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Die
Erfindung betrifft eine Farbkammerrakel nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Mittels
derartiger Farbkammerrakel wird Farbübertragungswalzen,
wie etwa Rasterwalzen im Flexodruck oder Formzylinder im Tiefdruck,
Druckfarbe bereitgestellt. Die Farbübertragungswalzen weisen
kleine Vertiefungen auf, die mit Druckfarbe gefüllt werden.
Die Druckfarbe wird an weitere Farbübertragungswalzen oder
den Bedruckstoff abgegeben. Die nun geleerten Vertiefungen, die
bei Rasterwalzen im übrigen Näpfchen genannt werden,
können bei dem nächsten Umlauf innerhalb der Farbkammerrakel
mit frischer Druckfarbe gefüllt werden.
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Dazu
bilden Farbkammerrakel und Farbübertragungswalze zusammen
ein geschlossenes System. Die Farbkammerrakel umfasst einen Rakelkammerkörper,
der sich, wenn er an die Farbübertragungswalze angestellt
ist, entlang der axialen Richtung der Farbübertragungswalze
erstreckt. Auf dem Rakelkammerkörper werden zumindest zwei
Rakelmesser auf eine hier nicht näher beschriebene Weise
befestigt. Die Rakelmesser, welche sich in Arbeitsrakel und Schließrakel
unterscheiden lassen, stehen in Kontakt mit der Oberfläche der
Farbübertragungswalze und schließen, in Umfangsrichtung
der Farbübertragungswalze gesehen, den Innenraum der Farbkammerrakel
gegen die Umgebung ab. Damit der Innenraum der Farbkammerrakel auch stirnseitig
gegen die Umgebung abgeschlossen ist, sind dort Wände vorgesehen.
Um die Dichtigkeit dieser stirnseitig angeordneten Wände
zu erhöhen, sind in der Regel von dem Innenraum der rinnenartigen
Vertiefung her Dichtungen an den Wänden angeordnet, die
mit ihren schmalen Seiten ebenfalls in Kontakt mit der Farbübertragungswalze
stehen.
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Das
Patent
EP 0 822 897
B1 zeigt eine solche Farbkammerrakel. Das Besondere einer
in der genannten Druckschrift offenbarten Farbkammerrakel sind die
so genannten Drosselspalte, die dem im Folgenden erläuterten
Zweck dienen. Um die Vertiefungen wieder mit Druckfarbe füllen
zu können, muss die Druckfarbe mit einem gewissen Überdruck
in der Farbkammerrakel bereitgestellt werden. Andererseits tragen
die entleerten Vertiefungen Luft in die Rakelkammer ein, die abgeführt
werden muss. Daher muss eine Farbkammerrakel neben einer Farbzuführöffnung
auch eine oder mehrere Farbabführöffnungen und/oder
Entlüftungslöcher aufweisen. Um nun den Überdruck
in der Farbkammer trotz der Farbabführöffnungen
und/oder der Entlüftungslöcher aufrecht erhalten
zu können, sind als Zwischenwände ausgestaltete
Trenneinrichtungen vorgesehen, die die rinnenartige Ausnehmung der
Farbkammerrakel in einen Hauptraum und eine oder mehrere Nebenkammern unterteilt.
Die Zwischenwände bilden mit der Farbübertragungswalzen
Drosselspalte aus, so dass in den Nebenräumen ein gegenüber
dem Hauptraum verringerter Druck herrscht. Von Vorteil ist es, wenn
die Farbabführöffnungen und/oder die Entlüftungslöcher
im Rakelkammerkörper im Bereich dieser Nebenkammern angeordnet
sind. Die Farbzuführöffnung ist vorteilhafterweise
in den Hauptraum geführt. Die beschriebene Ausführungsform
ist der besagten Patentschrift offenbart.
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Diese
Farbkammerrakel haben sich in der Vergangenheit sehr gut bewährt.
In jüngster Zeit gibt es allerdings Bestrebungen, die Arbeitsgeschwindigkeit
der Druckmaschinen deutlich zu erhöhen. Damit entsteht auch
die Notwendigkeit, in gleicher Zeit ein höheres Farbvolumen
durch die Farbkammerrakeln und die Farbübertragungswalzen
in Richtung auf den Bedruckstoff zu transportieren. Das bedeutet
aber auch, dass pro Zeiteinheit ein vergrößertes
Luftvolumen in die Rakelkammer eingetragen wird. Bei zunehmender
Druckgeschwindigkeit bereitet es auch zunehmend Probleme, dieses
Mehr an Luft abzuführen. Dieses Problem verstärkt
sich noch dadurch, dass die Luft durch die ebenfalls erhöhte Umfangsgeschwindigkeit
der Farbübertragungswalze mit der frischen Druckfarbe stark
vermischt wird. Die Druckfarbe wird regelrecht aufgeschäumt.
In der Summe führt dies dazu, dass die Vertiefungen der
Farbübertragungswalzen zunehmend schlechter vollständig
mit frischer Druckfarbe gefüllt werden können.
Dieser Sachverhalt begrenzt sogar die weitere Erhöhung
der Druckgeschwindigkeit.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte
Farbkammerrakel vorzuschlagen, mit der sich auch bei erhöhten
Druckgeschwindigkeiten die Vertiefungen von Farbübertragungswalzen vollständig
mit frischer Druckfarbe füllen lassen.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens
des Anspruchs 1.
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Demnach
ist vorgesehen, dass in zumindest eine Trenneinrichtung zumindest
eine Öffnung eingebracht ist. Auf diese Weise ist es möglich,
dass die Luft, mit der die frische Druckfarbe angereichert ist,
durch die Zwischenwand hindurch entweichen kann, ohne dass ein Drosselspalt
passiert werden muss. Es kann nun ein größeres
Luftvolumen pro Zeiteinheit abgeführt werden. Die Luft
gelangt damit in eine Nebenkammer, wo sie, wenn eine Entlüftungsbohrung
vorhanden ist, durch diese entweichen kann. Die Luft kann natürlich
auch auf andere geeignete Weise abgeführt werden.
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Dieser
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass, zumindest bei höheren
Umfangsgeschwindigkeiten der Farbübertragungswalzen, sich
innerhalb der Farbkammerrakel ein Wirbel ausbildet. Dieser Wirbel erhält
zumindest einen Teil seiner Bewegungsenergie von der Farbübertragungswalze.
Der Wirbel wirkt dabei wie ein Zyklon (Fliehkraftabscheider), wobei
auf die schwereren Elemente eine Zentrifugalkraft wirkt, die sie nach
außen treibt. Dementsprechend sammelt sich die Luft eher
im Inneren des Wirbels, also im Wirbelzentrum, und bildet dort eine
Luftsäule aus. Es ergibt sich also eine Trennung der Luft
von der Druckfarbe. Ein solcher Wirbel liegt Versuchen zufolge mit
seiner Rotationsachse parallel zur Achse der Farbübertragungswalze.
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Als überraschend
hat sich herausgestellt, dass durch die erfindungsgemäße Öffnung
in der Zwischenwand, die oft auch als Barriere bezeichnet wird und
die praktisch einen solchen Wirbel stirnseitig begrenzt, die Luft,
die meist unter Überdruck steht, entweichen kann. Druckfarbe
hingegen gelangt in der Regel nicht oder nur in kleinen Mengen durch
die Öffnung. Aufgrund der Erfindung ist es also möglich
eine vergleichsweise große Menge Luft aus der Rakelkammer
abzuführen, ohne dass der notwendige Überdruck
der Druckfarbe in der Hauptkammer verloren geht. Ingesamt kann die
Luft, die durch die Vertiefungen in einer Farbübertragungswalze
in die Rakelkammer eingetragen wird, sehr zuverlässig und
effektiv abgeführt werden. Das hat zur Folge, dass sich
nunmehr die Vertiefungen einer Farbübertragungswalze zuverlässig
und vollständig mit Druckfarbe füllen lassen.
Der bei herkömmlichen Farbkammerrakeln beobachtete Effekt,
wonach mit zunehmender Druckgeschwindigkeit die Druckqualität
nachlässt, tritt nun nicht mehr auf, so dass eine Farbkammerrakel
nicht mehr als geschwindigkeitsbegrenzendes Glied in der Kette des
Farbtransportes auftritt. Die ordnungsgemäße Beaufschlagung
der Farbübertragungswalze mit frischer Druckfarbe kann
mit dieser Erfindung als geschwindigkeitsunabhängig bezeichnet
werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die zumindest eine Öffnung kreisrund
ist. Der Wirbel, der sich innerhalb der Farbkammerrakel ausbildet,
hat ebenfalls in der Regel eine kreisrunde Form. Insbesondere der
mittige Lufteinschluss folgt dieser Form, so dass mit einer kreisrunden Öffnung
der Luft ein zum Entweichen passend dimensionierten Auslass bietet.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ein Rohrstück
oder ein Schlauchstück durch die Öffnung geführt
sein, womit es möglich ist, die Luft aus weiter mittig
liegenden Bereichen der Farbkammerrakel abzuführen. In
diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn sich das Rohrstück
oder das Schlauchstück bis in die zumindest eine Nebenkammer
erstreckt und dort gebogen oder abgewinkelt ist. Die Luft, die aus
dem Wirbel abgeführt wird, kann in eine gewünschte
Richtung, beispielsweise in Richtung auf die Entlüftungsbohrung,
gelenkt werden. Alternativ kann das Rohrstück oder das
Schlauchstück auch die Öffnung mit der Umgebung
der Farbkammerrakel verbinden, also durch die Entlüftungsbohrung
geführt werden. Auf weitere Entlüftungsbohrungen,
die aus den Nebenkammern nach außen führen, kann
dann verzichtet werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist ein Profilkörper im Inneren der Farbkammerrakel vorgesehen.
Dieser Profilkörper kann einstückig mit dem Rakelkammerkörper
ausgebildet sein. Alternativ dazu kann dieser Profilkörper
ein in die rinnenartige Ausnehmung einsetzbarer Körper
sein. Dieses bietet sich vor allem dann an, wenn kostengünstig
Farbkammerrakel mit unterschiedlich ausgeformten Profilkörpern
hergestellt werden sollen. Der Profilkörper hat eine besondere
Ausformung, die im Folgenden beschrieben und näher erläutert
wird.
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In
Umfangsrichtung der Farbübertragungswalze gesehen weist
der Profilkörper eine Erhöhung auf. Im Bereich
dieser Erhöhung ist der Abstand zwischen Profilkörper
und der Umfangsfläche der Farbübertragungswalze
klein, so dass ein Engpass entsteht. Der Profilkörper liegt
jedoch nicht an der Farbübertragungswalze an. Mit dem Engpass
ist es möglich, die Strömungsrichtung und auch
die Strömungsgeschwindigkeit der Druckfarbe bzw. des Druckfarbe-Luft-Gemisches
gezielt zu beeinflussen. Versuche haben gezeigt, dass sich in vielen
Fällen hinter diesem Engpass der oben beschriebene Luftwirbel
ausbildet. Dadurch können Luft und Druckfarbe zuverlässig
separiert werden. Das hat zur Folge, dass hinter dem Engpass die
Vertiefungen der Farbübertragungswalze wieder mit frischer
Druckfarbe gefüllt werden, da nun aufgrund der beschriebenen Ausbildung
des Wirbels sich nur noch wenig oder im Idealfall keine Luft mehr
in der Druckfarbe befindet, die mit der Farbübertragungswalze
in Kontakt kommt.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Erhöhung als Kante ausgebildet
ist. Bei einer mathematischen Betrachtungsweise kann davon gesprochen
werden, dass sich, im Querschnitt des Profilkörpers gesehen,
die Linie über die Erhöhung hinweg unstetig fortsetzt.
Die Erweiterung hinter der Kante führt dazu, dass die Druckfarbe, die
sich in diesem Bereich der Kammer bereits befindet, von der an der
Farbübertragungswalze anhaftenden Druckfarbe mitgezogen
wird, so dass sich der genannte Wirbel stationär ausbildet.
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In
einer weiteren Ausführungsform liegt die Erhöhung
in Drehrichtung der Farbübertragungswalze gesehen hinter
der Mittelebene der Farbkammerrakel. Die Mittelebene teilt die Strecke
zwischen den beiden Außenseiten der Farbkammerrakel in
zwei Hälften und ist zudem orthogonal zur Rückseite
der Farbkammerrakel angeordnet. Mit dieser Anordnung der Erhöhung
wird erreicht, dass das Zentrum des Wirbels im Wesentlichen in einen
Bereich unterhalb des Arbeitsrakels gerückt wird. Hier
liegt also das Rakelmesser zwischen dem Wirbel und der Farbübertragungswalze.
Damit kann die Wahrscheinlichkeit, dass Luft wieder in die Vertiefungen der
Farbübertragungswalze gelangt, verringert werden.
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Um
die Strömung der Farbe noch besser beeinflussen zu können,
weist der Profilkörper vorteilhafterweise einen besonders
gestalteten Querschnitt auf. In Drehrichtung der Farbübertragungswalze
gesehen wird vor der Erhöhung der Abstand zwischen der
Umfangsfläche der Farbübertragungswalze und der
Oberfläche des Profilkörpers zunächst
in Wesentlichen stetig kleiner wird. „Stetig” ist
dabei im mathematischen Sinne zu verstehen, das heißt,
dass keine Knicke oder Kanten im Profil vorhanden sind. Als „Abstand” kann
auch der Abstand zwischen dem Profil und eine an die Farbübertragungswalze
anliegende Tangentialfläche herangezogen werden, wobei
die Tangentialfläche orthogonal zur Mittelebene der Rakelkammer
verläuft. Auch dann soll erfindungsgemäß der
Abstand stetig kleiner werden. Hinter der Erhöhung wird
der Abstand zwischen Profil und der Umfangsfläche der Farbübertragungswalze
bzw. der dort angelegten Tangentialfläche stetig größer. An
dieser Stelle ist zu betonen, dass die Erhöhung – wie
bereits weiter oben beschrieben wurde, durchaus eine Unstetigkeit
im Querschnittsprofil des Profilkörpers darstellen kann.
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Es
ist besonders vorteilhaft, wenn auch die genannten Öffnungen
der Zwischenwände in Drehrichtung der Farbübertragungswalze
gesehen hinter der Erhöhung liegen. Wenn an dieser Stelle
sich das Wirbelzentrum ausbildet, ist es auch notwendig, auch in
diesem Bereich die Öffnungen vorzusehen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus der gegenständlichen
Beschreibung und der Zeichnung hervor.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1 Ansicht
einer Farbkammerrakel und einer Farbübertragungswalze nach
dem Stand der Technik
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2 Ansicht
des Schnitts II-II in 1 und 3
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3 Ansicht
des Schnitts III-III in 2
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Die 1 und 2 zeigen
zwei Ansichten einer Farbkammerrakel 1 und einer Farbübertragungswalze 2.
In dem gezeigten Beispiel ist die Farbübertragungswalze 2 auf
nicht näher dargestellte Art als Rasterwalze ausgebildet.
Die Farbkammerrakel 1 umfasst einen Kammerrakelkörper 3,
der natürlich aus mehreren Teilen bestehen kann. Wie aus
der 2 ersichtlich ist, umfasst der Kammerrakelkörper 3 eine
flache Unterseite 4 und zwei Seitenflächen 5,
welche sich winklig an die flache Unterseite 4 anschließen.
Die der Farbübertragungswalze 2 zugewandte Seiten
des Kammerrakelkörpers 3 umfassen zwei Schrägflächen 6,
welche eine rinnenartige Vertiefung 7 zwischen sich begrenzen.
Bestandteile der Schrägflächen 6 sind
die Auflageflächen für die Rakelmesser 9.
Die Rakelmesser 9 sind an die Farbübertragungswalze 2 angestellt,
so dass der Innenraum, welcher durch die Vertiefung 7,
die Farbübertragungswalze 2, die Rakelmesser 9 und
durch die in 3 gezeigten stirnseitigen Dichtungen 8,
welche ebenfalls an der Farbübertragungswalze 2 anliegen,
begrenzt wird, mit Farbe gefüllt werden kann, ohne dass
diese nach außen dringt.
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Der
Rakelkammerkörper 3 erstreckt sich, wie der 1 entnommen
werden kann, parallel zur Drehachse 10 der Farbübertragungswalze 2.
Diese parallele Richtung wird auch als axiale Richtung bezeichnet.
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Zur
Fixierung der Rakelmesser 9 auf den Auflageflächen
sind Klemmschienen 11 vorgesehen, welche mit Kräften
beaufschlagt werden, deren Resultierende in Richtung auf den Kammerrakelkörper 3 zeigt.
Eine dieser Kräfte, mit welcher die Klemmschiene 11 beaufschlagt
wird, geht von den Schrauben 12 aus, die durch in die Klemmschiene 11 eingebrachte
Löcher, vorzugsweise Langlöcher, hindurchreichen
und mit dem Kammerrakelkörper 3 verschraubt sind.
Unterseiten der Schraubenköpfe reichen über den
Rand der Löcher hinaus, so dass, wenn die Klemmschiene 11 durch
die durchgehende Welle 13 mit einer Kraft, welche vom Kammerrakelkörper 3 weg
zeigt, beaufschlagt wird, nicht weiter vom Kammerrakelkörper 3 entfernt
werden kann. Da die Angriffspunkte der Welle 13 und der
Schrauben voneinander beabstandet sind, wirkt die Klemmschiene wie
ein Hebel, dessen Kraft zur Fixierung der Rakelmesser nutzbar ist.
Die obere Klemmschiene 11 in 2 ist in
der gelösten Stellung gezeigt. In diesem Fall kann das
Rakelmesser entnommen werden, beispielsweise durch Herausziehen
in axialer Richtung. Die untere Klemmschiene 11 ist in
der Fixierungsposition gezeigt, in der die Klemmschiene das Rakelmesser 9 auf
die Schrägfläche 6 drückt.
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Damit
das Rakelmesser lösbar ist, ist die Welle, wie in der 2 sichtbar
ist, exzentrisch ausgeformt, so dass durch Drehung der Welle 13 der
Abstand der Klemmschiene 11 zum Kammerrakelkörper 3 und
damit die Fixierungskraft verändert werden kann. Damit
die Wellen 13 nicht ausweichen können, wenn die
Klemmschienen 11 fixiert sind, sind die Wellen 13 in
schalenartige Rinnen 14 eingelegt.
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Die 3 zeigt
eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Farbkammerrakel 1.
Zu sehen sind hier die seitliche Begrenzungen 15, die an
ihren Innenseiten mit Dichtungen 8 beaufschlagt sind, die
wiederum die rinnenartige Vertiefung nach außen hin abdichten,
so dass seitlich keine Druckfarbe entweichen kann.
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Die
rinnenartige Vertiefung ist mittels Zwischenwände
16 in
mehrere Teilkammern unterteilt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
teilt jeweils eine Zwischenwand
16 eine Nebenkammer
17 von
der Hauptkammer
18 ab. Die Nebenkammern
17 sind
in den Endbereichen der Farbkammerrakel
1 angeordnet. Der
Vorteil dieser Abtrennung wurde in dieser Schrift bereits eingehend
erläutert und ist auch der eingangs genannten
EP 0 822 897 B1 zu entnehmen.
Es können aber auch mehrere Zwischenwände
16 vorgesehen
sein, so dass mehrere Nebenkammern entstehen. Jede Zwischenwand
16 sorgt
dann für einen Druckabfall.
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Im
Bereich der Nebenkammern 17 sind in den Kammerrakelkörper 3 verschiedene
Entsorgungsöffnungen eingebracht. Zunächst sind
hier die Abführbohrungen 20 zu erwähnen,
die dazu dienen, überschüssige Druckfarbe aus
der Farbkammerrakel 1 abzuführen. Diese abgeführte
Druckfarbe wird in die Farbreservoirs geleitet, so dass diese Farbe
dem Druckvorgang wieder zur Verfügung steht. Weiterhin
sind Entlüftungsöffnungen 21 vorgesehen. Über
diese kann die von den leeren Näpfchen der Farbübertragungswalze 2 in
die Farbkammerrakel 1 eingetragene Luft nach außen
abgeleitet werden.
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Die
Hauptkammer 18 ist mit einer Zuführöffnung 23 versehen,
die der Zuführung von Druckfarbe dient. Es können
auch mehrere Zuführöffnungen vorgesehen sein.
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Die
Zwischenwände 16, die die Nebenkammern 17 von
der Hauptkammer 18 abtrennen, weisen jeweils eine Öffnung 19 auf,
durch die Luft, welche sich innerhalb eines sich im Druckbetrieb
einstellenden Wirbels befindet, entweichen kann. Diese Öffnungen 19 können,
wie es in der 2 sichtbar ist, kreisrund sein. In
die Öffnungen 19 können zusätzlich
kleine Röhrchen 22 befestigt sein, mit welchen
die Richtung der Luftströmung beeinflusst werden kann.
Ein solches Röhrchen ist in der 3 für
die linke Zwischenwand 16 eingezeichnet. Dieses Röhrchen 22 kann,
wie es dargestellt ist, in seinem Endbereich abgeknickt sein, so
dass die Luft in Richtung auf die Entlüftungsöffnung 21 gerichtet
wird. Die rechte Zwischenwand 16 zeigt das Ausführungsbeispiel
ohne ein zusätzliches Röhrchen.
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Der
Kammerrakelkörper 3 umfasst in der rinnenartigen
Vertiefung 7 noch eine Ausnehmung 25, in die ein
Profilkörper 24 eingesetzt werden kann. Dieser
Profilkörper 24 kann auf geeignete Weise, beispielsweise durch
Verschrauben, in dem Kammerrakelkörper 3 befestigt
und auch wieder gelöst werden. Auf diese Weise kann eine
erfindungsgemäße Farbkammerrakel 1 für
verschiedene Anforderungen, beispielsweise verschiedene Druckgeschwindigkeiten
modifiziert werden. Bei geringen Druckgeschwindigkeiten, die beispielsweise bei
speziellen Bedruckstoffen notwendig sind, ist der Eintrag an Luft
eher gering, so dass in der Regel zu keinen Problemen bei der Befüllung
der Vertiefungen der Farbübertragungswalze 2 kommt.
In diesem Fall muss also die Strömung der Farbe in der
Farbkammerrakel 1 nicht beeinflusst werden, so dass auf
einen Profilkörper verzichtet werden kann.
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Die
der Farbübertragungswalze 2 zugewandte Oberfläche 26 des
Profilkörpers 24 hat im Querschnitt gesehen eine
besondere Kontur. Zunächst weist diese Kontur in Rotationsrichtung
R der Farbübertragungswalze 2 gesehen, ein im
Wesentlichen ansteigendes Profil auf, das in einer Kante 27 gipfelt.
Anschließend ist ein stark abfallendes Profil vorgesehen.
Durch das beschriebene Profil wird das von der Farbübertragungswalze
mitgezogene Luft-/Farbgemisch komprimiert, so dass dessen Druck
ansteigt. Dieser Druckanstieg setzt sich bis zur Kante 27 fort.
Das stark unter Druck stehende Gemisch wird von der Farbübertragungswalze 2 mitgezogen
und erst durch das Rakelmesser 9 von der Oberfläche
der Farbübertragungswalze 9 abgeschält. Der
aufgeweitete Bereich hinter der Kante 27 führt
aber auch dazu, dass das Luft-/Farbgemisch einen stationären
Wirbel ausbildet, da das Gemisch von dem Rakelmesser 9 ausgehend
zurückgeleitet wird und hinter der Kante 27 wieder
in Richtung der Farbübertragungswalze 2 gelenkt
und damit in Rotation versetzt wird. Da sich bis an dieser Stelle
Luft und Druckfarbe aufgrund der Zyklonwirkung des Wirbels getrennt
haben, gelangt frische Druckfarbe ohne Luftdurchmischung auf die
Farbübertragungswalze. Der entstehende Wirbel zeichnet sich
dadurch aus, dass in seiner Mitte eine Luftsäule entsteht.
Durch eine passende Kombination des Profils und die Anordnung der Öffnungen 19 kann
erreicht werden, dass die Öffnungen 19 mit der
Luftsäule fluchten, so dass durch die Öffnungen 19 ausschließlich
Luft und keine Druckfarbe austritt.
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Hierbei
kann es vorteilhaft sein, die Kante
27 so anzuordnen, dass
sie in Richtung R gesehen hinter einer Fläche
28 liegt,
die orthogonal zur Unterseite
4 der Farbkammerrakel angeordnet
ist und die Farbkammerrakel in eine obere und eine untere Hälfte
teilt. Mit dieser Anordnung wird erreicht, dass der besagte Wirbel in
einem Bereich aufgebaut wird, der unterhalb des Rakelmessers
9 liegt.
Diese Maßnahme stellt sicher, dass möglichst keine
Luft in die Vertiefungen der Farbübertragungswalze
2 eingetragen
wird.
Bezugszeichenliste |
1 | Farbkammerrakel |
2 | Farbübertragungswalze |
3 | Kammerrakelkörper |
4 | Unterseite |
5 | Seitenfläche |
6 | Schrägfläche |
7 | Rinnenartige
Vertiefung |
8 | Stirnseitige
Dichtungen |
9 | Rakelmesser |
10 | Drehachse
der Farbübertragungswalze |
11 | Klemmschienen |
12 | Schraube |
13 | Welle |
14 | Schalenartige
Rinne |
15 | Seitliche
Begrenzung |
16 | Zwischenwand |
17 | Nebenkammer |
18 | Hauptkammer |
19 | Öffnung |
20 | Abführbohrungen |
21 | Entlüftungsöffnungen |
22 | Röhrchen |
23 | Zuführöffnung |
24 | Profilkörper |
25 | Ausnehmung |
26 | Der
Farbübertragungswalze zugewandte Oberfläche des
Profilkörpers |
27 | Kante |
28 | Fläche |
R | Rotationsrichtung
der Farbübertragungswalze |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0822897
B1 [0004, 0029]