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Die
Erfindung betrifft ein Paneel zum Täfeln von Wandflächen, Raumflächen oder
dergleichen.
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Es
ist bekannt, Wandflächen,
Raumflächen oder
dergleichen mit Paneelen zu täfeln.
Unter Wandflächen
sind auch transportierbare Wandflächen zu verstehen, wie sie
beispielsweise im Messestandbau existieren. Auch Deckenflächen lassen sich
mit Paneelen verkleiden. Die Größe des einzelnen,
ebenen Paneels kann sehr unterschiedlich sein. Auch sind verschiedene
Umrissformen denkbar, zum Beispiel quadratisch, rechteckig oder
streifenförmig. Mittels
einer sich aus zumeist vielen Paneelen zusammensetzenden Täfelung erfolgt
eine optische Abdeckung einer Unterkonstruktion, die zum Beispiel von
einer massiven Wand oder einer Rahmenkonstruktion gebildet werden
kann. Material und Farbgebung bestimmen die optische Wirkung der
Täfelung. Paneele
in Holzdekor oder mit Holzfurnier oder aus Massivholz sind bekannt.
Je nach Maserung und Farbgebung wird ein entsprechendes Aussehen
erzielt. Akustisch sind derartige Täfelungen verbesserungswürdig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Paneel zum Täfeln anzugeben,
das einfach und ohne großen
Aufwand herstellbar ist, eine gute optische Wirkung entfaltet sowie
gute raumakustische Eigenschaften aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Paneel mehrere, aufeinander und/oder nebeneinander liegende,
optisch voneinander abweichende Materialelemente aufweist, wobei die
Oberseite des Paneels durch materialabtragende Bearbeitung ein die
Materialelemente mehr oder weniger oder zumindest einige davon mehr
oder weniger freilegendes Relief aufweist. Durch die Oberseitenausbildung
des Paneels in Form eines durch Materialabtragung gebildeten Reliefs
wird eine „plastische
Landschaft" geschaffen,
wobei die einzelnen, optisch voneinander abweichenden Materialelemente
oder zumindest einige davon mehr oder weniger in Erscheinung treten.
Hierdurch wird die Reliefwirkung erheblich verstärkt, d.h., die sich optisch
unterscheidenden Materialelemente rufen eine verstärkte Relieftiefe
hervor, sodass dementsprechend weniger stark materialabtragend und
damit kostensparend strukturiert werden muss. Sind die Materialelemente aufeinander
angeordnet, wobei die Tiefenstruktur zur Ausbildung des Reliefs
ein Materialelement oder mehrere Materialelemente durchdringt, sodass
tiefer liegende Materialelemente partiell freigelegt werden, so überlagert
sich der Reliefstruktur eine von den Materialelementen stammende
Wirkung, die umso stärker
in Erscheinung tritt, je abweichender die Materialelemente in ihrer
optischen Wirkung ausfallen. Da die Materialelemente in ihrer optischen
Wirkung nicht einheitlich sind, wirkt sich dies aufgrund der Reliefbildung
mehr oder weniger verstärkt
auf das Gesamtergebnis aus. Sofern die Materialelemente nebeneinander
angeordnet sind, führt
die Reliefbildung bei beispielsweise gleich großen Materialelementen zu unterschiedlich
großen
Oberflächen,
die ferner optisch voneinander abweichen. Eine durch das Relief bogenförmig gewölbte Oberfläche weist
bei gleicher Grundfläche
eine größere Oberfläche auf,
als ein im Wesentlichen ebener oder weniger stark gekrümmter Bereich.
Auch dies führt
im Zusammenhang mit den optisch voneinander abweichenden Materialelementen
zu einer verstärkten
Tiefenwirkung des Reliefs, sodass eine weniger intensive materialabtragende Bearbeitung
erforderlich ist. Hierdurch vereinfacht und verbilligt sich die
Herstellung. Die Reliefoberfläche
bewirkt ferner eine streuende Schallreflektierung, die gegenüber den
bekannten, ebenen Paneelen erhebliche akustische Vorteile bietet.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Materialelemente
aus gleichem aber optisch voneinander abweichendem Material und/oder
unterschiedlichem Material bestehen. Gleiches Material kann beispielsweise
Holz sein, wobei aufgrund der naturgegebenen unterschiedlichen Farbgebung
einer Holzart oder unterschiedlicher Holzarten und der Struktur,
insbesondere der Maserstruktur, des Holzes die Profilierung sehr
tief und lebhaft wirkt, wobei flammenartige und/oder florale Muster
entstehen. Werden unterschiedliche Materialien und/oder unterschiedliche
Farbgebungen bei den Materialelementen verwendet, so führt dies
ebenfalls zu einer verstärkten
Reliefwirkung. Sind die Material- und/oder Farbunterschiede der
einzelnen Materialelemente nur geringfügig, so kann die beschriebene Flammenwirkung
und dergleichen auch stark beruhigt werden, wobei jedoch der verstärkte Tiefeneffekt erhalten
bleibt. Die Höhenunterschiede
des Reliefs führen überdies
bei „Seitenlicht" zu einem Schatten/Licht-Spiel,
das den räumlichen
Eindruck des Reliefs nochmals vertieft.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Materialelemente
unterschiedliche Maserungen und/oder unterschiedliche Farbgebungen
aufweisen. Unter Farbgebungen sind auch gebeizte Strukturen zu versehen.
Auch die Kombination unterschiedlicher Materialstrukturen, zum Beispiel
offenporiges Material und in der Oberfläche geschlossenes Material,
führen
zur verstärkten
Reliefwirkung.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Materialelemente als flächig aufeinanderliegende
Materialschichten, insbesondere Materialplatten, ausgebildet sind. Durch
die Reliefbildung werden die Materialplatten mehr oder weniger freigelegt.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Reliefstruktur nicht gleichmäßig ausgebildet
ist. Dies führt
dazu, dass die Bereiche der Materialelemente, die in Erscheinung
treten, unterschiedlich groß und
unterschiedlich in der plastischen Formgebung und mit unterschiedlichen
Randstrukturen ausgebildet sind.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass die Materialelemente als seitlich nebeneinander
liegende Materialstreifen, insbesondere Materialstäbe, ausgebildet
sind. Zwar treten – anders
als bei aufeinander liegenden Materialschichten – hier alle Materialstreifen
pro betrachteter Flächeneinheit
in Erscheinung, dies jedoch mit unterschiedlich großen Oberflächen aufgrund
der Reliefstruktur.
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Das
Relief ist vorzugsweise ein Wellenrelief. Demzufolge weist das jeweilige
Paneel Wellenberge und Wellentäler
auf, wobei vorzugsweise eine stetige Wellenstruktur ausgebildet
ist. Die Ausdehnung der Wellenberge und Wellentäler benachbarter Wellen kann
unterschiedlich groß sein,
sodass eine hohe Lebendigkeit durch die ungleichmäßige Wellenstruktur entsteht.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei der Wellen des Wellenreliefs
unterschiedliche hohe Amplituden aufweisen. Vorzugsweise sind alle
Wellen des Wellenreliefs „stochastisch" strukturiert, das
heißt,
sie sind nicht gleichmäßig, sondern
unterschiedlich gestaltet. Grundsätzlich können alle Wellen des Wellenreliefs
jedoch eine gemeinsame Wellenfrontrichtung aufweisen, wobei vorzugsweise
derart vorgegangen wird, dass die Richtung nicht ge nau, sondern
nur im Wesentlichen übereinstimmt,
sodass leichte Winkelunterschiede dennoch bestehen, was die Lebendigkeit
und Tiefenwirkung erhöht.
Bei aneinandergrenzenden Paneelen geht eine Wellenstruktur am Rand
des einen Paneels stetig in die benachbarte Wellenstruktur am Rand des
anderen Paneels über,
sodass keine Reliefsprünge
entstehen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn sich die Amplitude von mindestens einer
der Wellen des Wellenreliefs über
die Längserstreckung
der Welle stetig verändert.
Die Amplitude einer Welle ist demzufolge über die Längserstreckung der Welle vorzugsweise nicht
gleich groß,
sondern unterschiedlich.
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Das
Relief ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass pro laufendem Meter – quer zu
den Wellenfronten der Wellen betrachtet – etwa zwei bis sechs, insbesondere
drei bis vier, Wellenberge ausgebildet sind. Dabei kann insbesondere
vorgesehen sein, dass die maximale Wellenamplitude der Wellen etwa 120
mm, insbesondere 80 mm, beträgt.
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Das
Relief ist insbesondere als Fräsrelief ausgebildet,
das heißt,
die Reliefstruktur wird durch fräsende
Bearbeitung erzeugt.
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Die
Materialelemente sind insbesondere miteinander verklebt oder verleimt.
Eine besonders „warme
Atmosphäre", die zum Anfassen
der getäfelten
Flächen
animiert, liegt vor, wenn die Materialelemente aus Holz, insbesondere
Massivholz, sind.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und zwar zeigt:
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1 ein
Paneel in perspektivischer Ansicht nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine
Querschnittsansicht durch ein Paneel nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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3 eine
Querschnittsansicht durch ein Paneel nach einem weiteren Ausführungsbeispiel und
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4 eine
Querschnittsansicht einer Täfelung
mit mehreren Paneelen.
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Die 1 zeigt
ein Paneel 1 zum Täfeln
von Wandflächen,
Raumflächen
und so weiter. Das Paneel 1 weist mehrere, aufeinander
liegende Materialelemente 2 auf, die als Materialplatten 3 ausgebildet sind.
Die Materialplatten 3 haben ursprünglich einen rechteckigen Grundriss
und sind liegend aufeinander angeordnet, insbesondere miteinander
verleimt. Insgesamt wird hierdurch eine quaderförmige Materialelement-Struktur
geschaffen, die – wie
aus der 1 zu ersehen ist – jedoch
dadurch verändert
wird, dass die Oberseite 4 mit einem Relief 5 versehen
ist. Das Relief 5 wird durch materialabtragende Bearbeitung geschaffen,
derart, dass – von
der Oberseite 4 her – mehr
oder weniger tief eine Wellenstruktur derart hergestellt ist, dass
die Materialelemente 2 oder zumindest einige von ihnen
mehr oder weniger freiliegen. Durch materialabtragende Bearbeitung,
insbesondere durch Fräsen
der Oberseite 4, wird also ein die Materialelemente 2 mehr
oder weniger oder zumindest einige davon mehr oder weniger in Erscheinung treten
lassendes Relief 5 gebildet. Die Reliefstruktur wird dabei
als Wellenrelief 6 ausgebildet, wobei die Wellen 7 unterschiedlich
hohe Amplituden A aufweisen. Die Amplitude definiert den Abstand
zwischen einem Wellenberg 8 und einem Wellental 9 definiert. Die
vorzugsweise etwa geradlinigen Wellenfronten 10 der Wellen 7 sind
vorzugsweise derart ausgerichtet, dass sie etwa parallel zueinander
verlaufen, wobei jedoch Abweichungen im Bereich von ± maximal 30° auftreten.
Auch ist die Amplitude A der jeweiligen Welle 7 über die
Längserstreckung
dieser Welle 7 nicht überall
gleich groß,
sondern sie verändert
sich stetig oder weist nur über
einen bestimmten Abschnitt die gleiche Größe auf. Da die einzelnen Materialelemente 2 unterschiedliche
Farben aufweisen, ergibt sich durch das Relief 5 auf der
Oberseite 4 des Ausführungsbeispiels
der 1 eine geflammte Struktur 11, gepaart
mit der Wellenstruktur wodurch eine besondere Tiefenwirkung erzeugt
wird, die eine besonders ausgeprägte
materialabtragende Bearbeitung entbehrlich macht. Ferner weist eine
Wandfläche
mit Paneelen 1 gute akustische Eigenschaften durch die
streuende Schallverteilung des Reliefs auf.
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Die 2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Paneels, das dem Ausführungsbeispiel
der 1 im Wesentlichen entspricht, jedoch noch eine größere Anzahl
von Materialelementen 2 aufweist. Insgesamt sind beim Ausführungsbeispiel
der 1 vier Materialplatten 3 vorgesehen;
beim Ausführungsbeispiel
der 2 liegen fünf
Materialplatten 3 vor, die flächig miteinander verleimt/verklebt
sind. Jede einzelne Materialplatte 3 weist eine Dicke b
= 19 mm auf, sodass sich eine Gesamtdicke a = 95 mm ergibt. Die
Stirnflächen 12 des
Paneels 1 sind – ebenso wie
beim Ausführungsbeispiel
der 1 – eben
ausgebildet und verlaufen rechtwinklig zur ebenen Unterseite 13 des
Paneels 1.
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Die 3 zeigt
ein Ausführungsbeispiels
eines Paneels 1, das sich von den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 dadurch
unter scheidet, dass Materialelemente 2 vorgesehen sind,
die nebeneinander liegen und in dieser Stellung aneinander befestigt,
insbesondere miteinander verleimt sind. Die einzelnen Materialelemente 2 sind
als streifenförmige
Materialstäbe 14 ausgebildet,
die ursprünglich
quaderförmig
gestaltet sind und aufgrund der Ausbildung des Reliefs 5 – entsprechend
wie vorstehend beschrieben – die
aus der 3 ersichtliche Querschnittsform
erhalten. Die Dicke des Paneels 1 ist d = 100 mm, wobei
die Breite c der einzelnen Materialstäbe 14 45 mm beträgt. Im Übrigen gelten
die Ausführungen
zu den Ausführungsbeispielen
der 1 und 2.
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Die 4 verdeutlicht
eine Täfelung 15,
die sich aus mehreren Paneelen 1 zusammensetzt. Die Stoßfugen sind
nicht dargestellt. Die Breite jedes einzelnen Paneels 1 ist
mit dem Maß f
gekennzeichnet. Um die gesamte Täfelung 5 auf
einem Untergrund zu halten, ist eine Halterahmenkonstruktion 16 angedeutet.
Das Relief 5 der Täfelung 1 ist
als Wellenrelief 6 ausgebildet, wobei die einzelnen Wellenberge 8 unterschiedlich
hohe Amplituden aufweisen und voneinander etwa 35 cm beabstandet
liegen, sodass pro laufendem Meter etwa drei bis vier Wellenberge 8 anzutreffen
sind. Die Gesamtdicke g beträgt
100 mm. Die maximale Amplitude h beträgt 80 mm, sodass angrenzend
an die Unterseite 13 eine nicht von den Wellen 7 erfasste
Grundstruktur mit der Dicke i = 20 mm verbleibt. Die Wellen 7 der
einzelnen Paneelen 1 der Täfelung 15 grenzen
stetig aneinander, das heißt, die
randseitige Amplitude eines Paneels 1 wird von dem benachbarten
Paneel 1 sprungfrei aufgenommen.
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Als
Werkstoff für
die Materialelemente wird beispielsweise massives Kerto-Holz eingesetzt.
Ferner ist als Material zum Beispiel Massivahorn, Massivnussbaum
und auch andersartiges Massivholz ver wendbar. Die Oberfläche 4 des
Holzes wird nach Herstellung der Reliefstruktur gegebenenfalls gebeizt oder
gelackt wird. Es können
glänzende,
seidenmatte oder matte Lacke eingesetzt werden. Ferner ist es zum
Beispiel auch möglich,
als Materialelemente 2 Holzfaserplatten, zum Beispiel MDF-Platten
(mitteldichte Holzfaserplatten) zu verwenden, die nach dem Ausbilden
des Reliefs 5 deckend lackiert werden. Es ist auch denkbar,
durchgefärbte
Holzfaserplatten einzusetzen, die nach der Reliefausbildung bevorzugt gebeizt
werden.