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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum aufrechten Bereitstellen
eines Paares Gehhilfen, umfassend eine Trägerplatte, an
welcher den beiden Gehhilfen zugeordnete Einstellrohre angebracht
sind.
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Das
Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung erstreckt sich auf Gehhilfen,
welche nach Art von Unterarmgehhilfen ausgebildet sind sowie auch Gehhilfen,
welche als Achselgehstützen ausgebildet sind. Die Nutzer
von derartigen Gehhilfen stehen oftmals vor dem Problem, diese beispielsweise
bei einem Arztbesuch oder während eines Aufenthalts zu Hause
oder an öffentlichen Plätzen – wie Restaurants,
Kinos und dergleichen – derart abstellen zu müssen,
dass diese bei Bedarf wieder leicht erreichbar und griffbereit zur
Verfügung stehen. Werden nämlich Gehhilfen wie üblich
liegend auf dem Fußboden deponiert, so besteht Unfallgefahr
für andere Personen.
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Aus
der
DE 197 47 631
A1 geht eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Bereitstellen von Gehhilfen hervor. Um die vorstehend geschilderte Problematik
zu lösen, werden die Gehhilfen mit dieser Vorrichtung aufrecht,
also vertikal bezüglich des Bodens ausgerichtet. Zu diesem
Zwecke umfasst die Vorrichtung im Wesentlichen eine Trägerplatte
zum Bodenaufstand, auf welcher zwei beabstandet zueinander angeordnete
Einstellrohre befestigt sind. Die beiden Einstellrohre sind identisch
ausgebildet und deren Längsachse erstreckt sich orthogonal
zur Oberfläche der Trägerplatte. Zur Erleichterung
einer Einführung der Gehhilfen sind die beiden Einstellrohre
an ihrem distalen Ende mit trichterförmigen Hülsen ausgestattet.
Zwar ermöglicht diese vorbekannte Vorrichtung das aufrechte
Bereitstellen eines Paares von Gehhilfen, jedoch verursacht die
Schwerpunktlage insbesondere von Unterarmgehhilfen eine ungeordnete
Ausrichtung bezüglich des Ständers, so dass diese
in der Regel nicht griffbereit bereitstehen. Zudem lässt
sich diese vorbekannte Vorrichtung nicht unmittelbar angrenzend
an eine Wand aufstellen, da der endseitig abgewinkelte Unterarmteil
von Unterarmgehhilfen in der Regel Wandkontakt bekommt, was im Laufe
der Zeit zu Beschädigungen der Wand führt. Die
Vorrichtung muss also aufwendig manuell beabstandet bezüglich
der Wand so positioniert werden, dass der unerwünschte
Wandkontakt unterbleibt.
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Aus
der
EP 1 267 678 B1 geht
eine weitere Vorrichtung zum aufrechten Bereitstellen eines Paares
von Gehhilfen hervor, welche sich ebenfalls des Konstruktionsprinzips
einer Trägerplatte mit orthogonal hierauf befestigten Einstellrohren
bedient. Gemäß einer Ausführungsform
können die Einstellrohre dabei über ihre äußeren
Mantelflächen miteinander in Kontakt kommen. Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass sich hieraus eine recht enge Positionierung
von einzustellenden Gehhilfen ergibt, welche im Falle von Unterarmgehhilfen
wegen des recht breitbauend ausgeführten Unterarmteils
ebenfalls ungeordnet und insoweit nicht griffbereit zur Verfügung
gestellt werden.
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Aus
der
DE 81 15 290 U1 geht
eine weitere vorbekannte Vorrichtung zum aufrechten Bereitstellen
eines Paares von Gehstützen hervor, welche trägerplattenseitig
mit Rollen ausgestattet ist, um eine flexible Positionierung der
Vorrichtung in einem Raum zu erzielen. In einer der Ausführungsformen sind
die Einstellrohre beidseits offen, so dass eingestellte Gehhilfen
als Stopper bezüglich der rollenden Trägerplatte
dienen. Auch hier sind die Längsachsen beider Einstellrohre
orthogonal zur Fläche der Trägerplatte ausgerichtet,
was die vorstehend geschilderten Nachteile mit sich bringt, wie
im übrigen auch die zeichnerische Darstellung in dieser
Druckschrift illustriert.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum aufrechten Bereitstellen eines Paares Gehhilfen zu schaffen,
welche ein geordnetes und damit gut zugängliches Bereitstellen
der Gehhilfen ermöglicht und insbesondere Wandbeschädigungen
ausschließt.
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Die
Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden
Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen
Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
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Die
Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass jeder
Gehhilfe ein spezielles Einstellrohr zugeordnet ist, deren Längsachsen
parallel zueinander und unter einer spitzwinkligen Schrägstellung
zur Vertikalen verlaufend an der gemeinsamen Trägerplatte
befestigt sind, um eine Ausrichtung in eine vordere Entnahmeposition
mit hinreichend rückwärtigem – gegenüberliegenden – Abstand
zu erzielen.
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Mit
anderen Worten beinhaltet die Erfindung eine spezielle Positionierung
der Einstellrohre bezüglich der Trägerplatte,
welche von der Vertikalen abweichend eine Zwangsausrichtung eingestellter
Gehhilfen aufgrund der Schwerkraft ermöglicht. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene
Neigung wird neben des Vorteils einer geordneten griffbereiten Ausrichtung
auch ein höherer Wandabstand erzielt, wenn die Vorrichtung
am Boden vor einer Wand positioniert wird. Insbesondere der nach
hinten abgeschrägte Teil von Unterarmgehhilfen können
dann nicht mehr in schädigenden Wandkontakt treten.
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Besonders
bevorzugt ist eine spitzwinklige Schrägstellung im Bereich
zwischen 4 bis 10° abweichend von der Vertikalen, ganz
bevorzugt 6°. Die Vertikale verläuft hier orthogonal
bezüglich der Trägerplatte, so dass als Bezugssystem
im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Trägerplatte definiert
ist. Eine zu geringe spitzwinklige Schrägstellung würde den
erfindungsgegenständlichen Zweck verfehlen, wie Versuche
ergaben. Dagegen würde eine zu große spitzwinklige
Schrägstellung die Zugänglichkeit der Gehhilfen
erschweren und eine Unfallgefahr darstellen. Darüber hinaus
würde eine zu große Schrägstellung die
Standstabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beeinträchtigen.
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Gemäß einer
die Erfindung verbessernden Maßnahme ist vorgesehen, dass
die Einstellrohre im Verbindungsbereich zur Trägerplatte
mit jeweils mindestens einem Durchbruch zum Wasserabfluss versehen
sind. Hierdurch lässt sich das Innere der Einstellrohre
in einfacher Weise mittels Wasser spülen und es bleibt
nicht zu befürchten, dass sich korrosionsverursachende
Wasserrückstände am Boden der Einstellrohre ansammeln.
Eine derartige Reinigung ist insbesondere in hygienischen Umgebungen
deshalb erforderlich, weil mit den Fußpfropfen oftmals Straßenschmutz
mittransportiert wird. Im Winter kommen außerdem Schnee-
und Eisreste hinzu. Deren Abfluss nach dem Auftauen werden durch
die hier beschriebenen Durchbrüche begünstigt.
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Die
erfindungsgegenständliche Vorrichtung lässt sich
nach den folgenden zwei bevorzugten Varianten ausführen:
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Zum
einen ist vorgesehen, dass die Trägerplatte zum Bodenaufstand
genutzt wird und insoweit flach ausgebildet ist, vorzugsweise auch
ein die Standstabilität begünstigendes hohes Gewicht
aufweist. Diese flache Trägerplatte kommt direkt oder über
separate, vorzugsweise elastomere, Standfüße auf
dem Boden zur Auflage.
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Alternativ
hierzu kann die Trägerplatte im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch zur Wandmontage dienen und insoweit abgewinkelt geformt sein.
Mit einem horizontalen Abschnitt erfolgt die Befestigung der Einstellrohre
und über einen vertikalen Abschnitt kann eine Befestigung
direkt an einer Wand, vorzugsweise durch Anschrauben, erfolgen. In
Abwandlung hiervon ist es auch möglich, die Befestigung
an einem Bett per geeigneter Adaptervorrichtungen vorzunehmen. Bei
Wandmontage wird empfohlen, die Trägerplatte vorzugsweise
etwa 20 cm vom Boden beabstandet anzubringen, um in einfacher Weise
eine Bodenreinigung hierunter zu gestatten.
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Die
schräge Befestigung der beiden Einstellrohre an der zugeordneten
Trägerplatte verfolgt vorzugsweise über eine Verschraubung,
in dem je eine Schraube in eine endseitig jedes Einstellrohres fixierte
Gewindebuchse eingedreht wird. Hierfür weist die Trägerplatte
je eine korrespondierende Durchgangsbohrung auf, welche zur Versenkung
der Schraubenköpfe vorzugsweise als Stufenbohrung oder
dergleichen ausgeführt ist. Der Vorteil dieser Lösung
besteht darin, dass Einstellrohre im Reparaturfall leicht austauschbar
sind und die erfindungsgegenständliche Vorrichtung sich
im abgeschraubten Zustand der Einstellrohre flach und platzsparend
verpacken lässt. Daneben ist es auch möglich,
die beiden Einstellrohre durch Anschweißen an die gemeinsam
Trägerplatte zu befestigen. Diese unlösbare Verbindung
setzt natürlich Materialgleichheit der miteinander zu verschweißenden
Bauteile voraus.
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Gemäß einer
anderen die Erfindung verbessernden Maßnahme wird vorgeschlagen,
dass die Länge beider Einstellrohre derart bemessen ist,
dass sich diese über mindestens 30° der Länge
der Gehhilfen (im ausgefahrenen Zustand) erstreckt. Dies entspricht
einem Bereich von etwa 30 cm bis 80 cm. Durch die ungewöhnlich
lange Ausführung der Einstellrohre wird in Verbindung mit
einem hinreichenden Innendurchmesser eine zuverlässige
Führung der hierin einzustellenden Gehstützen
erzielt. Außerdem sind recht lang ausgebildete Einstellrohre
Voraussetzung dafür, dass die erfindungsgegenständliche
Schrägstellung zur Wirkung kommt.
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Weiterhin
vorzugsweise sollte der Abstand der Längsachsen beider
parallelen Einstellrohre im Bereich zwischen 80 mm und 120 mm liegen,
um die beiden Gehstützen eng nebeneinander zu positionieren,
derart, dass diese sich im eingestellten Zustand andererseits auch
nicht in ihrer Lage behindern. Diese Maßnahme ist Voraussetzung
dafür, dass die erfindungsgegenständliche Schrägstellung
zur Wirkung kommt.
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Gemäß einer
weiteren die Erfindung verbessernden Maßnahme wird vorgeschlagen,
dass die beiden Einstellrohre an ihrem distalen Ende mit Kunststoffhülsen
versehen sind. Die Kunststoffhülsen dienen einem Kratzschutz
der Gehhilfen. Die Verbindung zu den Einstellrohren kann durch Aufpressen,
Einpressen oder Aufschrauben erfolgen. Erforderlichenfalls kann
eine Sicherung in der montierten Position mittels Klebstoff durchgeführt
werden. Ferner wird vorgeschlagen, die Kunststoffhülsen im
Bereich der Einführöffnung mit einer Innenfase auszustatten,
um eine trichterförmige Wirkung für ein leichtes
Einführen der Gehhilfen zu erzielen.
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Es
wird vorgeschlagen, sowohl Trägerplatte als auch die hieran
befestigten Einstellrohre aus Edelstahl auszuführen. Dieses
Material lässt sich insbesondere in hygienischen Umgebungen
einsetzen, da es leicht zu reinigen ist. Darüber hinaus
verleiht dieses Material der gesamten Vorrichtung in Bodenausführung
auch eine günstige Standstabilität. Alternativ
hierzu ist es möglich, vorzugsweise die Einstellrohre aus
Kunststoff auszuführen, um den Fertigungsaufwand zu reduzieren.
Insbesondere kann auf eine separate Kunststoffhülse als
Kratzschutz bei dieser Ausführungsform verzichtet werden.
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Weitere,
die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend
gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Vorderansicht einer Vorrichtung zum aufrechten Bereitstellen eines
Paares von Gehhilfen,
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung nach 1 in einer
Bodenaufstandvariante, und
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3 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung zum aufrechten Bereitstellen eines
Paares Gehhilfen in einer Wandmontagevariante.
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Gemäß 1 besteht
die Vorrichtung zum Bereitstellen eines Paares Gehhilfen 1 im
Wesentlichen aus einer Trägerplatte 2 sowie zwei
Einstellrohren 3a und 3b, welche bodenseitig hieran
befestigt sind. Die Trägerplatte 2 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel zum Bodenabstand flach ausgebildet.
Die beiden Einstellrohre 3a und 3b weisen Endseitig
hierin eingepresste Gewindebuchsen 4a und 4b auf,
welche über eine hier zugeordnete Schraube 5 (exemplarisch)
zur lösbaren Befestigung der Einstellrohre 3a und 3b an
der Trägerplatte 2 vorgesehen sind. Die beiden
Einstellrohre 3a und 3b sind parallel zueinander
angeordnet, wobei in diesem Ausführungsbeispiel der Abstand
der Längsachse zueinander circa 100 mm beträgt.
An ihrem distalen Ende weisen die Einstellrohre 3a und 3b aufgesteckte
Kunststoffhülsen 6 (exemplarisch) zum Kratzschutz
für die Gehhilfen 1 auf. Bezüglich der
Gehhilfen 1 ist die Länge der Einstellrohre 3a und 3b derart
bemessen, dass diese in etwa 30 Prozent der ausgefahrenen Gesamtlänge der
Gehhilfen 1 beträgt.
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Gemäß 2 verlaufen
die Längsachsen der beiden Einstellrohre 3a, 3b spitzwinklig
unter einem Winkel α 6 Grad relativ zur vertikalen 7, welche senkrecht
zur Oberfläche der Trägerplatte 2 ausgerichtet
ist. Diese gezielte Schrägstellung der beiden Einstellrohre 3a und 3b richtet
die beiden Gehhilfen 1 – die hier nicht weiter
dargestellt – in eine vordere Entnahmeposition aus, in
welcher sie dem Nutzer griffbereit zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig wird mit dieser Schrägstellung ein rückwärtiger
Abstand erzielt, so dass sich die erfindungsgegenständliche Vorrichtung
direkt benachbart an eine Wand stellen lässt.
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In
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Trägerplatte 2' zur Wandmontage abgewinkelt
ausgeführt. Insoweit weist diese einen horizontalen Abschnitt
zur Befestigung der Einstellrohre 3a und 3b auf,
an welchem ein vertikaler Abschnitt zur Befestigung an einer Wand 8 angeformt
ist. Die Befestigung an der Wand 8 erfolgt hier durch Schrauben 9.
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Die
Trägerplatte 2' besteht in diesem Ausführungsbeispiel
aus Edelstahl und die hieran lösbar befestigten Einstellrohre 3a und 3b sind
ebenfalls aus Edelstahl gefertigt. Im Kontaktbereich zwischen den Einstellrohren 3a oder 3b mit
der Trägerplatte 2' ist ferner ein Durchbruch 10 zum
Wasserabfluss vorgesehen.
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Die
Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Es sind vielmehr auch
Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Schutzbereich der nachfolgen
Ansprüche mit umfassen. So ist es beispielsweise auch möglich,
die Trägerplatte derart auszubilden, dass eine lösbare
oder feste Montage an einem Krankenhausbett oder dergleichen möglich ist,
so dass die Gehhilfen hieran stets griffbereit und geordnet zur
Verfügung stehen.
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- 1
- Gehhilfen
- 2
- Trägerplatte
- 3
- Einstellrohr
- 4
- Gewindebuchse
- 5
- Schraube
- 6
- Kunststoffhülse
- 7
- Vertikale
- 8
- Wand
- 9
- Schraube
- 10
- Durchbruch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19747631
A1 [0003]
- - EP 1267678 B1 [0004]
- - DE 8115290 U1 [0005]