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Die
Erfindung betrifft einen Schrank, insbesondere Sicherheitsschrank,
mit einem Schrankkörper,
ferner mit wenigstens einer an den Schrankkörper angeschlossenen Schranktür, und mit
zumindest einer Ablageeinheit, welche an eine Innenseite der Schranktür angeschlossen
ist.
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Derartige
Schränke
sind aus der Praxis bekannt und zeichnen sich dadurch aus, dass
feste Fachböden
oder Schubladen als Ablageeinheit an die Innenseite der Schranktür angeschlossen
sind. In diesem Zusammenhang wird ergänzend auf einen Türschrank
hingewiesen, wie er in der DD 0153 574 beschrieben wird.
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Die
bekannten Schränke
sind mit dem grundsätzlichen
Nachteil verbunden, dass die Bestückung der jeweiligen Ablageeinheit
schwierig ist. Denn entweder muss man in das Innere des Schrankkörpers eingreifen
oder man hat zur Betätigung
einer Schublade nur eine Hand frei, weil mit der zweiten Hand die fragliche
Schublade gezogen werden muss. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Schrank,
insbesondere Sicherheitsschrank, der eingangs beschriebenen Ausgestaltung so
weiter zu entwickeln, dass die Bestückung der jeweiligen Ablageeinheit
einfach gelingt und diese insbesondere gut zugänglich ist, wobei zudem eine
einfache Bedienung gewährleistet
werden soll.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Schrank,
insbesondere Sicherheitsschrank, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schranktür
inklusive der Ablageeinheit als Aggregat in der Art eines Karussells
um eine von der Schranktür
beabstandete und durch die Ablageeinheit hindurchgehende Drehachse
gelagert ist, so dass die Ablageeinheit bei geöffneter Schranktür in Aufsicht
aus dem Schrankkörper
aus- und bei geschlossener Schranktür in den Schrankkörper eingeschwenkt
wird.
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Erfindungsgemäß sorgt
die Ausgestaltung des Aggregates aus Schranktür inklusive wenigstens einer
Ablageeinheit also dafür,
dass die fragliche Ablageeinheit zumindest teilweise und in geöffneter Stellung
der Schranktür
in Aufsicht aus dem Schrankkörper
ausgeschwenkt wird. Dadurch steht die Ablageeinheit im Vergleich
zu dem Schrankkörper
vor, so dass ihre Bestückung
einfach und insbesondere mit zwei Händen gelingt. Auf diese Weise
wird gesteigerten Sicherheitsanforderungen besondere Rechnung getragen
und es besteht ausdrücklich
nicht die Gefahr, dass im Schrank bevorratete gefährliche
Stoffe, wie zum Beispiel Chemikalien, herunterfallen können. Folglich
ist der fragliche Schrank in der Regel als Sicherheitsschrank nach
DIN EN 14470-1 ausgeführt
und eignet sich für
die dort beschriebenen Einsatzgebiete. Die genannten Vorteile lassen
sich sowohl geltend machen, wenn es sich bei der Ablageeinheit um
einen Fachboden handelt als auch dann, wenn an dieser Stelle eine
Schublade realisiert ist. Selbstverständlich kann die Ablageeinheit
auch noch anders ausgeführt
werden.
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In
jedem Fall sorgt die spezielle Anordnung der Drehachse in vorgegebenem
Abstand von der Schranktür
dafür,
dass das Aggregat aus Schranktür inklusive
Ablageeinheit karussellartig um seine Drehachse geschwenkt werden
kann, und zwar unter Berücksichtung
eines Schwenkwinkels von wenigstens 90°. Tatsächlich ist die fragliche Drehachse
in der Fläche
der Ablageeinheit angeordnet. Meistens verfügt die Ablageeinheit über eine
mehr oder minder dreieckige Gestalt, wobei die Drehachse im oder
in der Nähe
des Schwerpunktes dieses Dreieckes angeordnet ist. Meistens verläuft die
Drehachse zudem durch den Schwerpunkt des Aggregates aus der Ablageeinheit
und der zugehörigen
Schranktür,
welcher in etwa mit dem Schwerpunkt des fraglichen Dreiecks zusammenfällt.
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Dabei
wird man die Drehachse insgesamt im Innern des Schrankkörpers platzieren,
um zugehörige
Drehpunkte sicher im Schrankkörper
aufnehmen zu können.
Im Allgemeinen wird die Drehachse mit Hilfe von zwei sich in einem
Halterahmen gegenüberliegenden
Drehpunkten definiert. Dieser Halterahmen mag an den Schrankkörper angeschlossen
sein und umgreift das Aggregat aus Schranktür und Ablageeinheit im Wesentlichen
U-förmig.
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Auf
diese Weise können
der Halterahmen und das Aggregat aus Schranktür und Ablageeinheit eine vorgefertigte
Montagebaueinheit bilden, die dann zur Komplettierung lediglich
noch mit dem Schrankkörper
zu verbinden ist. Zu diesem Zweck verfügt der Halterahmen über zwei
Bolzen als Drehpunkte, in welche das Aggregat aus Schranktür und Ablageeinheit
drehbar eingehängt
wird. Der Halterahmen selbst ist im Allgemeinen im Querschnitt L-förmig mit
einem Schrankschenkel und einem Drehschenkel ausgebildet. Mit Hilfe
des Schrankschenkels wird der Halterahmen an den Schrankkörper angeschlossen,
wohingegen der Drehschenkel die fraglichen Bolzen als Drehpunkte
aufnimmt und definiert.
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Wie
bereits dargelegt, ist die Ablageeinheit größtenteils dreieckig ausgeführt und
besitzt in diesem Zusammenhang einen an die Schranktür angeschlossenen
Befestigungsschenkel, einen in geöffneter Stellung aus dem Schrankkörper um
ein vorgegebenes Maß ausschwenkenden
Bestückungsschenkel
und einen Stabilisierungsschenkel. Der Stabilisierungsschenkel dient
im Allgemeinen dazu, mehrere an die Schranktür angeschlossene Ablageeinheiten
untereinander (zusätzlich
zu der Schranktür)
zu koppeln. Folglich gehen mehrere Ablageeinheiten eine Verbindung
nicht nur mit ihren Befestigungsschenkeln über die Schranktür, sondern
auch über
ihre Stabilisierungsschenkel untereinander ein. Dadurch wird eine
kompakte und stabile Baueinheit des Aggregates aus Schranktür und Ablageeinheit realisiert,
insbesondere wenn mehrere Ablageeinheiten an einer Schranktür befestigt
sind. Dies gilt besonders für
den Fall, dass die jeweilige Ablageeinheit in der Höhe verstellbar
an die Schranktür
angeschlossen ist.
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Üblicherweise
ist die jeweilige Ablageeinheit als Fachboden ausgeführt, es
kann sich hierbei aber auch um eine Schublade handeln. Außerdem schlägt die Erfindung
vor, das Aggregat aus Schranktür
und Ablageeinheit mit wenigstens einer weiteren Schranktür zu koppeln,
deren Betätigung
das Aggregat verschwenkt. Auf diese Weise ist es zum Öffnen und
Schließen
des Aggregates aus Schranktür
und Ablageeinheit nicht erforderlich, dieses direkt per Hand zu
beaufschlagen, sondern können
dessen Funktionsstellungen vielmehr mit Hilfe der zusätzlichen
Schranktür
eingenommen und realisiert werden. Selbstverständlich ist es auch denkbar,
das fragliche Aggregat anderweitig mit Hilfe beispielsweise eines
angeschlossenen (linearen) Stellgliedes hin- und herzuschwenken
bzw. die ausgeschwenkte und geschlossene Stellung zu erreichen.
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Immer
wird ein Schrank zur Verfügung
gestellt, welcher mit einer speziellen Schranktür mit angeschlossener Ablageeinheit
ausgerüstet
ist, die als Aggregat ein im Schrankkörper drehbar gelagertes Karussell
formen. Dadurch, dass die Drehachse für dieses Karussell durch die
Fläche
der Ablageeinheit hindurchgeht, wird erreicht, dass die fragliche
Ablageeinheit beim Ausschwenken wenigstens teilweise den Schrankkörper verlässt und
hierdurch besonders gut und einfach zugänglich wird. Insbesondere wird gewährleistet,
dass die Ablageeinheit mit zwei Händen bestückt werden kann, was den fraglichen Schrank
zur Aufnahme gefährlicher
(chemischer) Stoffe gerade zu prädestiniert.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 den
erfindungsgemäßen Schrank
in geöffneter
Stellung,
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2 das
Aggregat aus Schranktür
mit angeschlossenen Ablageeinheiten in einer Perspektive,
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3 den
Halterahmen zur Aufnahme des Aggregates nach 2 und
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4 den
Schrank beim Öffnungsvorgang.
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In
den Figuren ist ein Schrank dargestellt, welcher sich nicht einschränkend als
Sicherheitsschrank zur Aufnahme explosionsgefährdeter Stoffe eignet und folglich
der DIN EN 14470-1 entsprechen mag. Der fragliche Schrank verfügt über einen Schrankkörper 1,
dessen Öffnung 2 im
Ausführungsbeispiel
durch insgesamt 4 Schranktüren 3a, 3b,
und 4a, 4b verschlossen ist (vgl. 1 und 4).
Jeweils 2 Schranktüren 3a, 3b und 4a, 4b formen
ein Schranktürenpaar 3a, 3b, 4a, 4b.
Dabei werden die jeweiligen Schranktürenpaare 3a, 3b; 4a, 4b jeweils gemeinsam
betätigt
und geöffnet
sowie geschlossen. Das ist jedoch nicht zwingend.
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Die
Schranktür 4a weist
ausweislich der 1 und 2 mit ihr
verbundene Ablageeinheiten 5 auf, die vorliegend als Fachböden 5 ausgeführt sind.
Die Fachböden 5 sind
an eine Innenseite der fraglichen Schranktür 4a angeschlossen
und lassen sich hinsichtlich ihrer Höhe H gegenüber einem Boden verstellen,
wie die 2 durch einen Doppelpfeil andeutet.
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Anhand
der 2 und 3 erkennt man, dass die Schranktür 4a inklusive
jeweiliger Ablageeinheit 5 als Aggregat 4a, 5 in
der Art eines Karussells um eine Drehachse 6 gelagert ist.
Die Drehachse 6 wird zwischen zwei Drehpunkten 7 bzw.
Bolzen 7 definiert, in respektive auf die das Aggregat 4a, 5 auf-
oder eingehängt
ist. Tatsächlich
geht die fragliche Drehachse 6 im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend durch
sämtliche
Ablageeinheiten 5 hindurch und ist von der Schranktür 4a um
den Betrag A beabstandet.
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Dadurch,
dass die jeweiligen Ablageeinheiten bzw. Fachböden 5 größtenteils
dreieckig ausgeführt
sind, findet sich die fragliche Drehachse 6 in etwa im
Bereich eines Schwerpunktes S dieses Dreieckes bzw. des Aggregates 4a, 5.
Dadurch lässt
sich das gesamte Aggregat 4a, 5 in der Art eines
Karussells besonders einfach drehen, weil die Drehachse 6 durch
den Schwerpunkt S des Karussells bzw. Aggregates 4a, 5 hindurchgeht.
Als Folge hiervon schwenkt die jeweilige Ablageeinheit bzw. der
Fachboden 5 bei geöffneter
Schranktür 4a in
Aufsicht aus dem Schrankkörper 1 aus
und bei geschlossener Schranktür 4a in
diesen Schrankkörper 1 ein.
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Man
erkennt, dass die Drehachse 6 im Innern frontseitig des
Schrankkörpers 1 angeordnet
ist und mit Hilfe der Drehpunkte bzw. Bolzen 7 definiert wird,
die sich gegenüberliegen
und im Übrigen
in einem Halterahmen 8 angeordnet sind.
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Der
Halterahmen 8 ist an den Schrankkörper 1 angeschlossen.
Zu diesem Zweck verfügt
der Halterahmen 8 über
eine im Querschnitt L-förmige
Gestalt und einen Schrankschenkel 8a sowie einen Drehschenkel 8b.
Mit Hilfe des Schrankschenkels 8a ist der Halterahmen 8 an
den Schrankkörper 1 angeschlossen,
vorliegend mit diesem verschraubt. Der Drehschenkel 8b dient
dagegen primär
zur Aufnahme der Bolzen 7 als Drehpunkte 7 zur
Definition der Drehachse 6.
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Die
im Querschnitt größtenteils
dreieckige Ablageeinheit bzw. der Fachboden 5 verfügt über einen
an die fragliche Schranktür 4a angeschlossenen Befestigungsschenkel 5a und
einen Bestückungsschenkel 5b,
welcher in geöffneter
Stellung des Aggregates 4a, 5 bzw. der Schranktür 4a (vgl. 1 und 2)
aus dem Schrankkörper 1 um
ein vorgegebenes Maß ausschwenkt.
Schließlich
weist die Ablageeinheit bzw. der Fachboden 5 noch einen
Stabilisierungsschenkel 5c auf.
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Über diesen
Stabilisierungsschenkel 5c sind die einzelnen Fachböden 5 miteinander
verbunden, und zwar durch eine Stabilisierungswand 9. Die
Stabilisierungswand 9 und die Schranktür 4 dienen folglich
dazu, die in der Höhe
H verstellbaren Fachböden 5 einwandfrei
untereinander zu koppeln und zu führen. Das Aggregat 4, 5 ist
insgesamt mit Hilfe von Schrägauslegern 10 in
die Bolzen 7 bzw. Drehpunkte 7 eingehängt.
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Darüber hinaus
lässt sich
das fragliche Aggregat 4a, 5 aus der Schranktür 4a und
den Ablageeinheiten 5 dadurch um seine Drehachse 6 um
den in der 2 angedeuteten Winkel α schwenken,
dass das fragliche Aggregat 4a, 5 eine mechanische
Verbindung mit der weiteren Schranktür 4b eingeht. Sobald
diese Schranktür 4b entsprechend
der Darstellung in der 4 geöffnet wird, folgt das fragliche
Aggregat 4a, 5 dieser Öffnungsbewegung. Das Gleiche gilt
für die
Schließbewegung. – Selbstverständlich liegt
es auch im Rahmen der Erfindung, die Schranktür 4a an eine oder
beide der beiden anderen Schranktüren 3a, 3b anzuschließen, wobei
in diesem Fall die beiden anderen Schranktüren 3a, 3b bzw. das
Schranktürenpaar 3a, 3b dafür sorgt,
dass die Schranktür 4a und
demzufolge das Aggregat 4a, 5 die beschriebenen
Schwenkbewegungen erfährt.