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Die Erfindung betrifft ganz allgemein das Gebiet von Paneelen, die zur Verkleidung eines Untergrundes eingesetzt werden, beispielsweise eines Fußbodens, einer Wand, einer Decke und dergleichen, wobei die Paneele jeweils ein Basiselement umfassen, das an einer vom Untergrund abgewandten Oberfläche mit einem Dekorpapier belegt ist, wobei das Dekorpapier an seiner Sichtfläche mit einem Dekor bedruckt ist, welches das Aussehen eines natürlichen Materials wiedergibt, und wobei die Paneele jeweils mit einer Oberflächenstruktur versehen sind, die zu dem Dekor im Wesentlichen synchron verläuft.
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Bereits an dieser Stelle sei angemerkt, dass auf diesem technischen Gebiet nicht nur im Stand der Technik, sondern auch im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung neben Holz und Stein auch Keramik, beispielsweise Fliesen, als natürliches Material angesehen wird.
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Bei der Herstellung derartiger Paneele wird üblicherweise von einer Basisplatte ausgegangen, die später durch Zerteilen, beispielsweise Zersägen, in eine Mehrzahl von Paneelen unterteilt wird. Die Basisplatte kann beispielsweise aus MDF (Medium Density Fiberboard), HDF (High Density Fiberboard), OSB (Oriented Strand Board) oder einem anderen geeigneten Material hergestellt sein. Auf die Basisplatte wird ein Dekorpapierbogen aufgebracht, beispielsweise mittels Kunstharz mit der Basisplatte verklebt. Zum Schutz des Dekorpapierbogens vor Beschädigung, beispielsweise durch Abrieb oder durch den Einfluss des Sonnenlichts, kann ferner eine den Dekorpapierbogen bedeckende transparente Schutzschicht vorgesehen sein. Diese Schutzschicht kann ebenfalls von einer Kunstharzschicht gebildet sein, in welche die Abriebbeständigkeit erhöhende Materialpartikel, beispielsweise Korundpartikel, und/oder ein so genanntes Overlay-Papier eingebettet sein können. In die Schutzschicht ist eine zum Dekor des Dekorpapierbogens im Wesentlichen synchron verlaufende Oberflächenstruktur eingebracht, beispielsweise mittels eines Prägeelements, vorzugsweise einer Prägeplatte.
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Alle diese Schritte werden vor dem Zerteilen der Basisplatte in die Mehrzahl von Paneelen vorgenommen.
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Bei dieser Vorgehensweise tritt das Problem des so genannten Papierwachstums auf, d. h. einer Änderung der Abmessungen des Dekorpapiers infolge des Durchtränkens des Dekorpapiers mit Kunstharz. Zwar versucht man, das Papierwachstum durch geeignete Materialwahl und geeignete Verfahrensführung so zu kontrollieren, dass das Dekor und die Oberflächenstruktur im fertigen Produkt möglichst perfekt synchron zueinander, d. h. in einer zur Paneeloberfläche orthogonal verlaufenden Richtung möglichst deckungsgleich, angeordnet sind. In der Praxis lassen sich jedoch Abweichungen, d. h. ein Relativversatz zwischen den Dekorelementen und den jeweils zugeordneten Oberflächenstrukturelementen, in der Größenordnung von ±0,2% nicht vermeiden. Eine Übereinstimmung von Dekor und Oberflächenstruktur innerhalb dieser Toleranzgrenzen wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung als „im Wesentlichen synchron” angesehen.
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Bei einer Breite der Basisplatte von 2050 mm, was unter Berücksichtigung des Sägeverschnitts beim Zerteilen zehn Paneelen einer Breite von etwa 200 mm entspricht, können sich somit zwischen dem linken Rand und dem rechten Rand der Basisplatte Abweichungen von bis zu ±4,1 mm zwischen dem Dekor und der Oberflächenstruktur ergeben. Bei Dekoren, die ausschließlich ein Naturprodukt darstellen, beispielsweise Holz- oder Stein- oder Keramikoberflächen, kann dies toleriert werden, da diese üblicherweise ein unregelmäßiges Aussehen aufweisen, so dass die Abweichungen nicht ins Auge fallen. Es gibt jedoch auch Paneele, deren Dekor zur Erhöhung der Variabilität des Verlegebilds imitierte Fugen beinhaltet (siehe beispielsweise
DE 10 2005 047 767 A1 ). Aufgrund des im Wesentlichen geradlinigen Verlaufs dieser imitierten Fugen fallen Abweichungen vor allem dann ins Auge, wenn die Papierwachstumsrichtung orthogonal zur Erstreckungsrichtung der imitierten Fuge verläuft, also bei imitierten Fugen, die sich im Wesentlichen parallel zu den Längsseiten der Paneele erstrecken. Insbesondere kann es geschehen, dass das die imitierte Fuge darstellende Dekorelement und die die imitierte Fuge darstellende Oberflächenstrukturanordnung einander in Breitenrichtung des Paneels nicht überlappen, sondern vollständig voneinander getrennt nebeneinander angeordnet sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für dieses Problem Abhilfe zu schaffen.
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Der allen nachfolgend erläuterten Gesichtspunkten der Erfindung gemeinsame Lösungsgedanke besteht zum einen darin, nicht alle Paneele, die aus einer Basisplatte hergestellt werden, mit einer imitierten Fuge zu versehen, und zum anderen darin, die mit einer imitierten Fuge versehenen Paneele bezüglich der Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte möglichst symmetrisch, d. h. mit einer Abweichung von höchstens einem Paneel symmetrisch, anzuordnen.
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Unter der Breitenerstreckung wird dabei jene Erstreckung verstanden, die in Richtung der Breite der aus der Basisplatte gefertigten Paneele verläuft. Ferner ist die Formulierung „mit einer Abweichung von höchstens einem Paneel symmetrisch” wie folgt zu verstehen: Umfasst die Basisplatte in ihrer Breitenerstreckung eine gerade Anzahl von Paneelen und ist eine gerade Anzahl von Paneelen mit einer imitierten Fuge versehen oder umfasst die Basisplatte in ihrer Breitenerstreckung eine ungerade Anzahl von Paneelen und ist eine ungerade Anzahl von Paneelen mit einer imitierten Fuge versehen, so sind die mit einer imitierten Fuge versehenen Paneele zur Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte symmetrisch angeordnet. Umfasst hingegen die Basisplatte in ihrer Breitenerstreckung eine gerade Anzahl von Paneelen und ist eine ungerade Anzahl von Paneelen mit einer imitierten Fuge versehen oder umfasst die Basisplatte in ihrer Breitenerstreckung eine ungerade Anzahl von Paneelen und ist eine gerade Anzahl von Paneelen mit einer imitierten Fuge versehen, so ist auf der einen Seite der Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte ein mit einer imitierten Fuge versehenes Paneel mehr angeordnet als auf der jeweils anderen Seite der Breitenmitte.
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Da der vom Papierwachstum ausgehende Versatz zwischen dem Dekor und der Oberflächenstruktur von der Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte ausgehend zu beiden Seiten der Basisplatte zunimmt, bewirkt die bezüglich der Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte möglichst symmetrische Anordnung der mit einer imitierten Fuge versehenen Paneele, dass auch bei den von der Mitte der Breitenerstreckung der Basisplatte am weitesten entfernten, mit einer imitierten Fuge versehenen Paneelen der Versatz zwischen dem die imitierte Fuge darstellenden Dekorelement und des die imitierte Fuge darstellenden Oberflächenstrukturabschnitts geringer ist als in dem Fall, in dem die gesamte Fläche der Basisplatte von mit einer imitierten Fuge versehenen Paneelen eingenommen wird. Hierdurch kann dem Auseinanderfallen des die imitierte Fuge darstellenden Dekorelements und des die imitierte Fuge darstellenden Oberflächenstrukturabschnitts vorgebeugt werden bzw. kann bei entsprechender Bemessung des die imitierte Fuge darstellenden Dekorelements und des die imitierte Fuge darstellenden Oberflächenstrukturabschnitts sowie der Anzahl der mit einer imitierten Fuge versehenen Paneelen bezogen auf die Gesamtzahl der Paneele ein solches Auseinanderfallen vollständig vermieden werden.
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Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird das erfinderische Konzept durch ein Paneelgebinde verwirklicht, das eine Mehrzahl rechteckiger, zum Verkleiden eines Untergrunds bestimmter Paneele umfasst, d. h. durch eine eine Mehrzahl derartiger Paneele umfassende Verkaufseinheit, wobei alle Paneele die gleiche Paneelbreite aufweisen, wobei jedes der Paneele ein Basiselement umfasst, das an seiner vom Untergrund abgewandten Oberfläche ein Dekorpapier aufweist, das an seiner Sichtfläche mit einem Dekor bedruckt ist, welches das Aussehen eines natürlichen Materials wiedergibt, und wobei jedes Paneel unter Verwendung eines Prägeelements mit einer zu dem Dekor der Sichtfläche des Dekorpapiers im Wesentlichen synchronen Oberflächenstruktur versehen ist, und wobei das Dekor einer ersten Anzahl von Paneelen mittels einer in Längsrichtung des jeweiligen Paneels verlaufenden, imitierten Fuge in einen ersten Dekorabschnitt einer ersten vorbestimmten Breite und einen zweiten Dekorabschnitt einer zweiten vorbestimmten Breite unterteilt ist, während das Dekor der restlichen Paneele in Breitenrichtung von derartigen Unterteilungen frei ist.
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In Weiterbildung des ersten Gesichtspunkts der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Anzahl der mittels der imitierten Fuge in den ersten Dekorabschnitt und den zweiten Dekorabschnitt unterteilten Paneele gleich der Anzahl der von einer derartigen Unterteilung freien Paneele ist. Die die Verkleidung erstellende Person braucht somit nicht darauf zu achten, die richtige Anzahl von Paneelgebinden mit Paneelen mit imitierter Längsfuge und Paneelgebinden mit Paneelen ohne imitierte Längsfuge bereitzustellen, um einen Untergrund mit einem alternierenden Wechsel zwischen Paneelreihen mit imitierter Längsfuge und Paneelreihen ohne imitierte Längsfuge zu erstellen. Vielmehr ist durch den Kauf einer bestimmten Anzahl von Paneelgebinden gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung sichergestellt, dass für den angesprochenen alternierenden Wechsel stets die erforderliche Anzahl von Paneelen mit und ohne imitierter Längsfuge vorhanden ist. Zudem braucht die Verlegeperson die Paneele nicht aus unterschiedlichen Paneelgebinden zu entnehmen, sondern kann Paneelgebinde für Paneelgebinde vorgehen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter Verwendung der erfindungsgemäßen Paneelgebinde nicht nur ein Untergrund mit dem vorstehend angesprochenen alternierenden Wechsel zwischen Paneelreihen mit und ohne imitierter Längsfuge erstellt werden kann. Vielmehr können die Paneele mit und ohne imitierter Längsfuge auch willkürlich, d. h. ohne vorgegebene Ordnung, verlegt werden, was ebenfalls ein ansprechendes Erscheinungsbild ergibt.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Breite des ersten Dekorabschnitt von der Breite des zweiten Dekorabschnitts verschieden ist. Hierdurch kann die Variabilität des Verlegebilds der Verkleidung des Untergrunds weiter erhöht werden, da es gemäß dieser Weiterbildung drei verschiedene Stabbreiten aufweist. Die größte Stabbreite wird durch die Paneele ohne imitierte Fuge bereitgestellt, während die Paneele mit imitierter Fuge zwei kleinere und voneinander verschiedene Stabbreiten bereitstellen.
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Um noch zuverlässiger sicherstellen zu können, dass der die imitierte Fuge darstellende Oberflächenstrukturabschnitt und das die imitierte Fuge darstellende Dekorelement einander zumindest überlappen, vorzugsweise der die imitierte Fuge darstellende Oberflächenstrukturabschnitt das die imitierte Fuge darstellende Dekorelement vollständig überdeckt, wird vorgeschlagen, dass das Verhältnis der Breite des die imitierte Fuge darstellenden Dekorelements zu der Breite des die imitierte Fuge darstellenden Oberflächenstrukturabschnitts zwischen etwa 1,5 und etwa 3,0 beträgt, vorzugsweise zwischen etwa 1,7 und etwa 2,3.
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Zur Erhöhung der optischen Wahrnehmbarkeit der imitierten Fuge kann ferner vorgesehen sein, dass dass der die imitierte Fuge darstellende Oberflächenstrukturabschnitt einen von der restlichen Oberflächenstruktur verschiedenen Glanzgrad aufweist. Hierdurch reflektiert der die imitierte Fuge darstellende Oberflächenstrukturabschnitt das Licht auch bei streifendem Lichteinfall anders als die restliche Oberfläche des Paneels.
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Verkleidungspaneele sind üblicherweise an wenigstens einem ihrer Außenränder mit einer Fase versehen, wobei die im verlegten Zustand aneinander angrenzenden Fasen zweier einander benachbarter Paneele eine, beispielsweise V-förmige, Fuge bilden. Zur Erhöhung des realitätsnahen Erscheinungsbilds des verlegten Untergrunds wird vorgeschlagen, dass das Verhältnis der Breite des die imitierte Fuge darstellenden Abschnitts der Oberflächenstruktur der eine imitierte Fuge aufweisenden Paneele zur Breite der Fase zwischen etwa 1,8 und etwa 2,2, vorzugseise etwa 2,0, beträgt.
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Um die Variabilität des Erscheinungsbild weiter erhöhen zu können, wird vorgeschlagen, dass der erste Dekorabschnitt oder/und der zweite Dekorabschnitt wenigstens eines der eine imitierte Längsfuge aufweisenden Paneele mittels wenigstens einer in Breitenrichtung des jeweiligen Paneels verlaufenden, imitierten Fuge in zumindest einen ersten Dekorunterabschnitt und einen zweiten Dekorunterabschnitt unterteilt ist bzw. sind. Auf diese Weise lassen sich auch verschieden lange Stäbe darstellen. Sind die Dekore der Paneele so ausgebildet, dass sie an nicht mit einer Fase versehenen Außenrändern, insbesondere an ihren nicht mit einer Fase versehenen Längsenden ineinander übergehen, so können sogar Stäbe dargestellt werden, deren Länge jene der Paneele überschreitet.
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Nachzutragen ist, dass selbstverständlich auch diejenigen Paneele, die keine imitierte Längsfuge aufweisen, mittels wenigstens einer imitierten Breitenfuge unterteilt sein können, wobei auch diese Paneele an ihren Längsenden mit ineinander übergehenden Dekoren ausgebildet sein können.
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Gemäß einem zweiten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird das erfinderische Konzept durch ein Prägeelement zum Einbringen einer Oberflächenstruktur in eine mit einem Dekor versehene Platte verwirklicht, wobei das Prägeelement eine Mehrzahl rechteckiger Prägebereiche aufweist, die in Richtung der kurzen Rechtecksseiten nebeneinander angeordnet sind, wobei eine erste Anzahl von Prägebereichen mittels einer zu den langen Rechtecksseiten parallel verlaufenden Prägeanordnung in einen ersten Prägeabschnitt einer ersten vorbestimmten Breite und einen zweiten Prägeabschnitt einer zweiten vorbestimmten Breite unterteilt ist, während die restlichen Prägebereiche von derartigen zu den langen Rechtecksseiten parallel verlaufenden Prägeanordnungen frei sind, und wobei die unterteilten Prägebereiche auf dem Prägeelement einander unmittelbar benachbart und bezüglich der Breitenmitte des Prägeelements mit einer Abweichung von höchstens einem Prägebereich symmetrisch angeordnet sind.
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Gemäß einem dritten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird das erfinderische Konzept in einem Dekorpapier verwirklicht, das an seiner Sichtfläche mit einem Dekor bedruckt ist, welches das Aussehen eines natürlichen Materials wiedergibt, wobei das Dekorpapier eine Mehrzahl rechteckiger Dekorbereiche aufweist, die in Richtung der kurzen Rechtecksseiten nebeneinander angeordnet sind, wobei eine erste Anzahl von Dekorbereichen mittels eines zu den langen Rechtecksseiten parallel verlaufenden Dekorelements in einen ersten Dekorabschnitt einer ersten vorbestimmten Breite und einen zweiten Dekorabschnitt einer zweiten vorbestimmten Breite unterteilt ist, während die restlichen Dekorbereiche von derartigen zu den langen Rechtecksseiten parallel verlaufenden Dekorelementen frei sind, und wobei die unterteilten Dekorbereiche auf dem Dekorpapier einander unmittelbar benachbart und bezüglich der Breitenmitte des Dekorpapiers mit einer Abweichung von höchstens einem Dekorbereich symmetrisch angeordnet sind.
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Bezüglich der Weiterbildungsmöglichkeiten des Prägeelements gemäß dem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung und des Dekorpapiers gemäß dem dritten Gesichtspunkt der Erfindung sei zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Diskussion des allgemeinen, der Erfindung zugrunde liegenden Konzepts, sowie des Paneelgebindes gemäß dem ersten Gesichtspunkt der Erfindung verwiesen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht einer mit einem Dekorpapierbogen belegten und mit einer Oberflächenstruktur versehenen Basisplatte, wie sie zur Herstellung des erfindungsgemäßen Paneelgebindes verwendet werden kann;
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2 zeigt eine längs der Linien II-II in 1 genommene Schnittdarstellung eines Ausschnitts aus 1;
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3 zeigt eine perspektivische Druntersicht einer Prägeplatte;
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4a bis 4d zeigen Darstellungen zur Erläuterung des Begriffs „mit einer Abweichung von höchstens einem Paneel symmetrisch”; und
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5 und 6 zeigen zwei mögliche Verlegebilder, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Paneelgebinde erzielt werden können.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Basisplatte allgemein mit 10 bezeichnet. Wie in 2 im Detail zu erkennen ist, ist auf die Basisplatte 10 ein Dekorpapierbogen 12 aufgebracht, der mit Kunstharz getränkt und mittels einer Kunstharzschicht 14 mit der Basisplatte 10 verklebt ist. Der Dekorpapierbogen 12 ist mit einem in den 1 und 2 lediglich teilweise (und nur grobschematisch) dargestellten Dekor 16 bedruckt, welches das Aussehen eines natürlichen Materials wiedergibt, beispielsweise das Aussehen von Holz oder Stein oder Keramik. Der Dekorpapierbogen 12 ist ferner von einer transparenten Schutzschicht 18 bedeckt, deren Aufgabe es ist, das Dekor 16 vor Beschädigung, beispielsweise durch Abrieb oder durch den Einfluss des Sonnenlichts, zu schützen. Die Schutzschicht 18 kann ebenfalls von einer Kunstharzschicht gebildet sein, in welche die Abriebbeständigkeit erhöhende Materialpartikel, beispielsweise Korundpartikel, eingebettet sein können. In die Schutzschicht 18 ist mittels eines Prägeelements 20 (siehe 3) eine Oberflächenstruktur 22 eingebracht, wobei die die Oberflächenstruktur 22 bildenden Oberflächenstrukturelemente 24 zu den das Dekor 16 bildenden Dekorelementen 26 im Wesentlichen synchron angeordnet sind.
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Die gestrichelten Linien deuten in 1 die Sägelinien 28 an, längs derer die Basisplatte 10 in einzelne Paneele 30 zerteilt wird (im vorliegenden Ausführungsbeispiel in zehn Paneele 30), wobei die Paneele 30 nach dem Zerteilen längs ihrer Umfangsränder, insbesondere zur Bildung von Verbindungselementen, beispielsweise Verbindungselementen des Nut-und-Feder-Typs, noch spanabhebend bearbeitet werden können.
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Ferner ist 1 zu entnehmen, dass die Hälfte der Paneele 30, nämlich die Paneele 30-1, mit einer (gepunktet dargestellten) imitierten Längsfuge 32 versehen sind, während die restlichen Paneele 30, nämlich die Paneele 30-2, über keine derartige in Längsrichtung L der Paneele verlaufende Längsfuge verfügen. Die imitierte Längsfuge 32 unterteilt das Dekor 16 der Paneele 30-1 in einen ersten Dekorabschnitt 16a und einen zweiten Dekorabschnitt 16b.
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Werden die aus der Basisplatte 10 hergestellten Paneele 30 gemeinsam als Paneelgebinde 34 verpackt und vertrieben, so kann aus den Paneelen 30 ein Belag für einen Untergrund, beispielsweise für einen Fußboden oder eine Wand oder eine Decke, gebildet werden, der über eine Drei-Stab-Optik verfügt. Dabei bilden die aus den Paneelen 30-2 gebildeten Paneelreihen erste Stäbe, die eine erste Breite aufweisen, während die aus den Paneelen 30-1 gebildeten Paneelreihen zweite und dritte Stäbe bilden, die eine Breite aufweisen, die kleiner ist als die erste Breite. Vorzugsweise sind auch die Breiten der zweiten und dritten Stäbe voneinander verschieden. Ein Untergrund mit einem derartigen Verlegebild ist beispielhaft in 5 dargestellt.
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Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die Paneele 30 der erfindungsgemäßen Paneelgebinde 34 willkürlich, d. h. ohne vorgegebene Ordnung, zu verlegen, was ebenfalls ein ansprechendes Erscheinungsbild ergibt, wie der auf diese Weise gebildete, in 6 dargestellte Untergrund zeigt.
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Erfindungsgemäß sind die Paneele 30-1 auf der Basisplatte 10 einander unmittelbar benachbart angeordnet, und dies zur Mittelachse M der Breitenrichtung B der Basisplatte 10 mit einer Abweichung von höchstens einem Paneel symmetrisch. Durch diese Art der Anordnung der Paneele 30-1 auf der Basisplatte 10 kann sich das in der Praxis aufgrund des Durchtränkens des Dekorpapierbogens 12 mit Kunstharz nicht vollständig zu vermeidende Papierwachstum nur in geringem Maße auf die Synchronität, d. h. die Deckungsgleichheit, des die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Dekorelements 26 und des die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Oberflächenstrukturelements 24 auswirken.
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Unterstellt man, dass die nicht zu vermeidenden Abweichungen ±0,2% betragen, so beträgt der maximale Versatz von Dekor und Oberflächenstruktur zwischen den dem linken und dem rechten Rand der eine Breite von 2050 mm aufweisenden Basisplatte 10 bis zu ±4,1 mm, zwischen den imitierten Längsfugen 32 des linkesten Paneels 30-1 und des rechtesten Paneels 30-1 jedoch nur ±1,64 mm. Dieser Wert halbiert sich nochmals, wenn man von einer vollständig symmetrischen Anordnung der Paneele 30-1 bezüglich der Mitte M der Breitenerstreckung B der Basisplatte 10 ausgeht und berücksichtigt, dass sich das Papierwachstum von der Mitte M der Breitenerstreckung B ausgehend gleichmäßig zu beiden Seiten verteilt. Abweichungen von 0,82 mm sind aber unter Berücksichtigung der Tatsache tolerierbar, dass eine echte Fuge, die von den Fasen gebildet wird, welche an den Rändern zweier aneinander angrenzender, fertig bearbeiteter Paneele 30 vorgesehen sind, eine Breite von etwa 1,6 mm aufweist, und die imitierten Längsfugen 32 daher in etwa die gleiche Breite aufweisen sollten. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann also sichergestellt werden, dass die die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Dekor- und Oberflächenstrukturelemente 26, 24 einander zumindest teilweise, meist sogar vollständig Oberlappen, wenn das Oberflächenstrukturelement 24 eine Breite b2 von etwa 1,5 mm bis 1,6 mm aufweist und das Dekorelement 26 eine um etwa 1 mm bis 2 mm größere Breite b1.
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Selbstverständlich kann die Fugenbreite auch andere Werte aufweisen. Beispielsweise kann die Breite der Fuge zwischen etwa 0,5 mm und etwa 6,0 mm betragen, vorzugsweise zwischen etwa 1,5 mm und 3,0 mm.
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Dabei ist ferner zu berücksichtigen, dass der optische Eindruck der imitierten Längsfuge 32 bei Draufsicht auf das Paneel 30-1 von dem die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Dekorelement 26 dominiert wird, während er bei die Paneeloberfläche streifendem Blick aufgrund des Glanzgrads der Paneeloberfläche von dem die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Oberflächenstrukturelement 24 dominiert wird. Dieser Effekt kann dadurch noch weiter verstärkt werden, dass man das Oberflächenstrukturelement 24 mit einem anderen Glanzgrad ausbildet als die restliche Paneeloberfläche. Vorzugsweise kann das Oberflächenstrukturelement 24 tiefmatt ausgeführt werden.
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Nachzutragen ist noch, dass das die imitierte Längsfuge 32 darstellende Dekorelement 26 an seinen Rändern allmählich in das es umgebende Dekor 16 übergehen kann, d. h. ohne scharf kontrastierten Übergang. Dies ist in 2 grob schematisch durch die zu den Rändern hin abnehmende Höhe des Dekorelements 16 angedeutet. Ferner kann die Breite des Dekorelements 16 in dessen Längsrichtung gewisse Fluktuationen aufweisen. Für den Fall, dass die die imitierte Längsfuge 32 darstellenden Dekor- und Oberflächenstrukturelemente 26, 24 einander nur teilweise überlappen sollten, helfen diese beiden Maßnahmen, diesen Umstand nicht allzu deutlich zu Tage treten zu lassen.
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Zur Erhöhung der Variabilität des mit dem erfindungsgemäßen Paneelgebinde 34 erzielbaren Verlegebilds können wenigstens einige der Paneele 30-1 zusätzlich zu den imitierten Längsfugen 32 wenigstens eine imitierte Querfuge 36 aufweisen. Auch die Paneele 30-2, die keine imitierte Längsfuge aufweisen, können mit derartigen imitierten Querfugen 36 ausgebildet sein.
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Nachzutragen ist noch, dass aus den 4a bis 4d zu ersehen ist, was mit den Worten „mit einer Abweichung von höchstens einem Paneel symmetrisch” gemeint ist:
Umfasst die Basisplatte 10 in ihrer Breitenerstreckung B eine gerade Anzahl von Paneelen 30 und ist eine gerade Anzahl von Paneelen 30-1 mit einer imitierten Längsfuge 32 versehen (4b) oder umfasst die Basisplatte 10 in ihrer Breitenerstreckung B eine ungerade Anzahl von Paneelen 30 und ist eine ungerade Anzahl von Paneelen 30-1 mit einer imitierten Längsfuge 32 versehen (4c), so sind die mit einer imitierten Längsfuge 32 versehenen Paneele 30-1 zur Mitte M der Breitenerstreckung B der Basisplatte 10 symmetrisch angeordnet. Umfasst hingegen die Basisplatte 10 in ihrer Breitenerstreckung B eine gerade Anzahl von Paneelen 30 und ist eine ungerade Anzahl von Paneelen 30-1 mit einer imitierten Längsfuge 32 versehen (4a) oder umfasst die Basisplatte 10 in ihrer Breitenerstreckung B eine ungerade Anzahl von Paneelen 30 und ist eine gerade Anzahl von Paneelen 30-1 mit einer imitierten Längsfuge 32 versehen (4d), so ist auf der einen Seite der Mitte M der Breitenerstreckung B der Basisplatte 10 ein mit einer imitierten Längsfuge 32 versehenes Paneel 30-1 mehr angeordnet als auf der jeweils anderen Seite der Breitenmitte M.
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Nachzutragen ist noch, dass das in 3 dargestellte Prägeelement 20 eine Mehrzahl rechteckiger Prägebereiche 40 aufweist, die in 3 durch die gestrichelten Linien 42 voneinander getrennt sind. Dabei ist zu beachten, dass das Prägeelement 20 keine den gestrichelten Linien 42 entsprechenden Prägestrukturen aufzuweisen weisen, ebenso wie das Dekor 16 des Dekorpapierbogens 12 keine den gestrichelten Linien 28 entsprechenden Dekorelemente aufzuweisen braucht. Vielmehr dienen die gestrichelten Linien 28 und 42 lediglich der Erleichterung des Verständnisses der Erfindung. Hingegen ist das Prägeelement 20 mit Prägestrukturen 44 zur Darstellung der imitierten Längsfugen 32 und Prägestrukturen 46 zur Darstellung der imitierten Querfugen 36 ausgebildet. Die Prägestrukturen 44 unterteilen die Prägebereiche 40 in erste Prägeabschnitte 40a, welche eine erste Breite aufweisen, und zweite Prägeabschnitte 40b, welche eine zweite Breite aufweisen.
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In analoger Weise umfasst der Dekorpapierbogen 12 eine Mehrzahl rechteckiger Dekorbereiche 50, die in 1 durch die gestrichelten Linien 28 voneinander getrennt sind. Zur Darstellung der imitierten Längsfugen 32 ist das Dekor 16 des Dekorpapierbogens 12 mit Dekorelementen 52 und zur Darstellung der imitierten Querfugen 36 mit Dekorelementen 54 ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005047767 A1 [0006]