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Hintergrund der Erfindung
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Elektrolytkondensatoren
werden zunehmend wegen ihres volumetrischen Wirkungsgrads, ihrer
Zuverlässigkeit und Prozesskompatibilität bei
der Entwicklung von Schaltkreisen eingesetzt. Typischerweise haben Elektrolytkondensatoren
eine größere Kapazität pro Volumeneinheit
als gewisse andere Arten von Kondensatoren, was Elektrolytkondensatoren
in Schaltkreisen mit relativ hohen Strömen und geringen
Frequenzen wertvoll macht. Ein Kondensatortyp, der entwickelt wurde,
ist ein Kondensator mit nassem Elektrolyten, der eine Anode, eine
Kathode und einen flüssigen oder „nassen" Arbeitselektrolyten
enthält. Nass-Elektrolytkondensatoren bieten üblicherweise
eine gute Kombination von hoher Kapazität und niedrigem
Leckstrom. In bestimmten Situationen können Nass-Elektrolytkondensatoren
Vorteile gegenüber Kondensatoren mit festem Elektrolyten
aufweisen. Zum Beispiel können Kondensatoren mit nassem
Elektrolyten in bestimmten Situationen mit einer höheren
Betriebsspannung arbeiten als Kondensatoren mit festem Elektrolyten.
Zusätzlich dazu können Kondensatoren mit nassem
Elektrolyten zum Beispiel viel größere Abmessungen
haben als Kondensatoren mit festem Elektrolyten, was zu größeren
Kapazitäten für solche Kondensatoren mit nassem
Elektrolyten führt.
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In
herkömmlichen Kondensatoren mit nassem Elektrolyten kann
die Anode eine Metallfolie (z. B. Aluminiumfolie) sein. Weil die
elektrostatische Kapazität des Kondensators proportional
zu seiner Elektrodenfläche ist, kann die Oberfläche
der Metallfolie vor der Formierung der dielektrischen Schicht aufgeraut
oder einer chemischen Umwandlung unterworfen werden, um ihre effektive
Fläche zu erhöhen. Dieser Schritt des Aufrauens
der Oberfläche der Metallfolie wird Ätzen genannt. Ätzen
wird normalerweise durch die Methode (chemisches Ätzen)
des Tauchens in eine Salzsäurelösung oder durch
die Methode (elektrochemisches Ätzen) der Elektrolyse in
einer wässrigen Salzsäurelösung durchgeführt.
Die Kapazität des Elektrolytkondensators wird durch das
Ausmaß des Aufrauens (die Oberfläche) der Anodenfolie
und die Dicke und die Dielektrizitätskonstante des Oxidfilms
bestimmt.
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Wegen
der begrenzten Fläche, die durch das Ätzen von
Metallfolien erzeugt wird, sind Anläufe gemacht worden,
poröse gesinterte Körper, auch „Slugs"
genannt, in Kondensatoren mit nassem Elektrolyten zu verwenden.
Ein Tantal-Kern kann zum Beispiel ausgebildet werden, indem gepulverte
Tantal-Teilchen mit einem geeigneten Bindemittel/Presszusatz gemischt
werden, um sicherzustellen, dass die Teilchen aneinander haften,
wenn sie gepresst werden, um die Anode zu bilden. Das gepulverte
Tantal wird unter hohem Druck um einen Tantal-Draht gepresst und
bei hoher Temperatur im Vakuum gesintert, um eine schwammähnliche
Struktur zu bilden, die sehr fest und dicht, aber auch höchst
porös ist. Die Porosität des erzeugten Tantal-Kerns
erzeugt eine große innere Oberfläche. Trotz ihrer
großen Oberfläche können Anodenkerne
jedoch einen hohen ESR und Frequenzabhängigkeit der Kapazität
aufweisen. Weiterhin sind die Kerne typischerweise größer
als Anodenfolien; das macht es schwierig, sie in Anwendungen einzusetzen,
in denen hoher volumetrischer Wirkungsgrad benötigt wird.
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Daher
besteht zur Zeit Bedarf für eine verbesserte Anode zur
Verwendung in Nass-Elektrolytkondensatoren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Bildung einer Anode für einen Elektrolytkondensator
offenbart. Die Methode umfasst das Bilden einer Schlicker-Rezeptur,
die eine Vielzahl von Keramikteilchen und ein Lösungsmittel
enthält, wobei die Keramikteilchen ein Oxid eines Ventilmetalls
enthalten. Aus der Schlickerzubereitung wird eine Keramikschicht
geformt und wärmebehandelt, um die Keramikteilchen chemisch
zu reduzieren und die elektrisch leitfähige Anode zu bilden.
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Entsprechend
einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird eine anodisch oxidierte Elektrode für einen Elektrolytkondensator
dargelegt. Die anodisch oxidierte Elektrode enthält einen
elektrisch leitfähigen monolithischen Körper,
der eine Dicke von etwa 1500 Mikrometer oder weniger hat, wobei
der monolithische Körper durch chemische Reduktion eines
Laminats von Keramikschichten erzeugt wird. Weiterhin umfasst die
anodisch oxidierte Elektrode eine dielektrische Schicht, die den
elektrisch leitfähigen monolithischen Körper überzieht.
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Gemäß noch
einer anderen Ausführung der vorliegenden Erfindung wird
ein Kondensator mit nassem Elektrolyten offen gelegt, der eine anodisch
oxidierte Elektrode enthält, die wiederum einen elektrisch
leitfähigen monolithischen Körper mit einer Dicke
von etwa 1500 Mikrometer oder weniger und eine dielektrische Schicht
aufweist, die den elektrisch leitfähigen monolithischen
Körper überzieht. Der monolithische Körper
wird durch chemische Reduktion eines Laminats von Keramikschichten
erzeugt. Der Kondensator umfasst auch einen Katoden-Stromkollektor
und einen Arbeitselektrolyten, der sich zwischen dem Stromkollektor
und der anodisch oxidierten Elektrode befindet.
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Andere
Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nachstehend
detaillierter dargelegt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Eine
vollständige und erhellende Darlegung der vorliegenden
Erfindung einschließlich deren bester Form, die sich an
jemanden mit gewöhnlichem Fachwissen richtet, wird insbesondere
im weiteren Teil der Spezifikation gegeben, der sich auf die beigefügten
Figuren bezieht, in denen:
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1 eine
schematische Illustration einer Ausführungsform eines Verfahrens
zur Bildung einer Anode gemäß der vorliegenden
Erfindung ist;
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2 eine
Schnittansicht einer Ausführungsform eines Kondensators
nach der vorliegenden Erfindung ist und
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3 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Kondensators
nach der vorliegenden Erfindung ist.
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Der
wiederholte Gebrauch von Referenzzeichen in der vorliegenden Spezifikation
und den Zeichnungen soll dieselben oder analoge Merkmale oder Elemente
der Erfindung darstellen.
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Detaillierte Beschreibung repräsentativer
Ausführungsformen
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Es
ist von jemandem mit gewöhnlichem Fachwissen zu verstehen,
dass die vorliegende Diskussion nur eine Beschreibung von beispielhaften
Ausführungsformen ist und nicht als Beschränkung
der breiteren Aspekte der vorliegenden Erfindung gedacht ist. Diese
breiteren Aspekte sind im beispielhaften Aufbau enthalten.
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Allgemein
gesagt, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Kondensatoranode,
die aus Keramikteilchen (z. B. Nb2O5, Ta2O5)
geformt ist, die chemisch reduziert werden können, um ein
elektrisch leitfähiges Material (z. B. NbO, Ta) zu bilden.
Zum Beispiel kann eine Schlickerzubereitung, die die Keramikteilchen enthält,
anfänglich erzeugt und auf einem Trägersubstrat
in Form einer dünnen Schicht abgelagert werden. Bei Bedarf
können mehrere Schichten gebildet werden, um die für
die Anode vorgegebene Dichte zu erreichen. Nach der Formung wird
(werden) die Schicht(en) einer Wärmebehandlung unterzogen,
um die Keramikteilchen chemisch zu reduzieren und die elektrisch
leitfähige Anode zu bilden. Im Gegensatz zu herkömmlichen, durch
Pressen geformten Anoden können die durch Beguss gebildeten
Anoden geringe Dicke, hohen Formfaktor (d. h. Verhältnis
von Breite zu Dicke) und gleichförmige Dichte aufweisen,
was wiederum zur Verbesserung von volumetrischem Wirkungsgrad und äquivalentem
Serienwiderstand („ESR") führen kann. Zum Beispiel
können die Anoden eine Dicke von etwa 1500 Mikrometer oder
weniger, in einigen Ausführungsformen etwa 1000 Mikrometer
oder weniger und in manchen Ausführungsformen etwa 50 bis
etwa 500 Mikrometer haben. Ebenso können die Anoden einen
Formfaktor von etwa 1 oder mehr haben, in manchen Ausführungen von
ungefähr 5 oder mehr und in manchen Ausführungen
von ungefähr 15 oder mehr.
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Jedes
einer Vielzahl von keramischen Teilchen kann in der Schlicker-Rezeptur
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispiele solcher keramischen
Teilchen können Oxide von Ventilmetallen wie Tantal, Niob,
Aluminium, Hafnium, Titan usw. sein. Ein besonders effektiver Typ
von keramischen Partikeln zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
ist Niobiumpentoxid (d. h. Nb2O5),
das chemisch zu Niob oder einem elektrisch leitfähigen
Oxid von Niob reduziert werden kann, wie Niobiumoxid, das ein Atomverhältnis
von Niob zu Sauerstoff von 1:weniger als 2,5 aufweist, in einigen
Ausführungsformen 1:weniger als 1,1 und in einigen Ausführungsformen
1:1,0 ± 0,2. Zum Beispiel kann das Nioboxid NbO0.7, NbO1.0, NbO1.1, and NbO2 sein.
Alternativ können Tantaloxide wie Ta2O5 verwendet werden, die chemisch zu Tantal
oder einem elektrisch leitfähigen Oxid von Tantal reduziert
werden können.
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Die
Keramikteilchen besitzen Eigenschaften, die ihre Fähigkeit
zum Formen zu einer Kondensatoranode verbessern. Zum Beispiel können
die Teilchen eine spezifische Oberfläche von etwa 0,5 bis
etwa 10,0 m2/g, in einigen Ausführungen
von etwa 0,7 bis etwa 5,0 m2/g und in einigen
Ausführungen von etwa 2,0 bis etwa 4,0 m2/g
aufweisen. Ebenso liegt die sich ergebende Massendichte zwischen
etwa 0,1 und etwa 20 Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm3),
in einigen Ausführungen zwischen etwa 0,5 und etwa 12 g/cm3, und in einigen Ausführungen zwischen
etwa 1 und etwa 8 g/cm3. Die Teilchen haben
auch typischerweise eine Siebgrößenverteilung
von mindestens etwa 60 mesh (Korngröße ca. 0,27
mm), in einigen Ausführungen von etwa 60 (ca. 0,27 mm)
bis etwa 325 mesh (ca. 0,05 mm) und in einigen Ausführungen
von etwa 100 (ca. 0,16 mm) bis etwa 200 mesh (ca. 0,08 mm) aufweisen.
Die Teilchen können auch einen Reinheitsgrad von mehr als
etwa 90 Gew.-%, in einigen Ausführungen von mehr als etwa
95 Gew.-% und in einigen Ausführungen von mehr als etwa
98 Gew.-% aufweisen.
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Bei
Bedarf können mechanische Verarbeitungs- bzw. Mahltechniken
angewandt werden, um die Keramikteilchen auf die gewünschte
Größe zu zerkleinern. Zum Beispiel kann ein Keramikpulver
(z. B. Nb
2O
5) in einem
Fluidmedium (z. B. Ethanol, Methanol, fluoriertes Fluid etc.) dispergiert
werden, um eine Aufschlämmung zu bilden. Die Aufschlämmung
kann dann in einer Mühle mit Zerkleinerungsmedien (z. B.
Metallkugeln, wie Tantal) vereinigt werden. Die Anzahl an Zerkleinerungsmedien
kann im Allgemeinen variieren, abhängig von der Größe
der Mühle, wie von etwa 100 bis etwa 2000 und in einigen
Ausführungsformen von etwa 600 bis etwa 1000. Das Ausgangspulver,
das Fluidmedium, und die Zerkleinerungsmedien können in
jedwedem Verhältnis kombiniert werden. Zum Beispiel kann
das Verhältnis des Ausgangskeramikpulvers zu den Zerkleinerungsmedien
etwa 1:5 bis etwa 1:50 betragen. In ähnlicher Weise kann
das Verhältnis des Volumens des Fluidmediums zu dem kombinierten
Volumen des Ausgangs-Keramikpulvers etwa 0,5:1 bis etwa 3:1 betragen, in
manchen Ausführungsformen etwa 0,5:1 bis etwa 2:1 und in
manchen Ausführungsformen von etwa 0,5:1 bis etwa 1:1.
Einige Beispiele von Mühlen, welche verwendet werden können,
werden beschrieben in den
U.S.-Patenten
Nr. 5,522,558 ;
5,232,169 ;
6,126,097 und
6,145,765 , welche hierin in ihrer
Gesamtheit durch den Bezug darauf für alle Zwecke einbezogen
sind.
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Das
Mahlen kann über jedwede vorbestimmte Zeitdauer stattfinden,
die zum Erreichen der zu erzielenden spezifischen Oberfläche
benötigt wird. Zum Bei spiel kann die Mahldauer im Bereich
von etwa 30 Minuten bis etwa 40 Stunden, in manchen Ausführungsformen
von etwa 1 Stunde bis etwa 20 Stunden, und in manchen Ausführungsformen
von etwa 5 Stunden bis etwa 15 Stunden liegen. Das Zermahlen kann
bei jedweder geeigneten Temperatur durchgeführt werden,
einschließlich bei Raumtemperatur oder einer erhöhten
Temperatur. Nach dem Mahlen kann das Fluidmedium von dem Pulver
abgetrennt oder entfernt werden, wie durch Lufttrocknen, Erwärmen,
Filtern, Verdampfen etc. Zum Beispiel kann das Pulver gegebenenfalls
einem oder mehreren Säurewaschgängen unterzogen
werden, um Verunreinigungen zu entfernen. Derartige Säurewaschgänge
sind im Fachgebiet allgemein bekannt und können jedwede
aus einer Vielzahl von Säuren, wie Mineralsäuren
(z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure,
Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure
etc.), organischen Säuren (z. B. Zitronensäure,
Weinsäure, Ameisensäure, Oxalsäure, Benzoesäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Phthalsäure etc.) und so weiter anwenden. Obwohl nicht unbedingt
erforderlich, können die Keramikteilchen auch mit jedem
Verfahren nach dem Stand der Technik agglomeriert werden. Typische
Agglomerationstechniken beinhalten zum Beispiel einen oder mehrere
Hitzebehandlungsschritte in einem Vakuum oder einer Inertgasatmosphäre
bei Temperaturen im Bereich von etwa 800°C bis etwa 1400°C
während einer gesamten Zeitdauer von etwa 30 bis etwa 60
Minuten.
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Zur
Schlickerzubereitung werden die Keramikteilchen im Allgemeinen in
einem Lösungsmittel dispergiert. Unter anderem dient das
Lösungsmittel dazu, die Bestandteile der Schlicker-Rezeptur
zu lösen, die unter den Brennbedingungen der Keramik flüchtig
sind. Das Lösungsmittel ist auch nützlich zum
Einstellen der Viskosität der Schlickerzubereitung, wodurch
die Bildung dünner Schichten erleichtert wird. Jedes aus
einer Vielzahl von Lösungsmitteln kann verwendet werden,
wie Wasser; Glycole (z. B. Propylenglycol, Butylenglycol, Triethylenglycol,
Hexylenglycol, Polyethylenglycole, Ethoxydiglycol und Dipropylenglycol);
Glycolether (z. B. Methylglycolether, Ethylglycolether und Isopropylglycolether);
Ether (z. B. Diethylether und Tetrahydrofuran); Al kohole (z. B.
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol und Butanol); Triglyceride;
Ketone (z. B. Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon);
Ester (z. B. Ethylacetat, Butylacetat, Diethylenglycoletheracetat
und Methoxypropylacetat); Amide (z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylcapryl-/Caprin-Fettsäureamid und N-Alkylpyrrolidone);
Nitrile (z. B. Acetonitril, Propionitril, Butyronitril und Benzonitril);
Sulfoxide oder Sulfone (z. B. Dimethylsulfoxid (DMSO) und Sulfolan)
und so weiter. Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist es, dass wässrige Lösungsmittel (z. B. Wasser)
verwendet werden können. Tatsächlich kann Wasser
etwa 20 Gew.-% oder mehr, in einigen Ausführungsformen
etwa 50 Gew.-% oder mehr und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 75 Gew.-% und etwa 100 Gew.-% der (des) im Schlicker
verwendeten Lösungsmittel(s) ausmachen.
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Die
Gesamtkonzentration von Lösungsmitteln in der Schlickerzubereitung
kann schwanken, liegt jedoch typisch zwischen etwa 1 Gew.-% und
etwa 50 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen zwischen etwa
5 Gew.-% und etwa 40 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% der Schlickerzubereitung.
Natürlich hängt die spezifische Menge an verwendetem(n)
Lösungsmittel(n) teilweise vom gewünschten Feststoffgehalt
und/oder von der gewünschten Viskosität der Schlickerzubereitung ab.
Zum Beispiel kann der Feststoffgehalt im Bereich von etwa 20 Gew.-%
bis etwa 90 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen etwa 30 Gew.-% bis
etwa 80 Gew.-% und noch weiter bevorzugt zwischen etwa 40 Gew.-%
bis etwa 75 Gew.-% liegen. Durch Variieren des Feststoffgehalts
der Schlickerrezeptur kann das Vorhandensein der Keramikteilchen
in der Schlickerzubereitung reguliert werden. Zum Beispiel kann
zur Bildung einer Schlickerzubereitung mit einem höheren
Spiegel an keramischen Teilchen die Rezeptur mit einem relativ hohen Feststoffgehalt
ausgestattet werden, so dass ein größerer Prozentsatz
der Teilchen in die Anode eingebunden wird. Darüber hinaus
kann die Viskosität der Schlickerzubereitung auch in Abhängigkeit
von dem Aufbringungsverfahren und/oder dem verwendeten Lösungsmitteltyp
variieren. Die Viskosität liegt jedoch typischerweise zwischen
etwa 5 und etwa 200 Pascalsekunden, in einigen Ausführungen
zwischen etwa 10 und etwa 150 Pascalsekunden und in einigen Ausführungen
zwischen etwa 20 und etwa 100 Pascalsekunden, gemessen mit einem
Brookfield DV-1-Viskosimeter mit einer Spindel Nr. 18 bei 12 min–1 und 25°C. Falls gewünscht, können
Verdickungsmittel oder andere Viskositätsmodifikatoren
in der Schlickerrezeptur verwendet werden, um die Viskosität
zu erhöhen oder zu senken.
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Die
Schlickerrezeptur kann auch einen Binder verwenden, um die Keramikteilchen
nach dem Verdampfen des Lösungsmittels aus der Schlickerzubereitung
in einer ungestörten Position zu halten. Obwohl jeder Binder
verwendet werden kann, sind organische Binder besonders geeignet
für die Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Zu Beispielen
für solche Binder können gehören: Polyvinylbutyral;
Polyvinylacetat; Polyvinylalkohol; Polyvinylpyrollidon; Zellulosepolymere
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose
und Methylhydroxyethylcellulose; ataktisches Polypropylen, Polyethylen;
Polyethylenglycol (z. B. Carbowax von Dow Chemical Co.); Silikonpolymere
wie Polymethylsiloxan, Polymethylphenylsiloxan; Polystyrol, Polybutadienstyrol;
Polyamide, Polyimide und Polyacrylamide, Polyether mit hohem Molekulargewicht;
Copolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid; Fluoropolymere wie
Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenfluorid und Fluoroolefin-Copolymere;
und Acryl-Polymere wie Natriumpolyacrylat, Poly-Niederalkylacrylate,
Poly-Niederalkylmethacrylate und Copolymere von Niederalkylacrylaten
und Niederalkylmethacrylaten.
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Besonders
für die Verwendung in der Schlickerrezeptur geeignete Binder
sind Latex-Polymerbinder mit einer Glasübergangstemperatur
von etwa 50°C oder weniger, sodass die Flexibilität
der resultierenden Schlickerzubereitung nicht wesentlich eingeschränkt
wird. Darüber hinaus hat das Latex-Polymer typischerweise
eine Glasübergangstemperatur von etwa –35°C
oder mehr, um seine Klebrigkeit zu minimieren. Einige geeignete
Polymernetze, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können, können, müssen jedoch nicht,
auf Polymeren basieren wie Styrol-Butadien-Polymeren, Polyvinylacetat-Homopolymeren,
Vinylacetat-Ethylen-Copolymere, Vinylacetate-Acryl- oder Methacryl-Polymere,
Ethylen-Vinylchlorid-Polymere, Ethylen-Vinylchlorid-Vinylacetat-Polymere,
Polyvinylchlorid-Polymere, Nitril-Polymere und jedem anderen geeigneten
Latexpolymer nach dem Stand der Technik. Im Handel erhältliche
Acryl-Binder, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können, sind zum Beispiel RhoplexTM AC-261,
RhoplexTM EC-1791, RhoplexTM 2019R,
RhoplexTM B-60-A und RhoplexTM EC-2885,
die von Rohm and Haas Co. zu beziehen sind.
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Zusätzlich
zu Bindern kann die Schlickerrezeptur auch andere Bestandteile enthalten,
die die Fähigkeit der Keramikteilchen unterstützen,
die Kondensatoranode zu bilden. Zum Beispiel können ein
oder mehrere Detergentien in der Schlickerrezeptur verwendet werden,
um die Oberflächenspannung der Suspension zu verringern.
Eine Klasse geeigneter Detergentien umfasst anionische Polymere,
die Säuregruppen oder deren Salze besitzen. Solche Polymere
enthalten zum Beispiel typischerweise mindestens ein Ethylen-ungesättigtes säurehaltiges
Monomer und optional mindestens ein Ethylen-ungesättigtes
nichtionische Monomer. Geeignete Säuremonomere umfassen
Monomere, die Carbonsäuregruppen haben, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Fumarsäure,
Crotonsäure, Maleinsäure, Monomethylitaconat,
Monomethylfumarat und Monobutylfumarat; Anhydride wie Maleinsäureanhydrid
und Itaconsäureanhydrid oder Kombinationen davon. Geeignete Ethylen-ungesättigte
Monomere umfassen Alkylester von (Meth)Acrylsäure wie Ethylacrylat,
Butylacrylat und Methylmethacrylat; Hydroxyester von (Meth)Acrylsäure
wie Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat
und Hydroxypropylmethacrylat; aromatische Monomere wie Styrol und
a-Methylstyrol; und Alkene wie Di-Isobutylen. Im Handel erhältliche
Beispiele von geeigneten anionischen polymeren Detergentien umfasst
zum Beispiel TamolTM 731A (Natriumsalz von
Polymaleinsäureanhydrid) and TamolTM 850
(Natriumsalz von Polymethylmethacrylat), die beide bei Rohm & Haas Co erhältlich
sind.
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Ein
Netzmittel kann auch in der Schlickerrezeptur verwendet werden,
um die Bildung homogen gleichförmiger Schlickerzubereitungen
zu erleichtern, die wünschenswerte Ausbreitungsfähigkeit
haben. Geeignete Netzmittel können kationische Netzmittel,
nichtionische Netzmittel, anionische Netzmittel, amphoterische Netzmittel
und so weiter umfassen. Nichtionische Netzmittel können
zum Beispiel eine hydrophobe Base besitzen, wie eine langkettige
Alkylgruppe oder eine alkylierte Arylgruppe und eine hydrophile
Kette, die eine gewisse Anzahl (z. B. 1 bis etwa 30) an Ethoxy-
und/oder Propoxy-Resten trägt. Beispiele einiger Klassen
von nichtionischen Netzmitteln, die verwendet werden können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, ethoxylierte
Alkylphenole, ethoxylierte und propoxylierte Fettalkohole, Polyethylenglycolether
von Methylglucose, Polyethylenglycolether von Sorbitol, Ethylenoxide-Propylenoxide-Block-Copolymere,
ethoxylierte Ester von Fettsäuren (C8-C18), Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen Aminen oder Amiden, Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit Alkoholen und Mischungen davon. Besonders geeignete Netzmittel
können die Polyethylenoxid-Kondensate von einem Mol Alkylphenol,
das etwa 8 bis 18 Kohlenstoffatome in einer gerad- oder verzweigtkettigen
Alkylgruppe enthält, mit etwa 5 bis 30 Mol Ethylenoxid
umfassen. Besondere Beispiele von Alkylphenolethoxylaten umfassen
Nonyl, kondensiert mit etwa 9,5 Mol Ethylenoxid pro Mol Nonylphenol,
Dinonylphenol, kondensert mit etwa 12 Mol Ethyleneoxide pro Mol
Phenol, Dinonylphenol, kondensiert mit etwa 15 Mol Ethylenoxid pro
Mol Phenol und Diisoctylphenol, kondensiert mit etwa 15 Mol Ethylenoxide
pro Mol Phenol. Solche Verbindungen sind im Handel erhältlich
unter dem Handelsnamen TritonTM CF-100 von
Dow Chemical Co. in Midland, Michigan.
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Weichmacher
können auch in der Schlickerrezeptur verwendet werden,
um die schichtbildenden Eigenschaften der Schlickerzubereitung zu
verbessern und dem grünen Band bei niedrigeren Temperaturen
Flexibilität zu verleihen. Weichmacher sind wohl bekannt,
und eine breite Palette an Weichmachern kann verwendet werden. Beispiele
typischer Weichmacher umfassen Mine ralöl, Glycole wie Propylenglycol,
Phthalsäureester wie Dioctylphthalat und Benzylbutylphthalat
sowie langkettige aliphatische Carbonsäuren wie Ölsäure
und Stearinsäure sowie Mischungen davon.
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Die
Konzentration jedes Bestandteils der Schlickerrezeptur kann je nach
gewünschter Hitze, Nassaufnahme des verwendeten Aufbringungsverfahrens
usw. variieren. Zum Beispiel reicht die Menge an Keramikteilchen
in der Schlickerzubereitung im Allgemeinen etwa von 20 Gew.-% bis
etwa 90 Gew.-%, in manchen Ausführungsformen etwa 40 Gew.-%
bis etwa 85 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen etwa
60 Gew.-% bis etwa 80 Gew.-%. Binder können auch zwischen
etwa 0,01 Gew.-% und etwa 20 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 0,1 Gew.-% und etwa 15 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 1 Gew.-% und etwa 10 Gew.-% der Schlickerzubereitung
ausmachen. Andere Bestandteile wie Detergentien, Netzmittel, Weichmacher
usw. können jeweils zwischen etwa 0,001 Gew.-% und etwa
10 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen zwischen etwa 0,01
Gew.-% und etwa 5 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen zwischen
etwa 0,1 Gew.-% und etwa 3 Gew.-% der Schlickerzubereitung ausmachen.
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Unabhängig
von der besonderen Art und Weise, in der sie gebildet wird, wird
die Schlickerzubereitung auf einem Substrat in Form einer dünnen
Schicht aufgebracht unter Verwendung bekannter Verfahren wie Drucken,
Bandziehen, Bandgießen (auch bekannt als Rakelbeschichtung),
Gießen, Extrudieren, Trocknungsgießen usw. Zum
Beispiel kann die Schlickerzubereitung in die Höhlung einer
porösen Gussform aufgebracht und getrocknet werden, um
einen dünnen Film zu bilden. Alternativ kann die Schlickerzubereitung
einfach durch eine Öffnung extrudiert werden, um den Film
zu bilden.
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In
einer besonderen Ausführung wird die Schlickerzubereitung
auf ein Trägersubstrat bandgegossen. Das Trägersubstrat
kann aus einer Vielzahl verschiedener Materialien bestehen, wie
Polyolefinen (z. B. Polypropylen, Po lyethylene usw.), Polyestern
(z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalate usw.),
Polycarbonaten, Polyacrylaten (z. B. Polymethylmethacrylat), Polystyrolen,
Polysulfonen, Polyethersulfon, Celluloseacetatbutyrat, Glas, Metallen,
Kombinationen davon und so weiter. In einer besonderen Ausführung
besteht das Trägersubstrat aus Polyethylenterephthalat
(PET). Das Trägersubstrat kann die Form eines Films, eines Blatts,
einer Platte oder Scheibe haben und durch ein beliebiges bekanntes
Verfahren geformt werden, wie Blasen, Gießen, Extrudieren,
Spritzgießen usw. Das mit dem Schlicker überzogene
Trägersubstrat kann dann unter eine Klingeneinheit (z.
B. Messer, Rakel usw.) geführt werden, wobei der Spalt
unter der Klingeneinheit die Dicke der Beschichtung vorgibt. Nach
dem Ausbreiten auf dem Trägersubstrat wird die Schlickerzubereitung
getrocknet, um flüchtige Bestandteile zu entfernen. Die
resultierende getrocknete Schicht kann dann vom Trägersubstrat
gelöst werden und dadurch ein freistehendes grünes
Band ergeben. Beispielhafte Gusstechniken sind zum Beispiel beschrieben
in den
U.S.-Patenten Nr. 2,582,993 von
Howatt,
2,966,719 von
Park, Jr.,
4,786,342 von
Zellner, et al.,
5,002,710 von
Shanefield, et al. und
6,776,861 von
Wang, et al., welche hierin in ihrer Gesamtheit durch Bezug darauf
für alle Zwecke einbezogen sind.
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Mit
Bezug auf 1 ist zum Beispiel eine Ausführung
eines Bandgussverfahrens gezeigt, das in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden kann. Wie dargestellt, wird zu Beginn eine flüssige
Schlickerzubereitung 14 in eine Flüssigkeitsbehälter 10 gegossen,
gepumpt oder anders eingespeist. Aus dem Behälter kann dann
die flüssige Schlickerzubereitung 14 auf einen
sich bewegenden Trägersubstratfilm 13 aufgebracht,
der von einer Vorratsrolle 12 abgewickelt und von einer
Rolle 32 aufgenommen wird. Die Schlickerzubereitung 14 benetzt
so den Trägersubstratfilm 13 und wird mit ihm
durch einen Spalt 22 gezogen, der zwischen einer Rakel 15 und
dem Film 13 entsteht, und bildet so eine Keramikschicht 24.
Die Größe des Spalts 22 beeinflusst die Dicke
der resultierenden Keramikschicht und kann durch Verändern
der Höhe und/oder Position der Rakel 15 eingestellt
werden. Typischerweise liegt die Dicke innerhalb des Bereichs von
etwa 1 bis etwa 150 Mikrometer, in manchen Ausführungsformen
von etwa 5 bis etwa 100 Mikrometer und in einigen Ausführungsformen
von etwa 20 bis etwa 80 Mikrometer. Nach der Bildung kann die Keramikschicht 24 dann
in einen Trocknungsbereich gebracht werden, wo das Lösungsmittel
aus der Schlickerzubereitung verdunstet, wodurch sich eine trockene „grüne"
Bandschicht bildet. Das Trocknen kann unter Umgebungsbedingungen
erfolgen (z. B. in Luft unter Raumtemperatur) oder durch irgendein
Verfahren nach dem Stand der Technik (z. B. Ofen). Nach dem Trocknen
wird die „grüne" Bandschicht dann auf eine Aufnahmerolle 36 zur
nachfolgenden Verarbeitung aufgewickelt, wie zum Zuschneiden des
Bandes in eine bestimmte Form (z. B. Achteck, Quadrat, Kreis, Oval, Rechteck,
Dreieck usw.).
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Obwohl
eine einzige Bandschicht zur Bildung einer Kondensatoranode der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, können auch
mehrere Schichten verwendet werden. Die Schichten können
zum Beispiel während des Gussverfahrens gebildet werden.
Alternativ können getrennte Schichten grünen Bandes
gebildet, gestapelt und dann zusammen laminiert werden, um die Anode
herzustellen. Ungeachtet der besonderen Art und Weise, wie sie gefertigt
werden, bietet die Verwendung von mehreren Schichten eine Vielzahl
von Vorteilen; unter anderem hilft sie, die Auswirkungen von Schwankungen
in der Schlickerzusammensetzung zu minimieren, die auftreten könnten.
Die verwendete Anzahl von Einzelschichten kann im Allgemeinen variieren, liegt
jedoch typischerweise zwischen 2 und 50, in einigen Ausführungen
zwischen 3 und 30 und einigen Ausführungen zwischen 4 und
20. Die Gesamtdicke der gestapelten Schichten ist relativ klein,
sodass die resultierende Anode dünn ist. Zum Beispiel beträgt
die Gesamtdicke der Schichten typischerweise etwa 2000 Mikrometer
oder weniger, in einigen Ausführungsformen etwa 1000 Mikrometer
oder weniger und in manchen Ausführungsformen etwa 100
bis etwa 800 Mikrometer.
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Beim
Stapeln mehrerer Bandschichten übereinander wird oft gewünscht,
ein oder mehrere Opferteile zwischen benachbarte Bandschichten zu
legen, die später beim Brennen entfernt werden. So verbleiben
nach Entfernen der Opferteile Leerräume in ihrer Größe
und Form in der resultierenden Anode. Solche Leeräume können
eine Vielzahl an Vorteilen bieten, darunter die Erhöhung
der Porosität der Anode, Bereitstellen einer Einsatzstelle
für einen Anodenanschluss usw. Die Opferteile können
generell aus jedem Material bestehen, das in einem nachfolgenden
Brennvorgang entfernt werden kann. Typischerweise wird das Material
auch so gewählt, dass es während der Formung der
Anode ausreichende Stärke und Integrität besitzt,
damit die Bandschichten nicht über dem vom ausgebrannten
Teil zurückgelassenen Leerraum zusammenbrechen. Beispielhafte
Materialien für diesen Zweck umfassen zum Beispiel synthetische
Polymere wie Polyamide (z. B. Nylon 6, Nylon 66, Nylon 11 oder Nylon
12), Polyester, Polyvinylchloride, Fluoropolymer (z. B. Polyvinylidenfluorid), Polyolefine
(z. B. Polyolefin) usw. Solche synthetischen Polymere können
etwa 50 Gew.-% oder mehr, in einigen Ausführungsformen
etwa 70 Gew.-% oder mehr und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 90 Gew.-% oder mehr des Materials des Einsatzes ausmachen.
Die Form des Opferteils kann auch frei gewählt werden,
wie Fasern mit beliebigem Aufbau, z. B. ein- oder mehrfädig
(z. B. geflochten), Tinten usw.
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Ein
Vorteil des (der) Opferteil(e) ist es, dass die gewünschte
Form und Größe des Leersums (der Leerräume)
leicht über die Wahl von geeigneten Opferteilen gesteuert
werden kann. Wenn der Leerraum zum Beispiel zur Aufnahme des Anoden-Anschlussdrahtes
konfiguriert wird, kann der Querschnitt des Leerraums etwas größer
als die tatsächliche Größe des Drahtes
vorgesehen werden, um das Schrumpfen der Bandschichten während
des anschließenden Brennens zu berücksichtigen.
Zum Beispiel kann vorgesehen sein, dass der Leerraum einen Querschnitt
hat, der mindestens etwa 1%, in einigen Ausführungen mindestens
etwa 2% und in einigen Ausführungen zwischen etwa 5% und
20% größer ist als die entsprechende Drahtgröße.
Typischerweise haben Leitungsdrähte einen Querschnitt von
etwa 50 bis etwa 1000 Mikrometer, in manchen Ausführungsformen
von etwa 100 bis etwa 750 Mikrometer und in einigen Ausführungsformen
von etwa 150 bis etwa 500 Mikrometer. Daher könnte der
Leerraum einen Vorgabequerschnitt von etwa 55 bis etwa 1200 Mikrometer, in
manchen Ausführungsformen von etwa 110 bis etwa 900 Mikrometer
und in einigen Ausführungsformen von etwa 165 bis etwa
600 Mikrometer haben. Um einen solchen Leerraum zu erzielen, kann
der Querschnitt des Opferteils ebenfalls zwischen etwa 55 und etwa
1200 Mikrometer, in manchen Ausführungsformen zwischen etwa
110 und etwa 900 Mikrometer und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 165 und etwa 600 Mikrometer betragen. Die Form der
Opferteile und entsprechenden Leerräume ist ebenfalls nicht
eingeschränkt und kann rechteckig, quadratisch, kreisförmig,
oval, dreieckig, sechseckig usw. sein.
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Unabhängig
davon, ob ein Opferteil verwendet wird oder nicht, werden die Bandschichten
normalerweise mit irgendwelchen herkömmlichen Presstechniken
kompaktiert, um einen monolithischen Anodenkörper zu bilden.
Es können herkömmliche Pressformen verwendet werden,
wie eine Verdichtungs-Presse mit Einzelstation, bei der eine Pressform
und ein oder mehrere Stempel benutzt werden. Alternativ dazu können
Verdichtungs-Pressformen vom Amboss-Typ benutzt werden, bei denen
nur eine Pressform und ein einziger Unterstempel benutzt werden.
Verdichtungs-Pressen mit Einzelstation stehen in verschiedenen Grundtypen
zur Verfügung, wie z. B. Nocken-, Kniehebelpressen und
Exzenter-/Kurbel-Pressen mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie
einfach wirkend, doppelt wirkend, gleitender Pressform, beweglicher
Platte, entgegenwirkendem Kolben, Schrauben-, Schlag-, Heißpressen,
Prägen oder Maßprägen. Zeit und Druck,
die bei der Verdichtung aufgewandt werden, können im Allgemeinen
so gewählt werden, dass sich der gewünschte monolithische
Körper ergibt, ohne das darin eingebettete Opferteil wesentlich
zu verformen. Auch können bei Bedarf aufeinanderfolgende
Verdichtungsschritte angewandt werden, um Opferteil(e) vorzulaminieren
und danach eine monolithische Einheit zu formen.
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Nach
der Verdichtung kann die resultierende monolithische Anode dann
in jede gewünschte Form in Scheibchen geschnitten werden,
quadratisch, rechteckig, kreisförmig, oval, dreieckig usw.
Polygonale Formen, die mehr als vier (4) Kanten haben (z. B. Sechseck,
Achteck, Siebeneck, Fünfeck usw.) sind wegen ihrer relativ großen
Oberfläche besonders erwünscht. Die Anode kann
auch eine „gerillte" Form haben, die eine oder mehrere
Rillen, Fugen, Furchen oder Einbuchtungen enthält, um das
Verhältnis von Oberfläche zu Volumen zu erhöhen
und dadurch den ESR zu minimieren und den Frequenzgang der Kapazität
zu erweitern. Solche „gerillten" Anoden werden zum Beispiel
in den
US-Patenten Nr. 6,191,936 von
Webber et al.,
5,949,639 von
Maeda et al. und
3,345,545 von
Bourgault et al., sowie in der US-Patentanmeldung mit der Veröffentlichungs-Nr. 2005/0270725
von Hahn et al. beschrieben, die hier für alle Zwecke in
ihrer Gesamtheit als Referenz mit aufgenommen werden.
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Der
gestückelte Anodenkörper wird dann einem Erhitzungsschritt
unterworfen, in dem die meisten, wenn nicht alle nicht-keramischen
Bestandteile des Körpers (z. B. Binder, Opferteile, Detergentien,
Netzmittel, Lösungsmittel usw.) entfernt werden. Die Temperatur,
auf die der Anodenkörper erhitzt wird, hängt von
der Art der Bestandteile des Anodenkörpers ab. Zum Beispiel
wird der Anodenkörper typischerweise durch einen Ofen erhitzt,
der bei einer Temperatur zwischen etwa 500°C bis etwa 1750°C,
in einigen Ausführungen zwischen etwa 600°C bis
etwa 1600°C und in einigen Ausführungen zwischen
etwa 700°C bis etwa 1500°C betrieben wird. Dieses
Erhitzen kann etwa 10 bis etwa 300 Minuten lang, in einigen Ausführungen
etwa 20 bis etwa 200 Minuten lang und in einigen Ausführungen
etwa 30 bis etwa 90 Minuten lang erfolgen. Das Erhitzen kann an Luft
oder unter kontrollierter Atmosphäre (z. B. unter Vakuum)
geschehen.
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Jedenfalls
wird der Anodenkörper einer Wärmebehandlung unterzogen,
um einen elektrisch leitfähigen Anodenkörper durch
chemische Reduktion der Keramikteilchen zu bilden. Zum Beispiel
kann ein Ventilmetallpentoxid (z. B. Nb
2O
5) reduziert werden zu einem Ventilmetalloxid
mit einem Atomverhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:weniger
als 2,5 aufweist, in einigen Ausführungsformen 1:weniger
als 2,0, in einigen Ausführungsformen 1:weniger als 1,5
und in einigen Ausführungsformen 1:1. Beispiele für
solche Ventilmetall-Oxide sind Nioboxid (z. B. NbO), Tantaloxid,
usw. und sind detaillierter in dem an Fife erteilten
US-Patent Nr. 6,322,912 beschrieben,
das hier in seiner Gesamtheit für alle Zwecke als Referenz
mit aufgenommen wird. Um die gewünschte chemische Reduktion
zu erreichen, wird typischerweise ein Gettermaterial verwendet,
das Sauerstoffatome aus der Keramik aufnimmt. Das Gettermaterial
kann jedes Material sein, das in der Lage ist, die spezifische Anfangskeramik
zu einer sauerstoffreduzierten Keramik zu reduzieren. Vorzugsweise
enthält das Gettermaterial Tantal, Niob oder Legierungen
oder Kombinationen davon. Das Gettermaterial kann jede Form oder
Größe besitzen. Zum Beispiel kann das Gettermaterial
in Form einer Wanne, die das zu reduzierende Niobiumoxid enthält,
oder in Teilchen- oder Pulvergröße vorliegen.
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Die
Wärmebehandlung geschieht auch typischerweise in einer
Atmosphäre, die den Übergang von Sauerstoffatomen
von der Keramik auf das Gettermaterial erleichtert. Zum Beispiel
kann die Wärmebehandlung in einer reduzierenden Atmosphäre,
wie in einem Vakuum, unter Inertgas, Wasserstoff usw. geschehen. Die
reduzierende Atmosphäre kann unter einem Druck zwischen
etwa 10 torr und etwa 2000 torr, in einigen Ausführungen
zwischen etwa 100 torr und etwa 1000 torr und in einigen Ausführungen
zwischen etwa 100 torr und etwa 930 torr stehen. Es können
auch Mischungen von Wasserstoff und anderen Gasen (z. B. Argon oder Stickstoff)
verwendet werden. Die Wärmebehandlung kann mit Hilfe eines
beliebigen Wärmebehandlungsgeräts oder Ofens geschehen,
wie sie üblicherweise bei der Wärmebehandlung
von Metallen verwendet werden. Die Temperatur, die reduzierende
Atmosphäre und die Zeit der Wärmebehandlung kann
von einer Vielzahl von Faktoren abhängen, wie dem Typ der
Keramik, dem Ausmaß der Reduktion der Keramik, der Menge
und dem Typ des Gettermaterials. Typischerweise geschieht die Wär mebehandlung
bei einer Temperatur von etwa 800°C bis etwa 1900°C,
in einigen Ausführungsformen von etwa 1000°C bis
etwa 1500°C und in manchen Ausführungsformen von
etwa 1100°C bis etwa 1400°C, während
einer Zeit zwischen etwa 5 Minuten und etwa 100 Minuten und in einigen
Ausführungen zwischen etwa 30 Minuten und etwa 60 Minuten.
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Nach
der Wärmebehandlung zur chemischen Reduktion kann auch
ein Anschlussdraht in den durch das Entfernen des optionalen Opferteils
hinterlassenen Leerraum eingeführt werden Alternativ kann
der Anschlussdraht mit jedem anderen bekannten Verfahren (z. B.
Schweißen, Laserschweißen, Klebstoffe usw.) am Anodenkörper
angebracht werden. In bestimmten Ausführungsformen kann
der Anschlussdraht vor der chemischen Reduktion am keramischen Anodenkörper
angebracht werden. Um dieses Anbringen zu erleichtern, kann ein
elektrisch leitfähiges Keramikmaterial (z. B. NbO) auf
den Anschlussdraht aufgebracht werden. Der Anoden-Anschlussdraht
kann aus jedem elektrisch leitfähigen Material wie Tantal,
Niob, Aluminium, Hafnium, Titan usw. sowie aus deren Oxiden oder
Nitriden bestehen. Danach wird der Anodenkörper gesintert,
um eine poröse Gesamtmasse zu bilden. Beim Sintern kann
der Anodenkörper schrumpfen, weil sich die Teilchen stärker
binden. Weiterhin können sich Bindungen zwischen dem Anoden-Anschlussdraht
und dem Anodenkörper bilden. Typischerweise geschieht das
Sintern bei einer Temperatur von etwa 1000°C bis etwa 2500°C,
in einigen Ausführungsformen von etwa 1100°C bis
etwa 2000°C und in manchen Ausführungsformen von
etwa 1200°C bis etwa 1800°C, während
einer Zeit zwischen etwa 5 Minuten und etwa 400 Minuten und in einigen Ausführungen
zwischen etwa 30 Minuten und etwa 200 Minuten. Es versteht sich,
dass das Sintern nicht in einem von der chemischen Reduktion der
Keramik getrennten Schritt erfolgen muss. Tatsächlich können
diese Schritte bei Bedarf in einem gleichzeitigen Erwärmungsschritt
durchgeführt werden.
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Nach
der Formung kann die Anode so anodisch oxidiert werden, dass eine
dielektrische Schicht über und innerhalb der Anode gebildet
wird. Anodisches Oxidieren ist ein elektrochemischer Prozess, mit
dem das Anodenmaterial oxidiert wird, um ein Material zu bilden,
das eine relativ hohe Dielektrizitätskonstante hat. Zum Beispiel
kann eine Anode aus Niobiumoxid (NbO) anodisch oxidiert werden,
um Niobiumpentoxid (Nb2O5)
zu bilden. Speziell in einer Ausführung wird die Anode
aus Niobiumoxid bei erhöhter Temperatur (z. B. etwa 85°C) in
eine schwache Säurelösung (z. B. Phosphorsäure,
Polyphosphorsäure, Mischungen daraus usw.) getaucht, an
die ein kontrolliertes Maß an Spannung und Strom gelegt
wird, um einen Überzug aus Niobiumpentoxid mit einer bestimmten
Dicke zu bilden. Die Stromversorgung wird anfangs auf einem konstanten
Strom gehalten, bis die erforderliche Formierungsspannung erreicht
ist. Danach wird die Stromversorgung auf einer konstanten Spannung
gehalten, um sicherzustellen, dass sich das Dielektrikum mit der
gewünschten Dicke auf der Oberfläche der Anode
bildet. Die Spannung zur anodischen Oxidation liegt typischerweise
im Bereich von etwa 10 bis ungefähr 200 Volt und in einigen
Ausführungen von etwa 20 bis ungefähr 100 Volt.
Zusätzlich zum Ausbilden auf der Oberfläche der
Anode wird ein Teil der dielektrischen Oxidschicht typischerweise
auch auf der Oberfläche der Poren des Materials ausgebildet.
Es sollte sich verstehen, dass der dielektrische Film aus anderen
Typen von Materialien und unter Anwendung anderer Techniken geformt
werden kann.
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Allgemein
ausgedrückt, kann die Anode der vorliegende Erfindung in
jedem Elektrolytkondensator verwendet werden. Dank geringer Dicke
und hohen Formfaktors ist die Anode besonders gut für Nass-Elektrolytkondensatoren
geeignet, die aus einer Anode, einer Katode und einem dazwischen
befindlichen und mit Anode und Katode in Kontakt stehenden Arbeitselektrolyten
bestehen. In dieser Hinsicht werden nun verschiedene Ausführungsformen
von Arbeitselektrolyten, Katoden und Nass-Elektrolyt-Kondensatoren
in größerer Ausführlichkeit beschrieben,
die nach der vorliegenden Erfindung hergestellt werden können.
Es versteht sich, dass die nachstehende Beschreibung nur beispielhaft
ist und mehrere andere Ausführungsformen ebenfalls von
der vorliegenden Erfindung berührt sind.
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I. Arbeitselektrolyt
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Der
Arbeitselektrolyt ist das elektrisch aktive Material, welches den
Verbindungspfad zwischen Anode und Kathode bereitstellt, und liegt
im Allgemeinen in Form einer Flüssigkeit, wie einer Lösung
(z. B. wässrig oder nichtwässrig), einer Dispersion,
eines Gels usw. vor. Zum Beispiel kann der Arbeitselektrolyt eine
wässrige Lösung einer Säure (z. B. Schwefelsäure,
Phosphorsäure oder Salpetersäure), Base (z. B.
Kaliumhydroxid), oder eines Salzes (z. B. Ammoniumsalz, wie ein
Nitrat) sowie jeder andere im Fachgebiet bekannten geeignete Arbeitselektrolyt,
wie ein in einem organischen Lösungsmittel gelöstes
Salz (z. B. Ammoniumsalz, gelöst in einer Glycol-basierenden
Lösung) sein. Verschiedene andere Elektrolyte werden in
den
U.S.-Patenten Nr. 5,369,547 und
6,594,140 von Evans, et
al. beschrieben, welche hierin in ihrer Gesamtheit durch den Bezug darauf
für alle Zwecke einbezogen sind.
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In
einer besonderen Ausführung ist der Elektrolyt relativ
neutral und hat einen pH-Wert zwischen etwa 5,0 und etwa 8,0, in
einigen Ausführungsformen zwischen etwa 5,5 und etwa 7,5
und in einigen Ausführungsformen zwischen etwa 6,0 und
etwa 7,5. Obwohl er einen neutralen pH-Wert hat, ist der Elektrolyt
dennoch elektrisch leitfähig. Zum Beispiel kann der Elektrolyt
eine elektrische Leitfähigkeit von etwa 10 Millisiemens
pro Zentimeter („mS/cm") oder mehr haben, in einigen Ausführungsformen
etwa 30 mS/cm und in einigen Ausführungsformen zwischen
etwa 40 mS/cm und etwa 100 mS/cm, bestimmt bei einer Temperatur
von 25°C. Der Wert der elektrischen Leitfähigkeit
kann unter Verwendung eines beliebigen üblichen Leitfähigkeitsmessgerätes
(z. B. Oakton Con Series 11) bei einer Temperatur von 25°C
ermittelt werden.
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Der
Arbeitselektrolyt kann eine Vielzahl von Bestandteilen enthalten,
die zur Optimierung seiner Leitfähigkeit, seines pH-Werts
und seiner Stabilität während der Lagerung und
des Einsatzes des Kondensators dienen. Zum Bei spiel wird im Allgemeinen
ein Lösungsmittel verwendet, das als Träger der
anderen Bestandteile des Elektrolyten fungiert. Das Lösungsmittel
kann zwischen etwa 30 Gew.-% und etwa 90 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 40 Gew.-% und etwa 80 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen zwischen
etwa 45 Gew.-% und etwa 70 Gew.-% des Elektrolyten ausmachen. Es
kann jedes aus einer Vielzahl von Lösungsmitteln verwendet
werden, wie Wasser (z. B. entionisiertes Wasser), Ether (z. B. Diethylether
und Tetrahydrofuran), Alkohole (z. B. Methanol, Ethanol, N-Propanol,
Isopropanol und Butanol), Triglyceride, Ketone (z. B. Aceton, Methylethylketon
und Methylisobutylketon), Ester (z. B. Ethylacetat, Butylacetat,
Diethylen-Glycoletheracetat und Methoxypropylacetat), Amide (z.
B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylcapryl-/caprin-Fettsäureamid
und N-Alkylpyrrolidone), Nitrile (z. B. Acetonitril, Propionitril,
Butyronitril und Benzonitril), Sulfoxide oder Sulfone (z. B. Dimethylsulfoxide
(DMSO) und Sulfolan) und so weiter. Obwohl nicht unbedingt erforderlich,
ist die Verwendung eines wässrigen Lösungsmittels
(z. B. Wasser) oft erwünscht, um den pH-Wert des Elektrolyten
auf einem relativ neutralen Niveau zu halten. Tatsächlich
kann Wasser etwa 50 Gew.-% oder mehr, in einigen Ausführungsformen
etwa 70 Gew.-% oder mehr und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 90 Gew.-% und 100 Gew.-% der (des) im Elektrolyten
verwendeten Lösungsmittel(s) ausmachen.
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Die
elektrische Leitfähigkeit des Arbeitselektrolyten kann
durch einen oder mehrere ionische Verbindungen gegeben sein, d.
h. eine Verbindung, die ein oder mehrere Ionen enthält
oder imstande ist, in Lösung ein oder mehrere Ionen zu
bilden. Geeignete ionische Verbindungen können zum Beispiel
sein: anorganische Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure,
Borsäure, Boronsäure usw., organische Säuren,
darunter Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Salicylsäure,
Sulfosalicylsäure, Adipinsäure, Maleinsäure,
Apfelsäure, Ölsäure, Gallussäure, Weinsäure,
Zitronensäure, Ameisensäure, Essigsäure,
Glycolsäure, Oxalsäure, Propionsäure,
Phthalsäure, I sophthalsäure, Glutarsäure,
Gluconsäure, Milchsäure, Asparaginsäure,
Glutaminsäure, Itaconsäure, Trifluoressigsäure,
Barbitursäure, Zimtsäure, Benzoesäure,
4-Hydroxybenzoesäure, Aminobenzoesäure usw., Sulfonsäuren,
wie Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure, Styrolsulfonsäure,
Naphthalindisulfonsäure, Phenolsulfonsäure usw.,
polymere Säuren, wie Poly-Acryl- oder Poly-Methacrylsäure
und deren Copolymere (z. B. Malein-Acryl-, Sulfon-Acryl- und Styrol-Acryl-Copolymere),
Carageensäure, Carboxymethylcellulose, Alginsäure
usw. Anhydride (z. B. Maleinsäureanhydrid) und Salze der oben
genannten Säuren können ebenfalls verwendet werden.
Die Salze können in Form von Metallsalzen vorliegen, wie
Natriumsalzen, Kaliumsalzen, Calciumsalzen, Cäsiumsalzen,
Zinksalzen, Kupfersalzen, Eisensalzen, Aluminiumsalzen, Zirconiumsalzen,
Lanthansalzen, Yttriumsalzen, Magnesiumsalzen, Strontiumsalzen, Cersalzen
oder durch Reaktion der Säuren mit Aminen (z. B. Ammoniak,
Triethylamin, Tributylamin, Piperazin, 2-Methylpiperazin, Polyallylamin)
dargestellten Salzen.
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Die
Konzentration ionischer Verbindungen wird so gewählt, dass
das gewünschte Gleichgewicht zwischen elektrischer Leitfähigkeit
und pH-Wert erreicht wird. Das heißt, eine starke Säure
(z. B. Phosphorsäure) kann als ionische Verbindung verwendet
werden, obwohl ihre Konzentration normalerweise begrenzt ist, um den
gewünschten neutralen pH-Wert-Pegel zu halten. Wenn sie
verwendet werden, machen starke Säuren normalerweise zwischen
etwa 0,001 Gew.-% und etwa 5 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 0,01 Gew.-% und etwa 2 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 0,1 Gew.-% und etwa 1 Gew.-% des Elektrolyten aus.
Andererseits können schwache Säuren (z. B. Essigsäure)
verwendet werden, solange die gewünschte elektrische Leitfähigkeit
erreicht wird. Wenn sie verwendet werden, machen schwache Säuren
normalerweise zwischen etwa 1 Gew.-% und etwa 40 Gew.-%, in einigen
Ausführungsformen zwischen etwa 2 Gew.-% und etwa 30 Gew.-%
und in einigen Ausführungsformen zwischen etwa 5 Gew.-%
und etwa 25 Gew.-% des Elektrolyten aus.
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Bei
Bedarf können im Elektrolyten Mischungen von starken und
schwachen Säuren verwendet werden. Die Gesamtkonzentration
ionischer Verbindungen kann schwanken, liegt jedoch typisch zwischen
etwa 1 Gew.-% und etwa 50 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 2 Gew.-% und etwa 40 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 5 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% des Elektrolyten.
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Bei
Bedarf können auch basische pH-Modifikatoren im Elektrolyten
in einer Menge verwendet werden, die ausreicht, die Auswirkung der
ionischen Verbindungen auf den pH-Wert auszugleichen. Geeignete
basische pH-Modifikatoren können sein, sind jedoch nicht
beschränkt auf: Ammoniak, Mono-, Di- und Trialkylamine,
Mono-, Di- und Tri-Alkanolamine, Hydroxide von Alkali- und Erdalkalimetallen,
Silikate von Alkali- und Erdalkalimetallen und Mischungen davon.
Besondere Beispiele für basische pH-Modifikatoren sind
Ammoniak, Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, Natrium-, Kalium-
und Lithiummetasilikate, Monoethanolamin, Triethylamin, Isopropanolamin,
Diethanolamin und Triethanolamin.
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Um
sicherzustellen, dass der Elektrolyt während normaler Lagerungs-
und Einsatzbedingungen stabil bleibt, wird allgemein gewünscht,
dass sein Gefrierpunkt bei etwa –20°C oder niedriger
und in einigen Ausführungsformen bei etwa –25°C
oder niedriger liegt. Bei Bedarf können ein oder mehrere
Gefrierpunktsenker verwendet werden, wie Glycole (z. B. Propylenglycol,
Butylenglycol, Triethylenglycol, Hexylenglycol, Polyethylenglycole,
Ethoxydiglycol, Dipropyleneglycol usw.), Glycolether (z. B. Methylglycolether,
Ethylglycolether, Isopropylglycolether usw.) und so fort. Obwohl
die Konzentration der Gefrierpunktsenker schwanken kann, liegt sie jedoch
typisch zwischen etwa 5 Gew.-% und etwa 50 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 40 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 20 Gew.-% und etwa 30 Gew.-% des Elektrolyten. Es
sollte auch beachtet werden, dass der Siedepunkt typischerweise
etwa 85°C oder mehr und in einigen Ausführungsformen
100°C oder mehr beträgt, so dass der Elektrolyt
bei erhöhten Temperaturen stabil bleibt.
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Im
Arbeitselektrolyten kann auch ein Depolarisator verwendet werden,
um die Bildung von Wasserstoffgas an der Katode des Elektrolytkondensators
zu hemmen, die sonst Aufblähen und eventuell Ausfall des Kondensators
verursachen könnte. Wenn er eingesetzt wird, bildet der
Depolarisator normalerweise zwischen etwa 1 und etwa 500 Teile pro
Million („ppm"), in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 10 und etwa 200 ppm und in einigen Ausführungsformen
zwischen etwa 20 und etwa 150 ppm des Elektrolyten.
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Geeignete
Depolarisatoren können nitroaromatische Verbindungen sein,
wie 2-Nitrophenol, 3-Nitrophenol, 4-Nitrophenol, 2-Nitrobenzoesäure,
3-Nitrobenzoesäure, 4-Nitrobenzoesäure, 2-Nitroacetophenon, 3-Nitroacetophenon,
4-Nitroacetophenon, 2-Nitroanisol, 3-Nitroanisol, 4-Nitroanisol,
2-Nitrobenzaldehyd, 3-Nitrobenzaldehyd, 4-Nitrobenzaldehyd, 2-Nitrobenzylalkohol,
3-Nitrobenzylalkohol, 4-Nitrobenzylalkohol, 2-Nitrophthalsäure,
3-Nitrophthalsäure, 4-Nitrophthalsäure und so
fort. Besonders geeignete nitroaromatische Depolarisatoren zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung sind Nitrobenzoesäuren, deren
Anhydride oder Salze, mit einer oder mehreren Alkylgruppen (z. B.
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl usw.) substituiert. Besondere Beispiele
solcher Alkyl-substituierter Nitrobenzoe-Verbindungen sind zum Beispiel
2-Methyl-3-Nitrobenzoesäure, 2-Methyl-6-Nitrobenzoesäure,
3-Methyl-2-Nitrobenzoesäure, 3-Methyl-4-Nitrobenzoesäure,
3-Methyl-6-Nitrobenzoesäure, 4-Methyl-3-Nitrobenzoesäure,
deren Anhydride oder Salze und so fort. Ohne sich durch Theorie
einschränken zu wollen, wird angenommen, dass Alkyl-substituierte
Nitrobenzoe-Verbindungen bevorzugt an den aktiven Stellen der Katodenoberfläche
biochemisch adsorbiert werden, wenn das Katodenpotential in einen
niedrigen Bereich kommt oder die Zellspannung hoch ist, und anschließend
davon in den Elektrolyten desorbiert werden, wenn das Katodenpotential
hoch geht oder die Zellenspannung niedrig ist. Auf diese Weise sind
die Verbindungen „elektrochemisch reversibel", woraus sich
eine verbesserte Hemmung der Wasserstoffgasproduktion ergeben könnte.
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II. Katode
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Die
Katode kann unter Verwendung einer Vielzahl von Techniken ausgebildet
werden. In einer Ausführung enthält die Katode
einen Stromkollektor, der aus jedem Metall bestehen kann, das sich
zum Aufbau eines Kondensators eignet, wie Tantal, Niob, Aluminium,
Nickel, Hafnium, Titan, Kupfer, Silber, Stahl (z. B. Edelstahl),
Legierungen davon und so weiter. Die Konfiguration des Katoden-Stromkollektors
kann im allgemeinen variieren, wie Fachleuten wohl bekannt ist.
Zum Beispiel kann der Stromkollektor die Form eines Behälters, einer
Dose, einer Folie, eines Blattes, von Schaum, eines Netzes, eines
Siebes, eines Tuchs, von Filz usw. aufweisen. In einer Ausführung
ist der Katoden-Stromkollektor aus Netzmaterial. Die Oberfläche
des Katoden-Stromkollektors wird so gewählt, dass ein bestimmtes
Kapazitätsniveau erreicht wird. Zum Beispiel bedeckt der
Katoden-Stromkollektor eine Oberfläche von etwa 0,1 bis
etwa 25 Quadratzentimetern, in manchen Ausführungsformen
von etwa 0,2 bis etwa 15 Quadratzentimetern, und in gewissen Ausführungsformen
von etwa 0,5 bis etwa 10 Quadratzentimetern. Es versteht sich, dass
die spezifische Oberfläche des Stromkollektors viel größer
als die oben angegebenen Bereiche sein kann.
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In
einigen Ausführungen wird eine Katodenbeschichtung auf
dem Stromkollektor erzeugt, die eine elektrochemische Kapazität
an einer Grenzfläche mit dem Elektrolyten trägt
und ein hohes Verhältnis von Oberfläche zu Volumen
besitzt. Die Katodenbeschichtung kann elektrochemisch aktive Teilchen
enthalten, welche leitfähig sind, so dass der Elektrolyt
einen guten elektrischen Kontakt mit dem Katoden-Stromkollektor beibehält.
Das Ausmaß der Leitfähigkeit kann als „Resistivität"
der elektrochemisch aktiven Teilchen bei etwa 20°C charakterisiert
werden, welche im Allgemeinen weniger als etwa 1 Ohm·cm
beträgt, in manchen Ausführungsformen weniger
als etwa 1 × 10–2 Ohm·cm,
in manchen Ausführungsformen weniger als etwa 1 × 10–3 Ohm·cm und in manchen
Ausführungsformen weniger als etwa 1 × 10–4 Ohm·cm. Die elektrochemisch
aktiven Teilchen erhöhen die effektive Katoden-Oberfläche, über
welche der Elektrolyt elektrochemisch mit dem Katoden-Stromkollektor
in Verbindung steht. Eine derartige erhöhte effektive Katodenoberfläche
ermöglicht die Herstellung von Kondensatoren mit erhöhter
Zellenkapazität für eine gegebene Größe
und/oder von Kondensatoren mit reduzierter Größe
für eine gegebene Kapazität. Typischerweise besitzen
die elektrochemisch aktiven Teilchen eine spezifische Oberfläche
von mindestens etwa 200 m2/g, in manchen
Ausführungsformen mindestens etwa 500 m2/g
und in einigen Ausführungsformen mindestens etwa 1500 m2/g. Um die gewünschte Oberfläche
zu erzielen, besitzen die elektrochemisch aktiven Teilchen im Allgemeinen
eine geringe Größe. Zum Beispiel kann die mittlere
Größe der elektrochemisch aktiven Teilchen weniger
als etwa 100 Mikrometer, in einigen Ausführungsformen etwa
1 bis etwa 50 Mikrometer und in manchen Ausführungsformen
etwa 5 bis etwa 20 Mikrometer betragen. Auch können die
elektrochemisch aktiven Teilchen porös sein. Ohne sich
durch Theorie einschränken zu wollen, wird angenommen,
dass poröse Teilchen eine Passage bzw. einen Durchgangsweg
für einen Elektrolyt bereitstellen, um den Katoden-Stromkollektor
besser zu kontaktieren. Zum Beispiel können die elektrochemisch
aktiven Teilchen Poren/Kanäle mit einem mittleren Durchmesser
von mehr als etwa 5 Angström, in einigen Ausführungsformen
mehr als etwa 20 Angström und in manchen Ausführungsformen
mehr als etwa 50 Angström aufweisen.
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Jedes
aus einer Vielzahl von elektrochemisch aktiven Teilchen kann in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel können
verschiedene Metalle als elektrochemisch aktive Teilchen verwendet werden,
wie Teilchen aus Ruthenium, Iridium, Nickel, Rhodium, Rhenium, Kobalt,
Wolfram, Mangan, Tantal, Niob, Molybdän, Blei, Titan, Platin,
Palladium und Osmium, sowie Kombinationen dieser Metalle. In einer
besonderen Ausführungsform sind zum Beispiel die elektrochemisch
aktiven Teilchen Palladiumpartikel. Nicht-isolierende Oxidteilchen
können ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Geeignete Oxide können ein Metall aus der Gruppe
Ruthenium, Iridium, Nickel, Rhodium, Rhenium, Kobalt, Wolfram, Mangan,
Tantal, Niob, Molybdän, Blei, Titanium, Platin, Palladium
und Osmium sowie Kombinationen dieser Metalle enthalten. Besonders
geeignete Metalloxide sind Rutheniumdioxid (RuO
2)
und Mangandioxid (MnO
2). Auch kohlenstoffhaltige
Teilchen können verwendet werden, die das gewünschte
Leitfähigkeitsniveau haben, wie Aktivkohle, Ruß,
Graphit etc. Einige geeignete Formen von Aktivkohle und Techniken
zu deren Bildung werden beschrieben in den
U.S.-Patenten Nr. 5,726,118 von Ivey
et al.,
5,858,911 von
Wellen et al. sowie der U.S.-Patentanmeldungsveröffentlichung
Nr. 2003/0158342 von Shinozaki et al., welche alle hierin in ihrer
Gesamtheit durch den Bezug darauf für alle Zwecke einbezogen
sind.
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Weil
es oft schwierig ist, die elektrochemisch aktiven Partikel direkt
an den Katoden-Stromkollektor zu binden, kann auch ein Binder in
der Katodenbeschichtung verwendet werden, um die elektrochemisch
aktiven Partikel effektiv an den Katoden-Stromkollektor zu heften.
Jeder Binder, der die gewünschte Haftfestigkeit bietet,
kann verwendet werden. Zum Beispiel können zu den Bindern
Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenfluorid, Carboxymethylzellulose,
Fluorolefin-Copolymer-vernetztes Polymer, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure,
Polyimid, Petroleum-Teer, Kohlenteer und Phenolharze gehören.
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In
einer besonderen Ausführung wird ein amorpher Polymerbinder
in der Katodenbeschichtung verwendet, der zum Anheften der elektrochemisch
aktiven Teilchen an den Katoden-Stromkollektor beitragen soll. Viele
herkömmliche Binder bestehen aus thermoplastischen Polymeren,
die semikristalliner oder kristalliner Natur sind (z. B. Polytetrafluorethylen).
Während der Formierung des Kondensators schmelzen solche
Binder und „benetzen" dadurch einen beträchtlichen
Teil der elektrochemisch aktiven Teilchen. Dagegen wird angenommen,
dass amorphe Polymere, die eine relativ hohe „Glasübergangstemperatur"
(„TG") haben, nicht in demselben
Ausmaß einen Schmelzfluss erleiden wie normale thermoplastische
Binder und daher Teile der Partikel unbedeckt lassen, die daher
als elektrochemische Grenzfläche zum Elektrolyten und zum
Stromkollektor fungieren und dadurch die Kapazität erhöhen.
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Genauer
gesagt, haben die amorphen Polymere der vorliegenden Erfindung im
Allgemeinen eine Glasübergangstemperatur von etwa 100°C
oder mehr, in einigen Ausführungen etwa 150°C
oder mehr und in einigen Ausführungen etwa 250°C
oder mehr. Wie in der Technik wohl bekannt ist, kann die Glasübergangstemperatur
mit der Differentialrasterkalorimetrie („DSC") nach ASTM
D-3418 bestimmt werden.
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Jedes
einer Vielzahl von amorphen Polymeren kann verwendet werden, die
die gewünschte Glasübergangstemperatur besitzen.
Eine Klasse besonders geeigneter amorpher Polymere sind thermoplastische
Polyimide, die normalerweise aromatische Ringe enthalten, welche
durch Imidbindungen vernetzt sind – d. h. Bindungen, in
denen zwei Carbonylgruppen an dasselbe Stickstoffatom gebunden sind.
Zu den geeigneten thermoplastischen Polyimiden können zum
Beispiel Polyamid/-imid, wie es von Solvay Polymers unter der Bezeichnung
Torlon
TM erhältlich ist, Polyetherimid,
wie es von GE Plastics unter der Bezeichnung Ultem
TM erhältlich
ist, deren Copolymere und so weiter. Amid/-Imid-Polymere können
zum Beispiel von einem Amid-Amidsäure-Polymer-Vorläufer
abgeleitet werden. Der Polyamid-Amidsäure-Vorläufer
wird dann thermisch behandelt, im Allgemeinen bei einer Temperatur über
etwa 150°C, um das Polyamid/-imid zu bilden. Polyamid-Amidsäuren
können über die Polykondensationsreaktion von
mindestens einem Polycarbonsäureanhydrid oder dessen Derivaten
und mindestens einem primären Diamin dargestellt werden.
Spezieller ist das Säureanhydrid typischerweise Trimellitsäure
oder ein Derivat davon, wie ein niedrigerer Alkylester des Trimellitsäureanhydrids
oder ein Trimellitsäurehalogenid (z. B. Säurechlorid
des Trimellitanhydrids, d. h. Trimellitanhydridchlorid, TMAC). Das
primäre Diamin ist ebenfalls typischerweise ein aromatisches
Diamin, wie p-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, Oxybis(anilin),
Benzidin, 1,5-Diaminonaphthalin, Oxybis(2-methylanilin), 2,2-Bis[4-(p-aminophenoxy)phenyl]propan,
Bis[4-(p-aminophenoxy)]benzol, Bis[4-(3-aminophenoxy)]benzol, 4,4'-Methylendianilin
oder eine Kombination davon. Beispiele für andere verwendbare
primäre Diamine werden beschrieben in den
U.S.-Patenten Nr. 5,230,956 von Cole
et al. und
6,479,581 von
Ireland et al., welche hierin in ihrer Gesamtheit durch den Bezug
darauf für alle Zwecke einbezogen sind. Zu den besonders
geeigneten aromatischen Diaminen gehören Meta-Phenylendiamin
und Oxybis(anilin).
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Obwohl
das nicht unbedingt erforderlich ist, kann der amorphe Polymerbinder
in Form von Teilchen bereitgestellt werden, um die Haftungseigenschaften
zu verbessern. Wenn sie eingesetzt werden, besitzen die Binder-Teilchen
typischerweise eine Größenverteilung von etwa
1 bis etwa 250 Mikrometer und in manchen Ausführungsformen
von etwa 5 bis etwa 150 Mikrometer. Zum Beispiel können
die Teilchen eine Partikelgrößenverteilung D90 (90 Gew.-% der Teilchen haben einen niedrigeren
Durchmesser als der angegebene Wert) von etwa 150 Mikrometer oder
weniger, in manchen Ausführungsformen von etwa 100 Mikrometer
oder weniger und in manchen Ausführungsformen von etwa
75 Mikrometer oder weniger besitzen.
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Die
relative Menge der elektrochemisch aktiven Teilchen und Binderteilchen
in der Katodenbeschichtung kann auch in Abhängigkeit von
den gewünschten Eigenschaften des Kondensators variieren.
Zum Beispiel wird eine größere relative Menge
an elektrochemisch aktiven Teilchen im Allgemeinen zu einem Kondensator
mit einer größeren Katodenkapazität führen.
Wenn die Menge der elektrochemisch aktiven Teilchen zu groß ist,
kann sich jedoch die Katodenbeschichtung möglicherweise
nicht ausreichend an den Katoden-Stromkollektor binden. Um daher
ein angemessenes Gleichgewicht zwischen diesen Eigenschaften zu
erzielen, enthält die Katodenbeschichtung elektrochemisch
aktive Teilchen und Binder in einem jeweiligen Gewichtsverhältnis
von etwa 0,5:1 bis etwa 100:1, in einigen Ausführungsformen
von etwa 1:1 bis etwa 50:1 und in manchen Ausführungsformen
von etwa 2:1 bis etwa 20:1. Die elektrochemisch aktiven Teilchen
können etwa 50 Gew.-% bis etwa 99 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
etwa 60 Gew.-% bis etwa 98 Gew.-% und in manchen Ausführungsformen
etwa 70 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-% der Katodenbeschichtung ausmachen.
Desgleichen kann der Binder etwa 1 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-%, in
manchen Ausführungsformen etwa 2 Gew.-% bis etwa 30 Gew.-%
und in einigen Ausführungsformen etwa 5 Gew.-% bis etwa
20 Gew.-% der Katodenbeschichtung ausmachen.
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Zusätzlich
zu den elektrochemisch aktiven Teilchen und dem Binder kann die
Katodenbeschichtung auch andere Bestandteile enthalten. Zum Beispiel
kann in einigen Ausführungen ein leitfähiger Füllstoff
verwendet werden, um die Leitfähigkeit der Beschichtung
weiter zu erhöhen. Solche leitfähigen Füllstoffe
können besonders vorteilhaft sein, um Leitfähigkeitsverlusten
entgegenzuwirken, die daher rühren könnten, dass
der Binder einen Teil der Oberfläche der elektrochemisch
aktiven Teilchen bedeckt. Es kann jeder geeignete leitfähige
Füllstoff verwendet werden, wie Metallpartikel (z. B. Silber,
Kupfer, Nickel, Aluminium und so weiter), nichtmetallische Partikel
(z. B. Ruß, Graphit und so weiter). Wenn er eingesetzt
wird, kann der leitfähige Füllstoff etwa 1 Gew.-%
bis etwa 40 Gew.-%, in manchen Ausführungsformen etwa 2
Gew.-% bis etwa 30 Gew.-% und in einigen Ausführungsformen
etwa 5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% der Katodenbeschichtung ausmachen.
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Um
die Beschichtung auf den Katoden-Stromkollektor aufzubringen, können
die elektrochemisch aktiven Teilchen, der Binder und/oder der leitfähige
Füllstoff mit einem Lösungsmittel gemischt werden,
entweder separat oder zusammen, um eine Beschichtungszubereitung
zu bilden. Jedwedes Lösungsmittel kann verwendet werden,
wie Wasser; Glycole (z. B. Propylenglycol, Butylenglycol, Triethylenglycol,
Hexylenglycol, Polyethylenglycole, Ethoxydiglycol und Dipropylenglycol);
Glycolether (z. B. Methylglycolether, Ethylglycolether und Isopropylglycolether);
Ether (z. B. Diethylether und Tetrahydrofuran); Alkohole (z. B.
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol und Butanol); Triglyceride;
Ketone (z. B. Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon);
Ester (z. B. Ethylacetat, Butylacetat, Diethylenglycoletheracetat
und Methoxypropylacetat); Amide (z. B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylcapryl/Caprin-Fettsäureamid und N-Alkylpyrrolidone);
Nitrile (z. B. Acetonitril, Propionitril, Butyronitril und Benzonitril);
Sulfoxide oder Sulfone (z. B. Dimethylsulfoxid (DMSO) und Sulfolan)
und so weiter. Obwohl die Konzentration des Lösungsmittels
im Allgemeinen variieren kann, ist es nichtsdestoweniger typischerweise
in einer Menge von etwa 25 Gew.-% bis etwa 95 Gew.-%, in einigen Ausführungsformen
etwa 30 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, und in manchen Ausführungsformen
von etwa 40 Gew.-% bis etwa 85 Gew.-% der Beschichtungsrezeptur
vorhanden.
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Der
Feststoffgehalt und/oder die Viskosität der Beschichtungszubereitung
können im Allgemeinen nach Bedarf variieren, um die gewünschte
Beschichtungsdicke zu erzielen. Zum Beispiel kann der Feststoffgehalt
im Bereich von etwa 5 Gew.-% bis etwa 60 Gew.-%, weiter bevorzugt
zwischen etwa 10 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% und noch weiter bevorzugt
zwischen etwa 20 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-% liegen. Durch Variieren
des Feststoffgehalts der Beschichtungsrezeptur kann das Vorhandensein
der Teilchen in der Beschichtung reguliert werden. Zum Beispiel
kann zur Bildung einer Katodenbeschichtung mit einem höheren
Spiegel an elektrochemisch aktiven Teilchen die Rezeptur mit einem
relativ hohen Feststoffgehalt ausgestattet werden, so dass ein größerer
Prozentsatz der Teilchen während des Aufbringungsverfahrens
in die Beschichtung eingebunden wird. Darüber hinaus kann
die Viskosität der Beschichtungsrezeptur auch in Abhängigkeit
von dem Beschichtungsverfahren und/oder dem verwendeten Lösungsmitteltyp
variieren. Zum Beispiel können niedrigere Viskositäten
für einige Beschichtungstechniken (z. B. Tauchbeschichtung)
verwendet werden, während höhere Viskositäten
für andere Beschichtungstechniken verwendet werden können.
Im Allgemeinen beträgt die Viskosität weniger
als etwa 2 × 106 Centipoise, in
manchen Ausführungsformen weniger als etwa 2 × 105 Centipoise, in manchen Ausführungsformen
weniger als etwa 2 × 104 Centipoise,
und in manchen Ausführungsformen weniger als etwa 2 × 103 Centipoise, gemessen mit einem Brookfield
DV-1-Viskosimeter mit einer LV-Spindel. Falls gewünscht,
können Verdickungsmittel oder andere Viskositätsmodifikatoren
in der Beschichtungsrezeptur verwendet werden, um die Viskosität
zu erhöhen oder zu senken.
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Sobald
sie gebildet ist, kann die Beschichtungszubereitung dann auf den
Katoden-Stromkollektor unter Verwendung jedweder bekannten Technik
aufgetragen werden. Zum Beispiel kann die Katodenbeschichtung aufgetragen
werden unter Anwendung von Techniken wie Sputtern, Siebdruck, Tauchen,
elektrophoretische Beschichtung, Elektronenstrahl-Abscheidung, Sprühen,
Walzenpressen, Pinseln bzw. Bürsten, Rakelmesser-Auftrag,
Zentrifugalauftrag, Maskieren und Vakuumabscheidung. Andere geeignete
Techniken sind ebenfalls beschrieben in den
U.S.-Patenten Nr. 5,369,547 von Evans
et al.;
6,594,140 von
Evans et al.; und
6,224,985 von
Shah et al., welche hierin in ihrer Gesamtheit durch Bezug darauf
für alle Zwecke einbezogen sind. Zum Beispiel kann der
Katoden-Stromkollektor in die Beschichtungszubereitung eingetaucht
werden oder damit besprüht werden. Die Beschichtungszubereitung
kann eine gesamte Oberfläche des Stromkollektors bedecken.
Alternativ dazu kann die Beschichtungszubereitung auch lediglich
einen Teil des Stromkollektors bedecken, so dass Platz bleibt, damit
ein Leitungsdraht am Stromkollektor anliegen kann. Zum Beispiel kann
die Beschichtungszubereitung etwa 40% bis etwa 100% einer Oberfläche
des Stromkollektors, in manchen Ausführungsformen etwa
50% bis etwa 95% einer Oberfläche des Stromkollektors bedecken.
Nach dem Auftragen kann die Beschichtungszubereitung gegebenenfalls
getrocknet werden, um jedwede(s) Lösemittel zu entfernen.
Das Trocknen kann zum Beispiel bei einer Temperatur von etwa 50°C
bis etwa 150°C stattfinden.
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Zusätzlich
zu denjenigen, die oben angegeben wurden, können auch andere
wahlfreie Komponenten im Nass-Elektrolyt-Kondensator verwendet werden.
Zum Beispiel kann eine leitfähige Polymerbeschichtung verwendet
werden, welche über dem Stromkollektor und/oder der Katodenbeschichtung
liegt. Zu den geeigneten leitfähigen Polymeren können,
ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein, Polypyrrole,
Polythiophene, wie Poly(3,4-ethylendioxythiophen) (PEDT), Polyaniline,
Polyacetylene, Poly-p-phenylene und Derivate davon gehören.
Die leitfähige Polymerbeschichtung kann auch aus mehreren leitfähigen
Polymerschichten gebildet werden. Zum Beispiel kann das leitfähige
Polymer eine Schicht aus PEDT und eine weitere Schicht aus einem Polypyrrol
enthalten.
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Obwohl
nicht erforderlich, kann die leitfähige Polymerbeschichtung
die effektive Kapazität des Kondensators weiter erhöhen.
Wenn zum Beispiel ein leitfähiges Monomer polymerisiert,
nimmt es typischerweise eine amorphe, nichtkristalline Form an,
welche bei Betrachtung unter Rasterelektronenmikroskopie in gewisser Weise
wie ein Netz aussieht. Dies bedeutet, dass die resultierende leitfähige
Polymerbeschichtung eine große Oberfläche aufweist
und deshalb so wirkt, dass die effektive Oberfläche des
beschichteten Stromkollektors, auf den sie aufgebracht wird, etwas
erhöht wird. Verschiedene Verfahren können angewandt
werden, um die leitfähige Polymerbeschichtung auf die Katodenbeschichtung
aufzutragen. Zum Beispiel können Techniken wie Siebdruck,
Eintauchen, elektrophoretische Beschichtung und Sprühen
zur Bildung der Beschichtung verwendet werden. In einer Ausführungsform
kann das (können die) Monomer(e), das (die) zur Bildung
des leitfähigen Polymers (z. B. PEDT) verwendet wird (werden),
zu Beginn mit einem Polymerisationskatalysator zu einer Dispersion
gemischt werden. Zum Beispiel ist ein derartiger Katalysator BAYTRON
C (Bayer Corp.), bei dem es sich um Eisen(III)-toluolsulphonat und
n-Butanol handelt. BAYTRON C ist ein im Handel verfügbarer Katalysator
für BAYTRON M, bei welchem es sich um 3,4-Ethylendioxythiophen
handelt, ein PEDT-Monomer, welches ebenfalls von der Bayer Corporation
vertrieben wird. Sobald eine Dispersion gebildet ist, kann der beschichtete
Stromkollektor dann in die Dispersion getaucht werden, sodass sich
ein leitfähiges Polymer bildet. Alternativ dazu können
Katalysator und Monomer(e) auch separat aufgetragen werden. In einer
Ausführungsform kann der Katalysator in einem Lösemittel
(z. B. Butanol) gelöst und dann als Eintauchlösung
angewandt werden. Obwohl oben verschiedene Verfahren beschrieben
worden sind, sollte es sich verstehen, dass jedwedes andere Verfahren
zur Auftragung der Beschichtung, einschließlich der leitfähigen
Polymerbeschichtung, ebenfalls verwendet werden kann. Zum Beispiel werden
andere Verfahren zum Aufbringen einer solchen Beschichtung, die
aus einem oder mehreren leitfähigen Polymeren besteht,
in den
US-Patenten 5,457,862 von Sakata,
et al.,
5,473,503 von
Sakata, et al.,
5,729,428 von
Sakata, et al.,
5,812,367 von
Kudoh et al. beschrieben, die hier in ihrer Gesamtheit für
alle Zwecke als Referenz mit aufgenommen werden.
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Eine
Schutzbeschichtung kann auch wahlfrei zwischen der leitfähigen
Polymerbeschichtung und der Katodenbeschichtung positioniert sein.
Es wird angenommen, dass die Schutzbeschichtung die mechanische Stabilität
der Grenzfläche zwischen der leitfähigen Polymerbeschichtung
und der Katodenbeschichtung verbessern kann. Die Schutzbeschichtung
kann aus relativ isolierenden harzartigen Materialien (natürlich
oder synthetisch) gebildet sein. Einige harzartigen Materialien,
die verwendet werden können, schließen, ohne aber darauf
beschränkt zu sein, Polyurethan, Polystyrol, Ester von
ungesättigten oder gesättigten Fettsäuren
(z. B. Glyceride) und so weiter, ein. Geeignete Ester von Fettsäuren
sind Ester der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Elaeostearinsäure, Ölsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Aleuritinsäure,
Shellolsäure, und so weiter, sind aber nicht darauf beschränkt.
Es hat sich herausgestellt, dass diese Fettsäureester besonders
nützlich sind, wenn sie in relativ komplexen Kombinationen
verwendet werden, um ein „Trocknungs-Öl" zu bilden,
das es erlaubt, den resultierenden Film schnell zu einer stabilen
Schicht zu polymerisieren. Solche Trocknungs-Öle können
Mono-, Di- und/oder Tri-Glyceride enthalten, die ein Glycerol-Gerüst
mit einem, zwei, bzw. drei Fettsäure-Resten haben, die
verestert sind. Einige geeignete Trocknungs-Öle, die benutzt
werden können, sind zum Beispiel Olivenöl, Leinöl,
Rizinusöl, Tungöl, Sojaöl und Schellack,
sind aber nicht darauf beschränkt. Diese und andere Schutzschicht-Materialien
werden detaillierter in dem Fife, et al. erteilten
US-Patent Nr. 6,674,635 beschrieben,
das hier in seiner Gesamtheit für alle Zwecke als Referenz
mit aufgenommen wird.
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Die
physische Anordnung von Anode, Katode und Arbeitselektrolyt des
Kondensators kann im Allgemeinen nach dem Stand der Technik variieren.
Unter Bezugnahme auf 2 wird zum Beispiel eine Ausführungsform
eines Nass-Elektrolyt-Kondensators 40 gezeigt, welcher
einen Arbeitselektrolyten 44 enthält, der zwischen
einer Anode 20 und einer Katode 43 angeordnet
ist. Die Anode 20 enthält einen dielektrischen
Film 21 und ist mit einem Draht 42 (z. B. Tantaldraht)
eingebettet. Die Katode 43 wird aus einem Katoden-Stromkollektor 41 und
einer Katodenbeschichtung 44 gebildet. In dieser Ausführungsform
liegt der Katoden-Stromkollektor 41 in der Form einer zylindrisch
geformten „Büchse" mit einem daran angebrachten
Deckel vor. Ein Verschluss bzw. eine Dichtung 23 (z. B.
Glas-auf-Metall) kann ebenfalls verwendet werden, welche(r) die
Anode 20 mit der Katode 43 verbindet und versiegelt.
Obwohl nicht gezeigt, kann der Kondensator 40 auch einen Abstandhalter
(nicht gezeigt) enthalten, welcher die Anode 20 fest innerhalb
der Katode 43 hält. Der Abstandhalter kann zum
Beispiel aus Kunststoff hergestellt sein und die Form einer Unterlegscheibe
haben. Auch kann ein Separator (z. B. Papier) zwischen der Katode
und der Anode angeordnet sein, um direkten Kontakt zwischen Katode
und Anode zu verhindern, jedoch Ionenstromfluss des Arbeitselektrolyten 44 zu
den Elektroden zuzulassen. Jedes in bekannten Elektrolytkondensatoren
als Separator verwendetes Material kann als Separator in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Beispiele dafür sind Papier,
Kunstfasern, Glasfasern, Papiere aus diesen Fasern, poröse
Membranen und innendurchlässige Materialien (z. B. NafionTM). Typischerweise sind die Anode und die
Katode durch einen Abstand von etwa 10 Mikrometer bis etwa 1000
Mikrometer getrennt. Die Katode ist per Punktschweißung
mit einem Metalldraht (nicht gezeigt) als externem Anschluss verbunden.
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In
der in 2 gezeigten Ausführung werden nur eine
einzige Anode und ein einziger Katoden-Stromkollektor verwendet.
Es versteht sich jedoch, dass mehrere Anoden und/oder Katoden-Stromkollektoren
(z. B. 2 oder mehr) im Kondensator enthalten sein können,
um eine erhöhte Kapazität zu erreichen.
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Es
können beliebige Anzahlen von Anoden und/oder Katoden-Stromkollektoren
verwendet werden, wie z. B. 2 bis 50, in einigen Ausführungen
4 bis 40 und einigen Ausführungen 6 bis 30. Um die Dicke
des Aufbaus für Anwendungen mit geringer Bauhöhe
zu minimieren, werden die Anoden und Katoden-Stromkollektoren auch
generell in einer ein- oder zweidimensionalen Matrix angeordnet.
Unter Bezugnahme auf 3 wird zum Beispiel ein Kondensator 200 gezeigt,
der eine Anordnung 100 von drei (3) einzelnen Katoden 64 und
zwei (2) einzelnen Anoden 65 aufweist. In dieser speziellen
Ausführung enthält die Anordnung 100 eine (1)
Zeile und eine (1) Spalte von Anoden und Katoden, die so angeordnet
sind, dass ihre oberen/unteren Flächen einander benachbart
sind, um die Höhe des Aufbaus zu minimieren. Zum Beispiel
ist die obere, durch ihre Breite (Richtung-x) und Länge
(Richtung-y) definierte Fläche einer Katode benachbart
zu einer entsprechenden unteren Fläche einer Anode angeordnet.
Alternativ dazu können die Anoden und Katoden auch „hintereinander"
angeordnet werden, so dass die Rückfläche eines
Kondensators neben die Vorder- oder Rückfläche
eines anderen Kondensators positioniert wird. Es versteht sich,
dass sich die Anoden und Katoden nicht unbedingt in derselben Richtung
erstrecken müssen. Zum Beispiel kann die Fläche
einer Katode in einer Ebene angeordnet sein, die im Wesentlichen
senkrecht zur Richtung-x verläuft, während die
Fläche einer anderen Katode in einer Ebene angeordnet ist,
die im Wesentlichen senkrecht zur Richtung-y verläuft.
Es ist jedoch wünschenswert, dass die Anoden/Katoden sich
im Wesentlichen in derselben Richtung erstrecken.
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Um
eine integrierte Kondensator-Baugruppe herzustellen, werden die
einzelnen Anoden und Katoden elektrisch mit gemeinsamen Katoden-
und Anoden-Anschlüssen verbunden. Die Anschlüsse
dienen als elektrische Verbindungen für die Kondensator-Baugruppe
und helfen dabei, die einzelnen Anoden und Katoden gegen Bewegung
zu stabilisieren. Zum Ausbilden der Anschlüsse kann jedes
leitfähige Material verwendet werden, wie z. B. ein leitfähiges
Metall (z. B. Tantal., Niob, Kupfer, Nickel, Silber, Zink, Zinn,
Palladium, Blei, Aluminium, Molybdän, Titan, Eisen, Zirkonium,
Magnesium und deren Legierungen). Besonders geeignete leitfähige
Metalle sind zum Beispiel Nickel, Niob und Tantal. Die Anschlüsse
können generell auf jede gewünschte Weise angeordnet
werden, so dass sie voneinander elektrisch isoliert sind und die
einzelnen Kondensatoren aufnehmen können. In 3 enthält
der Kondensator 200 zum Beispiel Einzel-Katoden 64,
die Katodenleitungen 72 tragen, die gemeinsam mit einem
Katodenanschluss 172 (z. B. Tantaldraht) verbunden sind. Ähnlich enthalten
Einzel-Anoden 65 Anodenleitungen 62, die gemeinsam
mit einem Anodenanschluss 162 (z. B. Tantaldraht) verbunden
sind. Die Katoden-Anschlussdrähte 72 und die Anoden-Anschlussdrähte 62 können elektrisch
mit den Anschlüssen 172 bzw. 162 verbunden
sein, wozu jedes bekannte Verfahren verwendet werden kann. Zum Beispiel
können die Anschlussleitungen entweder direkt (z. B. durch
Laser-Schweißen, leitfähigen Kleber, usw.) oder über
ein zusätzliches leitfähiges Element (z. B. Metall)
verbunden sein. Separatoren 117 sind auch zwischen den
Katoden und Anoden angeordnet, um direkten Kontakt dazwischen zu
verhindern, jedoch Ionenstromfluss des Arbeitselektrolyten 144 zu
den Elektroden zuzulassen.
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Gegebenenfalls
können die Bestandteile des Kondensators 200 in
einem Behälter 119 eingeschlossen werden. Obwohl
jede Form verwendet werden kann, hat der Behälter 119 die
Form eines Zylinders mit Oberseite 121 und Unterseite 123.
Die Oberseite 121 des Behälters 119 wird
durch einen Deckel 125 und eine Dichtung 127 (z.
B. Gummistopfen) abgedeckt. Der Behälter 119 und/oder
die Oberseite 125 können aus einem beliebigen
aus einer Vielzahl leitfähiger Materialien hergestellt
werden, wie z. B. Kupfer, Nickel, Silber, Zink, Zinn, Palladium,
Blei, Aluminium, Molybdän, Titan, Eisen, Zirkonium, Magnesium
und deren Legierungen. Die Anschlüsse 162 und 172 ragen
durch den Deckel 125, um anschließend die elektrische
Verbindung herstellen zu können. Um die elektrische Isolierung
zwischen den Anschlüssen 162 und 172 sicherzustellen,
sind leitfähige Stäbe 175 (z. B. Edelstahl,
Niob usw.) vorgesehen, die die Anschlüsse innerhalb der
dem Deckel 125 benachbarten Bereiche einkapseln.
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Teilweise
aufgrund des niedrigen Profils und der großen Oberfläche,
die die Anode der vorliegenden Erfindung bietet, kann der Nass-Elektrolyt-Kondensator
einen hervorragenden volumetrischen Wirkungsgrad erreichen, jedoch
auch hervorragende elektrische Eigenschaften vorweisen. Zum Beispiel
kann der äquivalente Reihenverlustwiderstand (ESR) – das
Ausmaß, zu dem der Kondensator beim Laden und Entladen
in einem elektronischen Schaltkreis wie ein Widerstand wirkt – weniger
als etwa 1500 Milliohm, in einigen Ausführungsformen weniger
als etwa 1000 Milliohm und in manchen Ausführungsformen
weniger als etwa 500 Milliohm aufweisen, gemessen mit einer 2-Volt-Vorspannung
und einem 1-Volt-Signal bei einer Frequenz von 1000 Hz. Der Elektrolytkondensator
der vorliegenden Erfindung kann in verschiedenen Anwendungen, einschließlich, ohne
jedoch darauf eingeschränkt zu sein, medizinischer Anwendungen,
wie Defibrillatoren etc., Automobilanwendungen sowie militärischer
Anwendungen, wie RADAR-Systemen, und so weiter verwendet werden.
Der Elektrolyt-Kondensator der vorliegenden Erfindung kann auch
in Haushaltselektronik, darunter Radiogeräten, Fernsehgeräten
und so weiter, verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann besser verstanden werden, wenn auf die
folgenden Beispiele Bezug genommen wird.
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BEISPIEL 1
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Zu
Beginn wurde ein keramischer Körper mit folgender Zusammensetzung
gebildet:
Material | Gew.-% |
Entionisiertes
Wasser | 19,05 |
Nichtionisches
Netzmittel | 0,19 |
Anionische
polymere Detergentien | 1,30 |
Acryl-Binder | 9,76 |
Nb2O5-Pulver | 69,70 |
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Die
Zutaten wurden in einer zweckbestimmten M-18-Schwingmühle
gemahlen. Nach der Darstellung wurde die Mischung durch Rühren
in einem Gusshafen 24 Stunden lang entlüftet. Der Schlicker
wurde zu einem Band von 0,001875 inches (1.875 mil, 0,047625 mm)
auf einem Polypropylenträger gegossen. Um das Trocknen
zu erleichtern, wurde der Träger mit dem nassen Band 2
Minuten lang über ein Wasserbad geleitet, das auf einer
konstanten Temperatur von 50°C gehalten wurde. Am Ende
der Trocknungsphase trennte eine Metallklinge das gegossene Band
vom Träger, und das Band wurde zusammen mit einem einzelnen
Papierblatt zusammengerollt, damit das Band während der
Lagerung nicht mit sich selbst verklebt. Stücke von 6'' × 6''
(152,4 × 152,4 mm) wurden vom Band abgeschnitten. 9 dieser
Bandstücke wurden dann aufeinandergestapelt und in einer
Presse 10 Sekunden lang bei 3000 psi (20684 kPa) zusammengeheftet.
Ein Opferteil wurde in einem Webrahmen gewebt und zwischen zwei
9-Lagen-Stapel gelegt. Das Opferteil wurde aus einer Angelleine
WN-101, Hersteller Shakespeare, (Durchmesser 0,0083 inch, 0,21 mm)
hergestellt. Danach wurden die gestapelten Lagen und der Webrahmen
zusammen 18 Sekunden lang bei einem Druck von 209 kgf/cm2 in einer Shinto-Presse gepresst. Der gepresste
Block wurde aus dem Webrahmen geschnitten und dann in einer Clifton-Presse
laminiert durch 2 Sekunden langes Pressen bei 1845 psi (12721 kPa),
Nachlassen des Drucks, 4 Sekunden langes Pressen bei 1845 psi, Nachlassen
des Drucks und 16 Sekunden langes Pressen bei 1845 psi. Dieser laminierte
Block wurde mit einem Scheibchenschneider PTC CC-7100 in 21,2 mm × 12,7
mm große Stücke geschnitten. Die Dicke der scheibchenförmigen
Körper betrug 0,7 mm. Die Scheibchen wogen jeweils 0,55
g.
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BEISPIEL 2
-
Ein
Nass-Elektrolytkondensator wurde aus dem Keramikkörper
aus Beispiel 1 gebildet. Zu Beginn wurde ein Edelstahlnetz (150 × 150
mesh, erhältlich bei McMaster) in Rechtecke von 2,2 cm × 1,1
cm geschnitten. Katoden-Leitungsdrähte (getemperter Edelstahldraht
304 mit 150 μm Durchmesser) wurden auf eine Länge
von 2,5 cm geschnitten. Diese Rechtecke und Drähte wurden
dann zuerst 30 Minuten lang in 45°C warmem Seifenwasser
in einem Ultraschallbad gespült und anschließend
4-mal mit entionisierten Wasser gespült. Nach einer Trocknung
von 30 Minuten in einem Ofen bei 85°C wurden die Muster
wieder in Aceton 20 Minuten lang bei Umgebungstemperatur entfettet.
Die Muster wurden im 85°C warmen Ofen getrocknet, um das
gesamte restliche Aceton zu entfernen, 5-mal mit entionisiertem
Wasser gespült und dann im 85°C warmen Ofen getrocknet.
Der Katoden-Leitungsdraht wurde mit einem Punktschweißgerät
an die Mitte der 1,1-cm-Kante des rechteckigen Netzes geschweißt.
Die Tiefe betrug etwa 1,0 mm. Die rechteckigen Netze wurden dann
eine Minute lang in einer Lösung von 1,0 Vol.-% H2SO4 und 0,1 Vol.-%
HCl geätzt, 45-mal mit entionisiertem Wasser entfettet
und dann mit einem Gebläse bei Raumtemperatur getrocknet.
Die resultierende Dicke des Netzsubstrats betrug etwa 130 μm.
-
Dann
wurde eine Tinte zubereitet durch Mischen von 4,0 Gramm Aktivkohle
Norit DLC Super 30 in 12,0 Gramm N-Methylpyrrolidon (NMP) in einem
Becher mit einem Magnetrührer. 0,4 Gramm Ruß BP2000 wurden
als leitfähiges Füllmaterial hinzugefügt.
Anschließend wurden 0,5 Gramm Torlon TF 4000 (Solvay Advanced
Polymers Co.) hinzugefügt. Das fortlaufende Mischen dauerte
mehr als 12 Stunden bei Raumtemperatur. Die Tinte wurde durch Tauchbeschichten
auf das Edelstahlsubstrat aufgebracht. Ein Spatel wurde verwendet,
um überschüssige Tinte an beiden Seiten des Substrats
abzuschaben, damit sich die Beschichtung unten nicht verdickt. Diese
nassen Katoden wurden 15 Minuten lang bei 120°C vorgetrocknet
und dann 30 Minuten lang thermisch bei 260°C ausgehärtet.
Die Beladung betrug 0,0107 Gramm, die Dicke 150 μm.
-
Zur
elektrischen Messung wurde ein einfacher Kondensator unter Verwendung
einer rechteckigen NbO-Anode gegen zwei Katoden gebaut. Die Anoden
wurden durch Auflage der Anodenkörper aus Beispiel 1 auf
ein poröses Al2O5-Substrat
gebildet. Die Körper wurden dann 60 Minuten lang bei 800°C an
Luft getrocknet. Die von Binder befreiten Teile wurden dann flach
zwischen zwei (2) Tantalsubstrate (Dicke 0,1875 inch, 4,763 mm)
gelegt und 120 Minuten lang in einer Wasserstoffatmosphäre
auf 1200°C erhitzt. Danach wurde ein Ta-Draht von 0,19
mm in das von der Nylonschnur hinterlassene Loch eingeführt.
Der Draht wurde durch 30-minütiges Erhitzen des Teils im
Vakuum auf 1300°C an den Körper geschweißt.
Dann wurde die Anode bei 25 Volt und 85°C in einem allgemeinen
Phosphorsäurebad anodisch oxidiert, um ein dichtes Oxid-Dielektrikum zu
bilden. Diese rechteckigen Anoden waren 20,0 mm lang, 11,0 mm breit
und 0,7 mm dick. Ein Stück Klebeband wurde um den Aufbau
gewickelt, nachdem eine Anode, zwei Katoden und zwei Separatoren
aufeinandergestapelt wurden. Die Separatoren wurden aus Papier KP
60 (MH Technologies Co.) gebildet, das eine Dicke von 18 μm,
eine Länge von 2,3 cm, eine Breite von 1,2 cm und eine
Durchschlagfestigkeit von 23,6 V/μm hatte.
-
Zwei
Katoden-Leitungsdrähte wurden an die Katode geschweißt,
um den Kontaktwiderstand zu minimieren. Die Einheit Anode/Separator/Katode
wurde 30 Minuten lang in einer wässrigen Lösung
vakuumimprägniert, die nach der Zusammensetzung in Tabelle
1 angesetzt wurde. Tabelle 1. Zusammensetzung des Arbeitselektrolyten
und Eigenschaften
Bestandteile | Menge | pH-Wert | Leitfähigkeit (mS/cm) | Siedepunkt (°C) | Gefrierpunkt
(°C) |
Entionisiertes
H2O | 214,4
g | 6,24 | 60 | 105 | –30 |
Ethylenglycol | 103,2
g |
Essigsäure | 62,4
g |
H3PO4 | 2,0
g |
NH3·H2O | 79,5
ml |
3-Methyl-4-Nitrobenzoesäure | 1,0
ppm |
-
Es
wurden ein Potentiostat/Galvanostat EG&G 273 und ein Frequenzganganalysator
Solartron 1255 verwendet. Kommunikation zwischen der Hardware und
der elektrochemischen Zelle wurde über die Software Screibner
Corrware 2.1 erreicht. Die Impedanzmessung erfolgte an der nassen
Einheit Anode/Separator/Katode innerhalb eines Frequenzfensters
von 0,1 Hz bis 100 000 Hz, und die Vorspannung wurde auf 2,0 V,
5,0 V bzw. 8,0 V eingestellt. Der Realteil des Nyquist-Diagramms
ergab den äquivalenten Reihenwiderstand (ESR) des Kondensators
bei einer gegebenen Frequenz, und der Imaginärteil wurde
für die Berechnung der Kapazität nach folgender
Formel verwendet:
- C:
- Kapazität
(F)
- f:
- Frequenz (Hz)
- Z'':
- Imaginärteil
der Impedanz (Ohm)
-
Die
bei 0,1 Hz gemessene Kapazität wurde verwendet, um die
Kapazität un ter Gleichstrombedingungen anzunähern.
Sie betrug 2,53 mF, 2,37 mF und 2,31 mF bei einer Vorspannung von
2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR wurde bei einer Frequenz von 1000
Hz ausgewertet und war nicht so vorspannungsabhängig wie die
Kapazität. Er blieb bei allen Vorspannungen bei etwa 1,0 Ω.
-
Danach
wurde die Katode separat in einem Drei-Elektroden-System unter Verwendung
des "Cyclovoltammetrie"-Verfahrens gemessen. Die Gegenelektrode
war ein Platin-Maschenwerk von 5,0 cm
2,
die Referenzelektrode war eine gesättigte Kalomel-Elektrode
(SCE). Das Katodenpotential wurde zwischen –0,5 V geg. SCE
und 0,5 V geg. SCE bei einer Rate von 25 mV/s abgetastet. Die Gleichspannungskapazität
der Katode wurde dann nach der folgenden Gleichung berechnet:
- C:
- Katodenkapazität
- Q:
- elektrische Ladung
- U:
- Katodenpotential
-
Die
Katodenkapazität wurde auf 558,7 mF geschätzt,
was mehr als 200-mal der Anodenkapazität entspricht.
-
BEISPIEL 3
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 2 beschrieben, außer
dass kein Ruß in der Katodentinte war. Die resultierende
Katodenbeladung betrug 0,0107 Gramm. Die gemessene Kapazität
bei 0,1 Hz betrug 2,57 mF, 2,42 mF und 2,37 mF bei einer Vorspannung
von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000
Hz betrug 1,98 Ω. Die Katodenkapazität wurde auf
550,0 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 4
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 2 beschrieben, außer
dass 1,0 Gramm Torlon TF 4000 hinzugefügt wurde. Die Katodenbeladung
betrug 0,0113 Gramm. Die gemessene Kapazität bei 0,1 Hz betrug
2,54 mF, 2,41 mF und 2,35 mF bei einer Vorspannung von 2,0 V, 5,0
V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000 Hz betrug 1,35 Ω.
Die Katodenkapazität wurde auf 550,0 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 5
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 2 beschrieben, außer
dass 0,4 Gramm Acetylenkohle (Chevron) als leitfähiger
Füllstoff verwendet wurde. Die Katodenbeladung betrug 0,0060
Gramm. Die gemessene Kapazität bei 0,1 Hz betrug 2,60 mF,
2,36 mF und 2,23 mF bei einer Vorspannung von 2,0 V, 5,0 V bzw.
8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000 Hz betrug 1,15 Ω.
Die Katodenkapazität wurde auf 500,0 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 6
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 5 beschrieben, außer
dass das Edelstahlnetz ein Monel 304 120 × 120 mesh war.
Die Katodenbeladung betrug 0,0074 Gramm. Die gemessene Kapazität
bei 0,1 Hz betrug 2,64 mF, 2,46 mF und 2,39 mF bei einer Vorspannung
von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000
Hz betrug 1,24 Ω. Die Katodenkapazität wurde auf
403,4 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 7
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 6 beschrieben, außer
dass das Edelstahlnetz ein Monel 316 150 × 150 mesh war.
Die gemessene Kapazität bei 0,1 Hz betrug 2,69 mF, 2,47
mF und 2,37 mF bei einer Vor spannung von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V.
Der ESR bei einer Frequenz von 1000 Hz betrug 1,24 Ω. Die
Katodenkapazität wurde auf 384,9 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 8
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 5 beschrieben, außer
dass das Katodensubstrat Nickelschaum von 110 PPI (Inco) war. Die
Katodenbeladung betrug 0,013 Gramm. Die gemessene Kapazität bei
0,1 Hz betrug 2,66 mF, 2,37 mF und 2,28 mF bei einer Vorspannung
von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000
Hz betrug 1,13 Ω. Die Katodenkapazität wurde auf
1250 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 9
-
Es
wurde ein Kondensator aufgebaut wie in Beispiel 7 beschrieben, außer
dass 0,4 Gramm Ruß BP2000 als leitfähiger Füllstoff
verwendet wurde. Die Katodenbeladung betrug 0,074 Gramm. Die gemessene Kapazität
bei 0,1 Hz betrug 2,54 mF, 2,38 mF und 2,32 mF bei einer Vorspannung
von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000
Hz betrug 1,16 Ω. Die Katodenkapazität wurde auf
372,3 mF geschätzt.
-
BEISPIEL 10
-
10
Stück NbO-Anoden, 11 Stück Katoden und 20 Stück
Separatorpapier wurden wie in Beispiel 2 präpariert und
in der Reihenfolge Katode, Separator und Anode gestapelt. Jede rechteckige
Anode hatte eine Länge von 11,0 mm, eine Breite von 11,0
mm und eine Dicke von 0,7 mm. Um sie an die Größe
der Anode anzupassen, wurden die Katoden ebenfalls in Quadrate von
11,0 mm Kantenlänge geschnitten. Separatorpapier derselben
Größe wie in Beispiel 2 wurde einfach U-förmig
gefaltet, um darin ein Stück Anode einzuwickeln. Anodenleitungsdrähte
und Katodenleitungsdrähte ragten in entgegen gesetzten Richtungen
aus dem Stapel. Der gesamte Stapel wurde mit einem Stück
Klebeband umwickelt. Alle Tantal-Leitungsdrähte der Anoden
und Edelstahl-Leitungsdrähte der Katoden wurden auf 6,0
mm Länge getrimmt. Die Anodenleitungsdrähte wurden an
einen einzigen dicken Edelstahldraht mit 0,2 mm Durchmesser geschweißt,
die Katodenleitungsdrähte an einen weiteren Draht. Die
Dicke des Stapels betrug 10,0 mm. Die Einheit Anode/Separator/Katode
wurde 30 Minuten lang in einem wässrigen Elektrolyten vakuumimprägniert,
wie er in Beispiel 2 verwendet wurde. Die gemessene Kapazität
bei 0,1 Hz betrug 14,53 mF, 12,84 mF und 12,34 mF bei einer Vorspannung
von 2,0 V, 5,0 V bzw. 8,0 V. Der ESR bei einer Frequenz von 1000
Hz betrug 0,22 Ω.
-
BEISPIEL 11
-
Anoden
und Katoden wurden wie in Beispiel 2 beschrieben präpariert,
jedoch mit einigen Maßänderungen. Insbesondere
wurden die Anoden- und Katodensubstrate zu einem Quadrat mit der
Seitenlänge 1,0 cm geschnitten. Separatorpapier derselben
Größe wie in Beispiel 2 wurde U-förmig
gefaltet, um eine Anode zu umwickeln. Zwei NbO-Anoden wurden zusammen
mit 3 Katoden horizontal gestapelt, wie in 3 gezeigt. Alle
Tantal-Leitungsdrähte der Anoden und Edelstahl-Leitungsdrähte
der Katoden wurden auf 6,0 mm Länge getrimmt. Die Tantal-Leitungsdrähte
der Anoden wurden an einen einzigen dicken Tantaldraht mit 0,2 mm Durchmesser,
die Edelstahl-Leitungsdrähte der Katoden an einen dicken
Edelstahldraht mit einem Laserschweißgerät unter
Argon-Schutzatmosphäre geschweißt. Die beiden
dicken Drähte wurden mit einem Punkschweißgerät
an Niob-Stäbe geschweißt. Dann wurden Nickel-Leitungsdrähte
an diese Niob-Stäbe geschweißt. Diese Einheit
wurde mit Klebeband umwickelt, um die Stauchung zu erhöhen,
und 30 Minuten vor dem Einsetzen in das Gehäuse im Arbeitselektrolyten
(in nachstehender Tabelle 2 dargelegt) vakuumimprägniert.
-
Die
Gehäuse und Gummistopfen wurden von bedrahteten Aluminium-Elektrolytkondensatoren
Nichicon VZ 16 V–10 mF genommen und zuerst in Spülmittel
und dann in Aceton gereinigt, um die restlichen Chemikalien zu entfernen.
Das zylindrische Aluminiumgehäuse hatte einen Außendurchmesser
von 18,0 mm und war 30,0 mm hoch. Die Bauteile wurden dann zum Einkapseln
der nassen NbO-Kondensatoren verwendet. Weil das Aluminiumgehäuse
nur als Behälter und nicht als Anode oder Katode verwendet
wurde, wurde seine Innenfläche mit Klebeband abgedeckt,
um direkten Kontakt mit der Anoden-Katoden-Einheit zu verhindern.
Ein absorbierender Wattbausch wurde auf den Grund des Gehäuses
gelegt und dann mit 2,5 Gramm Arbeitselektrolyt vorgesättigt.
Nach dem Einsetzen der Elektrodeneinheit in das Gehäuse
wurde dieses sofort mit einer Drehmaschine gebördelt. Der
Lebensdauertest erforderte das 2000-stündiges Anlegen der
Nennspannung 16 Volt bei 85°C.
-
Zum
Prüfen wurden zwei Arbeitselektrolyten präpariert,
wie sie nachstehend in Tabelle 2 dargelegt werden. Tabelle 2. Arbeitselektrolyten für
Lebensdauertest der nassen NbO-Teile
Zusammensetzung | A | B |
H2O | 214,4
g | 214,4
g |
Ethylenglycol | 103,2
g | 103,2
g |
Essigsäure | 62,4
g | 62,4
g |
H3PO4 | 1,0
g | 1,0
g |
H3BO3 | 1,0
g | 1,0
g |
NH3·H2O | 79,5
ml | 79,5
ml |
3-Methyl-4-Nitrobenzoesäure | 1,0
ppm | 30,0
ppm |
-
Wärmezyklen
zwischen –30°C und 105°C ergaben bei
keinem der beiden Elektrolyten irgendwelche Anzeichen von Ausfällungen.
Die Ergebnisse des Lebensdauertests sind unten in Tabelle 3 angegeben. Tabelle 3. Ergebnisse des Lebensdauertests
A | | Bei Beginn | Nach
2000 Stunden bei 16 Volt und 85°C |
Kapazität (mF) | Vorspannung
2,0 V | 2,91 | Ausbruch
und Verformung bei den Mustern aufgrund von Gasentwicklung innerhalb
72 Stunden |
Vorspannung
5,0 V | 2,54 |
Vorspannung
8,0 V | 2,44 |
ESR bei
1,0 kHz (Ohm) | 1,32 |
Leckstrom
(μA) | 10,0 |
B | Kapazität
(mF) | Vorspannung
2,0 V | 3,00 | 3,12 |
Vorspannung
5,0 V | 2,68 | 2,19 |
Vorspannung
8,0 V | 2,59 | 2,09 |
ESR bei
1,0 kHz (Ohm) | 0,97 | 1,86 |
Leckstrom
(μA) | 15,9 | 1,9 |
-
Wie
aus Tabelle 3 ersichtlich, zeigte der Unterschied in der Konzentration
des Gasentwicklungshemmers, 3-Methyl-4-Nitrobenzoesäure,
keinen wesentlichen Einfluss auf die Anfangsleistung dieser Kondensatoren.
Jedoch wies der Kondensator, bei dem der Elektrolyt B verwendet
wurde, sehr stabile elektrische Eigenschaften bei Anlegen der Nennspannung
von 16 Volt, selbst nach 2000 Stunden bei 85°C, und wurde
nicht durch Gasentwicklung beschädigt. Der Kondensator,
in dem der Elektrolyt A mit geringer Konzentration an Gasentwicklungshemmer
verwendet wurde, fiel im Anfangsstadium des Lebensdauertests wegen
des Ausdehnens des Gehäuses durch Gasentwicklung aus. Daher
kann die Konzentration des Gasentwicklungshemmers auf einem relativ
hohen Niveau gehalten werden, um eine verlängerte Betriebslebensdauer
sicherzustellen.
-
BEISPIEL 12
-
Anoden
und Katoden wurden präpariert, wie in Beispiel 2 beschrieben.
Die Anoden wurden zu Rechtecken von 5,16 mm × 3,88 mm × 0,58
mm geschnitten. Zur Formierung dieser Anoden wurden zwei verschiedene
Formierungselektrolyten verwendet. Die Elektrolyten waren 1,0 Gew.-%
H
3PO
4 (Phosphorsäure)
sowie 0,5 Gew.-% H
3PO
4,
gemischt mit 0,5 Gew.-% H
5PO
4 (Polyphosphorsäure).
Diese Anoden wurden zuerst 120 Minuten lang bei 24 Volt und 85°C
anodisch oxidiert. Einige Anoden wurden später vakuumgetempert
und/oder durchliefen eine zweite Formierung, wie in Tabelle 1 gezeigt.
Die Kapazität wurde durch Messen der Gleichspannungs-Zellenkapazität
dieser Anoden gegen eine große Katode mit Ta-Kern in Elektrolyt
B, wie in Beispiel 11 beschrieben, unter Verwendung der Methode
des galvanostatischen Ladens/Entladens ermittelt. Der Leckstrom
wurde entsprechend in 1,0 Gew.-% H
3PO
4 gemessen. Die Gleichspannungskapazität
bei einer Vorspannung von 2,0 Volt und der 2 Stunden nach Anlegen
der Nennspannung von 16 Volt gemessene Leckstrom wurden für
die Berechnung des normalisierten Leckstroms bei 85°C verwendet.
Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 4 angegeben. Tabelle 4. Bedingungen und Ergebnisse
von Anodisierung und/oder Vakuumtempern
Mustergruppen | 1.
Formierung | Vakuum-Tempern | 2.
Formierung | Normalisierter
Leckstrom bei 85°C (nA/μF/V) |
1 | A | - | - | 2,371 |
2 | A | 50
mtorr | - | 0,264 |
3 | A | 10
torr | - | 1,074 |
4 | A | 10
torr | A | 0,776 |
5 | B | - | - | 1,071 |
6 | B | 50
mtorr | - | 0,402 |
7 | B | 10
torr | - | 1,062 |
Formierungselektrolyt | A | 1,0 Gew.-%
H3PO4 |
B | 0,5 Gew.-%
H3PO4 + 0,5 Gew.-%
H5PO4 |
-
Wie
angegeben, wiesen die im Phosphorsäurebad formierten Anoden
einen höheren Leckstrom auf als die in einer Mischung aus
Phosphorsäure und Polyphosphorsäure formierten.
-
BEISPIEL 13
-
Körper
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 1 geformt, außer
dass in einziger Stapel von 16 Lagen ohne Opferteile gebildet wurde.
Dieser laminierte Block wurde in 5,50 mm × 3,85 mm große
Stücke geschnitten. Die Dicke dieser Körper betrug
0,6 mm. Um die Anbringung eines Anschlussdrahtes zu ermöglichen, wurde
mit einer Chipsäge Kulicke & Soffa ein Schlitz von 0,005'' (0,127
mm) senkrecht zur Bandebene bis zu einer Tiefe von 2 mm geschnitten.
Nach dem Schneiden wurden die Körper unter Verwendung des
in Beispiel 2 beschriebenen Verfahrens auf NbO reduziert. Ein Tantaldraht
von 0,19 mm Durchmesser wurde auf 9 mm Länge geschnitten.
Ein Ende des Drahtes wurde auf eine Dicke geprägt, die
glatt in den mit der Säge ge schnittenen Schlitz passte.
Ein Laser von Trumpf Profiweld wurde verwendet, um den Draht an
2 Stellen an jeder Seite des Anodenkörpers anzuschweißen.
Die Größe des Laserpunktes betrug 0,30 mm. Diese
Anoden wurden auf 15 V in einem Phosphorsäurebad anodisch
oxidiert, das auf eine Leitfähigkeit von 8600 μS
bei einer Temperatur von 85°C eingestellt war, wobei ein
Konstantstrom von 0,05 A pro Anode angewandt wurde, bis 15 V erreicht
waren. Die Anode wurde dann 90 Minuten lang auf 15 V gehalten. Die
Kapazität des anodisch oxidierten Teils wurde in 18-%-iger
Schwefelsäure unter Verwendung eines großen porösen
Tantalkörpers als Katode gemessen. Das Instrument zur Durchführung
der Kapazitätsmessung war ein LCR-Messgerät Hewlett Packard
4263A. Die Kapazität wurde bei 120 Hz und einer externen
Vorspannung von 10 V gemessen. Die mittlere Kapazität von
4 Teilen betrug 160,3 μF.
-
BEISPIEL 14
-
Körper
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 1 geformt, außer
dass zwei Stapel von 8 Lagen verwendet wurden. Teile wurden vom
Block abgeschnitten. Die folgenden grünen Abmessungen wurden über
einen Durchschnitt von 130 Teilen gemessen:
Länge: | 5,51
mm (SD 0,041) |
Breite: | 3,85
mm (SD 0,104) |
Dicke: | 0,598
mm (SD 0,0128) |
Gewicht: | 0,0357
g (SD 0,0012) |
Dichte
(aus den Mittelwerten berechnet): | 2,815
g/cm3 (SD 0,077) |
-
Nach
der Reduktion zu NbO über das in Beispiel 2 beschriebene
Verfahren wurden die folgenden Abmessungen über einen Durchschnitt
von 390 Teilen gemessen:
Länge: | 5,18
mm (SD 0,054) |
Breite: | 3,62
mm (SD 0,082) |
Dicke: | 0,550
mm (SD 0,0100) |
Gewicht: | 0,0268
g (SD 0,0007) |
Dichte
(aus den Mittelwerten berechnet): | 2,603
g/cm3 (SD 0,072) |
-
Diese
Anoden wurden auf 35 V in einem Phosphorsäurebad anodisch
oxidiert, das auf eine Leitfähigkeit von 8600 μS
bei einer Temperatur von 85°C eingestellt war, wobei ein
Konstantstrom von 0,05 A pro Anode angewandt wurde, bis 35 V erreicht
waren. Die Anode wurde dann 90 Minuten lang auf 35 V gehalten. Die Kapazität
des anodisch oxidierten Teils wurde in 18-%-iger Schwefelsäure
unter Verwendung eines großen porösen Tantalkörpers
als Katode gemessen. Das Instrument zur Durchführung der
Kapazitätsmessung war ein LCR-Messgerät Hewlett
Packard 4263A. Die Kapazität wurde bei 120 Hz und einer
externen Vorspannung von 10 V gemessen. Die mittlere Kapazität
(390 Teile) betrug 102,3 μF, und die mittlere Kapazitätsdichte
betrug 133 000 μFV/g.
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BEISPIEL 15
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Körper
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 14 geformt, außer
dass Nylonband (Maße 0,6858 mm × 0,0762 mm) zur
Erstellung von Opferschlitzen verwendet wurde.
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BEISPIEL 16
-
Körper
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 15 geformt, außer
dass vor dem Verkleben und Laminieren mit einer spitzen Nadel Löcher
in jedes Band gestochen wurden. Das geschah, um Porosität
im Endprodukt zu erzeugen.
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BEISPIEL 17
-
Körper
wurden nach dem Verfahren von Beispiel 16 geformt, außer
dass vor dem Verkleben und Laminieren Linien aus einer organischen
Tinte auf die Fläche jedes Bandes gedruckt wurden. Die
Tinte hatte folgende Zusammensetzung:
Material | Menge
(Gramm) |
Reusche-Öl,
Typ G-2622 | 8,266 |
Nb2O5-Pulver | 2,135 |
Ruß,
Columbian Raven 22 | 2,923 |
-
Die
Tinte wurde wie folgt gebildet. Zu Beginn wurde das Reusche-Öl
in einen Planetenmischer Univex MF20 gebracht. Der Mischer wurde
auf Position 1 eingestellt. Das Nb2O5-Pulver wurde langsam zum Öl im Mischer
gegeben. Nachdem das gesamte Nb2O5 hinzugefügt war, wurde die Mischung
weitere 5 Minuten lang gemischt. Dann wurde, immer noch in Position
1, langsam Ruß zur Mischung hinzugefügt. Sobald
der gesamte Ruß eingegeben war, wurde der Mischer auf Position
2 gestellt. Die Mischung wurde dann weitere 10 Minuten lang gemischt.
Nach dem Mischen wurde das Material 2-mal mit einer 3-Walzen-Mühle
Kent Standmodell mit gehärteten Stahlrollen 4'' × 8''
und auf 0,0005'' (0,0127 mm) eingestelltem Mahlspalt bearbeitet.
Nach dem Mahlen wurde die Mischung in einen Mixer Thompson DSRA-12
gegeben und 30 Minuten lang vermischt. Nach dem Mischen im Thomson-Mischer
wurde das Material zu einem letzten Gang zurück in die
3-Walzen-Mühle gegeben und in Polypropylengefäßen
aufgefangen.
-
Ein
Edelstahlsieb mit 325 mesh wurde an einen metallenen Stapelrahmen
geklebt. Das Sieb wurde maskiert, sodass es das gewünschte
Elektrodenmuster zusammen mit Bezugs- und Richtmarkierungen aufwies.
Kohletinte wurde auf das maskierte Sieb aufgebracht, und der Stapelrahmen
wurde 0,25'' (6,35 mm) oberhalb eines der Bandstücke positioniert.
Dann wurde ei ne Rakel benutzt, um das Muster auf das Band zu drucken.
Das wurde bei einem weiteren Bandstück wiederholt. Das
zweite Teil wurde auf dem vorhergehenden Band so ausgerichtet gestapelt,
dass das Elektrodenmuster gegenüber dem des vorhergehenden
Bandes um 180° verdreht war. Das Verfahren wurde wiederholt,
um einen Stapel zu erzeugen, der in der endgültigen Anode
ein alternierendes Schlitzmuster hatte.
-
BEISPIEL 18
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Zu
Beginn wurde eine Schlickerzubereitung wie folgt gebildet:
Material | Gew.-% |
Entionisiertes
Wasser | 16,54 |
Nichtionisches
Netzmittel | 0,23 |
Anionische
polymere Detergentien | 0,35 |
Acryl-Binder | 8,01 |
Nb2O5-Pulver | 71,07 |
-
Diese
Mischung wurde gemeinsam gemahlen und nach dem Verfahren in Beispiel
1 zu einem Band gegossen. Dieses Band wurde dann in Stücke
von 6'' × 6'' (152,4 mm × 152,4 mm) geschnitten.
Vor dem Verkleben und Laminieren wurde die einer organische Tinte
aus Beispiel 17 auf die Fläche jedes Bandes gedruckt.
-
Ein
Edelstahlgitter mit 325 mesh wurde an einen metallenen Stapelrahmen
geklebt. Das Sieb wurde maskiert, sodass es das gewünschte
Elektrodenmuster zusammen mit Bezugs- und Richtmarkierungen aufwies.
Kohletinte wurde auf das maskierte Sieb aufgebracht, und der Stapelrahmen
wurde 0,25'' (6,35 mm) oberhalb eines der 6'' × 6''-Bandstücke
positioniert. Dann wurde eine Rakel benutzt, um das Muster auf das Band
zu drucken. Das wurde bei einem weiteren Bandstück wiederholt.
Das zweite Teil wurde auf dem vorhergehenden Band so ausgerichtet
gestapelt, dass das Elektroden muster gegenüber dem des
vorhergehenden Bandes um 180° verdreht war. Der Vorgang
wurde wiederholt, um einen Stapel von 22 mit Elektroden bedruckten
Bandlagen zu erzeugen. Vier unbedruckte Lagen wurden an jedes Ende
dieses Stapels gestapelt, wodurch sich eine Gesamtstapelhöhe
von 30 Lagen ergab.
-
Die
Anodenkörper wurden nach dem Verfahren in Beispiel 1 auf
die Abmessungen 3,5 mm × 1,8 mm aufgeschnitten. Die Teile
waren 1,25 mm dick. Die Anodenkörper wurden für
2 Stunden bei 1000°C an Luft in einen Ofen gebracht, um
die organischen Binder und die Opfer-Kohletinte zu entfernen. Um
Nb2O5 zu NbO zu reduzieren,
wurden die Körper in Wasserstoff auf 1400°C bei
50°C pro Minute erhitzt und 30 Minuten lang bei 1400°C
zwischen zwei 1/2'' (12,7 mm) dicken Tantal-Getterblöcken
gehalten. Der sich ergebende Körper hatte alternativ einförmige
Porositätslagen.
-
Um
einen Anschlussdraht für die anodische Oxidation zu schaffen,
wurden die Körper einzeln mit einem Laser von Trumpf Profiweld
mit einer Punktgröße von 0,5 mm an einem rechteckigen
Stück 0.005'' (0,127 mm) dicker Niob-Folie angebracht.
Diese Anoden wurden auf 35 V in einem Phosphorsäurebad
anodisch oxidiert, das auf eine Leitfähigkeit von 8600 μS
bei einer Temperatur von 85°C eingestellt war, wobei ein
Konstantstrom von 0,1 A pro Anode angewandt wurde, bis 35 V erreicht
waren. Die Anode wurde dann 90 Minuten lang auf 35 V gehalten. Die
Kapazität des anodisch oxidierten Teils wurde in 18-%-iger
Schwefelsäure unter Verwendung eines großen porösen
Tantalkörpers als Katode gemessen. Das Instrument zur Durchführung
der Kapazitätsmessung war ein LCR-Messgerät Hewlett
Packard 4263A. Die Kapazität wurde bei 120 Hz und einer
externen Vorspannung von 10 V gemessen. Die mittlere Kapazität
(8 Teile) betrug 26,4 μF.
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BEISPIEL 19
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Es
wurde ein mehrlagiger NbO-Körper nach Beispiel 18 hergestellt.
Separat wurde eine Anodenpresse von Haberer verwendet, um einen
NbO-Körper aus NbO von HC Starck auf einen 0,19-mm-Tantaldraht
zu pressen. Dieser Körper wurde dann bei 1500°C
gesintert, um eine dichte Struktur am Draht tz erzeugen. Der NbO-Teil
dieses Drahtes wurde dann an den oben erzeugten NbO-Körper
mit Hilfe eines Lasers von Trumpf Profiweld mit einer Punktgröße
von 0,5 mm geschweißt. Diese Anoden wurden auf 32 V in
einem Phosphorsäurebad anodisch oxidiert, das auf eine
Leitfähigkeit von 8600 μS bei einer Temperatur
von 85°C eingestellt war, wobei ein Konstantstrom von 0,1
A pro Anode angewandt wurde, bis 32 V erreicht waren. Die Anode
wurde dann 90 Minuten lang auf 32 V gehalten. Die Kapazität
des anodisch oxidierten Teils wurde in 18-%-iger Schwefelsäure
unter Verwendung eines großen porösen Tantalkörpers
als Katode gemessen. Das Instrument zur Durchführung der
Kapazitätsmessung war ein LCR-Messgerät Hewlett
Packard 4263A. Die Kapazität wurde bei 120 Hz und einer
externen Vorspannung von 10 V gemessen. Die mittlere Kapazität
(8 Teile) betrug 28,0 μF.
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Diese
und weitere Änderungen und Abwandlungen der vorliegenden
Erfindung können von einem Fachmann durchgeführt
werden, ohne dass vom Sinn und Umfang der vorliegenden Erfindung
abgewichen wird. Zusätzlich dazu muss verstanden werden,
dass Aspekte der verschiedenen Ausführungen ganz oder teilweise
ausgetauscht werden können. Weiterhin wird ein Fachmann
erkennen, dass die oben angegebene Beschreibung nur ein Beispiel
ist und nicht mit der Absicht angegeben wurde, die Erfindung einzuschränken,
wie sie in den beigefügten Ansprüchen weiter beschrieben
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5522558 [0018]
- - US 5232169 [0018]
- - US 6126097 [0018]
- - US 6145765 [0018]
- - US 2582993 [0029]
- - US 2966719 [0029]
- - US 4786342 [0029]
- - US 5002710 [0029]
- - US 6776861 [0029]
- - US 6191936 [0035]
- - US 5949639 [0035]
- - US 3345545 [0035]
- - US 6322912 [0037]
- - US 5369547 [0042, 0064]
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- - US 5726118 [0054]
- - US 5858911 [0054]
- - US 5230956 [0058]
- - US 6479581 [0058]
- - US 6224985 [0064]
- - US 5457862 [0066]
- - US 5473503 [0066]
- - US 5729428 [0066]
- - US 5812367 [0066]
- - US 6674635 [0067]