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Die
Erfindung betrifft eine Auspressvorrichtung für Massen
enthaltende Gebinde mit einer Aufnahme für das Gebinde
und mit zumindest einer Kolbenstange, die an dem der Aufnahme zugewandten Ende
ein Druckübertragungsmittel aufweist, und mit einer Vorschubeinheit
zum Versetzen der zumindest einen Kolbenstange in Richtung der Aufnahme
mit einem Antrieb und mit einer Vorschubeinrichtung.
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Eine
derartige Auspressvorrichtung dient dem Ausbringen von in Gebinden,
wie z. B. in Folienbeuteln oder Kartuschen, verpackten Massen, wie Mörtel-
oder Dichtmassen, an einem Applikationsort. Durch Betätigen
der Vorschubeinheit wird die zumindest eine Kolbenstange über
ein bestimmtes Mass vorgeschoben, wobei das an der Kolbenstange
angeordnete Druckübertragungsmittel auf das Gebinde einwirkt
und eine entsprechende Menge der darin vorhandenen Masse durch eine
Ausgabeöffnung im Kopfteil ausbringt. Nach Beendigung des
Auspressvorgangs oder zum Wechseln des Gebindes muss die zumindest
eine Kolbenstange wieder in eine zurückgezogene Stellung
gebracht werden, in der das zuvor eingelegte Gebinde aus der Aufnahme
entnehmbar und ein neues Gebinde in die Aufnahme einlegbar ist.
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Aus
GB 2 224 782 ist eine Auspressvorrichtung
für Massen enthaltende Gebinde bekannt, welche eine Aufnahme
für das Gebinde und zum Auspressen des Gebindes eine Kolbenstange
aufweist, die an dem der Aufnahme zugewandten Ende einen Kolben
als Druckübertragungsmittel aufweist. Weiter ist eine Vorschubeinheit
zum Versetzen der Kolbenstange in Richtung der Aufnahme vorgesehen,
die einen Handgriff mit einem verschwenkbaren Betätigungshebel
als Antrieb aufweist, der einen von der Kolbenstange durchdrungenen
Klemmstein als Vorschubeinrichtung für die Kolbenstange
bei jeder Betätigung verschwenkt. Die Schwenkbewegung des Klemmsteins
wird kraftschlüssig auf die Kolbenstange übertragen,
so dass die Kolbenstange um ein entsprechendes Mass vorgeschoben
wird. Zum Zurückziehen der Kolbenstange wird über
eine Entriegelungseinrichtung ein mit der Kolbenstange in Anlage stehender
Klemmstein entkoppelt und die Kolbenstange manuell zurückgezogen.
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Derartige
Auspressvorrichtungen haben sich bewährt. Nachteilig an
der bekannten Lösung ist, dass der Klemmstein im Kontaktbereich
mit der Kolbenstange einem starken Verschleiss ausgesetzt ist.
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Aus
der
DE 298 12 284
U1 ist eine gattungsgemässe Auspressvorrichtung
bekannt, die einen von einem Motor als Antrieb angetriebenes Zahnrad als
Vorschubeinrichtung aufweist, wobei das Zahnrad mit einer Verzahnung
an der Kolbenstange kämmt. Zum Zurückziehen der
Kolbenstange wird diese beispielsweise durch Drehen von dem Zahnrad entkoppelt
und manuell zurückgezogen oder mittels Drehumkehr des Motors
wird die Kolbenstange zurückgefahren.
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Nachteilig
an der bekannten Lösung ist, dass für einen einwandfreien
Vorschub der Kolbenstange die Fertigungstoleranzen des Zahnrades,
wie auch der Verzahnung, an der Kolbenstange klein sein müssen
und daher die Fertigung einer derartigen Auspressvorrichtung aufwändig
ist. Weiter ist ein Zurückfahren der Kolbenstange mittels
des Motors zeitaufwändig.
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Aus
der
DE 37 04 210 A1 ist
eine Auspressvorrichtung für Massen enthaltende Gebinde
mit einer Aufnahme für das Gebinde sowie mit einem federbeaufschlagten
Kolben als Druckübertragungsmittel bekannt. Bei einer Betätigung
eines verschwenkbaren Betätigungshebels eines Handgriffs wird
eine Bremseinrichtung gelöst, welche zum Auspressen des
Gebindes eine Versetzung des Kolbens in Richtung der Aufnahme zulässt.
Nach Beendigung des Auspressvorgangs wird der Kolben über
eine Aufrollvorrichtung entgegen der Federkraft zurückgezogen.
Diese Auspressvorrichtung weist keine aus der Vorschubeinheit herausragende
Kolbenstange auf und zeichnet sich insbesondere durch ihre kurze Baulänge
aus.
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Nachteilig
an der bekannten Lösung ist, dass die einzelnen Mengen
der ausgebrachten Masse über den gesamten Auspressvorgang
stark variieren, da eine genaue Dosierung mit dieser Auspressvorrichtung
nicht möglich ist. Zudem ist die Gebrauchstauglichkeit
der Auspressvorrichtung, beispielsweise durch Erschlaffung des den
Kolben federbeaufschlagenden Federelementes, beschränkt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Auspressvorrichtung zu schaffen, die
einfach im Aufbau ist und dabei eine genaue Dosierung der auszubringenden Masse
gewährleistet.
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Die
Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
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Gemäss
der Erfindung weist die Vorschubeinrichtung zumindest ein Zugmittel
und der Antrieb eine Trommeleinheit mit einem Rotationskörper
für das Zugmittel auf, wobei das Zugmittel einerseits an einem
Bereich, an dem der Aufnahme abgewandten Ende der zumindest einen
Kolbenstange festgelegt und andererseits auf dem Rotationskörper
der Trommeleinheit aufrollbar ist.
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Bei
Betätigung des Antriebs, der direkt oder indirekt auf den
Rotationskörper der Trommeleinheit einwirkt und diesen
in Rotation versetzt, wird die Distanz zwischen dem Befestigungspunkt
des Zugmittels an der zumindest einen Kolbenstange und der Trommeleinheit
sukzessive verkürzt, wobei die zumindest eine Kolbenstange
und somit das daran angeordnete Druckübertragungsmittel
in Richtung der Aufnahme versetzt und dabei eine definierte Menge einer
Masse aus dem in der Aufnahme eingelegten Gebinde ausgebracht wird.
Das Zugmittel übernimmt die dabei entstehenden Zugkräfte
und gibt diese als Druckkräfte an die zumindest eine Kolbenstange
weiter. Das Zugmittel ist beispielsweise direkt oder über ein
Halteelement, wie z. B. ein Joch, an der zumindest einen Kolbenstange
befestigt. Da die Kraftübertragung auf die Kolbenstange
formschlüssig erfolgt, tritt kein Schlupf in der Auspressvorrichtung
auf und lassen sich hohe Kräfte beim Vorschub übertragen, was
insbesondere beim Ausbringen von zähflüssigen Massen
ein wesentlicher Vorteil ist.
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An
der zumindest einen Kolbenstange tritt aufgrund des Vorschubs kein
massgeblicher Verschleiss auf, was die Gebrauchsdauer der gesamten Auspressvorrichtung
wesentlich verlängert. Zudem weist die Auspressvorrichtung
nur wenige einzelne Bauteile auf, die einerseits als Massenprodukte
zur Verfügung stehen und bedarfsweise einzeln sowie leicht
auswechselbar sind. Je nach Art des Antriebs kann der Vorschub der
zumindest einen Kolbenstange diskontinuierlich sowie kontinuierlich
erfolgen.
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Bei
einem Mehrkomponentensystem, bei dem aus dem Gebinde beispielsweise
gleichzeitig verschiedene Komponenten einer mehrkomponentigen Masse
ausgebracht werden, weist die Auspressvorrichtung vorteilhaft zumindest
zwei Kolbenstangen auf, die weiter vorteilhaft gleichzeitig mit
nur einem Zugmittel in Richtung der Aufnahme versetzbar sind. Das
Zugmittel ist vorteilhaft im Schwerpunkt der einwirkenden Kräfte
an den Kolbenstangen angeordnet, womit ein Reibungsverlust zwischen
den Elementen der Auspressvorrichtung auf ein Minimum reduziert
ist.
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Vorzugsweise
ist das Zugmittel ein biegsames Band, womit das Zugmittel eine vorteilhafte
Eigensteifigkeit aufweist. In einer alternativen Ausführungsform
ist das Zugmittel von einem Seil gebildet. Diese Arten von Zugmitteln
lassen sich einfach auf dem Rotationskörper der Trommeleinheit
aufrollen und daher kompakt im Gehäuse verstauen. Das Zugmittel
weist eine gewisse Eigenspannung auf, die in aufgerollter Stellung
entspannt ist, und wirkt somit wie eine Torsionsfeder, weshalb das
Zugmittel sich selbstständig unter Spannung hält
und somit zwischen der Vorschubeinheit und dem Befestigungspunkt
an der zumindest einen Kolbenstange nicht durchhängt. Vorteilhaft
ist das Zugmittel aus einem korrosionsbeständigen Material
gefertigt.
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Bevorzugt
weist die Vorschubeinrichtung eine Vorschubklaue mit einer mit dem
Rotationskörper in Anlage bringbaren Kraftübertragungsfläche zum Übertragen
eines vom Antrieb erzeugten Vorschubs auf, wobei die Übertragung
der Vorschubkraft von der Vorschubklaue auf den Rotationskörper kraftschlüssig
und/oder formschlüssig erfolgen kann. Die Vorschubklaue
ist beispielsweise mit einem Hebelmechanismus gekoppelt, der seinerseits
mit dem Antrieb gekoppelt ist. Bei Betätigung des Antriebs wird
der Rotationskörper der Trommeleinheit um ein bestimmtes
Mass rotiert, wobei eine entsprechende Länge des Zugmittels
auf dem Rotationskörper aufgerollt wird. Als Ergebnis davon
wird die zumindest eine Kolbenstange um ein entsprechendes Mass
vorgeschoben, wodurch eine entsprechende Menge der Masse aus dem
Gebinde ausgebracht wird.
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Vorzugsweise
weist die Vorschubeinrichtung eine Halteklaue mit einer mit dem
Rotationskörper in Anlage bringbaren Anlagefläche
zum Halten des Rotationskörpers in einer Position aufweist,
wobei die Übertragung der Haltekraft von der Halteklaue
auf den Rotationskörper kraftschlüssig und/oder
formschlüssig erfolgen kann. Die Halteklaue hält
den Rotationskörper der Trommeleinheit in der zuvor über die
Rotation überführten Stellung und verhindert ein unerwünschtes
Verstellen des Rotationskörpers entgegen dessen Aufrollrichtung,
insbesondere bei einem diskontinuierlichen Antrieb. Je nach Ausgestaltung
der Trommeleinheit und des Antriebs kann auf eine Vorschubklaue
verzichtet werden, so dass z. B. nur eine Halteklaue an der Trommeleinheit
vorgesehen ist.
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Bevorzugt
ist an der Kraftübertragungsfläche der Vorschubklaue
eine Zahnung und/oder an Anlagefläche der Halteklaue eine
Zahnung vorgesehen, welche in eine an dem Rotationskörper
der Trommeleinheit radial aussenseitig vorgesehenen Zahnung eingreifen.
Die Zahnungen an der Vorschubklaue und/oder an der Halteklaue sind
vorteilhaft komplementär zu der Zahnung an dem Rotationskörper
ausgebildet, was eine vorteilhafte formschlüssige Kraftübertragung
von der Vorschubklaue und/oder der Halteklaue ermöglicht.
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Vorzugsweise
weist die Kraftübertragungsfläche der Vorschubklaue
eine Längserstreckung auf, die sich in Bezug auf den Umfang
des Rotationskörpers der Trommeleinheit über einen
Winkelbereich von 10° bis 90° erstreckt, womit
eine vorteilhafte Länge zur Übertragung der Vorschubkräfte
zur Verfügung steht. Bei einer Zahnung an der Vorschubklaue können über
eine Längserstreckung, die sich über einen Winkelbereich
von 10° erstreckt, eine genügende Anzahl Zähne
für eine ausreichende Kraftübertragung auf den
Rotationskörper vorgesehen werden. Vorteilhaft weist die
Kraftübertragungsfläche der Vorschubklaue eine
Längserstreckung auf, die sich in Bezug auf den Umfang
des Rotationskörpers der Trommeleinheit über einen
Winkelbereich von 40° bis 75° erstreckt.
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Bevorzugt
weist die Anlagefläche der Halteklaue eine Längserstreckung
auf, die sich in Bezug auf den Umfang des Rotationskörpers
der Trommeleinheit über einen Winkelbereich von 10° bis
90° erstreckt, womit eine vorteilhafte Länge zur Übertragung
der Haltekräfte zur Verfügung steht. Bei einer Zahnung
an der Halteklaue können über eine Längserstreckung,
die sich über einen Winkelbereich von 10° erstreckt,
eine genügende Anzahl Zähne für eine ausreichende
Kraftübertragung auf den Rotationskörper vorgesehen
werden. Vorteilhaft weist die Anlagefläche der Halteklaue
eine Längserstreckung auf, die sich in Bezug auf den Umfang
des Rotationskörpers der Trommeleinheit über einen
Winkelbereich von 40° bis 75° erstreckt.
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Vorzugsweise
sind die Vorschubklaue und/oder die Halteklaue in Richtung der Trommeleinheit
vorgespannt. Damit wird eine Anlage der Vorschubklaue und/oder der
Halteklaue in allen möglichen Ausrichtungen der Auspressvorrichtung
zu einem Bauteil gewährleistet. Zudem sind somit die Kraftübertragung
von der Vorschubklaue und/oder die Halteklaue auf beziehungsweise
von dem Rotationskörper der Trommeleinheit sichergestellt.
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Bevorzugt
ist eine Entriegelungseinrichtung für eine Freigabe der
Trommeleinheit vorgesehen, welche aufgrund einer Entspannung der
Trommeleinheit ein Überführen der zumindest einen
Kolbenstange in eine zurückgezogene Stellung ermöglicht,
in der ein ausgepresstes Gebinde aus der Aufnahme entnehmbar und
ein neues Gebinde in die Aufnahme einlegbar ist. Die zumindest eine
Kolbenstange wird nach Betätigen der Entriegelungseinrichtung
vorteilhaft manuell in die zurückgezogene Stellung überführt.
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Vorzugsweise
sind in einer Entriegelungsstellung der Entriegelungseinrichtung
die Vorschubklaue und/oder die Halteklaue mit dem Rotationskörper
der Trommeleinheit ausser Eingriff. Insbesondere wenn die Vorschubklaue
und/oder die Halteklaue die Kräfte über eine Zahnung
auf den Rotationskörper überträgt, wird
mit der Betätigung der Entriegelungseinrichtung die Verzahnung
zwischen den Klauen und der Trommeleinheit gelöst, so dass
die zumindest eine Kolbenstange einfach in eine zurückgezogene
Stellung überführbar ist.
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Bevorzugt
ist an der Vorschubklaue und/oder an der Halteklaue jeweils eine
abragende Nocke vorgesehen, die jeweils mit einer entsprechend ausgebildeten
Steuerkurve der Entriegelungseinrichtung zur Führung der
Vorschubklaue und/oder der Halteklaue beim Betätigen der
Entriegelungseinrichtung in Anlage bringbar sind. Beim Betätigen
der Entriegelungseinrichtung werden die Vorschubklaue und/oder die
Halteklaue mit dem Rotationskörper ausser Eingriff gebracht,
wobei der Moment des gelösten Zustandes durch die Ausgestaltung
der Steuerkurven steuerbar ist, auf denen die Nocken entlanggleiten. Mit
dieser Ausführung wird eine einfache Entkopplung sowie
Kopplung der Vorschubklaue und/oder der Halteklaue von beziehungsweise
mit dem Rotationskörper der Trommeleinheit gewährleistet.
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Vorzugsweise
weist die Entriegelungseinrichtung ein Rückstellelement
zum Überführen der Entriegelungseinrichtung in
eine Stellung auf, in der die Vorschubklaue und/oder die Halteklaue
mit dem Rotationskörper der Trommeleinheit in Anlage sind. Das
Rückstellelement ist vorteilhaft ein Federelement und insbesondere
vorteilhaft eine Torsionsfeder. Das Rückstellelement gewährleistet
ein einfaches Koppeln der Vorschubklaue und/oder der Halteklaue
mit dem Rotationskörper der Trommeleinheit bei einer entsprechenden
Betätigung der Entriegelungseinrichtung.
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Bevorzugt
umfasst der Antrieb einen manuell betätigbaren Betätigungshebel
für eine Rotation des Rotationskörpers der Trommeleinheit,
wobei der Betätigungshebel direkt oder indirekt über
einen Hebelmechanismus auf den Rotationskörper der Trommeleinheit
wirkt.
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In
einer alternativen, erfindungsgemässen Ausführungsform
umfasst der Antrieb einen Motor für eine Rotation des Rotationskörpers
der Trommeleinheit, was einen einfach steuerbaren Antrieb des Rotationskörpers
ermöglicht. Vorteilhaft ist zwischen dem Motor, der z.
B. netz- und/oder akkubetrieben ist, ein Getriebe zur Übertragung
und Übersetzung der vom Motor erzeugten Drehbewegung auf
den Rotationskörper der Trommeleinheit vorgesehen. Mit
einem Motor kann der Rotationskörper diskontinuierlich
als auch kontinuierlich angetrieben werden. Da der Motor den Rotationskörper
der Trommeleinheit in einer bestimmten Stellung hält, kann
auf zusätzliche Sicherungsmittel, wie z. B. eine Halteklaue
zum Halten des Rotationskörpers der Trommeleinheit verzichtet
werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
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1 Ein
Auspressgerät im Längsschnitt;
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2 das
Auspressgerät in der Draufsicht;
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3 die
Trommeleinheit im Detailausschnitt in der Vorschubstellung;
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4 die
Trommeleinheit im Detailschnitt in der Entriegelungsstelung;
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5 die
Entriegelungseinrichtung der Trommeleinheit im Detailschnitt; und
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6 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Auspressgerätes
im Längsschnitt.
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Grundsätzlich
sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die
in den 1 und 2 dargestellte Auspressvorrichtung 11 für
Massen enthaltende Gebinde 6 weist eine Aufnahme 12 für
das Gebinde 6 auf, die axial durch eine Kopfplatte 13 und
eine rückwärtige Begrenzungswand 32 als
Teil eines Gehäuses 33 einer Vorschubeinheit 31 sowie
seitlich durch Seitenwände 14 begrenzt ist. Weiter
weist die Auspressvorrichtung 11 zwei parallel zueinander
ausgerichtete Kolbenstangen 21 auf, die an ihren der Aufnahme 12 zugewandten
Enden 22 jeweils einen Kolben als Druckübertragungsmittel 23 aufweisen
und die an ihren davon gegenüberliegenden Enden 24 über
ein Joch 25 miteinander gekoppelt sind. Die sich an die Aufnahme 12 anschliessende
Vorschubeinheit 31 zum Versetzen der Kolbenstangen 21 in
Richtung der Aufnahme 12 umfasst einen Antrieb 41 und
eine Vorschubeinrichtung 51, die ein biegsames, zu einem gewissen
Grad flexibles Band als Zugmittel 52 und als Antrieb 41 eine
Trommeleinheit 61 mit einem Rotationskörper 62 für
das Zugmittel 52 aufweist. Das Zugmittel 52 ist
an einem Bereich an dem der Aufnahme abgewandten Ende 24 der
Kolbenstangen 21 an einer die beiden Kolbenstangen 21 verbindenden Querstrebe 26 festgelegt
und auf dem Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 aufrollbar.
In einer alternativen, hier nicht dargestellten Ausführung
kann das Zugmittel 52 auch direkt an dem Joch 25 oder nur
an einer der Kolbenstangen 21 festgelegt sein.
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Der
Antrieb 41 ist an einem von der Vorschubeinheit 21 abragenden
Handgriff 39 mit einem festen Haltegriff 40 vorgesehen
und umfasst einen manuell betätigbaren, schwenkbar an einer
Lagerstelle 46 festgelegten Betätigungshebel 43.
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In
den 3 bis 5 ist die Trommeleinheit 61 im
Detail jeweils in unterschiedlichen Stellungen dargestellt. An der
Aussenseite des zylinderförmigen Rotationskörpers 62 der
Trommeleinheit 61 ist eine radial umlaufende Zahnung 63 vorgesehen.
Weiter weist die Vorschubeinrichtung 51 eine Vorschubklaue 64 mit
einer mit dem Rotationskörper 62 in Anlage bringbaren
Kraftübertragungsfläche zum Übertragen
eines vom Antrieb 41 erzeugten Vorschubs sowie eine Halteklaue 71 mit
einer mit dem Rotationskörper 62 in Anlage bringbaren
Anlagefläche zum Halten des Rotationskörpers 62 in
einer Position auf. An der Kraftübertragungsfläche
der Vorschubklaue 64 ist eine Zahnung 65 und an
der Anlagefläche der Halteklaue 71 eine Zahnung 72 vorgesehen,
welche komplementär zu der an dem Rotationskörper 62 vorgesehenen
Zahnung 63 ausgebildet sind und im eingekuppelten Zustand
in diese eingreifen.
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Die
Kraftübertragungsfläche der Vorschubklaue 64 weist
eine Längserstreckung L1 auf, die sich in Bezug auf den
Umfang des Rotationskörpers 62 der Trommeleinheit 61 über
einen Winkelbereich von 30° bis 90°, vorteilhaft über
einen Winkelbereich von 45° bis 75° erstreckt.
Die Anlagefläche der Halteklaue 71 weist eine
Längserstreckung 12 auf, die sich in Bezug auf
den Umfang des Rotationskörpers 62 der Trommeleinheit 61 über
einen Winkelbereich von 10° bis 90°, vorteilhaft über
einen Winkelbereich von 40° bis 75° erstreckt.
Obwohl beispielsweise für eine einfache Fertigung der Elemente
der Vorschubeinrichtung 51 vorteilhaft die Vorschubklaue 64 und
die Halteklaue 71 im Wesentlichen die gleiche Ausgestaltung,
insbesondere in Bezug auf deren Kraftübertragungsfläche
und Anlagefläche aufweisen sollten, können die
Halteklaue 71 und die Vorschubklaue 64 auch unterschiedliche
Längserstreckungen aufweisen.
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Die
Vorschubklaue 64 ist an einem Lagerpunkt 66 an
einem Übertragungshebel 45 schwenkbar festgelegt,
der zur Übertragung einer Bewegung des Antriebs 41 auf
den Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 dient.
Ferner ist die Vorschubklaue 64 über eine Feder 68 in
Richtung des Rotationskörpers 62 vorgespannt,
wobei die Feder 68 einerseits an einem dem Lagerpunkt 66 abgewandten Endbereich
der Vorschubklaue 64 an dieser und andererseits an einem
festen Haltepunkt 69 am Gehäuse 33 der
Vorschubeinheit 31 festgelegt ist.
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Die
Halteklaue 71 ist an einem Lagerpunkt 75 am Gehäuse 33 der
Vorschubeinheit 31 schwenkbar festgelegt. Ferner ist die
Halteklaue 71 über eine Feder 73 in Richtung
des Rotationskörpers 62 vorgespannt, wobei die
Feder 73 einerseits an einem dem Lagerpunkt 75 abgewandten
Endbereich der Halteklaue 71 an dieser und andererseits
an einem festen Haltepunkt 74 am Gehäuse 33 der
Vorschubeinheit 31 festgelegt ist.
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Für
eine Freigabe der Trommeleinheit 61 ist eine Entriegelungseinrichtung 81 mit
einem an einer Entriegelungsscheibe 82 angeordneten Entriegelungshebel 83 vorgesehen,
wobei in einer Entriegelungsstellung der Entriegelungseinrichtung 81 die Vorschubklaue 64 sowie
die Halteklaue 71 mit dem Rotationskörper 62 der
Trommeleinheit 61 ausser Eingriff sind. An der Vorschubklaue 64 ist
eine quer zur Längserstreckung des Zugmittels 52 verlaufende Nocke 70 vorgesehen,
die zur Führung der Vorschubklaue 64 beim Entriegeln
der Trommeleinheit 61 mit einer entsprechend an der Entriegelungsscheibe 82 ausgebildeten
Steuerkurve 84 in Anlage bringbar ist und entlang dieser
gleitet. An der Halteklaue 71 ist eine quer zur Längserstreckung
des Zugmittels 52 verlaufende Nocke 76 vorgesehen,
die zur Führung der Halteklaue 71 beim Entriegeln
der Trommeleinheit 61 mit einer entsprechend an der Entriegelungsscheibe 82 ausgebildeten
Steuerkurve 85 in Anlage bringbar ist und entlang dieser
gleitet.
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Beim
Verschwenken des Betätigungshebel 43 in Richtung
des Haltegriffs 40 wird über eine Hebelanordnung 44 und
den schwenkbar an der Lagerachse 67 des Rotationskörpers 62 der
Trommeleinheit 61 gelagerten Übertragungshebel 45 der
Rotationskörper 62 in Rotation versetzt, da die
mit dem Übertragungshebel 45 gekoppelte Vorschubklaue 64 dabei
ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn drehend bewegt wird. Aufgrund
der Federbeaufschlagung der Vorschubklaue 64 kämmt
die Zahnung 65 mit der Zahnung 63 an der Aussenseite
des Rotationskörpers 62 der Trommeleinheit 61,
die dadurch um ihre Lagerachse 67 gegen den Uhrzeigersinn
dreht.
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Das
an dem Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 festgelegte
Zugmittel 52 wird diskontinuierlich, d. h. bei jeder Betätigung
des Betätigungshebels 43 um einen entsprechenden
Betrag auf dem Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 aufgerollt. Durch
die Rotation des Rotationskörpers 62 – hier
in Gegenuhrzeigerrichtung – wird der Abstand zwischen dem
der Aufnahme 12 abgewandten Ende 24 der Kolbenstangen 21 zu
der Vorschubeinheit 31 reduziert, wobei die Kolbenstangen 21 in
Richtung der Aufnahme 12 verschoben werden und eine in
dem Gebinde 6 befindliche Masse 6 ausgebracht
wird.
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Da
pro Betätigung des Betätigungshebels 43 nur
ein begrenzter Winkelgrad zur Verfügung steht, bedarf es
vor einer erneuten Betätigung des Betätigungshebels 43 einer
Rückstellung desselben. Während dieser Rückstellphase
muss das unter Zug stehende Zugmittel 52 in seiner Position
gehalten werden. Diese Funktion übernimmt die Halteklaue 71, welche
den Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 entgegen
der Aufrollrichtung für das Zugmittel 52 sperrt.
Die Halteklaue 71 rutscht beim Vorschub des Rotationskörpers 62 in
Richtung – hier in diesem Ausführungsbeispiel – gegen
den Uhrzeigersinn durch und verhindert nach Beendigung der Vorschubrotationsbewegung
eine ungewollte Rotation des Rotationskörpers 62 in
Richtung des Uhrzeigersinns. Nach dem Rückstellen des Betätigungshebels 43 steht
der Antrieb 41 für einen weiteren Auspressvorgang
erneut zur Verfügung.
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Ist
das Zugmittel 52 vollständig aufgerollt oder soll
das in der Aufnahme 12 eingelegte Gebinde 6 durch
ein anderes Gebinde 6 ersetzt werden, müssen die
Kolbenstangen 21 in eine zurückgezogene Stellung überführt
und dazu das Zugmittel 52 wieder von dem Rotationskörper 62 der
Trommeleinheit 61 abgerollt werden. Dazu wird die Entriegelungsscheibe 82 der
Entriegelungseinrichtung 81 im Uhrzeigersinn um etwa 10° bis
30° Grad verschwenkt, wobei die Nocke 70 der Vorschubklaue 64 mit
der Steuerkurve 84 und die die Nocke 76 der Halteklaue 71 mit der
Steuerkurve 85 in Anlage kommt, so dass die Vorschubklaue 64 sowie
die Halteklaue 71 von dem Rotationskörper 62 der
Trommeleinheit 61 abgehoben werden und deren Zahnungen 65 bzw. 72 mit
der Zahnung 63 an der Aussenseite am Rotationskörper 62 ausser
Eingriff kommen. Somit ist die Trommeleinheit 61 frei beweglich
und die Kolbenstangen 21 können in eine zurückgezogene
Stellung überführt werden.
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An
der Entriegelungsscheibe 82 der Entriegelungseinrichtung 81 kann
ein Federelement, z. B. eine Torsionsfeder, als Rückstellelement 86 vorgesehen
sein, welche eine einfache Rückstellung der Entriegelungseinrichtung 81 gewährleistet,
so dass die Zahnung 65 der Vorschubklaue 64 und
die Zahnung 72 der Halteklaue 71 wieder mit der
Zahnung 63 am Rotationskörper 62 der
Trommeleinheit 61 in formschlüssigen Eingriff
stehen. Die Vorschubklaue 64 und die Halteklaue 71 werden
jeweils von der auf sie einwirkenden Feder 68 bzw. 73 in
eine Stellung überführt, in der sie mit Zahnung 63 an
der Aussenseite des Rotationskörpers 62 der Trommeleinheit 61 in Eingriff
gehalten sind. Entsprechend der Ausgestaltung der Federn 68 und 73 ist
ein separates Rückstellelement 86 für
eine einwandfreie Rückstellung der Entriegelungsscheibe 82 der
Entriegelungseinrichtung 81 in eine Ausgangsstellung, in
der die Vorschubklaue 64 und die Halteklaue 71 mit
dem Rotationskörper 62 der Trommeleinheit 61 in
Anlage stehen, nicht erforderlich, da die Entriegelungsscheibe 82 von
den auf die Vorschubklaue 64 und die Halteklaue 71 einwirkenden
Federkräften über die Nocken 70 und 76 in
ihre Ausgangsstellung überführt wird.
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Die
in der 6 dargestellte Auspressvorrichtung 111 weist
im Unterscheid zu der zuvor beschriebenen Auspressvorrichtung 11 einen
Motor 112 als Antrieb 116 auf, der vorteilhaft über
ein Getriebe 113 den Rotationskörper 122 der
Trommeleinheit 121 bei Betätigung eines Drückerschalters 114 zum
Aufrollen des Zugmittels 52 in Rotation versetzt. Da der
Motor 112 über das Getriebe 113 direkt
auf den Rotationskörper 122 und im Stillstand
eine Rotation des Rotationskörpers 122 verhindert,
sind weder eine Vorschubklaue 64 noch eine Halteklaue 71 wie bei
der zuvor beschriebenen Vorschubeinrichtung 51 erforderlich.
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Zudem
kann durch Drehumkehr des Motors 112 das aufgerollte Zugmittel 52 motorisch
wieder abgerollt werden oder durch Entkopplung des Getriebes 113 beziehungsweise
des Motors 112 von der Trommeleinheit 121 diese
für eine Rücküberführung der
Kolbenstangen 21 freigegeben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - GB 2224782 [0003]
- - DE 29812284 U1 [0005]
- - DE 3704210 A1 [0007]