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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von Säcken, welche Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen umfassen, nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 9.
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Solche Vorrichtungen sind bekannt und schon längere Zeit am Markt erhältlich. Sie umfassen in der Regel zunächst eine Vereinzelungsvorrichtung, um einen zugeführten Gewebeschlauch, der zudem beschichtet sein kann, zu Schlauchstücken zu vereinzeln. Diese bestehen aus zwei übereinander liegenden Materialbahnen, wobei jede Materialbahn aus mehreren Schichten unterschiedlichen Materials aufgebaut sein kann. Die Schlauchstücke werden dann von zumindest einer Transportvorrichtung übernommen, um sie in die einzelnen Bearbeitungsstationen zu verbringen. Eine dieser Bearbeitungsstationen ist die so genannte Bodenöffnungsstation. Hier wird zumindest ein Ende eines Schlauchstücks aufgezogen, so dass an diesen aufgezogenen Ende ein Boden angeformt werden kann. In der Regel werden beide Enden eines Schlauchstücks auf diese Weise bearbeitet.
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Eine Vorrichtung, mit welcher derartige Säcke herstellbar sind, ist in der
DE 195 02 251 A1 offenbart. In dieser Offenlegungsschrift wird eine solche Vorrichtung vorgeschlagen, die kostengünstig herzustellen ist, um den Investitionsaufwand für die Beschaffung in Grenzen zu halten. In dieser Vorrichtung werden die Schlauchstücke im Taktbetrieb vorwärts bewegt. Dabei werden die Schlauchstücke flach liegend quer zu ihrer Hauptachse transportiert, so dass seitlich angeordnete Bearbeitungsmittel gleichzeitig beide Enden des Schlauchstücks bearbeiten können. In der Öffnungsstation werden die Schlauchstücke angehalten. Sodann wird mittels eines Saugers die obere Lage an den Enden des Schlauchstücks angehoben, so dass ein horizontal in Richtung der Hauptachse verschiebliches Blech zwischen die beiden Materiallagen des Schlauchabschnitts einfahren kann. Die untere Materiallage des Schlauchabschnitts wird durch Unterdruck auf dem Tisch, auf welchem der Schlauchabschnitt während des Transports aufliegt, festgehalten. Die obere Materiallage wird dadurch auf die Außenseite der oberen Materiallage zurückgeklappt, so dass ein Bodenrechteck entsteht. Beim Umklappen entstehen zudem so genannte Eckeinschläge, welche sich beidseits des Bodenrechtecks ausbilden und eine dreieckige Form aufweisen. Nach dem Umklappen wird das Blech wieder zurückgezogen und der Sack weiter transportiert. In der Folge werden die Schlauchstücke nacheinander von einer weiteren Transporteinrichtung übernommen, die sie in einer gleichförmigen Geschwindigkeit, also kontinuierlich, einer Bodenschließvorrichtung zuführt.
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Nach dem Öffnen des Schlauchendes liegen das Bodenrechteck und die Eckeinschläge also in der Ebene des Schlauchstückes, vorzugsweise in horizontaler Richtung, Auch bei der Bodenschließung verbleibt der Boden in der horizontalen Ebene, da das Verfahren zur Bodenschließung Vorteile aufweist. Gerade bei der Herstellung von Säcken, welche Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen umfassen, ist es notwendig, die Böden mittels Heißluft oder zumindest erhitzter Klebstoffe, wie ein Extrudat, zu fügen. Es ist bekannt, dass nur auf diese Weise sehr halt- und belastbare Böden herstellbar sind. Im Gegensatz zu Kaltklebeverfahren ist es allerdings notwendig, die Böden unmittelbar nach dem Fügen zu verpressen, wofür der Boden über seine gesamte Breite durch einen Presswalzenspalt zu führen ist. Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn nicht sogar notwendig, die Böden in einer Ebene zu bearbeiten, die parallel zu der Ebene der Schlauchstücke liegt. In diesem Fall können beide Presswalzen über die gesamte Breite auf den Boden einwirken. Dies kann beispielsweise nicht erfolgen, wenn die Böden orthogonal zum eigentlichen Sackkörper stehen. In diesem Fall kann kein durchgängiger Walzenspalt den kompletten Boden verpressen. Im Bereich der Bodenmittellinie, an der sich der Sackkörper befindet, muss die eine Presswalze zwangsläufig unterbrochen sein. Es kann dort also keine Verpressung erfolgen, was Undichtigkeiten des fertigen Sacks zur Folge haben könnte.
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Ein weiterer Aspekt bei der Bodenbearbeitung in der Ebene des Sackkörpers ist, dass, wenn mittels Heißluft der Boden verschweißt und ein Bodendeckblatt aufgeschweißt wird, die Heißluft gleichmäßig auf die zu verschweißenden Teile aufgebracht wird. Es findet also ein gleichmäßiges Fügen statt.
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In der Vergangenheit sind bei der beschriebenen Art von Sackherstellmaschinen, bei denen die Böden während der Sackherstellung in der Ebene der Schlauchkörper bleiben, Tendenzen zu höheren Leistungen zu verzeichnen, die das Kosten-Nutzen-Verhältnis solcher Maschinen deutlich erhöhen würden. Allerdings ist die Bearbeitungsgeschwindigkeit der Schlauchstücke in bekannten Vorrichtungen vor allem durch die Bodenöffnungsstation, in der zur Öffnung der Enden der Schlauchstücke in horizontaler Richtung die obere Lage des Endes des Schlauchstücks zurückgefaltet wird, stark begrenzt. Dies ist insbesondere der Tatsache geschuldet, dass ein Schieber in der Stillstandsphase des Sackes eine Lage des Endes des Schlauchstücks nahezu vollständig überstreichen muss. Diese Vorgehensweise ist vergleichsweise umständlich.
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Die
DE 843 201 B offenbart eine Vorrichtung zum Herstellen von Papiersäcken, bei der die Enden der Schlauchstücke zunächst in eine zur Schlauchstückrichtung orthogonal verlaufende Richtung umgeklappt werden. Anschließend werden die beiden Materiallagen mittels Sauger auseinander gezogen, so dass nun eine Spreizeinrichtung in den Raum zwischen den Materiallagen eingreifen und diese in die horizontale Ebene zurückfalten kann.
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Die
US 2 641 167 A offenbart eine ganz ähnlich funktionierende Einrichtung, wobei jedoch auf Spreizeinrichtungen verzichtet werden konnte.
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Die in den beiden genannten Druckschriften offenbarte Vorgehensweise ist einfach. Jedoch lassen sich nur schlecht Säcke unterschiedlicher Formate herstellen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Herstellung von Säcken vorzuschlagen, mit der sich Säcke unterschiedlicher Formate herstellen lassen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Demnach ist vorgesehen, dass die in der Vorrichtung enthaltene Einrichtung zum Öffnen der Enden der Schlauchstücke Mittel zum Umklappen der Enden der Schlauchstücke aus der horizontalen Lage in eine vertikale Lage enthält. Dabei liegen die beiden Materiallagen weiterhin zusammen. Es wird also ein Ende des Schlauchstücks um rund 90 Grad nach oben gefaltet, so dass zwischen dem Schlauchstück und dem nach oben gefalteten Ende annähernd ein rechter Winkel entsteht. Auch ein Umklappen nach unten um 90 Grad ist prinzipiell denkbar. Auf diese Weise ist es möglich, durch vergleichsweise einfache Öffnungsmittel die beiden Lagen des nach oben oder des nach unten umgefalteten Endes zu trennen und in die Horizontale zu falten. Dieser Vorgang kann dann gleichzeitig für beide Lagen und vor allem während des kontinuierlichen Betriebs erfolgen. Im Endeffekt erhält man ein Schlauchstück mit einem geöffneten Boden, das sich dann nicht von einem in einem Taktbetrieb mit einem geöffneten Boden versehenen Schlauchstück unterscheidet, so dass die bekannte Bodenschließstation verwendet werden kann. Durch die gleichmäßige Arbeitsweise für beide Materiallagen kann das Aufziehen des Bodens schneller erfolgen, so dass sich die Leistungsfähigkeit erheblich steigern lässt.
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Um nun Säcke unterschiedlichen Formats herstellen zu können, ist vorgesehen, dass die Einrichtung zum Öffnen zumindest eines Endes jeweils eines Schlauchstücks Träger umfasst, an welchen die Erfassungseinrichtungen befestigbar sind. An diesen Trägern können die Erfassungseinrichtungen in verschiedenen Positionen angebracht werden, so dass sich die Materiallagen unabhängig von der Höhe des nach oben gefalteten Endes des Schlauchstücks erfassen lassen. Weiterhin ist vorgesehen, dass die Träger als Führungen ausgestaltet sind, die parallel zu den umgefalteten Enden des Schlauchstücks, also senkrecht zur Ebene des Schlauchstücks verlaufen. Durch Verschieben der Erfassungseinrichtungen entlang der Führungen sind diese also höhenverstellbar. Mit „höhenverstellbar” ist dabei gemeint, dass der Abstand der Erfassungseinrichtungen zu der Transportebene der Schlauchstücke veränderbar ist. Bei späteren Böden, die eine kleine Breite haben, ist der um 90 Grad umgeklappte Bereich des Schlauchstückendes bereits klein, so dass die Erfassungseinrichtungen entlang der Führungen nahe an die genannte Transportebene heran gebracht werden. Bei großen Bodenbreiten werden die Erfassungselemente weiter von der Transportebene entfernt. Die Führungen können als einfache Stäbe ausgestaltet sein, an welchen die Erfassungseinrichtungen mittels geeigneter Befestigungsmittel, beispielsweise Rändelmuttern, arretiert werden können. Wenn zumindest zwei parallele Führungen für jede Erfassungseinrichtung vorgesehen sind, so lässt sich ein Abkippen der Erfassungseinrichtungen verhindern. Insgesamt lässt sich so eine Erfassungseinrichtung einfach und schnell in ihrem vertikalen Abstand zum Schlauchstück anordnen. Die Höhe des nach oben oder des nach unten gefalteten Endes definiert letztendlich die Breite des fertigen Bodens.
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Mit weiteren Mitteln zum Trennen und Falten der Materiallagen, die Gegenstände der Unteransprüche sind, ist es dann vorgesehen, die beiden Lagen jeweils um 90 Grad von einander weg zu falten, so dass dann die eine Materiallage wieder zurück in die Ursprungsebene zurückgebracht wird und die andere Materiallage weiter auf die Außenseite des Sackkörpers gefaltet wird. Das Ende des Schlauchstücks wird also, nachdem dieses in die Vertikale gebracht wurde, gleichmäßig in beide Richtungen geöffnet. Hierdurch kann der Öffnungsvorgang nicht unerheblich beschleunigt werden. Weitere Details dieses Öffnungsvorgangs werden im Folgenden im Zusammenhang mit den Erläuterungen zu den Mitteln zum Trennen der Materiallagen angegeben.
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Vorteilhaft ist dabei, wenn die Einrichtung zum Öffnen zumindest eines Endes eines Schlauchstücks für dieses Ende zumindest zwei Erfassungseinrichtungen umfasst, wobei mit jeder Erfassungseinrichtung eine Materiallage des betreffenden Schlauchstücks erfassbar ist und wobei mit den zumindest zwei Erfassungseinrichtungen die Materiallagen voneinander trennbar sind. Diese Erfassungseinrichtungen sind dazu geeignet, Kräfte auf die beiden äußeren Materiallagen aufzubringen, wobei die Kräfte entgegen gesetzt gerichtet sind. Dabei müssen die Kräfte groß genug sein, um eventuell vorhandene attraktive Kräfte, die beispielsweise durch eine elektrostatische Aufladung hervorgerufen werden können, zu überwinden. Die Erfassungseinrichtungen brauchen, wenn die Enden des Schlauchstücks um 90 Grad gegenüber der Horizontalen umgefaltet sind, nur in einer horizontalen Ebene bewegt werden. Dieses spart gegenüber anderen Vorrichtungen zur Herstellung von Säcken, die Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen umfassen, Bauhöhe ein. Wenn die Erfassungseinrichtungen auf umlaufenden Elementen, wie etwa Scheiben, an denen Erfassungseinrichtungen exzentrisch gelagert sind, angeordnet sind, können diese zumindest zeitweise mit gleichem Geschwindigkeitsvektor, der die Geschwindigkeitsrichtung und den Betrag der Geschwindigkeit angibt, wie das Schlauchstück betrieben werden. Somit können die Lagen des Endes eines Schlauchstücks auch dann voneinander getrennt werden, wenn das Schlauchstück im kontinuierlichen Betrieb transportiert wird.
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Besonders geeignet sind für diesen Zweck Sauger, die auf einem Balken angeordnet sein können. Diese können beidseitig an das hochgeklappte Ende herangeführt werden. Nachdem die Sauger mit Unterdruck beaufschlagt wurden, können sie wieder voneinander entfernt werden, so dass die Materiallagen ebenfalls voneinander entfernt werden. Nun ist das Innere des Schlauchstücks zugänglich.
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Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet Spreizelemente, welche zwischen die beiden Materiallagen des zu öffnenden Endes des Schlauchstücks einbringbar sind. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn diese Spreizelemente die Materiallagen soweit voneinander weg bewegen, dass diese anschließend vollständig horizontal liegen. Solche Spreizelemente entfalten vor allem dann eine gute Wirkung, wenn sie in Kombination mit den zuvor beschriebenen Erfassungseinrichtungen betrieben werden. In diesem Fall können die Spreizelemente ohne Probleme in den Zwischenraum zwischen den bereits durch die Erfassungselemente voneinander getrennten Materiallagen eintauchen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einrichtung zum Öffnen eines Endes eines Schlauchstücks zumindest eine Anpresswalze umfasst, welche zusammen mit einer Gegenlage einen Spalt bildet, durch welchen zumindest Teile eines geöffneten Endes eines Schlauchstücks führbar und diese Teile mit einer Presskraft beaufschlagbar sind. Diese Anpresswalze hat also die Aufgabe, den aufgezogenen Boden zu plätten und damit in der geöffneten Form zu fixieren. Damit kann auf die in der eingangs erwähnten Patentschrift offenbarten Prägestempel verzichtet werden, welche zur Anwendung ungeeignet sind, wenn die Schlauchstücke kontinuierlich transportiert werden. Die Gegenlage kann auch aus einer weiteren Walze bestehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn jeder Seite der Vorrichtung eine einzelne Anpresswalze zugeordnet ist, so dass die geöffneten Enden eines Schlauchstücks separat verpresst werden können.
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In einer Vorrichtung zur Herstellung von Säcken, welche Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen umfassen, werden in der Regel an beiden Enden Böden angeformt. Da Bodenöffnungsstationen oft viel Bauraum beanspruchen, ist es von besonderem Vorteil diese in Transportrichtung versetzt anzuordnen. Dieser Gedanke wirkt sich besonders vorteilhaft aus, wenn Einrichtungen zum Öffnen zumindest eines Endes eines Schlauchstücks eingesetzt werden, die zuvor beschriebene Elemente umfassen. Grundsätzlich ist dieser Gedanke jedoch unabhängig von den vorgenannten Elementen. Der Ausdruck „In Transportrichtung versetzt” meint dabei, dass ein Bearbeitungsschritt zunächst an einem Ende des Schlauchstücks erfolgt und der gleiche Bearbeitungsschritt am anderen Ende des Schlauchstücks erfolgt, nachdem das Schlauchstück weiter transportiert wurde. Auf diese Weise ist es möglich, Säcke mit einem sehr geringen Bodenmittenabstand herzustellen. Der Bodenmittenabstand ist dabei der Abstand von Faltlinie zu Faltlinie, wobei die Faltlinien diejenigen sind, um die die Endbereiche nach oben geklappt werden. Der Schritt des Aufstellens der Schlauchstückenden erfolgt bevorzugt in der beschriebenen Abfolge, jedoch kann dieser Verfahrensschritt auch für beide Enden gleichzeitig erfolgen, da die entsprechenden Vorrichtungsbestandteile nicht viel Platz benötigen.
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Ein großer Vorteil einer versetzten Anordnung ist darin zu sehen, dass vor allem die einzelnen Elemente der Bodenöffnungsstation mit den Erfassungselementen und den Spreizelementen von beiden Seiten der Vorrichtung und damit sehr gut zugänglich sind. Diesen Vorteil sieht man vor allem dann, wenn man bedenkt, dass in der Bodenöffnungsstation zahlreiche bewegliche Bauteile vorhanden sind, die einem Verschleiß unterliegen und daher regelmäßig gewartet oder ausgetauscht werden müssen.
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Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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Die einzelnen Figuren zeigen:
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1 Prinzipskizze einer Vorrichtung zur Herstellung von Gewebesäcken
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2 Perspektivische Ansicht einer Bodenöffnungsstation in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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3 Ansicht III-III aus 2
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4 Ansicht IV-IV aus 3
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5 Ansicht V-V aus 2
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Die 1 zeigt schematisch einzelne Schritte zur Verarbeitung eines Gewebeschlauches zu Säcken, wie sie in Sackherstellungsvorrichtung 1 erfolgen.
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Zunächst wird der Gewebeschlauch 2 der Sackherstellungsvorrichtung 1 zugeführt. Dies geschieht vorteilhafterweise durch Abwickeln des einen Wickel 3 bildenden Gewebeschlauches in einer Abwicklungseinrichtung 4. Anschließend erfährt der Schlauch 2 die so genannte Öffnung in der Lagentrennstation 5. Dabei wird der Gewebeschlauch um ein Innenwerkzeug herum geführt, welches die beiden Lagen voneinander trennt, so dass sich die Lagen, falls sie bei einem der Herstellungsschritte des Schlauches miteinander verklebt wurden, trennen. Nur bei getrennten Lagen kann sichergestellt werden, dass die folgenden Produktionsschritte ordnungsgemäß durchgeführt werden können. Im Anschluss werden die voneinander getrennten Materiallagen des Schlauches wieder aufeinander gelegt.
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Der Gewebeschlauch wird nun der Querschneideeinrichtung 6 zugeführt, die den Gewebeschlauch in einzelne Schlauchstücke vereinzelt.
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Anschließend erfolgt eine Änderung der ursprünglichen Transportrichtung z, in der der Schlauch bzw. die Schlauchstücke in Richtung ihrer Längsachsen transportiert wurden, in die neue Transportrichtung x, so dass die Schlauchstücke nun nicht mehr in Richtung z ihrer Schlauchlängsachse, sondern quer hierzu transportiert werden, so dass die Enden der Schlauchstücke zwecks Anformung der Böden seitlich erreichbar sind.
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In der folgenden Station, der Bodenöffnungsstation 8, werden beide Enden eines jeden Schlauchstücks geöffnet und die so genannten Bodenquadrate gelegt. In der darauf folgenden Ventilstation 9 wird auf eines der beiden offenen Enden ein Ventil aufgelegt und befestigt. Die offenen Böden werden nun in der Bodenschließstation 10 geschlossen, wobei zwei Laschen aufeinander gelegt und miteinander dauerhaft, beispielsweise durch verschweißen, verbunden werden. Den Abschluss des eigentlichen Sackherstellprozesses bildet das Aufbringen je eines Bodendeckblattes auf die Böden in der Deckblattstation 11. Dazu können die Deckblätter ebenfalls aufgeschweißt werden. Die fertigen Säcke werden anschließend auf dem Sackstapel 12 abgelegt und von dort auf nicht näher beschriebene Weise abtransportiert.
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Die 2 zeigt Details einer Öffnungsstation 5 in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Schlauchstücke 13 werden mittels einer nicht näher gezeigten Transportvorrichtung in Richtung x auf der Oberfläche einer Auflage 14, beispielsweise auf der Oberfläche eines Tisches, flach liegend, also horizontal, transportiert. Um ein Ende 15 des Schlauchstücks erfindungsgemäß zu öffnen, wird dieses Ende zunächst aus der horizontalen Lage in eine vertikale Position gebracht. Um dieses Falten zu ermöglichen, muss das Schlauchstück mit einer Gegenlage beaufschlagt sein. Dazu wird das Schlauchstück 13 unter ein Falzband 16 eingefädelt. Dieses Falzband kann sich relativ zu den Schlauchstücken in Ruhe und damit relativ zur Auflage in Bewegung befinden. Die Schlauchstücke können sich aber auch relativ zu dem Falzband 16 bewegen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sich das Falzband in Ruhe befindet. Das Falzband kann aus einem flexiblen, aber stark vorgespannten Material bestehen. Vorzugsweise bestehen diese aber aus Stahlblechen, welche auf eine nicht gezeigte Weise mit der Auflage 14 oder mit dem Maschinengestell verbunden sind. Stahlbleche haben gegenüber anderen Bauteilen den Vorteil einer geringeren Dicke bei gleicher Belastbarkeit. Ist das Schlauchstück 13 eingefädelt, wird es anschließend an einem Leitelement 17, beispielsweise einem Leitblech vorbei geführt.
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Nachdem das Ende 15 des Schlauchstücks 13 in die vertikale Position gebracht worden ist, gelangt dieses zur eigentlichen Bodenöffnungsvorrichtung 18, die in dieser Figur schematisch dargestellt ist. In dieser Bodenöffnungsvorrichtung 18 sind zwei Saugerbalken vorgesehen, die beidseits des hochgeklappten Endes angreifen und in bzw. gegen die Richtung z geführt werden, so dass die Materiallagen voneinander getrennt werden. Gleichzeitig werden die Saugerbalken auch in Richtung X bewegt, um an den weiter transportierten Sack angreifen zu können. Das Innere des Endes 15 des Schlauchstücks 13 ist nun zugänglich. In diesen Innenraum greifen nun Spreizelemente ein, die die Materiallagen weiter auseinander drücken, bis diese wieder horizontal hegen. Diese Situation ist anhand des geöffneten Bodens 19 dargestellt.
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Das Öffnen des zweiten Endes 15' des Schlauchstücks 13 erfolgt auf gleiche Weise, jedoch versetzt zur Öffnung des ersten Endes 15. Das erste Ende wird bereits in der Bodenöffnungsvorrichtung 18 geöffnet, während das zweite Ende 15' unter das Falzband 16' geführt wird. Mittels dem Leitelement 17' und der Bodenöffnungsvorrichtung 18' wird der geöffnete Boden 19' auf die zuvor beschriebene Art und Weise erzeugt. Eine versetzte Anordnung der Bauteile ist vorteilhaft, wenn Säcke mit sehr kleinen Bodenmittenabstände A produziert werden sollen.
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Bei Verlassen der Bodenöffnungsstation 8 liegt das Schlauchstück mit geöffneten Böden 19, 19' vor, wobei alle Bestandteile der geöffneten Böden im Wesentlichen in der Ebene der Auflage 14 liegen.
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Ein besonderer Aspekt der Bodenöffnungsstation 8 ist darin zu sehen, dass jede Bodenöffnungsvorrichtung 18, 18' durch einen eigenen Antrieb mit Drehmoment versorgt wird. Dies ist durch den Motor 22 an der Bodenöffnungsvorrichtung 18 veranschaulicht. Der entsprechende Motor an der Bodenöffnungsvorrichtung 18' ist in der dargestellten Ansicht nicht sichtbar. Der Motor einer Bodenöffnungsvorrichtung 18, 18' versorgt vor allem die Saugleisten mit einem Antriebsmoment, so dass diese die Materiallagen voneinander weg bewegen können. Auch werden die Spreizelemente von diesem Motor mit Drehmoment versorgt.
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Den Abschluss der Bodenöffnungsvorrichtungen 18, 18' bilden die Anpresswalzen 23, 23', welche dem Zweck dienen, die frisch geöffneten Böden zu verpressen und damit in ihrer Lage zu fixieren. Die im Rahmen der Bodenöffnung entstandenen Knickkanten werden dabei ausgestrichen und bilden dann richtige Falzkanten, so dass die Tendenz der Böden abnimmt, sich wieder aufzurichten. Als Gegendruckelement zu den Anpresswalzen 23, 23' dient entweder die Auflage 14 oder die Gegendruckwalzen 24, 24'. Die Anpresswalzen 23, 23' sind in der 2 in Transportrichtung x gesehen in gleicher Höhe angeordnet. Diese Walzen 23, 23' können aber auch versetzt zueinander angeordnet sein, damit auch die geöffneten Böden unmittelbar nach dem Öffnungsvorgang auf die beschriebene Weise verpresst werden können.
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Die 3 zeigt die Ansicht III-III in 2. In dieser 3 sind Details der Bodenöffnungsstation 8 zu erkennen. Zum Erfassen der Materiallagen des Endes 15 des Schlauchstücks 13 sind Saugerleisten vorgesehen, von denen die dem Betrachter zugewandte Saugerleiste 20 zu sehen ist. Auf der dem Betrachter abgewandten Seite der Saugerleiste 20 sind Sauger angeordnet, die die dem Betrachter zugewandte Seite des Endes 15 des Schlauchstücks 13 zu erfassen vermögen.
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Da mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 Säcke mit unterschiedlichen Bodenbreiten herstellbar sein sollen, besteht die Möglichkeit, dass die hochgeklappten Enden 15 der Schlauchstücke 13 verschiedene Höhen H aufweisen. Um ein ordnungsgemäßen Öffnen der Enden mittels der Sauger zu erreichen, sollten diese möglicht nahe am oberen Ende des Endes 15 angreifen. Zu diesem Zwecke sind die Saugerleisten 20, 20' an vertikalen Führungen 21, 21' lösbar befestigt, so dass die Saugerleisten in Richtung des Doppelpfeils y entlang der hochgeklappten Enden 15 verschoben und entsprechend derer Höhen H justiert werden können. Die Führungen können auf verschiedene Arten ausgeführt sein. Diese können Rund- oder Rechteckprofile, die massiv oder hohl sind, sein.
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Die 4 zeigt die Ansicht IV-IV aus der 3. Zusätzlich zu der vorderen Saugerleiste 20 und der vorderen Führung 21 sind nun auch die Saugerleiste 20' und die Führung 21' zu erkennen.
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Die 5 zeigt die Ansicht V-V der 2. Die Anpresswalze 23 ist in einem Hebelarm 25 oder in einem Hebelarmpaar gelagert. Der Hebelarm 25 selbst ist im Maschinengestell oder in Anbauteilen 26 des Maschinengestells schwenkbar gelagert. In einer Ausführungsform ist der Hebelarm 25 um eine Achse 27, die fest mit Anbauteilen verbunden ist, schwenkbar und auf dieser Achse fixierbar. Dazu kann eine geeignete, aber nicht gezeigte Klemmeinrichtung vorgesehen sein. Mittels der Fixierung des Hebelarms 25 auf der Achse 27 kann der Abstand der Umfangsfläche zu der Gegendruckwalze oder zu der Auflage 14 fest eingestellt werden. Auf diese Weise wird der geöffnete Boden nur dann mit einer Anpresskraft beaufschlagt, wenn diese auch notwendig ist, um die Bestandteile des geöffneten Bodens in die horizontale Ebene zu bringen.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Hebelarm frei drehbar auf der Achse 27 gelagert ist. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass der Hebelarm 25 fest mit einer Welle verbunden ist, welche drehbar in den Anbauteilen gelagert ist. In der genannten Ausführungsform kann nun die Anpresswalze 23 mit einer vorgegebenen Kraft, beispielsweise der eigenen Gewichtskraft auf die geöffneten Böden wirken.
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Als Gegenlage für die Anpresswalze, um den geöffneten Boden zu verpressen, kann die Auflage
14, die in der
2 gezeigt ist, dienen. Eine weitere Möglichkeit ist allerdings, eine Gegendruckwalze
24 vorzusehen, mit welcher die Anpresswalze
23 einen Walzenspalt bildet, in welchem die geöffneten Böden
19 verpressbar sind. Die Gegendruckwalze kann drehbar, aber gestellfest angeordnet sein.
Bezugszeichenliste |
1 | Sackherstellungsvorrichtung |
2 | Gewebeschlauch |
3 | Wickel |
4 | Abwicklungseinrichtung |
5 | Öffnungsstation, Lagentrennstation |
6 | Querschneideeinrichtung |
7 | Einrichtung zur Änderung der Transportrichtung |
8 | Bodenöffnungsstation |
9 | Ventilstation |
10 | Bodenschließstation |
11 | Deckblattstation |
12 | Sackstapel |
13 | Schlauchstück |
14 | Auflage |
15, 15' | Ende des Schlauchabschnitts |
16, 16' | Falzband |
17, 17' | Leitelement |
18, 18' | Bodenöffnungsvorrichtung |
19, 19' | geöffneter Boden |
20, 20' | Saugerleiste |
21, 21' | vertikale Führung |
22 | Motor |
23, 23' | Anpresswalze |
24 | Gegendruckwalze |
25 | Hebelarm |
26 | Anbauteil |
27 | Achse |
28 | |
28 | |
30 | |
31 | |
32 | |
33 | |
34 | |
35 | |
36 | |
37 | |
38 | |
39 | |
40 | |
A | Bodenmittenabstand |
H | Höhe des Endes 15 |
x | Transportrichtung der Schlauchstücke 13 |
y | Richtung orthogonal zu der Ebene, die durch die Transportrichtung x und der Erstreckungsrichtung z aufgespannt wird |
z | Erstreckungsrichtung der Schlauchstücke 13 |