiebetürfunktion) eine erfindungsgemäße Tür mit einem
Flügelrahmen 7a,
der mittels Scharnieren (Drehgelenken) 8 an einem Hauptrahmen 9 (gestrichelt
dargestellt) schwenkbar befestigt ist. Auf dem Flügelrahmen 7a ist
eine Schiebetür 10a angeordnet (gelagert),
die in Richtung V parallel zum Flügelrahmen 7a verschiebbar
ist. Ein Betätigungselement 31 in
einer ersten (herausgezogenen) Position behindert dabei das Verfahren
der Schiebetür 10a nicht.
Die Schiebetür 10a kann
um einen maximalen Schiebeweg SW (in der 3a angegeben
für das
rechte Ende der Schiebetür)
verfahren werden, der hier ca. die Hälfte der Breite des Flügelrahmens 7a entspricht.
Der Schiebeweg SW ist dergestalt begrenzt, um die Stabilität der Schiebetürlagerung
zu gewährleisten,
und den seitlichen Raumbedarf (Kollisionsgefahrbereich) zu begrenzen.
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Hingegen
ist der Flügelrahmen 7a verriegelt. Ein
Riegel 32, der am Flügelrahmen 7a verschieblich in
einer Richtung R gelagert ist, greift mit seinem rechten Ende in
eine (schematisch dargestellte) Öse 33 des
Hauptrahmens 9 ein, so dass der Flügelrahmen 7a nicht
aufgeschwenkt werden kann.
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3b zeigt
eine erste Phase des Umschaltens der Betriebsmodi. Bei geschlossener
Schiebetür 10a (d.
h. die Schiebetür 10a ist
ganz rechts) wird das Betätigungselement 31 eingefahren.
Das Betätigungselement 31 durchragt
in dieser zweiten Position dann den Flügelrahmen 7a und greift
in eine Ausnehmung 32a des Riegels 32 ein, so
dass die Bewegung des Riegels 32 an die Bewegung der Schiebetür 10a gekoppelt
ist.
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3c zeigt
die zweite Phase des Umschaltens der Betriebsmodi. Bei eingefahrenem
Betätigungselement 31 wird
nun die Schiebetür 10a samt Betätigungselement 31 geringfügig um den
Betrag EW (Entriegelungsweg) nach links verfahren, bis der Riegel 32 an
den mechanischen Anschlag 34 stößt. Der mitgeführte Riegel 32 wird
dabei aus der Öse 33 herausgezogen.
Somit ist der Flügelrahmen 7a entriegelt.
Man beachte, dass hier der Entriegelungsweg EW ca. 1/5 des maximalen
Schiebewegs SW beträgt.
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3d zeigt
den zweiten Betriebsmodus (Flügeltürfunktion)
der Tür.
Der Flügelrahmen 7a kann
um das Scharnier 8 gedreht werden. Dabei bleibt typischerweise
das Betätigungselement 31 in der
zweiten Position, und bevorzugt ist die Schiebetür 10a bei geöffnetem
Flügelrahmen 7a in
der Verfahrstellung am mechanischen Anschlag 34 verriegelt
(vgl. 5a, 5b für eine mögliche Realisierung).
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In
der 3e ist eine alternative erfindungsgemäße Türmechanik ähnlich 3a dargestellt.
Bei dieser Türmechanik
ist der Riegel 32 nicht am Flügelrahmen 7a, sondern
am Hauptrahmen 9 in eine Richtung R' verschieblich gelagert. Am Flügelrahmen 7a ist
eine starre Öse 33a ausgebildet,
in die der Riegel 32 eingreifen kann, um den Flügelrahmen 7a am Hauptrahmen 9 zu
verriegeln. In 3e dargestellt ist der verriegelte
(und geschlossene) Zustand des Flügelrahmens 7a. Das
Betätigungselement 31 ist zurückgezogen
(in die erste Position), so dass die Schiebetür 10a vor dem Flügelrahmen
in Richtung V verfahren werden kann, wobei die Richtungen V und R' parallel verlaufen.
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Die 4a bis 4c illustrieren
die Türriegelmechanik
eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgehäuses mit
größerer Detailtiefe.
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Die
Ausschnitte zeigen jeweils eine Schiebetür 10a, auf der ein
Handgriff 11 mit einem eingesetzten, im Wesentlichen stiftförmigen Betätigungselement 31 (mit
Druckknopf 12) befestigt ist. Die Schiebetür 10a ist
auf einem Flügelrahmen 7a mittels
einer Schiene (Linearführung) 23 verschiebbar
gelagert. Der Flügelrahmen 7a liegt
an einem bei allen Türbedienungen
ortsfesten Hauptrahmen 9 an. Im Flügelrahmen 7a ist ein
Mitnehmer 41 verschieblich in einer Richtung R gelagert.
Der Mitnehmer 41 ist starr mit einem Riegel 32 verbunden,
der einen am Hauptrahmen 9 fixierten Haken (nur angedeutet
mit Bzz. 42) hintergreifen kann. Der Mitnehmer 41 weist
eine Ausnehmung 41a für
den Eingriff des Betätigungselements 31 auf.
Starr mit der Schiebetür 10a verbunden
ist weiterhin ein Betätiger 43,
der in ein Sicherheitsmodul 44 eingreifen kann.
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4a illustriert
zunächst
die Schiebetürfunktion.
Das Betätigungselement 31 ist
in einer ersten Position, in der es nicht in die Ausnehmung 41a eingreift.
Das Betätigungselement 31 wird
dabei durch eine Druckfeder 45 in diese erste Position
vorgespannt. Die Schiebetür 10a kann
dann frei auf dem Flügelrahmen 7a in
Richtung V verfahren werden.
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Der
Riegel 32 hintergreift den Haken 42, so dass der
Flügelrahmen 7a am
Hauptrahmen 9 verriegelt ist und insbesondere nicht nach
vorne aufgeschwenkt werden kann.
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In
der in 4a gezeigten Position der Schiebetür 10a (vollständig geschlossen)
ist der Betätiger 43 in
das Sicherheitsmodul 44 eingefahren. In dieser Stellung
darf im Sicherheitsgehäuse
ein Röntgenexperiment
gestartet und aufrechterhalten werden.
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4b illustriert
den ersten Schritt zur Umschaltung des Betriebsmodus. Bei geschlossener Schiebetür 10a ist
das Betätigungselement 31 gegen die
Federkraft eingedrückt.
Das vordere Ende des Betätigungselements 31 greift
in dieser zweiten Position in die Ausnehmung 41a des Mitnehmers 41 ein. Dabei
wird eine Weitung 46 eines Langlochs 47 durchragt,
das am Flügelrahmen 7a ausgebildet
ist (siehe 4a). Eine Einschnürung 48 am
Betätigungselement 31 ist
dann auf der Höhe
des Langlochs 47. Man beachte, dass durch das Langloch 47 ein
Umschalten des Betätigungselements 31 von
der ersten in die zweite Position nur bei vollständig geschlossener Schiebetür 10a durch
die Weitung 46 möglich
ist (siehe 4a). Die vollständig geschlossene
Schiebetürposition
wird durch einen mechanischen Hilfsanschlag 49a definiert.
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Durch
das eingreifende Betätigungselement 31 sind
die Bewegungen von Schiebetür 10a und
Mitnehmer 41 und damit auch des Riegels 32 miteinander
verkoppelt. Wird nun die Schiebetür 10a mit dem Betätigungselement 31 in
der zweiten, eingedrückten Position,
nach links verfahren, wird der Riegel 32 über den
Mitnehmer 41 mitgenommen, so dass der Flügelrahmen 7a entriegelt
wird. Man beachte, dass die Richtungen R und V parallel sind.
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4c zeigt
die Türmechanik
mit der solchermaßen
nach links verfahrenen Schiebetür 10a mit
zurückgezogenem
Riegel 32, d. h. mit entriegeltem Flügelrahmen 7a. Das
Betätigungselement 31 ist mit
seiner Einschnürung 48 im
Langloch 47 eingeschlossen und liegt links am Ende des
Langlochs 47 als mechanischem Anschlag 49 an (”entriegelte
Verfahrposition”).
Durch den mechanischen Anschlag 49 wird der Entriegelungsweg
EW der Schiebetür 10a begrenzt
(Man beachte, dass alternativ oder zusätzlich auch der Mitnehmer 41 oder
der Riegel 32 an einen entsprechenden mechanischen Anschlag
fahren könnten).
Da das Langloch 47 in die Einschnürung 48 eingreift
(d. h. eng umgreift), kann das Betätigungselement 31 nicht
aus der zweiten, eingedrückten
Position zurückspringen.
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In
der entriegelten Verfahrposition der Schiebetür 10a ist der Betätiger (die
Sicherheitsgabel) 43 vollständig aus dem Sicherheitsmodul 44 herausgezogen.
Damit behindert der Betätiger 43 das Öffnen des
Flügelrahmens 7a nicht
mehr.
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Die
Schiebetür 10a wird
in der an den mechanischen Anschlag 49 anliegenden Verfahrposition durch
einen Arretiermechanismus fixiert. Im gezeigten Beispiel umfasst
der Arretiermechanismus zwei am Flügelrahmen 7a ausgebildete
federnde Kugeln 50, die in (nicht näher dargestellte) Vertiefungen
am Riegel 32 eingreifen. Um die Schiebetür 10a (und
damit auch den Riegel 42) gegenüber dem Flügelrahmen 7a aus der
entriegelten Verfahrposition zu verfahren, muss der mechanische
Widerstand der federnden Kugeln (Druckkugeln) 50 überwunden
werden. Dadurch wird die Handhabung des Handgriffs 11 zum
Zwecke des Auf- und Zuschwenkens des Flügelrahmens 7a, insbesondere
bei geöffnetem
Flügelrahmen 7a,
gesichert.
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Nach
dem Verschwenken des Flügelrahmens,
etwa zum Austausch einer Röntgenapparatur im
Arbeitsraum des Sicherheitsgehäuses,
wird der Flügelrahmen 7a wieder
an den Hauptrahmen 9 angelegt (geschlossen), und die Schiebetür 10a wird aus
ihrer entriegelten Verfahrstellung am linksseitigen mechanischen
Anschlag 49 zurück
zur verriegelten (vollständig
geschlossenen) Verfahrstellung am rechtsseitigen mechanischen Hilfsanschlag 49a gefahren.
Dabei wird der Riegel 32 mitgenommen, und dieser verriegelt
schließlich
wieder den Flügelrahmen 7a am
Hauptrahmen 9. In der vollständig geschlossenen Position
der Schiebetür 10a springt
das Betätigungselement 31 durch
die Druckfeder 45 wieder zurück in die erste Position und
damit in den Schiebetürmodus.
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Die
Sicherung der entriegelten Verfahrstellung der Schiebetür im Flügeltürmodus kann
alternativ oder zusätzlich
nicht nur erschwert, sondern auch mechanisch durch einen Sperrmechanismus
gesperrt werden, wie in den 5a und 5b illustriert
ist. Diese zeigen eine perspektivische, näherungsweise stirnseitige Ansicht
einer erfindungsgemäßen Türmechanik ähnlich der
in 4a–4c dargestellten
Türmechanik. 5a zeigt
einen geschlossenen und verriegelten Flügelrahmen, während 5b einen
aufgeschwenkten, entriegelten Flügelrahmen
zeigt.
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Im
Flügelrahmen 7a ist
ein näherungsweise zylinderförmiges Sperrelement 51 vorgesehen,
welches in einer Vertiefung 52a angeordnet ist und durch eine
Lagerbuchse (Führungsbuchse) 52b reicht.
Die Lagerbuchse 52b ist in die Vertiefung 52a eingeklebt oder
anderweitig mechanisch befestigt (etwa eingeschraubt). Das Sperrelement 51 wird
durch eine nicht näher
dargestellte Druckfeder im Inneren 53 des Sperrelements 51 in
eine auf den Hauptrahmen 9 zu herausragende Stellung vorgespannt,
die in 5b zu sehen ist. In dieser Stellung
blockiert das Sperrelement 51 ein Verfahren des Riegels 32;
der Riegel 32 stößt nämlich mit
seiner in 5b linken Seite an das Sperrelement 51 an.
Dadurch wird auch ein Verfahren der mit dem Betätigungselement und den Mitnehmer
an den Riegel 32 angelenkten Schiebetür 10a in 5b nach
links (auf die verriegelte Stellung zu) blockiert. Der Riegel 32 ist
dann in der entriegelten Stellung fixiert; die Scheibetür 10a bleibt
in einer entriegelten Verfahrstellung an einem (in 5b nicht
gezeigten) mechanischen Anschlag gehalten.
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Wird
der Flügelrahmen
geschlossen (d. h. an den Hauptrahmen 9 angelegt, vgl. 5a),
so wird das Sperrelement 51 durch ein am Hauptrahmen 9 starr
ausgebildetes Kontermittel (Führungsbolzen) 54 in
die Vertiefung 52a eingedrückt. Das Sperrelement 51 liegt
dann nicht mehr im Verfahrweg des Riegels 32. Im Bereich
des Verfahrwegs des Riegels 32 befindet sich dann lediglich
eine Einschnürung 55 des
Kontermittels 54, die jedoch vom in seinem Endbereich näherungsweise
C-förmigen
Riegel 32 umgriffen werden kann, so dass das Kontermittel 54 den Verfahrweg
des Riegels 32 nicht blockiert. Bei geschlossener Flügeltür 7a kann
dann der Riegel 32 durch die Schiebetür 10a betätigt und
insbesondere verriegelt (d. h. in 5a nach
links verfahren) werden. In 5a ist
der Riegel in verriegelter Stellung, wobei der linke, gabelartige
Teil des Riegels 32 zur Vereinfachung nicht dargestellt
ist. Das Kontermittel 54 wirkt mit seinem verdickten, freien
Ende dabei als hintergriffener Haken für den Riegel 32, um
den Flügelrahmen 7a am
Hauptrahmen 9 zu fixieren.
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Zusammenfassend
beschreibt die vorliegende Erfindung ein Sicherheitsgehäuse für eine Röntgenapparatur,
welche gefährliche
Röntgenstrahlen freisetzt,
deren Zugang mit einer Tür
mit einem Doppelrahmensystem ausgestattet ist, das sowohl eine Schwenkfunktion
als auch eine Schiebefunktion erlaubt. Diese Doppelfunktion ermöglicht Platzeinsparungen
beim normalen Betrieb der Röntgenapparatur,
etwa bei Probewechseln, vor dem Zugang. Beide Funktionen können über ein
einziges Betätigungselement über die
Schiebetür
bedient werden, wobei ein geringfügiges Verfahren der Schiebetür in einer
zweiten Position des Betätigungselements
zur Betätigung eines
Riegels (oder eines Riegelsystems mit mehreren Einzelriegeln) genutzt
wird. Dadurch wird ein hoher Bedienkomfort sowie ein einfacher Aufbau
erreicht. Insbesondere sind zum Umschalten der Funktionen keine
externen Werkzeuge oder Hilfsmittel notwendig. Bei aktiver Schiebetürfunktion
ist die Flügeltürfunktion
mechanisch verriegelt, und bei aktiver Flügeltürfunktion ist die Schiebetür mechanisch
gesperrt. Die Sicherung des Zugangs kann mit einem einzigen Sicherheitsmodul
erfolgen.