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Die
Erfindung betrifft ein geplanktes Fixmaßfurnier.
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Derartige
Furniere sind aus der Praxis bekannt. Sie werden beispielsweise
zur Herstellung von furnierten Möbeln
genutzt, wobei das Fixmaßfurnier auf
eine Platte aus einem Holzwerkstoff wie beispielsweise MDF aufgebracht
werden kann. Fixmaßfurniere
werden als dünne
Platten mit vorgegebenen, standardisierten Abmessungen hergestellt,
und zwar aus langen Furnierstreifen, die als Lamellen bezeichnet
werden und eine Länge
von beispielsweise von 2,40 m aufweisen. Während die einzelnen Lamellen eine
Breite von wenigen Zentimetern aufweisen, sind die Abmessungen des
gesamten Fixmaßfurniers
erheblich größer. Um
die gewünschte
Breite des Fixmaßfurniers
zu erzielen, werden mehrere dieser Lamellen nebeneinander angeordnet
und an ihren Längsseiten
auf Stoß miteinander
verklebt. Das so erhaltene Fixmaßfurnier wird dann als geplanktes Fixmaßfurnier
bezeichnet.
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Bei
diesen Fixmaßfurnieren
handelt es sich um hochwertige Furniere, die beispielsweise für großformatige
Möbelteile
verwendet werden, wie z. B. für
den Korpus oder die Türen
eines Schranks. Fehlstellen im Furnier – und damit in einer Lamelle – sind je
nach Qualitätsanspruch
des Möbelherstellers oft
nicht akzeptabel. Je größer das
gewünschte
Maß der
Lamellen ist, desto größer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass eine Lamelle auf ihrer gesamten Länge doch
eine fehlerhafte Stelle aufweist, so dass der Preis für fehlerfreie
Lamellen großer
Länge sehr
hoch ist.
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Während das
Rohmaterial für
diese Fixmaßfurniere,
nämlich
die einzelnen Lamellen, zu einem Quadratmeterpreis von beispiels weise
3,00 Euro erhältlich
sind, kostet das hergestellte Fixmaßfurnier das Doppelte oder
mehr. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass bei der Herstellung von Fixmaßfurnieren eine Verschnittmenge
anfällt,
die etwa genauso groß ist
wie die anschließend
verwertbare Fläche
in Form von handelsfähigen
Fixmaßfurnierplatten.
Dieser Verschnitt, der also etwa 100% der Menge der hergestellten
Fixmaßfurnierplatten
entspricht, ist mit einem deutlichen Preisnachlass verwertbar, beispielsweise zu
einem Verkaufspreis von etwa 60 Cent/m2,
also nur zu einem Bruchteil seines Einkaufspreises.
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Aus
der
DE 298 04 878
U1 ist es bekannt, bei einem Furnier, welches wenigstens
zwei nebeneinander angeordnete Lamellen aufweist, die Lamellen aus
einzelnen kurzen Furnierstücken
zu bilden, die als Furnierlemente bezeichet sind. Benachbarte Furnierelemente
sollen sich vorzugsweise hinsichtlich ihrer Maße und/oder ihrer Farbe deutlich
voneinander unterscheiden, weil dies optisch interessante Muster
ergibt. Die optische Unruhe, die durch die vielen einzelnen, vergleichsweise
kleinen Furnierstücke entsteht,
macht die Verwendung an Stelle der herkömmlichen, teuren, langen Lamellen
in der Praxis unmöglich.
Beispielsweise die Türen
oder die Korpusflächen
eines Schranks oder ähnlich
großflächige Möbelteile
können
mangels ausreichender Vermarktungs-Chancen nicht mit derartigen
Furnieren versehen werden. Dementsprechend ist in der
DE 298 04 878 U1 wiederholt
darauf hingewiesen, dass die dort vorgeschlagenen Furniere insbesondere
für Treppenstufen
eingesetzt werden können,
also für
Bauteile, die vergleichsweise schmal ausgestaltet sind.
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Aus
der
CH-226 731 A ist
ein Furnier bekannt, das seine gewünschte Länge dadurch erhält, dass
entsprechend viele Furnier-Abfallstücke aneinandergefügt und miteinander
verleimt werden. Dabei sind die Stirnseiten der einzelnen Abfallstücke dort, wo
sie aneinander stoßen,
mit Verzinkungen versehen. Der
CH-226 731 A sind zur optischen Qualität des so
geschaffenen Furniers keine Angaben zu entnehmen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes, hochwertiges
Fixmaßfurnier mit
Lamellen großer
Länge dahingehend
zu verbessern, dass dieses möglichst
preisgünstig
und unter Erzeugung von möglichst
wenig Verschnitt herstellbar ist. Weiterhin liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Möbel
anzugeben, welches möglichst preisgünstig herstellbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein geplanktes Fixmaßfurnier mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst
sowie durch ein Möbel
mit den Merkmalen des Anspruchs 3.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, nicht ausschließlich lange, über die
gesamte Länge
des Fixmaßfurniers
durchgehende Lamellen zu verwenden, sondern – ausschließlich oder zusätzlich zu
solchen durchgehenden Lamellen – „gestückelte”, aus mehreren
kurzen Furnierstreifen bestehende Lamellen. Im Gegensatz zu den üblichen
Lamellen, die lediglich an ihren Längsseiten aneinander stoßen, stoßen die
beiden kurzen Furnierstreifen also an ihren Schmalseiten aneinander.
Mit dem vergleichsweise preisgünstigen
Werkstoff der kurzen Furnierstücke
kann vorschlagsgemäß eine hochwertige,
lange Lamelle geschaffen werden, die sich optisch kaum von einstückigen Lamellen
gleicher Länge
unterscheidet. Um dies zu erreichen, schlägt die Erfindung mehrere Maßnahmen
vor:
- • Die
kurzen Furnierstreifen sind aus einem gemesserten Furnier hergestellt.
Im Gegensatz zu einem Schälfurnier
handelt es sich bei dem gemesserten Furnier um eine Vielzahl von
dünnen Furnierschichten,
die aus einem Holzblock in mehreren parallelen Schichten herausgeschnitten sind.
- • Dadurch
dass sämtliche
kurzen Furnierstücke innerhalb
einer Lamelle aus demselben Holzblock stammen, ergibt sich eine
möglichst
gleichmäßige Optik,
so dass die verzinkten Stoß stellen
der kurzen Furnierstücke
schon grundsätzlich
möglichst unauffällig sind.
- • Um
diese Stoßstellen
optisch möglichst
unauffällig
auszugestalten, sind sie in an sich bekannter Weise verzinkt ausgeführt, d.
h., die beiden aneinander stoßenden
kurzen Furnierstreifen sind entlang ihrer Stoßlinie miteinander regelrecht
verzahnt.
- • An
der verzinkten Stoßstelle
werden zwei gleichartige Abschnitte der Furnierstreifen zueinander ausgerichtet.
Wenn also aus einem Holzblock mehrere Furnierstreifen herausgeschnitten
werden, so weisen sämtliche
Streifen ein vergleichsweise ähnliches
und nur allmählich
wechselndes Muster auf. Sie weisen dabei ein erstes Stirnende A
und ein zweites Stirnende B auf. Besonders unauffällig wird
die Stoßstelle
zweier solcher Furnierstreifen, da vorschlagsgemäß stets zwei Stirnenden A oder
zwei Stirnenden B aneinander grenzen, so dass auf diese Weise bei
der Verwendung gemesserter Furniere eine optisch besonders unauffällige Herstellung
einer Furnierlamelle aus mehreren kurzen Furnierstreifen erzielt
wird.
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Vorteilhaft
kann in an sich bekannter Weise die verzinkte Stoßlinie zwischen
zwei benachbarten kurzen Furnierstücken kurvig verlaufen. Abgesehen von
der ohnehin zackig bzw. kurvig verlaufenden Grenzlinie, die jede
Verzinkung aufweist, kann die Mittellinie dieses Verlaufs der Verzinkung
als geradlinig oder als kurvig verlaufende Linie ausgeführt werden,
und eine kurvig verlaufende Verzinkungs-Stoßlinie ist optisch unauffälliger als
eine geradlinig verlaufende Stoßlinie,
auch bei verzinkter Ausgestaltung dieser Stoßlinie.
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Bei
hochwertigen, furnierten Möbeln
ist sowohl die Außenseite
eines Möbelkorpus
als auch die Innenseite des Möbelkorpus
furniert. Vorteilhaft kann bei einem derartigen Möbel ein
vorschlagsgemäßes Fixmaßfurnier
auf der Innenseite des Möbel korpus angeordnet
werden, beispielsweise auf der Innenseite einer Möbeltür. Dieser
Vorschlag geht davon aus, dass die Au ßenfläche des Möbelkorpus ständig den Blicken
des Benutzers ausgesetzt ist, während
die Innenseite häufig
nur kurzfristig betrachtet wird, so dass die optisch besonders hochwertige
Ausgestaltung der Fixmaßfurniere
mit ihren einstückig über die gesamte
Höhe des
Furniers durchgängigen
Lamellen auf der Außenseite
des Möbelkorpus
optisch zur Geltung kommt, während
die Ansicht der aus mehreren Stücken
bestehenden Lamellen bei einem vorschlagsgemäßen Fixmaßfurnier auf der Innenseite des
Möbelkorpus
nur vergleichsweise kurzfristig angeschaut wird, so dass auch über die
technische bzw. optische Ausgestaltung des Furniers hinaus das Furnier
möglichst
unauffällig,
weil nämlich
nur jeweils vergleichsweise kurzfristig ersichtlich ist.
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Es
ist aus der Praxis bekannt, so genannte Randkantenfurniere aus einer
Vielzahl einzelner Furnierstreifen zusammenzustellen. Bei derartigen Randkantenfurniere
handelt es sich um Streifen, die beispielsweise für die Schmalkanten
von Möbeltüren, Tischplatten
und dergleichen genutzt werden. Derartige Randkantenfurniere werden
aus schmalen Furnierstreifen hergestellt, die nicht geplankt werden, also
nicht an ihren Längskanten
nebeneinander zu einer größeren Fläche zusammengefügt werden, sondern
es handelt sich um schmale Furnierstreifen, die an ihrer Schmalseite,
an ihrem Stirnende also, mit weiteren schmalen Furnierstreifen zusammengefügt werden,
um insgesamt eine möglichst
große
Länge zu
erzielen. So ist es aus der Praxis bekannt, Randkantenfurniere zu
Furnierstreifen von mehreren hundert Metern Länge zusammenzustellen und auf
Rolle auszuliefern. Diese Technik ist seit Jahrzehnten bekannt.
Abgesehen davon, dass es sich bei solchen Randkantenfurnieren nicht
um geplankte Furniere handelt, also nicht um mehrere parallele Furnierstreifen
nebeneinander, kommt es bei den Randkantenprofilen kaum auf einen
optisch möglichst
unauffälligen Übergang
der einzelnen Furnierstücke
aneinander an, weil die Randkanten der Möbelplatten ohnehin optisch
unauffällig
sind und die optischen Beurteilungskriterien im Wesentlichen auf
den dem gegenüber
größeren Flächen der
Möbelplatten
zum Tragen kommen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 eine
Draufsicht auf ein Fixmaßfurnier und
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2 einen
gegenüber 1 in
vergrößertem Maßstab dargestellten
Ausschnitt aus dem Fixmaßfurnier.
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In 1 ist
mit 1 insgesamt ein Fixmaßfurnier bezeichnet, welches
als geplanktes Fixmaßfurnier
ausgestaltet ist und aus mehreren Lamellen 2 besteht. Die
Lamellen sind nebeneinander angeordnet und entlang ihren Längsseiten
miteinander auf Stoß verklebt.
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Im
Unterschied zu durchgehenden Lamellen sind die Lamellen 2 bei
dem dargestellten Fixmaßfurnier 1 aus
jeweils wenigstens zwei kurzen Furnierstreifen 3 konstruiert:
Beispielsweise ist die links dargestellte Lamelle 2 aus
vier Furnierstreifen 3 zusammengesetzt, während die
zweite Lamelle von rechts aus zwei Furnierstreifen 3 zusammengesetzt
ist. Das geplankte Fixmaßfurnier 1 von 1 weist
also nicht nur Stoßlinien
in Längsrichtung
auf, entlang welcher die benachbarten Lamellen 2 an ihren
Längskanten aneinander
stoßen,
wobei solche Stoßlinien
exakt geradlinig verlaufen, sondern das Fixmaßfurnier 1 weist auch
Stoßlinien 4 an
den Stirnkanten zweier längs
aneinander anschließender
Furnierstreifen 3 auf. Diese Stoßlinien 4 verlaufen,
wie in 1 angedeutet, kurvig, um einen optisch möglichst
unauffälligen
Anschluss zweier stirnseitig aneinander grenzender Furnierstreifen 3 zu
bewirken. Den Verlauf der Stoßlinien 4 im
Einzelnen zeigt 2 in einem gegen 1 vergrößerten Maßstab: In 2 ist
eine mittlere Lamelle 2 dargestellt, die zwischen zwei äußeren Lamellen 2 angeordnet
ist, von denen ledig lich ein schmaler Randstreifen angrenzend an
die mittlere Lamelle 2 dargestellt ist. Wo die beiden Furnierstreifen 3 der
mittleren Lamelle 2 aneinander grenzen und ihre stirnseitige
Stoßlinie 4 ausbilden,
ist ein insgesamt kurviger Verlauf dieser Stoßlinie 4 ersichtlich, wobei
innerhalb dieses grundsätzlich
kurvigen Verlaufs eine zusätzliche
optische Unauffälligkeit
der Stoßlinie 4 dadurch
bewirkt wird, dass die beiden Furnierstreifen 3 verzinkt
aneinander stoßen.
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Weiterhin
ist in 1 für
die einzelnen Lamellen 2 bzw. für die einzelnen Furnierstreifen 3 die jeweilige
Maserung des Holzes schematisch angedeutet. Dabei ist ersichtlich,
dass die Stoßlinien 4 stets
als Symmetrie- bzw. Spiegellinien wirken. Auf diese Weise ergibt
sich ein gleichmäßiger Wechsel des
Verlaufs der Maserung von einem Furnierstreifen 3 zum stirnseitig
benachbarten Furnierstreifen 3, so dass auf diese Weise
die Stoßlinien 4 zwischen
benachbarten Furnierstreifen 3 möglichst unauffällig sind.
Dies wird dadurch erreicht, dass für eine Lamelle 2 ausschließlich Furnierstreifen 3 verwendet
werden, die aus demselben Holzblock geschnitten sind, und dass bei
der Anordnung dieser Furnierstreifen 3 darauf geachtet
wird, dass stets zwei gleichartige Abschnitte aneinander grenzen.
Für die
linke Lamelle 2 in 1 sind diese
beiden unterschiedlichen Kopfenden des Holzblockes, aus dem die
Furnierstreifen 3 geschnitten sind, jeweils mit A und B
bezeichnet und es ist ersichtlich, dass jeweils zwei Abschnitte
A einander benachbart angeordnet sind sowie benachbarte Abschnitte
B aneinander grenzen.
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Dies
wird dadurch erreicht, dass bei einer Anordnung der einzelnen Furnierstreifen übereinander,
so, wie sie der Lage der Furnierstreifen 3 im ursprünglichen
Holzblock entspricht, die einzelnen Furnierstreifen 3,
als wären
sie an ihren Stirnenden gelenkig miteinander verbunden, leporelloartig
auseinander gefaltet werden, ohne dass dabei einer der Furnierstreifen 3 um
seine Längsachse
gedreht wird.