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Die
Erfindung betrifft ein pyrotechnisches Signalmittel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein pyrotechnisches Signalmittel gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 17.
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Pyrotechnische
Signalmittel werden üblicherweise
dazu verwendet, um beispielsweise in der Luft- und Seefahrt auf
akute Notsituationen hinzuweisen. Außerdem können pyrotechnische Signalmittel auch
zu Beleuchtungszwecken eingesetzt werden.
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Pyrotechnische
Signalmittel weisen mindestens einen pyrotechnischen Effektsatz
auf, der vor allem zu Signal- und/oder Leuchtzwecken eingesetzt werden
kann. Dazu wird üblicherweise
der Effektsatz des jeweiligen pyrotechnischen Signalmittels mit
Hilfe einer Anzündeinrichtung
gezündet.
Die Aktivierung der Anzündeinrichtung
erfolgt manuell durch Ziehen an einem Zugorgan. Um eine bequeme
und sichere Handhabung zu ermöglichen,
weisen bekannte pyrotechnische Signalmittel ein von einem kurzen
Seil gebildetes Zugorgan auf. Es muss bei der Herstellung des pyrotechnischen
Signalmittels das Seil der Anzündeinrichtung
mit dem Betätigungsmittel
manuell verknotet werden. Dadurch verkompliziert und verteuert sich
der Zusammenbau, der darüber
hinaus aufgrund der verwendeten Pyrotechnik für die die Montage durchführende Person
nicht ungefährlich ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein pyrotechnisches Signalmittel zu schaffen,
das einfacher herstellbar ist, insbesondere eine weitgehend automatische
Herstellung zulässt,
und die technischen Anforderungen erfüllt.
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Ein
pyrotechnisches Signalmittel zur Lösung dieser Aufgabe weist die
Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach weist das Zugorgan gelenkig
miteinander verbundene Abschnitte auf. Ein solches Zugorgan zur
Aktivierung der Anzündeinrichtung
ist maschinell herstellbar. Dementsprechend wird die Produktion
erfindungsgemäßer pyrotechnischer
Signalmittel vereinfacht und rationalisiert.
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Bevorzugt
verfügt
das Zugorgan über
mehrere Abschnitte. Die einzelnen Abschnitte des Zugorgans sind
durch gelenkige Verbindungen, insbesondere Scharniere, miteinander
verbunden. Durch diese Ausgestaltung sind die einzelnen Abschnitte
des Zugorgans zusammenlegbar bzw. zusammenfaltbar, sodass sich das
Zugorgan platzsparend unterbringen lässt, im auseinandergefalteten
Zustand aber über die
Länge eines
bei bekannten pyrotechnischen Signalmitteln verwendeten Seils aufweisen
kann.
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Insbesondere
weist das erfindungsgemäße Zugorgan äußere Abschnitte
und innere Abschnitte auf, die scharnierartig miteinander verbunden
sind, und zwar vorzugsweise einstückig. Um eine platzsparende
zentrale Lagerung und eine gleichmäßige Kraftverteilung bei der
Aktivierung des Zugorgans zu ermöglichen,
kann mindestens ein äußerer Abschnitt kürzer als
ein oder mehrere innere Abschnitte des Zugorgans sein. Dabei können beliebig
viele, vorzugsweise aber zwischen zwei und zehn miteinander verbundene
Abschnitte dem Zugorgan zugeordnet sein. Die inneren Abschnitte
des Zugorgans sind vorzugsweise gleichlang ausgebildet, sodass eine räumlich kompakte,
zusammengefaltete Anordnung des Zugorgans ermöglicht wird. Vorzugsweise sind die
beiden äußeren Abschnitte,
die an den jeweiligen Enden der gelenkig miteinander verbundenen
Abschnitten angeordnet sind, halb so lang wie die dazwischen liegenden
inneren Abschnitte. Somit kann durch Zusammenfalten der Abschnitte
ein kompakter, platzsparender Stapel aller Abschnitte mit vorzugsweise
im Wesentlichen rechteckiger bzw. streifenförmiger Grundfläche gebildet
werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des Zugorgans weist zumindest einige biegesteife Abschnitte auf.
Die streifenförmigen
Abschnitte sind dabei zwischen den gelenkigen bzw. scharnierartigen
Verbindungen als im Wesentlichen starre bzw. steife Abschnitte ausgeführt. Das
Zugorgan lässt
sich dadurch bei Nichtgebrauch ziehharmonikaartig zusammenlegen
bzw. zusammenfalten. Dabei können
die Abschnitte dennoch eine leichte Elastizität aufweisen, um eine sichere
und komfortable Handhabung des Zugorgans zu ermöglichen, indem Spitzenbelastungen
bei der Aktivierung durch Zug an dem Zugorgan gedämpft bzw.
abgefedert werden.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die gelenkigen bzw.
scharnierartigen Verbindungen zwischen mindestens einigen streifenförmigen Abschnitten
des Zugorgans so ausgebildet, dass sie das zusammengelegte Zugorgan
nach einer Freigabe mindestens teilweise selbsttätig auseinanderfalten. Dadurch
das wird das Zugorgan vor Gebrauch automatisch in eine mindestens
teilweise gestreckte, längliche
Gestalt überführt. Das
Zugorgan kann dann von einer Bedienungsperson zielgerichtet auch
mit zum Beispiel dicken Handschuhen ergriffen werden und dadurch
das pyrotechnische Signalmittel auch unter ungünstigen Bedingungen problemlos und
sicher aktivieren.
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Dem
Zugorgan kann bevorzugt mindestens ein Auslösemittel der Anzündeinrichtung
zugeordnet sein. Ein solches Auslösemittel dient zur Aktivierung der
Anzündeinrichtung,
sodass damit das pyrotechnische Signalmittel betätigt werden kann. Bevorzugt kann
als Auslösemittel
ein Schlagbolzen und/oder ein Reibanzünder vorgesehen sein; hierauf
ist die Erfindung aber nicht beschränkt, denn auch andere geeignete
Auslösemittel
können
verwendet werden. Zur Aktivierung eines Schlagbolzens ist diesem üblicherweise
eine Feder zugeordnet, insbesondere eine Druckfeder, die nach Zug
an dem Schlagbolzen und anschließender Freigabe desselben die
gespeicherte Energie in Bewegungsenergie des Schlagbolzens umsetzt
zur Aktivierung der Anzündeinrichtung,
insbesondere durch Zündung
eines Zündplättchens.
Ein alternativ verwendbarer Reibanzünder aktiviert die Anzündeinrichtung
bereits direkt durch entstehende Wärme beim Herausziehen.
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Insbesondere
weist ein erfindungsgemäßes Zugorgan
ferner mindestens eine mit dem Auslösemittel verbindbare Ankoppeleinrichtung
auf. Um eine hohe Flexibilität
des Zugorgans zu gewährleisten, sind
das Zugorgan und die mindestens eine Ankoppeleinrichtung bevorzugt
gelenkig miteinander verbunden, insbesondere scharnierartig.
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Die
Verbindung zwischen Ankoppeleinrichtung und Auslösemittel ist vorzugsweise trennbar bzw.
lösbar,
damit die mit dem Zugorgan zusammenliegende Ankoppeleinrichtung
bei Betätigung
des Zugorgans das Auslösemittel
zur Aktivierung der Anzündeinrichtung
freigeben kann. Die Verbindung zwischen Ankoppeleinrichtung und
Auslösemittel
wird bevorzugt durch miteinander korrespondierende Befestigungsmittel
hergestellt. Diese können
beispielsweise formschlüssig
ineinander greifende Elemente, wie Vorsprünge, Haken oder ähnliches
sein. Ebenso können
auch Klebemittel zur Herstellung der Verbindung vorgesehen werden.
Dadurch, dass die Verbindung trennbar bzw. lösbar ist, kann das Auslösemittel von
der Ankoppeleinrichtung nach dem Ziehen am Zugorgan zur Aktivierung
der Anzündeinrichtung
freigegeben werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Ankoppeleinrichtung aus mindestens zwei Teilen gebildet.
Insbesondere können
dieses zwei Hälften sein,
die vorzugsweise gleich oder ähnlich
ausgebildet sind und insbesondere formschlüssig zueinander und gegebenenfalls
zu dem entsprechenden Auslösemittel
passen. Die Teile der Ankoppeleinrichtung sind vorzugsweise gelenkig
miteinander verbunden, indem mindestens ein Scharnier oder dergleichen zwischen
ihnen vorgesehen ist.
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Weiter
bevorzugt ist die Ankoppeleinrichtung gelenkig mit dem Zugorgan
verbunden. Insbesondere können
auch die einzelnen Teile der Ankoppeleinrichtung gelenkig mit dem
Zugorgan verbunden sein. Dieses dient dazu, dem Zugorgan die zur
sicheren Handhabung und zur platzsparenden Unterbringung erforderliche
Flexibilität
zu verleihen.
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Die
Teile der Ankoppeleinrichtung weisen insbesondere Vorsprünge und/oder
Vertiefungen auf, die mit entsprechenden Vorsprüngen bzw. Vertiefungen des
Auslösemittels
in Eingriff bringbar sind, insbesondere im zusammengeklappten Zustand
der Teile der Ankoppeleinrichtung. Die jeweiligen Vorsprünge der
Ankoppeleinrichtung und des Auslösemittels
sind insofern korrespondierend ausgeführt, als dass sie zur Herstellung
einer lösbaren
Verbindung zwischen der Ankoppeleinrichtung und dem Auslösemittel
dienen, indem das Auslösemittel
durch Betätigung
des Zugorgans gespannt und danach aus der Anzündeinrichtung herausgezogen
werden kann.
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Bevorzugt
weist das Zugorgan ein Betätigungsmittel
auf, das zur Handhabung des Zugorgans dient. Ein solches Betätigungsmittel
kann beispielsweise als Handgriff, Knauf, Griffring oder ähnlich ausgeführt sein,
um eine sichere und komfortable Handhabung des Zugorgans zu ermöglichen.
Weiterhin bevorzugt ist das Betätigungsmittel
vorzugsweise gelenkig mit einem äußeren Element
des Zugorgans verbunden, sodass eine Betätigung des Zugorgans mit Hilfe
des Betätigungsmittels
an einem Ende des Zugorgans erfolgen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Betätigungsmittel
mindestens eine Aussparung zur Aufnahme mindestens einiger zusammengelegter
Abschnitte und/oder von Teilen mindestens einiger der zusammengelegten
Abschnitte des Zugorgans auf. Die Aussparung des Betätigungsmittels
ist vorzugsweise im Bereich der Abschnitte des Zug organs angeordnet.
Diese Aussparung dient zur platzsparenden und schützenden
Unterbringung von mindestens einem Teil des Zugorgans, so dass der
Platzbedarf einer erfindungsgemäßen Anzündeinrichtung bis
zur Benutzung des pyrotechnischen Signalmittels minimiert werden
kann.
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Bevorzugt
ist das gesamte Zugorgan einstückig
ausgebildet. Insbesondere können
aber auch die Abschnitte, das Betätigungsmittel und die Ankoppeleinrichtung
jeweils oder in verschiedenen Kombinationen als Einheit einstückig ausgebildet
sein. Als Material kommt hierbei beispielsweise Kunststoff in Frage,
wobei aber auch andere geeignete Materialien verwendet werden können.
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Insbesondere
bei Herstellung des Zugorgans, des Betätigungsmittels und der Ankoppeleinrichtung
aus Kunststoff können
alle gelenkigen Verbindungen durch Filmscharniere gebildet sein.
Die betroffenen gelenkigen Verbindungen befinden sich mindestens
zwischen den einzelnen Abschnitten, im Bereich der gelenkigen Verbindungen
des Zugorgans, vorzugsweise auch zwischen den äußeren Abschnitten und dem Betätigungsmittel
einerseits sowie dem Ankopplungsmittel andererseits. Dadurch kann das
gesamte Zugorgan einschließlich
der Filmscharniere zur Verbindung der Komponenten des Zugorgans
zusammen in einem Stück
hergestellt werden.
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Die
Filmscharniere sind gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung so ausgebildet, dass sei
beim Zusammenlegen bzw. Zusammenfalten der Abschnitte des Zugorgans
elastisch vorgespannt werden. Diese Vorspannung erfolgt in einem solchen
Sinne, dass von den Filmscharnieren mindestens einige Abschnitte
des Zugorgans automatisch ausgefaltet werden durch eine Rückgängigmachung
der elastischen Vorspannung der Filmscharniere. Die Elemente des
Zugorgans können
dabei soweit ausgefaltet werden, dass sie ganz oder zumindest teilweise
ausgefaltet sind. Im vollständig
ausgefalteten Zustand würden
die Längsachsen
der Elemente dann etwa auf einer gemeinsamen, gehaltenen Linie liegen,
wodurch das Zugorgan automatisch seine maximale bzw. annähernd maximale
Länge einnimmt.
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Ein
weiteres pyrotechnisches Signalmittel zur Lösung der genannten Aufgabe
weist die Merkmale des Anspruchs 17 auf. Hierbei kann es sich auch
um eine Weiterbildung des pyrotechnischen Signalmittels der Ansprüche 1 bis
16 handeln. Dieses pyrotechnische Signalmittel zeichnet sich durch
eine vom Zugorgan abdichtbare Anzündeinrichtung aus. Dadurch
kann bis zur Aktivierung der Anzündeinrichtung
kein Wasser durch die Anzündeinrichtung
in das pyrotechnische Signalmittel gelangen.
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Da
pyrotechnische Signalmittel unter anderem in der Luft- und Seefahrt
eingesetzt werden, ist eine Wasserdichtigkeit wichtig und in manchen
Ländern
sogar gesetzlich vorgeschrieben, damit es auch nach einem Kontakt
mit Spritzwasser oder sogar einem kurzzeitigen Eintauchen ins Wasser
zuverlässig funktioniert.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Anzündeinrichtung
im dem Zugorgan bzw. der Ankoppeleinrichtung zugeordneten Endbereich
des Auslösemittels
eine Aufnahme auf. Diese Aufnahme kann beispielsweise als zylindrische Öfffnung
ausgebildet sein, aber auch eine andere Form aufweisen.
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Bevorzugt
sind die Ankoppeleinrichtung und die Aufnahme so ausgestaltet, dass
die Ankoppeleinrichtung ganz oder teilweise von der Aufnahme aufnehmbar
ist. Insbesondere passt die Ankoppeleinrichtung im Querschnitt in
die Aufnahme. Bei einer im Querschnitt zylindrischen Aufnahme ist
die Ankoppeleinrichtung in beliebiger Orientierung zu seiner Längsachse
in die Aufnahme einsetzbar und eventuell sogar drehbar. Aber auch
andere Formen, wie beispielsweise mindestens dreieckige Grundformen, sind
vorstellbar, insbesondere wenn eine Sicherung gegen Verdrehung gewünscht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung
dichtet die dem Zugorgan zugeordnete Ankoppeleinrichtung die Aufnahme
zumindest flüssigkeitsdicht
ab, solange das Zugorgan noch unbetätigt ist. Der Aufnahme und/oder
der Ankoppeleinrichtung können
zur besseren Abdichtung eine oder mehrere Dichtungen zugeordnet
sein oder sie können
Dichtsitze aufweisen. Bei Aktivierung des pyrotechnischen Signalmittels
wird die Abdichtung aufgehoben. Insbesondere wird ein Durchbruch
für das
Auslösemittel
im Ende der Aufnahme freigegeben. Durch den Durchbruch und die Aufnahme
können
dann nach der Aktivierung des pyrotechnischen Signalmittels Gase
aus dem Inneren der Hülse
des pyrotechnischen Signalmittels nach außen entweichen. Nach Aktivierung
des pyrotechnischen Signalmittels ist eine Abdichtung gegen das Eindringen
von Flüssigkeiten
nicht mehr notwendig.
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Besonders
bevorzugt wird die Ankoppeleinrichtung durch eine vorgespannte Feder
in der Aufnahme der Anzündeinreichung
gehalten, wobei die Feder dem Auslösemittel, insbesondere einem Schlagbolzen,
zugeordnet ist. Durch die Federvorspannung wird ein leichter Druck
auf die sich in der Aufnahme der Anzündeinrichtung befindliche Ankoppeleinrichtung
ausgeübt,
sodass eine verbesserte Abdichtung der Anzündeinrichtung erzielt wird,
und zwar gegebenenfalls ohne eine separate Dichtung.
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Vorteilhafterweise
ist das Auslösemittel durch
Auseinanderklappen der Teile der Ankoppeleinrichtung freigebbar,
wenn das Zugorgan betätigt wird,
da dann die Ankoppeleinrichtung aus der Aufnahme herausgezogen wird.
Es ist damit möglich, dass
sich die Teile der Ankoppeleinrichtung seitlich frei bewegen können, um
auseinander zu klappen, was innerhalb der Aufnahme durch seitliche
Führung der
Ankoppeleinrichtung nicht möglich
ist. Somit werden gleichzeitig das Auslösemittel freigegeben und die
Abdichtung der Anzündeinrichtung
aufgehoben.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In
dieser zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes pyrotechnisches
Signalmittel,
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2 einen
weiteren Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes pyrotechnisches
Signalmittel entlang einer um 90° gegenüber der
Schnittebene aus 1 gedrehten Schnittebene,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
einer Anzündeinrichtung
in einem Längsschnitt
wie in 1,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
einer Anzündeinrichtung
in einem Längsschnitt
wie in 2,
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5 eine
Darstellung der Anzündeinrichtung
analog zur 3 mit teilweise entfaltetem
Zugorgan,
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6 eine
Darstellung der Anzündeinrichtung
analog zur 4 mit teilweise entfaltetem
Zugorgan, und
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7 eine
Darstellung einer aktivierten Anzündeinrichtung analog zur 3 mit
vollständig
herausgezogenem Zugorgan.
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Die 1 und 2 zeigen
Längsschnitte durch
das gesamte erfindungsgemäße pyrotechnische
Signalmittel 10. Das pyrotechnische Signalmittel 10 weist
eine Anzündeinrichtung 14 auf,
die ein Ende einer Hülse 16 verschließt, während das
andere Ende der Hülse 16 durch
eine Halterung 18 verschlossen ist. Ein pyrotechnischer
Effektsatz 12 ist innerhalb der Hülse 16 angeordnet.
Gegebenenfalls können
auch mehrere Effektsätze
und/oder ein Fallschirm in der Hülse 16 angeordnet
sein. Zur einfachen Handhabung und Vermeidung einer Gefährdung des
Bedieners durch den abbrennenden pyrotechnischen Effektsatz 12 ist
außerhalb
der Hülse 16 eine
diese auf mindestens einem Teil ihrer Länge umschließende Griffhülse 20 angeordnet,
die gegenüber
der Hülse 16 ausziehbar
sein kann, um einen größeren Abstand
des Bedieners von dem aktivierten pyrotechnischen Effektsatz 12 zu
erreichen. Die Griffhülse 20 wie
auch die Halterung 18 können
bevorzugt aus Kunststoff, insbesondere aus einem thermoplastischen
Kunststoff, gefertigt und vorzugsweise in einer Signalfarbe wie
zum Beispiel orange eingefärbt sein.
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Die
Anzündeinrichtung 14 wird
von einem Deckel 22 flüssigkeitsdicht
verschlossen. Innerhalb dieses Deckels 22 ist ein Zugorgan 24 zur
Aktivierung der Anzündeinrichtung 14 angeordnet.
Das hier gezeigte Zugorgan 24 dient als Handauslöser zur manuellen
Auslösung
des pyrotechnischen Signalmittels 10.
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Im
der Anzündeinrichtung 14 zugewandten Bereich
des pyrotechnischen Effektsatzes 12 ist eine Überzündung 25 angeordnet.
Die Überzündung 25 wird
durch die Anzündeinrichtung 14 angezündet und liefert
ausreichend Energie zur zuverlässigen
Anzündung
des pyrotechnischen Effektsatzes 12. Zusätzlich kann
der Überzündung 25 noch
eine pyrotechnische Verzögerung
zugeordnet sein, die eine verzögerte
Aktivierung der Überzündung und
damit eine verzögerte
Anzündung
des pyrotechnischen Effektsatzes 12 zur Folge hat.
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Die 3 bis 7 zeigen
detailliert die Anzündeinrichtung 14 des
pyrotechnischen Signalmittels 10. In den 3 und 4 ist
noch der Deckel 22 zu sehen, der mit Hilfe eines Gewindes 26 auf eine
Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 flüssigkeitsdicht
aufgeschraubt ist. Die Basis 28 ist in einen Endbereich
der Hülse 16 eingesetzt
und mit einem O-Ring 30 gegenüber der Hülse 16 abgedichtet.
Der untere Teil der Basis 28 ist mit einem Bodenteil 32 verbunden,
in dem sich ein Zündhütchen 34 befindet. Zentrisch
ist in der Basis 28 eine aus mehreren unterschiedlichen
Abschnitten gebildete Durchgangsbohrung angeordnet. In dieser Durchgangsbohrung
innerhalb der Basis 28 ist auf der Längsmittelachse derselben ein
Schlagbolzen 36 angeordnet, der zur Zündung des Zündhütchens 34 dient. Um
ausreichend kinetische Energie zum Aktivieren des Zündhütchens 34 zur
Verfügung
zu haben, ist dem Schlagbolzen 36 eine ihn umgebene Feder 38 zugeordnet, bei
der es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
um eine Druckfeder handelt. Die Feder 38 stützt sich
mit ihrem oberen Ende an der Basis 28 und mit ihrem oberen
Ende am Schlagbolzen 36 ab. Der Schlagbolzen 36 ragt
mit einem oberen Endbereich durch eine Öffnung in der Basis 28 in
eine Aufnahme 40 hinein.
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Die
in der Basis 28 angeordnete Aufnahme 40 dient
zur Lagerung eines Teils des Zugorgans 24, nämlich einer
Ankoppeleinrichtung 42. Diese Ankoppeleinrichtung 42 ist
lösbar
mit dem Schlagbolzen 36 verbunden und dichtet im noch nicht
aktivierten Zustand die Aufnahme 40 der Basis 28 flüssigkeitsdicht ab,
sodass keine Flüssigkeit
von außen
durch die Aufnahme 40 in den Innenraum 41 der
Anzündeinrichtung 14 gelangen
kann. Die Abdichtung der Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 im
Bereich des Schlagbolzens 26 erfolgt durch einen Dichtsitz 43 zwischen der
Ankoppeleinrichtung 42 und der Aufnahme 40 in der
Basis 28. Der Dichtsitz 43 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
kegelstumpfartig ausgebildet. Im unausgelösten Zustand ist der noch mit
der Ankopplungseinrichtung 42 verbundene Schlagbolzen 36 durch
die Feder 38 so vorgespannt, dass er die Ankoppeleinrichtung 42 gegen
den Dichtsitz 43 der Basis 28 drückt. Dabei
kommt es zu einer flüssigkeitsdichten
Abdichtung der Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 im
Bereich des Schlagbolzens 36, ohne dass eine zusätzliche
Dichtung erforderlich ist. Infolge der kegelstumpfartigen Gestalt
des Dichtsitzes 43 wird durch die Vorspannung des Schlagbolzens 36 die
kegelstumpfförmige
Dichtfläche
an der Unterseite der Ankoppeleinrichtung 42 dichtend gegen
die korrespondierende kegelstumpfförmige Dichtfläche am unteren
Ende der Aufnahme 40 in der Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 gedrückt. Diese
kegelstumpfförmige
Dichtfläche
am unteren Ende der Aufnahme 40 umgibt einen sich an die
Aufnahme 40 anschließenden
Abschnitt der Durchgangsbohrung für den Schlagbolzen 36 in
der Basis 28.
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Im
Bodenteil 32 sind zwei Öffnungen 44 angeordnet,
die den Innenraum der Anzündeinrichtung 14,
nämlich
die Durchgangsbohrung in der Basis 28, mit dem Innenraum
der Hülse 16 mit
dem pyrotechnischen Effektsatz 12 verbinden.
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Das
aus Kunststoff gebildete Zugorgan 24 umfasst außer der
Ankoppeleinrichtung 42 ein Betätigungsmittel 46 und
mehrere Abschnitte 48 und 50. Die Abschnitte 48 und 50 sind
untereinander durch Scharniere verbunden. Die Ankoppeleinrichtung 42 ist
mit einem freien Ende eines äußeren Abschnitts 48 ebenfalls
durch ein Scharnier verbunden. Auch das Betätigungsmittel 46 ist über ein
Scharnier mit einem freien Ende eines gegenüberliegenden äußeren Abschnitts 48 verbunden.
Alle Scharniere sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als Filmscharnier 54 ausgebildet.
Dadurch lässt
sich das gesamte Zugorgan 24 einstückig aus Kunststoff, insbesondere
thermoplastischem Kunststoff, bilden.
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Die
Abschnitte 48 und 50 des Zugorgans 24 sind
biegesteif, insbesondere relativ biegesteif, ausgebildet. Die Abschnitte 48 und 50 sind
als dünne Streifen
ausgebildet mit einem rechteckförmigen Querschnitt.
Beim gezeigten Zugorgan 24 sind zwei innere Abschnitte 50 und
zwei äußere Abschnitt 48 vorgesehen,
die untereinander jeweils durch ein Filmscharnier 54 verbunden
und dadurch verkettet sind. Die Erfindung ist aber nicht auf vier
Abschnitte 48, 50 beschränkt. Die äußeren Abschnitte 48 sind kürzer als
die dazwischen angeordneten gleich langen inneren Abschnitte 50.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die äußeren Abschnitte 48 jeweils etwa
nur halb so lang wie die inneren Abschnitte 50. Dadurch
befinden sich bei zusammengeklappten Abschnitten 48 und 50 die
durch Filmscharniere 54 beweglich an den freien Enden der äußeren Abschnitte 48 angeordnete
Kopplungseinrichtung 42 und das Betätigungsmittel 46 etwa
mittig zwischen dem Betätigungsmittel 46 und
der Ankoppeleinrichtung 42, was anschaulich in der 3 gezeigt
ist. Die 3 zeigt auch, dass das Betätigungsmittel 46 in
dem zur Ankoppeleinrichtung 42 weisenden Ende eine Aussparung 52 aufweist,
in der die Abschnitte 48 und 50 im zusammengelegten
Zustand größtenteils
Aufnahme finden und dadurch das Betätigungsmittel 46 zur Anlage
auf der Basis 28 gebracht werden kann, wodurch das Zugorgan 24 vor
der Aktivierung des pyrotechnischen Signalmittels 10 platzsparend
in dem an der Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 angeschraubten
Deckel 22 unterbringbar ist.
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Im
in der 3 gezeigten zusammengelegten Zustand des Zugorgans 24 sind
mindestens die Filmscharniere 54 zwischen benachbarten
Abschnitten 48 und 50 elastisch vorgespannt. Diese
Vorspannung geschieht so, dass nach dem Abschrauben des Deckels 22 von
der Basis 28 der Anzündeinrichtung 14 sich
das Zugorgan 24 selbsttätig
ausfalten kann, so wie es in der 5 dargestellt
ist. Die Filmscharniere 54 schwenken dabei jeweils benachbarte
Abschnitte 48, 50 gegensinnig auseinander, wodurch das
Zugorgan 24 gelängt
wird. Abweichend von der Darstellung in der 7 kann die
Federvorspannung der Filmscharniere 54 auch so groß sein,
dass es die Abschnitte 48 und 50 noch weiter ausfaltet
als in der 7 gezeigt, und zwar gegebenenfalls
so weit, dass das Zugorgan 24 ganz oder im Wesentlichen vollständig gestreckt
ist und alle Abschnitte 48, 50 auf mindestens
nahezu einer Linie liegen.
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Die
Ankoppeleinrichtung 42 ist aus zwei gleichen Hälften gebildet.
Die Hälften
sind derart korrespondierend zueinander ausgebildet, dass die Ankoppeleinrichtung 42 bei
zusammenliegenden Hälften eine
zylindrische Gestalt ergibt und so in die zylindrische Aufnahme 40 am
unteren Ende der Basis 28 eingesetzt werden kann. Dabei
verläuft
eine Trennebene 45 zwischen den beiden Hälften der
Ankoppeleinrichtung 42 auf der Längsmittelachse der Anzündeinrichtung 14,
auf der Schlagbolzen 36 von der Ankoppeleinrichtung 42 hochziehbar
sind. Die beiden Hälften
der Ankoppeleinrichtung 42 sind an ihren oberen zum Betätigungsmittel 46 weisenden
Enden verbunden durch ein Filmscharnier 54, das gleichzeitig
dazu dient, den unten liegenden äußeren Abschnitt 48 des
Zugorgans 24 gelenkig mit der Ankoppeleinrichtung 42 zu
verbinden. Dieses untere Filmscharnier 54 verbindet somit
drei Teile einstückig
miteinander. Jede Hälfte
der Ankoppeleinrichtung 42 weist Vorsprünge 47 auf, die in
korrespondierende Ausnehmungen 49 am oberen Ende des Schlagbolzens 36 eingreifen,
solange die Ankoppeleinrichtung 42 noch in der Aufnahme 40 der
Basis 28 steckt und dadurch von der zylindrischen Aufnahme 40 die
beiden Hälften
der Ankoppeleinrichtung 42 zusammengehalten werden, wie
dies die 3 zeigt.
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In
der 5 ist die Anzündeinrichtung 14 von
der Seite bei teilweise entfaltetem Zugorgan 24 gezeigt.
Die Ankoppeleinrichtung 42 des Zugorgans 24 befindet
sich noch in der Aufnahme 40 der Anzündeinrichtung 14,
um diese wasserdicht am Dichtsitz 43 abzuschließen. Das
Betätigungsmittel 46 des Zugorgans 24 ist
nach oben gezogen worden, sodass sich die inneren Abschnitte 48 und
die äußeren Abschnitte 50 entfalten
konnten. In der 6 ist das entfaltete Zugorgan 24 von
vorn zu sehen, sodass die äußeren Abschnitte 48 und
die inneren Abschnitte 50 in einer Linie liegen. Die Aussparung 52 im
Betätigungsmittel 46 zur
Aufnahme der Abschnitte 48 und 50 ist hier im
Querschnitt gezeigt. Des Weiteren ist in der 6 das Zugorgan 24 gestreckt
und die Ankoppeleinrichtung 42 nahezu vollständig aus
der Aufnahme 40 herausgezogen, wodurch der Schlagbolzen 36 nach
oben gezogen und damit die Feder 38 gespannt worden ist.
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In 7 ist
die Anzündeinrichtung 14 mit vollständig herausgezogenem
Zugorgan 24 gezeigt. Da die beiden Hälften der Ankoppeleinrichtung 42 durch
vollständiges
Herausziehen der Ankoppeleinrichtung 42 aus der Aufnahme 40 heraus
nicht mehr seitlich durch die Aufnahme 40 fixiert werden,
können die
beiden Hälften
der Ankoppeleinrichtung 42 an dem sie verbindenden Filmscharnier 54 auseinander klappen
und den gespannten Schlagbolzen 36 freigeben. Der Schlagbolzen 36 kann
nun von der gespannten Feder 38 schlagartig nach unten
gegen das Zündhütchen 34 bewegt
werden, um dieses zu aktivieren. Da nun die Ankoppeleinrichtung 42 vollständig aus
der Aufnahme 40 entfernt wurde, ist die Abdichtung der
Basis 28 über
dem Schlagbolzen 36 aufgehoben. Dadurch können bei
der Verbrennung des pyrotechnischen Effektsatzes 12 entstehende
Gase durch das durchschlagene Zündhütchen 34 und durch
die Öffnungen 44 des
Bodenteils 32 und die den Schlagbolzen 36 mit
der Feder 38 aufnehmenden Durchgangsbohrung (die zum Teil
von der Aufnahme 40 gebildet wird) in der Basis 28 der
Anzündeinrichtung 14 hindurchtreten
und durch die nun freigegebene Aufnahme 40 nach außen entweichen.
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Das
pyrotechnische Signalmittel 10 gemäß der Erfindung kann mit verschiedenen
pyrotechnischen Effektsätzen 12 versehen
werden und ist nicht auf reine Signal- bzw. Rauchsätze beschränkt. Vielmehr
kann das pyrotechnische Signalmittel 10 auch zu Beleuchtungszwecken
dienen, wenn der mindestens eine pyrotechnische Effektsatz 12 als
pyrotechnischer Leuchtsatz ausgebildet ist. Außerdem kann es sich beim erfindungsgemäßen pyrotechnischen Signalmittel 10 auch
um Signalraketen oder Fallschirmsignalraketen handeln. Die Erfindung
eignet sich mithin für
alle pyrotechnischen Signalmittel 10, worunter im Sinne
der Erfindung auch solche zu verstehen sind, die zu Beleuchtungszwecken
dienen.
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- 10
- pyrotechnisches
Signalmittel
- 12
- pyrotechnischer
Effektsatz
- 14
- Anzündeinrichtung
- 16
- Hülse
- 18
- Halterung
- 20
- Griffhülse
- 22
- Deckel
- 24
- Zugorgan
- 25
- Überzündung
- 26
- Gewinde
- 28
- Basis
- 30
- O-Ring
- 32
- Bodenteil
- 34
- Zündhütchen
- 36
- Schlagbolzen
- 38
- Feder
- 40
- Aufnahme
- 41
- Innenraum
- 42
- Ankoppeleinrichtung
- 43
- Dichtsitz
- 44
- Öffnung
- 45
- Trennebene
- 46
- Betätigungsmittel
- 47
- Vorsprung
- 48
- äußerer Abschnitt
- 49
- Ausnehmung
- 50
- innerer
Abschnitt
- 52
- Aussparung
- 54
- Filmscharnier