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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Sicherheitsschrank umfassend einen
Decken- und Seitenwandungen umfassenden Korpus sowie eine erste und
eine zweite Tür,
von denen jeweils eine Tür
um eine im Bereich einer Seitenwandung verlaufende Achse verschwenkbar
ist, wobei von einem Anlenkpunkt der ersten Tür ein erster Hebel und von
einem Anlenkpunkt der zweiten Tür
ein zweiter Hebel ausgehen und der erste Hebel und der zweite Hebel
in ihren zu dem jeweiligen Anlenkpunkt fernliegenden Enden gelenkig über ein
Verbindungselement verbunden sind, das in einer Führung zum Öffnen bzw. Schließen der
Türen verschiebbar
ist.
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Sicherheitsschränke wie
Gefahrstoffschränke
dienen zur vorschriftsmäßigen Lagerung
von Gefahrstoffen. Dabei kann der Schrank eine feuerbeständige Konstruktion
mit einer Feuerwiderstandsfähigkeit
von z. B. 90 Minuten aufweisen. In dem Schrank können neben z. B. ausziehbaren
Schubladen höhenverstellbare
Lagerebenen vorgesehen sein, um Kleingebinde, Flaschen etc. abzustellen. Die
Türen selbst
weisen häufig
eine automatische Türverstelleinrichtung
auf, die im Brandfall selbstschließend ist (s. z. B. EP-B-1 116
846).
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Bei
mit Zwangsschließung
ausgerüsteten Schränken schließen die
Türen automatisch
nach deren Loslassen. Hierdurch besteht der Nachteil, dass z. B.
dann, wenn Schubladen sich nicht vollständig im Schrank befinden, ein
Verklemmen zwischen diesen und der schließenden Tür erfolgt. Um diesen Nachteil
zu beheben, ist ein Sicherheitsschrank bekannt, der berührungslos öffnet und schließt, d. h.,
dass dann, wenn sich im Bereich des Schrankes eine Person aufhält, die
Tür öffnet und
in geöffneter
Position solange verbleibt, bis die Person sich entfernt hat. Einzig
und allein im Brandfalle erfolgt ein automatisches Schließen.
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Bei
bekannten zweiflügeligen
Sicherheitsschränken
lässt sich
jede Tür
unabhängig
von der anderen öffnen
und schließen.
Dabei können
die Türen sowohl
als Flügeltüren als
auch als Falttüren
ausgebildet sein.
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Nach
dem DE-U-20 2004 004 855 ist ein Sicherheitsschrank bekannt, bei
dem die Türen – seien es
Drehflügeltüren, seien
es Falttüren – derart
gekoppelt sind, dass ein synchrones Öffnen und Schließen erfolgt.
Werden die Türen
von Hand geöffnet,
sind aufgrund der Synchronbewegung zu Beginn erhebliche Kräfte aufzubringen.
Auch besondere Vorkehrungen bezüglich
der Dichtungen aufgrund der synchronen Bewegung kurz vor Schließen der
Türen sind
notwendig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Sicherheitsschrank
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein einfaches Öffnen und
Schließen
des Schrankes möglich
ist, ohne dass unerwünscht
hohe Kräfte
aufzubringen bzw. spürbar
sind. Auch soll auf einfache Weise eine Abdichtung im Bereich der
aneinander grenzenden Türen
möglich
sein. Ferner soll eine einfache Bedienung des Schrankes, d. h. Nutzung
des Innenraums möglich
sein, ungeachtet einer vorhandenen Zwangsschließung.
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Erfindungsgemäß wird das
Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die Führung einen ersten
und einen zweiten Abschnitt umfasst, dass der erste Abschnitt einem
Kreisabschnitt mit einem Radius folgt, der Abstand zwischen dem
Anlenkpunkt eines der von einem der Türen ausgehenden Hebels und
dem Verbindungselement ist, und dass sich an dem ersten Abschnitt
ein zweiter Abschnitt anschließt,
der einem oder mehreren Kreisab schnitten folgt, dessen Mittelpunkt
bzw. deren Mittelpunkte zu den Anlenkpunkten der Hebel an den Türen beabstandet
ist, wobei sich das Verbindungselement bei geschlossenen Türen in dem
ersten Abschnitt befindet.
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Durch
die Zwangsführung
des Verbindungselementes erfolgt eine gekoppelte, jedoch abschnittsweise
asynchrone Bewegung der Türen
derart, dass beim Öffnungsvorgang
zunächst
die Tür
bewegt wird, von der der Anlenkpunkt des Hebels ausgehet, der nicht
den Krümmungsmittelpunkt
des ersten Abschnitts vorgibt. Erst nach Durchschreiten des ersten
Abschnitts und nach Eindringen des Verbindungselementes in den zweiten
Abschnitt, der einen vom ersten Abschnitt abweichenden Krümmungsmittelpunkt
aufweist, werden beide Türen
verschwenkt und somit geöffnet,
wobei sich am Ende des zweiten Abschnitts beide Türen in vollständig geöffneter
Position befinden.
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Mit
anderen Worten ist beim Verstellen des Verbindungselementes in dem
ersten Abschnitt nur eine der Türen über den
von dieser ausgehenden Hebel verschwenkbar und beim Verstellten
des Verbindungselementes in dem zweiten Abschnitt sind beide Türen über die
Hebel verschwenkbar, die quasi sodann als Synchronhebel wirken.
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Durch
die asynchrone Bewegung der Türen beim Öffnen sind
zunächst
nur geringe Kräfte
aufzuwenden, um den Schrank zu öffnen.
Hierdurch wird die Handhabung erleichtert. Gleichzeitig bedarf es nur
einer einfachen Mittelspaltabdeckung im Bereich der Schließkanten
der Türen.
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Abweichend
vom vorbekannten Stand der Technik wird das Verbindungselement nicht
entlang einer Geraden beim Öffnen
und Schließen
der Türen bewegt,
die senkrecht zu einer von den Türen
in deren Schließstellung
aufgespannten Ebene und mittig zwischen den Achsen der Türen verläuft, sondern
auf einer sich aus Abschnitten unterschiedlicher Krümmungsradien
zusammensetzenden Kurve verstellt, wobei die Abschnitte stetig ineinander übergehen. Dabei
setzt sich der zweite Abschnitt vorzugsweise aus mehreren Kreisabschnitten
zusammen, wobei der in den ersten Abschnitt übergehende Kreisabschnitt des
zweiten Abschnitts einen kleineren Radius als nachfolgender Kreisabschnitt
des zweiten Abschnitts aufweisen sollte. Insbesondere sollte der zweite
Abschnitt einen Verlauf derart aufweisen, dass sich dessen Krümmungsradius
R zum Ende hin, wenn die Türen
in vollständig
geöffneter
Position vorliegen, sich entwickelt in R → ∞.
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Um
sicherzustellen, dass tatsächlich
nur die Tür
von Hand betätigt
wird, die der anderen beim Öffnen
vorauseilt, ist vorgesehen, dass nur die entsprechende Tür eine Handhabe
wie Griff aufweist. Somit sieht die Erfindung vor, dass die Tür, deren
Anlenkpunkt des Hebels Krümmungsmittelpunkt
des ersten Abschnitts ist, handhabungslos bzw. grifflos ist. Somit kann
für die
zweite Tür
auch das Schloss entfallen.
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Die
Führung
ist insbesondere als Kulissenschlitz ausgebildet, der vorzugsweise
in einer Platte wie Stahlblechplatte verläuft. In den Kulissenschlitz greift
sodann ein Abschnitt des Verbindungselementes wie ein Bolzen ein.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass entweder jede Tür eine Falttür mit innerem
und äußerem Türflügel ist,
wobei vom jeweiligen äußeren Flügel jeweils
der erste bzw. zweite Hebel und von jedem inneren Flügel jeweils
ein Lenkhebel ausgehen, oder jede Tür eine Drehflügeltür ist. Selbstverständlich kann
auch eine Kombination von Falttür
und Flügeltür erfolgen.
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Sofern
eine Falttür
vorgesehen ist, sollte sich der erste bzw. zweite Hebel auf dem
von derselben Tür
ausgehenden Lenkhebel gleitend abstützen. Somit wird während der
Nutzung das Eigengewicht des Hebels, der auch als Gelenkstange bezeichnet
werden könnte,
auf den Lenkhebeln abgetragen, wodurch sich eine Verbesserung der
Lagerbedingungen ergibt. Des Weiteren wird unabhängig davon, ob der Schrank über Falttüren oder
Flügeltüren verschließbar ist,
vorgeschlagen, dass der Hebel in von diesem aufgespannter Schwenkebene
abgewinkelt ist, der aus einem türseitigen
ersten oder äußeren Abschnitt und
einem verbindungselementseitigen zweiten oder inneren Abschnitt
besteht. Dabei sollte der erste Abschnitt kürzer als der zweite Abschnitt
sein. Ferner ist vorgesehen, dass der erste und der zweite Abschnitt türenseitig
einen stumpfen Winkel α einschließen. Vorzugsweise
beträgt
der Winkel 90° < α ≤ 135°.
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Der
zweite verbindungsseitig verlaufende Abschnitt des Hebels kann des
Weiteren gekröpft sein,
also seinerseits aus zwei in parallel zueinander verlaufenden Ebenen
sich erstreckenden Abschnitten bestehen. Hierdurch bedingt ist der
Hebel nicht symmetrisch zu einer Ebene ausgebildet, die parallel zur
Schwenkebene verläuft
und die Längsachse durchsetzt,
so dass ein Kippmoment im Lagerpunkt nicht erzeugt wird, das 90° zur Lager- und der Schwenkebene
steht. Ein entsprechendes Moment würde ansonsten die Lager „verkeilen" und zu höheren Lagerreibungskräften und
folglich zu einem höheren
Verschleiß führen.
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Durch
eine diesbezügliche
Konstruktion können
Oberseite des Lenkhebels und Unterseite des Hebels in einer Ebene
verlaufen, wodurch nicht nur das Eigengewicht des Hebels abgefangen,
sondern auch Einbauhöhe
reduziert wird.
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Nach
einem eigenerfinderischen Vorschlag ist vorgesehen, dass zumindest
eine der Türen
mit einer Halteeinrichtung wechselwirkt, die bei geöffneter Tür diese über eine
Zeit a arretiert und nach der Zeit a zum automatischen Schließen freigibt.
Somit werden bei gekoppelten Türen
beide Türen
des Sicherheitsschranks über
die Zeit a in geöffneter
Stellung gehalten, so dass das Innere frei zugänglich ist und ein problemloses
Nutzen des Innenraums erfolgen kann, ohne dass die Gefahr besteht,
dass ein ungewolltes Schließen
der Türen
zu einer Behinderung führt.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Tür
in geöffneter
Stellung in eine Feststelleinrichtung eingreift, dass in die Feststelleinrichtung
ein von der Tür verstellbares
Element wie Stift hineinragt, das über ein erstes Federelement
in Richtung der Tür
vorgespannt ist, und dass das Element bei entgegen seiner Federvorspannung
verstellbarer Position über
die Zeit a mittelbar oder unmittelbar über ein zeitgesteuertes Federwerk
arretiert ist.
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Die
zumindest eine Tür
kann über
eine elektrische oder mechanische Halteeinrichtung über die Zeit
a in geöffneter
Stellung arretiert sein und nach der Zeit a in Schließrichtung
kraftbeaufschlagt werden.
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Erfindungsgemäß wird ein
Sicherheitsschrank zur Verfügung
gestellt, das dem Nutzer ein Maximum an Sicherheit bietet. Wesentliche
Punkte sind dabei, dass das Bedienungssystem rein mechanisch arbeiten
kann, d. h. Fremdenergie wird nicht benötigt, so dass ein Anschluss
an ein Stromnetz nicht erfolgen muss.
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Das
Bedienungssystem selbst ist im höchsten
Maße ergonomisch,
wobei der zweiflügelige Schrank
nur über
eine Handhabe wie einen Türgriff verfügen muss. Über diese
Handhabe wird der Schrank komplett geöffnet, d. h. am Ende des Öffnungsvorgangs
sind beide Türen
vollständig
offen. Dennoch ist der gefühlte
Kraftaufwand geringer als bei einem herkömmlichen Sicherheitsschrank.
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Da
ein Sicherheitsschrank seine Aufgabe nur dann erfüllt, wenn
er geschlossen ist, gleichzeitig jedoch sichergestellt sein muss,
dass problemlos Waren entnommen bzw. eingelagert werden, sieht die
Erfindung vor, dass die Türen über einen
Zeitraum a in geöffneter
Position verharren. Geöffnete Position
bedeutet dabei grundsätzlich,
dass die einander zugewandten Flächen
der Türen
in geöffneter Stellung
einen Winkel von 90° zu
der Ebene beschreiben, die die Türen
in geschlossener Stellung aufspannen. Aufgrund der Offenhaltung
der Türen kann
eine Kollision mit eventuell herausgezogenen Schubladen nicht erfolgen.
Nach Ablauf der einstellbaren Zeitspanne a erfolgt sodann automatisch
der Schließvorgang.
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Insbesondere
führt die
zu einer Asynchronbewegung führende
Kopplung der Türen
dadurch dazu, dass bei Beginn des Öffnungsvorgangs und damit auch
zum Ende des Schließvorgangs
hin eine asynchrone Bewegung derart erfolgt, dass die Türen nacheinander,
also nicht gleichzeitig geöffnet
bzw. geschlossen werden. Unabhängig
hiervon ist die Kopplung jedoch derart gewählt, dass eine Synchronisierung
der Bewegung der Türen
in die vollständige Öffnungsstellung
hin erfolgt, d. h. dass in den Endlagen eine vollständige Öffnung bzw.
ein sicheres Schließen
gewährleistet
ist.
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Die
Türen sind über Hebel
miteinander gekoppelt, wobei die Kopplung über ein nach klassischem Maschinenbau
spielfreies Ringrillenlager oder nahezu spielfreies Gleitlager reali siert
sein kann, so dass eine unmittelbare spielfreie Verbindung zwischen
den beiden Türen
besteht.
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Zur
Realisierung des Offenhaltens der Türen sind verschiedene Möglichkeiten
gegeben. So kann ein mechanisches Halten mittels zum Beispiel einer mechanischen
Schaltuhr (Federwerk-Motor) über eine
Hemmung der Schließbewegung
(Zahnstange, Ritzel, Schwungmasse, Flügelrad) oder über eine Wippe
(Schaltung durch Verlagern des Gleichgewichts) erfolgen. Hydraulische
oder pneumatische Lösungen
sind gleichfalls möglich.
Hydraulisch bedeutet dabei, dass drucklos durch schwerkraftbedingt
veränderlicher
Flüssigkeitsspiegel
oder mit Überdruck
nach dem Prinzip des hydraulisch gedämpften Türschließers gearbeitet werden kann.
Mittels einer Kolben-Zylinder-Anordnung nach dem Prinzip einer Luftpumpe
mit enger Austrittsdüse
oder eines eine Öffnung
aufweisenden Gummiballs kann pneumatisch gearbeitet werden.
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Allerdings
sind grundsätzlich
nur die elektrischen und mechanischen Varianten von Relevanz, da
allein durch diese sichergestellt ist, dass über den Zeitraum a tatsächlich ein
Stillstehen der Türen
gewährleistet
ist. Die anderen Lösungsprinzipien
kommen diesem Vorschlag nahe, bedürfen jedoch grundsätzlich einer
aufwändigeren
Konstruktion.
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Im
Falle einer elektrischen Lösung
käme ein Transformator,
ein Elektromotor und eine Halteplatte sowie ein Endschalter und
eine elektrische Schaltuhr zum Einsatz.
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Bei
dem mechanischen Lösungsansatz
ist folgende Realisierung von Vorteil. Geht man von einem Schrank
mit Türfeststellung
(Haltekralle und Bolzen) aus, ist es allein erforderlich, ein feinmechanisches
Federwerk mit einem Stift zu versehen, dass der Stift vom Öffnen des
Schranks in das Federwerk hineingedrückt wird und somit eine Feder
gespannt wird. Hierdurch wird ein Aufzugsmechanismus eines weiteren
Federwerks betätigt.
Gleichzeitig wird der Stift in der eingedrückten Stellung arretiert. Die
Arretierung wird von dem Federwerk nach Ablauf des Aufzugsmechanismus
gelöst,
indem der Stift die Tür aus
der Türfeststellanlage
herausdrückt.
Sodann kann über
eine Schließfeder
des Schranks die Tür
in üblicher
Weise geschlossen werden.
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Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht
nur aus den Ansprüchen,
den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung
zu entnehmenden Ausführungsbeispielen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Vorderansicht eines Sicherheitsschranks mit Falttüren,
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2 eine
Prinzipdarstellung eines Sicherheitsschrankes mit Drehflügeltüren,
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3 eine
Prinzipdarstellung gekoppelter Falttüren,
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4 eine
Prinzipdarstellung gekoppelter Drehflügeltüren,
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5 eine
Oberansicht des Sicherheitsschrankes gemäß 1 im Ausschnitt,
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6 eine
Prinzipdarstellung einer Halteeinrichtung und
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7 ein
Weg-Zeit-Diagramm.
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Der 1 ist
in Vorderansicht ein Sicherheitsschrank 10 zu entnehmen,
der der DIN 12925 entsprechen kann.
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Der
Sicherheitsschrank 10 umfasst Seitenwandungen 12, 14,
Kopf- oder Deckenwandung 16, Bodenwandung 18 sowie
Rückwandung.
Dabei können
die Seitenwandungen 12, 14 sowie die Kopfwandung 16 an
ihren Rändern
frontseitig von einem umlaufenden Rahmen 17 abgedeckt sein.
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Die
Vorderfront ist durch zwei Falttüren 20, 22 verschließbar, die
jeweils aus Türflügeln 24, 26, 28, 30 besteht.
Dabei sind die äußeren Türflügel 24, 30 im
Bereich der Seitenwandungen 12, 14 schwenkbar
gelagert und gelenkig mit den inneren Türflügeln 26, 28 ver bunden.
Der sich zwischen den gelenkig miteinander verbundenen Türflügeln 24, 26 und 28, 30 einer
jeden Falttür 20, 22 ausbildende
Spalt wird über
ein Abdeckelement 26, 28 verschlossen. Zwischen
den inneren Türflügeln 26, 28 ist
eine Mittelfugendichtung vorgesehen, so dass eine ansonsten übliche Schlagleiste
nicht erforderlich ist.
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Im
Ausführungsbeispiel
geht von dem inneren Türflügel 26 der
Falttür 20 eine
Handhabe wie Griff 40 aus, um in nachstehend beschriebener
Weise die Falltüren 20, 22 zu öffnen, wobei
die Falttür 22 zeitverzögert zu
der Falttür 20 geöffnet wird,
jedoch gleichzeitig die Offenstellung erreicht wird.
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Mit
anderen Worten ist eine Ein-Hand-Bedienung möglich, da beim Öffnen der
Falttür 20 automatisch
die Falttür 22 mitgeöffnet wird.
Gleiches gilt in Bezug auf die Schließbewegung.
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Um
eine entsprechende gemeinsame, jedoch als asynchron zu bezeichnende
Bewegung zu realisieren, ist eine Konstruktion vorgesehen, die an Hand
der 3 und 5 näher erläutert wird.
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Wie
sich aus der 5 ergibt, ist auf der Außenseite
der Kopfwandung 16 ein Hebelmechanismus angeordnet, mittels
dessen die Falttüren 20, 22 zeitversetzt
geöffnet
bzw. geschlossen, jedoch gleichzeitig vollständig geöffnet werden. Hierzu sind auch
als Gelenkhebel oder -Stangen zu bezeichnende erste und zweite Hebel 44, 46 vorgesehen,
die gelenking über
ein Verbindungselement 48 wie Bolzen miteinander verbunden
sind. Das Verbindungselement 48 ist entlang einer Führung 50 verschiebbar, die
einer Kurvenbahn in nachstehend beschriebener Weise folgt. Die Führung 50 ist
vorzugsweise als Kulissenschlitz in einem Stahlblech ausgebildet,
wobei in den Kulissenschlitz das Verbindungselement 48, insbesondere
der Abschnitt eines Bolzens eingreift.
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Die
dem Verbindungselement 48 gegenüberliegenden Enden des ersten
und zweiten Hebels 44, 46 sind an den äußeren Türflügeln 24, 30 angelenkt (Anlenkpunkte 94, 95 in 3).
Des Weiteren sind – wie
bei Falttürschränken üblich – Lenkhebel
oder -stangen 52, 54 vorgesehen, die einerseits
im Bereich Rückenseitenwandung
und andererseits an den inneren Türflügeln 26, 28 angelenkt
sind.
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Um
die Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Hebel 44, 46 bzw.
den Lenkhebeln 52, 54 und den äußeren und inneren Türflügeln 24, 30 bzw. 26, 28 zu
ermöglichen,
weist der Rahmen entsprechende Schlitze 56, 58 auf.
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Jeder
erste und zweite Hebel 44, 46 setzt sich aus einem
inneren verbindungsseitigen Abschnitt 70, 72 und
einem äußeren von
dem äußeren Türflügel 24, 30 ausgehenden
Abschnitt 74, 76 zusammen. Dabei schließen die
inneren und äußeren Abschnitte 70, 74 bzw. 72, 74 einen
Winkel α ein,
der vorzugsweise zwischen 90° und
135° liegt.
Ferner ist der innere Abschnitt 70, 72 abgekröpft und
weist folglich einen ersten Abschnitt 78, 80 und
einen zweiten Abschnitt 82, 84 auf, die in parallel
zu einander verlaufenden Ebenen sich erstrecken und über eine
Stufe 86, 88 ineinander übergehen.
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Die
in einer Ebene verlaufenden Abschnitt 74, 82, 76, 84 der
ersten und zweiten Hebel 44, 46 stützen sich
auf den Lenkhebeln 52, 54 ab. Durch den geknickten
Verlauf der Hebel 44, 46 führt die zwangsweise Kreuzung
der Lenkhebel 52, 54 mit den Hebeln 44, 46 nicht
zu einer offenen Schere, bei der die Gefahr des Quetschens, Klemmens
oder Abscherens gegeben wäre.
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Der
erste und zweite Hebel 44, 46 sind gleich lang
und in ihren Anlenkpunkten 94, 95 nicht relativ verschiebbar.
Die Führung 50 ist
in Bezug auf den Bolzen bzw. das Verbindungselement 48 derart
ausgelegt, dass im Ausführungsbeispiel
beim Öffnen
der Türen 20, 22 zunächst die
Tür 20 geöffnet wird
und somit die in den Darstellungen linke Tür 22 zeitverzögert nacheilt.
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Hierzu
weist die Führung 50 erwähntermaßen einen
Verlauf einer Kurvenbahn auf, die sich aus einem ersten Abschnitt 90 und
einem zweiten Abschnitt 92 zusammensetzt und die voneinander
abweichende Krümmungsmittelpunkte
aufweisen. So folgt der Abschnitt 90 einem Kreisbogen mit
einem Radius R1, der von dem Anlenkpunkt 94 des zweiten Hebels 46 ausgeht.
Im Punkt A des ersten Abschnitts 90 sind die Türen 20, 22 beide
geschlos sen. Während
des Öffnens
der Tür 20 bewegt
sich das Verbindungselements 48 entlang des ersten Abschnitts 90. Am
Ende des ersten Abschnittes (Punkt B) ändert sich im Ausführungsbeispiel
nicht nur der Krümmungsradius
(Radius R2), sondern auch der Krümmungsmittelpunkt
wandert aus dem Anlenkpunkt 94 heraus mit der Folge, dass
bei einer weiteren Bewegung der Tür 20 der Anlenkpunkt 94 aus
der von den geschlossenen Türen 20, 22 aufgespannten
Ebene herausbewegt wird, so dass die Tür 22 mitgeöffnet wird.
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Der
zweite Abschnitt 92 setzt sich aus Bereichen 96 (Krümmungsradium
R2) und 98 (Krümmungsradium
R3) zusammen, wobei der Bereich 98 zum Ende hin sich zu
einem Radius R mit R → ∞ entwickelt.
Der Verlauf der Führung 50 ist
dabei dergestalt, dass am Ende der Bewegung des Verbindungselementes 48 in
der Führung 50 die
Türen 20, 22 vollständig geöffnet sind,
wobei die einander zugewandten Flächen der Türflügel 26, 28 parallel
zueinander und 90° zu
der Ebene verlaufen, die von den Türen 20, 22 in
ihrer geschlossenen Position aufgespannt wird.
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Um
ein reibungsarmes Verstellen des Verbindungselementes 48 in
der Führung 50 bzw.
im Kulissenschlitz zu ermöglichen,
gehen selbstverständlich
die Abschnitte 90, 92 bzw. die Bereiche 96, 98 des
Abschnitts 92 stetig ineinander über. Auch kann das Verbindungselement 48 mit
der Führung 50 als ein
Schienen-Rollen-System ausgebildet sein.
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Die
den 3 und 5 zu entnehmenden Konstruktionsmerkmale
und die damit verbundenen Vorteile und der asynchronen Bewegung
der Türen gelten
auch bei einer Verwendung bei einem Sicherheitsschrank 100 mit
Drehflügeltüren 102, 104,
wie dieser prinzipiell der 2 zu entnehmen
ist. Dabei werden grundsätzlich
für gleiche
Elemente gleiche Bezugszeichen benutzt. Von den Drehflügeltüren 102, 104 gehen
erste und zweite Hebel 106, 108 aus, die einen
abgewinkelten Verlauf wie die ersten und zweiten Hebel 44, 46 des
Schranks 10 aufweisen. Die Hebel 106, 108 sind
in ihrem zum jeweiligen Anlenkpunkt 94, 95 entfernt
liegenden Ende über
das Verbindungselement 48 verbunden, das entlang der Führung 50 in
zuvor beschriebener Weise verstellbar ist.
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Sowohl
bei dem Falttürenschrank 10 als auch
bei dem Drehflügelschrank 100 sollten
die ersten und zweiten Hebel 44, 46, 106, 108 oberhalb
der den Innenraum des Schranks 10, 100 deckenseitig begrenzenden
Kopfwandung 108, vorzugsweise in einem Zwischenfach 110 schwenkbar
angeordnet sein.
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Unabhängig hiervon
ist nach einem eigenerfinderischen Vorschlag der Erfindung vorgesehen, dass
die Türen 20, 22, 102, 104 nach
Erreichen ihrer vollständigen Öffnungsstellung über einen
Zeitraum a der z.B. zwischen 1 Minute und 15 Minuten liegen kann,
ohne dass hierdurch die Erfindung eingeschränkt wird, offen gehalten wird,
um sodann über eine
Zwangsschließung
automatisch geschlossen zu werden, so dass folglich die Türen zeitabhängig derart
verstellt werden, wie dies der 7 zu entnehmen
ist.
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So
wird über
eine Zeitspanne a jede Tür 20, 22, 102, 104 in
ihrer geöffneten
Stellung gehalten, um nach der Zeitspanne a entarretiert zu werden
und über
ein Federsystem oder sonstige geeignete Einzugmechanismen in die
Schließstellung
bewegt zu werden, die sich über
eine Zeitraum b erstreckt, der z. B. zwischen 12 und 20 Sekunden
liegen kann.
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Um
einen diesbezüglichen
Halte- und Schließvorgang
zu realisieren, sind verschiedene Möglichkeiten gegeben. Elektrische,
mechanische, hydraulische oder pneumatische sind beispielhaft zu nennen,
wobei der 6 ein mechanisch arbeitendes
System zu entnehmen ist.
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Eine
der Türen 20, 22, 102, 104 wird
in der geöffneten
Stellung von einer Haltekralle 112 fixiert, in die ein
angepasstes Element der Tür
wie Bolzen eingreift. Die Haltekralle 112 ist dabei derart
ausgelegt, dass das von der Tür
ausgehende Element festgeklemmt wird. Beim Eingreifen in die Haltekralle 112 wird
ein sich innerhalb oder in der näheren
Umgebung der Haltekralle abschnittsweise erstreckender Hebel oder
Stift 114 durch das Wechselwirken mit der Tür entgegen
der Kraft einer Feder 116 in ein Gehäuse 118 verschoben.
Hierdurch erfolgt ein Spannen der Feder 116. Gleichzeitig
wird ein Aufzugsmechanismus eines Federwerks 120 betätigt, das
die Funktion einer Schaltuhr aufweist. Dieses arretiert gleichzeitig
den Stift 114 in der zurückgezogenen Position. Ist das
Federwerk 120 abgelaufen, wird der Stift 114 freigegeben,
so dass dieser das von der Tür
ausgehende Element aus der Haltekralle 112 herausdrücken kann
mit der Folge, dass ein auf die Tür einwirkender Zugmechanismus
die Tür
in ihre Schließstellung
bewegt, wobei auf Grund der Kopplung über die ersten und zweiten
Hebel 44, 46, 106, 108 ein synchron/asynchrones
Bewegen dieser erfolgt. Dabei schließt im Ausführungsbeispiel die linke Tür 22, 104 vor
der rechten Tür 20, 102.