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Die
Erfindung betrifft eine Einstiegshilfe für ein Fahrzeug,
insbesondere für einen Personenkraftwagen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs. Die Erfindung betrifft außerdem
ein mit einer derartigen Einstiegshilfe ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Aus
der
DE 10 2004
017 986 A1 ist eine gattungsgemäße Einstiegshilfe
für einen Personenkraftwagen bekannt, welche neben einer
Lageveränderungseinrichtung, die zur Veränderung
der Höhenlage wenigstens einer baulichen Begrenzung eines zum
Einsteigen in das Fahrzeug vorgesehenen Personeneinstiegs ausgebildet
ist, weiterhin auch eine zur Ansteuerung der Lageveränderungseinrichtung vorgesehene
Steuereinrichtung umfasst. Mit Hilfe dieser lässt sich
die Lageveränderungseinrichtung zwischen einem Normalmodus
und einem Einstiegsmodus umschalten. Zur Erleichterung des Einsteigens
in das Kraftfahrzeug ist eine im Einstiegsmodus eingestellte Einstiegshöhenlage
gegenüber der im Normalmodus eingestellten Normalbetriebshöhenlage
erhöht.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Einstiegshilfe der gattungsgemäßen
Art eine verbesserte oder zumindest eine andere Ausführungsform
anzugeben, welche insbesondere den Komfort für einen Fahrer des
mit einer derartigen Einstiegshilfe ausgestatteten Kraftfahrzeugs
erhöht.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Steuereinrichtung
zur Betätigung einer Lageveränderungseinrichtung
an einem Kraftfahrzeug mit einer Zugangsberechtigungseinheit für ein
Türschloss desselben kommunizierend zu verbinden. Die Lageveränderungseinrichtung
ist dabei zur Veränderung einer Höhenlage wenigstens
einer baulichen Begrenzung eines zum Einsteigen in das Kraftfahrzeug
vorgesehenen Personeneinstiegs ausgebildet, während die
Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Lageveränderungseinrichtung
vorgesehen ist. Durch ein entsprechendes Signal der Steuereinrichtung
lässt sich die Lageveränderungseinrichtung zwischen
einem Normalmodus und einem dazu angehobenen Einstiegsmodus verstellen,
welcher insbesondere das Einsteigen von größeren
Personen bzw. Personen mit Hut oder einem Gebrechen deutlich vereinfacht.
Die Steuereinrichtung kommuniziert dabei erfindungsgemäß drahtlos
mit der vom Fahrer mitgeführten Zugangsberechtigungseinheit,
die zum Öffnen und Schließen der Türschlösser
der Fahrzeugtüren dient. Beim öffnen der Türschlösser
mit Hilfe der Zugangsberechtigungseinheit wird ein Verstellen der
Lageveränderungseinrichtung und damit des Kraftfahrzeuges
in dessen angehobenen Einstiegsmodus bewirkt. Dies bietet den großen
Vorteil, dass der Fahrer bereits beim Annähern an sein
Kraftfahrzeug mittels der Zugangsberechtigungseinheit ein Türschloss
entriegeln kann und gleichzeitig mit dem Entriegeln die Lageveränderungseinrichtung über
die Steuereinrichtung betätigt und das Kraftfahrzeug in
den angehobenen Einstiegsmodus überführt.
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Bei
aus dem Stand der Technik bekannten Lageveränderungseinrichtungen
wurde beispielsweise vorgesehen, dass die Steuereinrichtung mit
einem Türkontakt versehen ist, sodass das Kraftfahrzeug
in seinen angehobenen Einstiegsmodus verstellt wird, sofern die
Fahrzeugtür geöffnet wird. Dies bedeutet aber,
dass die in das Kraftfahrzeug einsteigende Person nach dem Öffnen
der Tür zunächst noch abwarten muss, bis die Lageveränderungseinrichtung
das Kraftfahrzeug in den angehobenen Einstiegsmodus überführt
hat. Ein derartiges zwangsweises Warten wird dabei vom Kunden oftmals
als störend empfunden, sodass mit der erfindungsgemäßen
Lösung, bei welcher das Anheben des Fahrzeugs in den Einstiegsmodus
bereits beim Entriegeln der Türschlösser eine
deutliche Komfortsteigerung erzielbar ist.
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Bei
der Zugangsberechtigungseinheit kann es sich um eine durch den Fahrer
betätigbare Fernbedienung oder eine Identifikationschipkarte
handeln, die die Zugangsberechtigung beim Annähern an das
Fahrzeug erkennt und nach dem Erkennen der Zugangsberechtigung die
Türschlösser der Fahrzeugtüren entriegelt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lösung ist die Fernbedienung Bestandteil eines sog. „Keyless-go-Schließsystems". Ein
derartiges schlüsselloses Schließsystem für
ein Fahrzeug beschreibt ein automatisches System, welches ein Öffnen
bzw. Schließen des Kraftfahrzeugs ohne Autoschlüssel
ermöglicht. Hierzu ist ein Chip vorgesehen, welcher vom
Fahrer bzw. Fahrzeughalter mitgeführt wird. Sobald der
Fahrer in den Türgriff eines mit dem „Keyless-Go-System” ausgestatteten Kraftfahrzeugs
eingreift, wird das System mit Hilfe eines kapazitiven oder optischen
Näherungssensors aus dem sog. „Sleep-Mode" geweckt
und über mehrere im Fahrzeug verteilte Antennen ein codierte
Anfrage ausgesendet. Das System geht dabei in einen Empfangsmodus
und wartet auf eine erfolgreiche Bestätigung. Ist der mit
einem Transponder ausgestattete Schlüssel in Reichweite,
empfängt dieser das Signal, decodiert es und sendet es
mit einer neuen Codierung wieder aus. Dort wird es im Fahrzeug von
einem Steuergerät empfangen und wiederum decodiert. Da
das Keyless-go-Steuergerät beide Codiertabellen kennt,
kann es die eigene ursprüngliche Aussendung mit dem gerade
empfangenen Signal vergleichen. Erfolgt innerhalb einer definierten
Zeit keine korrekte Antwort, passiert nichts und das System schaltet
wieder auf Stand-by. Ein Betätigen des Türgriffs
hat dabei keine Wirkung, da der Zustand des Türschlosses
vom Keyless-Go-System nicht verändert wurde. Stimmen dagegen
beide Codierungen überein, gibt das System das Schloss
frei und die Tür kann geöffnet werden. Durch die
erfindungsgemäße Kombination der Einstiegshilfe
mit einem so genannten schlüssellosen „Keyless-go-Systems",
lässt sich diese Einstiegshilfe insbesondere auch sehr
variantenreich im Bereich höherpreisiger Fahrzeuge anwenden.
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Die
einfachere Ausstattungsvariante, bei welcher die Steuereinrichtung
mit der Lageveränderungseinrichtung kommuniziert, ist dabei
bereits mit einer einfachen als Funkfernbedienung ausgeführten Zugangsberechtigungseinheit
für das Türschloss möglich, welche heutzutage
auch bei Fahrzeugen im niedrigen Preissegment bereits serienmäßig
eingesetzt wird.
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Zweckmäßig
ist eine Sitzbelegungserkennungseinrichtung vorgesehen, welche über
die Steuereinrichtung mit der Lageveränderungseinrichtung verbunden
ist, wobei die Sitzbelegungserkennungseinrichtung die Lageveränderungseinrichtung
und damit das Kraftfahrzeug in den Normalmodus verstellt, sofern
sie eine Belegung des Sitzes erkennt. Ist somit die Person in das
Fahrzeug eingestiegen und möchte losfahren, so wird zunächst
oder zumindest während des Losfahrens das Kraftfahrzeug
wieder in deren Normalmodus, das heißt in eine abgesenkte Höhenlage,
verstellt, wodurch sich die ursprünglich niedrigere Schwerpunktlage
wieder einstellt. Hierdurch soll verhindert werden, dass die für
die Fahrdynamik ungünstige hohe Schwerpunktlage auch beim Fahren
des Kraftfahrzeugs erhalten bleibt. Zum Erkennen der Sitzbelegung
reicht dabei ein einfacher Drucksensor, welcher beispielsweise in
einer Sitzfläche des Kraftfahrzeugsitzes positioniert ist.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt ein mit einer erfindungsgemäßen
Einstiegshilfe ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Entsprechend 1 weist
ein Kraftfahrzeug 1 eine erfindungsgemäße
Einstiegshilfe auf, welche im Wesentlichen eine Steuereinrichtung
sowie eine Lageveränderungseinrichtung umfasst. Die Lageveränderungseinrichtung
ist dabei zur Veränderung einer Höhenlage h wenigstens
einer baulichen Begrenzung eines zum Einsteigen in das Kraftfahrzeug 1 vorgesehenen
Personeneinstiegs 2, 3 ausgebildet. Die Steuereinrichtung
ist dabei zur Ansteuerung der Lageveränderungseinrichtung
vorgesehen. Die Höhenlage h kann dabei von der Lageveränderungseinrichtung
zwischen einem Normalmodus und einem dazu angehobenen Einstiegsmodus
verstellt werden. Beim Normalmodus ist der Schwerpunkt des Kraftfahrzeugs 1 deutlich
tiefer gelegen als beim Einstiegsmodus, wobei gemäß der 1 der
Normalmodus mit hNOR und der Einstiegsmodus
hEIN gekennzeichnet ist.
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Erfindungsgemäß ist
nun die die Lageveränderungseinrichtung ansteuernde Steuereinrichtung drahtlos,
das heißt beispielsweise über Funk, mit einer
als Fernbedienung 4 ausgeführten Zugangsberechtigungseinheit
für die Türschlösser der Fahrzeugtüren
verbunden und kommuniziert derart mit der Steuereinrichtung, dass
ein Betätigen der Fernbedienung 4 zum Öffnen
des Türschlosses gleichzeitig ein Verstellen der Lageveränderungseinrichtung in
den angehobenen Einstiegsmodus hEIN bewirkt.
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Im
Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Lageveränderungseinrichtungen
bietet dies den großen Vorteil, dass das Kraftfahrzeug 1 sich
bereits in seinem angehobenen Einstiegsmodus hEIN befindet,
wenn ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 in dieses einsteigen
möchte. Bisher war diese Steuereinrichtung beispielsweise
mit einem Türkontakt des Kraftfahrzeugs 1 verbunden,
sodass die Lageveränderungseinrichtung das Kraftfahrzeug 1 erst
in diesen Einstiegsmodus hEIN verstellt
hat, wenn die Fahrzeugtür geöffnet wurde. Dies
bedeutete jedoch, dass der Fahrer nach dem Öffnen der Fahrzeugtür
zunächst noch einige Zeit warten musste, um bequem einsteigen
zu können. Mit der erfindungsgemäßen Lösung
ist es hingegen möglich, dass der Fahrer bereits aus einiger
Entfernung die Fernbedienung 4 betätigt und damit
nicht nur das Türschloss öffnet, sondern gleichzeitig
auch das Kraftfahrzeug 1 in dessen Einstiegsmodus hEIN überführt. Das Kraftfahrzeug 1 befindet
sich somit bereits in seinem Einstiegsmodus hEIN,
wenn der Fahrer bzw. eine in das Kraftfahrzeug 1 einsteigende
Person die Fahrzeugtür öffnet.
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Denkbar
ist hierbei auch, dass die Zugangsberechtigungseinheit Bestandteil
eines sog. schlüssellosen Schließsystems, kurz
auch „Keyless-Go-Schließsystem" ist. Bei derartigen
schlüssellosen Schließsystemen handelt es sich
um automatische Systeme, welche es zum einen ermöglichen, das
Kraftfahrzeug 1 schlüssellos zu entriegeln und zum
anderen durch ein bloßes Betätigen eines Startknopfs
zu starten. Ermöglicht wird dies durch einen elektronischen
Chip, welchen der Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 mit sich
führt. Bezüglich der weiteren Funktionsweise wird
auf die Beschreibung der Vorteile der Erfindung vor der eigentlichen
Figurenbeschreibung verwiesen.
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Moderne
Fahrzeuge besitzen darüber hinaus oftmals eine so genannte
Sitzbelegungserkennungseinrichtung, welche erkennt, ob ein Sitz
des Kraftfahrzeugs 1 belegt ist oder nicht und diesbezüglich
beispielsweise Warnsignale abgibt, sofern die auf dem Sitz sitzende
Person nicht angeschnallt ist. Hierbei ist denkbar, dass eine derartige
Sitzbelegungserkennungseinrichtung über die Steuereinrichtung
mit der Lageveränderungseinrichtung verbunden ist und kommuniziert,
wobei die Sitzbelegungserkennungseinrichtung die Lageveränderungseinrichtung
in deren Normalmodus hNOR verstellt, sofern
sie eine Belegung des Sitzes erkennt. Dies hat den großen
Vorteil, dass beim Fahren grundsätzlich das Kraftfahrzeug 1 in
dessen Normalmodus hNOR verstellt ist und
dadurch einen für die Fahrdynamik günstigen, da
tieferen Schwerpunkt aufweist.
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Neben
der Sitzbelegungserkennungseinrichtung kann auch eine Gurtschlosssensoreinrichtung über
die Steuereinrichtung mit der Lageveränderungseinrichtung
verbunden sein, wobei die Gurtschlosssensoreinrichtung die Lageveränderungseinrichtung
in deren Normalmodus hNOR verstellt, sofern sie
erkennt, dass eine im Fahrzeug sitzende Person angeschnallt ist.
Auch diese Funktion zielt darauf ab, ein Fahren des Kraftfahrzeugs
im angehobenen Einstiegsmodus hEIN, verbunden
mit dem dadurch erhöhten Schwerpunkt, auf jeden Fall zuverlässig
vermeiden zu können.
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Mit
der erfindungsgemäßen Einstiegshilfe ist es insbesondere
möglich, älteren, größeren oder
körperlich beeinträchtigten Personen ein Einsteigen
in das Kraftfahrzeug 1 zu erleichtern, da dies von der Lageveränderungseinrichtung
zum Einsteigen angehoben wird. Die Lageveränderungseinrichtung
kann dabei beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch arbeiten
und direkt oder indirekt auf ein Federungs-Dämpfungssystem
des Kraftfahrzeugs 1 einwirken. Denkbar ist somit, dass
die Lageveränderungseinrichtung zum Anheben des Kraftfahrzeugs 1 Einfluss
auf eine Niveauregulierung desselben nimmt. Ein Höhenunterschied
zwischen dem Normalmodus hNOR und dem Einstiegsmodus
hEIN kann dabei mehrere Zentimeter, beispielsweise
bis zu 5 cm betragen, wodurch auch bei üblicherweise tiefer
liegenden Kraftfahrzeugen 1 ein bequemes Ein- bzw. Aussteigen
erreicht werden kann. Durch die erfindungsgemäße
Einstiegshilfe ist es somit möglich, einen vom Fahrer des
Kraftfahrzeugs 1 äußerst angenehm empfundenen
Zusatznutzen zu schaffen, welcher zu einer deutlichen Komfortsteigerung
beiträgt.
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Personeneinstieg
- 3
- Personeneinstieg
- 4
- Zugangsberechtigungseinheit,
Fernbedienung
- h
- Höhenlage
eines Begrenzungspunktes
- hNOR
- Normalmodus
- hEin
- Einstiegsmodus
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004017986
A1 [0002]