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Die
Erfindung betrifft eine Möbelfront mit mehreren getrennten
Frontelementen, die ein sich über mehrere Frontelemente
erstreckendes Dekor tragen, das eine naturholzähnliche
Maserungsstruktur aufweist.
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Das
Dekor herkömmlicher Möbelfronten wird zumeist
durch Naturholzfurniere gebildet. Furnierblätter, die aus
einem Naturholzblock geschnitten werden, weisen in der Regel eine
leicht gebrochene Symmetrie auf, und Furnierblätter, die
aus einander benachbarten Lagen desselben Naturholzblockes stammen,
haben ein ähnliches, wenn auch nicht vollkommen identisches
Maserungsbild. Aus ästhetischen Gründen versucht
man deshalb, die Frontelemente so zu furnieren, daß die
Symmetrie der Furnierbilder mit der Symmetrie der Frontelemente
korrespondiert und sich das Maserungsbild auf einem Frontelement
auf den benachbarten Frontelementen annähernd wiederholt.
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Im
Idealfall sollten Maserungsstrukturen, die in den Furnierbildern
besonders deutlich hervortreten, sich nahtlos über die
Grenzen der Frontelemente hinweg fortsetzen. Aufgrund der gebrochenen
Symmetrie und der leichten Verschiedenheit der Furnierbilder läßt
sich dies in der Praxis jedoch nur unvollkommen und nur mit erheblichem
Aufwand erreichen. Die Furniere für die einzelnen Frontelemente müssen
schon lange vor der endgültigen Montage des Möbels
ausgewählt und in ihrer späteren Lage so bestimmt
werden, daß sich am fertigen Möbelstück stetige Übergänge
zwischen den Furnierbilder ergeben. In den folgenden Herstellungsschritten,
beispielsweise beim Bohren von Topfbohrungen für Scharniere
und Beschläge, und bei der Endmontage muß dann
sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Furnierbilder
ihre ursprünglich vorgesehene Position und Orientierung
behalten, daß also beispielsweise Möbeltüren
nicht in einer um 180° verdrehten Stellung angebohrt und
montiert werden, was gerade aufgrund der annähernden Symmetrie
der Furnierbilder leicht vorkommen kann.
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Die
Herstellung einer Möbelfront mit einem ästhetisch
ansprechenden Naturholzdekor ist deshalb bisher verhältnismäßig
aufwendig. Häufig hilft man sich damit, Furniere auszuwählen,
die ein sehr ruhiges Maserungsbild haben, so daß Brüche
in den Maserungslinien nicht so deutlich hervortreten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Möbelfront zu schaffen, die
sich einfach herstellen läßt und ein ästhetisch
ansprechendes Naturholzdekor aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Dekor ein gedrucktes Bild ist und daß das
Dekorbild jedes Frontelements zumindest in zwei Randzonen an zwei
gegenüberliegenden Rändern dieses Frontelements
eine exakte 180° Drehsymmetrie bezüglich der Mitte
des Frontelements aufweist und die Dekorbilder zweier Frontelemente
an der Grenze zwischen ihnen stetig aneinander anschließen.
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Mit
modernen digitalen Drucktechniken ist es möglich, auf der
Oberfläche von Möbelfrontelementen synthetische
Dekorbilder zu erzeugen, die der Maserungsstruktur von Naturholz
täuschend ähnlich sind. Mit digitalen Bildverarbeitungstechniken
läßt sich dabei auch problemlos erreichen, daß die
gedruckten Bilder anstelle der gebrochenen Symmetrien von Echtholzfurnieren
perfekte Symmetrien aufweisen, wobei der Unterschied zwischen dem
exakt symmetrisch gedruckten Dekor und einem Echtholzdekor für
den Betrachter allenfalls bei äußerster Sorgfalt
zu erkennen ist. Bei der erfindungsgemäßen Möbelfront
ist aufgrund der Symmetrie der Dekorbilder stets gewährleistet,
daß sich die Maserungsstruktur an den Grenzen zwischen
benachbarten Frontelementen stetig fortsetzt, unabhängig
davon, in welcher Orientierung das betreffende Frontelement in das
Möbel eingebaut wird. Das erlaubt eine rationelle Fertigung
des Möbels und gewährleistet dennoch ein ansprechendes
Erscheinungsbild der Front.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Bevorzugt
weist das Dekorbild jedes rechteckigen Frontelements zumindest in
den Randzonen Achsensymmetrien bezüglich beider Symmetrieachsen
des Frontelements auf. Das erlaubt es, identische Frontelemente
endlos miteinander zu verketten, wobei die Dekorbilder an den Fugen
zwischen den einzelnen Frontelementen stetig ineinander übergehen.
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Besonders
zweckmäßig ist es, wenn in dem Dekorbild die markantesten
Maserungsstrukturen an den Rändern und Symmetrieachsen
des Frontelements rechtwinklig zu diesen Rändern bzw. Achsen verlaufen,
so daß die Mase rungsstrukturen sich über diese
Ränder hinweg nicht nur stetig, sondern auch glatt, also
ohne Knick, fortsetzen.
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Wenn
zwei benachbarte Frontelemente unterschiedliche Längen
in der Richtung rechtwinklig zu der Grenze zwischen ihnen haben,
so ist zweckmäßigerweise das Dekorbild des kürzeren
Elements eine Kopie des Dekorbildes des längeren Elements, bei
dem zur Anpassung an die Länge des Frontelements ein mittlerer
Teil herausgeschnitten ist.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert.
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Die
einzige Zeichnungsfigur zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen
Möbelfront.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Möbelfront wird durch drei
rechteckige Frontelemente 10, 12 gebildet, die
sich in einer Richtung (im gezeigten Beispiel in vertikaler Richtung)
aneinander anschließen und die ein durchgehendes naturholzähnliches
Dekor 14 tragen, das im gezeigten Beispiel eine optisch besonders
deutlich hervortretende Maserungsstruktur 16 aufweist.
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Bei
den Frontelementen
10,
12 kann es sich beispielsweise
um Türen eines Schrankes oder auch um Schubladenfrontblenden
oder dergleichen in vertikaler oder horizontaler Anordnung handeln.
Jedes Dekorelement wird durch eine Spanplatte, eine MDF-Platte oder
dergleichen gebildet, auf die der zugehörige Teil des Dekors
14 mit
bekannten Drucktechniken aufgedruckt ist. Beispielsweise wird in
DE 10 2008 019 836 ein
Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein Dekorbild auf die Rückseite
einer Glasplatte gedruckt wird, die dann mit einem elastischen Kleber auf
das Frontelement aufgeklebt wird, so daß das Druckbild
durch die Glasplatte hindurch sichtbar ist und zugleich durch diese
geschützt wird.
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Im
gezeigten Beispiel haben die Frontelemente 10, 12 eine
einheitliche Breite, doch hat das mittlere Frontelement 12 in
der (in der Zeichnung vertikalen) Richtung, in der die Frontelemente
aneinander anschließen eine größere Länge.
Das Dekor 14 wird durch die Aufteilung der Frontelemente 10, 12 in drei
streifenförmige Dekorbilder 18, 20 unterteilt,
die sich an den Grenzen zwi schen den Frontelementen 10, 12 stetig
aneinander anschließen. Das Druckbild ist in diesem Fall
so gewählt oder bearbeitet, daß zumindest die
markantesten Maserungsstrukturen 16 an den Rändern
der Frontelemente 10, 12 rechtwinklig auf diesen
Rändern stehen, so daß die Übergänge der
Maserungslinien an den Grenzen der Frontelemente nicht nur stetig
sondern auch glatt sind, also keinen Knick miteinander bilden. Dadurch
wird ein ästhetisch besonders ansprechendes Erscheinungsbild
erreicht.
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Die
Frontelemente 10, 12 weisen eine gemeinsame vertikale
Symmetrieachse Y auf, die zugleich eine Symmetrieachse des Dekors 14 ist.
Weiterhin weist jedes Frontelement eine horizontale Symmetrieachse
X1, X2 bzw. X3 auf. Jedes Dekorbild 18, 20 ist
nicht nur symmetrisch zu der vertikalen Symmetrieachse Y, sondern
auch zu der horizontalen Symmetrieachse X1, X2 bzw. X3 des betreffenden Frontelements.
Jedes Dekorbild 18, 20 wird somit durch die Symmetrieachsen
in vier Quadranten aufgeteilt, die exakte Spiegelbilder voneinander
sind. Aus dieser speziellen zweifachen Achsensymmetrie folgt zugleich,
daß jedes der Dekorbilder 18, 20 auch symmetrisch
bezüglich einer Drehung um 180° um die Mitte des
betreffenden Frontelements 10, 12 ist. Die Mitte
des Frontelements ist dabei definiert durch den Schnittpunkt der
vertikalen Symmetrieachse Y mit der zugehörigen horizontalen
Symmetrieachse X1, X2 bzw. X3.
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Die
Dekorbilder 18, 20 sind im gezeigten Beispiel
so gewählt, daß die markantesten Maserungslinien
die Symmetrieachsen rechtwinklig schneiden, so daß an den
Symmetrieachsen keine unnatürlich wirkenden Knicke in den
Maserungslinien auftreten.
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Obgleich
im gezeigten Beispiel die Dekorbilder 18 kürzer
sind als das Dekorbild 20, handelt es sich bei der Hälfte
des Dekorbildes 18, die an das Dekorbild 20 angrenzt,
um das Spiegelbild eines angrenzenden Teils des Dekorbildes 20.
Das läßt sich beispielsweise dadurch erreichen,
daß durch digitale Bildverarbeitung aus dem Dekorbild 20 der
durch einen Kasten 22 eingerahmte mittlere Teil herausgeschnitten
wird und dann die beiden Enden wieder zu dem Dekorbild 18 zusammengefügt
werden.
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Auf
diese Weise wird erreicht, daß das Dekor 14 insgesamt
ein optisch ansprechendes, trotz der ausgeprägten Maserungsstruktur 16 ruhig
und ”glatt” wirkendes Erscheinungsbild mit einem
regelmäßigen Wiederholungsmuster bietet. Das Erscheinungsbild des
Dekors 14 bleibt völlig unbeeinflußt,
wenn eines der Frontelemente 10, 12 versehentlich
in einer um 180° gedrehten Stellung in die Möbelfront
eingebaut wird. Weiterhin lassen sich aufgrund der Symmetrie des
Dekors 14 die verschiedenen Frontelemente 10, 12 in
beliebiger Abfolge miteinander verketten, ohne daß irgendwelche
Brüche in dem Dekor 14 auftreten.
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Während
im gezeigten Beispiel das Dekor 14 lediglich die Form eines
Streifens hat, der über die Mitte der Frontelemente 10, 12 verläuft,
kann das Dekor 14 in einer anderen Ausführungsform
auch die gesamte Fläche der Frontelemente ausfüllen.
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Um
optisch befriedigende Übergänge des Dekors an
den Grenzen zwischen den einzelnen Frontelementen 10, 12 zu
erreichen, genügt es, wenn das Dekor die oben beschriebenen
Symmetrieeigenschaften in den Randzonen der betreffenden Frontelemente
aufweist. Die Kernzonen der Frontelemente können wahlweise
jeweils ein individuelles Dekor aufweisen. Auf diese Weise lassen
sich bei Bedarf auch die leichten Symmetriebrüche imitieren,
die für Echtholzfurniere charakteristisch sind.
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Während
im gezeigten Beispiel die Frontelemente 10, 12 nur
in einer Richtung aneinandergrenzen, kann in einer anderen Ausführungsform
die Möbelfront auch eine zweidimensionale ”Parkettierung” aus
Frontelementen aufweisen und das Dekor 14 kann sich über
alle vier Ränder der Frontelemente stetig fortsetzen. Auch
in dem Fall gewährleisten die beschriebenen Symmetrien
stetige Übergänge des Dekors an diesen Rändern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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