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Die Erfindung betrifft ein als Fahrzeugklappe ausgebildetes klappenartiges Bauteil für ein Fahrzeug, insbesondere eine Kraftfahrzeug-Heckklappe, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es sind Vorrichtungen insbesondere für Heckklappen an Kraftfahrzeugen bekannt, mit denen durch eine bewegbare Masse der Schwerpunkt einer Kraftfahrzeugklappe verlagert werden kann und somit auch das Öffnen und Schließen erleichtert wird.
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In der gattungsbildenden Druckschrift
DE 100 26 189 A1 wird eine Klappenanordnung für ein Fahrzeug beschrieben, mit einer Fahrzeugklappe, die mit einer senkrecht zur Schwenkachse längs der Klappe durch Schwerkrafteinfluss verlagerbaren Masse versehen ist. An der Fahrzeugklappe ist zu diesem Zweck an der Innenseite ein Behälter angeordnet, der unter anderem mit einer Flüssigkeit befüllbar ist, die sich entsprechend der Bewegung der Fahrzeugklappe beim Öffnen und Schließen in Richtung der Schwenkachse beziehungsweise in Richtung Schloss der Fahrzeugklappe verlagert. Die dadurch bedingte Verlagerung des Schwerpunktes erleichtert das Heben und Senken der Klappe beim Öffnen und Schließen.
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Die Druckschriften
JP H07-290962 A und
JP 2004/143832 A zeigen Anordnungen von Kraftfahrzeug-Heckklappen mit verlagerbaren Massen, die eine Verlagerung des Schwerpunktes der Heckklappe bewirken.
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Der in der Druckschrift
DE 100 26 189 A1 bezeichnete Behälter ist in etwa mittig an der Innenseite der Klappe angeordnet und nimmt eine nicht unerhebliche Fläche der Fahrzeugklappe ein. Dies ist insbesondere dann nachteilig, wenn die Fahrzeugklappe mit einem Fenster, beispielsweise einer Heckscheibe, versehen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein als Fahrzeugklappe ausgebildetes klappenartiges Bauteil mit einer Vorrichtung zur Verlagerung des Schwerpunktes anzugeben, bei der die Vorrichtung platzsparend und räumlich effizient angeordnet ist.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. So ist das als Fahrzeugklappe ausgebildete klappenartige Bauteil für ein Fahrzeug, insbesondere eine Kraftfahrzeug-Heckklappe, das um eine im Bereich einer Kante befindliche Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, mit einer Vorrichtung, durch die eine Verlagerung eines Schwerpunktes des als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteiles durch eine verlagerbare Masse bewirkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung als ein geschlossenes Kreislaufsystem mit einem Schlauchteil, einem ersten Behälter und einem zweiten Behälter ausgestaltet ist, welches entlang eines Randbereiches an einer Innenseite des als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteiles angeordnet ist, wobei in dem Kreislaufsystem eine definierte Menge einer Flüssigkeit enthalten ist.
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Erfindungsgemäß wird erreicht, dass der Schwerpunkt des als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteiles infolge der Bewegung der Flüssigkeit verlagerbar ist. Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Kreislaufsystems wird eine Anordnung erreicht, die an der Fahrzeugklappe platzsparend angebracht werden kann und die dadurch eine Beeinträchtigung mit weiteren Fahrzeugbauteilen vermeidet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kreislaufsystem so an der Innenseite angeordnet ist, dass das Schlauchteil, der erste Behälter und der zweite Behälter eine kreisartige Anordnung entlang des Randbereiches des klappenartigen Bauteiles ergeben.
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Mit dem Anbringen des Kreislaufsystems entlang am Randbereich des klappenartigen Bauteiles wird die effizienteste Anordnung an der Innenseite erreicht. Die Form der Anordnung muss dabei nicht zwingend kreisförmig sein. Die Anordnung entlang des Randbereiches ergibt sich vielmehr aus der Form des klappenartigen Bauteiles, an dem das Kreislaufsystem angebracht ist.
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Eine nächste bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Kreislaufsystem ein geschlossenes ist, wobei der Schlauchteil mit dem ersten Behälter und dem zweiten Behälter verbunden ist.
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Zur Bildung eines geschlossenen „Kreislaufes“ sind die Bauteile miteinander verbunden angeordnet, das heißt der Schlauchteil geht jeweils in die Behälter über, so dass die im Schlauchteil und in den Behältern enthaltene Flüssigkeit im Kreislaufsystem „zirkulieren“ kann.
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Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste Behälter und der zweite Behälter so angeordnet sind, dass sie in der kreisartigen Anordnung des Kreislaufsystems eine sich gegenüberliegende Position einnehmen, wobei der zweite Behälter im Bereich der Schwenkachse und der erste Behälter im Bereich senkrecht zur Schwenkachse des klappenartigen Bauteiles angeordnet sind.
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Ein Behälter befindet sich in etwa mittig im Bereich der Kante des klappenartigen Bauteiles, die im Wesentlichen horizontal zur Schwenkachse verläuft. Dieser Behälter ist der zweite Behälter des Kreislaufsystems. Der andere Behälter - der erste Behälter - ist dem zweiten Behälter genau senkrecht gegenüber angeordnet und befindet sich im Bereich der Kante des klappenartigen Bauteiles, die der Schwenkachse gegenüberliegt. Das Kreislaufsystem ist auf diese Weise in eine erste Hälfte mit dem ersten Behälter und in eine zweite Hälfte mit dem zweiten Behälter einteilbar.
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Eine nächste bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Kreislaufsystem bis etwa zur Hälfte seines aufnehmbaren Volumens mit der Flüssigkeit befüllt ist.
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Der Schwerpunkt des klappenartigen Bauteiles wird mittels der im Kreislaufsystem befindlichen Flüssigkeit verlagert. Diese fungiert als die sich verlagernde Masse in Abhängigkeit der Stellung des klappenartigen Bauteiles in der Öffnungs- oder der Schließposition. Vorzugsweise ist das Kreislaufsystem höchstens nur zur Hälfte mit der Flüssigkeit befüllt, damit eine Verlagerung der Flüssigkeitsmenge in die eine Hälfte und in die zweite Hälfte des Kreislaufsystems möglich ist.
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Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass als Flüssigkeit Wasser vorgesehen ist.
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Es können aber auch andere Flüssigkeiten eingesetzt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste und zweite Behälter als Verbreiterungen des Schlauchteiles ausgestaltet sind.
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Die Behälter sind vorzugsweise lediglich als Verbreiterungen des Schlauchteiles ausgestaltet. Auf diese Weise lässt sich eine vereinfachte Bauweise des Kreislaufsystems erreichen.
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Eine nächste bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Verlagerung des Schwerpunktes durch Verlagerung der Flüssigkeit in dem Kreislaufsystem beim Verschwenken des klappenartigen Bauteiles bewirkbar ist.
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Unter dem Einfluss der Schwerkraft verlagert sich beim Öffnen und Schließen beziehungsweise beim Verschwenken des klappenartigen Bauteiles die Flüssigkeit entweder in Richtung des zweiten Behälters oder in Richtung des ersten Behälters. Die Behälter füllen sich jeweils mit der Flüssigkeit. Die Flüssigkeit fungiert auf diese Weise als die sich verlagernde Masse.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteiles mit einer Vorrichtung zur Verlagerung des Schwerpunktes,
- 2a eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles in Seitenansicht in heruntergeklappter Stellung,
- 2b eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles in Seitenansicht in waagerechter Stellung,
- 2c eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles in Seitenansicht in hochgeklappter Stellung und
- 3 eine grafische Darstellung eines Handkraftverlaufes in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines als Fahrzeugklappe ausgebildeten klappenartigen Bauteiles - einer Fahrzeug-Heckklappe. Gezeigt wird eine Innenseite 2 des klappenartigen Bauteiles 1. Das klappenartige Bauteil 1 ist um eine im Bereich einer Kante 3 befindliche Schwenkachse 9, die mit einer gestrichelten Linie angedeutet ist, schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse 9 befindet sich im Wesentlichen horizontal zu dieser Kante 3 der Fahrzeug-Heckklappe. Die Fahrzeug-Heckklappe weist eine Heckscheibe 11 auf. In einem Randbereich 8 des klappenartigen Bauteiles 1 befindet sich eine als ein Kreislaufsystem 4 ausgebildete Vorrichtung, mit der ein Schwerpunkt S des klappenartigen Bauteiles 1 verlagerbar ist. Das Kreislaufsystem 4 ist als ein Schlauchteil 5 mit einem ersten Behälter 6 und einem zweiten Behälter 7 ausgestaltet. Schlauchteil 5 und Behälter 6, 7 sind miteinander zu einem geschlossenen System verbunden und in einer kreisartigen Formierung entlang des Randbereiches 8 der Innenseite 2 des klappenartigen Bauteiles 1 angeordnet.
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Je nach Stellung des klappenartigen Bauteiles 1 wird eine Verlagerung des Schwerpunktes S durch Bewegung und Verlagerung einer Flüssigkeit 10 in dem Kreislaufsystem 4 in Pfeilrichtung bewirkt.
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2a zeigt eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles 1 in Seitenansicht, wobei das klappenartige Bauteil 1 in einer heruntergeklappten Stellung gezeigt wird. In dieser heruntergeklappten Stellung - wie sie beim Schließen der Fahrzeug-Heckklappe der Fall ist - befindet sich die im Kreislaufsystem 4 enthaltene Flüssigkeit 10 vorwiegend in dem ersten Behälter 6 sowie in dem Schlauchteil 5, das einer dem ersten Behälter 6 zuordbaren Hälfte zugeordnet ist.
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2b zeigt eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles 1 in Seitenansicht, wobei das klappenartige Bauteil 1 in nahezu waagerechter Stellung gezeigt wird. Die in dem Kreislaufsystem 4 enthaltene Flüssigkeit 10 ist in etwa gleichmäßig im Schlauchteil 5 verteilt. Die Verlagerung des Schwerpunktes S beim Verschwenken des klappenartigen Bauteiles 1 ist durch die Pfeilrichtungen angedeutet.
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In 2c ist eine schematische Darstellung des klappenartigen Bauteiles 1 in Seitenansicht dargestellt, wobei das klappenartige Bauteil 1 in einer auf- beziehungsweise hochgeklappten Position abgebildet ist, wie sie beim Öffnen der Fahrzeug-Heckklappe nachempfunden ist. Bei dieser Stellung des klappenartigen Bauteiles 1 befindet sich der Großteil der Flüssigkeit 10 im zweiten Behälter 7, sowie in dem Schlauchteil 5, das einer dem zweiten Behälter 7 zuordbaren Hälfte zugeordnet ist.
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Beim Öffnen und Schließen des klappenartigen Bauteiles1 bewegt sich die Flüssigkeit 10 in dem geschlossenen Kreislaufsystem 4 und fließt unter dem Einfluss der Schwerkraft in den jeweils tiefer gelegenen Behälter 6, 7.
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In 3 wird eine grafische Darstellung eines Handkraftverlaufes bei 20 °C in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel gezeigt.
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Die Linie a gibt den Handkraftverlauf bei einem festen Schwerpunkt, Linie c den Handkraftverlauf ohne zusätzliche Gewichte und die Linie b den Handkraftverlauf mit einem beweglichen Schwerpunkt jeweils beim Öffnen beziehungsweise Hochklappen des klappenartigen Bauteiles 1 wieder.
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Die Linie f gibt den Handkraftverlauf ohne zusätzliche Gewichte, Linie d den Handkraftverlauf bei einem festen Schwerpunkt und Linie e zeigt den Handkraftverlauf im Falle eines beweglichen Schwerpunktes jeweils beim Schließen beziehungsweise Herunterklappen des klappenartigen Bauteiles 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- als Fahrzeugklappe ausgebildetes klappenartiges Bauteil
- 2
- Innenseite
- 3
- Kante
- 4
- Kreislaufsystem
- 5
- Schlauchteil
- 6
- erster Behälter
- 7
- zweiter Behälter
- 8
- Randbereich
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Flüssigkeit
- 11
- Heckscheibe
- S
- Schwerpunkt