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Die
Erfindung betrifft ein Verkleidungspaneel zur Verkleidung eines
Untergrunds, insbesondere eines Fußbodens, umfassend: eine
zur Anlage am Untergrund bestimmte Anlagefläche und eine
von der Anlagefläche abgewandte Sichtfläche, einen
unter Verwendung von Holzfasern oder/und Holzspänen gebildeten
Kern, der an seiner der Sichtfläche des Paneels zugeordneten
Oberfläche mit einer Dekorschicht bedeckt ist, und zwei
Paare von einander gegenüberliegenden Seitenrändern,
von denen wenigstens eines mit Kopplungsmitteln zur Verbindung zweier
identisch ausgebildeter Paneele versehen ist.
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Derartige
Verkleidungspaneele sind aus dem Stand der Tehnik allgemein bekannt.
Lediglich beispielhaft sei auf die
WO
98/58142 verwiesen.
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Obgleich
die bekannten Verkleidungspaneele sämtlichen gesetzlichen
Anforderungen genügen, insbesondere hinsichtlich des Emissionsschutzes, kommt
es in der Praxis immer wieder vor, dass sich Kunden nach dem Einbau
einer aus solchen Verkleidungspaneelen gebildeten Verkleidung über
einen von den Verkleidungspaneelen ausgehenden Geruch beklagen.
Solche Reklamationen sind nur sehr schwer zu beurteilen, da jeder
Kunde sein persönliches, höchst individuelles
Geruchsempfinden hat und ein Geruch, der von einem Kunden als belästigend
empfunden wird, von einem anderen Kunden sogar als höchst
angenehm empfunden werden kann.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, der vorstehenden Problematik
zu begegnen. Dies wird bei einem Verkleidungspaneel der eingangs
genann ten Art erfindungsgemäß dadurch erreicht,
dass zumindest einem Abschnitt des Verkleidungspaneels ein eine
Duftwirkung entfaltendes Medium (Duftmedium) zugesetzt ist. Durch
die von dem Duftmedium ausgehende Duftwirkung wird erreicht, dass
ein von bestimmten Kunden als belästigend empfundener Eigengeruch
der Verkleidungspaneele durch einen als angenehm empfundenen Duft überdeckt
und damit nicht mehr so stark, wenn überhaupt noch, wahrgenommen
wird.
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Der
Begriff ”zugesetzt” ist im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung zum einen dahingehend zu verstehen, dass
das wenigstens eine Duftmedium dem Verkleidungspaneel im Zuge von dessen
Herstellung, spätestens jedoch im Zuge der Herstellung
der Verkleidung des Untergrunds aus einer Mehrzahl von Verkleidungspaneelen
hinzugefügt wird. Darüber hinaus soll mit diesem
Begriff zum Ausdruck kommen, dass das Duftmedium bzw. die Duftmedien
zur Ausbildung eines mechanisch funktionstüchtigen und
auch die dekorative Funktion eines herkömmlichen Verkleidungspaneels
aufweisenden Verkleidungspaneels an sich nicht erforderlich sind. In
diesem Zusammenhang sei ferner angemerkt, dass sich die Worte ”identisch
ausgebildet” somit lediglich auf die mechanischen Eigenschaften
der Verkleidungspaneele beziehen und das zugesetzte Duftmedium nicht
erforderlich ist, damit das Verkleidungspaneel seine Funktion, zur
Verkleidung des Untergrunds beitragen zu können, erfüllen
kann.
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Wie
vorstehend bereits erwähnt, kann die Erfindung bei herkömmlichen
Verkleidungspaneelen zum Einsatz kommen, beispielsweise bei Verkleidungspaneelen,
deren Kern von einer MDF-Platte oder/und einer HDF-Platte oder/und
einer OSB-Platte oder/und einer Span-Platte gebildet ist. Von derartigen
Verkleidungspaneelen ist es zudem an sich bekannt, dass der Kern
an seiner der Anlagefläche des Paneels zugeordneten Oberfläche
mit einer Gegenzugschicht bedeckt ist.
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Die
Dekorschicht kann beispielsweise von einem wenigstens eine Papierlage
umfassenden Laminat oder/und einem Furnier gebildet sein oder/und eine Kork
oder/und wenigstens ein Textil oder/und wenigstens einen Kunststoff
oder/und wenigstens ein Mineral umfassende Schicht sein.
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Im
Falle der Verwendung eines wenigstens eine Papierlage umfassenden
Laminats kann die Dekorfunktion von einer Dekorpapierlage gebildet
sein, die mit einem gewünschten Dekor bedruckt ist. Diese Dekorpapierlage
kann ferner von einem transparenten Overlay-Papier bedeckt sein,
das das Dekor vor Abrieb schützt. Falls kein Overlay-Papier
verwendet wird, braucht die Dekorpapierlage nicht notwendigerweise
schon vor der Zusammenfügung mit dem Kern bedruckt zu sein,
sondern kann auch im mit dem Kern bereits verbundenen Zustand bedruckbar
sein.
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Im
Falle der Verwendung eines Furniers als Dekorschicht verfügt
die Sichtfläche des Verkleidungspaneels über eine
Holzoptik. Diese kann entweder der natürlichen Oberflächenerscheinung
des verwendeten Holzes entsprechen oder auch, beispielsweise durch
Bedrucken der Sichtfläche, vorzugsweise unter Verwendung
der Inkjet-Technologie, verändert sein, beispielsweise
um einem preisgünstig erhältlichen Holz die Anmutung
einer anderen Holzart, insbesondere einer höherwertigen
Holzart zu verleihen.
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Im
Falle der Verwendung einer ein Textil umfassenden Dekorschicht kann
diese, beispielsweise von einer Teppichbodenschicht gebildet sein.
Im Falle einer wenigstens einen Kunststoff umfassenden Dekorschicht
kann diese beispielsweise von einer Linoleumschicht gebildet sein.
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Darüber
hinaus ist es im Fall einer Dekorschicht, welche Kork oder/und Textil
oder/und Mineralien umfasst, möglich, dass Partikel dieser
Materialien in eine Matrix, beispielsweise eine Kunstharz-Matrix,
eingebettet sind.
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Nachzutragen
ist noch, dass die Dekorschicht unabhängig von der jeweiligen
Art ihrer Ausbildung mit einer künstlich in sie eingebrachten,
dreidimensionalen Oberflächenstruktur versehen sein kann,
beispielsweise um bei einem Furnier nicht nur die Färbung,
sondern auch die Faserstruktur des hochwertigeren Holzes nachahmen
zu können. Auch kann auf diese Weise die Struktur von Fließenoberflächen,
Steinböden und dergleichen mehr erzielt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, das Duftmedium in
einem von der Sichtfläche des Verkleidungspaneels verschiedenen
Abschnitt des Verkleidungspaneels zuzusetzen.
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Beispielsweise
kann wenigstens eines der Kopplungsmittel mit Duftmedium beschichtet oder/und
imprägniert sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden,
dass das zugesetzte Duftmedium die Dekorfunktion der Dekorschicht
nicht beeinflusst, beispielsweise durch Verfärben. Unabhängig davon,
wo das Duftmedium genau dem Verkleidungspaneel zugesetzt wird, tritt
der Duft an den Stoßstellen zweier benachbarter verlegter
Verkleidungspaneele der Verkleidung des Untergrunds aus, was sich
in der Praxis aber als völlig ausreichend erwiesen hat.
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So
kann das Duftmedium etwa auf die Oberflächen der Feder
oder/und der die Nut begrenzenden Schenkel von Kopplungsmitteln
aufgetragen werden, die durch im Wesentlichen planares Ineinander-Schieben
und Verrasten verbindbar sind (so genannte ”Snap”-Kopplungsmittel)
oder auf die Oberflächen von Kopplungsmitteln, die durch
Ineinander-Schwenken um eine zum Seitenrand im Wesentlichen parallel
verlaufende Achse verbindbar sind (so genannte ”Angling”-Kopplungsmittel)
oder auf die Oberflächen von durch einfaches Ineinander-Fügen in
einer zur Paneelebene im Wesentlichen orthogonal verlaufenden Richtung
verbindbaren Kopplungsmitteln (so genannte ”Fold down”-Kopplungsmittel). Üblicherweise
werden an den Längsseiten von Verkleidungspaneelen Snap-Kopplungsmittel
oder Angling-Kopplungsmittel und an den Querseiten der Verkleidungspaneele
Angling-Kopplungsmittel oder Fold down-Kopplungsmittel eingesetzt.
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Das
Auftragen von Duftmedium auf Kopplungsmittel kann im Zuge der Herstellung
der Verkleidungspaneele beispielsweise unmittelbar anschließend an
die Bildung dieser Kopplungsmittel, beispielsweise durch Fräsen,
erfolgen, da die frisch gebildete Kopplungsmittel-Oberfläche
zu diesem Zeitpunkt besonders aufnahmefähig ist. Der Auftrag kann
beispielsweise durch Aufsprühen oder Aufstreichen erfolgen,
wobei der Auftrag mittels Aufsprühen den Vorteil der Kontaktfreiheit
zwischen Verkleidungspaneel und Duftmedium-Auftragsvorrichtung hat.
Das aufgetragene Duftmedium bildet auf der Oberfläche der
Kopplungsmittel eine Schicht und dringt in das Kopplungsmittel zumindest
um eine gewisse Distanz ein.
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Da
die Kopplungsmittel an den Seitenrändern des Verkleidungspaneels
vorgesehen sind, kann das Duftmedium in diesem Fall dem Verkleidungspaneel
an einem der Duftaustrittsstelle sehr nahe gelegenen Abschnitt zugesetzt
werden.
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Zusätzlich
oder alternativ ist es jedoch auch möglich, dass seine
Anlagefläche oder eine auf seine Anlagefläche
aufgebrachte Funktionsschicht mit Duftmedium beschichtet oder/und
imprägniert ist, also im verlegten Zustand der Verkleidungspaneele diesen
an deren Rückseite zugesetzt wird. Von dort aus wandert
der Duft zu den Stoßkanten der Verkleidungspaneele und
tritt nach Passieren der Kopplungsmittel aus. Da dieser Weg für
den Duft beschwerlicher ist, kann auf diese Weise erreicht werden,
dass die Duftwirkung länger anhält. In diesem Zusammenhang
ist darauf hinzuweisen, dass das Duftmedium auf Kunstharzoberflächen
nicht in dem erforderlichen Maße haftet. Der Anlagefläche
des Verkleidungspaneels wird Duftmedium daher vorzugsweise nur dann
zugesetzt, wenn sie entweder von der Oberfläche des Kernmaterials
gebildet ist oder die Gegenzugschicht noch mit einer Funktionsschicht
belegt ist, beispielsweise einer Schallschutzschicht.
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Zusätzlich
oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die der Sichtfläche
des Paneels zugeordnete Oberfläche des Kerns oder/und die
der Anlagefläche des Paneels zugeordnete Oberfläche
des Kerns mit Duftmedium beschichtet oder/und imprägniert
ist. In diesem Fall kann das Duftmedium dem Verkleidungspaneel unmittelbar
nach der Herstellung des Kernmaterials, insbesondere nach dessen
Planschleifen, zugesetzt werden. Anschließend wird das Duftmedium
im Zuge der Aufbringung der Dekorschicht und gewünschtenfalls
der Gegenzugschicht von diesen überdeckt, so dass der Duft
erst zu den Seitenrändern diffundieren muss, bevor er aus
dem Verkleidungspaneel austreten kann. Je länger der Diffusionsweg
ist, desto länger hält auch die Duftwirkung an.
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Zusätzlich
oder alternativ ist es schließlich auch möglich,
dass zumindest ein Teil der zur Bildung des Kerns verwendeten Holzfasern
oder/und Holzspäne mit Duftmedium beschichtet oder/und
imprägniert ist. Das Zusetzen von Duftmedium erfolgt in
diesem Falle entweder vor der Aufschüttung der Holzfasern
oder/und Holzspäne zu dem Faser- bzw. Spanbett, aus dem
das Kernmaterial durch Verpressen gebildet wird, oder auch im Zuge
des Aufschüttens des Faser- bzw. Spanbetts oder auf das
fertig aufgeschüttete Faser- bzw. Spanbett. Auch in diesem
Fall gelangt der Duft erst durch Diffusion zur Austrittsstelle im
Bereich der Stoßkanten aneinander angrenzender Paneele.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Duftmedium
wenigstens einen in einem Lösungsmittel gelösten
Duftstoff umfasst. Dabei kann das Lösungsmittel aus der
von Wasser und den Alkoholen gebildeten Gruppe ausgewählt
sein oder/und kann der Duftstoff aus der von synthetischen Duftstoffen,
natürlichen pflanzlichen Duftstoffen und natürlichen
tierischen Duftstoffen gebildeten Gruppe ausgewählt sein.
Als Beispiele für synthetische Duftstoffe seien hier lediglich
Zimtaldehyd und Cumarin genannt. Die bekanntesten Beispiele für pflanzliche
Duftstoffe bilden die ätherischen Öle, aber auch
Ketone zählen zu den pflanzlichen Duftstoffen. Und als
Beispiel für einen tierischen Duftstoff sei das Moschus
genannt. Allgemein gilt, dass je höher der Siedepunkt des
Lösungsmittels ist, desto länger auch die Duftwirkung
anhält. Für eine nur vorübergehende Duftwirkung
eignen sich vorzugsweise Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
von unter 100°C, beispielsweise 78°C für Äthanol,
für eine länger anhaltende Duftwirkung eignen
sich hingegen vorzugsweise Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
von über 100°C, beispielsweise 198°C
für Monoglykol.
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Das
Mischungsverhältnis von Duftstoff und Lösungsmittel
kann beispielsweise zwischen etwa 2:98 und etwa 10:90, vorzugsweise
etwa 5:95, betragen. Dabei kann das Mischungsverhältnis
beispielsweise in Abhängigkeit vom Zusetzungsort variieren, ebenso
wie die aufgetragene Menge von Duftmedium. So kann die pro Längenmeter
eines Seitenrands auf das zugehörige Kopplungsmittel aufgebrachte Menge
an Duftmedium zwischen etwa 0,2 ml und etwa 5 ml, vorzugsweise etwa
1 ml, betragen, kann die pro Quadratmeter einer Oberfläche
des Verkleidungspaneels oder/und des Kerns oder/und der Funktionsschicht
aufgebrachte Menge an Duftmedium zwischen etwa 1 ml und etwa 20
ml, vorzugsweise etwa 5 ml, betragen und kann die pro Kubikmeter des
Volumens des Kerns eingebrachte Menge an Duftmedium zwischen etwa
2 ml und etwa 50 ml, vorzugsweise etwa 10 ml, betragen. Dabei bezieht
sich die Kubikmeter-Angabe auf das fertig komprimierte Volumen des
Kerns, so wie es im fertigen Verkleidungspaneel vorliegt.
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Soll
mit dem Zusetzen von Duftmedium hauptsächlich erreicht
werden, dass die von bestimmten Kunden als belästigend
empfundene Geruchsentwicklung frisch verlegter Verkleidungspaneele überdeckt
wird, so wird man das Duftmedium dem Verkleidungspaneel an einer
der Austrittsstelle im Bereich der Stoßkanten einander
benachbarter Verkleidungspaneele möglichst nahe gelegenen Stelle
zusetzen, beispielsweise auf die Kopplungsmittel auftragen. Geht
es hingegen eher um die Erzielung einer länger anhaltenden
Duftwirkung, so wird man das Duftmedium dem Verkleidungspaneel vorzugsweise
an Abschnitten zusetzen; von denen aus der Duft einen längeren
oder/und beschwerlicheren Weg zur Austrittsstelle zurückzulegen
hat, beispielsweise den vorstehenden genannten Oberflächen oder
gar dem Volumen des Kernmaterials. Selbstverständlich ist
auch eine Kombination dieser Möglichkeiten denkbar, beispielsweise
um anfänglich eine starke Duftwirkung zu erzielen, die
dann zu einer länger anhaltenden aber schwächeren
Durftwirkung abfällt. Zudem braucht den verschiedenen denkbaren Zusetzungsabschnitten
nicht notwendigerweise das gleiche Duftmedium zugesetzt zu werden.
Vielmehr ist es möglich, zur anfänglichen Überdeckung
eines möglicherweise als belästigend empfundenen
Geruchs einen intensiveren Duft im Bereich der Kopplungsmittel einzusetzen
und für die Erzieung der länger anhaltenden Duftwirkung
einen aromatischeren oder fruchtigeren Duft.
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Da
die erfindungsgemäß beabsichtigte Duftwirkung
nicht nur dann eintritt, wenn sämtlichen Verkleidungspaneelen
der Verkleidung Duftmedium zugesetzt ist, sondern auch dann, wenn
erfindungsgemäße Verkleidungspaneele, denen Duftmedium
zugesetzt ist, mit herkömmlichen Verkleidungspaneelen,
denen kein Duftmedium zugesetzt ist, kombiniert werden, betrifft
die Erfindung nach weiteren Gesichtspunkten auch eine Verkleidung
eines Untergrunds, insbesondere eines Fußbodens, umfassend wenigstens
ein erfindungsgemäßes Verkleidungspaneel, sowie
eine eine Mehrzahl von Verkleidungspaneelen umfassende Verkaufseinheit,
die wenigstens ein erfindungsgemäßes Verkleidungspaneel
enthält. Nach einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die
Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Verkleidungspaneels,
bei welchem zumindest einem Abschnitt des Verkleidungspaneels ein
eine Duftwirkung entfaltendes Medium zugesetzt wird. Hinsichtlich
der Weiterbildungs- und Ausgestaltungsmöglichkeiten dieses
Verfahrens sei auf die vorstehende Diskussion verwiesen.
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Zudem
betrifft die Erfindung nach einem weiteren Gesichtspunkt ein Verfahren
zur Herstellung einer Verkleidung unter Verwendung wenigstens eines erfindungsgemäßen
Verkleidungspaneels. Wie vorstehend bereits angedeutet wurde, braucht
das Duftmedium dem Verkleidungspaneel nicht notwendigerweise bereits
im Zuge von dessen Herstellung zugesetzt zu werden. Vielmehr ist
es auch möglich, das Duftmedium dem Verkleidungspaneel
erst unmittelbar vor dessen Verwendung zur Herstellung einer Verkleidung
des Untergrunds zuzusetzen. Selbstverständlich bestehen
in diesem Falle lediglich die Kopplungsmittel und die Rückseite
des Paneel als Abschnitte zum Zusetzen des Duftmediums zur Verfügung.
Auch in diesem Fall ist es grundsätzlich möglich,
das Duftmedium auf das Verkleidungspaneel aufzusprühen.
Im Falle der Auftragung auf die Kopplungsmittel besteht hierbei
aber die Gefahr einer unbeabsichtigten Auftragung auch auf die Sichtfläche des
Verkleidungspaneels mit dem Risiko einer Verfärbung des
Dekors. Es ist daher vorzuziehen, das Duftmedium auf die Kopplungsmittel
mit Hilfe eines Applikators aufzubringen, der eine örtlich
gezielte Auftragung des Duftmediums in der gewünschten Dosierung
pro Längenmeter erlaubt. Demgemäß betrifft
die Erfindung gemäß einem weiteren Gesichtspunkt
auch einen Applikator zum Aufbringen von Duftmedium.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
an Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es stellt dar:
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1 eine
grobschematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes
Verkleidungspaneel;
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2 eine
längs der Linie II-II in 1 genommene
Schnittansicht des erfindungsgemäßen Verkleidungspaneels;
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3 zwei
miteinander verbundene erfindungsgemäße Verkleidungspaneele
der in 2 dargestellten Ausgestaltung;
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4 eine
Ansicht ähnlich 3 zweier Verkleidungspaneele
einer alternativen Ausgestaltung; und
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5 eine
Ansicht ähnlich 3 zweier Verkleidungspaneele
einer weiteren alternativen Ausgestaltung.
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In 1 ist
ein erfindungsgemäßes Verkleidungspaneel allgemein
mit 10 bezeichnet. Das Paneel 10 ist rechteckig
ausgebildet und umfasst zwei zueinander parallel verlaufende Seitenränder 12 und 14 der
in Längsrichtung L verlaufenden Langseiten des Paneels 10,
sowie zwei zueinander parallel verlaufende Seitenränder 16 und 18 der
in Querrichtung Q verlaufenden Kurzseiten des Paneels 10.
Beide Paare 12/14 und 16/18 von
Seitenrändern sind mit so genannten ”Angling”-Kopplungseinheiten 20 und 22 (siehe
auch 2) bzw. 24 und 26 versehen,
d. h. Kopplungseinheiten, die durch Ineinander-Schwenken um eine
zum jeweiligen Seitenrand im Wesentlichen parallel verlaufende Achse
miteinander verbindbar sind.
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Zusammen
mit anderen identisch ausgebildeten Paneelen dient das Paneel 10 zur
Verkleidung eines Untergrunds U (siehe 2).
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Wie
insbesondere in 2 dargestellt ist, umfasst das
Paneel 10 eine zur Anlage am Untergrund U bestimmte Anlagefläche 10a und
eine von der Anlagefläche 10a abgewandte Sichtfläche 10b. Des
weiteren umfasst das Paneel 10 einen Kern 30, der
unter Verwendung von Holzfasern oder/und Holzspänen gefertigt
ist und beispielsweise von einer MDF-Platte, einer HDF-Platte, einer
OSB-Platte oder einer Spanplatte gebildet sein kann. An einer der Sichtfläche 10b zugeordneten
Oberfläche 30b ist der Kern 30 mit einer
Dekorschicht 32 belegt, deren Oberfläche 32a die
Sichtfläche 10b des Paneels 10 bildet.
In analoger Weise ist der Kern 30 an einer der Anlagefläche 10b zugeordneten
Oberfläche 30a mit einer Gegenzugschicht 34 belegt,
deren Oberfläche 34a die Anlagefläche 10a des
Paneels 10 bildet.
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Die
Dekorschicht 32 kann beispielsweise von einem wenigstens
eine, vorzugsweise Kunstharz-getränkte, Papierlage umfassenden
Laminat oder/und einem Furnier gebildet sein oder/und eine Kork
oder/und wenigstens ein Textil oder/und wenigstens einen Kunststoff
oder/und wenigstens ein Mineral umfassende Schicht sein. Die Gegenzugschicht 34 kann
ebenfalls als ein- oder mehrlagige, Kunstharz-getränkte
Papierschicht ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß ist
das Paneel 10 an einem von der Sichtfläche 10b verschiedenen
Abschnitt mit Duftmedium 36 beschichtet oder/und imprägniert.
Eine erste Möglichkeit besteht dabei darin, das Duftmedium 36 zumindest
abschnittsweise auf die Oberflächen der Kopplungseinheiten 20 oder/und 22 aufzutragen,
wie dies in 2 bei 38 und 40 dargestellt
ist. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, das Duftmedium 36 zumindest
abschnittsweise auf die Anlagefläche 10a des Paneels 10 oder
eine auf diese aufgebrachte Funktionsschicht, beispielsweise Trittschall-Schutzschicht,
aufzutragen, wie dies in 2 bei 42 dargestellt
ist. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, das Duftmedium 36 zumindest
abschnittsweise auf die Oberflächen 30a oder/und 30b des
Kerns 30 aufzutragen, wie dies in 2 bei 44 bzw. 46 dargestellt
ist. Schließlich kann das Duftmedium 36 auch noch
zumindest einem Teil des Volumens des Kerns 30 zugesetzt
sein, wie dies in 2 bei 48 dargestellt ist,
beispielsweise indem man die zu dessen Herstellung verwendeten Holzfasern
oder/und Holzspäne mit Duftmedium 36 beschichtet
oder/und imprägniert.
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Bei
den vorstehend beschriebenen ersten drei Möglichkeiten
wird das Duftmedium 36 auf eine Oberfläche aufgetragen,
bildet dort eine Schicht oder/und dringt in das diese Oberfläche
begrenzende Material ein. Da die Dekorschicht 32 üblicherweise für
das Duftmedium 36 undurchdringlich ist, muss das Duftmedium 36 in
dem zu einer Verkleidung 50 des Untergrunds U verbundenen
Zustand einer Mehrzahl von Paneelen 10, 10' (siehe 3)
zu dem Stoßspalt 52 zweier aneinander angrenzende
Paneele 10, 10' diffundieren, um in die Raumluft 54 austreten
zu können. Je weiter oder/und beschwerlicher der Diffusionsweg
für das Duftmedium 36 ist, desto länger
dauert es, bis es in die Raumluft 54 gelangt, und desto
länger hält die Duftwirkung an. Eine weitere Möglichkeit,
die Dauer der Duftwirkung zu beeinflussen, besteht in der Wahl des
verwendeten Lösungsmittels. Je höher der Siedepunkt
des Lösungsmittels ist, desto länger auch die
Duftwirkung anhält. Für eine nur vorübergehende
Duftwirkung eignen sich Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
von vorzusgweise unter 100°C, beispielsweise 78°C
für Äthanol. Für eine länger
anhaltende Duftwirkung eignen sich hingegen Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von vorzugsweise über 100°C,
beispielsweise 198°C für Monoglykol.
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Zu 3 ist
noch nachzutragen, dass in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Verkleidung 50 lediglich das in 3 rechte
Paneel 10 mit Duftmedium 36 versehen ist, während
das in 3 linke Paneel 10' nicht mit Duftmedium
behandelt worden ist. Gleichwohl entfaltet auch die Verkleidung 50 die erfindungsgemäß gewünschte
Duftwirkung. Welcher Anteil der Paneele 10 mit Duftmedium 36 behandelt ist,
hängt von der gewünschten Intensität
der Duftwirkung ab. Selbstverständlich kann auch jedes
Paneel 10 der Verkleidung 50 mit Duftmedium 36 versehen sein.
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Wie
Fachleute der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres entnehmen
werden, muss das Duftmedium 36 an den Stellen 44, 46 und 48 während
der Herstellung der Paneele 10 zugesetzt werden. Hingegen
kann das Duftmedium 36 an den Stellen 38, 40 und 42 sowohl
während der Herstellung der Paneele 10 als auch
nach deren Herstellung zugesetzt werden. Die letztgenannten Stellen
eignen sich daher auch für eine Aufbringung von Duftmedium 36 erst
im Zuge des Verlegens der Paneele 10, d. h. im Zuge der
Herstellung der Verkleidung 50 des Untergrunds U. In 2 ist
dies beispielhaft für die Aufbringung von Duftmedium 36 an
der Stelle 40 dargestellt, und zwar mittels eines gestrichelt
angedeuteten Applikators 56, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nach Art eines Deo-Rollers ausgebildet ist. Diese Art von Applikator 56 erlaubt
in einfacher Weise eine wohldosierte Aufbringung von Duftmedium 36.
Alternativ könnte das Duftmedium 36 aber auch
aufgepinselt, aufgestrichen oder aufgesprüht werden. Alle
diese Arten der Aufbringung von Duftmedium 36 auf das Paneel 10 können
auch von Heimwerkern durchgeführt werden.
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In
den 4 und 5 sind weitere Ausführungsbeispiele
von Verkleidungen 150 (4) und 250 (5)
dargestellt, die aus Paneelen 110, 110' (4)
bzw. 210, 210' (5) gebildet
sind, welche andere Arten von Kopplungseinheiten 120, 122 (4)
bzw. 220, 222 (5) umfassen.
Insbesondere sind die Kopplungseinheiten 120, 122 gemäß 4 als
Fold down-Kopplungseinheiten ausgebildet, d. h. als Kopplungseinheiten,
die durch einfaches Ineinander-Fügen in einer zur Paneelebene
im Wesentlichen orthogonal verlaufenden Richtung H (siehe 1)
verbindbar sind, während die Kopplungseinheiten 220, 222 gemäß 5 als
Snap-Kopplungseinheiten ausgebildet sind, d. h. als Kopplungseinheiten,
die durch im Wesentlichen planares Ineinander-Schieben und Verrasten
verbindbar sind. Wie in diesen Figuren analog zu den 2 und 3 durch
kleine Kreuze angedeutet ist, kann auch diesen Arten von Paneelen
Duftmedium 136 bzw. 236 zugesetzt werden.
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Nachzutragen
ist noch, dass an ein und demselben Paneel 10 auch verschiedene
Arten von Kopplungseinheiten realisiert sein können. Üblicherweise
werden die Kopplungseinheiten 20, 22 an den Längsseiten 12, 14 von
Verkleidungspaneelen 10 als Angling-Kopplungseinheiten
gemäß den 2 und 3 oder
als Snap-Kopplungseinheiten gemäß 5 und
die Kopplungseinheiten 24, 26 an den Querseiten 16, 18 der
Verkleidungspaneele 10 als Angling-Kopplungseinheiten gemäß den 2 und 3 oder
als Fold down-Kopplungseinheiten gemäß 4 ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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