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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein flexibles Schaltungssubstrat
für elektrische Schaltungen, wie es beispielsweise in den
Bedienkonsolen von Automobilen, für die Signalzuführungen
in dem Druckkopf eines Tintenstrahldruckers oder eines Lenkrades
eingesetzt wird. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates für
elektrische Schaltungen, wobei das flexible Schaltungssubstrat elektrische
Schaltungselemente aufweisen kann oder elektrische Bauteile miteinander
verbinden kann.
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Das
technische Einsatzgebiet der hier beschriebenen Erfindung ist ein
flexibler Kunststoffschaltungsträger, die heutzutage eine
weite Verbreitung finden. Gedruckte Schaltungen auf der Basis flexibler
Kunststoffschaltungsträger werden eingesetzt, um räumlich
getrennte elektronische Baugruppen elektrisch leitend miteinander
zu verbinden. Man unterscheidet hier im Wesentlichen zwischen zwei
Arten flexibler Schaltungen: Schaltungen mit und ohne dauerhafter
dynamischer Beanspruchung. Schaltungen ohne dynamische Beanspruchung
werden einmal am Bestimmungsort, beispielsweise in der Bedienkonsole
eines Automobils eingebaut und verbleiben dort ohne Formänderung
für einen langen Zeitraum. Schaltungen mit dynamischer
Beanspruchung sind während des Betriebs eines Gerätes
einer kontinuierlichen Formänderung ausgesetzt. Ein Beispiel hierfür
sind flexible Schaltungsträger für die Signalzuführung
in dem Druckkopf eines Tintenstrahldruckers oder des Lenkrads.
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Flexible
Schaltungen werden heute meistens auf der Basis von Polyimidfolien
hergestellt, da diese sehr gute thermi sche und dielektrische Eigenschaften
aufweisen. Die Erzeugung von Leiterbahnstrukturen erfolgt meistens über
eine metallische Startschicht, welche durch Vakuummetallisierung,
lithographische und nasschemische Verfahren, wie z. B. chemische
und/oder galvanische Metallisierung und Ätztechniken aufgebracht
wird. Die fertige elektrische Schaltung wird dann im Allgemeinen
noch mit einem Abdecklack versehen, welche nur die Kontaktierungsstellen
zu den Leiterbahnstrukturen ausspart. Die so erzeugten Schaltungen
bestehen im Falle einer einseitigen flexiblen Schaltung meist aus
einer Polyimidlage, also einem Dielektrikum, sowie einer Metallisierungsebene
oder in Falle einer doppelseitigen flexiblen Schaltung aus einer
Metallisierungsebene auf einer Vorder- und Rückseite mit
Durchkontaktierungen. Flexible Schaltungen auf Polyimidbasis können
in nahezu jeder beliebigen Form und Größe hergestellt
und bei Bedarf mit sehr feinen Leiterbahnen versehen werden. Neben
den genannten Eigenschaften haben polyimidbasierte flexible Schaltungen
jedoch den Nachteil, dass ihre Herstellung relativ aufwändig
und damit kostenintensiv ist. Aufgrund der benötigten Herstellungsanlagen
und des entsprechenden Wissens über die Verfahrenstechnik
ist ihre Herstellung praktisch nur in entsprechend ausgestatteten
Werken zur Leiterplattenherstellung möglich.
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Eine
preisgünstige und schnelle Methode zur Herstellung der
Leiterbahnen für gedruckte Schaltungen ist das Heißprägen.
Diese Technik wird beispielsweise auch zur Herstellung spritzgegossener
Schaltungsträger (molded interconnect devices (MID)) verwendet.
Die Heißprägetechnik und deren Einsatz in der
MID-Technik sind beispielsweise in den folgenden Publikationen dargestellt:
- [1] Abschlussbericht AiF-Vorhaben Nr.
14176N: Innovative Folien für die Heißpräge-MID-Technik,
2006.
- [2] Abschlussbereicht BMBF-Vorhaben FKZ 02PP2011–18:
Automatisierte Fertigungslinie für Heißpräge-MID-Baugruppen
(AHMID). 2002.
- [3] Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen
3-D MID e. V.: 3D-MID-Technologie, ISBN 3-446-22720-2, Carl Hanser
Verlag, München 2004.
- [4] Pojtinger A.. Erfahrungen in der Serienfertigung einer
komplexen heißgeprägten MID-Baugruppe, Workshop „Innovative
Anwendungen in der MID-Technik", 05.10.2005, Stuttgart.
- [5] Schröder, U.: „Elektrolytische
Herstellung von Kupfer-Heißprägefolien – Keine
Hexerei, Workshop „Innovative Anwendungen in der MID-Technik", 05.10.2005,
Stuttgart.
- [6] Stampfer S.: Heißprägen von spritzgegossenen Schaltungsträgern;
Dissertation LKT Erlangen, 1999.
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Bei
der Heißprägetechnik wird über ein beheiztes
Prägewerkzeug, auf dem sich das Schaltungs- bzw. Leiterbahnlayout
befindet, eine spezielle, oft kupferbasierte Folie unter Druck und
Wärme auf einen thermoplastischen Werkstoff gepresst. Die Kupferfolie
wird dabei beim Prägeprozess ausgestanzt und verbindet
sich mit ihrer aufgerauten Rückseite mit dem aufschmelzenden
Kunststoff. Auf diese Weise wird das Leiterbahnlayout direkt vom
Prägestempel auf einen thermoplastischen Schaltungsträger übertragen,
wobei hohe Haftungen der Leiterbahnen auf dem Kunststoffsubstrat
erzielt werden. Heißprägen ist somit ein sehr
schnelles und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung
von Leiterbahnen und Metallflächen auf einer breiten Palette
von Thermoplasten ohne den unmittelbaren Einsatz von chemischen
oder galvanischen Prozessen in der eigenen Fertigung. Bei den Thermoplasten
handelt es sich um Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich
einfach verformen lassen. Dieser Vorgang ist reversibel, d. h. er
kann nach Abkühlung und Wiedererwärmung bis in
den schmelzflüssigen Zustand beliebig oft wiederholt werden,
solange nicht durch Überhitzen eine thermische Zersetzung
des Materials einsetzt. Ein großer Vorteil der Heißprägetechnik
ist die Tatsache, dass die Kupferfolien kommerziell erhältlich
sind und mit diesen Verfahren eine Vielzahl gefüllter und
ungefüllter Thermoplaste verarbeitet werden können.
Ihre Anwendung ist bisher allerdings auf starre Schaltungsträger
beschränkt.
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Die
Anwendung der Heißprägetechnik auf flexible Schaltungsträger
hat bisher kaum Verbreitung gefunden. Ein entscheidender Grund hierfür
ist die Tatsache, dass Versuche, konventionelle Kunststofffolien
mittels Heißprägetechnik mit einer Leiterstruktur
zu versehen, im Regelfall keine befriedigenden Resultate ergeben.
Wird bei einer zu niedrigen Temperatur geprägt, ist die
Haftung der Leiterbahn auf dem Kunststoffsubstrat unzureichend,
wohingegen hohe Temperaturen zu Formveränderungen oder gar
zu einer Zerstörung bzw. Zersetzung der Kunststofffolie
führen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zu schaffen, dass eine kostengünstige und
einfache Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates für
elektrische Schaltungen ermöglicht, wobei die Leiterbahnen
eine ausreichende Haftung auf dem flexiblen Schaltungssubstrat aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 17.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein flexibles Schaltungssubstrat für
elektrische Schaltungen basierend auf einer flexiblen Mehrschichtfolie,
die mindestens zwei unterschiedliche Kunststofffolienschichten aufweist,
wobei die Schmelztemperatur der ersten Kunststofffolienschicht höher
ist als die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht.
Das flexible Schaltungssubstrat umfasst weiterhin eine metallische
Schicht, die in der zweiten Kunststofffo lienschicht angeordnet ist,
wobei eine Oberfläche der metallischen Schicht in Verbindung mit
der zweiten Kunststofffolienschicht ist.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen
mit einem Schritt des Einprägens eines Abschnittes einer
metallischen Prägefolie in eine zweite Kunststofffolienschicht
einer flexiblen Mehrschichtfolie, die zwei unterschiedliche Kunststofffolienschichten
aufweist, wobei die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht
tiefer ist, als die Schmelztemperatur der ersten Kunststofffolienschicht.
Das Einprägen erfolgt unter Anwendung von Kraft und Wärme
auf den Abschnitt, so dass eine Oberfläche der metallischen Schicht
in Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht ist.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung bieten unter anderem den Vorteil, dass
ein kostengünstiger und einfach herzustellender flexibler Schaltungsträger
mit gedruckter elektrischer Schaltung dargestellt wird bzw. ein
Verfahren zur Herstellung desselben. Nach diesem Konzept kann eine mehrschichtige
Kunststofffolie, wie sie am Markt verfügbar ist verwendet
werden. Die mehrschichtige Kunststofffolie besteht mindestens aus
zwei Schichten, einer temperaturbeständigen Schicht mit
einer höheren Schmelztemperatur, welche gleichzeitig als Trägerfolie
dient und einer zweiten, häufig amorphen Schicht, welche
eine tiefere Aufschmelztemperatur aufweist. Durch eine geeignete
Auswahl der Kunststoffmehrschichtfolie und der metallischen Prägefolie,
z. B. einer Kupferheißprägefolie, sowie den geeigneten
Prägebedingungen, lassen sich damit auf sehr einfache Weise
gedruckte flexible Schaltungen herstellen. Dabei wirkt die zweite,
bei einer tieferen Temperatur schmelzende Schicht praktisch als
thermoplastischer Kleber, während die bei einer höheren Temperatur
schmelzende Schicht dem flexiblen Substrat die erforderliche mechanische
Festigkeit verleiht und die thermisch mechanischen Eigenschaften wesentlich
bestimmt.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 den
schematischen Querschnitt eines flexiblen Schaltungssubstrates für
elektrische Schaltungen gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen gemäß der
vorliegenden Erfindung mit zwei metallischen Schichten mit aufgerauter
Unterseite;
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3 die
schematische Seitenansicht eines flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen, wobei die metallischen Schichten
bzw. Leiterbahnen in einem flexiblen Verbund aus drei Kunststofffolienschichten
eingebettet sind;
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
wobei das flexible Schaltungssubstrat für elektrische Schaltungen
aus vier Kunststofffolienschichten aufgebaut ist und zwei Metalllagen
bzw. Metallschichten aufweist;
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
wobei die beiden Metalllagen aus dem Ausführungsbeispiel
in 4 über Kontaktlöcher, welche
ein leitfähiges Material aufweisen, elektrisch leitend
verbunden sind;
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6 ein
flexibles Schaltungssubstrat für elektrische Schaltungen,
welches fünf Kunststofffolienschichten aufweist, in denen
zwei metallische Schich ten, die über gelötete
oder geschweißte metallische Verbindungen elektrisch leitend
verbunden sind, eingebettet sind;
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7 ein
weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der
vorliegenden Erfindung, bei der zwei Metalllagen bzw. Leiterbahnstrukturen
einer Vierschichtkunststofffolie gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung über
metallische Stifte bzw. Nieten elektrisch leitend verbunden sind;
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8a,
b schematisch die Schritte zur Herstellung des flexiblen Schaltungssubstrates
aus 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel
zum Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen;
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9a,
b die Herstellung des flexiblen Schaltungssubstrates aus 2;
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10a, b in schematischen Einzelbildern die Herstellungsschritte
zur Herstellung des flexiblen Schaltungssubstrates aus 3 gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel zum Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen;
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11a–d schematisch die Schritte zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates gemäß 4,
mit zwei Metallisierungsebenen;
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12a–d schematisch die Schritte zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates gemäß 5,
bei dem die zwei Metallisierungsebenen über ein mit leitfähigem
Material gefülltes Kontaktloch elektrisch leitfähig
verbunden sind;
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13a–h ein Ausführungsbeispiel
zur Herstellung des flexiblen Schaltungssubstrates in 6; und
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14a, b ein weiteres Ausführungsbeispiel zur
Herstellung des flexiblen Schaltungssubstrates in 7.
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In 1 ist
ein schematisches Querschnittsbild eines Ausführungsbeispiels
eines flexiblen Schaltungssubstrates 100 für elektrische
Schaltungen dargestellt. Das flexible Schaltungssubstrat 100 besteht
aus einer flexiblen Mehrschichtfolie 1, die mindestens
zwei unterschiedliche Kunststofffolienschichten aufweist, wobei
die Schmelztemperatur der ersten Kunststofffolienschicht 2 höher
ist, als die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht 4.
Des weiteren weist das flexible Schaltungssubstrat 100 für
elektrische Schaltungen eine metallische Schicht 6 auf,
die beispielsweise eine Leiterbahn darstellen kann, und die in der
zweiten Kunststofffolienschicht 4 angeordnet ist, wobei
eine Oberfläche 6a der metallischen Schicht 6 in
Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 ist.
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In
diesem Ausführungsbeispiel kann es sich also, um eine einseitige
flexible Schaltung bzw. um ein flexibles Schaltungssubstrat handeln
mit einer Dielektrikumsebene 2, also der ersten Kunststofffolienschicht,
die eine höhere Schmelztemperatur als die zweite Kunststofffolienschicht 4,
im Folgenden auch als Leiterebene bezeichnet, handeln. Bei der zweiten Kunststofffolienschicht 4 bzw.
Leiterebene handelt es sich nicht um eine leitfähige Kunststofffolienschicht sondern
um die Schicht, in der die metallische Schicht 6, also
beispielsweise die Leiterbahnstruktur, angeordnet ist.
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Die
Dielektrikumsebene 2 kann aus einer temperaturbeständigen
Kunststofffolienschicht bestehen, welche eine hohe Schmelztemperatur
besitzt und dem flexiblen Schaltungssubstrat die erforderliche mechanische
Festigkeit verleiht und dessen thermisch mechanische Eigenschaften
bestimmt. Die zweite Kunststofffolienschicht 4 der flexiblen
Mehrschichtfolie 1 kann eine amorphe Struktur aufweisen, also
eine amorphe Kunststoffschicht sein, welche eine tiefere Aufschmelztemperatur
aufweist, als die Kunststofffolienschicht 2. So kann die
Schmelztemperatur der ersten Kunststofffolienschicht beispielsweise
bei 170°C liegen und die der zweiten bei 130°C.
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Bei
den Kunststofffolienschichten 4, 2 kann es sich
beispielsweise um thermoplastische Kunststofffolienschichten handeln,
die sich bei Einwirkung von Wärme und Druck verschweißen
lassen. Die zu verschweißenden Kunststofffolien können
dabei über ihre Schmelztemperatur hinaus erwärmt
und in einen fließfähigen Zustand gebracht werden.
Bei Abkühlung sind die Thermoplaste dann miteinander verschweißt.
Typische Thermoplaste sind beispielsweise Polyimid (PI), Polycarbonat
(PC), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyamid (PA), Acrylnitrilbutadien
(ABS), Polymethylmetheracrylat (PMMA) und Polyethylenterphthalat
(PET).
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Die
metallische Schicht 6, die in der zweiten Kunststofffolienschicht 4 angeordnet
ist, kann beispielsweise Kupfer, Nickel, Zinn, Gold oder Aluminium
aufweisen. Es ist natürlich auch denkbar, dass die metallische
Schicht 6 andere leitfähigen Materialien aufweist.
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In
dem Ausführungsbeispiel in 1 sind Teile
der Oberfläche 6a der metallischen Schicht 6 in Kontakt
mit der zweiten Kunststofffolie, während andere Teile 6b freiliegend
bzw. nicht in Kontakt mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 sind.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel des flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen kann die metallische Schicht 6 vollständig
in der zweiten Kunststoffschicht 4 eingebettet sein. Das heißt,
die gesamte Oberfläche der metallischen Schicht 6 ist
von dem elektrisch isolierenden Material der zweiten Kunststofffolienschicht 4 umgeben.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
schematisch dargestellt. Das flexible Schaltungssubstrat 100 besteht
wieder aus einer flexiblen Mehrschichtfolie 1, die zwei
unterschiedliche Kunststofffolienschichten 2 und 4 aufweist.
Die Kunststofffolienschicht 4 weist dabei wieder eine tiefere
Schmelztemperatur auf, als die erste Kunststofffolienschicht 2.
In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei metallische Leiterbahnstrukturen 6 in der
tiefer schmelzenden Kunststofffolienschicht 4 eingebettet,
wobei Teile der Oberfläche 6b der Leiterbahnstruktur 6 nicht
in Kontakt mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 sind,
während eine Oberfläche 6a (in diesem
Beispiel die Unterseite der Leiterbahnstrukturen) eine hohe Rauhigkeit
oder Rauheit aufweist, weshalb die Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 besonders
innig ist. Das heißt, die Leiterbahnstrukturen 6 können
eine hohe Haftung auf der Kunststofffolienschicht 4 aufweisen.
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Die
Oberflächenrauhigkeit bzw. die Rauheit der metallischen
Schicht, welche in Kontakt mit der Kunststofffolienschicht ist,
kann beispielsweise eine mittlere Rauheit (gemittelte Rautiefe Rz) von mehr als 10 μm oder besser,
von mehr als 20 μm aufweisen. Die gemittelte Rautiefe Rz einer anderen metallischen Schicht kann
größer als 5 μm, also beispielsweise
7 μm, sein. Der Mittenrauwert Ra der metallischen Schicht
kann ungefähr eine Zehnerpotenz kleiner sein, als die gemittelte
Rautiefe R. Der Mittenrauwert der metallischen Schicht, welche in
Kontakt mit der Kunststofffolienschicht ist, kann also beispielsweise
größer 1 μm oder besser, größer
als 2 μm sein. Die Oberflächenrauhigkeit der anderen
Oberflächen 6b, welche nicht in Kontakt mit der
zweiten Kunststofffolienschicht 4 stehen, sind im Allgemeinen
wesentlich kleiner, sie können aber auch der Oberflächenrauhigkeit
der Oberfläche 6a der metallischen Schicht entsprechen.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel des flexiblen Schaltungssubstrates
kann beispielsweise mindestens die Dicke der aufgerauten metallischen Schicht 6a in
der zweiten Kunststofffolienschicht 4 eingebettet sein.
Es ist aber auch denkbar, dass die metallische Schicht vollständig
in der thermoplastischen Kunststofffolienschicht 4, welche
eine tiefere Schmelztemperatur aufweist als die thermoplastische
Kunststofffolienschicht 2, eingebettet ist.
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In
der schematischen Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen,
ist in 3 eine Leiterbahnstruktur 6 gezeigt,
die vollständig in der zweiten Kunststofffolienschicht 4 eingebettet
ist. Die flexible Mehrschichtfolie 1 besteht in diesem
Ausführungsbeispiel aus drei Kunststofffolienschichten 2, 4 und 8,
wobei die nieder schmelzende Kunststofffolienschicht 4 zwischen
zwei höher schmelzenden Kunststofffolien 2 und 8 eingebettet ist.
Das heißt, die nieder schmelzende Kunststofffolienschicht 4 berührt
auf ihrer einen Seite direkt eine höher schmelzende Kunststofffolienschicht
und auf ihrer anderen Seite die andere höher schmelzende Kunststofffolienschicht.
In der Kunststofffolienschicht 4, welche im Vergleich zu
den Kunststofffolien 8 und 2 eine tiefere Schmelztemperatur
aufweist, sind auch die Leiterbahnstrukturen 6 vollständig
eingebettet. Die Leiterbahnstrukturen 6 können
dabei wieder eine Oberfläche 6a aufweisen, die
eine größere Oberflächenrauhigkeit aufweist
als andere Oberflächen 6b, welche in diesem Ausführungsbeispiel
auch in Kontakt mit der Kunststofffolienschicht 4 sind.
Die flexible Mehrschichtfolie 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel
also eine dritte Kunststofffolienschicht 8 auf, die so
angeordnet ist, dass die zweite Kunststofffolienschicht 4 zwischen
der ersten Kunststofffolienschicht 2 und der dritten Kunststofffolienschicht 8 liegt,
wobei die Schmelztemperatur der dritten Kunststofffolienschicht 8 höher
ist, als die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht 4.
Bei der drit ten 8 und der ersten 2 Kunststofffolienschicht
kann es sich um identische Kunststofffolienschichten handeln, also
um Kunststofffolienschichten aus demselben Material. Denkbar ist
auch, dass es sich um Kunststofffolienschichten aus einem unterschiedlichen
Material handelt, wobei dann beispielsweise auch die Schmelztemperatur
der dritten Kunststofffolienschicht 8 und der ersten Kunststofffolienschicht 2 unterschiedlich
sein können. Beide Schmelztemperaturen sind jedoch höher
als die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht 4.
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Das
flexible Schaltungssubstrat 100 weist in diesem Ausführungsbeispiel
also einen Verbund auf, der aus einer ersten Dielektrikumsebene 2,
einer Leiterebene 4 mit der eingebetteten Leiterbahnstruktur 6 besteht
und einer zweiten Dielektrikumsebene 8.
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Das
Material, aus dem die zweite Kunststofffolienschicht 4 besteht,
kann dort, wo die Kunststofffolienschicht 4 die Oberfläche
der metallischen Schicht 6 berührt, von der Struktur
her geschmolzen und abgekühlt sein, oder beispielsweise
auch eine höhere Dichte aufweisen, als Teile der zweiten
Kunststofffolienschicht 4, welche nicht in Berührung
mit der metallischen Schicht sind. Es ist auch denkbar, dass die
zweite Kunststofffolienschicht 4 dort, wo sie die Oberfläche
der metallischen Schicht 6 berührt von einem amorphen
in einen teilkristallinen Zustand umgewandelt ist.
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Ein
anderes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist beispielsweise so ausgestaltet, dass die Leiterbahnstrukturen 6 durch
einen gezielten Zuschnitt der dritten Kunststofffolie 8 nicht
vollständig eingebettet sind, so dass Leiter- bzw. Kontaktanschlüsse
zu dem Leiterbahnstrukturen 6 unbedeckt bleiben. Das flexible
Schaltungssubstrat kann an diesen unbedeckten Stellen ein metallisches
Lot mit beispielsweise bleifreiem Lot aufweisen, an das gegebenenfalls
ein elektrisches Bauteil mit dem flexiblen Schal tungssubstrates
elektrisch leitfähig angeschlossen sein kann.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines flexiblen Schaltungssubstrats
für elektrische Schaltungen gemäß der
vorliegenden Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel weist
die flexible Mehrschichtfolie 1 eine vierte Kunststofffolienschicht 12 auf,
die so angeordnet ist, dass die dritte Kunststofffolienschicht 8 zwischen
der zweiten Kunststofffolienschicht 4 und der vierten Kunststofffolienschicht 12 liegt,
wobei die vierte Kunststofffolienschicht 12 eine tiefere
Schmelztemperatur besitzt, als die dritte Kunststofffolienschicht 8.
Die vierte Kunststofffolienschicht 4 kann also die dritte
Kunststofffolienschicht 8 direkt berühren.
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In
diesem Ausführungsbeispiel weist das flexible Schaltungssubstrat
zudem eine weitere metallische Schicht 10 in der vierten
Kunststofffolienschicht 12 auf, wobei eine Oberfläche 10a der
weiteren metallischen Schicht 10 in Verbindung mit der
vierten Kunststofffolienschicht 12 ist. Die Oberfläche 10a der weiteren
Metallschicht 10 kann wiederum, analog zur oben beschriebenen
Metallschicht 6, eine Oberflächenrauhigkeit aufweisen,
die größer ist, als andere Oberflächen 10b der
weiteren metallischen Schicht 10. Des Weiteren befindet
sich eine metallische Schicht, wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
dargestellt, eingebettet in der zweiten Kunststofffolienschicht 4.
Die beiden metallischen Schichten 6, 10 können
so in dem flexiblen Schaltungssubstrat angeordnet sein, dass sie
getrennt durch die dazwischen liegenden Schichten überlappende
Bereiche aufweisen.
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Für
die zweite metallische Schicht 10, die ebenfalls als Leiterbahn
bzw. Leiterbahnstruktur ausgebildet sein kann, gilt entsprechendes,
was im Zusammenhang mit der metallischen Schicht 6 angeführt
wurde. Die Leiterbahnstrukturen, bzw. die metallischen Schichten 10 können
eine hohe Haftung in der vierten Kunststofffolienschicht 12 aufweisen.
Beispielsweise kann die Haftung 1,4 N/mm betragen. Bei den nieder
schmelzenden Kunststofffolienschichten 12 und 4 kann
es sich um identische Kunststofffolienschichten handeln, d. h. die
Kunststofffolienschichten können aus ein und demselben
Material hergestellt sein. Es ist aber auch denkbar, dass es sich
um unterschiedliche Materialien handelt, wobei die Schmelztemperatur
der vierten Kunststofffolienschicht tiefer ist, als die der dritten
Kunststofffolienschicht 8. Die Schmelztemperatur der zweiten
Kunststofffolienschicht 4 ist ihrerseits wieder geringer
als die Schmelztemperaturen der ersten 2 und dritten 8 Kunststofffolienschicht.
Insgesamt stellt das flexible Schaltungssubstrat also einen Verbund
dar, in dem eine erste Dielektrikumsebene 2 in Kontakt
ist mit einer dielektrischen Leiterebene 4, in die eine
erste metallische Leiterbahnstruktur bzw. Schicht 6 eingebettet
ist. An diese erste Leiterebene 4 schließt sich eine
zweite dielektrische Ebene 8 an, auf die eine zweite Leiterebene 12 angeordnet
ist, wobei eine zweite metallische Schicht bzw. Leiterbahnstruktur 10 zumindest
teilweise in Verbindung mit der zweiten Leiterebene 12 ist.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel, welches in 5 dargestellt
ist, kann beispielsweise das flexible Schaltungssubstrat, wie es
in 4 dargestellt wurde, zusätzlich Kontaktlöcher 14 in
der dritten Kunststofffolienschicht 8 und teilweise in
der zweiten 4 und vierten 12 Kunststofffolie aufweisen,
welche mit einem leitfähigen Material 16, ausgefüllt
sind. Bei dem leitfähigen Material kann es sich beispielsweise um
eine Polymerleitpaste 16 handeln. Durch das mit einem leitfähigen
Material 16 gefüllte Kontaktloch 14 wird
also eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der metallischen
Schicht 6 und der weiteren metallischen Schicht 10 hergestellt.
Auf diese Art und Weise können also mehrere Metallisierungsebenen mit
elektrisch leitenden Durchkontaktierungen erzeugt werden.
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Das
Kontaktloch 14 kann so ausgebildet sein, dass die Leiterbahnen
bzw. die beiden metallischen Schichten 6 und 10 über
ein in dem Kontaktloch eingebrachtes leitfähiges Material
elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Das in dem Kontaktloch
befindliche elektrisch leitfähige Material 16 steht
also in Kontakt zu einem Teil der Oberfläche der metallischen
Schicht 6 und einem Teil der Oberfläche der weiteren
metallischen Schicht 10, wodurch sich ein elektrisch leitender
Pfad zwischen der weiteren Metallschicht 10 und der Metallschicht 6 ergibt.
Das Kontaktloch zwischen den Metallisierungsschichten 10, 6 muss
nicht senkrecht ausgebildet sein, sondern kann auch eine andere
Gestalt annehmen, solange durch ein in das Kontaktloch eingebrachtes
leitfähiges Material eine leitende Verbindung zwischen
den Metallisierungsebenen hergestellt wird.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen. Das flexible Schaltungssubstrat
weist in diesem Ausführungsbeispiel fünf Kunststofffolienschichten
auf, wobei die ersten vier Kunststofffolienschichten so aufgebaut
und angeordnet sind, wie es im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
in 5 beschrieben wurde, weshalb hier keine nochmalige
Beschreibung dieser Schichten erfolgt. Die fünfte Kunststofffolienschicht 24 ist
in diesem Ausführungsbeispiel auf der vierten Kunststofffolienschicht 12 angeordnet.
Sie kann also in direktem Kontakt zur vierten Kunststofffolienschicht
stehen, bzw. diese direkt berühren. Die fünfte
Kunststofffolienschicht 24 weist in diesem Ausführungsbeispiel
eine höhere Schmelztemperatur, als die vierte Kunststofffolienschicht 12 auf.
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel in 5 ist
die weitere metallische Schicht 10 in der vierten Kunststofffolienschicht 12 eingebettet
und ein Kontaktloch 14 weist eine metallisch feste Verbindung
zwischen der metallischen Schicht 6 und der weiteren metallischen
Schicht 10 auf, wobei die metallische Verbindung 18 in
dem Kontaktloch 14 aus einem anderen metallisches Material
bestehen kann, als die metallische Schicht 6 und die weitere metallische
Schicht 10. Bei der metallischen Verbindung 18 kann
es sich beispielsweise um eine gelötete oder geschweißte
Verbindung zwischen den beiden metallischen Schichten 6 und 10 handeln.
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In
dem Ausführungsbeispiel zu 6 ist also ein
flexibles Schaltungssubstrat dargestellt, bei dem eine metallische
Schicht 6 in der zweiten Kunststofffolienschicht 4 und
die weitere metallische Schicht 10, welche in der vierten
Kunststofffolienschicht 12 angeordnet ist, über
eine metallische Verbindung 18 in einem Kontaktloch 14,
welches in der dritten Kunststofffolienschicht 8 und teilweise
in der zweiten 4 und vierten Kunststofffolienschicht 12 ausgebildet ist,
metallisch fest, und elektrisch leitend verbunden sind. Bei den
metallischen Verbindungen kann es sich um gelötete oder
geschweißte Verbindungen aus entsprechenden metallischen
Materialien handeln. In diesem Ausführungsbeispiel kann
die weitere metallische Schicht 10 vollständig
in der vierten Kunststofffolienschicht, der niedrig schmelzenden Kunststofffolienschicht 12,
eingebettet sein.
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Eine
elektrisch leitende Verbindung kann, wie in einem anderen Ausführungsbeispiel
in 7 dargestellt ist, beispielsweise auch durch metallisch leitfähige
Mikrostifte 20, die so in ein flexibles Schaltungssubstrat 100 eingefügt
werden, dass sie sowohl eine metallische Schicht 6 als
auch eine weitere metallische Schicht 10 durchdringen und
dadurch einen elektrisch leitenden Kontakt zwischen den beiden metallischen
Schichten 6 und 10 herstellt. Die metallischen
Schichten 6 und 10 können beispielsweise wieder
Leiterbahnstrukturen sein und das flexible Schaltungssubstrat 100 kann,
wie in 7 gezeigt, beispielsweise vier Kunststofffolienschichten
aufweisen, die wie im Zusammenhang mit der Beschreibung zu 4 beschrieben
ist, ausgebildet sind. Die elektrisch leitfähigen Mikrostifte 20 können
das flexible Schaltungssubstrat 100 vollständig
oder zumindest teilweise durchdringen, so dass ein elektrischer Kontakt
zwischen den verschiedenen Metallisie rungsebenen hergestellt werden
kann. Bei den elektrisch leitfähigen Stiften 20 kann
es sich beispielsweise um metallische Mikrostifte handeln, wie z.
B. Popnieten. Die metallischen Mikrostifte 20 können
in dem flexiblen Schaltungssubstrat ortsfest und unverrückbar
angebracht sein. Dazu können die Mikrostifte 20, Schrauben
oder Nägeln entsprechend einen Kopf 20a aufweisen
und an ihrem anderem Ende 20b ebenfalls eine Verbreiterung 20b aufweisen,
so dass die Mikrostifte 20 in dem flexiblen Schaltungssubstrat fest
angeordnet sind. Der elektrisch leitfähige Stift 20 durchdringt
also in diesem Ausführungsbeispiel die erste bis vierte
Kunststofffolienschicht 2, 4, 8, 12,
sowie die metallische Schicht 6 und die weitere metallische
Schicht 10.
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Anhand
der oben aufgeführten Ausführungsbeispiele ist
deutlich, dass ein flexibles Schaltungssubstrat für elektrische
Schaltungen weitere Schichten bzw. Kunststofffolienschichten oder
andere flexible Zwischenschichten aufweisen kann, ohne von der Idee,
der in dieser Erfindung dargestellten Vorrichtung und des Verfahrens
abzuweichen. Das heißt, es ist unter anderem auch denkbar,
ein flexibles Schaltungssubstrat mit mehr als zwei Leiterebenen
bzw. Leiterbahnstrukturebenen aufzubauen, wobei die Leiterbahnen
vollständig in oder zumindest teilweise jeweils in einer
Kunststofffolienschicht angeordnet sind, die eine Schmelztemperatur
aufweist, die niedriger bzw. tiefer ist, als die Schmelztemperaturen
der Kunststofffolienschichten, zwischen denen die Kunststofffolienschicht
mit den Leiterbahnstrukturen angeordnet ist.
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Das
flexible Schaltungssubstrat 100 für elektrische
Schaltungen kann so ausgebildet sein, dass es gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel ferner ein elektrisches Schaltungselement
aufweist, das mit einer der metallischen Schichten 6, 10 elektrisch
verbunden ist. Bei dem elektrischen Schaltungselement kann es sich
beispielsweise um ein kapazitives, ein induktives oder ein resistives
Schaltungselement handeln. Das flexible Schaltungssubstrat kann über seine
metallischen Schichten 6, 10 elektrische Einrichtungen
verbinden, so dass diese uni- oder bidirektionale elektrische Signale
austauschen können.
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Wie
in einem Ausführungsbeispiel in den 8a, b
dargestellt ist, weist das Verfahren zur Herstellung eines flexiblen
Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen ein Einprägen 55 eines
Abschnittes 6 einer metallischen Prägefolie 5 in
eine zweite Kunststofffolienschicht 4 einer flexiblen Mehrschichtfolie 1 auf,
die zwei unterschiedliche Kunststofffolienschichten aufweist, wobei
die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht 4 tiefer
ist, als die Schmelztemperatur einer ersten Kunststofffolienschicht 1.
Das Einprägen 55 erfolgt unter Anwendung von Kraft
und Wärme auf den Abschnitt 6, der Prägefolie 5,
so dass mindestens eine Oberfläche 6a der metallischen
Schicht 6 in Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 ist.
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Wie
in Bild 8a dargestellt ist, kann das Einprägen 55 mit
einem Prägestempel 60 erfolgen, dessen Prägeform
einer Form des Abschnitts 6 entspricht.
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In
einem Ausführungsbeispiel zu dem Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen
kann der Schritt des Einprägens 55 also ein Aufdrücken
eines Prägestempels 60, dessen Prägeform
einer Form des Abschnitts 6 entspricht, auf die metallische
Prägefolie 5 umfassen, wodurch ein Ausstanzen
des Abschnitts 6 aus der metallischen Prägefolie 5 durchgeführt
wird. Dabei wird gleichzeitig unter Anwendung von Kraft und Wärme
auf den Abschnitt 6 mindestens eine Oberfläche 6a der
metallischen Schicht 6 in Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 gebracht.
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In
weiteren Ausführungsbeispielen zum Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen
kann das Einprägen 55 eines Abschnitts einer metallischen
Prägefolie als ein Heißprägen durchgeführt
werden. Das heißt, mit Hilfe einer Heißprägetechnik
kann ein Abschnitt einer metallischen Prägefolie auf eine
zweite niedrig schmelzende Kunststofffolienschicht 4 aufgebracht
werden, so dass mindestens eine Oberfläche der metallischen
Schicht in Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 ist.
Die Verbindung, die dabei erzielt werden kann, kann sich durch eine
hohe Haftkraft der metallischen Schicht bzw. der Leiterbahn auf
der Kunststofffolienschicht auszeichnen.
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Durch
das Einprägen eines Abschnittes 6 einer metallischen
Prägefolie 5 kann also ein flexibles Schaltungssubstrat,
beispielsweise wie in 1 dargestellt ist, hergestellt
werden.
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In
den 9a bis 9b ist
eine weitere Möglichkeit zur Herstellung eines flexiblen
Schaltungssubstrates dargestellt. Beispielsweise kann eine Kupferheißprägefolie 5,
welche aus einer Kupferschicht 5b besteht und eine Haft-
bzw. Klebeschicht 5a aufweist, welche eine hohe Rauhigkeit
besitzt, auf eine Mehrschichtfolie 1, mit einer ersten Kunststofffolienschicht 2,
die als Trägerschicht fungiert, aus einem hitzebeständigen
Polymer, wie beispielsweise Polyethylenteraphtalat (PET) und eine aufschmelzbare
Polymerschicht 4 heißgeprägt werden.
Durch einen strukturierten Prägestempel kann ein entsprechend
strukturiertes Leiterbahnlayout, wie bei der Heißprägetechnik
bekannt, aus der Kupferheißprägefolie 5 ausgestanzt
und auf die Mehrschichtfolie 1 übertragen werden.
Der strukturierte Prägestempel ist in der 9a bis 9b nicht
dargestellt. Die Prägetemperatur, welche von der Aufschmelztemperatur
der Polymerschicht 4 abhängig ist, beträgt
beispielsweise 130°C am Heißprägestempel,
die Prägekraft ist von der Fläche des zu übertragenden
Layouts abhängig. Die flexible Mehrschichtfolie 1 ist
nach dem Prägevorgang in ihrer Form praktisch unverändert
und es ergibt sich ein flexibles Schaltungssubstrat 100,
wie in 9b dargestellt. Die eingeprägten Leiterbahnstrukturen 6 weisen
eine hohe Haftung auf der zweiten Kunststofffolienschicht 4 auf.
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Wie
in 9b schematisch dargestellt, kann der Abschnitt
der metallischen Prägefolie 6 eine aufgeraute
Oberfläche 6a aufweisen, so dass beim Einprägen
ein inniger Kontakt zwischen der metallischen Schicht und der zweiten
Kunststofffolienschicht 4 erzielt werden kann.
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In
Ausführungsbeispielen zu dem Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates kann also das Einprägen 55 so
durchgeführt werden, dass eine aufgeraute Oberfläche 6a eines
Abschnittes einer metallischen Prägefolie, welche eine
größere Oberflächenrauhigkeit aufweist
als andere Oberflächen des Abschnitts einer metallischen
Prägefolie, in inniger Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht
gebracht wird, während die anderen Oberflächen
nicht in Kontakt mit der zweiten Kunststofffolienschicht sind.
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Das
Einprägen kann beispielsweise so durchgeführt
werden, dass eine Kraft- und Wärmeeinwirkung gezielt so
erfolgt, dass mindestens die Dicke der aufgerauten metallischen
Schicht 6a in die bei tieferen Temperaturen schmelzende,
zweite Kunststofffolienschicht 4 eingebracht wird.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel kann das Heißprägen 55 so
durchgeführt werden, dass der Prägestempel und/oder
die metallische Prägefolie beim Heißprägen
eine Temperatur aufweisen, die kleiner ist, als die Schmelztemperatur
der ersten Kunststofffolienschicht 2 und die größer
oder gleich ist als die Schmelztemperatur der zweiten Kunststofffolienschicht 4.
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In
den 10a, b ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
zum Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates
schematisch dargestellt. Ein flexibler Schaltungsträger
bzw. ein flexibles Schaltungssubstrat 100a mit Leiterbahnstrukturen 6 wird
hergestellt, wie es im Zusammenhang mit Bild 9 beschrieben
worden ist. Auf diesem Schaltungsträger 100a wird
eine weitere flexible Mehrschichtfolie 1a derart auflaminiert,
dass eine aufschmelzbare Kunststofffolienschicht 4b zur
Leiterebene bzw. zur aufschmelzbaren Schicht 4a des flexiblen
Schaltungsträgers 100a hinweist. Die flexible
Mehrschichtfolie 1a weist, wie oben beschrieben, eine erste Kunststofffolienschicht 8 auf,
welche eine höhere Schmelztemperatur besitzt, als die zweite
Kunststofffolienschicht 4b. Die flexible Mehrschichtfolie 1a kann
dann mit dem flexiblen Schaltungsträger 100a beispielsweise
mit einem planen, also unstrukturierten, Heißprägestempel
bei beispielsweise einer Stempeltemperatur von 130°C und
einer Temperatur des Schaltungsträgers 100a von
ebenfalls 130°C verpresst bzw. verschweißt oder
auflaminiert werden. Man erhält also einen festen Verbund,
bestehend aus einer ersten Kunststofffolienschicht bzw. Dielektrikumsebene 2,
einer zweiten Kunststofffolienschicht 4, die aus den Kunststofffolienschichten 4a und 4b des
flexiblen Schaltungsträgers 100a bzw. der flexiblen
Mehrschichtfolie 1a hervorgeht. Diese zweite Kunststofffolienschicht 4 weist,
wie in 10b zu sehen ist, nun die vollständig
in dieser Schicht eingebettete Leiterebene bzw. metallische Schicht 6 auf.
In Verbindung mit der zweiten Kunststofffolienschicht 4 befindet
sich die dritte Kunststofffolienschicht 8. Die Kunststofffolienschichten 8 und 2 weisen
einen höheren Schmelzpunkt auf, als die zweite Kunststofffolienschicht 4.
Bei dem Verfahren zur Herstellung dieses flexiblen Schaltungssubstrates
wird wieder die Tatsache ausgenutzt, dass der flexible Schaltungsträger 100a und
die flexible Mehrschichtfolie 1a jeweils über ihre
niedrig schmelzende Kunststofffolienschichten 4a bzw. 4b miteinander
verschweißt werden, während die höher
schmelzenden Kunststofffolien 8 bzw. 2 die mechanische
Stabilität des flexiblen Schaltungssubstrates gewährleisten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform kann durch einen
gezielten Zuschnitt mit Aussparungen in der flexiblen Mehrschichtfolie 1a beim
Einprägen die metallischen Leiterbahnen 6 nur so
weit eingebettet werden, dass Leiteranschlüsse unbedeckt
bleiben. Diese können dann durch eine selektive Auftragung
eines metallischen Lotes mit beispielsweise bleifreiem Lot versehen
werden.
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In
den 11a bis 11d ist
eine weitere Möglichkeit zur Herstellung eines flexiblen
Schaltungssubstrates dargestellt. Ausgehend von einem flexiblen
Schaltungssubstrat 100a mit einer Leiterbahnstruktur 6,
dessen Herstellung beispielsweise im Zusammenhang mit 9 erläutert
wurde, wird eine weitere flexible Mehrschichtfolie 1a auflaminiert.
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel, welches in 10 beschrieben
wurde, weist in diesem Ausführungsbeispiel die Trägerschicht 8,
also die Kunststofffolienschicht mit der höheren Schmelztemperatur,
zu der Leiterebene 4 bzw. der zweiten Kunststofffolienschicht 4 des
flexiblen Schaltungssubstrate hin. In diesem Ausführungsbeispiel
erfolgt die Verpressung der flexiblen Mehrschichtfolie 1a und
der des flexiblen Schaltungssubstrates 100a wieder mit
einem planen Heißprägestempel, wobei die Stempeltemperatur
beispielsweise 170°C beträgt und die Temperatur
einer Schaltungsträgeraufnahme (nicht gezeigt in 11a), in der das flexible Schaltungssubstrat 100a während
des Heißpressens angeordnet ist, eine geringere Temperatur
von beispielsweise 130°C aufweist. Nach dem Verpressen
erhält man, so wie in 11b dargestellt,
einen Verbund 100b aus vier Kunststofffolienschichten 2, 4, 8, 12,
wobei sich eine metallische Schicht 6 bzw. ein Abschnitt
einer metallischen Prägefolie in der zweiten nieder schmelzenden
Kunststofffolienschicht 4 befindet. Der Mehrschichtfolienverbund 100b weist
nun auf einer seiner Oberflächen, die, bei niedriger Temperatur schmelzende,
vierte Kunststofffolienschicht 12 auf. In einem weiteren
Schritt 66 kann nun durch einen strukturierten Prägestempel, ähnlich
wie es im Zusammenhang mit den 9a, b
dargestellt wurde, ein entsprechendes Leiterbahnlayout aus einer
Kupferheißprägefolie 5 mit ihrer aufgerauten
Oberfläche 5a bzw. mit ihrer Klebeschicht 5a ausgestanzt
und auf den Folienverbund 100b aufgeprägt werden.
Das heißt, eine weitere metallische Schicht 10 bzw.
ein weiterer Abschnitt einer metallischen Prägefolie kann unter
Anwendung von Kraft und Wärme in die vierte Kunststofffolienschicht 12,
die eine niedrigere Schmelztemperatur als die darunter liegende
dritte Kunststofffolienschicht 8 aufweist, eingebracht
werden. Die Prägetemperatur, welche von der Aufschmelztemperatur
der Polymerschicht 12 abhängig ist, kann beispielsweise
130°C am Heißprägestempel betragen. Die
Prägekraft ist wiederum von der Fläche des von
dem Prägestempel auf die vierte Kunststofffolienschicht 12 zu übertragende
Leiterbahnlayout abhängig. Auch die Leiterbahnstrukturen 10 weisen
eine hohe Haftung in der vierten Kunststofffolienschicht 12 auf,
welche beispielsweise 1,4 N/mm betragen kann.
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Eine
weitere Möglichkeit zur Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates
für elektrische Schaltungen ist in den 12a bis 12d schematisch
dargestellt. Ausgehend von einem flexiblen Schaltungssubstrat 100a,
dessen Herstellung, beispielsweise in Zusammenhang mit 9 erklärt
wurde, werden Kontaktlöcher 14 ausgebildet. Dazu
werden in der ersten Kunststofffolienschicht 8 und teilweise
in der zweiten Kunststofffolienschicht 12 bis zu den Leiterbahnstrukturen 10 Öffnungen
in den Kunststoff eingebracht. Diese Öffnungen 14 bzw.
Kontaktlöcher reichen also bis zu der in der Kunststofffolienschicht
eingebrachten Seite der der metallischen Leiterbahnstruktur 10.
Die Kontaktlöcher oder Öffnungen 14 können
beispielsweise mittels eines im ultravioletten Spektralbereich emittierenden
(UV-)Lasers erzeugt werden, wobei dessen Energieeintrag so gewählt
sein kann, dass der Materialabtrag in den Kunststofffolien beim
Erreichen der metallischen Leiterbahnstruktur 10 automatisch
stoppt. Es findet also kein merklicher Materialabtrag der metallischen Schicht
statt. Anschließend können dann in die Öffnungen 14 des
flexiblen Schaltungssubstrates 100a bzw. des Folienverbundes
beispielsweise mittels eines Dispensers, eine Polymerleitpaste 16 in
der Weise eingebracht werden, so dass die Füllung annähernd
bündig oder geringfügig überstehend mit
der Rückseite des Folienverbundes 100a, also mit
der höher schmelzenden Kunststofffolienschicht 8,
abschließt. Die Polymerleitpaste kann anschließend
bei einer Temperatur von beispielsweise 120°C für
eine Stunde ausgehärtet werden.
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Es
ist auch denkbar, dass andere leitfähige Materialien verwendet
werden, um das Kontaktloch entsprechend zu füllen. Der
so vorbereitete Folienverbund 100a wird dann, wie in 12c gezeigt, derart mit einem weiteren flexiblen
Schaltungssubstrat 100b verpresst 72, dass die
mit der Polymerleitpaste gefüllten Öffnungen bzw.
Kontaktlöcher 14 auf Teile der Leiterbahnstruktur 6 positioniert
werden. Die Verpressung 72 des flexiblen Schaltungssubstrates 100a mit
dem flexiblen Schaltungssubstrat 100b erfolgt in diesem
Fall mit einem planen Heißprägestempel bei einer
Stempeltemperatur von beispielsweise 170°C und einer Temperatur
von 130°C, welche eine Aufnahmeeinrichtung für
den flexiblen Schaltungsträger 100b (nicht gezeigt
in 12a bis 12d),
aufweist. Man erhält also ein flexibles Schaltungssubstrat 100 mit
einer flexiblen Mehrschichtfolie, die vier Kunststofffolienschichten 2, 4, 8 und 12 aufweist,
sowie zwei Metallschichten 6 und 10, die über
ein in Kontaktlöcher 14 eingebrachtes leitfähiges
Material 16 elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
Der flexible Schaltungsträger 100 weist also einen
Aufbau der Form erstes Dielektrikum/erste Leiterebene/zweites Dielektrikum/zweite
Leiterebene auf, bei dem die einzelnen Leiterebenen mittels Durchkontaktierungen 14 elektrisch
leitend miteinander verbunden sind.
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Das
Zusammenfügen der flexiblen Schaltungssubstrate 100a und 100b zu
dem flexiblen Schaltungsträgersubstrat 100 erfolgt
unter Kraft und Wärme mit einem planen Prägestempel,
so dass ein Abschnitt einer metallischen Prägefolie 6 in
die zweite Kunststofffolienschicht 4 so eingepresst wird,
dass diese in die zweite Kunststofffolienschicht 4 eingebettet
wird. Das heißt, die Leiterbahnstruktur 6 bzw. die metallische
Schicht 6 kann von dem Material der Kunststofffolie 4 vollständig
umgeben sein, außer an den Stellen, an denen die Leiterbahnstruktur 6 in elektrischem
Kontakt mit dem elektrisch leitfähigen Material 16 steht, über
das eine elektrisch leitende Verbindung zu der Leiterbahnstruktur 10 hergestellt wird.
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In
den 13a bis 13h ist
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein flexibles Schaltungssubstrat, nach
den jeweils einzelnen Verfahrensschritten zur Herstellung des flexiblen
Schaltungssubstrates dargestellt. Ein flexibles Schaltungssubstrat 100a,
welches, beispielsweise, wie es im Zusammenhang mit den 8a,
b oder 9a, b detailliert erläutert
wurde, hergestellt wurde, wird mit einer weiteren flexiblen Mehrschichtfolie 1a verschweißt.
Das Aufbringen 64 bzw. Verschweißen oder Auflaminieren
erfolgt derart, dass die hitzebeständige Trägerschicht 8 zur
Leiterebene bzw. der niedrig schmelzenden Kunststoffschicht 4 des
flexiblen Schaltungssubstrates 100a hinweist. Die flexible
Mehrschichtfolie 1a und das flexible Schaltungssubstrat 100a werden
dann, wie in Zusammenhang mit 11 bereits
erläutert wurde, mit einem planen Heißprägestempel
derart verpresst, dass sich, bei einer beispielhaften Stempeltemperatur
von 170°C und einer Temperatur von 130°C, auf
die eine Substrataufnahme (nicht gezeigt in 13a)
für einen flexiblen Schaltungsträger gebracht
wird, ein Mehrschichtfolienverbund 100b, wie in 13b gezeigt, ergibt. Die Aufnahme für
den flexiblen Schaltungsträger kann eine mechanische Einrichtung
bzw. Halterung sein, die während des Heißprägens 64 auf
eine bestimmte Temperatur, z. B. 130°C, erwärmt
wird. Das flexible Schaltungssubstrat 100a kann also auf
dieser Schaltungsträgeraufnahmeeinrichtung zum Heißpressen
angeordnet sein.
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Wie
in 13b dargestellt, weist der Folienverbund 100b vier
Kunststofffolienschichten auf, wobei in der zweiten Kunststofffolienschicht 4 die
metallische Schicht 6 voll ständig eingebettet
ist, und wobei die oberste Schicht des Folienverbundes 100b die vierte
Kunststofffolienschicht 12 bildet, welche bei einer tieferen
Temperatur schmilzt, als die dritte Kunststofffolienschicht 8.
In einem weiteren Schritt 68 wird, wie in 13c dargestellt ist, von der Oberseite des Folienverbundes Öffnungen
bzw. Kontaktlöcher 14 in die vierte, dritte und
teilweise in die zweite Kunststofffolienschicht eingebracht, so
dass durch das Kontaktloch Teile einer Oberfläche 6a der
metallischen Schicht bzw. der Leiterbahnstruktur 6 freigelegt
werden. Diese Öffnungen 14 können beispielsweise durch
einen UV-Laser erzeugt werden, wobei der Energieeintrag wieder so
gewählt werden kann, dass der Materialabtrag der Kunststofffolienschichten 12, 8, 4 beim
Erreichen der Oberfläche 6a der metallischen Leiterbahnstruktur 6 automatisch
stoppt. In einem weiteren Schritt 66, kann nun durch einen
strukturierten Heißprägestempel, wie in 13d dargestellt, ein weiteres Leiterbahnlayout
aus einer Kupferheißprägefolie 5 ausgestanzt
und auf den Folienverbund 100b derart aufgeprägt
werden, dass die Öffnungen der Kontaktlöcher 14 in
der vierten Kunststofffolienschicht 12 durch eine weitere
metallische Schicht 10, wie in 13e gezeigt,
verschlossen werden. Das heißt, der flexible Folienverbund 100c weist
in diesem Herstellungsstadium vier Kunststofffolienschichten auf,
sowie zwei Metallisierungsschichten 6 und 10,
zwischen denen sich Kontaktlöcher 14 befinden,
die in diesem Herstellungsstadium nicht gefüllt sind.
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Wie
in 13f gezeigt ist, können
dann beispielsweise mittels Schweißtechniken wie Widerstandsschweißen
die metallischen Schichten bzw. Leiterstrukturen 10 und 6 durch
die Bildung einer metallische Verbindung 18 miteinander
verbunden werden. Bei dieser Verbindung 18 handelt es sich
um eine metallische feste Verbindung zwischen den Leiterbahnstrukturen 6 und 10,
die beispielsweise mit Hilfe von Schweißverfahren hergestellt
werden kann. Analog zu dem im Zusammenhang mit 10 beschriebenen
Vorgehen, kann dann auf den Folienverbund 100c eine weitere
flexible Mehr schichtfolie 1b so aufgebracht 62 werden,
dass die Leiterstruktur 10 vollständig in der
vierten Kunststofffolienschicht 12 eingebettet ist und
darüber eine fünfte 24, bei einer höheren
Temperatur als die vierte Kunststofffolienschicht 12 schmelzende
Kunststofffolienschicht angeordnet ist. Das Aufbringen 62 kann
wieder durch ein Heißprägen mit einem planen Prägestempel
erfolgen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel zum Verfahren zur Herstellung
eines flexiblen Schaltungssubstrates für elektrische Schaltungen
ist in den 14a bis 14b dargestellt.
Ausgehend von einem flexiblen Schaltungsträger 100,
dessen Herstellung im Zusammenhang mit der Beschreibung zu den 11a bis 11d erläutert
wurde, werden zwei metallische Schichten bzw. Leiterbahnstrukturen 6 und 10,
elektrisch leitend verbunden. An den Stellen, wo die Leiterbahnstruktur 6 in
der ersten Leiterebene 4 und die Leiterbahnstruktur 10 in
der zweiten Leiterebene 12 miteinander elektrisch verbunden
werden sollen, werden mittels einer geeigneten Vorrichtung metallische
Mikrostifte 20, wie z. B. Popnieten, in das flexible Schaltungssubstrat 100 eingedrückt. Konstruktionsbedingt
sitzen die Mikrostifte 20 nach ihrem Einpressen unverrückbar
fest und stellen die elektrisch leitende Verbindung zwischen den
Leiterbahnstrukturen 6 der ersten Leiterebene 4 (isolierende,
nieder schmelzende zweite Kunststofffolienschicht) und der Leiterbahnstruktur 10 in
der zweiten Leiterebene 12 (vierte isolierende, nieder
schmelzende Kunststofffolienschicht) dar.
-
Bei
den metallischen Mikrostiften 20 kann es sich beispielsweise
um Nieten handeln oder auch andere Stifte aus einem elektrisch leitfähigem
Material, so dass eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den
Leiterbahnstrukturen 6 und 10 hergestellt werden
kann. Das Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schaltungssubstrates
kann also ein Durchstoßen 78 des flexiblen Schaltungssubstrates
aufweisen, so dass elektrisch leitfähige Stifte, mit denen
das flexible Schaltungssubstrat durchstoßen wird, ortsfest
in dem flexiblen Schaltungssubstrat angeordnet sind, wobei durch
die elektrisch leitfähigen Stifte 20 eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen den Leiterbahnstrukturen 6 und 10 hergestellt
werden kann. Die Mikrostifte können beispielsweise Köpfe 20a bzw.
Verbreiterungen 20b aufweisen, so dass eine ortsfeste Verbindung
der elektrisch leitfähigen Stifte mit dem flexiblen Schaltungssubstrat
gewährleistet ist.
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Gemäß den
obigen Ausführungsbeispielen lassen sich weitere flexible
Schaltungssubstrate mit elektrischen Schaltungen herstellen, wenn
entsprechend weitere Leiterbahnebenen bzw. Kunststofffolienschichten
angefügt werden.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das flexible Schaltungssubstrat
so ausgebildet, dass es über Leiterbahnen, die in dem flexiblen
Schaltungssubstrat eingebettet sind, elektrische Bauteile, welche
im elektrisch leitenden Kontakt zu einer Leiterbahnstruktur des
flexiblen Schaltungssubstrates stehen, elektrisch miteinander verbindet.
-
Wie
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung zeigen,
kann die Erzeugung gedruckter flexibler Schaltungen mittels Heißprägetechnik
sehr vielseitig angewendet werden. In einem Ausführungsbeispiel
können einseitig flexible Schaltungen mit einer Dielektrikumsebene
und einer Leiterebene hergestellt werden. Der Schichtaufbau des
flexiblen Schaltungsträgers kann also eine Dielektrikumsebene
und eine Leiterebene aufweist. In einem anderen Ausführungsbeispiel
zur vorliegenden Erfindung wird eine Leiterebene, die eine metallische
Leiterbahnstruktur aufweist, zwischen zwei Dielektrikumslagen eingebettet.
Das flexible Schaltungssubstrat weist also in diesem Fall einen
Aufbau: erste Dielektrikumsebene/Leiterebene/zweite Dielektrikumsebene
auf. In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind beispielsweise
nur die Anschlusskontakte zu der Leiterebene in einer der Dielektrikumsebenen
ausgespart, so dass eine elektrische Verbindung zu einer externen,
nicht in dem flexiblen Schal tungsträger angeordneten elektrischen
Bauteil leicht hergestellt werden kann. Dies kann beispielsweise
in der Art und Weise geschehen, dass auf einen Folienverbund, der eine
Dielektrikumsebene und eine Leiterebene aufweist, eine weitere vorgeschnittene
oder vorgestanzte Dielektrikumslage mit einem unstrukturierten Heißprägestempel
unter Hitze und Druck auflaminiert wird.
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In
anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung
weist der flexible Schaltungsträger bzw. das flexible Schaltungssubstrat
einen Schichtaufbau der Form: erste Dielektrikumsebene/erste Leiterebene/zweite
Dielektrikumsebene/zweite Leiterebene auf. Das heißt, in
Ausführungsbeispielen zur vorliegenden Erfindung ist auch die
Erzeugung flexibler Mehrlagenschaltungsträger gezeigt,
wie sie beispielsweise in Form von mehrlagigen Leiterplatten eingesetzt
werden können. Die Realisierung dieses Aufbaus kann in
der Form erfolgen, dass auf den zuvor beschriebenen Aufbau der Form: erste
Dielektrikumsebene/Leiterebene/zweite Dielektrikumsebene eine weitere
Metallisierungslage mittels Heißprägetechnik aufgeprägt
wird. Wird eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Leiterebenen,
die die Leiterbahnstrukturen aufweisen, benötigt, so kann
dies auf verschiedene Weise realisiert werden. Beispielsweise können
die Verbundebene erste Dielektrikumsebene/erste Leiterebene und
die Verbundebene zweite Dielektrikumsebene/zweite Leiterebene zunächst
separat hergestellt werden. Mittels Lasertechnik kann dann beispielsweise
die Verbundebene zweite Dielektrikumsebene/zweite Leiterebene das
Dielektrikum an relevanten Stellen bis zur Leiterebene bzw. bis
zur Leiterbahnstruktur entfernt werden. Die Öffnungen in
der Dielektrikumsebene können dann beispielsweise mit Polymerleitpaste
gefüllt werden. Nach Aushärten der Polymerleitpaste
werden die Verbünde erste Dielektrikumsebene/erste Leiterebene
und zweite Dielektrikumsebene/zweite Leiterebene mit einem unstrukturierten
Heißprägestempel unter Hitze und Druck miteinander
verpresst.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel wird gezeigt, dass die
erste und zweite Leiterebene eines Vierschichtaufbaus (erstes Dielektrikum/erste
Leiterebene/zweites Dielektrikum/zweite Leiterebene) nach dessen
Fertigstellung durch Stifte oder Nieten elektrisch leitend miteinander
verbunden werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
feine Kontaktierungsstifte an den Stellen, wo die beiden Leiterebenen
bzw. Leiterbahnstrukturen verbunden werden sollen, in den Verbund
bzw. in das flexible Schaltungssubstrat eingedrückt werden.
In einem anderen Ausführungsbeispiel ist gezeigt, dass die
Leiterbahnen durch Schweiß- oder Lötverfahren miteinander
verbunden werden können.
-
- 1
- Flexible
Mehrschichtfolie
- 1a
- eine
weitere flexible Mehrschichtfolie
- 1b
- eine
weitere flexible Mehrschichtfolie
- 2
- erste
Kunststofffolienschicht
- 4
- zweite
Kunststofffolienschicht
- 4a
- eine
andere zweite Kunststofffolienschicht
- 4b
- eine
andere zweite Kunststofffolienschicht
- 5
- metallische
Prägefolie
- 5a
- aufgeraute
Oberfläche der metallischen Schicht
- 5b
- andere
Oberfläche der metallischen Schicht
- 6
- metallische
Schicht bzw. Abschnitt der metalli-schen Prägefolie oder
Leiterbahn
- 6a
- aufgeraute
Oberfläche der metallischen Schicht bzw. des Abschnitts
der metallischen Prägefolie
- 6b
- andere
Oberfläche der metallischen Schicht bzw. des Abschnitts
der metallischen Prägefolie
- 8
- dritte
Kunststofffolienschicht
- 10
- weitere
metallische Schicht bzw. weiterer Abschnitt der metallischen Prägefolie
- 10a
- aufgeraute
Oberfläche der weiteren metallischen Schicht bzw. des weiteren
Abschnitts der metallischen Prägefolie
- 10b
- andere
Oberfläche der weiteren metallischen Schicht bzw. des weiteren
Abschnitts der metallischen Prägefolie
- 12
- vierte
Kunststofffolienschicht
- 14
- Kontaktloch
- 16
- elektrisch
leitfähiges Material
- 18
- metallische
Verbindung
- 20
- elektrisch
leitfähiger Stift bzw. metallischer Mikrostift
- 20a,
b
- Verbreiterungen
des metallischen Mikrostiftes
- 24
- fünfte
Kunststofffolienschicht
- 55
- Einprägen
bzw. Heißprägen
- 60
- Prägestempel
- 62
- Aufbringen
einer flexiblen Mehrschichtfolie auf ein flexibles Schaltungssubstrat
- 64
- ein
weiteres Aufbringen einer flexiblen Mehrschichtfolie auf ein flexibles
Schaltungssubstrat
- 66
- zweites
Einprägen bzw. zweites Heißprägen
- 68
- Ausbilden
eines Kontaktloches
- 70
- Einbringen
eines elektrisch leitfähigen Materials in das Kontaktloch
- 72
- elektrisches
Verbinden der metallischen Schicht und der weiteren metallischen Schicht über
ein elektrisch leitendes Material in einem Kontakt
- loch
-
- 74
- metallisches
Verbinden der metallischen Schicht und der weiteren metallischen Schicht über
ein Kontaktloch
- 78
- Einbringen
eines elektrisch leitfähigen Stiftes in das flexible Schaltungssubstrat
- 100
- flexibles
Schaltungssubstrate
- 100a
- ein
weiteres flexibles Schaltungssubstrat
- 100b
- ein
weiteres flexibles Schaltungssubstrat
- 100c
- ein
weiteres flexibles Schaltungssubstrat
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Abschlussbericht
AiF-Vorhaben Nr. 14176N: Innovative Folien für die Heißpräge-MID-Technik, 2006 [0004]
- - Abschlussbereicht BMBF-Vorhaben FKZ 02PP2011–18:
Automatisierte Fertigungslinie für Heißpräge-MID-Baugruppen
(AHMID). 2002 [0004]
- - Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen
3-D MID e. V.: 3D-MID-Technologie, ISBN 3-446-22720-2, Carl Hanser
Verlag, München 2004 [0004]
- - Pojtinger A.. Erfahrungen in der Serienfertigung einer komplexen
heißgeprägten MID-Baugruppe, Workshop „Innovative
Anwendungen in der MID-Technik", 05.10.2005, Stuttgart [0004]
- - Schröder, U.: „Elektrolytische Herstellung
von Kupfer-Heißprägefolien – Keine Hexerei,
Workshop „Innovative Anwendungen in der MID-Technik", 05.10.2005,
Stuttgart [0004]
- - Stampfer S.: Heißprägen von spritzgegossenen Schaltungsträgern;
Dissertation LKT Erlangen, 1999 [0004]